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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen stufenlosen Antrieb mit integriertem
Anfahrwandler insbesondere für Motorfahrzeuge mit einem
Verbrennungsmotor als primärer Leistungsquelle, einer E-Maschine
und einer elektrischen Batterie nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
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Solche
Antriebe sind mehrere bekannt geworden, so beispielsweise aus
US 2006/0247 086 A1 (D1),
welches zugleich den nächstliegenden Stand der Technik
darstellt.
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Generell
besteht ein solcher Antrieb aus einem Verbrennungsmotor, einem stufenlosen
mechanischen Getriebe (Variator, Continously Variable Transmission
CVT) bzw. einem elektrischen Wandler mit zwei Elektromaschinen,
einem Planetengetriebe zur Verzweigung und Zusammenführung
von Leistungsströmen, mindestens einer Elektromaschine, wie
Generator, Anlasser, Elektromotor, fortan allgemein E-Maschine genannt,
einer Batterie, mindestens einem Stufen-Getriebe und einer oder
mehreren Kupplungen.
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Im
Antrieb gemäss D1 übernimmt eine E-Maschine allein
das Anfahren oder als Unterstützung, so lange ein tiefes
Motor-Drehmoment vorliegt und/oder bis die minimale Variator-Übersetzung
eingekuppelt werden kann wie ein 1. Gang. Der gestartete Motor kann über
einen Generator Leistung abgeben und/oder er wird mit Hilfe von
Kupplungen mit der Variator-Eingangswelle und mit dem Planetengetriebe Elektroantrieb
verbunden. Gleichzeitig wechselt die E-Maschine vom Alleinantrieb
bzw. aus der Unterstützung des Motors in den Modus Unterstützung
des Variators im Parallelbetrieb, dem sog. Enhancement zur Reduktion
der Variatorleistung. Die benötigte elektrische Leistung
stammt entweder aus der Batterie oder vom Generator am Verbrennungsmotor,
was den Wirkungsgrad des Gesamtgetriebes gegenüber der
rein mechanischen Übersetzung verschlechtert. Das elektrische
bzw. elektrisch unterstützte Anfahren ermöglicht
ein höheres Drehmoment als nur das gewandelte Motor-Moment,
das der Variator beim Anfahren in der kürzesten Underdrive-Stellung
allein erreichen kann. Trotz hohem Drehmomentbedarf entwickelt der
Motor beim Anfahren meist noch nicht sein maximales Drehmoment und
muss darum noch elektrisch unterstützt werden. Im Anfahrbereich
wird deshalb zum Anfahrdrehmoment der Kombination Motor/mechanischer
Variator noch ein Zusatzdrehmoment von der Kombination Batterie-E-Maschine aufaddiert.
Das Drehmoment des Verbrennungsmotors wird vom Underdrive-Betrieb
eines gängigen Variators etwa auf den Wert des Motordrehmoments mal
den Variator-Untersetzungsfaktor (hier etwa 1:2,5) erhöht.
Dabei erweist sich klar, dass der Variator mit seinen beiden Wirkradien
prinzipiell nur Drehzahlen variieren kann, denen die Drehmomente
folgen und nicht umgekehrt. Das heisst, dass der Variator aus jeder
Eingangsdrehzahl eine gegebene Minimaldrehzahl wandeln kann, nicht
aber aus jedem Eingangs drehmoment ein gegebenes Maximaldrehmoment.
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Der
Einsatz dieses Getriebes mit sehr starken Motoren und in sehr schnellen
Fahrzeugen, wie beispielsweise in Sportwagen, Lastkraftwagen, und schweren
Arbeitsmaschinen ist stark eingeschränkt bzw. nicht möglich,
weil ein Underdrive-Bereich der gängigen Variatoren von
etwa 2,5, das entspricht etwa der Wurzel aus 6,4, nicht ausreicht,
um solche Fahrzeuge aus dem Stillstand bis zur Maximalgeschwindigkeit
mit voller Leistung zu beschleunigen. Der Overdrive-Bereich des
Variators ist nicht mit der maximalen Motordrehzahl benutzbar, weil
die hier auftretenden hohen Geschwindigkeiten des Zugmittels des
Variators zum sog. Polygoneffekt führen. Als Polygoneffekt
werden unerlaubte Schwingungen in den Zugmitteln (Gliederkette,
Schubgliederband) bei hohen Zugmittel-Geschwindigkeiten bezeichnet.
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Gängige
Variatoren sind in ihrer Wandlerleistung limitiert und erlauben
keinen Einsatz mit höheren Motorleistungen. Lösungen
mit einem vorgeschalteten Hydrowandler zum Anfahren haben sich insbesondere
wegen des höheren Treibstoffverbrauchs durch die nötigen
hohen Anfahrdrehzahlen im Motor nicht bewährt.
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Der
Achsantrieb bestimmt durch die Drehzahlreduktion im Achsdifferenzial
direkt die Grösse des Anfahrdrehmoments und damit gleichzeitig
die Grösse der kürzesten und der längsten Übersetzung, den
Underdrive und den Overdrive. Die Länge des Overdrives
bestimmt ausserdem, in welchem Masse die Motordrehzahl abgesenkt
und Treibstoff gespart werden kann. Das Reduktionsgetriebe in D1
ist relativ gross bzw. der Overdrive relativ kurz. Damit lässt sich
zuwenig häufig im untersten Leistungsbereich/Drehzahlbereich
des Motors fahren, um entscheidend Treibstoff einzusparen.
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Beim
rein elektrischen Fahren dreht die Variatorkette leer mit und reduziert
den Wirkungsgrad. Obwohl Massnahmen getroffen wer den (sog. CVT-Enhancement),
bestimmen die Variatorgrösse mit einer gängigen
Grösse des Wandelbereichs von etwa 1:6,4 und die benötigten
Dimensionen der E-Maschinen die Maximalleistung, den Wandelbereich,
die Baugrösse und das Gewicht limitierend. Die Erhöhung
der Leistung in den Nutzfahrzeug/Sportwagenbereich mit einer gleichzeitigen
Vergrösserung des Wandelbereichs wird mit dem vorliegenden
Konzept nicht erreicht.
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Das
Variator-Enhancement wirkt nur beschränkt und reduziert
den Wirkradius des zugmittels und damit das Volumen des Variators
zu wenig.
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Ein
weiteres Problem besteht darin, dass dieses Getriebe mit dem mechanischen
Variator den schlechtesten Wirkungsgrad in seinem Haupteinsatzgebiet
erreicht, mit dem Teillast-Betrieb im längsten Variator-Overdrive.
Dabei werden die Antriebsscheiben immer gleich belastet, was zu
Rillenbildung und einseitiger Abnützung im Variator führen
kann.
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Die
relativ starke Gewichtung des elektrischen Bereichs führt
zu einem Mehrgewicht und zu Mehrkosten durch die relativ grossen
E-Maschinen und die benötigte Batteriekapazität.
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Das
Fehlen einer breiteren, batterieunabhängigen, mechanischen
Leistungs- bzw. Drehmomentwandlung des Motors, vom Anfahren bis
zum sehr langen Overdrive, macht einen intensiven Einsatz der E-Maschinen
unumgänglich, was den Gesamtwirkungsgrad weiter reduziert.
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Einen
zweiten naheliegenden Stand der Technik stellt der Two-Mode Hybrid
des GM-DaimlerChrysler-BMW-Konsortiums Global Hybrid Cooperation
dar (27. Internationales Wiener Motorensymposium, 2006, Werbebroschüre
(D2)). Mit der Kombination eines konventionellen Automatikgetriebes,
bestehend aus drei Planetengetrieben, vier Kupplungen bzw. Bremsen,
einem Hydrowandler und zwei E-Maschinen mit einer Traktionsbatterie
soll der elektrische Leistungsbereich reduziert werden. Dabei wird die
Problematik der Verluste mit den hohen elektrischen Leistungsflüssen
und der hohen zusätzlichen Masse und Kosten mit den zwei
Elektromaschinen zwar angegangen, jedoch nicht befriedigend gelöst. Zum
dynamischen Anfahren werden auch hier relativ grosse E-Maschinen
und ein relativ grosser Elektrospeicher eingesetzt, obwohl dies
den Gesamtwirkungsgrad reduziert. Ausserdem reichen in der Praxis
vier feste mechanische Gänge oft nicht aus für eine
effektive Motordrehzahlabsenkung und halten einen Antrieb, der insbesondere
für schwere bzw. starke Fahrzeuge bestimmt ist, relativ
unflexibel. Der integrierte Hydrowandler ist zwar geeignet zur Drehmomenterhöhung,
jedoch wenig platzsparend und energieeffizient.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
- – die
genannten Nachteile zu überwinden,
- – insbesondere die Getriebeleistung von den limitierenden
Dimensionen des Variators und der E-Maschinen zu befreien,
- – bei Verbrennungsmotoren die Leistung schon bei tiefen
Drehzahlen und Drehmomenten zu hohen Antriebsdrehmomenten aus dem
Stillstand vorwärts und rückwärts zu
wandeln,
- – sehr lange Übersetzungen mit stufenlosen
Wandelbereichen von über R-Quadrat zu erreichen (mit R = Übersetzungsbereich
des Variators),
- – bei relativ kleinem Bauraum ein Gesamtgetriebe mit
stufenloser Wandlung auch für sehr hohe Geschwindigkeiten
und sehr grosse Antriebsleistungen im Bereich eines Mehrfachen der
gängigen Variatorleistungen zu bauen,
- – zusätzlich mit abgestuften Gängen
ohne Variatorleistung zu fahren,
- – als sog. Hybridantrieb mit der Leistung einer Batterie
und dem elektrischen Antrieb einzeln unabhängig und auch
in Synergie mit dem Verbrennungsmotor anzufahren, zu fahren und
beim Bremsen zu rekuperieren,
- – mit einer Start-Stopp-Automatik mit einem Gaspedaldruck
das Fahrzeug und den Motor in Bewegung zu setzen und mit Motorleistung
loszufahren.
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Die
Lösung der gestellten Aufgabe ist wiedergegeben im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 hinsichtlich ihrer wesentlichen Merkmale, in
den folgenden Ansprüchen hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausbildungen.
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Mit
einer geeigneten Aufteilung der Antriebsleistung auf feste mechanische,
variable mechanische und/oder elektrische Leistungsstränge
können alle Fahrsituationen für ein Fahrzeug zwischen
Stillstand, Motorleerlauf, Anfahren, Fahren mit sehr langen Übersetzungen
und Rückwärtsfahren stufenlos abgedeckt werden.
Dank einer selektiven Vernetzung der aufgeteilten Antriebstränge
mit den zwei regelbaren Variator-Ausgängen und mit dreigliedrigen Planetengetrieben
kann ohne spezielles Einkuppeln rein mechanisch mit einem gesteigerten
Drehmoment angefahren und über den ganzen Wandelbereich
der Übersetzung stufenlos beschleunigt werden. Trotz integrierter
Start-Stopp-Automatik bei abgestelltem Motor kann die elektrische
Leistung und die Dimensionierung von zwei E-Maschinen zum Anfahren
klein gehalten werden, weil auch der gestartete Motor sofort stufenlos
antreiben kann.
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Weil
der Anteil der Variator-Leistung zugunsten des direkten mechanischen
Getriebestrangs zurückgenommen wird, kann das Gesamtgetriebe
ausser zum Anfahren und Beschleunigen zusätzlich auch bei
den langen Übersetzungen mit Teillast effizient arbeiten.
Im erfindungsgemässen Getriebe wird von der Tatsache profitiert,
dass mit einem gezielt verkleinerten Variator-Wandelbereich die
maximale Variator-Leistung vergrössert werden kann.
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Der
Gesamtwandelbereich des Getriebes wird durch einen mehrfachen Einsatz
eines gängigen mechanischen Variators auch mit einem reduziertem Variator-Wandelbereich
erweitert.
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Dank
der Leistungsteilung mit einem mechanischfixen Leistungsstrang und
einem mehrfach genutzten mechanischen Variator-Strang kann die übertragbare
Motorleistung im Vergleich zur reinen Variator-Leistung sehr stark
gesteigert werden. Bei Bedarf wird die Variator-Leistung mit zwei
elektrischen Maschinen unterstützt. Die Endpunkte der einzelnen
Variator-Bereiche können prinzipiell als mechanische Getriebegänge
genutzt werden, weil sich da zwei Bereiche mit aktivierten Kupplungen
der jeweils zusammen kommenden stufenlosen Variator-Bereiche überlappen.
Zusätzlich können frei dimensionierte Direkt-Gänge,
zwischen den Fix-Gängen liegend, eingeschaltet werden.
Diese mehrfach schaltbaren Direkt-Gänge werden mit je einem
frei dimensionierbaren, schaltbaren Getriebe als Variator-Überbrückungen
eingesetzt. Dadurch kann wahlweise mit einem entsprechenden Motormanagement die
Wandlereffizienz optimiert werden. Die höheren Verluste
durch den Variator bzw. durch die elektrisch-mechanische Wandlung
mit den zwei E-Maschinen können mit diesen fest im Gesamt-Wandelbereich
eingebauten, rein mechanischen Getriebestufen vermieden und überbrückt
werden.
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Mit
den vorhandenen E-Maschinen kann mit einer entsprechenden Bordstrom-/Antriebsbatterie auch
rein elektrisch gefahren werden. Motorleistung und Batterieleistung
lassen sich im Hybridbetrieb frei kombinieren.
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In
der Hybridversion sind alle Bereiche mit elektrischem Antrieb sinngemäss
beim Bremsen auch mit elektrischer Rekuperation möglich.
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Im
erfindungsgemässen Getriebe sind der Anlasser bzw. Starter
für einen Start-Stopp-Betrieb und der Generator für
die Erzeugung des Bordstroms integriert.
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Die
Leistung des Gesamtgetriebes ist von der Wahl des elektrischen Anteils
weitgehend unabhängig und wird von der Grösse
eines elektrischen Speichers nicht entscheidend beeinflusst. Obwohl ein
Verbrennungsmotor gerade in Motorfahrzeugen die si cher häufigste
primäre Antriebsquelle darstellt, ist der Einsatz des erfindungsgemässen
Getriebes keineswegs auf eine solche primäre Antriebsquelle beschränkt.
Gerade bei stationären Anlagen sind auch andere Leistungsquellen
durchaus gegeben. Es können also beispielsweise Gasturbinen,
Dampfturbinen, hydraulische Turbinen oder sonstige Leitungsquellen
sein. Alle diese Leistungsquellen sollen unter dem Begriff Motor
verstanden werden.
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Anhand
der beigefügten Zeichnung wird die Erfindung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen
Getriebes-1,
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2 ein
erstes, dem Getriebe-1 von 1 entsprechendes
Wellendiagramm,
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3 ein
zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen
Getriebes-2,
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4 ein
zweites, dem Getriebe-2 von 3 entsprechendes
Wellendiagramm,
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5 ein
drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen
Getriebes-3,
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6 ein
drittes, dem Getriebe-3 von 5 entsprechendes
Wellendiagramm,
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7 ein
Schaltdiagramm von Getriebe-3,
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8 ein
zweites Getriebe-2 in koaxialer Ausführung,
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9 ein
drittes Getriebe-3 in koaxialer Ausführung,
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10 ein
viertes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen
Getriebes-10 in paralleler Ausführung,
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11 ein
Wellendiagramm für 10,
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12 ein
viertes Getriebe-10 in koaxialer Ausführung,
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13 ein
Schaltdiagramm von Getriebe-2 in koaxialer Ausführung,
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14 ein
fünftes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen
Getriebes-10.0 in koaxialer Ausführung.
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Im
ersten Ausführungsbeispiel gemäss 1 mit
einer ersten Getriebekonfiguration sind folgende Bauelemente miteinander
verknüpft:
Ein Motor M treibt eine Split-Torque-Welle 6 an.
Alternativ treibt der Motor M, beispielsweise mit einem schnelleren
Antrieb, eine Zwischenwelle 5 an.
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Ein
erstes Zahnrad 3, das fest auf der Split-Torque-Welle 6 montiert
ist, kämmt mit einem zweiten Zahnrad 2, das fest
auf Zwischenwelle 5 montiert ist. Mit der Zwischenwelle 5 ist
verbunden ein Variator 7 mit Zugmitteln oder ein sonst
geeignetes CVT (mechanische Continously Variable Transmission, allenfalls
ein hydraulisches Getriebe oder ein Toroid-Variator), welches eine
zweite, gleichsinnig laufende Welle aufweist, die als Variator-Welle 8 funktioniert.
Wahlweise kann die Zwischenwelle 5 mit den zwei Zahnrädern 2, 3 auch
zwischen dem Variator 7 und der Variator-Welle 8 montiert
sein. Auf der Split-Torque-Welle 6 sitzt weiter eine erste
E-Maschine 15, welche aber im primären Antriebsstrang
auch auf der Zwischenwelle 5 montiert sein kann. Auf einer Abtriebswelle 51,
im sekundären Antriebsstrang, sitzt eine zweite E-Maschine 16,
die auch auf der Variator-Welle 8 oder auf der Zwischenwelle 5 montiert sein
kann, wenn diese nach dem Variator 7 angeordnet ist. Die
Abtriebswelle 51 ist mit einem Glied eines Split-Torque-Planeten-Getriebes 10 verbunden
und mündet hinter der E-Maschine 16 in ein Achsdifferenzial
(nicht dargestellt). Weiter sitzt auf der Split-Torque-Welle 6 ein
drittes Zahnrad 12, das mit einem vierten Zahnrad 13 kämmt,
welches mit dem Summenglied des Split-Torque-Getriebes 10 verbunden
ist. Dieses Zahnrad 12 kann mit einer ersten Kupplung 4,
wahlweise einer Zahnkupplung, synchron und lastfrei mit der Split-Torque-Welle 6 oder einer
Reibkupplung wirkverbunden werden. Alternativ können ein
Zahnradgetriebe 12/13 und eine erste Kupplung 4 auch
als Schaltgetriebe ausgeführt sein. Das Getriebe 10 mit
drei Gliedern, dessen Summenglied verbunden ist mit dem vierten
Zahnrad 13 bzw. mit einem sechsten Zahnrad 27,
das mit einem fünften Zahnrad 26 auf der Split-Torque-Welle 6 kämmt, dessen
erstes Summandenglied verbunden ist mit der Variatorwelle 8,
dessen Differenz- bzw. zweites Summandenglied verbunden ist mit
der Abtriebswelle 51, kann über die Wirkung einer
dritten Split-Torque-Kupplung 14, die z. B. zwischen den zwei
Summanden-Gliedern montiert ist, partiell aktiviert, d. h. reibschlüssig
gesteuert, und auch ganz blockiert werden. Diese dritte Kupplung 14 ist
fortan Gesteuerte Kupplung 14 genannt.
