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Die Erfindung betrifft eine Wartungs- und Prüfvorrichtung für eine Kraftfahrzeugklimaanlage.
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Hintergrund der Erfindung
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Kraftfahrzeuge sind heute regelmäßig mit einer Klimaanlage ausgestattet. Diese muss in Werkstätten regelmäßig überprüft und gewartet werden, wozu entsprechend geeignete Wartungs- und Prüfvorrichtungen genutzt werden. Das Prüfen und Warten der Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges erfordert je nach Anwendungsfall verschiedene Vorgänge, wozu die Dichtigkeitsprüfung, das Spülen und Reinigen der Klimaanlage als auch das Austauschen des Kühlmittels gehören können. Es besteht deshalb Bedarf für eine flexibel einsetzbare Wartungs- und Prüfvorrichtung für Klimaanlagen von Kraftfahrzeugen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Wartungs- und Prüfvorrichtung für eine Kraftfahrzeugklimaanlage anzugeben, mit der in unterschiedlichen Anwendungsfällen verschiedene Aufgabe im Rahmen von Prüfungs- und Wartungsarbeiten flexibel ausführbar sind. Die Vorrichtung soll mit wenig Aufwand an die unterschiedlichen Wartungs- und Prüfzwecke anpassbar sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Wartungs- und Prüfvorrichtung für eine Kraftfahrzeugklimaanlage nach dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von abhängigen Unteransprüchen.
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Die Erfindung umfasst den Gedanken einer Wartungs- und Prüfvorrichtung für eine Kfz-Klimaanlage, bei der in oder an einem Gehäuse die folgenden Vorrichtungskomponenten gebildet sind:
- – ein Kompressor, bei dem an einen Kompressoreingang eine Kompressoransaugleitung und an einen Kompressorausgang ein Druckbehälter koppeln,
- – eine erste Funktionsleitung, die an einen Druckbehälterausgang koppelt und über eine erste Ventileinrichtung an einen mit Schnellverschlüssen versehenen ersten Ausgang führt,
- – eine zweite Funktionsleitung, die parallel zur ersten Funktionsleitung an den Druckbehälterausgang koppelt und über eine zweite Ventileinrichtung sowie eine Trocknereinrichtung an einen mit einem Schnellverschluss versehenen zweiten Ausgang und einen ebenfalls mit einem Schnellverschluss versehnen dritten Ausgang führt, und
- – eine Filtereinrichtung, bei der ein Filtereingang mit einem Schnellverschluss versehen ist,
wobei in einer Dichtigkeitsprüf-Betriebsart zum Prüfen der Dichtigkeit einer Kraftfahrzeugklimaanlage mit dem ersten Ausgang ein druckbeaufschlagter Anschluss für einen Klimaanlageneingang und für einen Klimaanlagenausgang gebildet ist,
wobei in einer Spül-Betriebsart zum Spülen der Kraftfahrzeugklimaanlage mit dem zweiten Ausgang ein druckbeaufschlagter Anschluss für den Klimaanlageneingang und mit dem Filtereingang der Filtereinrichtung ein Anschluss für den Klimaanlagenausgang gebildet sind, und
wobei in einer Kühlmittel-Absaug-Betriebsart zum Absaugen eines Kühlmittels aus der Kraftfahrzeugklimaanlage unter Verwendung eines externen Gerätes zur Kühlmittelrückgewinnung mit einem Ansaugeingang der Kompressoransaugleitung und mit dem zweiten Ausgang Anschlüsse für dien Klimaanlage sowie mit dem dritten Ausgang und einem weiteren Ansaugeingang der Kompressoransaugleitung Anschlüsse für das externe Gerät gebildet sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung erlaubt es, verschiedene Betriebarten im Rahmen eines Wartungs- und Prüfprozesses für eine Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges (Kfz) durchzuführen, nämlich insbesondere eine Dichtigkeitsprüfung, ein Spülen, was eine Reinigung umfassen kann, sowie eine Kühlmittel-Absaug-Betriebart, in welcher das Kühlmittel aus der Kfz-Klimaanlage entfernt wird, um es wahlweise anschließend aufzubereiten und wieder in der Klimaanlage einzuführen. Mit nur wenigen Handgriffen, beispielsweise dem Verbinden oder Lösen von Anschlüssen, dem Öffnen oder dem Schließen von Ventilen sowie dem Anbringen oder entfernen von Filtern, kann die Wartungs- und Prüfvorrichtung für die verschiedenen Betriebsarten eingerichtet werden. Der Mechaniker in einer Fahrzeugwerkstatt kann so die Wartungs- und Prüfvorrichtung schnell und flexibel an die jeweils gestellte Aufgabe anpassen. Vielfältige Betriebarten, die beim Warten und beim Prüfen einer Klimaanlage eines Fahrzeugen anfallen, können mit minimiertem Zeitaufwand von einer Einzelperson durchgeführt werden.
