DE202010011934U1

DE202010011934U1 - Medizinisches Handmessgerät

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Publication number: DE202010011934U1
Application number: DE202010011934U
Authority: DE
Original assignee: NAWA-HEILMITTEL GmbH; NAWA HEILMITTEL GmbH
Current assignee: NAWA-HEILMITTEL GmbH; NAWA HEILMITTEL GmbH
Priority date: 2010-08-27
Filing date: 2010-08-27
Publication date: 2011-02-10
Anticipated expiration: 2020-08-28
Also published as: CN103096790B; EP2608718A1; JP5975228B2; US20130172696A1; WO2012041270A1; CN103096790A; JP2013536028A

Abstract

Medizinisches Handmessgerät zur Messung des pH-Wertes und/oder der Temperatur von Wunden, mit einem Gehäuse (2) mit wenigstens einer Anzeige (6) zur Anzeige des jeweiligen Messwertes sowie mit Bedienungselementen (7), und mit einer an einem Ende des Gehäuses (2) vorgesehenen Sonde (3) mit einer Sondenanordnung (9) zur Erzeugung von dem zu messenden pH-Wert und/oder der zu messenden Temperatur entsprechenden elektrischen Messsignalen, dadurch gekennzeichnet, dass die Sonde (3) mit einem sondenseitigen Kupplungsabschnitt (10) an einem gehäuseseitigen Kupplungsabschnitt (11) abnehmbar mechanisch sowie elektrisch mit dem Gehäuse (2) verbunden ist.