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Auf
der Split-Torque-Welle 6 sitzt ferner eine zweite Kupplung 25.
Diese Kupplung 25 kann wahlweise eine Zahnkupplung sein,
die vorzugsweise bei gleicher Drehzahl an Split-Torque-Welle 6 und
dem fünften Zahnrad 26 geschaltet wird oder eine
Reibkupplung. Alternativ können das Zahnradgetriebe 26/27 und
die Kupplung 25 auch als Schaltgetriebe ausgeführt
sein.
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Die
schon in 1 integrierte Batterie 50 kann
verstärkt werden, über den Einsatz für
Bordstrom und beim Start des Motors M hinaus, wahlweise zum Einsatz
mit einer Start-Stopp-Automatik und/oder zum Einsatz bei einem elektrischen
Fahrbetrieb in einer Hybridausführung. Die Batterie 50 kann
dann auch als Traktionsbatterie bezeichnet werden, die als Superkondensator,
als Elektrospeicher oder auch als Kombination davon ausgeführt sein
kann und auf die entsprechenden Signale der Antriebssteuerung 9,
elektrische Leistung abgibt bzw. speichert.
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Sensoren
sind in den Figuren nicht eingetragen um sie lesbar zu halten. Sensoren
sind überall angebracht, wo Betriebsparameter in der Antriebssteuerung 9 verarbeitet
werden sollen, um Getriebereiche zu schalten und vorteilhaftere
Einstellungen zu bewirken. Solche Sensoren sind eingebaut und messen
beispielsweise die Drehzahlen und die Drehmomente des Motors M an
der Split-Torque-Welle 6, des Wandlers an der Variator-Welle 8,
beim Abtrieb proportional zur Fahrzeuggeschwindigkeit an der Abtriebswelle 51,
die Zustände und Wirkungsart der Kupplungen sowie der Fahrzeugbremsen,
die elektrischen Leistungen in den E-Maschinen 15, 16,
die Lade- und Entladeströme, sowie den Ladezustand der Batterie 50,
die Betriebstemperaturen des Motors M, des Getriebes, der E-Maschinen 15, 16 hinsichtlich deren
gezielten Überlastung.
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Der
Fahrer bedient vor bzw. während der Fahrt die Richtungswahl,
also Vorwärts oder Rückwärts, ein Gaspedal,
eine Betriebsbremse, in aller Regel ein Bremspedal, eine Parkbremse.
Das Fahrzeug kann ferner mit Wählschaltern ausgerüstet
sein, welche die Art des Betriebes zu wählen gestatten; also „Normal” für
mechanischen Betrieb ohne Batterieunterstützung und alllenfalls „Hybrid” mit Start-Stopp-Betrieb
für Anfahren mit gleichzeitigem Motorstart, „E-Boost” für
eine elektrische Unterstützung während der Fahrt,
sowie „EV” für einen rein elektrischen
Fahrbetrieb ohne drehenden Motor M.
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Die
Ausgangssignale aller dieser Bedienungsorgane werden an die Antriebssteuerung 9 übermittelt
und mit der entsprechenden Software unter Einbezug von spezifischen
Parametern wie Wirkungsgrad-Kennfelder der Antriebsquelle Motor
M, der E-Maschinen 15, 16, sowie der Strategie
zur Batterie-Ladung bzw. -Entladung verarbeitet. Eine weitere Steuerungsebene
umfasst Stategien und Algorithmen zur Optimierung des Gesamt-Wirkungsgrades im
Getriebe, wahlweise unter Berücksichtigung von zusätzlichen
Sensorwerten von Stabilitätsprogrammen ESP, Bremshilfen
ABS, Tempomat, möglicherweise von Satelliten-gestützter
Treibstoffverbrauchsoptimierung bei z. B. Pendlerfahrten mit Hilfe
von GPS/Navigationssystem, die von der Antriebssteuerung 9 unter
Einhaltung der festgelegten Getriebearbeitsbereiche integriert werden.
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Mit
einer geeigneten Regelung in der Antriebssteuerung 9 können
Bremsvorgänge in erster Linie mit den E-Maschinen 15, 16 zur
Rekuperation der kinetischen Fahrzeugenergie durchgeführt
und die Fahrzeugbremsen erst bei erhöhtem Bedarf eingesetzt
werden.
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Im
Folgenden werden exemplarisch Betriebsverfahren erläutert,
die in den Ausführungsbeispielen der in 1, 3, 5, 10, 14 beschriebenen
Getriebefamilie gleich wirken und deshalb auch gleich benannt sind.
Die Bezeichnungen für diese Betriebsverfahren werden, sofern
sie schon bekannt sind, aus der Literatur übernommen. Neue
Verfahren werden hier auch mit neuen Bezeichnungen versehen, die
durchgehend die gleiche Bedeutung beibehalten. Die Endungszahlen
in den Bezeichnungen stimmen mit der Kardinalzahl der beschriebenen
Getriebevariante überein.
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Das
beschriebene Getriebe-1 gemäss 1 basiert
auf dem bekannten Split-Torque Geared-Neutral(STGN)-Verfahren. Hier
wird dieses Verfahren mit der erfindungsgemässen Integration
von zwei E-Maschinen und einer Batterie erläutert, wie
in 1 dargestellt.
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Start-Split-1
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Beschreibung
der erfindungsgemässen Verbesserungen im Getriebe-1 nach 1 gemäss 2:
Im
Bereich Start-Split-1 dreht der Motor M und liefert seine Leistung
an die Split-Torque-Welle 6. Die Kupplung 4 ist
geschlossen und verbindet so die Split-Torque-Welle 6 mit
dem Sum menglied des Split-Torque-Planeten-Getriebes 10.
Gleichzeitig ist die Split-Torque-Welle 6 über
das Zahnradgetriebe 3/2, die Zwischenwelle 5,
den Variator 7, über die Variator-Welle 8 mit
einem zweitem Eingang, dem ersten Summandenglied des Split-Torque-Getriebes 10 verbunden.
Entsprechend der Dimensionierung des Variators 7, mit dessen
Variator-Wandel-bereich R, der
Auslegung des Split-Torque-Planeten-Getriebes 10 mit dessen
Differenzialfaktor K und der Übersetzung
der beiden Zahnradgetriebe 2/3, 12/13,
sowie der Stellung bzw. Wandlung des Variators 7, führt
die Abtriebswelle 51 eine resultierende, kontinuierliche Drehung
von vorwärts – über den Stillstand – zu
rückwärts mit einem entsprechenden Drehmoment
aus. Der darin enthaltene Aktive Stillstand (Geared-Neutral) erfüllt
quasi das Stillhalten eines Fahrzeugs auf einer schiefen Ebene mit
eingekuppeltem, drehendem Motor.
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Parallel
zur Drehmomentwandlung mit dem Variator 7 kann erfindungsgemäss
zwischen der ersten E-Maschine 15 auf der Split-Torque-Welle 6 und zweiten
E-Maschine 16 auf die Abtriebswelle 51 zusätzliche
Motorleistung über eine elektrische Wandlung übertragen
werden. Dies wird im Folgenden als E-Wandlung bezeichnet.
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Verbesserungen beim Anfahren (Überwindung
der sog. Anfahrschwäche)
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In
der Literatur ist im Zusammenhang mit dem Split-Torque-Geared-Neutral-Verfahren
(STGN) immer wieder von einer ”Drehmomentschwäche beim
Anfahren” zu lesen. Diese Aussage übersieht die
Tatsache, dass beim Stand der Technik allein die Anwendung mit den
mechanischen Komponenten für das schwache Anfahren verantwortlich
ist und nicht das prinzipielle Verfahren im STGN-Getriebe. Das STGN-Verfahren
mit der grossen Torque Multiplication, das ein vom Motor kommendes
Drehmoment massiv für den Antrieb steigern kann, wurde
vor Jahrzehnten experimentell verifiziert (GM Studie und Patent
US 4'644'820 ), doch blieb
bislang die Kinematik der Variatorübertragung in der Nähe
des Geared-Neutral-Punktes nur ungenau beschrieben.
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Trotzdem
wird die Schwäche-Vorstellung in akademischen Kreisen weiter
kolportiert und behindert so mögliche Entwicklungen.
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Für
das Verständnis der hier vorliegenden erfinderischen Leistung
ist das Verständnis der Funktionsweise eines Zugmittel-Variators
mit veränderlichen Wirkradien in den Scheibensätzen
eine zwingende Voraussetzung.
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Im
Underdrive eines mechanischen Zugmittel-Variators ist der Wirkradius
der antreibenden Scheiben klein. Das Zugmittel dreht infolge des
grösseren Abstands zwischen den Anpressscheiben näher
bei der Scheibenachse, weshalb der Anpressruck an den Scheiben zur
Kompensation des kleineren Radius und der grösseren Zugkraft
grösser sein muss. Dies entspricht im Drehmomentgesetz
dem konstanten Drehmoment als Produkt aus Scheiben-Wirkradius × Zugkraft.
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Im
Variator-Overdrive ist es umgekehrt: Wenn der Wirkradius im antreibenden
Scheibenpaar gross ist, kann der entsprechende Druck reduziert werden.
Das Zugmittel, also Gliederkette oder Schubgliederband, läuft
hier bei gleicher Motordrehzahl mit höherer Geschwindigkeit
und deshalb mit kleinerer Zugkraft als im Variator-Underdrivebereich, wo
das Zugmittel langsamer, aber mit höherer Zugkraft läuft.
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Technisch
gesehen, und für das weitere Verständnis der Erfindung
entscheidend, kann das mechanische Variator-System im Variator-Overdrivebereich
eine grössere Leistung übertragen als die Wandlerleistung,
welche benötigt wird, um die maximale Motorleistung zu übertragen.
Drehzahl und Wirkradius in den Antriebscheiben sind im Overdrive bei
der maximalen Motorleistung beide gross, der Scheibenanpressdruck
ist wegen der niedrigeren Kettenzugkraft im Variator-Overdrive weit
vom Maximum entfernt: Anpressdruck und Variatorleistung können
somit noch erhöht werden. Dies ist für einen konventionellen
Antrieb, wenn ein Variator einfach zwischen einem Motorantrieb und
einem Achsabtrieb eingebunden ist, nicht relevant.
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In
den Bereichen mit Split-Torque-Drehmomentaufteilung, also dem Reverse-1/Start-Split-1 und
dem Overdrive-Split-1 wird die Variator-Wirkung bzw. die Übertragungsleistung
von einer Kombination aus dem Variator und einem Split-Torque-Getriebe gespiegelt.
Das heisst, der Overdrive-Bereich des Variators kommt hier, das
heisst beim vorwärts Anfahren vom Stillstand aus, vor dem
Underdrive-Bereich des Variators. In der Praxis heisst das, dass
gerade beim Anfahren, wenn die übertragene Variator-Leistung
mit der hohen Zugmittelgeschwindigkeit sehr gross ist, das Drehmoment
nur minimal bzw. gerade so gross ist, wie das Produkt aus Variator-Minimalmoment
mal den Split-Torque-Getriebe-Differenzialfaktor K –1. Ein grosser Teil der Variatorleistung wird
nur rezirkuliert, läuft also mit wenig äusserer
Wirkung im Kreis. Diese Variatorleistung unterliegt dabei allen
Reibungsfaktoren und sonstigen Widerständen. Die relative
Verlustleistung (= Verlustleistung/Abtriebsleistung) ist am Geared-Neutral
Punkt, dem Aktiven Stillstand, am höchsten, weil hier keine
Leistung an den Abtrieb geht, denn die Drehzahl der Abtriebswelle 51 ist
gleich Null.
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Im
Split-Torque-Geared-Neutral-Verfahren (STGN) kann einzig und allein
der Variator 7 die Motor-Eingangsleistung zum Produkt Drehmoment
mal Drehzahl an der Abtriebswelle wandeln, Torque Multiplication
genannt. Nur der Variator 7 kann die prinzipiell nötige
Steuerleistung als Produkt aus Steuerdrehzahl mal Steuerdrehmoment
vorgeben, die im Split-Torque-Getriebe 10 mit der Leistung
aus dem direkten Antrieb von der Split-Torque-Welle 6 zusammengeführt
wird. Jeder vom Variator 7 nicht gewandelte Überschuss
an Motorleistung bleibt deshalb auch prinzipiell ungenutzt. Das
heisst, dass der Antriebsmotor seine volle Leistung, z. B. beim
Anfahren, gar nicht bringen kann bzw. bringen muss, wenn der Variator
sie nicht verkraften kann. Daraus folgt, dass das vom Variator 7 gewandelte
maximale Anfahrmoment am Geared-Neutral Punkt von der Motorleistung
ziemlich unabhängig ist und in erster Linie von der Variatorleistung
abhängt.
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Mit
der steigenden STGN-Getriebe-Übersetzung bzw. mit der steigenden
Fahrzeuggeschwindigkeit steigt auch die Drehmomentkapazität
im Variator 7, z. B. im Variator-Overdrive beginnend, und
erreicht im Synchronpunkt B ihr Maximum, d. h. im kürzesten Variator-Underdrive.
Dieses Variatordrehmoment-Maximum liegt im Bereich Start-Split-1
oft über der Motor-leistung und bleibt dann ungenutzt.
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Beim
Anfahren im STGN-Bereich ist eine zu hohe Motordrehzahl zur Kompensation
des kleineren Motordrehmoments bzw. des zu kleinen Abtriebsmomentes
letztlich kontraproduktiv, da dies eine kürzere Gesamtübersetzung
erfordert; genau diese kürzere Gesamtübersetzung
aber verhindert eine dynamischere Beschleunigung mit der höheren
Drehmomentkapazität im Variator und führt zur
so genannten Anfahrschwäche.
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Eine
Konsequenz aus diesem hier beschriebenen, gar nicht so offensichtlichen
Zusammenhang liegt damit erfindungsgemäss im gezielt dosierten Hochdrehen
des Motors, damit genau die benötigte Leistung generiert
wird. Dieser präzise Betrieb des Motors wiederum bringt
dem Anfahren erst seine höchste Effizienz und reduziert
Treibstoffverbrauch und Immissionen auf ein Minimum.
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Die
folgenden Erläuterungen beschreiben, wie im Bereich des
Anfahrens die vom Motor M anliegende Leistung zusätzlich
zur Variatorwandlung genutzt werden kann. Sinngemäss werden
die verschiedenen Möglichkeiten z. B. in der Reihenfolge
ihrer Effizienz eingesetzt.
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1. Elektro-Enhancement mit E-Wandlung
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Durch
einen Power-Split-Betrieb beim STGN-Anfahren, mit einer Aufteilung
der anliegenden Motorleistung, kann zusätzliche, also überschüssige,
Motorleistung, die der Variator nicht verkraften kann, parallel
zur Variator-Wandlung z. B. elektrisch, hydraulisch oder mechanisch
gewandelt werden. Die zwei E-Maschinen 15, 16 können
einen Teil der Motoran-triebsleistung als Bypass, unter Umgehung
der Variatorwandlung und unabhängig von der Batterie wandeln
und geben damit ein zusätzliches Drehmoment z. B. direkt
an die Abtriebswelle 51 ab. Dieses Verfahren wird hier
als E-Wandlung bezeichnet.
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Die
beiden E-Maschinen 15, 16 haben gerade beim Anfahren
mit tiefer Motordrehzahl ihr höchstes Drehmoment und können
dadurch im Bereich Start-Split-1 in 2 ideal
die beschriebene umgekehrte Drehmomentcharakteristik des Variators 7 kompensieren:
Das grösste E-Maschinen-Drehmoment liegt beim Anfahren
vor und nimmt danach ab. Das summierte Abtriebsdrehmoment von Variator 7 und
zweiter E-Maschine 16 kann dadurch der Zugkrafthyperbel
folgen, dem Drehzahl- vs. Drehmoment-Diagramm einer gegebenen Motorleistung. Dank
der leichteren Regulierbarkeit der E-Maschinen 15, 16 lässt
sich ausserdem mit Hilfe der Antriebssteuerung 9 eine Anfahrcharakteristik
erreichen, die sogar den hohen Standard von Hydrowandlern übertrifft,
da dieses Getriebe-1 im Gegensatz zu den gängigen Hydrowandlern
keine Minimaldrehzahl erfordert.
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2. Start-Enhancement mit Gesteuerter Kupplung
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Während
der ersten Zeit beim Anfahren kann mit von der Antriebssteuerung 9 dosiert
geregeltem Aktivieren bzw. Einkuppeln der Gesteuerten Kupplung 14 im
Split-Torque-Planeten-Getriebe 10 ein weiterer Teil der
Motorleistung für den Antrieb genutzt werden. Mit der Kupplung 14 wird
dabei zum Beispiel das erste Summandenglied des Split-Torque-Planeten-Getriebe 10 mit
dem zweiten Summandenglied reibend bzw. nur teilweise verbunden,
analog einem rutschenden, partiellen Einkuppelvorgang in einem Stufengetriebe.
Damit wird das Split-Torque-Getriebe 10 teilweise blockiert
und leitet so einen zusätzlichen Teil der Motorleistung
direkt von der Split-Torque-Welle 6 in die Abtriebswelle 51 ein.
Dieser Vorgang wird hier als Gesteuertes Kuppeln bezeichnet.
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Beim
Anfahren kann die Motorleistung bzw. -drehzahl klein gehalten werden,
weil der Leistungsbedarf klein ist, entsprechend der Leistung als
Produkt aus Anfahr-Drehzahl am Rad × Maximal-Moment von
Variatorwandlung und Elektrowandlung.
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Das
Gesteuerte Kuppeln mit der Gesteuerten Kupplung 14 hat
zwar einerseits beim Anfahren den kleinsten Wirkungsgrad, verhilft
andererseits aber dem Gesamtgetriebe durch die Blockierung des Split-Torque-Planeten-Getriebes 10 zu
einer festen mechanischen Stufe mit höchstem Wirkungsgrad. Dabei
wird der Motor M über die Split-Torque-Welle 6 und
das Zahnradgetriebe 12/13 direkt mit der Abtriebswelle 51 verbunden,
was hier als Fix-Gang 1 bezeichnet wird.
