DE202009008818U1 - Klinge für eine Materialbahnmaschine - Google Patents

Klinge für eine Materialbahnmaschine Download PDF

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Abstract

Klinge für eine Materialbahnmaschine, die wenigstens eine erste Werkstoffschicht (21) und eine zweite, an die erste Werkstoffschicht (21) gefügte Werkstoffschicht (22) umfasst, wobei die zweite Werkstoffschicht (22) eine größere Biegesteifigkeit als die erste Werkstoffschicht (21) hat, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Werkstoffschicht (22) so gewählt ist, dass ihr Verlustfaktor (LF) bei Betriebstemperatur der Klinge (20) und bei der problematischen Schwingungsfrequenz (F) der Klinge (20) einen möglichst hohen Wert erreicht.

Description

  • TECHNISCHES GEBIET
  • Die Erfindung betrifft eine Klinge nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
  • Die Klinge der Materialbahnmaschine umfasst mindestens eine erste Werkstoffschicht und eine zweite, an die erste Werkstoffschicht gefügte Werkstoffschicht, wobei die zweite Werkstoffschicht eine höhere Biegesteifigkeit als die erste Werkstoffschicht hat.
  • STAND DER TECHNIK
  • In Materialbahnmaschinen, zu denen wenigstens die Papier-, Karton-, Tissue- und Zellstoffmaschinen zählen, werden Klingen für verschiedenste Zwecke, wie zum Beispiel als Schaberklingen, Streichmesser und Kreppklingen eingesetzt, wobei die Klingen jeweils mit einer Walze zusammenwirken.
  • In der WO-Schrift 2005/049919 ist ein Verfahren zur Aussteifung eines Balkens oder einer Tragkonstruktion in der Endgruppe einer Materialbahnmaschine beschrieben. Das Aussteifen erfolgt durch Befestigen wenigstens eines aus Verbundwerkstoff hergestellten Aussteifungselements an der Außenfläche des Balkens oder der Tragkonstruktion. Der Zweck des Aussteifungselements besteht, wie schon der Name sagt, in der Aussteifung der Konstruktion, an der es befestigt wird. Mit dem Aussteifungselement kann auch die Eigenschwingungsfrequenz der auszusteifenden Konstruktion so erhöht werden, dass sie die auf die auszusteifende Konstruktion wirkende Haupterregerfrequenz übersteigt. Der Balken kann aus Stahl, das Aussteifungselement aus einem aus Kohlefaser-Verbundstoff hergestellten Streifen bestehen, bei dem die Kohlefasern in eine Epoxidharzmatrix eingebettet sind. Durch die Erhöhung der Steifigkeit der Klinge wird die Dämpfung der Klinge nicht erhöht, sondern unter Umständen sogar reduziert.
  • Im US-Patent 4,549,933 ist eine Schaberklinge beschrieben, die inhomogene Steifigkeitseigenschaften und mehrere übereinander angeordnete fasrige Schichten aufweist, die in Epoxidharz eingebettet sind. Diese Verbundklinge hat eine fasrige Innenschicht, Zwischenschichten mit parallelen Graphitfasern und fasrige Außenschichten. Die parallele Graphitfasern enthaltenden Zwischenschichten verlaufen in Maschinenrichtung. Die Idee dabei ist, der Schaberklinge in Maschinenrichtung eine ausreichende Steifigkeit zu verleihen, damit die Klinge gut greift, d. h. schabt, anderseits aber in Maschinenquerrichtung flexibel ist und so den Ungleichmäßigkeiten der Walzenoberfläche folgen kann. Man war also bestrebt, die Klinge so zu optimieren, dass sie in verschiedenen Richtungen verschieden große Steifigkeitswerte hat. Über eine Verbesserung der Dämpfungseigenschaften der Klinge ist in der Schrift nichts gesagt.