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In der Kühlmittel-Absaug-Betriebart wird ergänzend zu der Wartungs- und Prüfvorrichtung ein externes Gerät zur Kühlmittelrückgewinnung verwendet, welches das aus der Klimaanlage entnommene Kühlmittel aufnimmt und aufbereitet, sodass es anschließend ggf. wieder in die Klimaanlage eingeführt werden kann.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass dem Ansaugeingang der Kompressoransaugleitung ein Ansaugfilter vorgeschaltet ist, welcher lösbar montiert ist.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in der Kompressoransaugleitung eine Druckmesseinrichtung angeordnet ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass in der Kompressoransaugleitung eine weitere Trocknereinrichtung angeordnet ist.
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Bevorzugt sieht eine Fortbildung der Erfindung vor, dass in der Kompressoransaugleitung eine dritte Ventileinrichtung angeordnet ist.
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Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Filtereinrichtung mehrere in Reihe geschaltete Filterelemente aufweist, die entkoppelbar sind
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Eine Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass am dritten Ausgang ein Schauglas angeordnet ist. Bei der Kühlmittelrückgewinnung ist auf diese Weise durch das Schauglas erkennbar, ob Rückstände in Form von Abrieb auftreten.
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Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an dem Druckbehälter ein Überdruck-Sicherheitsventil angeordnet ist. An die zum Überdruck-Sicherheitsventil führende Leitung kann ein Druckmanometer angeschlossen sein, um die Druckverhältnisse zu prüfen.
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Bei einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass an dem Druckbehälter ein Reinigungshahn gebildet ist.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse ein mobiles Gehäuse gebildet ist, an dem Fahrhilfen angeordnet sind.
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Bei der vorangehenden Beschreibung wurden in Verbindung mit der verschiedenen Anschlüssen Schnellverschlüsse genannt. Es kann auch vorgesehen sein, dass einzelne Anschlüsse nicht mit Schnellverschlüssen, sondern mit üblichen Anschlusseinrichtungen versehen sind. Die Leitungen zwischen den Vorrichtungskomponenten können aus unterschiedlichen oder alle aus dem gleichen Material hergestellt sein, beispielsweise in Form von Metallleitungen oder flexiblen Kunststoffleitungen.
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Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Prüf- und Wartungsvorrichtung zum Prüfen und /oder Warten einer Kfz-Klimaanlage und
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2 eine schematische Darstellung eines fahrbaren Gehäuses für die Vorrichtung aus 1.
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1 zeigt eine schematische Darstellung einer Prüf- und Wartungsvorrichtung, mit der eine Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges geprüft und/oder gewartet werden kann. Zentrales Element ist ein Kompressor 1. Zum Betrieb des Kompressors 1 ist dieser über eine elektrische Anschlussleitung 2 an eine Energieversorgung anschließbar. In der elektrischen Anschlussleitung 2 ist ein Schutzkontakt 3 gebildet.