Description

Die Neuerung bezieht sich auf ein medizinisches Handmessgerät gemäß Oberbegriff Schutzanspruch 1.
Aufgabe der Neuerung ist es, ein Handmessgerät aufzuzeigen, mit dem der Zustand von Wunden schnell und zuverlässig festgestellt werden kann und welches hierfür die für den Einsatz im medizinischen Bereich bzw. insbesondere auch im klinischen Bereich notwendigen Erfordernisse erfüllt. Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein medizinisches Handmessgerät entsprechend dem Schutzanspruch 1 ausgebildet.
Das medizinische Handmessgerät gemäß der Neuerung bzw. das Gehäuse dieses Gerätes entsprechen in Form und/oder Größe beispielsweise einem elektrischen oder elektronischen Temperaturmessgerät (z. B. Fieberthermometer). Das Handmessgerät bzw. dessen Sonde oder der in dieser Sonde vorgesehene, zumindest einen Teil der dortigen Sensoranordnung bildende PH-Mess-Sensor (PH-Meter) sowie der Temperatursensor besitzen eine kleine Bauform, die es ermöglicht, durch Einführen der Sonde bzw. der Sondenspitze in eine Wunde deren pH-Wert und Temperatur schnell und zuverlässig zu ermitteln.
Der Neuerung liegt dabei die Erkenntnis zugrunde, dass akute Wunden, die einer weiteren, besonderen Versorgung grundsätzlich nicht bedürfen, einen pH-Wert im Bereich zwischen etwa 2,8–3,3 aufweisen, wo hingegen bei einem pH-Wert größer 4,5, insbesondere bei einem pH-Wert im Bereich zwischen 5 und 8 auf eine chronische Wunde zu schließen ist, die einer besonderen Versorgung, beispielsweise einer chirurgischen Behandlung u. a. zum Entfernen von infiziertem und/oder nekrosem Gewebe bedarf.
Bei dem neuerungsgemäßen Handmessgerät ist die jeweilige Sonde mechanisch und elektrisch abnehmbar an dem Messgerät bzw. dem Gehäuse vorgesehen, sodass jede Sonde nach ihrer Verwendung sterilisiert und/oder als nur einmal verwendbare Sonde entsorgt werden kann. Bevorzugt werden an ein und demselben Handmessgerät mehrere Sonden verwendet, die dann mit einer von dem Handmessgerät bzw. von einer dortigen Mess- und Auswertelektronik lesbaren Sondenidentifikation versehen sind, sodass die jeweilige an das Handmessgerät angekoppelte Sonde eindeutig identifiziert wird. Hierdurch ist es auch möglich, die Kalibrierung der Sensoranordnung bzw. der diese Sensoranordnung bildenden Sensoren der jeweiligen, an das Handmessgerät angekoppelten Sonde an diesem Handmessgerät vorzunehmen und die entsprechenden Daten in einem Speicher der Mess- und Auswertelektronik sondenspezifisch abzulegen, d. h. zusammen mit der jeweiligen Sondenidentifikation und diese Kalibrierungsdaten dann jeweils für die Auswertung der Messwerte die betreffenden Sonde zu verwenden.
Weiterbildungen, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der Neuerung ergeben sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Figuren. Dabei sind alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination grundsätzlich Gegenstand der Neuerung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung. Auch wird der Inhalt der Ansprüche zu einem Bestandteil der Beschreibung gemacht.
Die Neuerung wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
1 in schematischer Ansicht ein medizinisches Handmessgerät gemäß der Neuerung;
2 ein vereinfachtes Blockhaltbild des medizinischen Handmessgerätes der 1.
Das in den Figuren allgemein mit 1 bezeichnete medizinische Handmessgerät besteht im Wesentlichen aus einem langgestreckten Gerätegehäuse 2 und aus einer Messsonde 3, die an das Gerätegehäuse 2 mechanisch und elektrisch ankuppelbar und abkuppelbar ist. Im Inneren des Gerätegehäuses 2 sind u. a. eine Elektronik 4 sowie eine vorzugsweise wiederaufladbare Batterie 5 untergebracht. An der Außenfläche des Gehäuses 2 befinden sich u. a. eine optische Anzeige 6, insbesondere zur Anzeige des Betriebszustandes und der mit dem Handmessgerät 1 gemessenen Messergebnisse sowie zumindest auch eine manuell betätigbare Eingabe, beispielsweise zum Ein- und Ausschalten des Gerätes sowie zur Einleitung oder zum Abrufen unterschiedlicher Funktionen des Handmessgerätes 1.
Im Detail ist das Handmessgerät 1 zur Messung des pH-Wertes sowie der Temperatur von Wunden ausgebildet. Die Sonde 3 besteht hierfür aus einem langgestreckten Sondenkörper 8, der an seinem einen Ende mit einer Sensoranordnung 9 versehen ist, und für die Messung des pH-Wertes sowie für die Temperaturmessung. Am anderen Ende bildet der Sondenkörper 9 den Kupplungsabschnitt 10, mit welchem die Sonde 3 mechanische und auch elektrisch an das Gehäuse 2 bzw. an einen dortigen Kupplungsabschnitt 11 ankoppelbar ist, sodass die jeweiligen Messwerte der Sensoranordnung 9 von der Sonde 3 an die im Gehäuse 2 untergebrachte Elektronik 4 übertragen und dort in der nachstehend noch näher beschriebenen Weise verarbeitet werden.
