-
Die Erfindung betrifft einen Hilfsfahrantrieb für fremdbewegte Fahrzeuge, insbesondere Anhänger, mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
-
Ein solcher Hilfsfahrantrieb ist aus der
WO 2006/061177 A1 bekannt. Er weist eine rotierend angetriebene Reibwalze auf, die zusammen mit ihrem Antrieb mit Motor und Getriebe an einem Träger angeordnet ist, der relativ zum Fahrzeugchassis linear oder rotatorisch beweglich gelagert ist und mittels einer manuell oder motorisch angetriebenen Zustelleinrichtung an das Anhängerrad zugestellt und angedrückt werden kann.
-
Die
EP 1 394 024 A2 zeigt genauso wie der vorgenannte Stand der Technik eine mit der Walze an das Fahrzeugrad zustellbare Antriebseinheit, bei welcher der Motor mit bewegt wird.
-
Die
DE 687 666 A befasst sich mit einer Zusatzfunktion eines Pumpenmotors auf einem Anhänger. Hierbei wird über einen Riementrieb der Pumpenmotor bedarfsweise mit Treibwalzen auf einer gemeinsamen Welle gekuppelt, wobei die Treibwalzen an Schwenkarmen gehalten und mit einem Gestänge gegen eine Rückstellfeder an die Anhängerräder anpressbar sind. Der Pumpenmotor treibt über die Welle beide Walzen an, wobei der Motor selbst nicht steuerbar ist. Das Lenken und das Dosieren der Antriebskräfte erfolgt manuell durch Gestänge oder Seilzüge, die ein wahlweise beidseitiges oder einseitiges Anpressen einer oder beider Treibwalzen an die Fahrzeugräder gestatten.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen weiterentwickelten Hilfsfahrantrieb aufzuzeigen.
-
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch. Die chassisfeste Anordnung des Antriebsmotors für das Fahrtriebelement, z. B. eine rotierende Treibwalze, hat verschiedene Vorteile. Zum einen kann der Träger kleiner und leichter bauen. Zum anderen ist die Energiezuführung einfacher und sicherer. Die Abstützung der Antriebskräfte kann direkt am Fahrzeugchassis erfolgen. Günstig ist außerdem die stationäre Unterbringungsmöglichkeit für eine Steuerung.
-
Die Zustelleinrichtung kann ebenfalls einen motorischen Antrieb aufweisen, der wahlweise chassisfest abgestützt oder am Träger angeordnet sein kann. Ferner ist es möglich, für die Antriebseinrichtung und die Zustellvorrichtung des Fahrtriebelements einen gemeinsamen Motor vorzusehen und den Kraftfluss bedarfsweise umzuschalten.
-
Die Antriebskräfte für das Fahrtriebelement werden vom chassisfesten Motor über eine den Zustellweg aufnehmende Übertragungseinrichtung übertragen, die in unterschiedlicher Weise konstruktiv ausgebildet sein kann, z. B. als Wellengetriebe, insbesondere Keilwellengetriebe, als Riemen- oder Kettengetriebe oder dgl.
-
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
-
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft und schematisch dargestellt. Im Einzelnen zeigen:
-
1: einen Anhänger mit einem Chassis und einem Hilfsfahrantrieb in einer schematischen Seitenansicht,
-
2: eine erste Variante der Antriebstechnik für den Hilfsfahrantrieb in einer schematischen Draufsicht und
-
3: eine zweite Variante dieser Antriebstechnik in einer schematischen Draufsicht.
-
Die Erfindung betrifft einen Hilfsfahrantrieb (2) für fremdbewegte Fahrzeuge (1), insbesondere schleppbare Anhänger. Die Erfindung betrifft außerdem ein solches mit einem Hilfsfahrantrieb (2) ausgerüstetes Fahrzeug (1).
-
Das Fahrzeug (1) kann von beliebiger Art und Größe sein. Vorzugsweise handelt es sich um ein fremdbewegtes Fahrzeug, insbesondere einen Fahrzeuganhänger, der von einem Zugfahrzeug geschleppt werden kann. Der Anhänger (1) kann z. B. ein Pkw-Anhänger sein.
