-
Die
Erfindung betrifft ein Nachrüstbauteil für ein
Fahrzeug, insbesondere für einen Umbau eines Serienfahrzeuges
zu einem Reisemobil. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fahrzeug
mit einem derartigen Nachrüstbauteil, insbesondere ein
Reisemobil.
-
Aus
der
DE 20 2005
011 102 U1 ist ein Reisemobil zu entnehmen, bei dem mit
Hilfe eines Aufbauteils die Fahrerkabine oder Fahrerzelle angehoben
wird, so dass der Boden der Fahrerzelle eben in einen Boden des
sich an die Fahrerzelle anschließenden Wohnbereich des
Reisemobils übergeht. Das Aufbauteil umfasst ein auf einem
Fahrgestell eines umgebauten Serienfahrzeuges befestigtes Traggerüst,
auf dem ein Schottbauteil angeordnet ist, welches einen Fußraum
zum Motorraum abschottet.
-
Reisemobile
werden allgemein von spezialisierten Unternehmen durch einen Umbau
von geeigneten Serienfahrzeugen der Transporterklasse(Kleinbusse,
(Klein-)Transporter oder von LKW's vorgenommen. Üblicherweise
wird auf einem gegebenenfalls modifizierten Serien-Fahrgestell unter
der Verwendung der serienmäßigen Antriebstechnik (Motor,
Getriebe ...) das Reisemobil aufgebaut. Allgemein wird ein möglichst
großer Reise- und Wohnkomfort angestrebt. Ein wesentlicher
Gesichtspunkt hierfür ist der ebene Verlauf des Bodens
im Wohnbereich bis hinein in die Fahrerzelle, so dass die Fahrerzelle
mit in den Wohnbereich integriert ist. Ein weiterer besonderer Gesichtspunkt
ist die Abschottung der Fahrerzelle zum Motorraum hin, um beispielsweise Kältebrücken
zu vermeiden, um einen größeren Reise- und Wohnkomfort
zu ermöglichen.
-
Reisemobile
werden in unterschiedlichen Klassen hergestellt. Kleinere Reisemobile
auf Basis von Kleintransportern oder Kleinbussen weisen beispielsweise
ein zulässiges Gesamtgewicht von bis zu 3,5 Tonnen auf
und können mit einem ein fachen PKW-Führerschein
gefahren werden. Ältere PKW-Führerscheine in Deutschland
berechtigen zum Fahren von Fahrzeugen bis zu 7,5 Tonnen zulässiges
Gesamtgewicht, so dass eine weitere Klasse von Reisemobilen in dieser
Gewichtsklasse angesiedelt ist. Große Luxus-Reisemobile
basieren auf Fahrgestellen von LKW's und sind für ein zulässiges Gesamtgewicht
von über 7,5 Tonnen zugelassen. Die Erfindung lässt
sich prinzipiell auf Reisemobile aller Gewichtsklassen anwenden.
Als ein besonders geeignetes Serienfahrzeug hat sich seit vielen
Jahren der IVECO Daily erwiesen, der im Bereich der 3,5 Tonnen-
bis 7,49 Tonnen-Klasse anzusiedeln ist.
-
Da
die Serienfahrzeuge oftmals nur eine geringe Komfortausstattung
aufweisen, insbesondere auch im Bereich der Fahrerzelle, sind zur
Erhöhung des Komforts üblicherweise Umbaumaßnahmen auch
und gerade im Bereich der Fahrerzelle vorgesehen.
-
Ausgehend
hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, den Komfort bei
einem Reisemobil im Bereich der Fahrerzelle zu erhöhen.
-
Die
Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst
durch ein Nachrüstbauteil mit dem Merkmal des Anspruchs
1 sowie durch ein Fahrzeug, insbesondere Reisemobil mit einem derartigen
Nachrüstbauteil.
-
Das
Nachrüstbauteil dient zur Ermöglichung einer Lenkradverstellung
sowohl in der Höhe als auch in der Neigung bei einem Umbau
eines Serienfahrzeuges zu einem Reisemobil. Das Nachrüstbauteil
umfasst hierbei ein Grundbauteil, mit dem es an einem Tragteil des
Fahrzeugs befestigt wird. Weiterhin ist ein Verstellteil vorgesehen,
an dem im montierten Endzustand eine Lenkradsäule befestigt
ist. Das Verstellbauteil ist einerseits am Grundbauteil insbesondere
um eine Querachse zur Ermöglichung einer Neigungsverstellung
verschwenkbar und weiterhin zur Ermöglichung einer Längsverstellung
am Grundbauteil längsverschieblich gelagert.
