-
Die Erfindung betrifft ein Kabeleinzugsystem mit einer Kabeleinzugbox der im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
-
Bei diversen Veranstaltungen wie Präsentationen, Konferenzen, Unterricht usw. werden Kommunikationsgeräte unterschiedlicher Anzahl und Art eingesetzt, die an ein Signalmanagement angeschlossen und von diesem aktiviert werden. Für die unterschiedlichen Geräte sind auch unterschiedliche Kabeltypen erforderlich, beispielsweise für Bildsignale oder Netzwerkkabel. Solche Leitungen sind teilweise bis an die Tische der Teilnehmer verlegt, so dass dort ein Anschluss des betreffenden Kabels, das zum Gerät führt, erfolgen kann. Häufig sind die Geräte von den Teilnehmern mitzubringen, beispielsweise die persönlichen oder firmeneigenen Laptops, so dass auch die zum Gerät gehörenden Kabel benötigt werden, um den Anschluss des Geräts zum tischseitigen Kabelanschluss herzustellen. Außerdem bedingt dies mehrere Steckebenen, wodurch der Leitungswiderstand erhöht wird.
-
Um den Anschluss des Geräts am tischseitigen Kabelanschluss zu erleichtern, wäre es möglich, einen entsprechenden Abschnitt des Kabels auf dem Tisch flexibel bereit zu halten und dorthin zu verlegen, wo das zu betreibende Gerät stehen soll. Die diversen auf dem Tisch liegenden Kabel werden aber als störend empfunden, da sie bei der Ablage von Dokumenten, Schreibutensilien und dergleichen oft im Wege sind.
-
Aus der
DE 10 2009 005 329 A1 ist eine automatische Kabelzugbox für höhenverstellbare Schreibtische bekannt. Diese Vorrichtung dient dazu, Energie- und/oder Datenkabel unterhalb von Arbeitstischen ohne Einsatz elektrischer Energie optisch sauber auf- und abzurollen. Bei dieser Vorrichtung sind Rollen auf einem Schlitten angeordnet, wobei über die Rollen Kabel geführt sind. Der Schlitten ist mittels eines Gummibands in Einzugsrichtung der Kabeleinzugbox vorgespannt.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kabeleinzugsystem der eingangs genannten Gattung zu schaffen, das einfach im Aufbau und für unterschiedliche Kabel geeignet ist.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Kabeleinzugssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
-
Das erfindungsgemäße Einzugsystem basiert auf dem Prinzip der Schwerkraft, d. h. es sind keine zusätzlichen Zugmittel notwendig. Durch die Gestaltung der Rolle und auch deren Masse kann den unterschiedlichen Arten der Kabel Rechnung getragen werden. In der Kabeleinzugbox wird lediglich ein einziges Kabel geführt, bei mehreren Kabeln an einem Tisch wird für jedes Kabel eine Kabeleinzugsbox vorgesehen.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist die Rolle gleitend zwischen vertikalen Wänden des Gehäuses geführt. Hierfür ist lediglich eine zweckmäßige Bemessung des Spalts zwischen den Gehäusewänden und den Stirnseiten der Rolle erforderlich, aber keine weiteren Führungsmittel. Diese Art der Rollenführung ist quasi reibungsfrei und unterliegt keinem Verschleiß. Zur sicheren Führung des Kabels ist die Rolle an ihrem Außenumfang mit einer umlaufenden Nut versehen, in der der zweite Abschnitt des Kabels geführt ist. Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Nut wird darin gesehen, dass diese einen parabelförmigen Querschnitt aufweist.
-
Bei bestimmten Arten von Kabeln kann es sein, dass die Masse der Rolle allein nicht ausreicht, um mit Sicherheit die Einzugskraft bereitzustellen. Daher besteht eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des Kabeleinzugsystems darin, dass an der Rolle mindestens ein Gewicht angebracht ist. Ein solches Gewicht wird vorzugsweise in die Rolle integriert. In weiterer Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Rolle an Stirnseiten Aussparungen aufweist, in die die Gewichte eingesetzt sind. Durch die Art und Größe der Gewichte kann somit die Kabeleinzugbox auf alle Arten von Kabeln ausgelegt werden. Sofern ein äußerst flexibles Kabel in der Kabeleinzugbox geführt werden soll, kann die Masse der Rolle dadurch reduziert werden, dass in dieser eine Bohrung vorgesehen ist. Zur Geräuschreduzierung bei der Vertikalbewegung der Rolle im Gehäuse ist es zweckmäßig, dass die Rolle an Stirnseiten Aussparungen zur Aufnahme eines Dämmmaterials aufweist. Dieses Dämmmaterial steht vorzugsweise geringfügig an den Stirnseiten der Rolle hervor.