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Die
sog. Torque-Multiplication und der Reverse-Wandelbereich des Variators
hängen direkt mit der Kombination von Varia-torwandelbereich R und Differenzialfaktor K des Split-Torque-Planetengetriebes 10 zusammen: K = n1/n3, bei n2 = 0; n1,
n2, n3 sind die Drehzahlen der einzelnen Glieder des Split-Torque-Planeten-Getriebes 10.
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Mit R > K wird
der Split-Torque-Wandelbereich vom Geared-Neutral Punkt (Aktiver
Stillstand) aus um einen Rückfahrbereich (Reverse) erweitert, während
sich die Torque Multiplication vom Maximum entfernt. Mit R = K ergibt
sich die höchstmögliche Torque Multiplication,
die jedoch nur einen Split-Torque-Bereich mit Anfahren vorwärts
aus dem Stillstand, dem Geared-Neutral, erlaubt.
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Die
E-Maschinen 15, 16 können immer mit zusätzlicher
Leistung aus der Batterie 50 betrieben werden und so den
Antrieb des Motors M unterstützen, ausser während
einer maximalen Elektrowandlung im Start-Split-1, wo ein zusätzlicher
Leistungsbedarf kaum gegeben ist. Umgekehrt kann immer auch elektrische
Leistung aus dem Getriebe abgezweigt bzw. rekuperiert und gespeichert
werden.
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Die
zweite E-Maschine 16 kann, als nicht dargestellte Variante,
im Getriebe-1 wahlweise auch an einer nicht angetriebenen Achse
bzw. an nicht mechanisch angetriebenen Rädern wirken, wahlweise mit
Radnabenmotoren, und ermöglicht so einen mechanisch-elektrischen
Allradantrieb. Mit einem grösseren elektrischen Speicher 50 ist
ein rein elektrischer Fahrbetrieb und ein Brems-Rekuperationsbetrieb
möglich. Dabei besteht eine freie Wahl des Elektroanteils:
Micro-, Mild-, Voll-Hybridversionen sind entsprechend der Dimension
der Batterie 50, der E-Maschinen 15, 16 und
des Variators 7 möglich. Für die Generierung
des Bordstroms bzw. zum Starten des Motors werden neben den beiden
E-Maschinen 15, 16 keine weiteren E-Maschinen
benötigt.
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Mit
einer Hybridversion d. h. mit einer grösseren Antriebsbatterie 50 kann
zusätzlich zum motorischen Anfahren, auch rein elektrisch
mit der zweiten E-Maschine 16 angefahren werden. In einem
stehenden Fahrzeug steht vorzugsweise auch der Motor M still. Beim
Druck auf das dem Gaspedal entsprechenden Steuerungsorgan setzt
sich das Fahrzeug erfindungsgemäss sofort elektrisch in
Bewegung. Beim ausschliesslich elektrischen Anfahren, z. B. nach
der Vorwahl eines ”EV”-Schalters für
rein elektrisches Fahren, sind die Kupplungen 4, 14, 25 geöffnet
und erlauben den Zahnradgetrieben 12/13 und 26/27 ein ungehindertes
Drehen am Summenglied des Split-Torque-Planeten-Getriebes 10.
Wenn der Motor M nicht dreht, stehen auch die Wellen 5, 6, 8 und
der Variator 7 still. Bei zusätzlichem Leistungsbedarf,
z. B. über die Batterieleistung hinaus, wirkt die erste E-Maschine 15 über
die Split-Torque-Welle 6 als Anlasser auf den Motor M.
Der Motor wird so parallel zum E-Antrieb gestartet, dreht hoch und
wirkt sofort selbst antreibend. Die erste E-Maschine 15 wechselt wahlweise
vom E-Motor-Modus in den E-Generator-Modus und wandelt dann sofort
die anfallende Leistung vom Verbrennungsmotor M.
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Die
Drehzahl des Motors M ist in dieser Konstellation erst klei ner als
die Drehzahl der Abtriebswelle 51. Das Zusammenschliessen
mit dem Getriebe findet deshalb in einer mittleren Übersetzung,
z. B. im Bereich Full-Drive-1 statt. Die Antriebssteuerung 9 regelt
kontinuierlich das Übersetzungsverhältnis des Variators 7 zugunsten
einer mechanischen Verbindung zwischen Split-Torque-Welle 6 und
Abtriebswelle 51 und blockiert schliesslich z. B. das Split-Torque-Planeten-Getriebe 10 mit
der Kupplung 14 ruckfrei und ohne Kuppelverluste. Sofort
fliesst die volle Motorleistung mechanisch durch den Variator 7. Das Übersetzungsverhältnis
kann dann weiter verändert werden. Die E-Maschinen 15, 16 können
nun leer laufen bzw. mit Leistung aus der Batterie 50 betrieben
werden.
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Eine
weitere Möglichkeit zum Anfahren wird mit der Start-Stopp-Automatik
vorgewählt. Dieser Modus besteht aus einem Start mit beiden
E-Maschinen 15, 16: Die zweite E-Maschine 16 treibt
die Abtriebsachse 51 an, während gleichzeitig
die erste E-Maschine 15 bei geschlossenen Kupplungen 4, 14 d.
h mit blockiertem Split-Torque-Getriebe 10, den Motor M
startet. Der Variator 7 dreht locker mit, d. h. ohne Antriebs-
bzw. Steuerleistung. Nach kurzer Zeit gibt der Motor selber Leistung
ab und unterstützt schon bei sehr tiefen Drehzahlen den
Antriebstrang, bestehend aus den fest miteinander verbundenen Wellen 6, 51,
beim sog. Fix-Gang 1-Start. Wenn die zwei Wellen 6, 51 mechanisch
gekuppelt sind, wird dies hier als Fix-Gang 1 bezeichnet. Dieser
Fix-Gang 1 kann in einem konventionellen Stufengetriebe etwa einem
2. Gang entsprechen. Sobald der Motor M rund läuft und
z. B. der Öldruck für die Scheibenanpressung im
Variator 7 aufgebaut ist, kann der Fix-Gang 1 verlassen,
in den Bereich Start-Split-1 gewechselt und z. B. mit wählbar
steigender Motorleistung gefahren werden. Direkt vom Fix-Gang 1,
dem Synchronpunkt B, ausgehend, genügt schon ein reduziertes
Scheibendruckniveau von beispielsweise 50%, weil hier bei höchster
Leistungsfähigkeit und dank der Torque-Multiplication des
Variators 7 mit dem Split-Torque-Getriebe 10 nur
ein reduziertes Variator-Eingangsmoment gewandelt werden muss.
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Oder
es kann in den Bereich Full-Drive-1 gewechselt werden und mit gleich
bleibender oder sinkender Motorleistung gefahren werden. Umgekehrt kann
beim Abbremsen des Fahrzeuges beispielsweise erst der Motor M mit
Hilfe der ersten E-Maschine 15 ganz gestoppt werden, während
die zweite E-Maschine 16 bei offenen Kupplungen 4, 14, 25 das
Fahrzeug beispielsweise langsamer verzögert.
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Diese
Variante erlaubt es, z. B. bei einem minimal dimensionierten Elektrobereich,
dynamisch mit einer relativ kleinen elektrischen Batterie 50 und
mit beiden E-Maschinen gleichzeitig anzufahren, ohne vorher den
Motor M im Leerlauf bereit zu halten.
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Wahlweise
kann sinngemäss mit geschaltetem Fix-Gang 2 angefahren
werden
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Full-Drive-1
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Beim
Synchronpunkt B, am oberen Ende des Bereichs Start-Split-1, wird
das Split-Torque-Planeten-Getriebe 10 mit der Kupplung 14 z.
B. dynamisch blockiert, das heisst die Wirkung der Kupplung 14 kann
schon vor Erreichen der Synchrondrehzahl der Wellen 8 und 51 beginnen.
Beim Blockieren wird der Variator 7 wirkungsmässig überholt
und damit lastfrei laufend. Die Antriebssteuerung 9 kann
zur Optimierung der Leistungsübertragung im Getriebe die
Motordrehzahl anpassen und so z. B. wahlweise verlängert
mit dem Fix-Gang 1 fahren.
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Im
Synchronpunkt B, bzw. nach dem Fahren mit dem Fix-Gang 1, wechselt
die Richtung des Leistungsflusses im Variator 7.
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3. Elektro-Enhancement im Bereich Full-Drive-1:
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Im
Bereich Full-Drive-1 leistet der Variator 7 grundsätzlich
die ganze Übertragung der Motorleistung. Die höhere
Variator-Belastung ohne den Split-Torque-Modus tritt vorzugsweise
in kleineren Zeitanteilen auf. Alternativ kann die Extrembelastung im
Variator-Underdrive durch das nachfolgend beschriebene Elektro-Enhancement
gemildert werden.
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Im
kürzesten Underdrive-Bereich des Full-Drive-1 wird vom
Variator die höchste Zugkraft des Zugmittels verlangt,
was einen sehr hohen bis maximalen Anpressdruck in den Variator-Scheiben erfordert.
Dieser geht mit der wachsenden Übersetzung schnell wieder
zurück. Im Getriebe sind die beiden E-Maschinen 15, 16 vorhanden,
die problemlos die auftretende Höchstbelastung der Antriebsscheiben
reduzieren können, indem sie ein weiteres Mal, nach dem
Anfahren im Start-Split-1, Antriebsleistung im Bypass am Variator 7 vorbei
wandeln. Im Gegensatz zur mechanisch klar limitierten Variator-Höchstleistung
kann mit den beiden elektrischen Maschinen 15, 16 von
der Möglichkeit einer kurzfristigen Überlastung
profitiert werden. Wahlweise kann dabei der im Vergleich zur mechanischen
Variatorwandlung schlechtere elektrische Wirkungsgrad durch elektrische
Leistung aus der Batterie kompensiert werden.
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Das
Fahren im Variator-Underdrive-Bereich des Bereichs Full-Drive-1
kann verkürzt werden, indem die Motordrehzahl abgesenkt
und gleichzeitig die Getriebeübersetzung schneller in Richtung
Overdrive verstellt wird. Dies ist sinnvoll im Hinblick auf eine
möglichst kurze Zeit mit dem Elektro-Enhancement des Variators 7.
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Overdrive-Split-1
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Im
Bereich des Full-Drive-1 sind die Kupplungen 4, 25 geöffnet
und die dritte Kupplung 14 geschlossen, so dass die ganze
Motorleistung durch den Variator 7 fliesst, eventuell ohne
die Leistung eines Elektro-Enhancements. Mit einer vollständigen Verstellung
des Variators 7 durchläuft das Getriebe den ganzen
Bereich Full-Drive-1 und erreicht dann den zweiten Synchronpunkt
C1. Sobald die Split-Torque-Welle 6 synchron läuft
mit dem Zahnrad 26, das mit dem Zahnrad 27 kämmt,
welches wiederum vom Split-Torque-Getriebe 10 angetrieben
wird, kann die zweite Kupplung 25, wahlweise reibend oder
lastfrei, geschlossen werden. Damit ist die zweite fixe Getriebestufe,
hier Fix-Gang 2 genannt, erreicht. Nun kann die Split-Torque-Kupplung 14 wieder
geöffnet und der zweite Split-Torque-Bereich, der Overdrive-Split-1,
für die weitere Getriebeübersetzung genutzt werden.
Mit der abnehmenden Leistung, die hier im Variator rezirkuliert
wird, steigt der mechanische Wirkungsgrad zum Maximum in allen drei
stufenlosen Übersetzungsbereichen Reverse-Split-1/Start-Split-1,
Full-Drive-1, Overdrive-Split-1.
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Der
Overdrive-Split-1-Bereich wird umso grösser, je kleiner
der Faktor K im Split-Torque-Getriebe 9 gewählt
wird, analog der Bildung eines Bereichs Reverse-Split-1 als Rückwärts-Verlängerung des
Bereichs Start-Split-1.
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4. High-Speed-Enhancement zur Erhöhung
der Kapazität der maximalen Variator-Leistung beim Übergang
von Full-Drive-1 zu Overdrive-Split-1.
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Wenn
ein Variator mit der höchsten technisch realisierbaren
Leistung den ganzen Full-Drive-Bereich durchfährt, können
in seinem Overdrive-Teil am oberen Ende des Full-Drive-1 und zu Beginn
des Overdrive-Split-1 unzulässige Vibrationen im Zugmittel
auftreten, der sog. Polygoneffekt. Da diese Vibrationen direkt von
der Zugmittelgeschwindigkeit abhängen, können
sowohl Motordrehzahl als auch das Übersetzungsverhältnis
bzw. der Wirkradius der Antriebsscheibe an der Zwischenwelle 5 reduziert
werden, um mit der Zugmittelgeschwindigkeit im zulässigen
Bereich zu bleiben.
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Um
eine steigende Geschwindigkeit zu erreichen, kann entweder die Motordrehzahl
oder die Variator-Übersetzung erhöht werden oder
beides zusammen. Um jedoch innerhalb der Polygoneffekt-Grenzen zu
bleiben, kann die Motordrehzahl gesenkt und gleichzeitig die Getriebeübersetzung
erhöht werden. Die Absenkung der Motordrehzahl ist im Vergleich
zur gegenläufigen Erhöhung der Variator-Übersetzung
im Quadrat wirksamer, so dass die Zugmittelgeschwindigkeit, die
dem Polygoneffekt unterliegt, in ihrem absoluten Wert nicht ansteigen muss.
Veränderungen bei den obersten Motordrehzahlen haben meist
nur noch relativ kleine Auswirkungen auf die maximale Motorleistung,
so dass die Folgen der Drehzahlabsenkung in Kauf genommen werden
können.
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Auch
während eines sog. High-Speed-Enhancement wird die Steigerung
der Fahrzeuggeschwindigkeit durch die Antriebssteuerung 9 geregelt.
Die Motordrehzahl wird abgesenkt von der Maximaldrehzahl mit der
Maximalleistung und gleichzeitig gegenläufig mit steigender
Variator-Übersetzung hin zum Overdrive-Maximum so gewandelt,
dass gerade noch kein Polygoneffekt mit der maximalen Zugmittelgeschwindigkeit
auftritt. Während die Motordrehzahl nur wenig sinkt, z.
B. auf 85% der Maximaldrehzahl, wird die Getriebeübersetzung
schneller vergrössert, bis im Synchronpunkt C1 der Over-drive-Split-Bereich
des Getriebes erreicht ist. Danach kann gleichzeitig zur weiter
gehenden Geschwindigkeitssteigerung neben der Vergrösserung
des Getriebe-Übersetzungs-Verhältnisses auch die
Motordrehzahl wieder angehoben werden, weil mit der Wandlung in
Richtung Variator-Underdrive der Wirkradiusradius in den Variator-Antriebsscheiben
wieder sinkt. Die Differenz zur Maximalleistung während
des Speed-Enhancements, die z. B. weniger als 10% der Motorleistung
beträgt, kann mit Leistung aus der Batterie kompensiert
werden.
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Mit
dem Wechsel in den Overdrive-Split-1-Bereich steigt der Getriebegesamtwirkungsgrad
im stufenlosen Betrieb zu seinem Maximum an.
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Im
Fix-Gang 2 liegt ein zweites Effizienzmaximum mit fester Getriebe-Übersetzung
vor, dank einem weiteren Variator-Override.
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Das
High-Speed-Enhancement kann gezielt zur Erhöhung der maximalen
Variatorleistung eingesetzt werden, weil in einem Getriebe-1 gemäss 1 das Übersetzungsmaximum
nicht wie bei einer einfa chen Variator-Anwendung mit dem Variator-Wandelmaximum
zusammenfällt. Mit der geeigneten Wahl von Variator-Bereich R, Split-Torque-Getriebe-Faktor K und einer Elektrowandlung
zwischen der ersten E-Maschine 15 und der zweiten E-Maschine 16 kann ein
breiterer Übersetzungsbereich innerhalb der Polygoneffekt-Grenzen
gewählt werden, als dies mit einem einfachen Variator-Getriebe
möglich ist.
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Sinngemäss
zum High-Speed-Enhancement wird die optimale Absenkung der Motordrehzahl
beim Anfahren im Start-Split-1 auf das gerade nötige Minimum
als Low-Speed-Enhancement bezeichnet.
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Ziel
einer sehr langen Overdrive-Split-1-Übersetzung kann die
maximale Absenkung der Motordrehzahl sein. Die Motorleistung kann dadurch
z. B. schon direkt ab Leerlaufdrehzahl relativ effizient für
den Fahrzeugantrieb genutzt werden. Eine solche Drehzahlabsenkung
gelingt mit Getriebe-Gesamtwandelbereichen, die grösser
sind als z. B. 10. Als Folge können Grundlasten wie die
Fahrwiderstände bei urbanen Geschwindigkeiten, der elektrische
Bordverbrauch etc. schon mit einer kleinen Motorleistung, d. h.
mit minimaler Motordrehzahl und ohne Lastpunktanhebung abgedeckt
werden. Die Lastpunktanhebung, also das künstliche Mehrbelasten
des Motors, wird meist mit einer Produktion von Strom erreicht,
der in einer Batterie zwischengespeichert wird. Nur sinkt mit dieser
Zwischenspeicherung die elektrische Effizienz noch weiter und bringt
damit kaum mehr eine Verbesserung.
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Minimalleistungen
können mit gängigen Getriebearten nur durch eine
volle E-Wandlung oder den Elektroantrieb in einem Hybridfahrzeug
mit umfangreichen Batterien erbracht werden.
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Im
Getriebe-1 gemäss 1 in Hybrid-Ausführung,
also mit verstärkter Batterie 50, kann der Motor
M schon bei tiefen Geschwindigkeiten mechanisch effizient antreiben.