-
Das
Nachrüstbauteil wird daher zwischen der ursprünglichen
Serien-Befestigungsposition am Tragteil des Fahrzeugs und der Lenkradsäule
nach Art eines Adapters zwischenmontiert. Das Tragteil ist üblicherweise
an einem Armaturenträger befestigt und beispielsweise nach
Art einer Befestigungsplatte ausgebildet. Durch die zwei Freiheitsgrade,
nämlich Schwenken um die Querachse sowie Längsverschiebung,
wird eine Lenkradverstellung bei derartigen Fahrzeugen ermöglicht,
bei denen die Serienfahrzeuge noch nicht über eine Lenkradverstellmöglichkeit
vertilgen. Insgesamt wird dadurch der Komfort bei einem Reisemobil
erhöht.
-
Das
Grundbauteil und das Verstellbauteil weisen vorzugsweise zwei identische
Lochbilder einerseits zur Befestigung am Tragteil und andererseits
zur Befestigung der Lenkradsäule auf. Das Nachrüstbauteil
kann daher problemlos unter Verwendung der Original-Serienteile
(Tragteil und Lenkrad) nachgerüstet werden.
-
Vorzugsweise
ist das Nachrüstbauteil hierbei insgesamt nach Art eines
Keiles ausgebildet, und zwar derart, dass die Lenkradsäule
im Vergleich zu ihrer ursprünglichen Orientierung beim
Serienfahrzeug geneigt verläuft. Insbesondere ist die Orientierung
des ausgebildeten Keils derart, dass die Lenkradsäule etwas
nach vorne in Richtung zur Windschutzscheibe zugekippt ist. Die
Lenkradsäule verläuft daher nicht mehr parallel
zu einer ursprünglichen Befestigungsebene des Serienfahrzeuges,
die im Wesentlichen durch die Orientierung des Tragteils definiert
ist. Insbesondere ist hierzu vorgesehen, dass das Grundbauteil eine
erste, vorzugsweise parallel zum Tragteil verlaufende Montageebene
definiert und das zweite Verstellbauteil eine zweite Montageebene
definiert, zu der die Lenkradsäule in montierter Position
parallel verläuft. Die beiden Montageebenen sind unter
einem Keilwinkel zueinander angeordnet. Um dies zu erreichen, ist
vorzugsweise vorgesehen, dass die Bauhöhe eines der beiden Bauteile,
insbesondere des Verstellbauteils, sich in Längsrichtung
verringert. Die Bauhöhe definiert eine obere Begrenzung
(Oberseite) des Bauteils und ist damit entscheidend für
die Orientierung der Montageebene, da die Orientierung der Oberseite
die Orientierung der Lenkradsäule vorgibt. Insgesamt ist
daher das Verstellbauteil keilförmig ausgebildet.
-
Der
ausgebildete Keilwinkel ist dabei vorzugsweise derart bemessen,
dass sich im montierten Endzustand ein Vorderteil eines an der Lenkradsäule befestigten
Lenkrads sich zumindest annähernd an der gleichen Position
befindet wie bei einem Weglassen des Nachrüstbauteils und
einer unmittelbaren Befestigung der Lenkradsäule am Tragteil,
wie es beim Serienfahrzeug vorgesehen ist. Der Keilwinkel liegt
hierzu vorzugsweise in einem Bereich zwischen etwa 5° bis
10°.
-
Die
keilförmige Ausgestaltung berücksichtigt die speziellen
Gegebenheiten bei derartigen Fahrzeugen, bei denen nämlich
oftmals einerseits zwischen dem vordersten, zur Windschutzscheibe
orientierten Bereich des Lenkrads und einem Armaturenbrett und andererseits
zwischen einem zum Fahrer orientierten hinteren Bereich des Lenkrads
und dem Körper des Fahrers insbesondere bei groß gewachsenen
Fahrern nur wenig Freiraum ist. Insgesamt wird durch diese Maßnahme
das Lenkrad im Vergleich zu der ursprünglichen Serienposition
etwas steiler gestellt, also mehr in die vertikale Ausrichtung gedreht.