-
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Gehäuse aus einem im Querschnitt rechteckigen Profilrohr besteht. Das Profilrohr ist zweckmäßigerweise aus Metall und besteht vorzugsweise aus einer Aluminiumlegierung. Das Profilrohr ist vorzugsweise an seinem oberen Ende offen und an seinem unteren Ende mit einem Boden versehen. Als besonders geeignet wird angesehen, dass der Boden ein angeschweißtes Bodenblech ist, das das untere Ende des Gehäuses lediglich partiell verschließt. In besonderer Ausgestaltung ist auf der dem Innenraum des Gehäuses zugewandten Seite des Bodens ein Dämpfungselement angebracht. Dadurch erfolgt ein geräuschloses Aufsetzen der Rolle am Boden, wodurch die Einzugsbewegung abgeschlossen ist. Um die vertikale Aufwärtsbewegung der Rolle beim Ausziehen des betreffenden Kabelabschnitts zu begrenzen, ist nahe dem oberen Ende des Gehäuses zwischen Seitenwänden eine Hülse mit einem diese umgebenden Gummischlauch angeordnet. Zur Befestigung der Kabeleinzugbox sind vorzugsweise an einer Außenseite des Gehäuses nahe dem oberen Ende zwei Gewindebolzen angeordnet. In weiterer Ausgestaltung des Kabeleinzugsystems ist das Ende des zweiten Abschnitts des Kabels mit einem Anschluss versehen.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
-
1 eine Ansicht auf die Breitseite eines Gehäuses der Kabeleinzugbox,
-
2 eine Ansicht in Richtung des Pfeils II in 1,
-
3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in 1,
-
4 eine stirnseitige Ansicht einer Rolle,
-
5 eine Ansicht einer Rolle in Richtung des Pfeils V in 4, teilweise im Schnitt,
-
6 eine Ausführungsvariante zu 5,
-
7 eine stirnseitige Ansicht der Rolle gemäß 6,
-
8 eine Ansicht der im Gehäuse geführten Rolle an einem ausziehbaren Kabel im ausgezogenen Zustand des Kabels,
-
9 eine Darstellung der Kabeleinzugbox im eingezogenen Zustand des Kabels.
-
In 1 ist ein Gehäuse 1 einer Kabeleinzugbox 2 in Ansicht auf dessen Breitseite dargestellt. Das Gehäuse 1 besteht vorzugsweise aus einem im Querschnitt rechteckigen Aluminiumprofil, das bezüglich seiner Längsachse L vertikal angeordnet ist. An einem oberen Ende 3 ist das Gehäuse 1 vollständig offen, wohingegen ein unteres Ende 4 mit einem Bodenblech 5 versehen ist, das dieses Ende 4 zumindest teilweise verschließt. Das Bodenblech 5 ist mit einer Gewindebohrung versehen, in der eine Justierschraube 6 aufgenommen ist. Im oberen Bereich sind an einer Schmalseite des Gehäuses 1 zwei Gewindebolzen 7 und 8 in unterschiedlichem Abstand zum oberen Ende 3 angebracht, die zur Befestigung der Kabeleinzugbox an einem Kommunikationsmöbel vorzugsweise einem Konferenztisch oder dergleichen dienen. Beispielsweise kann unter der Tischplatte eines Konferenztischs ein Winkel angebracht sein, an dem die Kabeleinzugbox 2 derart montiert wird, dass diese eine vertikale Richtung einnimmt. Zur exakten Ausrichtung dient die Justierschraube 6. Nahe dem oberen Ende 3 des Gehäuses 1 ist in der Mitte der Breitseite eine Bohrung 10 angeordnet, deren Zweck zu 3 erläutert wird.
-
Die 2 zeigt eine Ansicht des Gehäuses 1 in Richtung des Pfeils II in 1 und somit auf eine der Schmalseiten. Nahe dem oberen Ende 3 des Gehäuses 1 sind beispielsweise vier Bohrungen 9 vorgesehen, die zur Aufnahme von Befestigungsschrauben für eine Klemme zur Zugentlastung eines durch die Kabeleinzugbox 2 geführten Kabels dienen. Im unteren Bereich des Gehäuses 1 ist ein Schauloch 30 vorgesehen, durch welches die Positionierung der Rolle an einem unteren Anschlag festgestellt werden kann.