Mit der Vorwahl „E-Boost” werden kurzfristige Änderungen
beim Fahrtwiderstand, z. B. durch Veränderungen in der
Topografie oder kleine Beschleu nigungen durch eine elektrische Zusatzleistung
z. B. mit der zweiten E-Maschine 16, aus der Batterie 50 abgedeckt,
so dass Motor M und Variator 7 nicht ständig durch
ihre Betriebsbereiche pendeln müssen. Auch kleine Leistungen
von Motor M und Batterie 50 können damit addiert
und nach Bedarf kombiniert werden. Als Nebeneffekt einer langen Getriebeübersetzung,
die auch kleine Motorleistungen vom Anfahrbereich bis zum längsten
Overdrive abdeckt, kann die Dimension der E-Maschinen 15, 16 klein
sein und die Kapazität der Batterie 50 auf einem Minimum
gehalten werden, ohne negative Konsequenzen für den Fahrbetrieb.
Damit muss die Batterie 50 nur noch die Spitzenleistung
liefern, während die Grundleistung vom Motor M effizienter
direkt produziert wird.
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5. Variator-Enhancement
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Ein
Hauptansatzpunkt zur Leistungssteigerung in stufenlosen Getrieben
liegt bei der Verbesserung der spezifischen Variatorleistung, beim
hier so genannten Variator-Enhancement. Die Reduktion des Variator-Wandelbereichs R spielt dabei eine zentrale
Rolle.
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Dabei
wird mit einer Verringerung des Wandelbereichs R eine Steigerung der Variator-Leistung mit
dem Faktor Quadratwurzel aus Standard-R/R erreicht.
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Alternativ
kann mit der Verringerung des Wandelbereichs ohne Leistungssteigerung
eine Variator-Volumenverkleinerung im Verhältnis von z.
B. R/R Standardgrösse, mit R ≈ 6,4, in der 1,5ten Potenz
stattfinden.
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Mehrere,
kleinere Variatorbereiche können zu einem insgesamt grösseren
Getriebe-Gesamtwandelbereich kombiniert werden, der z. B. auch eine
grössere Flexibilität und einen höheren
Wirkungsgrad erreicht, als dies mit einer einzigen Variator-Wandlung
beim Stand der Technik möglich ist. Zusätzlich
lassen sich Variatoren bei kleinem Wandelbereich R mit Doppelketten/Zugmitteln ausrüsten, so
dass ihre Wandlerleistung fast verdoppelt wird.
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Getriebe-1
gemäss 1 lassen sich z. B. mit massiv
gesteigerten Leistungen, mit kleineren Drehzahldifferenzen, reduzierten
Extrembelastungen und unter Umgehung des Polygoneffekts bauen. Die beiden
Split-Torque-Bereiche mit den 2 Fix-Gängen vergrössern
den ursprünglichen Variator 7-Full-Drive-1-Bereich
zu einem breiteren Gesamtwandelbereich mit gleichzeitiger Integration
des Anfahrens vorwärts und rückwärts
aus dem Stand.
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6. Hybrid-Flexibilität-Enhancement:
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Allein
mit einer vertärkten Batterie 50, ohne weitere
Extra-Komponenten in Form von Hardware, wird aus dem Getriebe ein
hochwirksamer Hybridantrieb ohne Einschränkungen.
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Dank
den beiden E-Maschinen 15, 16 lässt sich
immer zwischen den Antriebsquellen Motor M und Batterie 50 die
höchste Effizienz ausnutzen. Grundsätzlich bringt
die Leistung vom Motor M mit einem Leistungsfluss durch die mechanischen
Getriebeteile den höchsten Wirkungsgrad. Der elektrische Antrieb
dagegen ist immer sofort einsatzbereit, und kann zusätzlich
kinetische und potentielle Energien rekuperieren bzw. speichern.
Daraus ergibt sich für den Motor M als Hauptaufgabe der
mechanische Antrieb und für den Elektrobereich die Aufgabe,
die rekuperierte und zwischengespeicherte elektrische Energie möglichst
wirkungsvoll zu nutzen. Oft reichen zum vollständigen Anfahren
und Beschleunigen die Leistungsfähigkeiten der E-Maschinen
und der Batterie nicht aus, zudem ist meist die hier vorgeschlagene mechanische
Wandlung effizienter. Die wirksamste Nutzung für die, z.
B. beim Bremsen, rekuperierte elektrische Energie bleibt somit in
erster Linie die unumgängliche Speisung der Elektroverbraucher
und erst zuletzt die Unterstützung der Rollbewegung auf tiefem
Leistungsniveau oder/und mit kurzer Einsatzdauer.
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Für
den Bereich Reverse-Split-1, das Rückwärtsfahren,
kann z. B. auch ein ausschliesslicher Elektro-Antrieb (E-Wandlung
ohne mechanische Variator-Unterstützung) gewählt
werden. Als Konsequenz einer Verstärkung der Torque-Multiplication
in den Bereichen Start-Split-1 und Overdrive-Split-1 wird der mechanische
Bereich Reverse-Split-1 wahlweise klein gehalten oder ist gar nicht
vorhanden. Der Bereich Reverse-Split-1 kann elektrisch mit der zweiten
E-Maschine 16 abgedeckt werden. Dabei kann die E-Maschine 15 bei
drehendem Motor M die elektrische Leistung generieren. So ist elektrisches Fahren
auch ohne Batterieleistung problemlos möglich.
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7. M-Enhancement zur Optimierung des Motor-Mechanik-Bereiches
im Gesamtgetriebe:
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Die
stufenlose Wandlung bringt eine grosse Flexibilität, die
meist mit einer Einbusse beim Wirkungsgrad erkauft werden muss.
Dabei werden die bei einer stufenlosen Wandlung in den mechanischen,
elektrischen, hydraulischen Wandlern aktiven Komponenten zum Teil
erheblich belastet, was unter Umständen zu grosser Erwärmung
führen kann. Demgegenüber können direkte
Zahnradgetriebe nur je eine definierte Übersetzung bei
besserem Wirkungsgrad wandeln. Durch die Kombination von stufenlosen Übersetzungen
und festen Gängen in praxisgerechter Verteilung lassen
sich mit Hilfe einer entsprechenden Antriebssteuerung 9 optimale
Betriebsbereiche in einem Feld mit allen Motor-Antrieb-Getriebe-Kombinationen
ansteuern und so für ein Gesamtgetriebesystem mit variabler
Flexibilität beste Wirkungsgrade erreichen.
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Mit
einem oder mehreren optionalen, frei wählbaren direkten
Getrieben, bestehend aus einem siebenten Zahnrad 42, welches
fest mit der Split-Torque-Welle 6 verbunden ist und einem
achten Zahnrad 43, das mit Hilfe einer vierten Kupplung 44 mit
der Variatorwelle 8 einkuppelbar ist, kann der Variator 7 bei
einem festen Übersetzungsverhältnis überbrückt
werden. Analog zum Vorgang beim Erreichen eines Synchronpunktes
wird das hier so genannte Direktgetriebe 42/43 beim
Erreichen seines festen Übersetzungverhältnisses
mit der Kupplung 44 lastfrei eingekuppelt. Dank der Abfolge
von mehreren Variatorbereichen im Gesamtgetrie be kann ein hier beschriebener
Direktgang ebenfalls mehrmals genutzt werden. Wahlweise kann die
vierte Kupplung 44 als Zahnkupplung, als Schaltgetriebe
oder als gesteuerte Kupplung ausgeführt sein. Durch eine
wahlweise Öffnung des Direkt-Getriebes 42/43 im
Zahnrad 43 mit Hilfe eines zusätzlichen Planetengetriebes,
einem sogenannten Multi-Torque-Getriebe 49, und durch eine
Anordnung der Zwischenwelle 5 zwischen Variator 7 und
Variator-Welle 8, kann die Variator-Leistung weiter reduziert
oder die Motor-Antriebsleistung weiter erhöht werden. Das
Multi-Torque-Getriebe 49 wird als Summiergetriebe eingesetzt,
das Leistung von der Split-Torque-Welle 6 und Leistung
von der Variator-Welle 8 in einer Variator-Welle 8A summiert
und dadurch das Drehmoment des Variators 7 multipliziert.
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In 3 ist
ein zweites Ausführungsbeispiel als erfindungsgemässes
Getriebe-2 dargestellt. Dieses Ausführungsbeispiel eignet
sich besonders für die Wandlung hoher mechanischer Leistungen.
Die aus 1 übernommenen E-Maschinen 15, 16 hingegen
sind vorzugsweise für kleinere elektrische Leistungen ausgelegt.
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Wenn
bei der Auswahl für ein Getriebe-1 gemäss 1
- – die Motorleistung über
dem Leistungsbereich des Variators liegt,
- – der mechanische Reverse-Bereich wegen R ≥ K zu
schwach ist oder wegfällt,
- – ein klein ausgelegter elektrischer Leistungsbereich
nicht für den Anfahrbetrieb genügt,
- – mit hoher Leistung sehr dosiert angefahren werden
soll (wie z. B. mit einem Hydrowandler),
- – ein hoher Anfahrwandler- bzw. Getriebewirkungsgrad
erreicht werden soll,
erfüllt das Getriebe-2
gemäss 3 diese Anforderungen, ohne
auf die im Ausführungsbeispiel Getriebe-1 nach 1 beschrie benen
Möglichkeiten zu verzichten.
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Durch
die Erweiterung mit einem sog. Power-Multiplication-Planetengetriebe 20 und
einer Inversions-Bremse 35 kann die Getriebeleistung signifikant
angehoben, ein erweiterter mechanischer Reverse-Bereich mit hohem
Drehmoment dargestellt und der Anteil der elektrischen Leistung
reduziert werden.
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Die
Option eines frei wählbaren elektrohybriden Bereichs mit
einer stärkeren Traktionsbatterie 50 und bleibt
dabei ebenso voll erhalten, wie die Wahl von beispielsweise vier
Direktgängen mit einem direkten Getriebe 42/43 und
die Erweiterung mit einem Multi-Torque-Getriebe 49.
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Das
Power-Multiplication-Getriebe 20 ist ein summierendes Planeten-Getriebe,
das die Leistungen von der Split-Torque-Welle 6 und von
einer Planetenwelle 11 zusammenführt und in die
Abtriebswelle 51 einleitet. Voraussetzung, um mit der Abtriebswelle 51 vom
Aktiven Stillstand aus anfahren zu können, ist die Möglichkeit
einer Drehbewegung an einem der Summandenglieder des Power-Multiplication-Getriebes 20 auch
in der negativen Richtung; nur eine negativ drehende Ableitung der
Motorleistung kann den immer positiv drehenden Motor-Antrieb des anderen
Summandengliedes kompensieren, so dass ein Abtrieb Null resultiert.
Dies wird im Ausführungsbeispiel gemäss 3 erreicht
mit dem Einbau eines sogenannten Kern-Getriebes-1 nach 1,
das einen kontinuierlichen Übergang vom Reverse- zum Vorwärts-Wandelbereich
mitbringt.
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Im
Kern-Getriebe-1 nach 1 muss für das Erreichen
des Geared-Neutral-Punkts ein Variator 7-Wandelbereich R grösser als der
Split-Torque-Planeten-Getriebefaktor K,
d. h. R > K gewählt
werden. Sonst müsste mitten im Anfahrbereich gemäss 3 eine
Variator-Umschaltung, hier Variator-Inversion genannt, ausgeführt
werden, was zu einem Unterbruch im Antrieb führen würde.
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Mit
einer sog. Inversions-Bremse 35 z. B. am Getriebe 26/27 oder am
Summenglied kann das Summenglied im Split-Torque-Getriebe 10 gestoppt und
festgehalten werden. Damit wird bei geöffneter Kupplung 14 der
Drehsinn der Bewegung aus dem Variator 7 für die
Planetenwelle 11 umgekehrt bzw. invertiert und der Getriebebereich
mit einem starken mechanischen Bereich Reverse-Split-2 erweitert.
Direkt am Geared-Neutral-Punkt A2 gemäss 4 liegt
nun der Underdrive-Bereich des Variators 7 an zum stufenlosen
rückwärts Fahren.
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Mit
einem Power-Multiplication-Getriebe 20 kann die Gesamt-Getriebeleistung
bei gleichbleibender Leistung des Variators 7 gesteigert
werden. Der Gesamt-Wandelbereich von Getriebe-1 wird in Getriebe-2
mit dem genannten Getriebe 20 reduziert und gleichzeitig
mit einem neuen Bereich Reverse-Split-2 wieder erweitert.
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Das
zugehörige Betriebsverfahren dieses Getriebes-2 nach 3 ist
in 4 dargestellt und nachfolgend beschrieben:
Die
Motorantriebsleistung liegt sinngemäss auch in diesem Getriebe
im primären Leistungsstrang an der Split-Torque-Welle 6 vor
und wird von da aus aufgeteilt. Das heisst, dass auch hier der Motor
M die Split-Torque-Welle 6 antreibt. Zusätzlich
zum Getriebe-1 gemäss 1 ist hier
ein Power-Multiplication-Planeten-Getriebe 20 mit einem
Summandenglied fest mit der Split-Torque-Welle 6 verbunden.
Ein zweites Summandenglied des Power-Multiplication-Planeten-Getriebes 20 ist über
eine Planetenwelle 11 mit dem Differenzglied (Abtrieb)
des Split-Torque-Planeten-Getriebes 10 fest verbunden. Dadurch
werden alle Abtriebsbewegungen der Planetenwelle 11, die
vom ersten Ausführungsbeispiel Getriebe-1 her bekannt sind,
in diesem Getriebe-2 zusammen mit einem direkten Antrieb von der Split-Torque-Welle 6 kommend
im Power-Multiplication-Planeten-Getriebe 20 neu kombiniert,
was als Power-Multiplication bezeichnet wird. Die aus 1 bekannten
Bereiche Reverse-Split-1/Start-Split-1, Full-Drive-1, Overdrive-Split-1
werden durch die Kombination von Ge triebe-1 nach 1 mit
dem Power-Multiplication-Planeten-Getriebe 20 im Ausführungsbeispiel
gemäss 3 neu zu den Bereichen Start-Split-2,
Full-Drive-2, Overdrive-Split-2, wobei hier die 2 immer für
die Kardinalzahl des Ausführungsbeispiels Getriebe-2 gemäss 3 steht.
Ein neu geschaffener Bereich Reverse-Split-2 kommt zusätzlich
dazu.
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Anhand
von 3 wird nachfolgend die erfindungsgemässe
Funktion des Getriebes-2 beschrieben. Das Wellendiagramm gemäss 4 stellt die
relativen Drehzahlen vs. Getriebewandlung dar.
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Im
Aktiven Stillstand mit laufendem Motor M ist z. B. der Bereich Start-Split-2
eingeschaltet, das heisst, der Variator 7 dreht in seiner
maximalen Overdrive-Stellung, die Split-Torque-Welle 6 ist über
die Kupplung 4 mit dem Split-Torque-Getriebe 10 verbunden,
die Kupplungen 14, 25 sind offen. Sobald der Variator 7 in
Richtung seines Underdrive, d. h. im Sinn einer Vorwärtsbeschleunigung,
verstellt wird, bewegt sich das Fahrzeug vorwärts. Das
Fahrzeug kann mit einer E-Wandlung zwischen den E-Maschinen 15 und 16 zusätzlich
beschleunigt werden, um die prinzipielle Overdrive-Schwäche
beim Anfahrem in der Wandlung von Variator 7 zu kompensieren. Ausserdem
wird das Fahrzeug noch stärker vorwärts beschleunigt,
wenn die Split-Torque-Kupplung 14 in ihrer Funktion als
Gesteuerte Kupplung aktiviert wird.
-
Soll
das Fahrzeug rückwärts anfahren, wird erst die
Kupplung 4 geöffnet, danach der Variator 7 von
maximalem Overdrive zu Underdrive verstellt, was hier als Variator-Inversion
bezeichnet wird. Zuletzt wird z. B. das Zahnradgetriebe 12/13,
das Zahnradgetriebe 26/27 oder das Summenglied
des Getriebes 10 mit einer Inversionsbremse 35 vollständig
gestoppt und festgehalten. Das Fahrzeug steht dabei vorzugsweise
still (bzw. kann mit Hilfe der Fahrzeugbremsen gebremst werden).
Danach kann der Variator 7 wieder in Richtung seines Overdrive,
d. h. im Sinn einer Rückwärtsbeschleunigung, verstellt
werden. Die Variatorwelle 8 wird beschleunigt, diese Bewegung
wird durch das gestoppte Summenglied im Split-Torque-Getriebes 10 umgedreht
und das Fahrzeug setzt sich genau dosiert rückwärts
in Bewegung. Zusätzlich kann auch eine E-Wandlung rückwärts
erfolgen.
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Auch
dann, wenn im Split-Torque-Planeten-Getriebe 10 das Zahnradgetriebe 12/13 bzw.
das Zahnradgetriebe 26/27 still steht, wird die
Leistung von der Variator-Welle 8 auf die Planetenwelle 11 gewandelt,
das heisst mit einem auf das Split-Torque-Planeten-Getriebe 10 bezogenen
Faktor multipliziert, als sog. Torque-Multiplication. Zusätzlich
wird der Drehsinn im Split-Torque-Planeten-Getriebe 10 in
die Gegenrichtung gekehrt, das heisst invertiert; die Planetenwelle 11 wird
dadurch rückwärts angetrieben, womit die Energieerhaltung im
Planetengetriebe 10 gewahrt bleibt. Der Bereich Reverse-Split-2
funktioniert analog zu den anderen Split-Bereichen in 1 und 3 und
unterscheidet sich nur bei der Drehzahl des Summengliedes des Split-Torque-Getriebes 10,
die hier Null ist; Null ist damit auch die über das Summenglied
zugeführte Leistung. Ein besonderer Vorteil ist im Reverse-Split-2,
dass der drehmomentstarke Variator-Underdrive gerade beim Geared
Neutral-Punkt anliegt und damit das höchste mechanische
Anfahrmoment vom Aktiven Stillstand aus rückwärts
stufenlos wandeln kann. Entsprechend den Werten von Variator-Bereich
R und Differenzialfaktor K des Getriebes 10 kann ausschliesslich
rückwärts oder zusätzlich auch vorwärts
angefahren werden. Dieser Bereich kann dann zum langsamen hin-und-her-Rangieren
mit hohem Drehmoment und tiefer Motordrehzahl, z. B. in schweren
Lastwagen, genutzt werden.