  • Im FI-Patent 101636 ist eine Schaberklinge für Papier- oder Kartonmaschinen beschrieben. Die Klinge umfasst faserverstärkte Kunststoffschichten, zwischen denen eine Metallschicht, bevorzugt ein dünnes Metallblech, angeordnet ist. Die Schaberklinge bildet also eine Art Sandwich-Konstruktion. Die Faserrichtungen in den Kunststoffschichten oder -lagen sind je nach den erforderlichen Eigenschaften gewählt. Über eine Verbesserung der Dämpfungseigenschaften der Klinge ist in der Schrift nichts gesagt.
  • Schaberklingen werden in Materialbahnmaschinen zum Reinigen von Walzenaußenflächen eingesetzt, d. h. mit der Klinge wird von der Walzenaußenfläche an dieser anhaftender Schmutz abgeschabt. Die Reibung zwischen der Schaberklinge und der Walzenaußenfläche kann unter Umständen zum so genannten Stick-slip-Effekt (Haftgleiteffekt, Ruckgleiten) führen, wobei dann die Walzenaußenfläche möglicherweise durch die Schwingung der Schaberklinge beschädigt wird. Die Schaberklinge kann an der Walzenaußenfläche eine so genannte grobe (weite) Markierung oder eine enge (dichte) Markierung verursachen. Die mit der groben Markierung verbundene Eigenschwingungsfrequenz der Schaberklinge liegt im Bereich von 300–500 Hz, die mit der engen Markierung verbundene Eigenschwingung der Schaberklinge im Bereich von über 2000 Hz. Bei den niedrigeren Frequenzen sind an der Schwingung größere Konstruktionen beteiligt, typischerweise der gesamte Schaberbalken. Bei den höheren Frequenzen wiederum ist die Schwingung mehr örtlicher Natur, und bei einer Frequenz von 2000 Hz bleibt die Schwingung auf die Schaberklinge selbst oder auf die Kombination aus Klinge und Klingenhalter beschränkt. Deshalb muss die Schaberklinge im Hinblick auf die Schwingung auf die höhere Frequenz 2000 Hz optimiert werden.
  • Hinter der Zunahme der groben Markierung steht die so genannte synchrone Resonanzschwingung, die folgendermaßen entsteht:
    In dem Gleitkontakt zwischen Schaberklinge und Walzenoberfläche treten stets Niedrigenergie-Störungen auf. Die Störungen bewirken, dass die Schaberklinge mit ihrer Eigenschwingungsfrequenz gegen die Walzenaußenfläche schwingt.
  • Aus einigen der Störungen des Kontakts zwischen Schaberklinge und Walzenaußenfläche entsteht an der Walzenaußenfläche eine kleine Einkerbung/Scharte. Die an der Walzenoberfläche entstandene Markierung bildet ein Muster, dessen Wellenlänge durch die natürliche Schwingungsfrequenz der Schaberklinge und die Rotationsgeschwindigkeit der Walzenaußenfläche bestimmt wird.
  • Hat die Walze eine volle Umdrehung vollführt, kommt das bereits gebildete Muster erneut mit der Schaberklinge in Berührung. Das an der Walzenaußenfläche entstandene Muster fungiert als Erreger für die Schwingung der Schaberklinge, das heißt, das Muster bewirkt einen Stoß/Schlag auf die Schaberklinge.
  • In einer Situation, in der die Walze eine solche Rotationsgeschwindigkeit hat, dass das auf der Walzenaußenfläche entstandene Muster in der gleichen Phase auf die Schaberklinge trifft wie die schon schwingende Schaberklinge, beginnt die Schwingung zuzunehmen. Im Laufe der Zeit wächst die Schwingungsfrequenz der Schaberklinge exponentiell.
  • Die gleiche Erscheinung kann auch zwischen zwei in Nipkontakt befindlichen Walzen auftreten und wird dann als Barring bezeichnet.
  • Der Entstehungsmechanismus der engen Markierung ist ein anderer.
  • Die Geometrie des Klingenhalters ist so beschaffen, dass die Reibung, deren Richtung tangential zur Walzenaußenfläche verläuft, auf selbstbelastende Weise oder so funktioniert, dass die Belastung der Schaberklinge infolge der Reibung zwischen Klinge und Walzenaußenfläche wächst.