-
1 zeigt einen solchen Anhänger (1) in einer schematischen Seitenansicht. Er weist ein Fahrgestell oder Chassis (3) mit einer frontseitigen starren Zugdeichsel (4) auf, die eine Anhängerkupplung (5) trägt. Die Zugdeichsel (4) kann z. B. als V-Deichsel oder als Rohrdeichsel ausgebildet sein. Der Anhänger (1) hat ferner mindestens eine Achse mit daran endseitig montierten Fahrzeugrädern (7). Die eine oder mehreren Achsen sind am Fahrgestell oder Chassis (3) in geeigneter Weise befestigt.
-
Das Fahrgestell oder Chassis (3) weist einen oder mehrere Längsträger (6) auf, die z. B. als abgekantete Metall-, insbesondere Stahlprofile ausgebildet sind und im Querschnitt z. B. eine C- oder Z-Form aufweisen. Die Längsträger (6) sind mit der Zugdeichsel (4) verbunden und können einen oder mehrere Querträger aufweisen.
-
Das Fahrzeug bzw. der Anhänger (1) kann einen Aufbau (8) von beliebiger Art und Größe aufweisen, der mit dem Fahrgestell (3) verbunden ist. In 1 ist z. B. ein Wohnwagenaufbau angedeutet. Alternativ ist ein anderer Kastenaufbau möglich, der z. B. eine öffnenbare Wand aufweist und als Verkaufsstand ausgebildet ist. Andere Kastenformen sind ebenfalls möglich, desgleichen auch Pritschenaufbauten, Plattformaufbauten etc..
-
Das Fahrzeug (1) kann eine Energieversorgung (9) aufweisen, die in 1 schematisch angedeutet ist und die z. B. aus einer elektrischen Batterie oder einem Akkumulator besteht. Der Energiespeicher (21) kann vom Zugfahrzeug (nicht dargestellt) über eine Leitungsverbindung oder von einer externen Energiequelle geladen werden. Der Anhänger (1) kann ferner eine Bremseinrichtung aufweisen, die als Betriebsbremse und/oder als Feststellbremse ausgebildet sein kann und die z. B. über eine Auflaufeinrichtung, einen Handbremshebel oder dgl. betätigt wird.
-
Der Hilfsfahrantrieb dient zur motorisierten Bewegung der des Fahrzeugs (1). Dies kann z. B. ein Rangieren eines vom Zugfahrzeug abgekuppelten Anhängers (1) sein. Der Hilfsfahrantrieb (2) ist in diesem Fall ein Rangierantrieb, mit dem z. B. ein Wohnwagen auf einen Abstellplatz bewegt wird. Ansonsten kann der Hilfsfahrantrieb (2) auch in Verbindung mit anderen Fahrzeugen (1), darunter auch Kraftfahrzeugen, und außerdem zu anderen Zwecken eingesetzt werden.
-
Das Fahrzeug (1) weist auf beiden Seiten einen Hilfsfahrantrieb (2) auf, der jeweils auf ein Fahrzeugrad (7) einwirkt. Bei Tandemachsen oder Mehrfachachsen können zwei, vier oder mehr Hilfsfahrantrieb (2) vorhanden sein. Der Hilfsfahrantrieb (2) weist eine Steuerung (32) auf. Dies ist zumindest eine Motorsteuerung. Zumindest einer der mehreren Hilfsfahrantriebe (2) kann außerdem eine Fahrsteuerung aufweisen, welche die Motorsteuerungen beaufschlagt.
-
Ferner ist eine Betätigungseinrichtung (10) vorhanden, die z. B. als Fernsteuerung mit einem mobilen Bedienteil ausgebildet ist, welches drahtlos oder leitungsgebunden mit der Steuerung (32), insbesondere der Fahrsteuerung, kommunizieren kann und Steuersignale, Zustandsinformationen, Warnsignale und dgl. austauscht.
-
Der einzelne Hilfsfahrantrieb (2) weist ein Fahrtriebelement (11) auf, welches mit einer Antriebseinrichtung (12) gekoppelt und von dieser angetrieben ist. Ferner ist eine Zustelleinrichtung (13) für Zustellbewegungen des Fahrtriebelements (11) vorgesehen. Das Fahrtriebelement (11) kann zwischen einer vom Fahrzeugrad (7) zurückgezogenen und distanzierten Ruhestellung gemäß 2 und einer Antriebsstellung am Fahrzeugrad (7) gemäß 3 durch die Zustelleinrichtung (13) hin und her bewegt werden. In der Antriebsstellung wird das Fahrtriebelement (11) mit dem Fahrzeugrad (7) in einen Kraft und Bewegung übertragenden Eingriff gebracht. Hierbei kann z. B. das Fahrtriebelement (11) gegen das Fahrzeugrad (7), z. B. gegen dessen Lauffläche, angedrückt werden. Dabei kann die Lauffläche ggf. etwas verformt werden.