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Mit
der wahlweise im primären Antriebsstrang auf der Split-Torque-Welle 6 oder
auf der Zwischenwelle 5 sitzenden ersten E-Maschine 15 und der
im sekundären Antriebsstrang wahlweise auf der Planetenwelle 11 sitzenden
zweiten E-Maschine 16 kann zusätzlich eine E-Wandlung
durchgeführt werden, die ebenfalls durch die Power-Multiplication
im Planeten-Getriebe 20 verstärkt bzw. multipliziert
wird. Der Betrag des mechanischen Leistungsflusses direkt durch
die Split-Torque-Welle 6 wird auch beim Zuführen
von Leistung aus der Batterie 50 in die E-Maschine 16 erhöht,
so dass die Drehmoment-Balance im Power-Multiplication-Getriebe 20 immer
erhalten bleibt.
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Aus
mechanischen Gründen werden auch im summierenden Power-Multiplication-Planetengetriebe 20 immer
beide Summanden-Glieder von Drehmomenten angetrieben, die den Planetengetriebefaktoren K, [K –1], 1 entsprechen, um im Gleichgewicht
mit dem Drehmoment am Abtriebstrang 51 mit dem Faktor K zu stehen. Das wird dadurch
erreicht, dass der Variator 7 im erforderlichen Mass über
das Zahnradgetriebe 2/3 an der Split-Torque-Welle 6 ein Teil-Drehmoment
bzw. eine Teil-Leistung abzweigt oder einspeist. Der Variator 7 wandelt
diese Teil-Leistung nach Bedarf und steuert so den Leistungsfluss zwischen
Split-Torque-Welle 6 und Planetenwelle 11.
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Primär
werden beide Summandenglieder des Power-Multiplication-Planeten-Getriebes 20 von der
gleichen Split-Torque-Welle 6 angetrieben. Ein Teil der
Drehmomente bzw. der Motorleistung wird über zwei Äste,
erstens den Variator 7 und zweitens über das Zahnradgetriebe 12/13 bzw.
das Zahnradgetriebe 26/27 abgezweigt (Split-Torque).
Bei der Überbrückung des Variators 7 mit
direkten Gängen fliesst ein Teil der Leistung von der Split-Torque-Welle 6 über
das eingekuppelte Getriebe 42/43 ebenfalls in
die Variatorwelle 8. Ein dritter Ast führt von
der Split-Torque-Welle 6 direkt in ein Summandenglied des
Power-Multiplication-Getriebe 20. Nur der erste dieser
Leistungs-Zweige wird im Variator 7 gewandelt und im Split-Torque-Getriebe 10 vom
fixen zweiten Zweig der Getriebe 12/13 bzw. 26/27 verstärkt.
Nach dieser Wandlung mit Variator 7/Split-Torque-Getriebe 10 wird
die nun vereinigte Teilleistung bzw. die nach dem Variator 7 verstärkte
Steuerleistung mit Hilfe des Power-Multiplication-Getriebe 20 wieder
mit dem dritten Ast, der Split-Torque-Welle 6, zusammengeführt und
dadurch zur gewünschten Drehzahl-/Drehmoment- Kombination
als Leistung an der Abtriebswelle 51 gewandelt. Die Drehzahl
der Planetenwelle 11 und die Drehzahl der Split-Torque-Welle 6 mit
den dazu gehörenden Drehmomenten umfassen zusammen einen
Gesamt-Drehzahlbereich, der durch das Power-Multiplication-Getriebe 20 in
dem Mass reduziert wird, als das Drehmoment erhöht wird.
zwischen den Summandengliedern des Power-Multiplication-Getriebes 20 besteht
immer ein dynamisches Momentengleichgewicht, das ausschliesslich
durch die Regelung des Variatordrehmoments, bei zusätzlicher E-Wandlung
auch durch die Regelung des Drehmoments der E-Maschine 16 erzeugt,
gehalten bzw. verändert wird.
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Das
Power-Multiplication-Getriebe 20 funktioniert als leistungssummierendes
mechanisches Element, das den Anteil der Variator 7-Leistung
in Bezug auf die Gesamt-Getriebe-Leistung reduziert bzw. optimiert.
Die Bezeichnung Power-Multiplication-Getriebe bezieht sich damit
insbesondere auf die Erhöhung der spezifischen Variator 7-Leistung,
die oft als limitierender Faktor in stufenlosen Getrieben auftritt.
Gleichzeitig wirkt das Power-Multiplication-Getriebe 20 als
Drehzahl-Reduktionsstufe, noch vor z. B. einem Achsdifferenzial.
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Mit
einer parallelseriellen Kombination von Kern-Getriebe-1 (also nach
dem ersten Ausführungsbeispiel) und Power-Multiplication-Getriebe 20 kann am
unteren Ende des Start-Split-1 nach 2, am Ende
des Bereichs Reverse-Split-1 im ersten Ausführungsbeispiel
bzw. am Ende des Variatorbereichs, ein neuer Geared-Neutral-Punkt
genutzt werden, der mit A2 bezeichnet wird. Das Getriebe 22/23,
der Variatorbereich R, das
Split-Torque-Getriebe 10 und das Power-Multiplication-Getriebe 20 werden
entsprechend dimensioniert. A2 liegt im Drehzahl vs. Getriebe-Übersetzungs-Diagramm
gemäss 4 links von A1, dem Geared Neutral-Punkt
von Getriebe-1 in 2.
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Mit
einem zusätzlichen Bereich Reverse-Split-2 vergrössert
sich der ganze Wandelbereich. Weil sich der neue Synchron-Punkt
A2, in dem die Abtriebswelle 51 still steht, links von
A1 befindet, verändert sich auch ein Drehzahl vs. Drehmoment-Diagramm
mit der Darstellung der Zugkrafthyperbel im Getriebe-2, gemäss 3.
Die Zugkrafthyperbel des ersten Ausführungsbeispiels, die
für das Kern-Getriebe-1 dargestellt werden kann, wird im Ausführungsbeispiel
Getriebe-2 dank dem Zusammenwirken mit dem Power-Multiplication-Getriebe 20 angehoben,
weil ein zweiter Ast neben dem Variator 7 Ast eine zusätzliche
Teil-Leistung zur Abtriebswelle 51 führt. Mit
der Integration des Bereichs Reverse-1 verschiebt sich zusätzlich
der Geared-Neutral-Nullpunkt A1 mit dem Getriebe-1, zu A2 mit dem
Getriebe-2. Dadurch wird die Zugkrafthyperbel mit einem Getriebe-2
einerseits angehoben, wie oben beschrieben, andererseits wird ihr
Ordinaten-Nullpunkt von A1 zu A2, bzw. in einer Darstellung nach
links verschoben (nicht gezeigt), so dass die Zugkrafthyperbel im
einem Getriebe-2 breiter und flacher wird. Anders ausgedrückt:
Mit der Integration des Bereichs Reverse-1 wird der Gesamtwandel-Bereich
im Getriebe-2 breiter und damit werden die relativen Veränderungen
kleiner bzw. flacher. Das hat zur Folge, dass nun die Variator 7-Drehmomente
im Bereich Start-Split-2 im Vergleich zu Start-Split-1 weniger stark
ansteigen als die benötigten Variator 7-Drehmomente
im Bereich Overdrive-Split-2, obwohl die Zugkrafthyperbel-2 allgemein
angehoben wird, bzw. dass die Gesamtleistung bei einer Power-Multiplication
mit einem sog. Power-Multiplication-Faktor gesteigert wird.
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Das
bedeutet technisch, dass der Variator 7 in 4,
im Bereich Full-Drive-2 ein im Vergleich zum Overdrive-Drehmoment
nicht mehr so stark gestiegenes Underdrive-Drehmoment wandeln muss wie
im Bereich Full-Drive-1. Das bedeutet auch, dass der gleiche Variator 7 im
Getriebe-2 insgesamt eine höhere Motor-Leistung wandeln
kann, dank eines sog. Torque-Enhancement im Variator 7.
Beim Torque-Enhancement wird das ganze technische Variatorpotenzial
genutzt, statt nur eine Leistung als konstantes Produkt (Drehzahl
mal Drehmoment) über den ganzen Bereich gewandelt. Die
Leistung des Gesamtgetriebes kann mit dem Power-Multiplication-Getriebe 20 in
Relation zur Nullpunktverschiebung (B-A2/B-A1) und in Relation zum
Faktor des Torque-Enhancement, d. h. der Erhöhung des Variator-Maximal-Drehmoments
im Bereich der Full-Drive-2-(Variator 7)-1:1 Übersetzung,
gesteigert werden. Die Reduktion der Abtriebsdrehzahl der Welle 51 wird
mit der Wahl des Power-Multiplikation-Faktors bestimmt, der unter
anderem vom Getriebe 22/23 und vom Power-Multiplication-Getriebe 20 abhängt.
Die Wandlerleistung des Variators 7 wird bei Motor-Maximalleistung
im Bereich des nun Start-Split-2 genannten und im Underdrive des
nun Full-Drive-2 genannten Bereiches gesenkt bzw. im Leistungsbedarf
gleich gehalten und nur im Bereich des Variator 7-Overdrive
im Bereich Full-Drive-2 bzw. im Bereich Overdrive-Split-2 erhöht.
Das schöpft ohne weiteren technischen Aufwand ganz einfach das
Potential eines gängigen mechanischen Variators besser
aus. Die Gesamtleistung im Getriebe-2 kann somit angehoben werden,
ohne dass einzelne Getriebekomponenten verstärkt werden
müssen. Die relativen Leistungsanteile der beiden E-Maschinen 15, 16 können
zudem ohne Verschlechterung ihrer Wirkung im Vergleich zu Getriebe-1
reduziert werden.
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Elektrisches Anfahren im Modus ”Hybrid”:
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Bei
entsprechender Dimensionierung der E-Maschinen 15, 16 und
der Batterie 50 kann bei stehendem Motor M auch rein elektrisch
angefahren werden. Wenn die Split-Torque-Welle 6 mit dem
Motor M still steht und alle Kupplungen 4, 14, 25 und
die Inversionsbremse 35 geöffnet sind, kann die
E-Maschine 16 das Power-Multiplication-Getriebe 20 allein antreiben,
wenn sie auf der Planeten-Welle 11 montiert ist. Das Power-Multiplication-Getriebe 20 wirkt bei
still stehender Split-Torque-Welle 6 als Standgetriebe
mit einem Multiplikationsfaktor, der zusammen mit dem Zahnrad-Getriebe 22/23 das
Anfahrmoment der E-Maschine 16 verstärken kann.
Zusätzlich zum Widerstand des stehenden Motors M kann wahlweise
die Direktkupplung 44 eingekuppelt werden oder die E-Maschine 15 mit
einem entsprechenden Drehmoment als Bremse wirken oder als dynamische Steuerung
des Stillstandes der Split-Torque-Welle 6.
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Unabhängig
davon, bzw. gleichzeitig mit dem Anfahren des Fahrzeugs, kann auch
der Motor M mit der ersten E-Maschine 15 gestartet werden. Die
Antriebssteuerung 9 übernimmt dabei die Kontrolle
des Gleichgewichts im Power-Multiplication-Getriebe 20 und
steuert mit der Kupplung 4 oder 14 oder 25 oder 44 oder
einer Kombination von ihnen, der Stellung des Variators 7 sowie
den Drehzahlen der beiden E-Maschinen 15, 16 und
des Motors M den sanften, ruckfreien Getriebezusammenschluss an.
Der Variator 7 dreht dabei ohne Leistungstransfer mit,
nur von der Zwischenwelle 5 und von der Variator-Welle 8 angetrieben.
Der angesteuerte Zusammenschlusspunkt kann sich kontinuierlich bei
offenen Kupplungen 4, 14, 25, 44 und
einer aktivierten Verstellung des Variators 7 verschieben,
z. B. in den Übersetzungs-Bereich Full-Drive-2. So früh
wie möglich, ev. schon vor dem Zusammenschluss, kann die Split-Torque-Kupplung 14 dynamisch
geschlossen werden; dadurch wird das Gesamtgetriebe sofort mechanisch über
den Variator 7 betrieben bzw. gesteuert. Die beiden E-Maschinen 15, 16 können
sodann nach Bedarf von der Antriebs-Motorstart-Leistung zurückgefahren
werden oder zur Unterstützung weiter betrieben werden.
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Kombiniertes Starten des Motors M und
Anfahren mit beiden E-Maschinen 15, 16, beispielsweise
im Modus ”Hybrid” bzw. „Start-Stopp-Automatik”:
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Zum
Starten des Motors und zum Anfahren mit dem Fahrzeug mit Hilfe der
beiden E-Maschinen 15, 16 kann mit dem blockierten
Split-Torque-Getriebe 10, im geschalteten Fix-Gang 1 prinzipiell
ohne Unterstützung durch den Variator 7 sofort
losgefahren werden. Sobald der Motor selber Leistung abgibt und
z. B. der Öl druck im Variator 7 aufgebaut ist, kann,
von der Antriebssteuerung 9 geregelt, der Fix-Gang 1 verlassen
und stufenlos gefahren werden. Die beiden E-Maschinen 15, 16 können
beim Anfahren ihr höchstes Drehmoment liefern und kompensieren
damit die längere Übersetzung im Fix-Gang 1 im
Vergleich zu kürzeren Untersetzungen mit der stufenlosen
mechanischen Wandlung.
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Das
Fahrzeug wird in der Hybrid-Ausführumg wahlweise mit den
beiden E-Maschinen gebremst, zur Rekuperation der elektrischen Leistung in
der Batterie 50, in geschaltetem Fix-Gang 1 und/oder Fix-Gang
2, beispielsweise mit Schubabschaltung im Motor M.
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Zum
Festbremsen des Fahrzeuges sowohl im mechanischen Variator-Modus ”Normal” als
auch im Hybrid-Modus ”Hybrid” sind die Kupplungen 4, 14 eingekuppelt,
mit der Stellung des Variators 7 zur Übersetzung
des Aktiven Stillstandes in ”Normal” bzw. zur Übersetzung
des Fix-Ganges 1 in ”Hybrid”.
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Zur
Sicherung der wahlweise reibschlüssigen Kupplung 14 bzw.
zum total Blockieren von Motor und Getriebe kann die Kupplung 25 als
Zahnkupplung eingekuppelt werden oder gegebenenfalls das Ganggetriebe 26/27 als
Schaltgetriebe eingeschaltet werden.
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Soll
bei Motorstillstand und Fahrzeugstillstand der Fahrmodus ”Normal” zu ”Hybrid” gewechselt
werden, so kann der Variator 7 bei wahlweise gebremstem
Fahrzeug, mit geöffneten Kupplungen 4, 14, 25 und
gelöster Bremse 35 in kürzester Zeit
beim Losfahren mit beiden E-Maschinen 15, 16 seine Übersetzung
lastfrei bzw. ohne Scheibenanpressdruck so ändern, dass
die beiden Kupplungen 4, 14 zum Fix-Gang 1 geschlossen
werden können.
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Soll
bei Motorstillstand und Fahrzeugstillstand der Fahrmodus ”Hybrid” zu ”Normal” gewechselt
werden, so kann der Variator, bei gebremstem Fahrzeug, geöffneten
Kupplungen 4, 14, 25 und gelöster
Bremse 35, in kürzester Zeit beim Starten des Motors
M mit der ersten E-Maschine 15 seine Übersetzung
so ändern, dass die Kupplung 4 zum Aktiven Stillstand
geschaltet wird und damit anfahrbereit ist.
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Der
Modus ”EV” für elektrisch fahren kann immer über
die Antriebssteuerung 9 geschaltet werden, indem alle Kupplungen 4, 14, 25 gelöst
werden und die Bremse 35 geöffnet bleibt, wobei
der allenfalls noch drehende Motor M mit der ersten E-Maschine 15 gebremst
und angehalten wird, bzw. von der Kupplung 44 blockiert
wird.
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In 5 ist
drittes Ausführungsbeispiel als erfindungsgemässes
Getriebe-3 dargestellt.
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Im
hohen Leistungsbereich, z. B. in Lastkraftwagen, Arbeitsmaschinen,
Lokomotiven usw. müssen aufwendige Getriebe zum Anfahren
und zur Wandlung der sehr hohen Motor-Leistungen eingesetzt werden.
Meist bestehen diese Getriebe aus hydraulischen Wandlern, dieselelektrischer
Transformation, Zahnrad-Stufen-Übersetzungen etc., die
die Motorleistung oft in einzelne Leistungsstränge aufgeteilt
zur Antriebsachse bringen.
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In
dieser hohen Leistungsklasse haben insbesondere die Treibstoffeffizienz
sowie eine sichere und bequeme Anwendung sehr hohe Priorität.
Mit Hilfe der gängigen Stufen-Getriebe ist das Anfahren mit
schweren Lasten aber weder effizient noch wirklich bequem, wird
es doch von den Gang- bzw. Bereichswechseln immer wieder unterbrochen.
Die vielen Schaltvorgänge brauchen Zeit, obwohl sie meist automatisiert
sind. Dabei kann die grundsätzlich vorhandene Motorleistung
durch die beim Schalten notwendige Drehzahlabsenkung meist nicht
voll genutzt werden. Die unumgängliche Anfahrkupplung sowie die
vielen Zahnradpaare steigern das Getriebegewicht und verringern
damit die Nutzlast.
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Das
hier beschriebene Getriebe-3 verbindet die Vorteile und Sicherheit
eines Getriebes mit abgestuften Gängen mit dem dynamischen
Potential eines stufenlosen Variator-Getriebes mit der wahlweise durchgehend
vollen Leistung ohne Unterbruch. Obwohl hier auf hydrodynamische
Wandler zum Anfahren ebenso verzichtet werden kann, wie auf andere spezifischen
Anfahrhilfen, übertrifft die Gesamtleistung des Ausführungsbeispiels
Getriebe-3 in allen Fahrbereichen, einschliesslich des Anfahrens,
die Wandlerqualität anderer Getriebekonzepte auch in dieser
hohen Leistungsklasse.
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Neben
einem weiten, stufenlosen Wandelbereich kann wahlweise in echten,
hocheffizienten festen Gängen gefahren werden. Für
die Schaltung im Getriebe-3 genügen für sieben
mechanisch fixe Gänge mit einem speziellen Aktiver-Stillstand-Modus
zwischen den sechs Stufenlos-Bereichen fünf Schaltelemente
(Kupplungen, Bremse), vier Zahnrad-Stufengetriebe, drei Planetengetriebe,
zwei Elektromaschinen und ein gängiger mechanischer Variator.