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An einen Kompressorausgang 4 koppelt ein Druckbehälter 5, welcher einen Reinigungshahn 6 aufweist. An einen Kompressoreingang 7 koppelt eine Kompressoransaugleitung 8, die zu einem Ansaugeingang 9 führt, welcher außerhalb eines Gehäuses 10 der Vorrichtung gebildet ist. An dem Ansaugeingang 9 koppelt gemäß 1 ein Ansaugfilter 11, welcher lösbar montiert ist. Zwischen dem Ansaugeingang 9 und dem Kompressoreingang 7 sind in der Kompressoransaugleitung 8 ein Trockner 12 sowie ein beispielsweise als Kugelhahn ausgeführtes Ventil 13 angeordnet. Mittels des Ventils 13 kann die Kompressoransauleitung 8 geöffnet und geschlossen werden.
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An einen Druckbehälterausgang 14 schließen sich eine erste und eine zweite Funktionsleitung 15, 16 an. Die erste Funktionsleitung 15 führt über ein Ventil 17, welches ebenfalls als Kugelhahnventil ausführbar ist, zu einem Doppelausgang 18, an dem außerhalb des Gehäuses 10 Schnellverschlüsse angeordnet sind. An die erste Funktionsleitung 15 koppelt ein Manometer 19.
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Ausgehend vom Druckbehälterausgang 14 führt die zweite Funktionsleitung 16 über ein Ventil 20 sowie einen weiteren Trockner 21 zu einem wahlweise mit einem Schnellverschluss versehenen zweiten Ausgang 22. Parallel hierzu schließt die zweite Funktionsleitung 16 an einen dritten Ausgang 23 an, in welchem ein Schauglas 24 angeordnet ist. Auch die Ventile 16 und 20 können zum Beispiel als Kugelhahnventile ausgeführt sein, um die jeweilige Funktionsleitung zu öffnen und zu schließen.
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Gemäß 1 ist die Kompressoransaugleitung 8 mit einem weiteren Ansaugeingang 25 gekoppelt, der wahlweise mit einem Schnellverschluss versehen sein kann und in 1 filterfrei ist.
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An dem Druckbehälter 5 befindet sich ein Überdruck-Sicherheitsventil 26, welchem ein weiteres Manometer 27 nachgeschaltet ist.
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Es ist darüber hinaus eine Filtereinrichtung 28 vorgesehen, die ein erstes Filterelement 29 und ein zweites, dem ersten Filterelement nachgeschaltetes Filterelement 30 aufweist. Die beiden Filterelemente 29, 30 sind vorzugsweise lösbar miteinander verbunden. Gemäß der Darstellung in 1 ist die Filtereinrichtung 28 bei der gezeigten Ausführungsform außen auf dem Gehäuse 10 gebildet.
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2 zeigt eine schematische Darstellung des Gehäuses 10 mit unterseitig angeordneten Rollen 31, sodass eine mobile Prüf- und Wartungseinheit geschaffen ist. Die Leitungen zwischen den Komponenten der Prüf- und Wartungsvorrichtung sind aus einem einheitlichen Material oder unterschiedlichen Materialien, insbesondere unter Verwendung von Kunststoff- und Metallleitungen, die jeweils für gewünschte Betriebdrücke ausgelegt sind.
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Mit Hilfe der beschriebenen Prüf- und Wartungsvorrichtung können verschiedene Arbeiten beim Warten und Prüfen einer Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges ausgeführt werden, die nachfolgend noch näher erläutert werden.
