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Die Erfindung betrifft eine Inspektionsvorrichtung zum Kontrollieren von Flaschen oder dergleichen Behälter, welche zumindest eine Seitenwandinspektionseinrichtung aufweist.
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Derartige Flaschen oder dergleichen Behälter können für Flüssigkeiten, beispielsweise für Getränke verwendet werden. Die Behälter können aus einem transparenten oder transluzenten Material, beispielsweise aus Glas oder aus einem transluzenten Kunststoff, z. B. PET bestehen. Die Flaschen oder dergleichen Behälter werden im Leerzustand bevorzugt nach ihrer Reinigung an der Inspektionsvorrichtung vorbeigeführt. Dazu werden die Flaschen oder dergleichen Behälter der Inspektionsvorrichtung zugeführt, welche eine erste Seitenwandinspektionseinrichtung, eine sich daran anschließende Bodeninspektionseinrichtung und sich wiederum daran anschließende zweite Seitenwandinspektionseinrichtung aufweist. Die jeweiligen Inspektionseinrichtungen sind bekannt, weswegen hier nicht näher darauf eingegangen wird. Mit Beleuchtungseinrichtungen werden die beispielhaften Flaschen durch- bzw. angeleuchtet, so dass mittels Aufnahmeeinrichtungen kontrolliert werden kann, ob beispielsweise Fremdstoffe wie z. B. Klebefolien (TESA®) oder andere unerwünschte Gegenstände, Verschmutzungen oder Beschädigungen in bzw. an der Flasche vorhanden sind.
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Die Behälter bzw. Flaschen werden der ersten Seitenwandinspektionseinrichtung zugeführt, in welcher die Flaschen auf einem Förderer aufrechtstehend an den Beleuchtungs- und Aufnahmeeinrichtungen vorbeitransportiert werden. Hierbei muss darauf geachtet werden, dass das Sichtfeld der Seitenwandinspektionseinrichtung entlang des Förderweges durch die Seitenwandinspektion nicht durch Bauteile bzw. Komponenten beeinträchtigt wird, um eine aussagesichere Inspektion durchführen zu können. Der Förderer kann als umlaufender Endlosförderer ausgeführt sein, welche die Behälter bzw. Flaschen entlang des Förderweges noch zusätzlich verdrehen können, so dass von den Behältern bzw. Flaschen quasi ein Rundumbild aufnehmbar ist.
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Bei dem Zuführen der Flaschen zu der ersten Seitenwandinspektion, aber auch von der Bodeninspektionseinrichtung zu der zweiten Seitenwandinspektion können die Flaschen umfallen, was erhebliche Schäden hinsichtlich eines entstehenden Flaschenauflaufs führen kann, da die Seitenwandinspektionseinrichtung blockiert sein kann, oder was in der Seitenwandinspektionseinrichtung zu erheblichen Beschädigungen führen kann, wenn die umgefallen Flaschen von dem Förderer herunterfallen. Dabei können z. B. Scherben oder die umgefallene Flasche zu Verklemmungen, Spiegelbeschädigungen oder dergleichen Schäden führen.
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Die
DE 196 05 133 A1 befasst sich mit einer Inspektionsmaschine, welche die zumindest eine Seitenwandinspektionseinrichtung, eine Bodeninspektionseinrichtung und noch eine zweite Seitenwandinspektionseinrichtung aufweist, wobei die
DE 196 05 133 A1 von dem Problem ausgeht, dass die Flaschen entlang des Förderweges der jeweiligen Seitenwandinspektionseinrichtung aufgrund des Verdrehens umfallen können. Um dies zu vermeiden schlägt die
DE 196 05 133 A1 vor, dass die Flaschen während der Seitenwandinspektion keinerlei Drehung um ihre Hochachse ausführen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Inspektionsvorrichtung der Eingangs genannten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, dass Beschädigungen der Inspektionsvorrichtung, insbesondere im Bereich der Seitenwandinspektionseinrichtung vermieden werden können, auch wenn Behälter bzw. Flaschen bei einem Einlauf in die Seitenwandinspektionseinrichtung umgefallen sind bzw. in dieser umfallen, wobei gleichzeitig ein Flaschenstau, also eine Blockade der Seitenwandinspektionseinrichtung trotz der umgefallenen Flasche vermieden werden kann.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Inspektionsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei die zumindest eine Seitenwandinspektionseinrichtung zumindest ein aus einer Ruheposition temporär in eine Gebrauchsposition überführbares Sicherungselement aufweist.