-
Vorzugsweise
sind die beiden Bauteile nach Art von Schienen, insbesondere U-Schienen,
ineinander geführt. Hierdurch ist eine stabile Ausgestaltung
bei gleichzeitig guter wechselweiser Führung erzielt. Die
beiden Schienen liegen hierbei ineinander, insbesondere liegt das
Verstellbauteil hierbei im Grundbauteil ein und gleitet mit seinem
Boden zur Längsverstellung auf deren Boden des Grundbauteils.
-
Zur
Ausbildung der Drehachse ist zweckdienlicherweise ein Bolzen vorgesehen,
der insbesondere in einem Endbereich des Verstellbauteils befestigt
ist und der in einer sich in Längsrichtung erstreckenden
ersten Führung des Grundbauteils längsverschieblich
geführt ist. Die Führung ist hierbei insbesondere
ein in einer Seitenwandung des Grundbauteils ausgebildetes Langloch.
-
Vorzugsweise
ist ergänzend vorgesehen, dass das Grundbauteil an einem
der Drehachse gegenüberliegenden Endbereich eine sich in
Schwenkrichtung erstreckende zweite und insbesondere gekrümmte
Führung aufweist, durch die ein mit dem Verstellteil verbundener
Mitnehmerbolzen geführt ist. Die zweite Führung
ist hierbei vorzugsweise gebildet durch eine senkrecht nach oben
abstehende Lasche, in der ein zweites Langloch eingebracht ist.
-
Um
auch eine Längsverstellung im Bereich des Mitnehmerbolzens
zu ermöglichen, ist am Verstellbauteil bevorzugt eine dritte
Führung ausgebildet, insbesondere als ein drittes Langloch,
so dass das Verstellbauteil in Längsrichtung relativ zum
Mitnehmerbolzen verschoben werden kann. Durch diesen Aufbau ist
bei einfachem konstruktivem Aufwand eine Lenkradverstellung sowohl
in Längsrichtung als auch in Neigungsrichtung erreicht.
-
Die
Ausgestaltung ist daher insgesamt derart gewählt, dass
bei einer Längsverschiebung des Verstellbauteils im Grundbauteil
der die Drehachse definierende Bolzen zusammen mit dem Verstellbauteil im
Grundbauteil geführt wird und dass gleichzeitig der zweite
Mitnehmerbolzen bezüglich der Längsverschiebung
des Verstellbauteils ortsfest ist. Bei einer Schwenkbewegung ist
dagegen der (untere) Bolzen ortsfest, wohingegen der (obere) Mitnehmerbolzen entlang
einer Bahnkurve innerhalb der zweiten Führung verfährt.
-
Um
eine zuverlässige Befestigung der Lenkradsäule
am Verstellbauteil in einfacher Weise zu ermöglichen, ist
am Verstellbauteil zumindest ein Befestigungsflansch angeordnet,
welcher insbesondere die zweite Montageebene definiert. An diesen
Befestigungsflansch ist die Lenkradsäule in einfacher Weise
beispielsweise über Schellen befestigbar. Zweckdienlicherweise
ist hierbei vorgesehen, dass das Verstellbauteil hierzu U-förmig
mit randseitig umgekanteten Flanschen ausgebildet ist.
-
Vorzugsweise
werden diese Befestigungsflansche insbesondere im Umkantungsbereich
von den laschenartigen zweiten Führungen des Grundbauteils
durchgriffen. Um die Längsverschieblichkeit zu ermöglichen,
sind in den Befestigungsflanschen Aussparungen vorgesehen, die insbesondere
als vierte Langlöcher ausgebildet sind.
-
Für
die einzelnen Langlöcher gilt allgemein, dass ihre Länge
mehreren Zentimetern entspricht. Die Länge der Langlöcher
definiert hierbei den maximalen Längsverstellbereich in
Richtung der Lenkradsäule (Höhenverstellung).