Das Getriebe-3 deckt damit grössere stufenlose Leistungs-
und Wandelbereiche ab, als dies die meisten gängigen Stufengetriebe
können. Zusätzlich laufen die auftretenden höchsten
Drehmomente meist aufgeteilt auf mehrere Zahnradpaarungen parallel
und werden erst wieder im Umlauf-Getriebe eines Power-Multiplication-Planeten-Getriebes 20 zusammengeführt.
Die im Wandelbereich verteilten sieben festen Stufen können
als effiziente Variator-Overrides wie die Gänge in konventionellen
Stufengetrieben genutzt werden. Wahlweise können mit zusätzlichen
Zahnradgetrieben bzw. mit einem Multi-Torque-Getriebe zusätzliche
Direktgänge zum Überbrücken der Variatorleistung
dargestellt werden.
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Eine
singuläre Anwendungsmöglichkeit des Getriebe-3
bietet ein Aktiver-Stillstand-Modus, der sogenannte Fix-Gang X.
Ein mechanisch direkt wirkender Geared-Neutral-Gang hält
dabei ein Fahrzeug, unabhängig von der Motordrehzahl und
unabhängig von der Variatorleistung, absolut unbewegbar im
Aktiven Stillstand, also mit drehendem Motor äusserlich
gestoppt. Auch wenn ein Fahrzeug mit dem Fix-Gang X parkiert ist,
kann der Motor M unabhängig davon still stehen bzw. mit
den vorhandenen E-Maschinen 15, 16 gestartet werden
und leer drehen. Für den spezifischen Einsatz heisst das,
dass z. B. in Arbeitsmaschinen auch andere Leistungszweige wie Generator,
Hydraulikmotor etc. immer nach Bedarf mit der genauen Motorleistung
auch bei sich ändernder Motordrehzahl versorgt werden können, völlig
unabhängig vom eigentlichen Fahrbetrieb einschliesslich
Fahrzeug-Stillstand.
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Zur
vollständigen Blockierung von Motor, Getriebe und Variator
kann zusätzlich zum Fix-Gang X wahlweise das Inverter-Getriebe 30 oder
das Direktgetriebe 42/43 in die Split-Torque-Welle 6 eingekuppelt
werden. Dazu wird die Kupplung 36 oder die Kupplung 44 im
Stillstand geschaltet, eventuell mit Unterstützung einer
E-Maschine.
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Zur
Sicherheit im Getriebe-3 ist immer mindestens eine Kupplung ohne
Verzögerung zum Freilauf freischaltbar.
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Damit
sind mit dem Getriebe-3 zwischen dem Motor M und der Abtriebsachse 51 alle
praktisch sinnvollen Kombinationen von Drehbewegungen vorwärts,
rückwärts, sowie Stillstand und Freilauf zulässig.
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Mit
einem dritten Planetengetriebe gemäss 5,
hier Inverter-Getriebe 30 genannt, können die Ausführungsbeispiele
Getriebe-1 bzw. Getriebe-2 zum Ausführungsbeispiel Getriebe-3
erweitert und gestärkt werden. Da im Getriebe-2 zur Darstellung
eines Reverse-Bereichs die Wahl des Variatorbereichs R bzw. des Split-Torque-Planeten-Getriebefaktors K eingeschränkt ist – die
Bedingung ist ja R > K –, kann im ersten Bereich Start-Split-2
gemäss 4 das Drehmoment der Kombination
Variator × Split-Torque-Planeten-Getriebe nicht auf den
maximalen Wert bei R = K gesteigert werden, ohne
den Motorantrieb im Start-Split-2-Bereich zu unterbrechen. Mit einem
Inverter-Getriebe 30 kann der Geared-Neutral-Punkt des
Kern-Getriebe-1 (hier mit R = K) als zusätzlicher
Drehpunkt für den Variator 7 im Bereich Start-Split-3
genutzt werden. Wenn hier ein Endpunkt der Variator 7-Verstellung
platziert wird, kann mit dem Inverter-Getriebe 30 sowohl
der Drehsinn als auch der Faktor der Torque-Multiplication von der
Planetenwelle 11 zu einer Inverter-Welle 31 verändert
werden. Da durch kann z. B. das Drehmoment im Bereich Start-Split-3
weiter gestärkt werden, ohne den Antrieb zu unterbrechen.
Wie noch zu erläutern ist, wird dank dem Inverter-Getriebe 30 auch
der Bereich Overdrive-Split-2 gemäss 4 zusätzlich nochmals
da erweitert, wo das Effizienz-Maximum aller Stufenlos-Getriebe-Bereiche
liegt.
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Im
Ausführungsbeispiel Getriebe-3 liegt nun am Geared-Neutral-Punkt
A2, im Fix-Gang X, wahlweise auch das absolut höchste mechanische
Drehmoment als Abtrieb an.
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Erfindungsgemäss
wird das Problem der Reduktion von Drehzahldifferenzen zwischen
zwei Wellen bzw. das Problem des mechanischen Kuppelns von zwei
unabhängig drehenden Wellen mit einer Drehzahl/Drehmoment-Transformation
im sog. Aktiven Stillstand überwunden. Das Getriebe-3 wandelt auch
sehr hohe Leistungen kontinuierlich fliessend und ohne Unterbruch
in seinem Geared-Neutral-Punkt zwischen den beiden Bewegungsrichtungen
vorwärts und rückwärts, mit dem sog.
Fix-Gang X als einem mechanisch paradoxen Getriebe-Gang: durch seine
Null-Bewegung ohne Leistungsbedarf – gleichzeitig mit höchstem
mechanischen Drehmomentpotenzial bereit zum Anfahren.
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Eine
Variator 7-Optimierung, mit dem sog. Variator-Enhancement,
wird durch die Wahl des kleinstmöglichen Variatorbereichs R erreicht (z. B. R ≤ 3). Die gegenläufige
Dynamik, dass die Variatorleistung mit der zunehmenden Variator-Wandelbreite abnimmt
bzw. umgekehrt, wird damit erfüllt. Dabei kann ein Doppelzugmittel
die Variatorleistung weiter erhöhen.
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Im
Getriebe-3 wird der gleiche Variator-Wandelbereich gemäss 6 sechs
Mal hintereinander eingesetzt.
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Mit
einer alternierenden, stufenlosen Abfolge von sog. Full-Variator-Bereichen
mit Variator-Verstellungen von Underdrive zu Overdrive und sog. Split-Torque-Bereichen
mit Variatorverstellungen von Overdrive zu Underdrive kann eine
massive, stufenweise Bereichserweiterung erreicht werden.
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Mit
Hilfe einer Kombination von Planeten-Getrieben zur Drehzahlreduktion-/Drehmomenterhöhung
bzw. zur Overdrive-Vergrösserung sowie zur sog. Variator 7-Power-Multiplication
kann erreicht werden, dass die Zugkrafthyperbel, d. h. das Drehzahl
vs. Drehmoment-Diagramm des antreibenden Motors, ganz vom stufenlosen
Wirkungsbereich des gesamten Getriebe-3 abgedeckt wird. Dazu werden der
Variator 7, die Stufengetriebe 12/13, 22/23, 32/33 sowie
die Planetengetriebe 10, 20, 30 mit Hilfe
von Kupplungen mechanisch miteinander vernetzt zu einer Kombination
aus einem sog. Split-Torque-Geared-Neutral-Verfahren und einem sog.
Power-Multiplication-Verfahren. Die zwei E-Maschinen 15, 16 können
zur Kompensation von einzelnen kleinen Leistungs-Defiziten in Bereichen
des Variators 7 eingesetzt werden.
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Mit
der Integration des Reverse-Bereichs aus Ausführungsbeispiel
Getriebe-1, analog zu Getriebe-2, werden auch in Getriebe-3 die
Gesamtwandel-Bereiche und Drehmoment-Bereiche im Variator-Ast vergrössert.
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Mit
einem Drehsinnwechsel beim Split-Torque-Betrieb im Inverter-Getriebe 30,
d. h. wenn das Planetengetriebe 30 nicht als Ganzes blockiert
ist, wird im Vergleich zum Getriebe-2 zusätzlich der höchstmögliche
Faktor zur Torque-Multiplication also mit R = K anwendbar.
Der Schaltsprung im Geared-Neutral-Punkt mit Variator-Inversion
aus Getriebe-2 fällt in Getriebe-3 weg. Zusätzlich
kann im nun unterteilten Bereich Start-Split-3, in einem sog. Bereich
Start-Split-Low-3 gemäss 6, der K-Faktor des Inverter-Getriebes 30 für
eine noch stärkere Torque-Multiplication gewählt
werden.
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Mit
mechanischen Fix-Gängen und abgestuften Direktgängen
bzw. einem reinem E-Betrieb können wahlweise die System-Grenzen
einer mechanischen Variator-Wandlung ganz überwunden werden.
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In
Getriebe-3 folgen sich im Gesamt-Wandelbereich gemäss 6 insgesamt
sechs vollständige Variator-Verstellungen: Reverse-Split-3, Start-Split-Low-3,
Start-Split-High-3, Full-Drive-3, Overdrive-Split-Low-3, Overdrive-Split-High-3.
Dazwischen liegen 5 Synchronpunkte, nämlich A2, A1, B,
C1, C2 mit dem Fix-Gang X und den sog. Fix-Gängen 1, 2,
3, 4. Ein sechster Gang, der Spezial-Gang Max-3 als Maximalübersetzungsgang
bei C3 mit Variator-Freilauf und ein siebenter Gang bei C1, der Spezial-Gang
Speed-3 als Höchstgeschwindigkeitsgang ohne Variator-Beteiligung
bzw. ohne Polygon-Effekt-Limitierung, ergänzen das Getriebe-3.
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Eine
feste Zahnrad-Getriebe-/Planeten-Getriebekombination kann den Stillstand-Gang,
den sog. Fix-Gang X, liefern. Damit wird die Abtriebsdrehzahl an
Welle 51 dynamisch auf Null gehalten, also im Aktiven Stillstand,
und der Abtrieb steht unabhängig von der Motor-(Eingangs-)Drehzahl
im Getriebe-3 still. Dieser Fix-Gang X kann sowohl als mechanische
Stufe für „Dynamische Bremse zum Halten am Berg” mit
laufendem Motor M genutzt werden, als auch für „Park-Bremse”.
Je nachdem, welches der beiden Schaltelemente, Kupplung 4 oder
Kupplung 14, geöffnet wird, bewegt sich das Fahrzeug,
der Variatorverstellung folgend, mit höchstem mechanischem
Dreh-moment vorwärts bzw. mit hohem mechanischem Drehmoment
rückwärts.
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Alle
Fix-Gänge werden von je drei aktivierten Kupplungen eingeschaltet.
Durch die selektive Öffnung einer dieser Kupplungen wird
der Variator 7 befreit und kann seine stufenlose Wandlung
in Richtung des nächsten Fix-Ganges vornehmen. Bei den
kurzen Fix-Gängen mit grosser Schalt- und Wechseldynamik
werden vorzugsweise Reibkupplungen 14, 34 eingesetzt,
damit sie die Schaltvorgänge schnell und mit einem Variator 7-Override
ausführen können. Zur Getriebesicherung ist in
jedem festen Fix-Gang entweder die Split-Torque-Kupplung 14 oder
die Inverter-Kupplung 34 aktiviert. Bei Bedarf können
beide Kupplungen ihre wahlweise reibschlüssige Blockierung
sofort und verzögerungsfrei lösen. In vier von sechs
Bereichen mit stufenloser Wandlung wirkt ebenfalls mindestens eine
der beiden Kupplungen 14 bzw. 34. Beim Anfahren
im Bereich Start-Split-Low-3 wirkt die Inversionsbremse 35,
die ebenfalls vorzugsweise als reibschlüssiges Element
ausgeführt werden kann.
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Im
längsten Bereich Overdrive-Split-High-3 wirkt wahlweise
der Variator 7 mit seinen Anpress-Scheiben als reibschlüssiges
Sicherheits-Element neben den wahlweise formschlüssigen
Zahnkupplungen 4 und 36.
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Auch
für die wahlweise eingeschalteten Direktgänge
z. B. mit dem Getriebe 42/43, wirken die Kupplungen 14, 34 und
die Bremse 35 als Sicherungselemente analog zum stufenlosen
Betrieb mit dem Variator 7, denn die Direktgänge überbrücken, wie
schon beschrieben, die Variator-Leistung.
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Gegenüber
dem Ausführungsbeispiel Getriebe-2 wird einzig das Inverter-Getriebe 30 zwischen die
Split-Torque-Welle 6 und die Planetenwelle 11 eingebaut,
mit den drei Schaltelementen Inverter-Kupplung 34, Inversionsbremse 35,
Zahnrad-Kupplung 36. Dieses Getriebe 30 ersetzt
aus dem Ausführungsbeispiel Getriebe-2 das Zahnradgetriebe 26/27 mit
der Kupplung 25 und platziert die Inversionsbremse 35 vom
Zahnradgetriebe 26/27 oder dem Split-Torque-Getriebe 10 in
Getriebe-2 neu im Getriebe-3 an das Zahnradgetriebe 32/33 oder das
Inverter-Getriebe 30. Die Funktion der Inversionsbremse 35 ist
auch hier das Stoppen des Summenglieds im Planetengetriebe 30,
was sinngemäss zur Umkehrung oder Inversion der Drehzahl
von der Planetenwelle 11 zur Inverter-Welle 31 in
Getriebe-3 führt. Zur Steigerung des Drehmoments kann ein Torque-Multiplication-Faktor K im Inverter-Getriebe 30 gewählt
werden.
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7 Schaltablauf
Aktiver Stillstand, Anfahren, Vorwärtsbeschleunigung bis
zum maximalen Overdrive:
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Beim
Motorstart im Getriebe-3 können die Kupplung 4,
die Split-Torque-Kupplung 14 und die Inversions-Bremse 35 geschlossen
sein, so dass der sog. Fix-Gang X eingelegt ist. Der Abtrieb an
der Welle 51 ist damit prinzipiell Null. Bei drehendem
Motor M, sobald die Split-Torque-Kupplung 14 gelöst
wird und der Variator 7 von Underdrive in Richtung Overdrive
verstellt wird, fährt das Fahrzeug vorwärts im Bereich
Start-Split-Low-3 an. Beim Fix-Gang 1 am Ende des Variator 7-Overdrive,
im Punkt A1 gemäss 6, oder
wahlweise schon vorher als Gesteuerte Kupplung, wird die Inverter-Kupplung 34 aktiviert,
so dass die Inverter-Welle 31 beim Durchfahren des Nullpunktes
beispielsweise kurz still steht. Die Inverter-Kupplung 34 verbindet
bzw. blockiert das Summanden-Glied an der Planetenwelle 11 mit
dem Summenglied des Inverter-Getriebes 30 und kann als
reibende Kupplung ausgeführt werden, welche dynamisch gesteuert
schaltbar ist. Beim Nulldurchgang, d. h. beim Stillstand von Planetenwelle 11 und
der Inverter-Welle 31 oder dynamisch früher, kann
die Inversions-Bremse 35 gelöst werden und anschliessend
der Bereich Start-Split-High-3 mit der umgekehrten Verstellrichtung
des Variators 7 durchfahren werden, bis mit dem vorzugsweise
dynamisch gesteuerten Einkuppeln der Split-Torque-Kupplung 14 der
Fix-Gang 2 im Punkt B im Wellendiagramm gemäss 6 erreicht
ist. Hier kann die Kupplung 4 gelöst und die Variator-Verstellung
wieder umgekehrt werden. So kann der Bereich Full-Drive-3 durchfahren
werden, bis der Fix-Gang 3 mit dem Einkuppeln der Kupplung 36 im
Punkt C1 erreicht ist. Mit dem Lösen der Inverter-Kupplung 34 und
der Umkehrung der Variatorverstellung kann der Overdrive-Split-Low-3
durchfahren werden bis der Fix-Gang 4 mit dem Einkuppeln der Kupplung 4 erreicht
ist. Mit dem Lösen der Split-Torque-Kupplung 14 und
der Umkehrung der Variator-Verstellung kann der Bereich Overdrive-Split-High-3
durchfahren werden bis zur maximalen Getriebeübersetzung
bei minimalem Variator-Moment. Ein zweiter Aktiver-Stillstand, diesmal
nur mit der Planetenwelle 11, kann hier mit Hilfe des Variators 7 die
Drehzahl auf Null halten, so dass bei maximaler Übersetzung
die ganze Motorleistung, abzüglich der Variator 7-Verluste, über
die mechanischen Äste und durch das Power-Multiplication-Getriebe 20 in
die Abtriebswelle 51 fliesst.
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Wahlweise
kann hier mit einem Schaltsprung, d. h. mit Zugkraftunterbrechung
oder einem sog. E-Maschinen-Override, das Inverter-Getriebe 30 aus
der mechanisch gegebenen Sequenz herausgelöst und zu einem
Spezial-Gang geschaltet werden. Dazu werden die Kupplungen 4, 36 gelöst
und anschliessend die Inverter-Kupplung 34 eingekuppelt und
blockiert, sowie die Inversions-Bremse 35 gebremst. Diese
Schaltung kann als Spezial-Gang-Max-3 im Punkt C3 genutzt werden.
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Ein
zusätzlicher Gang, zum Antrieb über die Polygon-Effekt-Limitierung
hinaus, kann zwischen den Bereichen Full-Drive-3 und Overdrive-Split-Low-3
geschaltet werden. Dieser sog. Spezial-Gang-Speed-3 wird erreicht,
indem im Fix-Gang-3, statt der Inverter-Kupplung 34, die Split-Torque-Getriebe-Kupplung 14 gelöst
wird. So kann der Variator 7 herausgelöst und
in Richtung der eins-zu-eins-Übersetzung mit kleinerer
Zugmittelgeschwindigkeit zurückgefahren werden, um aus
dem Polygoneffekt-Bereich zu kommen. Dieser mechanische Spezial-Gang-Speed-3
kann z. B. für das absolute Geschwindigkeitsmaximum bzw.
bei maximaler Motorleistung eingesetzt werden. Dank dem Variator 7-Freilauf
kann das Getriebe-3 unlimitiert drehen, ev. mit zusätzlicher
elektrischer Unterstützung über die E-Maschinen 15, 16.