-
Das Fahrtriebelement (11) kann in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist es als rotierende Treibwalze gestaltet, die einen treibgünstigen Mantel aufweist, der z. B. Noppen, ein Wellenprofil mit Rippen und Tälern, einen reibgünstigen Belag oder dgl. aufweist. Die Kraft- und Bewegungsübertragung kann kraftschlüssig, insbesondere durch Reibung, und/oder formschlüssig, z. B. durch ein Verkrallen der konturierten Walzenmantels mit der profilierten Lauffläche erfolgen. Die Treibwalze (11) kann einteilig oder mehrteilig sein, wobei sie z. B. aus mehreren axial hintereinander aufgereihten Einzelrollen besteht, die gleiche oder unterschiedliche Durchmesser haben.
-
In Variation zu der in den Zeichnungen angedeuteten einzelnen Treibwalze kann das Fahrtriebelement (11) mehrere Treibwalzen aufweisen, die gemeinsam am Fahrzeugrad (7) angreifen. Das Fahrtriebelement (11) kann in weiterer Abwandlung einen über Walzen in einer geschlossenen, z. B. dreieckigen Bahn umlaufenden Riementrieb aufweisen, der mittels Andrückwalzen an das Fahrzeugrad (7) gepresst wird. Der umlaufende Riemen überträgt die Antriebskraft und -bewegung. Das Fahrtriebelement (11) kann außerdem an anderer Stelle des Fahrzeugrades (7) zur Kraft- und Bewegungsübertragung angreifen und kann hierfür entsprechend in anderer Weise ausgebildet sein. Es kann z. B. ein Zahnrad aufweisen, welches mit einem Gegenzahnrad am Fahrzeugrad in kämmenden Eingriff gebracht werden kann. Daneben sind weitere beliebige konstruktive Ausgestaltungen des Fahrtriebelements (11) und seines Eingriffs mit dem Fahrzeugrad (7) und evtl. dortigen Zusatzteilen möglich.
-
Das Fahrtriebelement (11) ist an einem Träger (15) angeordnet, der relativ beweglich zum Fahrzeugchassis (3) gelagert ist und der die Zustellung des Fahrtriebelements (11) ermöglicht. Die Zustellbewegung kann linear, rotatorisch oder kombiniert linear und rotatorisch sein. Der z. B. kastenförmige Träger (15) hat hierfür eine entsprechende Führung und ist hierüber direkt mit dem Fahrgestell (3) oder mit einem Anbauteil (14) des Hilfsfahrantriebs (2) verbunden, welches am Fahrgestell (3), insbesondere an einem Längsträger (6), montiert werden kann. Eine Montage kann insbesondere am aufrechten Steg des Längsträgers (6) oder an anderer geeigneter Stelle erfolgen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt eine lineare Zustellbewegung mit einer entsprechenden linearen Führung, z. B. einer Schienen- oder Schlittenführung, die der Übersicht halber nicht im Einzelnen dargestellt ist.
-
Das Fahrtriebelement (11) ist am Träger (15) in einem geeigneten Lagerteil (16) beweglich, insbesondere drehbar, gelagert. Das Lagerteil (16) kann z. B. als Lagergabel zur beidseitigen Lagerung der Treibwalzenachse ausgebildet sein. Alternativ ist eine einseitige Lagerung möglich.
-
Die Antriebseinrichtung (12) für das Fahrtriebelement (11) weist einen relativ ortsfest am Fahrzeug (1) montierbaren Motor (18) auf. Dieser kann insbesondere am Anbauteil (14) montiert und abgestützt werden. Die Antriebseinrichtung (12) besitzt ferner eine Übertragungseinrichtung (20), die den Zustellweg aufnimmt und die Antriebskraft und -bewegung vom Motor (18) zum Fahrtriebelement (11) überträgt. Für die konstruktive Ausgestaltung der Übertragungseinrichtung (20) gibt es verschiedene Möglichkeiten, von denen nachstehend mehrere erläutert werden.