-
Um
das Lenkrad in einer gewünschten Position fixieren zu können,
ist in einer zweckdienlichen Weiterbildung sowohl für die
Längsverstellung als auch für die Neigungsverstellung
eine gemeinsame vorzugsweise manuelle Arretierung vorgesehen. Dies
erlaubt mit nur einem Handgriff das Lenkrad in der gewünschten
Position zu fixieren. In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst
die Arretierung den Mitnehmerbolzen, der hierzu vorzugsweise nach
Art einer Schraube ausgebildet ist und an seinem einen Ende ein
Betätigungselement, insbesondere einen Betätigungshebel
zur manuellen Betätigung aufweist. Am dem Betätigungselement
gegenüberliegenden Ende ist der Mitnehmerbolzen mit einem
Gewinde versehen, welches in ein Mutternelement eingreift. Das Mutternelement
ist beispielsweise als Nutstein ausgebildet und drehfest im zweiten
Langloch im Grundbauteil gehalten. Eine Verdrehung des Mitnehmerbolzens
um seine Längsachse mit Hilfe des Betätigungshebels
führt daher dazu, dass der Mitnehmerbolzen gegen das Mutternelement
verspannt wird. Der Mitnehmerbolzen und das Mutternelement sind
derart am Grundbauteil und am Verstellbauteil beispielsweise mit
Hilfe von Hülsen, Scheiben, etc. befestigt, das ein Verspannen
des Mitnehmerbolzens gegen das Mutternelement dazu führt,
dass Wandungsteile des Grundbauteils und des Verstellbauteils gegeneinander
verspannt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist zur ergänzenden Unterstützung
bei der Lenkradverstellung ein Federelement vorgesehen, welches
die Verstellbewegung entgegen der Gewichtskraft unterstützt.
Das Federelement ist insbesondere als eine Gasdruckfeder ausgebildet.
Es ist mit seinem einen Federende am Grundbauteil und mit dem anderen am
Verstellbauteil angeordnet.
-
Ein
Ausführungsbeispiel wird im Folgenden anhand der Figuren
näher erläutert. Diese zeigen in vereinfachten
Darstellungen:
-
1 eine
perspektivische Darstellung eines Nachrüstbauteils mit
daran befestigtem Lenkrad,
-
2 eine
perspektivische Darstellung des Nachrüstbauteils,
-
3 eine
Seitenansicht des Nachrüstbauteils,
-
4 eine
Aufsicht auf das Nachrüstbauteil,
-
5 eine
perspektivische Darstellung eines Grundteils des Nachrüstbauteils
zusammen mit einem Betätigungshebel,
-
6 eine
perspektivische Darstellung eines Verstellteils des Nachrüstbauteils,
ebenfalls mit dem Betätigungshebel und
-
7 eine
stark vereinfachte und schematische Seitenansicht eines Reisemobils.
-
In
den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
-
Das
in den 1 bis 4 und in den 5 und 6 in
Teilen dargestellte Nachrüstbauteil 2 dient zur
nachträglichen Ermöglichung einer Lenkradverstellung
insbesondere bei einem Reisemobil 4, wie es stark vereinfacht
in 7 dargestellt ist. Reisemobile 4 werden
allgemein durch einen Umbau eines Serien-Transportfahrzeuges hergestellt.
Bei Reisemobilen mit hohem Komfort wird oftmals – wie in 7 dargestellt – die
Fahrerzelle 6 mit Hilfe eines Traggerüsts 8 angehoben,
so dass ein Boden 10 im Bereich der Fahrerzelle 6 möglichst
ebenerdig in einen rückwärtigen Wohnbereich 12 übergeht.
Im Ausführungsbeispiel der 7 ist zur
weiteren Verbesserung des Komforts im vorderen Bereich der Fahrerzelle 6 ein
Schottbauteil 14 vorgesehen, welches den Fußraum
der Fahrerzelle 6 zum Motorraum hin abschottet und insbesondere
isoliert.
-
Auf
der Fahrerseite befindet sich ein Lenkrad 16, dessen Lenkradsäule 18 üblicherweise
an einem hier nicht näher dargestellten Tragteil befestigt
ist. Das Tragteil selbst ist wiederum üblicherweise Teil
eines Armaturenbrettträgers bzw. an diesem Armaturenbrettträger
befestigt. Der Armaturenbrettträger trägt das üblicherweise
sich über die gesamte Breite der Fahrerzelle erstreckende
Armaturenbrett 20. Der Armaturenbrettträger ist
beispielsweise als ein sich über nahezu die gesamt Querbreite
der Fahrerzelle erstreckender Querholm ausgebildet. Das Tragteil
ist beispielsweise nach Art einer Befestigungsplatte ausgebildet,
welches ein Lochbild zur Befestigung der Lenkradsäule beispielsweise
mit Hilfe von Schellen aufweist.