Die Sensoranordnung 9 besteht bei der dargestellten Ausführungsform aus Bauteilen, die eine Sterilisierung der Sonde 3 ermöglichen, beispielsweise aus einem elektrischen Widerstand, dessen elektrische Eigenschaften sich in Abhängigkeit von der Temperatur ändern sowie aus einer geeigneten PH-Sonde. Ebenso besteht der Sondenkörper 8 aus einem Material, welches das Sterilisieren der Sonde 3 ermöglicht.
Für das Handmessgerät 1 ist eine Vielzahl gleichartiger Sonden 3 vorgesehen. Weiterhin ist das Handmessgerät 1 so ausgebildet, dass dessen Funktionen erst dann eingeschaltet werden, wenn eine Sonde 3 bzw. deren Kupplungsabschnitte 10, beispielsweise über eine Steck- oder Bajonett-Verbindung ordnungsgemäß mechanisch und elektrisch an den Kupplungsabschnitt 11 angeschlossen ist. Jede Sonde 3 ist mit einer diese Sonde eindeutig identifizierenden elektrischen und von der Elektronik 4 erfassbaren Codierung oder Sondenidentifikation versehen. Die Kalibrierung jeder Sonde 3 bzw. deren Sensoranordnung 9 erfolgt innerhalb der Elektronik 4, und zwar in der Weise, dass die der jeweiligen Sonde 3 zugeordnete Kalibrierung zusammen mit der Sondenidentifikation in der Elektronik 4 abgelegt wird.
Weiterhin zeichnet sich das Handmessgerät auch durch folgende Parameter aus:
Der pH-Messbereich reicht von 4 bis 10. Die Messgenauigkeit und Messanzeige des PH-Wertes erfolgt dabei in Schritten von 0,1.
Die pH-Messzeit, d. h. die für die pH-Messung benötigte Zeit beträgt etwa 5 Sekunden oder weniger.
Der Temperaturmessbereich reicht von etwa 20 bis 40°C. Die Anzeige erfolgt in Schritten von 0,1°C.
Die Kalibrierung der jeweiligen Sonde 3 bzw. deren Sensoranordnung 9 besitzt eine hohe Stabilität, sodass eine Neukalibrierung maximal einmal pro Tag erforderlich ist.
Die Sonde 3 und dabei auch die die Sensoranordnung 9 aufweisende Sondenspitze bestehen aus einem biologisch und dermatologisch verträglichen Werkstoff, der u. a. auch gegenüber Proteinen und deren Reaktionsprodukten beständig ist.
Das Handmessgerät 1 ist weiterhin für eine drahtlose Datenfernübertragung ausgebildet, insbesondere auch für eine Datenfernübertragung der jeweiligen Messdaten, zusammen mit weiteren Daten, die beispielsweise zur Sicherheit, Kontrolle und/oder Auswertung der Messdaten benötigt werden.
U. a. führen die vorgenannten Eigenschaften sind das Handmessgerät 1 bzw. dessen Elektronik 4 in der in der 2 dargestellten Weise ausgebildet. Zentrale Einheit der Elektronik 4 ist ein Mikroprozessor 12, dem u. a. zugeordnet sind:
Ein Speicher 13, der als Programm- und Datenspeicher dient und in welchem u. a. auch die von der Sensoranordnung 9 erfassten und/oder im Prozessor 12 verarbeiteten Messwerte sowie die Kalibrierung der jeweiligen Sonde 3 zusammen mit der Sondenidentifikation gespeichert werden. Dem Prozessor 12 sind weiterhin zugeordnet die wenigstens eine Anzeige 6, die Eingabe 7, ein Tongenerator 14 mit Lautsprecher 15 zur Erzeugung des vorgenannten akustischen Signales, eine Schnittstelle 15 zum Verbinden des Prozessors 12 mit der jeweiligen Sonde 3, insbesondere auch zur Umwandlung der elektrischen Messsignale in digitale, an den Prozessor 12 gelieferte und in diesen verarbeitbare Signale sowie zur Erkennung der Sondenidentifikation. Zugeordnet ist im Prozessor 12 weiterhin auch eine Sende/Empfangseinrichtung 17 für eine drahtlose Kommunikation, insbesondere für eine drahtlose Datenübertragung zwischen dem Handmessgerät und einer räumlich entfernten Sende- und Empfangseinrichtung 18 eines vorzugsweise rechnergestützten Registrier- und Überwachungssystems 19.
Über die zwischen den Sende- und Empfangseinrichtungen 17 und 18 gebildete Datenübertragungsstrecke werden dann beispielsweise die mit dem Handmessgerät mit einer bestimmten Sonde 3 messenden Messwert (pH-Wert und Temperatur) einer überwachten Wunde sonden- und/oder patientenbezogen an das Registrier- und/oder Überwachungssystem 12 weitergeleitet und in diesem System patientenbezogen beispielsweise zur Festlegung der weiteren Therapie und/oder zur Ermittlung des Heilerfolges ausgewertet und/oder abgelegt.
Die Neuerung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, dass zahlreiche Änderungen sowie Abwandlungen möglich sind, ohne dass dadurch der der Neuerung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
Zusätzlich zu der optischen Anzeige weist das Handmessgerät vorzugsweise auch eine akustische Anzeige auf, die beispielsweise ein akustisches Signal bei einer Änderung des Betriebszustandes des Handmessgerätes und/oder bei offensichtlichen Fehlmessungen usw. abgibt.
Bezugszeichenliste

