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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine insbesondere für eine Textilmaschine geeignete Andruckrolle nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Hintergrund der Erfindung
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Eine gattungsgemäße Andruckrolle ist beispielsweise aus der
DE 197 81 721 C1 bekannt. Die Andruckrolle ist insbesondere zur Verwendung in einer Texturiermaschine vorgesehen und weist einen Bezug auf, der unter Zwischenschaltung einer Zwischenhülse auf einer Stützhulse angeordnet ist Die Stützhülse ist über ein Rillenkugellager gegenüber einem Tragbolzen, in der
DE 197 81 721 C1 als Tragachse bezeichnet, drehbar gelagert. Über eine Pendeleinrichtung ist das Rillenkugellager gegenüber dem Tragbolzen quer zu dessen Längsachse kippbar gelagert.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für eine Textilmaschine geeignete Andruckrolle anzugeben, welche bei dem genannten Stand der Technik entsprechender Funktionalität sehr einfach aufgebaut und rationell montierbar ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Andruckrolle mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Andruckrolle weist ein Rillenkugellager auf, welches um eine zu dessen Rotationsachse senkrechte Kippachse schwenkbar gelagert ist. Ein ebenfalls ein Teil der Andruckrolle darstellender Tragbolzen ist orthogonal zur Kippachse angeordnet, wobei das Rillenkugellager über eine Pendelhülse mit dem Tragbolzen schwenkbar gekoppelt ist. Die Kippachse ist durch unmittelbare Zusammenwirkung der radial innerhalb des Rillenkugellagers angeordneten Pendelhülse mit dem Tragbolzen realisiert. Es wird somit zusätzlich zum Tragbolzen, an welchem das gesamte Rillenkugellager begrenzt kippbar angelenkt ist, sowie zur Pendelhülse kein gesondertes Teil zur Ausbildung der Kippachse benötigt.
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Die Traghulse umfasst zwei Hülsenhälften, welche jeweils einen Mantelabschnitt sowie einen fest mit diesem verbundenen Zapfen aufweisen, der in eine Bohrung im Tragbolzen eingreift. Die beiden die Traghülse bildenden Hülsenhälften sind nicht notwendigerweise miteinander verbunden. Vielmehr kann in besonders einfacher Ausgestaltung ein Spalt zwischen den Hülsenhälften gebildet sein. Dieser Spalt liegt gegebenenfalls in einer zur Kippachse normalen Ebene. Vorzugsweise sind die beiden Hülsenhälften identisch geformt.
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Die Hülsenhälften sind rationell im Kunststoff-Spritzgussverfahren herstellbar, wobei der Zapfen einstückig an die jeweilige Hülsenhälfte angeformt und vorzugsweise hohl ist. Alternativ sind die Hülsenhälften auch als Metallteile oder unter gleichzeitiger Verwendung verschiedener Materialien, insbesondere im Zweikomponenten-Spritzgussverfahren, herstellbar.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung weist jede Hülsenhälfte auf ihrer Innenseite eine mit dem Tragbolzen zusammenwirkende Führungsfläche zum Sichern gegen Kippen der Traghülse um eine zur Kippachse sowie zum Tragbolzen senkrechten Achse auf.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist jede Hülsenhälfte zwei mit dem Tragbolzen zusammenwirkende Begrenzungsflachen zum Begrenzen des Kippens der Traghülse und damit des gesamten Rillenkugellagers um die Kippachse auf.
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Die Traghülse ist in bevorzugter Ausgestaltung etwa topfförmig gestaltet, wobei jede Hülsenhälfte einen an den Mantelabschnitt anschließenden Bodenabschnitt aufweist. Zwischen dem Bodenabschnitt und dem Mantelabschnitt ist vorzugsweise eine Nut auf der Außenseite der Hülsenhälfte ausgebildet, welche zum Eingriff eines Sicherungsrings vorgesehen ist, der die Traghülse gegenüber dem Innenring des Rillenkugellagers in Axialrichtung sichert.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen in teilweise vereinfachten Darstellungen:
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Kurze Beschreibung der Zeichnung
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1 eine Andruckrolle in einer ersten Schnittdarstellung,
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2 die Andruckrolle nach 1 in einer weiteren Schnittdarstellung,
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3, 4 ausschnittsweise einen Tragbolzen sowie eine mit diesem zusammenwirkende Pendelhülse der Andruckrolle,
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5 die Pendelhülse der Andruckrolle in einer Schnittdarstellung
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
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Eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Andruckrolle, hinsichtlich deren prinzipieller Funktion auf den eingangs genannten Stand der Technik verwiesen wird, weist einen Tragbolzen 2 auf, auf welchem ein Wälzlager, nämlich ein Rillenkugellager 3, kippbar gelagert ist Das Rillenkugellager 3 ist von einem Bezug 4 aus Kunststoff oder Gummi umgeben, der in einer Textilmaschine, insbesondere Texturiermaschine, einen Faden an eine nicht dargestellte Lieferwalze andrückt.
