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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Dichtungsvorrichtung zum Abdichten
von Schutzgasen zwei zu verschweißenden Rohren, mit der
eine Schutzgaskammer gebildet werden kann.
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Bei
der Schweißung von austenitischen Werkstoffen ist es erforderlich,
dass das Schweißen unter einer vollständigen Schutzgasatmosphäre
erfolgt, damit der Sauerstoff der Luft nicht an das heiße Schweißbad
gelangen kann und dort in Folge von Oxidation (Verbrennung) des
Schweißbades Verschmutzungen oder Einschlüsse
in der Schweißnaht hervorgerufen werden. Das für
die Schutzgasatmosphäre verwendete Schutzgas ist zumeist
teures Edelgas (Argon) oder Misch- oder Formiergas und muss zur
Erzeugung der Atmosphäre sowohl in der Umgebung des Lichtbogens
am Schweißbrenner als auch unterhalb der Schweißnaht
im Bereich der Wurzellage vorgehalten werden.
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Insbesondere
bei der Verschweißung von Rohren ist die Erzeugung einer
Schutzgasatmosphäre mit Schwierigkeiten verbunden, da sich
der Bereich unterhalb der Schweißnaht, in dem im Bereich der
Wurzellage ein Teil der Schutzgasatmosphäre gebildet werden
soll, im Rohrinneren befindet.
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Um
in dem Rohr eine Schutzgasatmosphäre zu erzeugen, ist es
bisher bekannt, mit einem Abstand von der zu erzeugenden Schweißnaht
Deckel mit Dichtungen vorzusehen, die die Rohre im Bereich der zu
erzeugenden Schweißnaht abdichten, so dass der abgedichtete
Bereich der Rohre durch Einleiten eines Schutzgases eine Schutzgaskammer
und somit eine Schutzgasatmosphäre im Bereich der zu erzeugenden
Schweißnaht bilden kann.
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Insbesondere
bei größeren Rohrdurchmessern, beispielsweise
ab 300 mm, ist das Volumen dieser Schutzgaskammer relativ groß und
erfordert erhebliche Mengen des teuren Schutzgases. Das Schutzgas
kann nach Fertigstellung der Schweißnaht jedoch nicht zurückgewonnen
werden und entweicht in die Umgebung.
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Beim
Stand der Technik nach der
DE 20 2005 002 259 U1 wird mit einer Vorrichtung
zum Abdichten von Schutzgasen für Formierkammern in zu verschweißenden
Rohren gearbeitet. Dabei sind jeweils zwei Dichtscheiben mittels
einer lösbaren Sicherung kraftschlüssig miteinander
verbunden. Die fraglichen Dichtscheiben dichten mit ihrem äußeren Umfang
gegen eine Rohr- bzw. Behälterinnenwandung ab.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dichtungsvorrichtung
zum Schweißen von Rohren bereitzustellen, mit der der Schutzgasverbrauch
erheblich reduziert werden kann und somit die Kosten einer Schweißnaht
verringert werden können.
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Zur
Lösung der Aufgabe dienen die Merkmale des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß ist
eine Dichtungsvorrichtung zum Abdichten von Schutzgasen in zwei
zu verschweißenden Rohren vorgesehen, wobei die Rohre jeweils
ein dem anderen Rohr zugewandtes, für eine Schweißnaht
vorbereitetes Schweißende aufweisen. Die Dichtungsvorrichtung
besteht aus mindestens einem Rohrkörper mit einer umlaufenden
Wandung, mit zwei Dichtungen, wobei jeweils eine der Dichtungen
an eine Innenwandung eines der Rohre angepasst ist und die Dichtungen
mit einem Dichtungsabstand an dem mindestens einen rohrförmigen
Körper befestigt sind, und mindestens einem an der Dichtungsvorrichtung
angeordneten Schutzgaseinlass, der beispielsweise die Wandung des
Rohrkörpers durchdringt, wobei der Rohrkörper
mit einem Abstand zu den Innenwandungen der Rohre und die Schweißenden
der Rohre überlappend in den Rohren anordbar ist, wobei
jeweils eine Dichtung an die Innenwandung eines der Rohre dichtend
anliegt, derart, dass in den Rohren eine umlaufende Schutzgaskammer
unterhalb der Schweißenden und der zu erzeugenden Schweißnaht
gebildet ist.