-
Die 3 zeigt einen Schnitt entlang der Linie III-III in 1. Daraus ist ersichtlich, dass das Gehäuse 1 aus einem geschlossenen rechteckigen Rohrprofil besteht. Die Wandstärke des Profils kann beispielsweise 1,5 mm bis 2,5 mm, vorzugsweise 2 mm betragen. Die Wandstärke wird unter Berücksichtigung der geforderten mechanischen Stabilität und möglichst geringem Gewicht bestimmt. Auf Höhe der Bohrung 10 (vgl. 1) ist zwischen den Breitseiten des Gehäuses eine Hülse 11 vorzugsweise aus Aluminium eingesetzt, die von einem Gummischlauch 12 umgeben ist. Durch die Bohrung 10 können Befestigungsmittel zur Fixierung der Hülse eingebracht werden. Weiter ist aus 3 ersichtlich, dass das Bodenblech 5 nur gut die Hälfte des Profilquerschnitts verschließt und im Bodenblech 5 eine Gewindebohrung 13 für die in 1 gezeigte Justierschraube 6 vorgesehen ist.
-
Die 4 zeigt eine stirnseitige Ansicht einer Rolle 14 mit einer Rotationsachse R. Im Abstand zu einem Außenumfang 15 ist ein Ring aus einem Dämmmaterial 21 angeordnet.
-
Die 5 zeigt die Rolle 14 in Ansicht gemäß Pfeil V in 4, wobei die Rolle 14 links von der Rotationsachse R in Außenansicht und rechts der Rotationsachse R im Schnitt dargestellt ist. Die Rolle 14 besteht vorzugsweise aus einem Kunststoff, insbesondere aus Polyamid und ist am Außenumfang 15 mit einer im Querschnitt parabelförmigen, umlaufenden Nut 16 versehen, in der das sich durch die Kabeleinzugbox erstreckende Kabel geführt ist Die Querschnittsform der Nut 16 und insbesondere der Innendurchmesser am Nutgrund wird im Hinblick auf die Biegeeigenschaften des jeweiligen Kabeltyps beispielsweise Steifigkeit und Biegeradius bestimmt. Die Rolle 14 weist eine durchgehende Bohrung 23 auf, wodurch die Masse der Rolle reduziert und auf einen bestimmten Kabeltyp abgestimmt ist. An Stirnseiten 19 sind flache Aussparungen 20 vorgesehen, in denen das flache Dämmmaterial 21 angeordnet und befestigt wird, wobei das Dämmmaterial geringfügig über das Axialmaß der Rolle 14 hervorsteht. Durch das Dämmmaterial 21 wird eine Geräuschentwicklung beim Bewegen der Rolle 14 im Gehäuse vermieden und die Gleiteigenschaft verbessert.
-
Die 6 zeigt eine Ausführungsvariante zu 5, wobei die Rolle 14 die gleiche Außenkontur aufweist wie die in 5 gezeigte Rolle, so dass der Außenumfang 15 und die Nut 16 identisch sind mit der Beschreibung zu 5. Die Rolle 14 weist axiale Aussparungen 17 zur Aufnahme der Gewichte 18 auf, so dass die Schwerkraft der Rolle 14 gemeinsam mit den Gewichten den Kabeleinzug bewirkt. Es ist ersichtlich, dass auf jeder Seite der Rolle 14 ein als Gewichtsplatte ausgeführtes Gewicht 18 vorgesehen ist. Ebenso wie bei der Rolle 14 in 5 sind auch in 6 an den Stirnseiten 19 der Rolle flache Aussparungen 20 zur Aufnahme von Dämmmaterial 21 vorgesehen. Die 7 zeigt eine stirnseitige Ansicht der Rolle 14 gemäß 6.
-
Wie aus 4 bis 7 deutlich wird, können die Rollen 14 unterschiedlich bezüglich ihrer Masse gestaltet und bedarfsweise mit unterschiedlichen Gewichten 18 bestückt werden, so dass die Kabeleinzugbox 1 mit einer Rolle 14 je nach Art des Kabels, das durch die Kabeleinzugbox geführt werden soll, ausgestattet ist.