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Der Bezug 4 umgibt eine Zwischenülse 5, welche wiederum eine als spanlos umgeformtes Blechteil ausgebildete Hülse 6 umgibt, in der ein Außenring 7 des Rillenkugellagers 3 gehalten ist Der zugehörige Innenring 8 des Rillenkugellagers 3 nimmt eine Pendelhülse 9 auf, die das verbindende Element zum Tragbolzen 2 unter Wahrung der gewünschten Winkelbeweglichkeit darstellt. Die Kippachse, um welche das Rillenkugellager 3 relativ zum Tragbolzen 2 kippbar ist, ist mit K bezeichnet. Die Rotationsachse des Rillenkugellagers 3 ist mit R bezeichnet und schließt mit der Kippachse K in jedem Zustand der Andruckrolle 1 einen rechten Winkel ein. Solange das Rillenkugellager 3, wie in 1 dargestellt, nicht verkippt ist, fällt die Rotationsachse R mit der Längsachse des Tragbolzens 2 zusammen.
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Die Pendelhülse 9 ist durch zwei identische Hülsenhälften 10,11 gebildet, welche jeweils einen an der Innenwandung des Innenrings 8 anliegenden Mantelabschnitt 12 und einen etwa halbkreisförmigen Bodenabschnitt 13 aufweisen. Am Übergang vom Bodenabschnitt 13 zum Mantelabschnitt 12 ist an der Außenseite der Hülsenhälfte 10, 11 eine in Umfangsrichtung verlaufende Nut 14 gebildet, in welche ein am Innenring 8 anliegender Sicherungsring 15 eingreift. Auf der dem Bodenabschnitt 13 abgewandten Seite der Hülsenhälfte 10, 11 weist diese einen Flanschabschnitt 16 auf, welcher ebenfalls am Innenring 8 anliegt und somit eine Sicherung zwischen der Pendelhülse 9 und dem Rillenkugellager 3 in Axialrichtung – bezogen auf die Rotationsachse R – darstellt.
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An der Innenseite des Mantelabschnitts 12 ragt aus diesem ein im dargestellten Ausführungsbeispiel massiver Zapfen 17 heraus, welcher konzentrisch zur Kippachse K angeordnet ist und in eine Bohrung 18 im Tragbolzen 2 ragt. Im Ausführungsbeispiel ist die Bohrung 18 als Durchgangsbohrung gestaltet, welche beide Zapfen 17 der Hülsenhälften 10, 11 aufnimmt. Abweichend hiervon könnte auch für jeden Zapfen 17 eine gesonderte, als Sackloch ausgebildete Bohrung 18 im Tragbolzen 2 vorgesehen sein. Als fertigungs- und montagetechnisch besonders günstig hat es sich herausgestellt, wenn, wie aus 2 hervorgeht, bei komplett montierter Andruckrolle 1 zwischen den Zapfen 17 ein größerer Spalt als zwischen den Mantelabschnitten 12 gebildet ist. Die beiden Hülsenhälften 10, 11 sind durch keine an diese beiden Teile angeformten Verbindungsmittel miteinander gekoppelt.
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Die direkt mit dem Tragbolzen 2 zusammenwirkende Pendelhülse 9 hat nicht nur die Aufgabe, eine begrenzte Schwenkbewegung um die Kippachse K zu ermöglichen, sondern minimiert zugleich sonstige, nicht gewünschte Kippbewegungen des Rillenkugellagers 3. Zu diesem Zweck weisen die Hülsenhälften 10, 11 Führungsflächen 19 auf, die auf der Innenseite des Mantelabschnitts 12 an die Zapfen 17 anschließen und sich längs des Tragbolzens 2 erstrecken Eine Begrenzung der Schwenkbewegung des Rillenkugellagers 3 um die Kippachse K ist durch Begrenzungsflächen 20 gegeben, die auf der Innenseite des Flanschabschnitts 16 ausgebildet sind und am Tragbolzen 2 anschlagen können. Zusätzlich oder alternativ kann die Schwenkbewegung des Rillenkugellagers 3 um die Kippachse K durch eine auf den Tragbolzen 2 aufgesetzte Scheibe 21 begrenzt sein, welche zugleich eine Abdeckung des Rillenkugellagers 3 auf derjenigen Seite darstellt, auf der der Tragbolzen 2 aus der Hülse 6 herausragt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Rillenkugellagers 3 ist dieses durch einen mit der Hülse 6 rotierenden Scheibenabschnitt 22 abgedeckt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Andruckrolle
- 2
- Tragbolzen
- 3
- Rillenkugellager
- 4
- Bezug
- 5
- Zwischenhülse
- 6
- Hülse
- 7
- Außenring
- 8
- Innenring
- 9
- Pendelhülse
- 10
- Hülsenhälfte
- 11
- Hülsenhälfte
- 12
- Mantelabschnitt
- 13
- Bodenabschnitt
- 14
- Nut
- 15
- Sicherungsring
- 16
- Flanschabschnitt
- 17
- Zapfen
- 18
- Bohrung
- 19
- Führungsfläche
- 20
- Begrenzungsfläche
- 21
- Scheibe
- 22
- Scheibenabschnitt
- K
- Kippachse
- R
- Rotationsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19781721 C1 [0002, 0002]