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Durch
das Vorsehen eines Rohrkörpers der zwei Dichtungen, der
erfindungsgemäß in den zu verschweißenden
Rohren angeordnet wird, wird eine Schutzgaskammer ermöglicht,
die die geforderte Schutzgasatmosphäre unterhalb der zu
erzeugenden Schweißnaht erzeugt, wobei gleichzeitig das
Volumen der Schutzgaskammer möglichst klein gehalten wird,
so dass der Verbrauch an Schutzgas deutlich reduziert werden kann.
Die Schutzgaskammer verläuft dabei umlaufend entlang der
Innenwandungen der Rohre im Bereich der Schweißenden der Rohre
und wird durch die Innenwandungen der Rohre, die Wandung des mindestens
einen Rohrkörpers und die Dichtungen begrenzt.
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Durch
das Vorsehen eines Schutzgaseinlasses, beispielsweise in der Wandung,
wird die Gaszufuhr in die umlaufende Schutzgaskammer ermöglicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Dichtungsvorrichtung
sind zwei Rohrkörper vorgesehen, wobei jeweils eine der
Dichtungen jeweils an einem Rohrkörper befestigt ist und
wobei jeder Rohrkörper an einem ersten Ende, der dem anderen Rohrkörper
im Einsatzzustand zugewandt ist, einen Verbindungsflansch zum Verbinden
des einen Rohrkörpers mit dem anderen Rohrkörper
aufweist, wobei vorzugsweise die Dichtungen jeweils an einem zweiten
Ende der Rohrkörper angeordnet sind.
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Das
Vorsehen von zwei Rohrkörpern ermöglicht einen
flexiblen Einsatz der Dichtungsvorrichtung, indem beispielsweise
zwei Rohrkörper unterschiedlicher Länge miteinander
verbunden werden. Somit besteht die Möglichkeit, dass je
nach Anforderung durch die Verwendung unterschiedlicher Rohrkörper
der Abstand der Dichtungen und somit die Größe
der umlaufenden Schutzkammer variiert werden kann.
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In
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass die Dichtungen jeweils mehrere Dichtungslippen aufweisen,
die in einem in die Rohre eingesetzten Zustand der Dichtungsvorrichtung
an den Innenwandungen der Rohre anliegen. Durch das Vorsehen mehrerer
Dichtungslippen kann eine verbesserte Dichtwirkung erreicht werden.
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Vorzugsweise
ist vorgesehen, dass die Rohrkörper zylindrisch, vorzugsweise
kreiszylindrisch, ausgebildet sind und an dem zweiten Ende jeweils
einen Dichtungsflansch aufweisen, an dem die Dichtungen befestigt
sind, wobei die Dichtungen vorzugsweise ringförmig ausgebildet
sind. Durch das Vorsehen eines Dichtungsflansches, an dem die Dichtungen
befestigt sind, können auf einfache Art und Weise die Dichtungen,
die häufig Verschleißteile sind, ausgetauscht
werden. Auch wird ermöglicht, Dichtungen unterschiedlicher
Größe an einem Rohrkörper zu befestigen
und somit einen Einsatz der Dichtungsvorrichtungen in Rohren von
unterschiedlichen Abmaßen zu ermöglichen.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass an dem mindestens einen Rohrkörper eine Befestigungsvorrichtung
für ein Zugseil angeordnet ist, wobei die Befestigungsvorrichtung
vorzugsweise exzentrisch an dem Rohrkörper angeordnet ist.
Durch das Vorsehen einer Befestigungsvorrichtung für ein
Zugseil wird ermöglicht, dass die Dichtungsvorrichtung
nach Vollendung der Schweißnaht mit Hilfe eines Zugseils
durch eines der verschweißten Rohre aus dem Rohr herausgezogen werden
kann. Durch das Vorsehen einer exzentrischen Anordnung der Befestigungsvorrichtung
kann dabei ermöglicht werden, dass bei einem Zug über das
Zugseil die Dichtungsvorrichtung in dem Rohr gekippt wird, so dass,
insbesondere bei einer Dichtungsvorrichtung mit relativ kurzem Rohrkörper,
ein Herausziehen der Dichtungsvorrichtung aus dem Rohr auf einfache
Art und Weise möglich ist. Durch das Kippen der Dichtungsvorrichtung
kann sogar ermöglicht werden, dass die Dichtungsvorrichtung durch
Rohre herausziehbar ist, die Rohrbiegungen aufweisen, da eine gekippte
Dichtungsvorrichtung ohne die Gefahr des Verkantens entlang der
Rohrbiegungen gezogen werden kann.