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Das Sicherungselement könnte auch als Geländer bezeichnet werden, welches aus seiner Ruheposition in seine Gebrauchsposition überführt wird, wenn erkannt wird, dass eine umgefallene Flasche der Seitenwandinspektionseinrichtung zugeleitet wird. Das Sicherungselement kann aber auch in seine Gebrauchsposition überführt werden, wenn die Flasche während der Seitenwandinspektion bzw. innerhalb der Seitenwandinspektionseinrichtung umfällt. So schützt das Sicherungselement die Flasche vor einem herunterfallen und/oder vor einem Verklemmen entlang des Förderweges. Verlässt die umgefallene Flasche die Seitenwandinspektionseinrichtung, wird das Sicherungselement in seine Ruheposition zurück überführt.
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Insofern bedeutet der Begriff „temporär” im Sinne der Erfindung, dass das Sicherungselement nur zeitlich begrenzt in seiner Gebrauchsposition ist, nämlich dann, wenn eine umgefallene Flasche erkannt ist, wobei die Gebrauchsposition nur für die Zeitdauer des Förderweges der umgefallenen Flasche innerhalb der Seitenwandinspektionseinrichtung aufrechterhalten wird. Die umgefallene Flasche wird in der Seitenwandeinrichtung also temporär geführt.
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Günstig ist, wenn das Sicherungselement bezogen auf den Förderer der Seitenwandinspektionseinrichtung unterhalb diesem in der Ruheposition angeordnet ist, und in seine Gebrauchsposition angehoben wird.
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Das Überführen aus der Ruheposition in die Gebrauchsposition und zurück kann mit geeigneten Antrieben zum Beispiel elektrisch, elektro-magnetisch, hydraulisch und/oder pneumatisch bzw. mittels einer Kombination daraus aber auch mit einem (Linear)Direktantrieb erfolgen.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist das Sicherungselement U-förmig mit einem Basissteg und zwei U-Stegen ausgeführt, wobei der Basissteg günstiger Weise parallel zum Förderer der Seitenwandinspektionseinrichtung verlaufend unterhalb desselben angeordnet ist, wobei die U-Stege sich in einer Einbaulage bzw. in der Ruheposition des Sicherungselementes bevorzugt senkrecht von dem Basissteg nach oben erstrecken. So kann das Sicherungselement in seiner Gebrauchsposition den Förderer mit seinen U-Stegen umgreifen, so dass quasi auf jeder Längsseite des Förderers quasi eine Schutz- bzw. Sicherungswand gebildet ist. In der Ruheposition des Sicherungselementes sind dessen U-Stege zweckmäßiger außerhalb des „Sichtfelds” der Seitenwandinspektionseinrichtung, also vorzugsweise vollständig unterhalb des Förderers angeordnet. Natürlich kann der Basissteg als Platte und/oder als Tragwerk, beispielsweise mit Längs-, Quer- und/oder Diagonalstreben ausgeführt sein.
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Möglich ist, dass das Sicherungselement eine axiale Längserstreckung aufweist, welche der Längserstreckung des Förderers der Seitenwandinspektionseinrichtung entspricht. Denkbar ist, dass das Sicherungselement aus einem durchsichtigen Material, beispielsweise aus einem Plexiglas gebildet ist, wobei auch lediglich die U-Stege aus einem durchsichtigen Material gebildet sein können, da diese in der Gebrauchsposition in das „Sichtfeld” der Seitenwandinspektionseinrichtung eingreifen. So können auch der umgefallenen Flasche nachfolgende stehende Flaschen inspiziert werden.