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Zunächst ist eine Dichtigkeitsprüf-Betriebart ausführbar, bei der die Klimaanlage des Kraftfahrzeuges auf Dichtigkeit geprüft wird. Hierzu werden die Hoch- und die Niederdruckseite der Klimaanlage des Kraftfahrzeuges mit dem Doppelanschluss 18 verbunden. Zu diesem Zweck weist der Doppelanschluss 18 beispielsweise eine Y-Kupplung auf, die mit Schnellverschlüssen versehen ist. Anschließend kann das Ventil 17 geöffnet werden, um die angeschlossene Klimaanlage mit Druck zu beaufschlagen, wobei der beaufschlagte Druck mit Hilfe des Manometers 19 kontrollierbar ist. Nachdem ein gewünschter Prüfdruck erzeugt wurde, wird das Ventil 17 geschlossen. Nachfolgend kann die druckbeaufschlagte Kfz-Klimaanlage eine beliebige Zeit der Druckprobe unterzogen werden. Druckabfall zeigt eine Leckage auf, die dann unter Verwendung von Lecksuchspray geortet werden kann. Bei Bedarf kann die Druckbeaufschlagung jederzeit erneuert oder verändert werden.
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Eine zweite Betriebsart betrifft eine Spül-Betriebsart, in welcher die Klimaanlage eines Kraftfahrzeuges mit Luft gespült wird. Hierzu werden die Hoch- und die Niederdruckseite der Klimaanlage des Kraftfahrzeuges an den dritten Ausgang 23 sowie die Filtereinrichtung 28 angeschlossen. Anschließend wird der Kompressor 1 eingeschaltet, um die Luftspülung für die gewünschte Betriebzeit durchzuführen, wobei üblicherweise eine Zeitdauer von etwa 20 min nicht zu überschreiten ist. Nach Beendigung der Spülung ist der Kompressor 1 auszuschalten. Verunreinigungen aus der Klimaanlage werden gegebenenfalls mittels der beiden Filterelemente 29, 30 zurückgehalten, also nicht an die Umgebungsluft abgegeben. Die Filtereinrichtung 28 ist in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren und zu reinigen.
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Weiterhin ist eine Kühlmittel-Absaug-Betriebart durchführbar, bei der aus der Klimaanlage des Kraftfahrzeuges das Kühlmittel abgesaugt wird. Im Anschluss kann das abgesaugte Kühlmittel bedarfsweise aufbereitet und schließlich wieder in die Klimaanlage zurückgeführt werden. Zum Absaugen werden die Hoch- und die Niederdruckseite der Klimaanlage mit dem dritten Ausgang 23 sowie dem Ansaugeingang 9 verbunden, wobei der Ansaugfilter 11 vorher zu entfernen ist. Die Kältemittelaufnahme erfolgt durch ein externes Gerät (nicht dargestellt), welches hochdruckseitig mit dem weiteren Ansaugeingang 25 und niederdruckseitig mit dem dritten Ausgang 23 verbunden wird. Im Absaugbetrieb sind die Ventile 13 und 19 geschlossen. Das eigentliche Absaugen erfolgt dann durch das externe Gerät, welches vorzugsweise auch die Kühlmittelrückgewinnung übernimmt. Mögliche Verunreinigungen des Kühl- beziehungsweise Kältemittels und eventuelle Abriebrückstände des Kompressors 1 sowie Kondensat werden in den Trocknern 12, 21 zuverlässig zurückgehalten. Auf diese Weise wird das externe Gerät geschützt. Wenn Abrieb entstanden ist, kann dieser im Schauglas 24 zuverlässig erkannt werden.
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Neben den vorangehenden Betriebsarten ist mit Hilfe der Wartungs- und Prüfvorrichtung aus einfach ein Kompressorbetrieb durchführbar.
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Mit Hilfe der Prüf- und Wartungsvorrichtung ist es ermöglicht, Kältekreisläufe von Kfz-Klimaanlagen zu spülen und Verunreinigungen oder Abrieb in Folge von Kompressorschäden zuverlässig zu erkennen und zurückzuhalten. Beim Austauschen oder Aufbereiten des Kältemittels für die Klimaanlage wird die vergleichsweise teure Kühlmittel-Rückgewinnungsmaschine durch den Einsatz der Wartungs- und Prüfvorrichtung geschützt, da Verunreinigungen und Fremdkörper zurückgehalten werden.
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Darüber hinaus schützt die Wartungs- und Prüfvorrichtung die Umwelt, da zum Beispiel das Spülen nur mit Luft durchgeführt wird.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.