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In
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass in der Wandung des mindestens einen Rohrkörpers
und/oder in mindestens einer der Dichtungen ein Gasauslass angeordnet
ist, vorzugsweise ein Gasauslass mit einem Überdruckventil.
Während des Schweißvorgangs wird in die Schutzgaskammer
dauerhaft Gas eingelassen.
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Das
Gas strömt dabei durch den Spalt, der zwischen den Schweißenden
der Rohre am Anfang des Schweißens verbleibt, aus der Schutzgaskammer
heraus. Nach Schweißen der Wurzellage ist jedoch dieser
Spalt verschlossen, so dass kein Gas aus der Schutzgaskammer dringen
kann. Das Vorsehen eines Gasauslasses, insbesondere eines Gasauslasses
mit Überdrückventil, ermöglicht somit, dass
sich kein übermäßig großer Druck
durch das Schutzgas in der Schutzgaskammer aufbauen kann, was zu
Beschädigungen beispielsweise der Dichtungen führen
könnte.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Dichtungen aus einem flexiblen Dichtungsmaterial
bestehen. Das Vorsehen eines flexiblen Dichtungsmaterial ermöglicht
in vorteilhafter Weise das Abdichten gegenüber den Innenwandungen
der Rohre sowie ein Herausziehen der Dichtungsvorrichtung aus den
Rohren nach Vollendung der Schweißnaht.
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In
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung kann vorgesehen
sein, dass an den Verbindungsflanschen mindestens eine Verschlussvorrichtung
vorgesehen ist, mit der einer der Rohrkörper mit dem anderen
Rohrkörper verbindbar ist, wobei die Verschlussvorrichtung
mechanisch fernbedienbar ist, vorzugsweise über ein Zugseil.
Auf diese Weise wird ermöglicht, dass nach Vollendung der
Schweißnaht durch die mechanische Fernbedienung der Verschlussvorrichtung
die Verbindung zwischen den Rohrkörpern gelöst
wird, so dass die Rohrkörper einzeln aus den Rohren, beispielsweise
in unterschiedliche Richtungen, herausgezogen werden können.
Dadurch wird das Herausziehen der Dichtungsvorrichtung aus den Rohren
stark vereinfacht.
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Es
kann vorgesehen sein, dass an dem Rohrkörper, vorzugsweise
an dem Verbindungsflansch oder dem Dichtungsflansch, eine Verschlussplatte
befestigbar ist. Auf diese Weise wird es ermöglicht, dass
die Dichtungsvorrichtung oder einer der Rohrkörper als
herkömmliche Dichtung in dem Rohr angeordnet werden kann,
so dass mit zwei Dichtungsvorrichtungen oder zwei Rohrkörpern
ein kompletter Rohrabschnitt abgedichtet werden kann.
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Dadurch
ist es möglich, die erfindungsgemäße
Dichtungsvorrichtung. bzw. die erfindungsgemäßen
Dichtungsvorrichtungen besonders flexibel einzusetzen, indem sie
in Rohrbereichen, in denen die Erzeugung einer umlaufenden Schutzgaskammer nicht
möglich ist, in herkömmlicher Art und Weise einsetzbar
sind.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Rohre einen gleichmäßigen
Innendurchmesser haben und die umlaufende Wandung des mindestens
einen Rohrkörpers einen gleichmäßigen
Außendurchmesser hat, wobei der Außendurchmesser
der umlaufenden Wandung des Rohrkörpers kleiner als 80%
des Innendurchmessers der Rohre ist.
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Der
Abstand zwischen der Wandung des Rohrkörpers und der Innenwandung
der Rohre kann im eingesetzten Zustand der Dichtungsvorrichtung mindestens
35 mm, vorzugsweise mindestens 50 mm, betragen.
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Durch
das Vorsehen eines derartigen Rohrkörpers wird gewährleistet,
dass zwischen dem Rohrkörper und den Schweißenden
ein ausreichender Abstand gewährleistet ist, so dass die
beim Schweißen entstehende Hitze den Rohrkörper
nicht beschädigen kann.