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Schaltablauf: Aktiver Stillstand, Anfahren,
Rückwärtsbeschleunigung:
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Beim
Motorstart im Ausführungsbeispiel Getriebe-3 können
die Kupplung 4, die Split-Torque-Kupplung 14 und
die Inversions-Bremse 35 geschlossen sein, so dass der
sog. Fix-Gang X eingeschaltet ist. Der Abtrieb an der Welle 51 ist
damit prinzipiell Null. Mit dem Lösen der Kupplung 4 und
der Variatorverstellung in Richtung Variator-Overdrive bewegt sich
das Fahrzeug rückwärts durch den Bereich Reverse-Split-3.
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Wie
in allen anderen Bereichen kann das mechanische Drehmoment mit einer
E-Wandlung von der ersten E-Maschine 15 auf der Split- Torque-Welle 6 zur
zweiten E-Maschine 16 auf der Planetenwelle 11 bzw.
Inverter-Welle 31 erhöht werden.
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Nur
im Bereich Start-Split-Low-3 verläuft die E-Wandlung umgekehrt,
weil hier die Inverter-Welle 31 im umgekehrten Sinn dreht.
Bei der Vorwärts-Beschleunigung kann die Inverter-Welle 31 deshalb
mit der zweiten E-Maschine 16 als Generator gebremst werden;
die erste E-Maschine 15 treibt dann als Motor die Split-Torque-Welle 6 an.
Um Verluste zu minimieren, kann die zweite E-Maschine 16 sinngemäss möglichst
nahe zum Power-Multiplication-Getriebe 20 platziert werden,
d. h. alternativ auch auf die Inverter-Welle 31.
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Bei
einer entsprechenden Dimensionierung des Variator-Bereichs R, des Faktors K im Split-Torque-Getriebe 10 und
des Torque-Multiplication-Faktors im Inverter-Getriebe 30 kann
im Ausführungsbeispiel Getriebe-3 der ganze elektrische
Bereich mit den E-Maschinen 15 und 16 weggelassen werden,
ohne Leistungseinbusse im Vorwärts-Bereich des Getriebes
bzw. ohne dass bei der Wandlung der Motorleistung Lücken
in der zugkrafthyperbel auftreten. Einzig beim Rückwärtsfahren
ist prinzipiell die Drehmomentübertragung reduziert.
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Variante Getriebe-3.0 ohne Reverse-Bereich:
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In
einer weiteren Variante des Ausführungsbeispiels Getriebe-3
wird der grundsätzlich vorhandene Reverse-Bereich in den
Vorwärtsfahrbereich integriert. Mit der zweiten Integration
eines Reverse-Bereichs, des Reverse-Bereichs aus Getriebe-3, zusätzlich
zur ersten Integration aus Getriebe-1 gemäss 1,
kann die Gesamtgetriebeleistung im Getriebe-3.0 maximal gesteigert
werden.
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Starke
Dieselmotoren können bisher in Arbeitsmaschinen und Lokomotiven
nur mit Hilfe von aufwendigen (hydraulischen, dieselelektrischen
etc.) Anfahr-Wandlungen eingesetzt werden. Dank dem stufenlosen
mechanischen Anfahren mit dem Getriebe-3.0 können nun auch
diese Einsatzbereiche mit sehr hohen Leistungen erschlossen werden.
Im Betrieb, z. B. in Lokomotiven, ist dabei oft keine eindeutige
Vorwärts- bzw. Rückwärts-Richtung mehr
gegeben bzw. müssen beide Fahr-Bereiche symmetrisch abgedeckt
sein. Damit kann nicht mehr von einem weiten Vorwärtsbereich
und einem kurzen Rückwärtsbereich ausgegangen
werden, wie ihn das Getriebe-3 z. B. für LKW-Antriebe bietet.
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Im
Getriebe-3.0 können auch sehr kleine Variator-Wandel-bereiche
(z. B. R < 2,5) zur Stärkung des Variator-Enhancements
eingesetzt werden. Gleichzeitig kann ein grosser Faktor K im Power-Multiplication-Planetengetriebe
gewählt werden. Die Wahl der Dimensionen von Variator (R) und Planetengetriebe 10, 20, 30 erlaubt
es, die als Konsequenz daraus anfallenden fixen Gänge z.
B. möglichst regelmässig im Gesamtwandelbereich
zu verteilen und damit die Gesamtwirkung zu unterstützen
bzw. mit den festen Getriebestufen zu ergänzen.
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Zur
zusätzlichen Unterteilung der Bereiche zwischen den Fix-Gängen
können mit einem Multi-Torque-Getriebe 49 mit
einer Kupplung 45, mit einem oder mehreren Getrieben 42/43 mit
je einer Direkt-Kupplung 44, je sechs sog. Direkt-Gänge
geschaffen werden. Insbesondere beim Anfahren mit dem Getriebe 3.0,
im Bereich Reverse-Split-3 aus Getriebe-3, kann mit einem Direktgang
als 1. Gang die erhebliche Belastung der beiden E-Maschinen 15, 16 minimiert
werden.
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In
der Variante Getriebe-3.0 kann die Gesamtleistung mit der Integration
des Reverse-Bereichs weiter erhöht werden. Dazu wird zur
maximalen Wandlerleistung der gesamte Vorwärts- und Rückwärtsbereich
eines Getriebe-3 gebraucht. Auch auf der höchsten Leistungsstufe
werden mit dieser Variante des Getriebe-3.0 ohne Zugkraft-Unterbrüche
alle Vorwärts-Fahrbereiche, inklusive das Anfahren aus
dem Aktiven Stillstand, über einen Gesamtbereich von sechs
Variator 7-Verstellbereichen mit allen dazwischen liegenden
Fix-Gängen mechanisch gewandelt. Dabei wird der Variator
wahlweise von zwei relativ kleinen Elektro-Maschinen unterstützt. Die
E-Maschine 16 kann in dieser Variante auf der Variator-Welle 8 sitzen.
Wenn der Reverse-Bereich aus Getriebe-3 im Getriebe-3.0 integriert
wird, entfällt ein integrierter Rückwärtsbereich
vollständig bzw. nach Wahl teilweise.
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Auch
die Variante Getriebe-3.0 baut auf dem Kern-Getriebe-1 sowie dem
Getriebe-3 auf und funktioniert damit sinngemäss gleich.
Bei gleichen Teilen, wie sie im Getriebe-3 verbaut sind, kann für
die Variante Getriebe-3.0 die Dimensionierung des Variator-Bereiches R, des Faktors K im Split-Torque-Getriebe 10,
sowie des Multiplication-Faktors im Power-Multiplication-Getriebe 20 und
im Inverter-Getriebe 30 so gewählt werden, dass
der Geared-Neutral-Punkt im Punkt A3 erreicht wird. Wie schon für das
Ausführungsbeispiel Getriebe-2 erläutert, hängt der
Faktor der Power-Multiplication direkt mit dem Verhältnis
A3-B/A1-B im Wellendiagramm gemäss 6 zusammen.
Dank einer noch weiter gehenden Verschiebung des Geared-Neutral-Stillstands,
bzw. der Drehzahl der Abtriebswelle 51 ergibt sich eine nochmalige
Leistungs-erhöhung. Die Zugkrafthyperbel verschiebt sich
mit dem Getriebe-3.0 noch weiter nach links zum neuen Geared-Neutral-Punkt
A3. Die nochmalige Verbreiterung bzw. Abflachung der Zugkrafthyperbel
reduziert die Drehmomente im Variator 7 beim Durchlaufen
des Bereiches Full-Drive-3 im Variator-Underdrive im Vergleich zum
Variator-Overdrive noch weiter. Dadurch kann das Torque-Enhancement
im Variator 7 auch noch weiter steigen. Zusätzlich
wächst der Faktor des Power-Enhancements stark an, so dass
mit dieser Variante von Getriebe-3 die absolut höchste
Getriebeleistung stufenlos gewandelt werden kann.
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Mit
einem doppelten Zugmittel bzw. einem zweifachen Variator 7 kann
ein absolutes Leistungsmaximum erreicht werden.
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Die
Leistungsübertragung/Leistungssteuerung hin zur Inverter-Welle 31 kann
weitgehend der Variator 7 übernehmen. Einzig im
kürzesten Anfahrbereich aus dem Stillstand besteht grundsätzlich
eine mechanische Anfahrschwäche, weil dieser Bereich, Start-3.0
genannt, nur vom Inverter-Getriebe 30 allein bzw. ohne
das Split-Torque-Getriebe 10 verstärkt werden
kann. Mit Unterstützung der beiden E-Maschinen 15, 16 kann
z. B. noch bei tiefen Motordrehzahlen der erste Direkt-Gang-1 bzw.
der aus dem Fix-Gang X entstandene erste Fix-Gang 3.0 erreicht werden.
Anschliessend kann rein mechanisch im Fix-Gang 3.0 mit der steigenden
Motorleistung beschleunigt werden. Mit tiefen Motordrehzahlen anzufahren
deckt sich auch bei Grossmotoren mit dem Ziel der Energieeffizienz
und stärkt ausserdem das früher schon erläuterte
Low-Speed-Enhancement mit seiner grösseren Variatorleistung
und der höheren Drehmomentkapazität der E-Maschinen
bei tieferen Motordrehzahlen. Da es sich hier sinngemäss
um eine kurzzeitige Anwendung handelt, können die E-Maschinen
entsprechend überlastet werden. Zusätzlich kann
mit der Inverter-Kupplung 34 gesteuert eingekuppelt werden,
so dass die erste feste Stufe mit dem Fix-Gang 3.0 schneller erreicht
wird. Im Fix-Gang 3.0 werden die gleichen Schaltelemente eingesetzt,
wie im Fix-Gang X im Getriebe-3.
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Alternativ
kann die Zahnkupplung 44 am Getriebe 42/43,
als Reibkupplung ausgeführt oder als hydraulische Anfahrkupplung,
beim Einkuppeln des ersten Direktganges zur Unterstützung
eingesetzt werden.
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Das
Getriebe-3.0 führt die Getriebereihe Getriebe-1, Getriebe-2,
Getriebe-3 dadurch logisch weiter, dass bei Gleichläufen
(gleiche Drehzahl von Wellen) und bei Nulldurchgängen (Stillstand
einer Welle) Planetengetriebe so eingesetzt werden, dass sie für den
Variator einen Richtungswechsel und im Getriebe eine Drehmomentverstärkung
erlauben. Die grundsätzlich kontinuierlich steigenden bzw.
sinkenden Eingangsdrehzahlen vor dem Summiergetriebe werden mit
Hilfe dieser Planetengetriebe im Variator-Ast mit Auf- und Ab-Bewegungen
wie in einer Harmonika zusammengefaltet. Theoretisch lassen sich
mit diesem Getriebe-System viele Varianten als Getriebe darstellen.
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Eine
weitere Variante von 3 stellt das Getriebe-10 gemäss 10 dar.
Diese Getriebevariante läuft ohne mechanischen Variator,
nur mit einer E-Wandlung zwischen den E-Maschinen 15 und 16. Dieses
Getriebe-10 eignet sich dadurch z. B. für kleinere Hybridfahrzeuge.
Es nutzt vor allem beim Anfahren die hohe Drehmomentkapazität
der E-Maschinen 15, 16 und kombiniert im Bereich
Overdrive-Split-10 den reduzierten Einsatz von elektrischer Energie
bei der stufenlosen Wandlung und parallel dazu die Stärken
von festen Gängen. Zusätzlich kann dank dem grossen
Drehzahlbereich der E-Maschine 16 auf einen spezifischen
Reverse-Bereich verzichtet werden, wodurch die Inversionsbremse 35 entfällt.
Für eine Rückwärtsbewegung kann die E-Maschine 16 am
Geared Neutral-Punkt beschleunigt werden, statt gebremst wie zum
vorwärts Fahren, so dass im Split-Torque-Getriebe 10 eine
negative Drehbewegung resultiert. Mit den E-Maschinen 15, 16 wird
wahlweise von der hohen Drehmomentverstärkung mit einem
Multi-Torque-Getriebe 49, von den grossen Drehzahlbereichen
vorwärts und rückwärts und vom hohen
Drehmoment bei kleinen Drehzahlen profitiert.
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Beim
Anfahren mit drehendem Motor M fliesst im Getriebe-10 die Leistung über
die Split-Torque-Welle 6 in das Power-Multiplication-Getriebe 20.
Da wird die Leistung im Stillstand vom Power-Multiplication-Getriebe 20 aufgeteilt
bzw. über das Getriebe 22/23 und die
Planeten-Welle 11 zum Split-Torque-Getriebe 10 geleitet,
wo sie ein zweites Mal gewandelt bzw. aufgeteilt wird.
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Das
Split-Torque-Getriebe-10 ist mit dem Getriebe 12/13 und
der Kupplung 4 oder wahlweise mit dem Getriebe 26/27 und
der Kupplung 25 mit der Split-Torque-Welle 6 verbunden,
was bewirkt, dass das Drehmoment der E-Maschine 16 an der
Variator-Welle 8 verstärkt wird.
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Dank
dieser Drehmomentverstärkung kann auch mit tiefer Motordrehzahl
und einem tiefen Motordrehmoment mit der kombinierten Wirkung aus Torque-Multiplication – entsprechend
dem Faktor K des Split-Torque-Getriebes 10,
hohem Drehmoment der E-Maschine 16, wahlweise zusätzlich
mit Überlastung der E-Maschine 16 –,
sehr dynamisch im Split-Torque-Verfahren angefahren werden. Das Drehmomentpotenzial
der E-Maschine 16 ist bei tiefer Motordrehzahl am grössten
und sie kann zusätzlich kurzzeitig überlastet
werden.
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Sobald
im Synchronpunkt B der Fix-Gang 1 erreicht ist, wird das Split-Torque-Getriebe 10 wahlweise
mit Hilfe einer Gesteuerten Split-Torque-Kupplung 14 dynamisch
verblockt und die Kupplung 4 gelöst. Dadurch wird
der Bereich Full-Drive-10 erreicht, in welchem die Wandlerleistung
zwischen E-Maschine 15 und E-Maschine 16 fliesst.
Zwischen Fix-Gang 1 und Fix-Gang 2 kann wahlweise über
die Kupplung 44 ein Direkt-Gang eingekuppelt werden, der
die E-Maschinen mit einem Bypass vollständig entlastet. Ausserdem
kann mit der Antriebssteuerung 9 die Motordrehzahl gesenkt
und dadurch die Getriebewandlung Richtung Overdrive beschleunigt
werden, damit der Fix-Gang 2 schneller erreicht wird. Der Fix-Gang 2
wird mit der Kupplung 25 eingeschaltet. Sobald die Kupplung 14 gelöst
ist, kann mit der E-Wandlung der Bereich Overdrive-Split-10 durchfahren
werden, wahlweise unterbrochen mit einem weiteren Direkt-Gang mit
der Kupplung 44. Im längsten Overdrive liegt ein
Wirkungsgradmaximum mit der E-Wandlung vor, da hier die elektrische
Leistung, die schon dank dem Power-Multiplication-Getriebe 20 reduziert
ist, ergänzt mit dem Split-Torque-Verfahren, gegen Null
strebt.
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Ein
Getriebe-10 mit zwei Direkt-Getrieben ermöglicht mit fünf
Schaltelementen acht feste Vorwärtsgänge. In allen
Bereichen und festen Gängen können die E-Maschinen 15, 16 elektrische
Leistung einspeisen bzw. abzweigen.
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Rückwärts Fahren:
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Wenn
am Geared Neutral-Punkt die elektrische Leistung statt von E-Maschine 16 zu
E-Maschine 15 in umgekehrter Richtung fliesst, wird die
Drehzahl der Variatorwelle 8 zusätzlich erhöht,
was im Power-Multiplication-Getriebe 20 eine Rückwärtsdrehung
zur Folge hat und den Bereich Reverse-Split-10 erschliesst.
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Elektrisch Anfahren im Modus „Hybrid”:
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Bei
still stehendem Motor M kann direkt mit der E-Maschine 16 losgefahren
werden. Die E-Maschine 16 treibt bei geschlossener Kupplung 14 das Power-Multiplication-Getriebe 20 an,
das bei Motorstillstand als Standgetriebe wirkt. Damit wird praktisch
im Bereich Full-Drive-10 angefahren. Die E-Maschine 15 kann
bei Bedarf den Motor M andrehen, der sofort mit seiner Leistung über
das Power-Multiplication-Getriebe 20 den Antrieb unterstützen
kann. Ausserdem kann die Getriebeübersetzung, das heisst
können die Drehzahlen der beiden E-Maschinen verändert
werden, z. B. in Richtung Underdrive, um mit dem Split-Torque-Verfahren
im Start-Split-10, also mit geschlossener Kupplung 4 und
geöffneter Kupplung 14, antreiben zu können.
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Sinngemäss
kann auch mit umgekehrter Drehrichtung in den Bereich Reverse-10
beschleunigt werden.
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Spezielle Verfahren für koaxiale
Getriebeformen:
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Alle
Getriebevarianten Getriebe-1, Getriebe-2, Getriebe-3, Getriebe-3.0,
Getriebe-10, lassen sich sowohl auf zwei Haupt-Wellen, als sog.
Parallel-Ausführungen, als auch auf einer Haupt-Welle,
als sog. Koaxial-Ausführungen, darstellen. In den bisherigen
Ausführungen sind ausschliesslich Getriebevarianten als
Parallel-Ausführungen beschrieben worden. Die Besonderheiten der
Koaxial-Ausführungen werden nachfolgend ausdrücklich
hervorgehoben.
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In
allen Koaxial-Ausführungen wird die Split-Torque-Welle 6 zur
Hauptachse, auf der alle Planetengetriebe liegen, die Getriebe 10, 20, 30,
vorzugsweise auch ein Kombi-Stufen-Getriebe 40, gebildet
aus den Stufengetrieben 12/13, 26/27 und
den entsprechenden Schaltelementen 4, 25, 35,
wahlweise auch ein Multi-Torque-Getriebe 49, sowie wahlweise
auch der Motorantrieb M. Planetengetriebe sind gerade bei grossen
Leistungen mit niederen Drehzahlen und sehr hohen Drehmomenten erste Wahl.
