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Die Erfindung betrifft ein Leitungsrohr für fluide Medien gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Allgemein bekannt ist, Leitungen mit gesonderten Merkmalen, beispielsweise zur Identifikation, zu versehen. So dienen Farbaufdrucke oder andere aufgedruckte Merkmale dazu, aus einer Vielzahl von Leitungen oder Kabeln einzelne auszuwählen. Es ist auch bekannt, Kabel mit Kabelkennfäden zu versehen, die der Identifikation dienen.
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Im Bereich der Leitungsrohre beschreibt die Druckschrift
DE 299 11 625 U1 bezüglich ihrer Funktion unterscheidbare Rohre. Das Rohr ist mit einer umschließenden Schicht aus polymerem Werkstoff und einer diese Schicht teilweise über die Rohrlänge überdeckenden weiteren Schicht mit anderer Färbung aufgebaut. Je nach Einbaulage des Rohres, beispielsweise im Erdreich, weist jeweils eine Farbkennung nach oben, die so zur Kennzeichnung der technischen Funktion des Rohres dient.
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Zudem ist aus der Druckschrift
DE 10 2004 063 684 B3 der Anmelderin ein Leitungsrohr für fluide Medien bekannt, bei dem eine Auswahl von zumindest zwei unterscheidbaren Markierungen auf der Außenseite oder in einer Ummantelung angeordnet ist, wobei zumindest eine der Markierungen zur Kennzeichnung seiner Funktion wenigstens partiell entfernbar angeordnet ist. Das multifunktional einsetzbare Leitungsrohr ist in seiner Funktion im Ursprungszustand noch nicht festgelegt. Erst zu einem Zeitpunkt der Weiterverarbeitung wird seine Funktion definiert, beispielsweise erst durch eine Installation als Warm- oder Kaltwasserrohr. Zu diesem Zeitpunkt kann aus den zumindest zwei unterscheidbaren Markierungen eine am Rohr ausgewählt werden, die Auskunft über die entsprechende Funktion gibt.
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Derartige Kennzeichnungen an Rohren haben die Funktion, jederzeit eine verwechslungsfreie Identifikation der durch das Rohr geleiteten Medien zu gestatten, unabhängig vom räumlichen Rohrverlauf auch nach dem Verlegen.
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Auch ist aus der Druckschrift
DE 298 07 726 U1 ein Versickerungsrohr mit einer Verlegemarkierung auf der Außenseite bekannt. Auf diese Weise kann die richtige Lage des Rohres für eine optimale Versickerungsleistung in einem kiesgefüllten Rigolen-System eingehalten werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Leitungsrohr mit einer Hilfseinrichtung zur Installation weiterzubilden.
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Die Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 wiedergegeben. Die weiteren rückbezogenen Ansprüche betreffen vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der Erfindung.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre bezüglich eines Leitungsrohrs für fluide Medien ein, bei dem mehrere Markierungen auf der Außenseite oder auf einer Ummantelung angeordnet sind, wobei die Markierungen parallel zur Rohrachse verlaufen und gegeneinander um einen konstanten Winkelversatz um den Umfang positioniert sind.
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Als parallel zur Rohrachse verlaufend sind auch Markierungen anzusehen, die herstellungsbedingt kleine Abweichungen aufweisen. Abweichungen von weniger als 3° relativ zur Rohrachse sollen hierbei noch als parallel verlaufend verstanden werden, da hierdurch der durch die Erfindung erzielte Erfolg bei in der Praxis üblichen Biegevorgängen nicht beeinträchtigt wird.
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Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, dass ein Leitungsrohr mit einer Hilfseinrichtung zur Installation zu versehen ist. Der axiale Verlauf der Markierungen dient dazu, dass ein Rohr ohne eine Verdrillung verlegt werden kann. Beim Biegen in der Ebene oder in allen Raumrichtungen geben die Markierungen an der Außenseite eine entsprechende Orientierung vor. Die gegeneinander um einen konstanten Winkelversatz um den Rohrumfang angeordneten und sich wiederholenden Markierungen lassen es zu, aus jeder Blickrichtung den Biegeverlauf zu kontrollieren. Sie sind folglich über den Rohrumfang so oft angeordnet, dass zumindest jeweils eine Markierung dem Betrachter aus jeder Blickrichtung sichtbar zugewandt ist. Idealerweise sind die Markierungen jedoch nicht zu engständig angeordnet, da mit wenigen Markierungen der Zweck bereits erfüllt ist.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, dass beim Verlegen der Rohrverlauf gut kontrolliert werden kann und insbesondere Verdrillungen im Material vermieden werden. Dieser Vorteil ist besonders bei Verwendung von flexiblen Rohrleitungen in kleinen Abmessungen, wie beispielsweise Rollenware, von Bedeutung. Häufig werden jedoch auch starre Rohrleitungen, beispielsweise aus Kupfer oder Stahl eingesetzt. Insbesondere im Bereich von Steige- und Verteilleitungen kommen hierbei größere Abmessungen zum Einsatz, die auf der Baustelle nicht mehr von Hand, sondern nur mit Hilfe von baustellentauglichen, d. h. in der Regel portablen Biegegeräten gebogen werden können. Derartige Biegegeräte erlauben pro Arbeitsgang die Herstellung eines winkelgenauen Bogens. Bei Mehrfachbiegeoperationen muss daher das zu biegende Rohr mehrfach in ein Biegegerät eingelegt werden. Hierdurch können zwar die einzelnen Bögen jeweils für sich winkelgenau ausgeführt werden, jedoch besteht immer die Möglichkeit, dass das Rohr beim Einlegen in das Biegegerät leicht in Umfangsrichtung verdreht wird, da es aufgrund seiner runden Form keinerlei Orientierungsmöglichkeiten bietet.