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In
einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass
der Dichtungsabstand mindestens 100 mm beträgt. Dadurch
kann gewährleistet werden, dass die Dichtungen jeweils
einen ausreichenden Abstand zu den Schweißenden der Rohre aufweisen,
so dass beim Schweißen die durch das Schweißen
entstehende Hitze die Dichtungen nicht beschädigt.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Zeichnungen
die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
perspektivische schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Dichtungsvorrichtung,
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2 eine
Draufsicht auf die Dichtungsvorrichtung der 1 schematisch
im in den Rohren eingesetzten Zustand,
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3 die
in 1 dargestellte Dichtungsvorrichtung im auseinander
genommenen Zustand und
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4 einen
Rohrkörper einer erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung
mit einer Verschlussplatte.
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In
den 1 bis 3 ist eine erfindungsgemäße
Dichtungsvorrichtung 1 gezeigt. Die erfindungsgemäße
Dichtungsvorrichtung 1 besteht aus zwei Rohrkörpern 2.
Die Rohrkörper 2 weisen an einem ersten Ende einen
Verbindungsflansch 3 auf, mit dem ein Rohrkörper 2 jeweils
mit einem anderen Rohrkörper 2 verbunden werden
kann. An einem zweiten Ende weist jeder Rohrkörper 2 einen
Dichtungsflansch 5 auf, an dem eine ringscheibenförmige Dichtung 7 angebracht
werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung 1 kann
in zwei miteinander zu verschweißende Rohre 100 eingesetzt
werden. Die Rohre 100 weisen jeweils ein für eine
Schweißnaht vorbereitetes Schweißende 102 auf.
Für den Schweißvorgang werden die Rohre 100 dabei
derart angeordnet, dass zwischen den Schweißenden ein schmaler
Spalt verbleibt, in den die Wurzellage der Schweißnaht
gelegt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung 1 kann,
wie am besten aus 2 hervorgeht, nun derart in
den Rohren angeordnet werden, dass der Rohrkörper 2 mit
einem Abstand zu den Innenwandungen 104 verläuft
und dabei die Schweißenden 102 der Rohre überlappt.
Die Dichtungen 7 liegen dabei an den Innenwandungen 104 der
Rohre 100 dichtend an. Mit Hilfe der Dichtungsvorrichtung 1 wird
somit eine umlaufende Schweißkammer 9 gebildet,
die sich zwischen umlaufenden Wandungen 11 der Rohrkörper 2,
den Dichtungen 7 und den Innenwandungen 104 der
Rohre 100 erstreckt.
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Über
Schutzgaseinlässe, die an den Rohrkörpern angeordnet
und die Wandungen des Rohrkörpers durchdringen, kann ein
Schutzgas, beispielsweise ein Edelgas oder ein Formiergas, in die Schutzgaskammer 9 eingeleitet
werden. Dadurch wird in der Schutzgaskammer 9 eine Schutzgasatmosphäre
an den Schweißenden 102 des Rohres 100 erzeugt.
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Durch
die umlaufende Schutzgaskammer 9 wird der Bedarf an Schutzgas
im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen, bei denen
komplette Rohrabschnitte abgedichtet und mit Schutzgas befüllt
wurden, deutlich verringert werden, da das mit Schutzgas zu befüllende
Volumen zur Erzeugung einer Schutzgasatmosphäre deutlich
kleiner ist.
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Die
Dichtungen 7 und die Rohrkörper 2 sind dabei
so ausgestaltet, dass zwischen den Dichtungen 7 ein Dichtungsabstand
D besteht, der mindestens 100 mm beträgt, so dass ein Abstand
von der Dichtung 7 zu der Mitte der Schweißnaht
von etwa 50 mm verbleibt. Auf diese Weise kann gewährleistet werden,
dass die bei dem Schweißvorgang entstehende Hitze die Dichtungen 7 nicht
beschädigt. Selbstverständlich ist es möglich,
dass auch ein größerer Dichtungsabstand D zwischen
den Dichtungen 7 gewählt wird, indem beispielsweise
die Rohrkörper 2 entsprechend länger
ausgebildet sind. Alternativ besteht auch die Möglichkeit,
dass zwischen den Rohrkörpern 2 ein Verlängerungsstück
eingefügt wird, um einen größeren Dichtungsabstand
D zu erzeugen.