-
Die Zustelleinrichtung (
13) zum Zustellen und Rückbewegen des Fahrtriebelements (
11) kann ebenfalls in unterschiedlicher Weise ausgestaltet sei. Sie kann manuell betätigt werden und kann hierfür z. B. entsprechend der
WO 2006/061177 A1 ausgebildet sein. Die Zustelleinrichtung (
13) kann alternativ einen Antrieb (
19) aufweisen, der z. B. einen Motor (
29) oder ein anderes Antriebsmittel aufweist. Auch hierzu werden nachfolgend Ausführungsbeispiele angegeben.
-
Der Motor (18) der Antriebseinrichtung (12) kann in beliebiger Weise ausgestaltet sein. Es kann sich insbesondere um einen in steuerbaren Elektromotor, z. B. einen Niederspannung-Gleichstrommotor, handeln. Der Motor (18) kann auch mehrfach vorhanden sein. Er ist mit einer Steuerung (32) verbunden, die zumindest als Motorsteuerung und ggf. auch als Fahrsteuerung ausgebildet ist. Die Motoransteuerung erfolgt z. B. durch Pulsweitenmodulation. Der Motor (18) und die Steuerung (32) sind in einem schützenden Gehäuse (17) aufgenommen, welches ein Bestandteil des Anbauteils (14) sein kann oder mit diesem verbunden sein kann.
-
Die Übertragungseinrichtung (20) ist im Ausführungsbeispiel von 2 als Wellengetriebe (21) und hierbei insbesondere als Keilwellengetriebe ausgebildet. Sie weist eine rotierende und im Träger (15) gelagerte Antriebswelle (22) auf, die in der gezeigten Ausführungsform als gerade und biegesteife Keilwelle ausgebildet ist. Auf der Keilwelle (22) ist ein Treibrad (23) drehschlüssig gehalten und zugleich axial beweglich geführt, z. B. mittels einer Gleitführung (24). Das Treibrad (23) ist z. B. als Zahnrad, insbesondere als Schneckenrad, ausgeführt und ist relativ ortsfest gehalten, insbesondere mit dem Anbauteil (14) verbunden. Das Treibrad (23) ist mit dem Motor (18) antriebsmäßig gekoppelt, z. B. über eine Schneckenwelle. Der Motor (18) dreht das Treibrad (23), welches die Drehung auf die Keilwelle (22) überträgt. Die Keilwelle (22) kann sich andererseits bei der Zustellbewegung des Trägers (15) axial gegenüber dem Treibrad (23) verschieben, wobei die Drehungsübertragung aufrechterhalten bleibt.
-
Zwischen Motor (18) und dem Fahrtriebelement (11) kann ein Getriebe (28), insbesondere ein Untersetzungsgetriebe, angeordnet sein. In 2 ist das Untersetzungsgetriebe (28) z. B. zwischen der Keilwelle (22) und dem Fahrtriebelement (11) angeordnet. Über das Getriebe (28) können auch die Antriebsdrehungen umgelenkt werden.
-
In 2 hat die Zustelleinrichtung (13) einen eigenen Motor (29), der z. B. ebenfalls in der vorgenannten Weise als steuerbarer Elektromotor ausgebildet ist und der mittels eines Zustelltriebs (30) mit dem Träger (15) verbunden ist. Der Zustelltrieb (30) kann z. B. der schematisch dargestellte Spindeltrieb sein. Dieser kann z. B. eine lineare Zustellbewegung in der durch Pfeile dargestellten Zustellrichtung (31) ausführen. Die Zustellbewegung kann quer zur Rad- oder Nabenachse ausgerichtet sein und kann insbesondere bei Anordnung des Fahrtriebelements (11) in Nabenhöhe radial zu dieser Achse gerichtet sein. In der dargestellten Ausführungsform von 2 ist die umfangseitig mit einem Gewinde versehene Spindel chassisfest angeordnet und z. B. am Anbauteil (14) bzw. am Gehäuse (17) drehbar gelagert und wird vom Motor (29) angetrieben. Die Spindel kämmt mit einer Spindelmutter, die am Träger (15) befestigt ist und die in das Gehäuse (17) ragt. Zwischen dem Gehäuse (17) und dem Träger (15) kann sich die vorerwähnte Führung befinden.
-
3 zeigt eine Variante der Antriebseinrichtung (12) und der Zustelleinrichtung (13) und stimmt ansonsten mit 2 überein, wobei nicht alle dortigen Details in 3 dargestellt sind.