  • Nimmt die Reibung zwischen der Schaberklinge und der Walzenaußenfläche zu, so kommt es zu einem Haften der Schaberklinge an der Außenfläche der rotierenden Walze, und die Belastung der Schaberklinge nimmt stark zu. Auch der Berührungswinkel der Schaberklinge zur Walzenaußenfläche wächst wenn sich die Schaberklinge und deren Halter biegen.
  • Übersteigt die Belastung der Schaberklinge die Festigkeit der Walzenaußenfläche, so löst die Schaberklinge Material aus der Walzenaußenfläche heraus, und die Belastung der Schaberklinge lässt schlagartig nach. Die Schaberklinge springt dabei in ihre ursprüngliche Stellung zurück.
  • Verursacht die Stick-slip-Schwingung an der Walzenaußenfläche Markierungen, so wirken diese als Schwingungsquellen, und die Schwingung verstärkt sich.
  • An der Außenfläche von Walzen finden sich vielerlei Verunreinigungen/Fremdstoffe, die zu einer Zunahme der Reibung zwischen Schaberklinge und Walzenaußenfläche führen, wobei dann auch das Risiko wächst, dass die Schaberklinge zu schwingen beginnt.
  • Man hat auch beobachtet, dass, wurden beim Kalander die Temperaturen der Thermowalzen erhöht, sich die Schwingungsniveaus der Schaberklingen erhöhten. Die Ursache dieser Erscheinung dürfte sein, dass bei höheren Temperaturen das Haften der Schaberklingen an der Walzenaußenfläche zunimmt. Bei niedrigen Thermowalzentemperaturen können die Schaberklingen problemlos beträchtlich längere Zeit im Einsatz gehalten werden als bei hohen Thermowalzentemperaturen.
  • ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann die Schwingung der Klinge einer Materialbahnmaschine eliminiert oder zumindest beträchtlich reduziert werden.
  • Die hauptsächlichen Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im kennzeichnenden Teil von Patentanspruch 1 aufgeführt.
  • Die übrigen charakteristischen spezifischen Merkmale der Erfindung gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
  • Für die erfindungsgemäße Klinge ist kennzeichnend, dass die zweite Werkstoffschicht so gewählt ist, dass ihr Verlustfaktor bei Betriebstemperatur der Klinge und der problematischen Schwingungsfrequenz der Klinge einen möglichst hohen Wert hat.
  • Auf diese Weise wird die Dämpfungseigenschaft der zweiten Schicht bei Betriebstemperatur der Klinge und der problematischen Schwindungsfrequenz der Klinge maximiert.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die Klinge noch eine auf der zweiten Werkstoffschicht gebildete dritte Werkstoffschicht auf. Die durch die Schwingung der Deckschichten verursachten Scherkräfte werden dann in der Mittelschicht wirksam gedämpft.
  • KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 zeigt eine Schabervorrichtung in schematischer Darstellung.
  • 2 zeigt eine Vergrößerung der in 1 dargestellten Schaberklinge.
  • 3 zeigt die Biegesteifigkeit und den Verlustfaktor in Abhängigkeit von der Temperatur.
  • 4 zeigt den Verlustfaktor in Abhängigkeit von der Frequenz.
  • BESCHREIBUNG BEVORZUGTER AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • 1 zeigt in schematischer Darstellung eine Schabervorrichtung, die eine an der Mantelaußenfläche 11 der Walze 10 anliegende Schaberklinge 20 hat, die im Klingenhalter 30 befestigt ist, der wiederum über den Gelenkpunkt N an dem Tragbalken 40 angeordnet ist. Beiderseits des Gelenkpunkts N sind zwischen dem Klingenhalter 30 und dem Tragbalken 40 Druck-, d. h. Belastungsschläuche 51, 52 angeordnet, mit denen die Position der im Klingenhalter 30 befestigten Schaberklinge 20 relativ zur Mantelaußenfläche 11 der Walze 10 reguliert werden kann. Der Rotationsmittelpunkt der im Querschnitt gezeigten Walze 10 trägt das Bezugszeichen C.
  • 2 zeigt eine Vergrößerung der in 1 dargestellten Schaberklinge 20. Die Schaberklinge 20 setzt sich aus den Deckschichten 21, 23 und der zwischen diesen befindlichen Zwischenschicht 22 zusammen.