1: Handmessgerät
2: Gehäuse
2.1: Gehäuseende
3: Sonde
4: Elektronik
5: Batterie
6: Anzeige
7: Eingabe
8: Sondenkörper
9: Sensoranordnung
10, 11: Kupplungsabschnitt
12: Prozessor
13: Speicher
14: Tongenerator
15: Lautsprecher
16: Schnittstelle
17, 18: Sende- und Empfangseinrichtung
19: Registrier- und/oder Überwachungssystem

Claims

Medizinisches Handmessgerät zur Messung des pH-Wertes und/oder der Temperatur von Wunden, mit einem Gehäuse (2) mit wenigstens einer Anzeige (6) zur Anzeige des jeweiligen Messwertes sowie mit Bedienungselementen (7), und mit einer an einem Ende des Gehäuses (2) vorgesehenen Sonde (3) mit einer Sondenanordnung (9) zur Erzeugung von dem zu messenden pH-Wert und/oder der zu messenden Temperatur entsprechenden elektrischen Messsignalen, dadurch gekennzeichnet, dass die Sonde (3) mit einem sondenseitigen Kupplungsabschnitt (10) an einem gehäuseseitigen Kupplungsabschnitt (11) abnehmbar mechanisch sowie elektrisch mit dem Gehäuse (2) verbunden ist.
Handmessgerät nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Vielzahl gleichartiger Sonden (3), die mit ihrem sondenseitigen Kupplungsabschnitt (10) wahlweise mit dem gehäuseseitigen Kupplungsabschnitt (11) des Handmessgerätes bzw. des Gehäuses (2) mechanisch und elektrisch verbindbar sind.
Handmessgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Sonde sterilisierbar und/oder als einmal verwendbare Sonde ausgebildet ist.
Handmessgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Sonde mit einer die Sonde identifizierenden und jeweils von anderen gleichartigen Sonden (3) unterscheidenden Sondencodierung oder -identifikation versehen ist, und dass im Gehäuse (2) Mittel (12, 16) zum Erkennen und/oder Lesen der Sondencodierung vorgesehen sind.
Handmessgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäuse (2) eine beispielsweise einen Prozessor (12) aufweisende Elektronik für die Auswertung und/oder Anzeige der von der Sonde (3) gelieferten Messsignale vorgesehen ist.
Handmessgerät nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch einen elektronischen Speicher (13) zur Speicherung der Kalibrierung der Sensoranordnung (9) der jeweiligen Sonde (3) in Abhängigkeit von der Sondenidentifikation.
Handmessgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu der optischen Anzeige (6) wenigstens ein akustischer Signalgeber (14, 15) vorgesehen ist.
Handmessgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es für einen drahtlosen Datenverkehr zwischen dem Handmessgerät (1) bzw. der in dem Gehäuse (2) untergebrachten Anzeige- und/oder Auswertelektronik (4) und einem vom Handmessgerät (1) räumlich entfernten System, vorzugsweise einem Registrier- und/oder Überwachungssystem (19) oder einer Sende- und/oder Empfangseinrichtung (18) eines solchen Systems (19) ausgebildet ist.