-
Das
Nachrüstbauteil 2 ist zur Anordnung zwischen dem
Tragteil und der Lenkradsäule nach Art eines Adapters vorgesehen.
-
Wie
insbesondere aus den 1 und 2 zu entnehmen
ist, ist das Lenkrad 16 mit Hilfe von Schellen 22 an
einem Verstellbauteil 24 des Nachrüstbauteils 2 befestigt.
Das Verstellbauteil 24 wiederum ist gelagert in einem Grundbauteil 26 des Nachrüstbauteils 2,
mit dem dieses am Tragteil des Armaturenbrettträgers befestigt
werden kann. Sowohl das Verstellbauteil 24 als auch das
Grundbauteil 26 weisen mehrere Befestigungslöcher 28 zur
Befestigung einerseits der Lenkradsäule 18 und
andererseits zur Befestigung am Tragteil auf. Die Befestigungslöcher 28 am
Verstellbauteil 24 sowie am Grundbauteil 26 weisen
jeweils ein identisches Lochbild auf, so dass das Nachrüstbauteil 2 in
einfacher Weise nach Art eines Adapters unter Verwendung der originalen
Serien-Bauteile montiert werden kann.
-
Wie
insbesondere aus den 5 und 6 hervorgeht,
sind die beiden Bauteile 24,26 in ihrer Grundform
jeweils nach Art von U-Schienen ausgebildet und weisen jeweils ein
Bodenteil 30 sowie seitliche Wandungsteile 32 auf.
Das Grundbauteil 26 bildet für das Verstellbauteil 26 eine
Art Schienenführung. Dieses liegt daher im freien Innenraum
des Grundbauteils 26 weitgehend passgenau ein und ist darin
sowohl längsverschieblich als auch schwenkbar gelagert.
-
Das
Grundbauteil 26 weist an seinem unteren rückwärtigen
Ende in seinen gegenüberliegenden Wandungsteilen 32 jeweils
ein erstes Langloch 34 auf, welches sich jeweils in Längsrichtung
des Grundbauteils 34 und damit des Nachrüstbauteils 2 erstreckt.
Die Längsrichtung ist hierbei definiert durch die Erstreckungsrichtung
des Bodenteils 30 parallel zu den Wandungsteilen 32.
-
Mit
Hilfe eines Bolzens 36, welcher im rückwärtigen
Teil des Verstellbauteils 24 zwischen dessen gegenüberliegenden
Wandungsteilen 32 befestigt ist, wird das Verstellbauteil 34 in
den ersten Langlöchern 34 längsverschieblich
geführt.
-
Am
gegenüberliegenden vorderen Ende sind die Wandungsteile 32 des
Grundbauteils 26 nach Art von Laschen 37, die
senkrecht zum Bodenteil 30 orientiert sind, weitergeführt.
Innerhalb dieser Laschen 37 sind zweite Langlöcher 38 als
Führung für einen Mitnehmerbolzen 40 ausgebildet.
Der Mitnehmerbolzen 40 ist innerhalb der Wandungsteile 32 des
Verstellbauteils 24 in dritten Langlöchern 41 geführt.
-
Wie
insbesondere aus 2 zu entnehmen ist, durchgreifen
die Laschen 37 das Verstellbauteil 24, welches
hierzu vierte Langlöcher 42 aufweist. Die vierten
Langlöcher 42 sind in einem Umkantungsbereich
ausgebildet. Wie aus 2 und 5 zu entnehmen
ist, weist das Verstellbauteil 24 an der Oberseite der
Wandungsteile 32 des U-Profils umgekantete Befestigungsflansche 44 auf.
Die Befestigungsflansche 44 zeigen die Befestigungslöcher 28 zur
Befestigung der Lenkradsäule 18 und definieren
zugleich eine zweite Montageebene, die durch die Befestigungslöcher 28 aufgespannt
ist. Eine erste Montageebene ist durch die Befestigungslöcher 28 des Grundbauteils 26 aufgespannt,
wobei die Befestigungslöcher 28 des Grundbauteils 26 an
seitlich abstehenden und vorzugsweise mit dem Bodenteil 30 fluchtenden
Flanschen ausgebildet sind.