  • Die Zwischenschicht 22 besteht bevorzugt aus legiertem Epoxidharz. Für alle Epoxidharze ist charakteristisch, dass die Steifigkeit des Werkstoffs mit wachsender Temperatur sinkt. Die Steifigkeit von Epoxidharz nimmt nicht gleichmäßig ab, sondern sinkt bei einer bestimmten Temperatur zusammenbruchartig. Diese Temperatur wird als Glasübergangstemperatur bezeichnet. Außerdem wächst die Steifigkeit von Epoxidharz in Abhängigkeit von der Belastungsfrequenz, und auch das geschieht bei einer bestimmten Frequenz, der so genannten Transitionsfrequenz (Übergangsfrequenz), abrupt.
  • Bei dynamischer Belastung wird ein Teil der auf den Werkstoff gerichteten Last in Form elastischer Energie in dem Werkstoff gespeichert und ein Teil infolge der Wirkung der Verluste in Wärme umgewandelt. Das Verhältnis aus diesen Energien wird als Verlustfaktor bezeichnet, d. h. also: Verlustfaktor = Verlustenergie eines Zyklus/elastische Energie.
  • Bei der Transitionsfrequenz nimmt die Steifigkeit je nach Epoxidharz um etwa eine Dekade zu, und gleichzeitig erreicht der Verlustfaktor des Werkstoffs sein Maximum.
  • Beide oben genannten Eigenschaften sind abhängig von der Menge und der Qualität der unter das Epoxidharz gemischten Zusatzstoffe. Das Legieren des Epoxidharzes muss also so optimiert werden, dass der Verlustfaktor des legierten Epoxidharzes bei Betriebstemperatur und der problematischen Frequenz sein Maximum erreicht.
  • Zur Auswahl des Epoxidharzes werden die Betriebstemperatur T0 und die Eigenschwingungsfrequenz F0 der Schaberklinge 20 an der Einsatzstelle gemessen. Bei einer Eigenschwingungsfrequenz von 2000 Hz und einer Betriebstemperatur von 80°C wird das legierte Epoxidharz so gewählt, dass seine Glasübergangstemperatur bei einer Belastungsfrequenz von 2000 Hz 80°C beträgt. Unlegiertes Epoxidharz hat eine niedrige Glasübergangstemperatur, aber bei Hinzufügen von Zusatzstoffen nimmt die Glasübergangstemperatur von Epoxidharz zu.
  • Für den Elastizitätsmodul eines viskoelastischen Werkstoffs lassen sich Diagramme mit der unten aufgeführten Gleichung (1) – dem Materialmodell erster Ordnung für viskoelastische Werkstoffe – berechnen. Dieses Modell vermag mit angemessener Genauigkeit das Verhalten des Werkstoffs unter gegebenen Transitionstemperatur- und Frequenzbedingungen zu beschreiben.
  • Figure 00110001
  • Darin bedeuten E0 und E1 Elastizitätsmoduln des Werkstoffs außerhalb des Glasumwandlungsbereichs des Werkstoffs und η einen die Viskoelastizität des Werkstoffs beschreibenden Parameter (Relaxationszeit).
  • Aus der Gleichung (2), dem Absolutwert der Gleichung (1), erhält man den dynamischen Elastizitätsmodul des Werkstoffs, und aus der Gleichung (3), der Tangente des Phasenwinkels der komplexen Zahl der Gleichung (1), erhält man den Verlustfaktor des Werkstoffs.
  • Figure 00120001
  • Die Temperaturabhängigkeit für den Parameter η erhält man aus der so genannten WFL-Gleichung (Wilson-Landel-Ferry) (4):
    Figure 00120002
  • Nimmt man T2 als Glasübergangstemperatur Tg, so gilt für die meisten Epoxidharze C1 = 17,4 und C2 = 51,6 und man erhält:
    Figure 00130001
  • Durch Variieren der Werkstoffparameter E0, E1, η(Tg) und Tg in den oben aufgeführten Gleichungen lassen sich die Kurven zeichnen, an Hand deren ein solches legiertes Epoxidharz gewählt werden kann, dessen Verlustfaktor bei der gewünschten Temperatur und der gewünschten Frequenz sein Maximum hat.