-
Bei der Antriebseinrichtung (12) weist die Übertragungseinrichtung (20) ein in geschlossener Ringbahn umlaufendes und biegeelastisches Übertragungsmittel (25) auf, welches z. B. als endlose Kette, Zahnriemen, Keilriemen, Seil oder dgl. ausgebildet ist. Es wird vom Motor (18) über ein entsprechendes Antriebsrad in Umlaufbewegung versetzt und kämmt mit einem Abtriebsrad am Fahrtriebelement (11), wobei ggf. ein Getriebe (28) vor- oder nachgeschaltet ist. Die Übertragungseinrichtung (20) weist ein Stellmittel (26) zur Veränderung der wirksamen Treiblänge des Übertragungsmittels (25) in Abhängigkeit vom Zustellweg auf. Hierdurch kann die Länge des Übertragungsmittels (25) an den veränderlichen Abstand der vorgenannten An- und Abtriebsräder angepasst werden. Eine Überlänge in der Ruhestellung kann vom Stellmittel (26) z. B. in einer Schlaufe aufgenommen werden. Das Stellmittel (26) ist beispielsweise als steuerbarer Antrieb mit einem Spannrad zur Schlaufenbildung ausgeführt.
-
Die Zustelleinrichtung (13) zeigt in 3 einen Motor (29) und einen Spindeltrieb (30) mit kinematischer Umkehr gegenüber der Variante von 2. In diesem Fall ist die Spindel drehfest im Träger (15) gelagert, wobei die Spindelmutter vom Motor (29) angetrieben wird und am Anbauteil (14) bzw. Gehäuse (17) relativ ortsfest gehalten ist. Die drehende Spindelmutter schiebt und zieht axial die kämmende Spindel.
-
Weitere Abwandlungen in der konstruktiven Ausbildung und Funktion der Antriebseinrichtung (12) und der Zustelleinrichtung (13) sind möglich.
-
Bei der Antriebseinrichtung (12) kann z. B. die Antriebswelle (22) als flexible Welle, insbesondere als biegeelastische Welle, ausgeführt sein, die zur Anpassung an den Zustellweg sich verformen und insbesondere biegen kann. Die Übertragungseinrichtung (20) kann in der Variante mit einem umlaufenden Übertragungsmittel (25) ein in 3 schematisch angedeutetes Kupplungsmittel (27) zum An- und Abkuppeln des Übertragungsmittels (25) vom Motor (18) in Abhängigkeit vom Zustellweg aufweisen. Dabei kann z. B. der Motor (18) erst in der Antriebsstellung des Fahrtriebelements (11) angekuppelt werden und das Übertragungsmittel (25) antreiben. Hierbei und auch in den anderen Ausführungsformen kann ggf. der Motor (18) am Anbauteil (14) in Zustellrichtung (31) begrenzt beweglich gelagert sein und der Zustellbewegung zumindest teilweise folgen.
-
In einer weiteren Variante der Antriebseinrichtung (12) kann die Übertragungseinrichtung (20) als gleichförmig übersetzendes mechanisches Getriebe ausgebildet sein, bei dem eine Übersetzungsänderung durch Änderung der Bauteil-Geometrien erreicht wird. Derartige Getriebe werden als CVT-Getriebe bezeichnet und können mit einem biegeelastischen und in einer endlosen Bahn über An- und Abtriebsräder umlaufenden Zug- oder Übertragungsmittel, z. B. breiten Keilriemen, Lamellenketten, Schubgliederbändern oder dgl. ausgerüstet sein. An den An- und Abtriebsrädern können konische Variator-Scheiben angeordnet sein, mit denen sich durch Änderung des Scheibenabstands und damit des Zugmittelabstands von der Radachse unterschiedliche Übersetzungen und somit auch unterschiedliche Achsabstände zur Anpassung an den Zustellweg erreichen lassen.
-
Eine weitere mögliche Variante ist die Ausbildung des Übertragungsmittels (20) als Reibradgetriebe, als Kronenradgetriebe oder auch als hydrostatisches Getriebe. In Abwandlung des gezeigten Keilwellengetriebes (21) kann ein längenvariables Kreuzgelenkgetriebe eingesetzt werden, bei dem z. B. die Kreuzgelenkwelle bzw. Kardanwelle für die Zustellbewegung ausgezogen werden kann. Eine solche Antriebstechnik kann ähnlich zu Zapfwellen und Antrieben von landwirtschaftlichen Fahrzeugen ausgebildet sein. Eine weitere Variationsmöglichkeit besteht in torsionssteifen Kupplungen, z. B. einer Schmidt-Kupplung, die Axialversätze und auch Radialversätze ausgleichen und hierüber den Zustellweg aufnehmen kann.