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Die Folge einer bereits leichten Verdrehung in Umfangsrichtung wären Abweichungen in der optimalen Ausrichtung von Biegeschenkeln. D. h. durch ein rundes Rohr ohne weitere Markierungen ist die Position von Biegeschenkeln mehren in unterschiedlichen Ebenen ausgeführter Bögen nicht eindeutig zueinander festgelegt.
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Die erfindungsgemäßen axialen Markierungen dienen folglich als wesentliche Orientierungs- und Arbeitshilfe, um ein korrektes Einlegen von Rohren zur Erreichung mehrdimensional aufeinander abgestimmter Biegeergebnisse sicherzustellen. Insbesondere bei großen Abmessungen und/oder Rohrleitungswerkstoffen mit hoher Festigkeit, die nach dem Biegen nicht mehr manuell nachjustiert werden können, ist dies von besonderer Bedeutung. Mit zunehmender Abmessung erhöhen sich auch die Kosten für Formteile und Fittings, beispielsweise mit 90°-Bögen, so dass das Biegen von Rohrabschnitten gerade dann eine besonders wirtschaftliche Alternative darstellt.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können vier Markierungen mit einem Winkelversatz 0°, 90°, 180°, 270° angeordnet sein. Hierdurch wird mit wenigen Markierungen am Rohrumfang bereits eine ausreichende Anzahl positioniert, bei der für einen Betrachter aus jeder Blickrichtung zumindest eine Markierung sichtbar ist.
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Vorteilhafterweise können acht Markierungen mit einem Winkelversatz 0°, 45°, 90°, 135°, 180°, 225°, 270°, 315° angeordnet sein. Alternativ können auch zwölf Markierungen mit einem Winkelversatz 0°, 30°, 60°, 90°, 120°, 150°, 180°, 210°, 240°, 270°, 300°, 330° angeordnet sein. Bei einer größeren Anzahl sind aus jeder Blickrichtung mehrere Markierungen sichtbar, mit denen der Biegeverlauf beim Verarbeiten eines Rohres präzise überprüft werden kann.
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In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung können die Markierungen als Linien, Kerben oder Erhöhungen ausgebildet sein. Linien können als Farblinien einer Farbe ausgestaltet sein oder über den Rohrumfang verteilt unterschiedliche Farben aufweisen.
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In besonders bevorzugter Ausführungsform können die Linien, Kerben oder Erhöhungen entlang der Rohrlängsachse unterbrochen sein. Hierdurch können unterschiedliche Linienmuster, beispielsweise mit variierender Stricheinteilung und Strichstärke, über den Rohrumfang verteilt sein. Erhöhungen können insbesondere bei kunststoffummantelten Rohren auf einfache Weise realisiert werden.
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Vorteilhafterweise können die Linien, Kerben oder Erhöhungen um den Umfang abwechselnd unterscheidbar ausgeführt sein. Dies verbessert die Zuordnung einer einzelnen Markierung im Längsverlauf eines Rohres.
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Vorteilhafterweise können die Linien lumineszierend ausgebildet sein. Hierdurch kann auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen der Rohrverlauf gut erkannt werden.
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In bevorzugter Ausführungsform kann zu den Markierungen ein in Längsachse aufgedruckter metrischer und/oder zölliger Längenmaßstab angeordnet sein. Alternativ kann der Längenmaßstab die Funktion zumindest einer Markierung übernehmen. Derartige Bemaßungen an Rohren sind immer eine zusätzliche Hilfe bei der Verarbeitung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert.
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Darin zeigen:
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1 ein schematisch dargestelltes gebogenes Leitungsrohr mit um 90° versetzten Markierungen parallel zur Rohrachse,
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2 eine Ansicht eines gebogenen Leitungsrohrs mit Winkelangaben.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein schematisch dargestelltes gebogenes Leitungsrohr 1 mit um 90° versetzten Markierungen 2 parallel zur Rohrachse. Von vier angebrachten Markierungen 2 ist über den gesamten Verlauf zumindest eine für den Betrachter zu sehen. Die Markierungen 2 sind in diesem Falle strichpunktiert aufgebracht.
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2 zeigt eine Ansicht eines gebogenen Leitungsrohrs 1 mit Winkelangaben. Die Biegewinkel α, β, γ betragen in diesem Falle 90 Die Rohrachsenabschnitte A, B, C und die Markierungen 2 verlaufen in verschiedenen Raumrichtungen nach dem Biegen weiterhin parallel zueinander. Die in den Figuren dargestellten Leitungsrohre 1 können Sanitärrohre in der Baubranche sein, die nach dem Verlegen noch auf eine Verdrehung kontrollierbar sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Leitungsrohr
- 2
- Markierung
- A, B, C
- Rohrachsenabschnitte in verschiedenen Raumrichtungen nach dem Biegen
- α, β, γ
- Biegewinkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 29911625 U1 [0003]
- DE 102004063684 B3 [0004]
- DE 29807726 U1 [0006]