  • Die in 3 gezeigten Kurven 1–6 beschreiben die Verlustfaktoren LF von sechs unterschiedlich legierten Epoxidharzen E1, E2, E3, E4, E5 und E6 als Funktion der Temperatur F, und die Kurven 01–06 in 3 beschreiben die Logarithmen LogE des Elastizitätsmoduls der entsprechenden Epoxidharze E1, E2, E3, E4, E5 und E6 als Funktion der Temperatur T. Die in 3 dargestellten Kurven beschreiben die Situation bei einer Schwingungsfrequenz von 10 Hz.
  • 4 zeigt den Verlustfaktor LF eines der in 3 einbezogenen legierten Epoxidharze, nämlich E3, als Funktion der Frequenz F. Die in 4 eingezeichneten Kurven 1–6 entsprechen den folgenden Temperaturen des legierten Epoxidharzes E3: –20, 20, 25, 30, 40 und 80°C. Die Abszisse in 4 hat eine exponentielle Skala.
  • Dem Kurvendiagramm in 3 ist zu entnehmen, dass der Verlustfaktor LF des legierten Epoxidharzes E3 (Kurve 3) bei einer Temperatur von ca. 38°C im Maximalbereich liegt. Aus dem Diagramm in 4 wiederum ist zu ersehen, dass der Verlustfaktor LF des legierten Epoxidharzes E3 (Kurve 3) bei einer Schwingungsfrequenz F von etwa 10 Hz sein Maximum hat, wobei die Temperatur 40°C beträgt.
  • Durch Beschichten der Schaberklinge 20 mit dem legierten Epoxidharz E3 erzielt man also die beste Dämpfung bei einer Schwingungsfrequenz von 10 Hz und einer Temperatur von ca. 40°C.
  • Auf Grund von 3 und 4 lässt sich schließen, dass man eine wirksame Dämpfung der Klinge erzielt, wenn man die bevorzugt aus Stahl gefertigte Schaberklinge 20 mit legiertem Epoxidharz beschichtet, das bei Betriebstemperatur der Klinge einen möglichst hohen Verlustfaktor hat. Die Dämpfungswirkung lässt sich noch verstärken indem man die Klinge 20 so fertigt, dass die Deckschichten 21, 23 aus Stahl und die Zwischenschicht 22 aus legiertem Epoxidharz bestehen. Die durch die Schwingung der Deckschichten 21, 23 verursachten Scherkräfte werden dann in der aus legiertem Epoxidharz bestehenden Mittelschicht effektiv gedämpft. Wesentlich sind der Steifigkeitsunterschied zwischen den verschiedenen Schichten und der große Verlustfaktor der Mittelschicht. Die obere und die un tere Schicht brauchen auch nicht aus dem gleichen Werkstoff zu bestehen. Da die beste Dämpfung durch passende Wahl der Dämpfungs- und der Deckschicht erreicht wird, gestaltet es sich vorteilhaft, wenn zum Beispiel als Deckschicht ein steiferer Werkstoff eingesetzt wird. Dabei genügt dann eine sehr dünne Deckschicht. Die Klinge kann zum Beispiel so hergestellt werden, dass die untere Schicht, d. h. die Grundschicht aus Stahl, die Mittelschicht aus legiertem Epoxidharz und die obere Schicht, d. h. die Deckschicht aus Kohlefaser-Verbundstoff besteht. Die hohe Zugsteifigkeit der Kohlefaser ermöglicht eine sehr dünne Deckschicht. Die Dicke der Klingen-Grundschicht könnte 2 mm betragen, der Zwischenschicht 3 mm und der Deckschicht 1 mm. Die aus Stahl bestehende Grundschicht bildet bevorzugt das dem Verschleiß ausgesetzte Spitzenteil der Klinge.