-
In 8 ist die Kabeleinzugbox 2 unter einer Tischplatte 29 angeordnet dargestellt. In dem Gehäuse 1 ist die Rolle 14 geführt, wobei die Rolle 14 im Gehäuse 1 in vertikaler Richtung (Pfeil A) beweglich angeordnet ist. Ein Kabel 25 ist mittels einer die Zugkraft im Kabel 25 aufnehmenden Klemmvorrichtung 26 an der Innenwand des Gehäuses 1 befestigt. Ein benachbart zur Klemmvorrichtung 26 aus dem Gehäuse 1 geführter erster Abschnitt 25' des Kabels 25 ist zu einem Verteiler einer Mediensteuerung oder dergleichen geführt, wobei die Länge des Abschnitts 25' vorzugsweise so bemessen ist, dass Zwischensteckebenen vermieden werden. Das Kabel 25 erstreckt sich mit einem zweiten Abschnitt 25'' durch das Gehäuse 1 und ist in der Nut der Rolle 14 geführt. Der zweite Abschnitt 25'' wird an der Rolle 14 um 180° umgelenkt und vertikal nach oben geführt, wo ein Ende des Abschnitts 25'' aus dem Gehäuse 1 hinausgeführt ist. Dieser Abschnitt 25'' des Kabels 25 ist an seinem Ende mit einem Anschluss 27 für ein Netzwerk, Bildgerät oder dergleichen versehen. Die 8 zeigt die Kabeleinzugbox 2 im Zustand des vollständig ausgezogenen zweiten Abschnitts 25'', wobei die Rolle 14 an der Hülse 11 bzw. dem Gummischlauch 12 anliegt.
-
Der Anschluss 27 kann vorzugsweise in einer Aussparung der Tischplatte 29 abgelegt und bei Bedarf mit dem Abschnitt 25'' herausgezogen werden wie in 8 gezeigt. Die beim Herausziehen des Abschnitts 25'' erzeugte Zugkraft bewirkt, dass die Rolle 14 in Richtung des Pfeils A nach oben bewegt wird. Die Auszuglänge des Abschnitts 25'' beträgt vorzugsweise 80 cm, es können jedoch auch andere Längen vorgesehen werden. Die Aufwärtsbewegung A der Rolle 14 wird durch die Hülse 11 begrenzt.
-
In 9 ist die Kabeleinzugbox 2 in dem Zustand des vollständig eingezogenen Abschnitts 25'' gezeigt. Wenn die Auszugkraft nicht mehr auf den Abschnitt 25'' wirkt, so bewegt sich die Rolle 14 ggf. mit den Gewichten aufgrund der Schwerkraft in Richtung des Pfeils B (Einzugsrichtung) nach unten, so dass der Abschnitt 25'' des Kabels 25 in das Gehäuse 1 der Kabeleinzugbox 2 eingezogen wird. Bei vollständig eingezogenem Abschnitt 25'' liegt die Rolle 14 auf einem vom Bodenblech 5 getragenen Dämpfungselement 28 auf. Das Dämpfungselement 28 ist vorzugsweise eine Filzauflage.
-
Damit die in 5 und 6 dargestellte Nut 16 der Rolle 14 in einer ausreichend großen Querschnittsgröße geformt werden kann, besitzt die Rolle 14 beispielsweise eine axiale Erstreckung von > 30 mm, vorzugsweise etwa 34 mm. Damit die in der Nut 16 geführten Kabel im Rahmen der üblichen Biegeeigenschaften umgelenkt werden und eine reibungsarme Bewegung gegeben ist, sollte der Durchmesser der Rolle 14 am Grund der Nut 16 > 70 mm, vorzugsweise ca. 80 mm betragen. Zur exakten, aber trotzdem reibungsarmen Führung der Rolle 14 im Gehäuse 1 beträgt die Differenz der axialen Erstreckung der Rolle 14 einschließlich des seitlichen Dämmmaterials 21 zum Innenmaß des Gehäuses 1 zwischen den Breitseiten höchstens 3 mm, vorzugsweise zwischen 1 mm und 2 mm. Auf jeden Fall ist auch der Durchmesser des in der Kabeleinzugbox geführten Kabels zu berücksichtigen, damit ein Einklemmen des Kabels zwischen Rolle und Gehäuse vermieden wird. Der Anschluss 27 in 7 und 8 kann neben anderen Anschlüssen, Steckdosen usw. in einer Vertiefung oder Aussparung der Tischplatte 29 platziert sein.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102009005329 A1 [0004]