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Denkbar ist aber auch eine Ausgestaltung, bei welcher an dem Basissteg des Sicherungselements zumindest ein Stab, bevorzugt mehrere Stäbe angeordnet sind. Zielführend ist, wenn die Stäbe einen solchen Abstand zueinander aufweisen, dass der kleinste Durchmesser der Flasche daran gehindert wird in den Spalt zweier benachbartes Stäbe einzudringen. Möglich ist, an den Stäben kopfseitig einen sich parallel zum Basissteg erstreckenden Kopfsteg anzuordnen, wobei auch Zwischenstege vorgesehen sein können, so dass quasi ein Gitterwerk gebildet ist. Stäbe und Kopfsteg bzw. Zwischenstege können ebenfalls aus einem durchsichtigen Material gebildet sein.
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In einer weiter möglichen Ausgestaltung kann das Sicherungselement eine axiale Erstreckung aufweisen, welche geringer ist als die axiale Erstreckung des Förderers der Seitenwandinspektionseinrichtung ist. Vorzugsweise könnte eine solche axiale Erstreckung des Sicherungselementes gewählt werden, welche der Länge der umgefallenen Flasche entspricht, so dass nur der Bereich der umgefallenen, also liegenden Flasche von dem Sicherungselement abgedeckt wird.
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Bei dieser Ausgestaltung ist vorteilhaft vorgesehen, dass das Sicherungselement zusätzlich zur Überführung von der Ruheposition in die Gebrauchsposition in seiner Gebrauchsposition axial entlang des Förderers bewegbar ist, wobei das Sicherungselement vorzugsweise mit derselben Geschwindigkeit wie der Förderer bewegbar ist, so dass, wenn überhaupt, nur eine geringe Geschwindigkeitsdifferenz auftritt. Hierzu könnte das Sicherungselement beispielsweise einen elektromagnetischen (Linear)Direktantrieb aufweisen. Ersichtlich ist der damit erreichbare Vorteil, dass das Sicherungselement stets mitlaufend lediglich im Bereich der liegenden Flasche angeordnet ist, so dass nachfolgende, stehende Flaschen, auch wenn das Sicherungselement nicht aus einem durchsichtigen Material ist, inspiziert werden können, da ein Eingriff des Sicherungselementes in das „Sichtfeld” der Seitenwandinspektionseinrichtung bezüglich der nachfolgenden stehenden Flasche vermieden ist.
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Natürlich können auch mehrerer Sicherungselemente vorgesehen sein, so mehrere umgefallene Flaschen an einem Herunterfallen und/oder Verklemmen gehindert werden können.
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Um zu erkennen, dass eine umgefallen Flasche der Seitenwandinspektionseinrichtung zugeleitet wird, kann im Eingang der betreffenden Seitenwandinspektionsrichtung ein entsprechender Aufnehmer, z. B. in der Ausgestaltung als Sensor angeordnet sein. Dieser Aufnehmer bzw. Sensor kann auch so ausgeführt bzw. angeordnet sein, dass ein Umfallen bzw. eine umgefallene Flasche innerhalb der Seitenwandinspektionsrichtung detektiert werden kann. Hierfür kann natürlich auch ein separater Aufnehmer bzw. Sensor vorgesehen sein. Der bzw. die Sensoren leiten ihr Messergebnis an eine mit dem zumindest einen Sicherungselement verbundene Steuereinheit weiter, welche ein entsprechendes Steuersignal an den bzw. die Antriebe des Sicherungselementes leitet, um dieses z. B. aus der Ruheposition in die Gebrauchsposition und zurück zu überführen.