  • Mit einer solchen dreischichtigen Struktur bewirkt man ein so genanntes „constrained layer damping”. Auf den Grundwerkstoff wird ein weicherer und einen größeren Verlustfaktor aufweisender Werkstoff und auf diesen noch eine Sperrschicht aufgetragen. Bei Biegeschwingung überträgt der Dämpfungsfaktor die Scherkraft bei Biegung der Sperrschichtstruktur. Infolge der unterschiedlich großen Elastizitätsmoduln der Werkstoffe muss die Dämpfungsschicht große Scherkräfte aufnehmen, und der Verlustfaktor des Werkstoffs wird so genutzt. Die Schichtdicken werden bevorzugt so optimiert, dass in der Dämpfungsschicht bei Biegung eine möglichst hohe Scherspannung (Deformation) entsteht und die Gesamtdicke innerhalb der zulässigen Grenzen bleibt. Außerdem muss die Konstruktion eine ausreichend große Biegesteifigkeit haben.
  • Die obigen Beispiele basieren auf dem Einsatz bezüglich des Verlustfaktors optimierten legierten Epoxidharzes in Verbindung mit einer Klinge einer Materialbahnmaschine, aber statt legierten Epoxidharzes könnte auch irgendein anderes Elastomer, wie zum Beispiel Polyurethan oder Gummi, deren Verlustfaktoren entsprechendes Verhalten wie das von legiertem Epoxidharz zeigen, verwendet werden.
  • Die Erfindung wurde vorangehend in Verbindung mit einer Schaberklinge beschrieben, jedoch kann die Erfindung auch in Verbindung mit einem Streichmesser oder eine Kreppklinge eingesetzt werden. An Streichmessern und Kreppklingen treten entsprechende Schwingungen wie an der Schaberklinge auf.
  • In 1 ist der Klingenhalter 30 über einen Gelenkpunkt N am Tragbalken 40 befestigt, sodass die Verbindung zwischen Klingenhalter 30 und Tragbalken 40 flexibel ist. In einer solchen Situation genügt es im Allgemeinen, dass lediglich die Klinge 20 durch eine legierte Epoxidharzschicht, deren Verlustfaktor auf Grund der Betriebstemperatur und der problematischen Schwingungsfrequenz der Klinge optimal gewählt wurde, gedämpft wird. In dem Fall, dass die Klinge 20 und der Klingenhalter 30 starr am Tragbalken 40 abgestützt sind, kann eine bloße Dämpfung der Klinge 20 mit Epoxidharz eventuell nicht ausreichen. In solchen Fällen müssen dann auch der Klingenhalter 30 und eventuell auch der Tragbalken 40 durch Epoxidharz gedämpft werden.
  • Vorangehend wurden lediglich einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben, und für den Fachmann versteht es sich, dass an diesen im Rahmen der beigefügten Patentansprüche zahlreiche Modifikationen vorgenommen werden können.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - WO 2005/049919 [0004]
    • - US 4549933 [0005]
    • - FI 101636 [0006]

Claims (6)

  1. Klinge für eine Materialbahnmaschine, die wenigstens eine erste Werkstoffschicht (21) und eine zweite, an die erste Werkstoffschicht (21) gefügte Werkstoffschicht (22) umfasst, wobei die zweite Werkstoffschicht (22) eine größere Biegesteifigkeit als die erste Werkstoffschicht (21) hat, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Werkstoffschicht (22) so gewählt ist, dass ihr Verlustfaktor (LF) bei Betriebstemperatur der Klinge (20) und bei der problematischen Schwingungsfrequenz (F) der Klinge (20) einen möglichst hohen Wert erreicht.
  2. Klinge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (20) außerdem eine auf die zweite Werkstoffschicht (22) aufgebrachte dritte Werkstoffschicht (23) aufweist.
  3. Klinge nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Werkstoffschicht (21) aus Stahl, die zweite Werkstoffschicht (22) aus legiertem Epoxidharz oder Polyurethan oder Gummi und die dritte Werkstoffschicht aus Stahl oder Kohlefaser-Verbundstoff besteht.
  4. Klinge nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (20) eine Schaberklinge ist.
  5. Klinge nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (20) ein Streichmesser ist.
  6. Klinge nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Klinge (20) eine Kreppklinge ist.
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