-
Die
beiden Montageebenen sind zueinander unter einem Keilwinkel α orientiert,
wie er in 3 dargestellt ist. In 3 sind
hierzu gestrichelte Hilfslinien eingezeichnet, wobei die erste parallel
zu der durch das Bodenteil 30 des Grundbauteils 26 definierten
Längsrichtung führt und die zweite Hilfslinie parallel
zu den Befestigungsflanschen 44 verläuft. Beide
Hilfslinien erstrecken sich zudem parallel zu der durch die Wandungsteile 32 aufgespannten
Ebene.
-
Insgesamt
ist daher durch diese Maßnahme das Nachrüstbauteil 2 in
etwa keilartig ausgebildet. Dies führt dazu, dass das Lenkrad 16 – im
Vergleich zu der originalen Befestigung im Serienfahrzeug – etwas
senkrechter ausgerichtet ist. Durch die Zwischenschaltung des Nachrüstbauteils 2 ist
die Lenkradsäule 18 zugleich jedoch etwas weiter
zum Fahrer hin verschoben. Die Wahl des Keilwinkels α ist
nunmehr derart gewählt, dass die Position 46 eines
vordersten, zur Windschutzscheibe hin orientierten Punktes des Lenkrads 16 sich
an der gleichen Position befindet, wie im originalen Serienfahrzeug
ohne Verwendung des Nachrüstbauteils 2. Diese
vorderste Position 46 wird hierbei in der Grundstellung
des Nachrüstbauteils 2 eingenommen, wenn also
das Verstellbauteil 24 bezüglich des Grundbauteils 26 in der
unverstellten Position ist, also weder in Richtung nach oben zur
Längsverstellung ausgefahren ist, noch vom Grundbauteil 26 herausgeschwenkt
ist. Durch die keilförmige Ausbildung befindet sich daher das
Lenkrad 16 trotz Verwendung des Nachrüstbauteils 2 – solange
dieses in seiner Grundstellung ist – in der gleichen Relativposition
bezüglich des Armaturenbretts 20 bzw. des Fahrersitzes.
-
Zur
Verstellung in Längsrichtung wird das Verstellbauteil 24 innerhalb
des Grundbauteils 26 nach oben verschoben. Hierbei gleitet
der Bolzen 36 im ersten Langloch 34. Mit der Bewegung
des Verstellbauteils 34 verschieben sich die dritten und
vierten Langlöcher 41, 42 des Verstellbauteils 24 relativ zu
dem Mitnehmerbolzen 40. Dieser verändert daher seine
Relativposition bezüglich der dritten Langlöcher 41 ebenso
wie die Laschen 37 in ihre Relativposition innerhalb der
vierten Langlöcher 42 verändern.
-
Von
der Längsverstellmöglichkeit unabhängig
ist die Schwenkverstellmöglichkeit. Die Schwenkbewegung
erfolgt hierbei um eine durch den Bolzen 36 gebildete Schwenkachse,
die also gemeinsam mit dem Bolzen 36 in Längsrichtung
verschiebbar ist. Da der Mitnehmerbolzen 40 innerhalb der
dritten Langlöcher 42 in den Wandungsteilen 32 des
Verstellbauteils 24 geführt sind, wird der Mitnehmerbolzen 40 bei einer
Schwenkbewegung vom Verstellbauteil 24 mitgenommen und
innerhalb der zweiten Langlöcher 38 geführt.
-
Die
Arretierung in einer gewünschten Schwenk- und/oder Längsverstellposition
erfolgt mit Hilfe einer Klemmvorrichtung. Diese bewirkt, dass Wandungsteile 32 des
Verstellbauteils 24 und des Grundbauteils 26 gegeneinander
verspannt wer den, so dass eine (ausschließliche) Klemmbefestigung durch
Reibschluss erzielt wird. Die Klemmvorrichtung weist hierzu einen
Betätigungshebel 48 auf, welcher an einer Endseite
des Mitnehmerbolzens 40 drehfest an diesem angeordnet ist.
Der Mitnehmerbolzen 40 ist in hier nicht näher
dargestellter Weise nach Art eines Schraubbolzens ausgebildet und greift
mit seinem gegenüberliegenden Ende in ein ebenfalls nicht
zu erkennendes Mutternelement ein, welches nach Art eines Nutsteins
drehfest innerhalb des rechten zweiten Langlochs 38 gehalten
ist. Dieser Nutstein kann zusammen mit dem Mitnehmerbolzen 40 daher
ebenfalls innerhalb des Langlochs 38 verschoben werden.