-
Die Zustelleinrichtung (13) kann einen anderen Antrieb (19) aufweisen, der z. B. als Zylinder, Linearmotor oder dgl. ausgebildet ist. Ferner kann der Zustelltrieb (30) variieren, indem er beispielsweise als Lenkergetriebe, insbesondere als Parallelogrammführung, ausgebildet ist.
-
In den gezeigten Ausführungsformen haben die Antriebseinrichtung (12) und die Zustelleinrichtung (13) jeweils einen eigenen Motor (18, 29). In Abwandlung hierzu kann ein gemeinsamer Motor mit einer von der Zustellung abhängigen Verteilungseinrichtung zur bedarfsweisen Verzweigung der Antriebskraft bzw. des Kraftflusses vorhanden sein. Dies kann z. B. ein Shift-Getriebe, eine Kupplung oder dgl. sein.
-
In weitere Abwandlung der gezeigten Ausführungsformen kann der Antrieb (19) der Zustelleinrichtung (13) am Träger (15) angeordnet sein und mit dem Fahrtriebelement (11) mitbewegt werden. Hierbei ist z. B. in Variation zu 2 und 3 der Motor (29) am Träger (15) angeordnet.
-
Die Steuerung (32) befindet sich vorzugsweise chassisfest am Anbauteil (14) bzw. im Gehäuse (17). Sie kann alternativ auch am Träger (15) angeordnet sein. Sie kann auch den Antrieb (19) der Zustelleinrichtung (13), insbesondere den Motor (29), beaufschlagen. Eine Fahrsteuerung kann die Leistung und die Geschwindigkeit der Motoren (18) der linken und rechten Fahrtriebelemente (11) am Fahrzeug (1) in der Leistung und der Geschwindigkeit sowie der Antriebsrichtung (Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt des Fahrzeugrades (7)) steuern und ggf. regeln. Hierüber kann durch unterschiedliche Geschwindigkeitseinstellungen an der linken und rechten Fahrzeugseite das Fahrzeug (1) auch gelenkt werden, wobei es Bogenfahrten und Geradeausfahrten ausführen und auch bei gegenläufiger Raddrehung auf der Stelle oder mit einem sehr engen Bogenradius wenden kann.
-
Die Zustelleinrichtung (13) kann eine Arretierung aufweisen, mit der das Fahrtriebelement (11) in der Antriebs- oder Arbeitsstellung am Fahrzeugrad (7) gehalten wird. Hierfür kann z. B. der Antrieb (19) eine Selbsthemmung aufweisen. Alternativ sind Arretierelemente, z. B. eine Klemmeinrichtung, Verriegelung, federnde Zusatzandruckvorrichtung oder dgl. möglich.
-
Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind auch durch anderweitige Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Merkmale, insbesondere durch anderweitige Kombination dieser Merkmale, möglich.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Fahrzeug, Anhänger
- 2
- Hilfsfahrantrieb, Rangierantrieb
- 3
- Fahrgestell, Chassis
- 4
- Zugdeichsel
- 5
- Anhängerkupplung
- 6
- Längsträger
- 7
- Rad, Fahrzeugrad
- 8
- Aufbau
- 9
- Energieversorgung, Batterie
- 10
- Betätigungseinrichtung
- 11
- Fahrtriebelement, Treibwalze
- 12
- Antriebseinrichtung
- 13
- Zustelleinrichtung
- 14
- Anbauteil
- 15
- Träger
- 16
- Lagerteil, Lagergabel
- 17
- Gehäuse
- 18
- Motor für Antriebseinrichtung
- 19
- Antrieb für Zustelleinrichtung
- 20
- Übertragungseinrichtung
- 21
- Wellengetriebe, Keilwellengetriebe
- 22
- Antriebswelle, Keilwelle
- 23
- Treibrad, Zahnrad
- 24
- Gleitführung
- 25
- Übertragungsmittel, Kette, Riemen
- 26
- Stellmittel
- 27
- Kupplungsmittel
- 28
- Getriebe
- 29
- Motor für Zustelleinrichtung
- 30
- Zustelltrieb, Spindeltrieb
- 31
- Zustellrichtung
- 32
- Steuerung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2006/061177 A1 [0002, 0029]
- EP 1394024 A2 [0003]
- DE 687666 A [0004]