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Die
Rohrkörper 2 sind derart ausgestaltet, dass im
eingesetzten Zustand der Dichtungsvorrichtung 1 die Wandungen 11 der
Rohrkörper 2 einen Abstand A von den Innenwandungen 104 der
Rohre 100 besitzen. Der Abstand A beträgt dabei
mindestens 35 mm, vorzugsweise mindestens 50 mm. Die umlaufende Schutzkammer
kann somit beispielsweise einen Querschnitt von 100 mm·50
mm besitzen.
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In
den Wandungen 11 der Rohrkörper 2 sind Gaseinlässe 13 angeordnet,
durch die das Schutzgas in die Schutzgaskammer 9 eingeleitet
werden kann. Dazu können die Gaseinlässe 13 auf
der der Wandung 11 gegenüberliegenden Seite der
Rohrkörper 2 herkömmliche Anschlüsse
für Gasleitungen besitzen.
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An
den Rohrkörpern 2 ist jeweils mindestens eine
Befestigungsvorrichtung 15 angeordnet, an die beispielsweise
ein Zugseil befestigbar ist. Über die Befestigungsvorrichtung 15 und
das Zugseil kann nach Vollendung der Schweißnaht die Dichtungsvorrichtung 1 aus
den Rohren 100 gezogen werden. Die Befestigungsvorrichtung 15 ist
exzentrisch angeordnet, so dass bei Zug an einem an der Befestigungsvorrichtung 15 befestigten
Zugseil die Dichtungsvorrichtung 1 in dem Rohr 100 kippt
und somit auf eine einfache Art und Weise aus dem Rohr 100 herausziehbar
ist. Dadurch ist es sogar möglich, die Dichtungsvorrichtung
durch Rohrbiegungen des Rohres 100 zu ziehen, ohne dass
die Gefahr besteht, dass die Dichtungsvorrichtung 1 in
dem Rohr 100 beim Herausziehen verkantet.
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Vorzugsweise
sind die Dichtungen 7 aus einem flexiblen Dichtungsmaterial
gefertigt, so dass das Herausziehen der Dichtungsvorrichtung 1 noch weiter
vereinfacht wird. Außerdem können die Dichtungen 7 mit
einer oder mehreren Dichtungslippen ausgerüstet sein, die
im in die zugehörigen Rohre 100 eingesetzten Zustand
der Dichtungsvorrichtung 1 an den Innenwandungen der Rohre 100 anliegen. In
diesem Zusammenhang schlägt die Erfindung vor, dass die
einzelnen Rohrkörper 2 einzeln in die zugehörigen
Rohre 100 eingesteckt werden und im Anschluss daran (geringfügig)
auseinandergezogen werden. Dadurch wird sichergestellt, dass sich
die Dichtungen 7 im Bereich der Innenwandung der Rohre 100 respektive
die dort vorgesehenen Dichtlippen jeweils meistens nach innen umlegen,
das heißt in Richtung der eigentlichen Schutzgaskammer 9.
Hierdurch wird die Dichtigkeit der Schutzgaskammer 9 erhöht
und werden zugleich Beschädigungen der Dichtungen 7 respektive
der endseitigen Dichtungslippen vermieden.
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An
den Rohrkörpern 2 kann eine in den Figuren nicht
dargestellte Verschlussvorrichtung vorgesehen sein, über
die die Rohrkörper 2 verbindbar sind. Die Verschlussvorrichtung
kann beispielsweise mechanisch fernbedienbar sein, z. B. über
ein weiteres Zugseil, so dass die Verbindung zwischen den Rohrkörpern 2 außerhalb
der Rohre 100 lösbar ist und die Rohrkörper 2 einzeln
nach Vollendung der Schweißnaht aus dem Rohr herausziehbar
sind.
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In 4 ist
ein Rohrkörper 2 einer erfindungsgemäßen
Dichtungsvorrichtung schematisch in perspektivischer Darstellung
gezeigt. An dem Verbindungsflansch 3 des Rohrkörpers 2 ist
eine Verschlussplatte 20 befestigt. Durch die Verschlussplatte 20 kann
der Rohrkörper 2 mit einer an dem Rohrkörper 2 befestigten
Dichtung 7 auch zum herkömmlichen Abdichten eines
Rohrabschnittes benutzt werden.
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Somit
ist es möglich, die erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung
auch für herkömmliche Verwendungsweisen, bei denen
komplette Rohrabschnitte abgedichtet werden und als Schutzgaskammer
dienen, zu ”missbrauchen”. Auf diese Weise kann
die erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung besonders
flexibel eingesetzt werden.