Bei einer Betätigung des Betätigungshebels 48 wird
daher eine Drehbewegung auf dem Mitnehmerbolzen 40 ausgeübt,
so dass dieser gegenüber dem Mutternelement verspannt wird.
Mit Hilfe von beispielsweise Hülsen wird die Verkürzung des
Abstands zwischen dem Mutternelement und dem Betätigungshebel 48 auf
die Laschen 37 des Grundbauteils 26 übertragen,
so dass diese in Querrichtung zusammengedrückt werden und
damit eine Klemmkraft auf die dazwischen angeordneten Wandungsteile 32 des
Verstellbauteils 24 ausüben.
-
Wie
weiterhin insbesondere aus 2 und 4 zu
entnehmen ist, ist zur Unterstützung der Verstellung eine
Gasdruckfefder 50 vorgesehen, die mit ihrem einen Ende
am rückwärtigen Ende des Grundbauteils 26 und
mit ihrem vorderen Ende am Verstellbauteil 24 befestigt
ist. Die Wirkung der Gasdruckfeder 50 ist dabei derart
gewählt, dass sie insbesondere eine Verstellbewegung nach
oben, also entgegen der Schwerkraft, und vorzugsweise ergänzend
eine Schwenkbewegung nach oben (ebenfalls entgegen der Schwerkraft)
unterstützt. Die Gasdruckfeder 50 ist daher vorzugsweise
derart orientiert, dass die von ihr ausgeübte Federkraft
sich in zwei Kraftkomponenten unterteilen lässt, wobei
die eine Kraftkomponente in Längsrichtung nach oben wirkt
und die zweite Kraftkomponente senkrecht hierzu in Richtung zum
Bodenteil 30.
-
Das
in den Figuren dargestellte Nachrüstbauteil 2 ist
für den Einsatz bei einem Linkslenker-Fahrzeug vorgesehen.
Es lässt sich auch für ein Rechtslenker-Fahrzeug
einsetzen. Hierzu wird es vorzugsweise modifiziert und insbesondere
bezüglich einer Mittenebene gespiegelt ausgebildet. Bei dieser
Rechtslenker- Variante ist daher insbesondere der Betätigungshebel 48 auf
der rechten Seite angebracht. Weiterhin ist vorzugsweise vorgesehen,
dass die Wendelung eines Gewindes am Mitnehmerbolzen 40 bei
den beiden Varianten gegenläufig ist. So ist bei der Linkslenker-Variante üblicherweise
ein sogenanntes Rechtsgewinde und bei der Rechtslenker-Variante
ein sogenanntes Linksgewinde vorgesehen.
-
Teilweise
werden bei einem Umbau eines Serienfahrzeugs zum Reisemobil der
Fahrersitz und üblicherweise auch der Beifahrersitz nach
außen versetzt. Der Versatz beträgt beispielsweise
jeweils wenige Zentimeter, insbesondere vier Zentimeter. Hierbei
wird zwischen dem Nachrüstbauteil 2 und dem Trägerteil
am Armaturenbrettträger vorzugsweise eine insbesondere
als Lochplatte ausgebildete Montageplatte angeordnet oder das Lochbild
am Grundbauteil 26 um den Versatz relativ zum Lochbild
am Verstellbauteil 24 versetzt ausgebildet. Bevorzugt kommt
hierbei aus Platzgründen bei einem Linkslenker die Rechtslenker-Variante
mit dem Betätigungshebel 48 auf der rechten Seite
zum Einsatz und umgekehrt.
-
- 2
- Nachrüstbauteil
- 4
- Reisemobil
- 6
- Fahrerzelle
- 8
- Traggerüst
- 10
- Boden
- 12
- Wohnbereich
- 14
- Schottbauteil
- 16
- Lenkrad
- 18
- Lenkradsäule
- 20
- Armaturenbrett
- 22
- Schelle
- 24
- Verstelltbauteil
- 26
- Grundbauteil
- 28
- Befestigungsloch
- 30
- Bodenteil
- 32
- Wandungsteil
- 34
- erstes
Langloch
- 36
- Bolzen
- 37
- Laschen
- 38
- zweites
Langloch
- 40
- Mitnehmerbolzen
- 41
- drittes
Langloch
- 42
- viertes
Langloch
- 44
- Befestigungsflansch
- 46
- vorderer
Position
- 48
- Betätigungshebel
- 50
- Gasdruckfeder
- α
- Keilwinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202005011102
U1 [0002]