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Das zumindest eine Sicherungselement ist in seiner Ruheposition günstiger weise im Eingangsbereich der Seitenwandinspektionseinrichtung angeordnet, und „wartet” auf das entsprechende Steuersignal, um die umgefallene Flasche temporär bis zum Ausgangsbereich der Seitenwandinspektionseinrichtung zu führen. Erreicht das zumindest eine Sicherungselement den Ausgangsbereich, wird das Sicherungselement entgegen der Förderrichtung des Förderers zum Eingangsbereich zurück geführt, wobei das Sicherungselement vorher in seine bezogen auf den Förderer abgesenkte Position überführt werden kann. Möglich ist auch, ein Endlosband vorzusehen, an welchem das zumindest eine Sicherungselement angeordnet ist, so dass die U-Stege auf dem Rückweg zum Eingangsbereich sich von dem Förderer wegorientiert nach unten erstrecken, um einen Eingriff in das Sichtfeld zu vermeiden.
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Die Bewegungen (anheben/absenken; horizontale Hin- und Rückbewegung) des zumindest einen Sicherungselementes können mit voneinander separierten Antrieben oder mit einem einzigen Antrieb bewirkt werden. Ein einziger Antrieb kann die Überführung in die Gebrauchsposition (anheben) und auch die Bewegung entlang des Förderers (horizontale Bewegung) und natürlich auch ein Absenken bewirken. Zielführend ist, wenn der bzw. die Antriebe so ausgeführt sind, dass das zumindest eine Sicherungselement sehr schnell in seine Ausgangsposition im Eingangsbereich der Seitenwandinspektionseinrichtung zurück gelangt. Mögliche Antriebe können zum Beispiel elektrisch, elektro-magnetisch, hydraulisch und/oder pneumatisch bzw. mittels einer Kombination daraus aber auch als (Linear)Direktantrieb ausgeführt sein.
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Wird zum Beispiel auf dem Rückweg des zumindest einen Sicherungselementes z. B. mittels des Aufnehmers erkannt, dass sich eine umgefallene bzw. liegende Flasche innerhalb der Seitenwandinspektionseinrichtung befindet, kann das zumindest eine Sicherungselement seinen Rückweg unterbrechen und auf seinem Rückweg in die Gebrauchsposition überführt werden, um die umgefallene Flasche zum Ausgangsbereich zu führen. Dies ist bevorzugt mit einem entsprechend ausgeführten Linear- bzw. Hubantrieb möglich.
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Weist die Inspektionsvorrichtung eine weitere bzw. zweite Seitenwandinspektionseinrichtung auf, ist zielführend auch diese mit dem zumindest einen Sicherungselement zu versehen. Ein Sicherungselement für eine Bodeninspektionseinrichtung ist nicht unbedingt erforderlich.
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Mit der Erfindung wird so mittels des zumindest einen Sicherungselementes, welches die umgefallene bzw. liegende Flasche zum Ausgangsbereich der Seitenwandinspektionseinrichtung führt, erreicht, dass trotz der liegenden bzw. umgefallenen Flasche ein Flaschenstau bzw. eine Blockade der Seitenwandinspektionseinrichtung vermieden wird. Dies ist bei Inspektionsvorrichtungen, mit einem Durchsatz von mehreren tausend Flaschen pro Stunde, z. B. von 60.000 Flaschen pro Stunde äußerst vorteilhaft. Auch Beschädigungen der Seitenwandinspektionseinrichtung können so vorteilhaft vermieden werden, da die liegende Flasche aufgrund der zielführenden Ausgestaltung des zumindest einen Sicherungselementes vor einem Herabfallen und/oder Verklemmen gesichert ist. Günstig ist, dass trotz der liegenden Flasche, andere, folgende Flaschen entsprechend inspiziert werden können. Lediglich die liegende bzw. umgefallene Flasche wird später als „Schlechtflasche” aussortiert, und dem Flaschenfluss eventuell erneut zugeführt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19605133 A1 [0005, 0005, 0005]