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Die
Dichtungen 7 können lösbar an den Dichtungsflanschen 5 befestigt
werden, so dass ein Austausch der Dichtungen 7, die häufig
zu Verschleiß neigen, auf einfache Art und Weise möglich
ist. Bei den erfindungsgemäßen Dichtungs vorrichtungen 1 besteht
auch die Möglichkeit, in den Figuren nicht dargestellte
Gasauslasse vorzusehen, durch die das Gas aus der Schutzgaskammer 9 entweichen
kann.
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Dies
ist insbesondere dann notwendig, wenn die gesamte Wurzellage an
den Schweißenden 102 der Rohre 100 bereits
gelegt ist, so dass kein Gas mehr zwischen den Schweißenden 102 des
Rohres 100 entweichen kann. Wird nun weiterhin Schutzgas durch
die Schutzgaseinlässe 13 in die Schutzgaskammer 9 geführt,
erhöht sich der Druck in der Schutzgaskammer 9,
wodurch die Dichtungen beschädigt werden könnten.
Um dies zu verhindern, kann ein Gasauslass vorgesehen sein, wobei
der Gasauslass vorzugsweise ein Überdruckventil aufweist,
so dass dieser nur bei dem Vorliegen eines vorbestimmten Druckes
Gas aus der Schutzgaskammer 9 auslässt.
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Die
Rohrkörper 2 und/oder die Dichtungen 7 sind
in den Figuren mit einem runden Querschnitt dargestellt, da die
Rohre 100 ebenfalls rund sind. Selbstverständlich
ist es auch möglich, eine erfindungsgemäße
Dichtungsvorrichtung in Rohren, die einen anderen Querschnitt aufweisen,
zu verwenden. Dann ist es jedoch notwendig, dass die Dichtungen
und vorzugsweise auch der Rohrkörper an die Form des Querschnitts
der Rohre angepasst ist.
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Die
erfindungsgemäße Dichtungsvorrichtung 1 kann
folgendermaßen verwendet werden: Zunächst wird
ein erstes Rohr 100 in Position gebracht und die Dichtungsvorrichtung 1 wird
in dem Bereich des Schweißendes 102 des Rohres 100 in
das Rohr 100 eingeführt, wobei die Dichtungsvorrichtung 1 etwa
zur Hälfte noch aus dem Rohr 100 herausragt. Ein
zweites Rohr 100 wird mit dem Schweißende 102 nun über
den aus dem ersten Rohr herausragenden Teil der Dichtungsvorrichtung 100 gestülpt
und derart in Position gebracht, dass die Schweißenden 102 der Rohre 100 einen
hinreichenden Abstand zum Erzeugen einer Schweißnaht besitzen.
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An
mindestens einem der Gaseinlässe 13 ist eine Gasleitung
befestigt, über die in die nunmehr vorhandene Schutzgaskammer 9 Schutzgas
eingelassen werden kann. Die mindestens eine Gasleitung und mindestens
ein Zugseil, das an mindestens einer der Befestigungsvorrichtungen 15 befestigt
ist, wird vor dem Einführen der Dichtungsvorrichtung 1 in
das erste Rohr 100 oder nach dem Einführen der
Dichtungsvorrichtung 1 in das erste Rohr 100 durch
das erste Rohr 100 oder nach dem Überstülpen
des zweiten Rohrs 100 über die Dichtungsvorrichtung 1 durch das
zweite Rohr 100 geführt, so dass die Gasleitung an
eine Gasleitung anschließbar ist bzw. das Zugseil von außen
bedienbar ist. Selbstverständlich ist es auch möglich,
dass Zugseil und Gasleitung durch unterschiedliche Rohre 100 geführt
sind.
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Das
Schutzgas kann nun in die Schutzgaskammer 9 eingelassen
werden, so dass an den Schweißenden 102 der Rohre 100 eine
Schutzgasatmosphäre entsteht. Nunmehr kann die Wurzellage der
Schweißnaht geschweißt werden. Nach Beendigung
der Wurzellage oder der gesamten Schweißnaht kann der Gaszufluss
in die Schutzgaskammer 9 abgestellt werden. Über
das Zugseil kann dann die Dichtungsvorrichtung 1 aus dem
Rohr 100 herausgezogen werden.
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005002259
U1 [0006]