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In
den Koaxial-Ausführungen kann die Split-Torque-Welle 6 als
Antriebswelle vom Motor M bis in das Power-Multiplication-Getriebe 20 durchlaufen,
und alle anderen Planetengetriebe können sich um diese
Achse drehen. Die Zwischenwelle 5 kann wahlweise zur Verkleinerung
der Dimensionen von Variator 7 und/oder der E-Maschine 15 auf
höherem Drehzahlniveau dienen, die Variatorwelle 8 wird
mit dem umplatzierten Getriebe 22/23 mit dem Split-Torque-Getriebe 10 verbunden.
Hierbei kann wahlweise ein Multi-Torque-Getriebe 49 ebenfalls
mit Split-Torque-Welle 6 verbunden montiert werden. In den
koaxialen mechanischen Getrieben mit dem Motorantrieb an der Split-Torque-Welle 6 können
der Variator 7, sowie wahlweise die beiden E-Maschinen 15, 16 an
zwei Wellenenden frei zugänglich montiert werden.
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Das
koaxiale Drehen der Split-Torque-Welle 6 und des ersten
Summandenglieds des Split-Torque-Getriebes 10 erlaubt ein
direktes Zusammenkuppeln dieser beiden Wellen mit Hilfe einer zusätzlichen
Direkt-Kupplung 45. Weil die Übersetzungsverhältnisse
der Getriebe 2/3 und 42/43 meist ähnliche
Werte besitzen, kann das Direkt-Getriebe 42/43 wahlweise
ganz weggelassen werden. Alternativ kann das Getriebe 42/43 mit
der Kupplung 44 auch mit der zusätzlichen Kupplung 45 betrieben werden,
so dass die doppelte Anzahl von Direkt-Gängen im Getriebe
zur Verfügung steht, unab hängig davon, ob ein
Multi-Torque-Getriebe 49 eingebaut ist oder nicht.
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Im
Stillstand, mit zwei geschlossenen Direktkupplungen 44, 45 und
stehendem Motor M, sonst aber durchgehend geöffneten Kupplungen
und Bremsen, kann mit der E-Maschine 16 angefahren werden,
wenn sie auf der Planetenwelle 11 liegt, ohne dass die
E-Maschine 15 die Zwischenwelle stabilisieren muss, weil
die beiden geschalteten Direkt-Gänge die Zwischenwelle 5 und
die Split-Torque-Welle 6 blockieren.
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Beim
Einsatz eines Kombi-Stufen-Getriebes 40 kann die Bremse 35 vom
Summenglied des Split-Torque-Getriebes 10 als Bremse im
Planeten-Getriebe 40 platziert werden, was alle Funktionen
der separaten Stufengetriebe zulässt, aber die Funktionen
der Schaltelemente verändert.
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Die Koaxial-Ausführung von Getriebe-2
nach 8:
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In
diesem Getriebe-2 liegen die drei Planetengetriebe Power-Multiplication-Getriebe 20, Split-Torque-Getriebe 10 und
Multi-Stufen-Getriebe 40 in dieser Reihenfolge auf der
Split-Torque-Welle 6. Das heisst, dass die Planetenwelle 11 als
Verbindung von Split-Torque-Getriebe 10 und Power-Multiplication-Getriebe 20 das
Ringelement dieser beiden Getriebe darstellt, auf welchem die E-Maschine 16 drehen
kann. Am Summenglied des Split-Torque-Getriebes 10 können
drei Gangstufen mit dem Kombi-Stufen-Getriebe 40 wirken,
nämlich ein Stillstand, der durch das gemeinsame Wirken
von Bremse 35 mit Kupplung 25 aktiviert wird,
eine erste Stufe, die durch die aktivierte Kupplung 4 und
die Bremse 35 geschaltet wird, eine zweite Stufe, die durch
die Kupplungen 4 und 25 geschaltet wird. Obwohl
die gleichen Schaltelemente wie in der Parallelausführung
vorhanden sind, ist ihre Funktionsweise in der Koaxialausführung
verschieden.
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Wahlweise
schaltet eine Kupplung 45 vier Direkt-Gänge, mit
einem zusätzlichen Getriebe 42/43 und
einer Kupplung 44 kommen nochmals 4 Direkt-Gänge
dazu.
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Die Koaxial-Ausführung von Getriebe-3
nach 9:
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In
diesem Getriebe-3 liegen die drei Planetengetriebe Power-Multiplication-Getriebe 20,
Inverter-Getriebe-30 und Split-Torque-Getriebe 10 in dieser
Reihenfolge auf der Split-Torque-Welle 6. Das heisst, dass
die Inverterwelle 31 als Verbindung von Power-Multiplication-Getriebe 20 und
Inverter-Getriebe 30 das Ringelement dieser beiden Getriebe darstellt,
auf welchem die E-Maschine 16 drehen kann. Die Bremse 35 kann
wahlweise direkt am Summenglied des Inverter-Getriebes 30 oder
indirekt am Zahnrad 32 des Getriebes 32/33 wirken.
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Wahlweise
schaltet eine Kupplung 45 sechs Direkt-Gänge,
mit einem zusätzlichen Getriebe 42/43 und
einer Kupplung 44 kommen nochmals sechs Direkt-Gänge
dazu.
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Die Koaxial-Ausführung von Getriebe-10
nach 12:
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In
diesem Getriebe-2 liegen die drei Planetengetriebe Power-Multiplication-Getriebe 20, Split-Torque-Getriebe 10 und
Multi-Stufen-Getriebe 40 in dieser Reihenfolge auf der
Split-Torque-Welle 6.
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Zum
elektrisch Anfahren vorwärts kann mit Hilfe der Bremse 35 und
der Kupplung 25 die Zwischenwelle 5 gestoppt werden
und das Fahrzeug mit der E-Maschine 16 rückwärts
drehend, vom Split-Torque-Getriebe 10 und vom Power-Multiplication-Getriebe 20 Drehmoment-verstärkt
beschleunigt werden bzw. sinngemäss in der umgekehrten
Fahrtrichtung.
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Wahlweise
schaltet eine Kupplung 45 drei Direkt-Gänge, mit
einem zusätzlichen Getriebe 42/43 und
einer Kupplung 44 kommen nochmals drei Direkt-Gänge
dazu.
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Ein
Schaltablauf ist in 13 für ein Getriebe-2
in Koaxial-Ausführung dargestellt. Die Schaltelemente sind
die Kupplungen 4, 14, 25 und wahlweise 44 und/oder 45,
sowie die Bremse 35.
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Beim
Motorstart im Getriebe-2 kann die Bremse 35 aktiviert sein.
Entsprechend dem Signal des Fahrers zum vorwärts Anfahren,
geht der Variator 7 in die Stellung Variator-Overdrive,
worauf die Kupplung 4 und die Bremse 35 zum Geared
Neutral-Stillstand geschlossen werden und der Bereich Start-Split-2
eingeschaltet ist. Je nach Anzahl Direkt-Getriebe mit den Kupplungen 44, 45,
können in diesem Bereich die Direkt-Gänge 3, 4
zur Variator-Überbrückung geschaltet werden. In
der maximalen Underdrive-Stellung des Variators 7 wird
der Fix-Gang 1 erreicht und wahlweise schon vorzeitig mit der Gesteuerten
Kupplung 14 dynamisch blockiert. Sobald die Bremse 35 gelöst
ist, wahlweise auch die Kupplung 4, kann der Variator 7 im
nun geschalteten Bereich Full-Drive-2 antreiben, wahlweise überbrückt
von den Direkt-Gängen 5, 6. Das mitdrehende Multi-Stufen-Getriebe 40 kann
wahlweise ganz frei geschaltet werden. Im Bereich Full-Drive-2 kann
die Kupplung 4 aktiviert bleiben, wodurch allein mit der
dynamischen Aktivierung der Kupplung 25 der Fix-Gang 2
am Ende des Variator-Overdrive geschaltet wird. Sobald die Kupplung 14 gelöst
ist, kann der Variator im Bereich Overdrive-Split-2 die Wandlung
fortsetzen, wahlweise überbrückt von Direkt-Gängen
7, 8.
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Im
Stillstand, entsprechend dem Signal des Fahrers zum rückwärts
Anfahren, geht der Variator 7 in die Stellung Variator-Underdrive,
worauf die Kupplung 25 und die Bremse 35 geschlossen
werden und damit das Multi-Stufen-Getriebe 40 im Stillstand
blockieren, wodurch im Geared Neutral-Stillstand der Bereich Reverse-Split-2
eingeschaltet wird. Mit der Variator-Verstellung in Richtung Overdrive
fährt das Fahrzeug rückwärts, wobei der
Variator 7 auch in diesem Bereich wahlweise von den Direkt-Gängen
2, 1 überbrückt werden kann.
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Wenn
die Kupplungen 44 und 45 als formschlüssige
Zahnkupplungen oder als Schaltgetriebe ausgeführt sind,
kann mit dem gleichzeitigen Einschalten von zwei Direkt-Gängen
das Getriebe in Park-Stellung bei gestopptem Motor blockiert werden.
Zur Getriebesicherheit sind im Fahrbetrieb reibschlüssige
Schaltelemente 14 und/oder 25 und/oder 35 eingeschaltet,
die bei Bedarf verzögerungsfrei gelöst werden
können.
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Als
Minimal-Variante kann das Getriebe-10 gemäss 10 auch
als einfacher und gleichzeitig leistungsstarker Anfahrwandler mit
Reverse-Bereich, aber ohne Overdrive-Bereich, betrieben werden.
Dieses Getriebe-10.0 kann mit einem Minimum an Teilen, wahlweise
ohne Batterie 50, als Kupplung mit Drehmomentverstärkung
zwei Wellen, z. B. dynamisch zum Gleichlauf, wahlweise auch mit
zwei zusätzlichen kleineren festen Stufen, beschleunigen und
zusammenkuppeln, und danach, mit einem vorgegebenen Grenzdrehmoment
in der Split-Torque-Kupplung 14, jederzeit zur Sicherheit trennbar
halten. Wahlweise können alle drei Kupplungen 4, 14, 45 auch
als Zahnkupplungen oder als Schaltgetriebe ausgeführt sein.
Je zwei Kupplungen schalten eine Gangstufe, also die Kupplungen 4 und 45 eine
erste Stufe, die Kupplungen 4 und 14 eine zweite
Stufe, die Kupplungen 14 und 45 eine dritte Stufe,
den Gleichlauf der Split-Torque-Welle 6 und der Abtriebswelle 51.
Das Split-Torque-Getriebe 10 lässt sich einerseits
entsprechend den spezifischen Beschleunigungsansprüchen
dimensionieren, andererseits kann es parallel zum Einsatz als Wellenkupplung
auch als elektrischer Generator benutzt werden.
-
Antriebsteuerung Grundlagen:
-
Das
vorgeschlagene Getriebe besteht aus einem fest übersetzten
Stufengetriebe, das in einer Sequenz geschaltet wird. In der erfindungsgemässen Ausführung
werden die Zwischenbereiche von einer Leistungswandlung durch einen
Variator bzw. zwei E-Maschinen abgedeckt, was zu einem stufenlosen Getriebe
ohne Zugkraftunterbrechung führt. Dadurch kann das erfindungsgemässe
Getriebe als variables Verbindungsglied zwischen dem Antriebsbereich
mit einem Motorantrieb M und Leistung aus einer Batterie 50 und
dem Abtriebsbereich bzw. Fahrzeugantrieb wirken. Der Fahrer hat
keinen direkten Einfluss auf dieses Getriebe. Das Gaspedal ist ein reines Funktionspedal
zum Beschleunigen. Ein solches Getriebe besteht aus verschiedenen
Teilbereichen, die erfindungsgemäss von je einem Variator-Bereich R abgedeckt werden. Die Stufenschaltungen
an den Endpunkten dieser Variator-Bereiche können in der einfachsten
Form mit Schaltgetrieben ausgeführt sein, die beim Synchronlauf
der entsprechenden Wellen geschaltet werden. In komplexeren Ausführungen
werden Reibkupplungen eingesetzt, die auch ohne Synchronlauf schaltbar
sind, was einen entscheidenden Einfluss auf die Getriebe-Wandeldynamik
hat.
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In
hierarchischen Ebenen von zunehmender Komplexität wird
die Antriebssteuerung nachfolgend mit dem notwendigem Bedarf an
Hardware und Programmierung beschrieben.
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Auf
der elementarsten, ersten Ebene werden Drehzahlsensoren von Split-Torque-Welle 6,
Variator-Welle 8, Abtriebswelle 51 in der Antriebssteuerung 9 entsprechend
einem Schaltschema mit Synchrondrehzahlen, als Verhältnisse
der Split-Torque-Welle 6 und der Variator-Welle 8 bzw. der
Abtriebswelle 51, und der Schaltsequenz der Schaltelemente,
Kupplungen und Bremsen, mit der Software verknüpft. Die
Schaltvorgänge werden dann von der Antriebssteuerung 9 im
Synchronlauf, in einem Zeitfenster ohne Verstellung des Variators 7 zur
Sicherung des Getriebes, ausgeführt.
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Auf
der zweiten Ebene wird mit einem Algorithmus in der Software in
der Antriebssteuerung 9 zusätzlich die Drehzahl-Dynamik
des Antriebs integriert und geregelt, beispielsweise bestehend aus
einer Leistungs-/Drehzahlsteigerung des Motors M und einer Steigerung
der Leistung aus der Batterie 50. Damit kann die Antriebsdynamik
als Produkt aus der Drehzahl-Dynamik des Motors M mal die Verstell-Dynamik
des Variators 7 so geregelt werden, dass sich die Geschwindigkeit
beispielsweise auch ohne Variator- Verstellung während eines
Schaltvorgangs erhöht, weil gleichzeitig die Motordrehzahl
gesteigert wird.
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Auf
der dritten Ebene können in der Software der Antriebssteuerung 9 spezifische
Regel-Parameter für die Schaltung von Gesteuerten Kupplungen, wie
einstellbare Toleranzbreiten bei Synchrondrehzahlen, vorgegeben
werden. Wenn beispielsweise eine Reibkupplung zur Schaltung des
nächstfolgenden Bereichs den Wirkungsgrad des Variators,
entsprechend den numerischen Software-Vorgaben, erreicht oder übertrifft,
wird sie, der Steuerdynamik entsprechend, elektrisch oder hydraulisch
aktiviert und zur Stufenschaltung ganz geschlossen. Parallel kann auch
das Auskuppeln derjenigen Kupplung, die im folgenden Bereich nicht
mehr aktiv ist, vorzeitig, also vor Erreichen der Synchrondrehzahl
durchgeführt werden, so dass der Variator nicht ganz an
das Ende seines Bereichs verstellt werden muss, bevor er die Verstellrichtung
wieder ändert, weil Zugmittel-Variatoren prinzipiell Differenzen
bzw. Schlupf zur Regelung der Drehzahlen benötigen.
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Als
weitere Parameter können die Übersetzungsverhältnisse
der festen Gang-Stufen in Relation zur Effizienz der Motorleistung
als kombinierte Antriebs-Wirkungsgrade dreidimensional dargestellt werden,
beispielsweise als Darstellungen der von den Stufen-Getriebe-Wirkungsgraden
reduzierten Motor-Treibstoffverbrauchs- vs. Fahrzeuggeschwindigkeit-Kennfel-der,
die sich überlagern. Diese Darstellung kann von einer weiteren
dreidimensionalen Darstellung des Variator-Wirkungsgrads bei einem gegebenen
Antriebsleistung/Treibstoffverbrauchs-Wirkungsgrad vs. Fahrzeuggeschwindigkeit als
Fläche senkrecht zur dazu gehörenden Zugkraft-Hyperbel
geschnitten werden. Die Aufgabe der Antriebssteuerung 9 mit
der entsprechenden Software ist es, aufgrund der aktuellen Getriebekonstellation,
Veränderungen zur Optimierung der Antriebseinheit Motor-Getriebe-Batterie
vorzunehmen, beispielsweise indem eine nahe liegende feste Getriebe-Stufe
mit besserer Gesamteffizienz erreicht wird. Das geschieht ohne Auswirkungen
am Abtrieb 51.
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Auf
der vierten Ebene kann aufgrund von Vorgaben in der Software, beispielsweise
den Motor M langsam hochzudrehen, die Batterie möglichst
nur bis zu einem bestimmten Grad zu entladen, mit Hilfe der Regelsignale
der Antriebssteuerung 9 die Leistung im Motor und in den
E-Maschinen gesteigert werden.
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Auf
der fünften Ebene wird mit einer Echtzeit-Prozess-steuerung
in der Antriebsteuerung 9 mit den Daten aus den Drehzahlsensoren
und mit zusätzlichen Drehmomentsensoren an der Split-Torque-Welle 6,
an der Variator-Welle 8, an der Abriebswelle 51,
die Antriebsleistung aus Motor M und Batterie 50 mit der
Abtriebsleistung verglichen und die Getriebe-Effizienz bestimmt.
Gleichzeitig werden die Auswirkung von Veränderungen, beispielsweise
bei der Erhöhung der Motor-drehzahl mit gegenläufiger
Reduktion der Getriebeübersetzung, mit spezifischer Software
selbsgesteuert ermittelt und optimiert, ohne dass es zu einer Auswirkung
am Abtrieb kommt.
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Auf
der sechsten Ebene können mit Daten aus GPS-/Navigationssystem
Routenverbrauchsprofile aufgenommen und gespeichert werden, die
mit entsprechender Software zu einem lernfähigen Antriebssystem
integriert werden. Beispielsweise zeigt das Navigationssystem über
ein Dialogfeld die erkannte Route an, die der Fahrer bestätigen
kann. Dies kann einen Einfluss auf die Nutzung der Batterie haben,
insbesondere wenn das Fahrzeug als Hybrid eingesetzt wird, bei dem
am Schluss der Fahrt die Batterie leer sein soll.
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Die
Funktion der Motorbremse wird unabhängig von den Schaltebenen
im stufenlosen, automatischen Getriebe integriert. Das kann dadurch
geschehen, dass beim bergab Fahren die Bremse betätigt
wird, schwach oder stark, und die aktuelle Geschwindigkeit dar aufhin
gehalten wird, bis mit dem Gaspedal diese Funktion Elektrisches
Bremsen mit Rekuperation/Motorbremse wieder aufgehoben wird. Umgekehrt
kann die Geschwindigkeit nach einer Beschleunigung auf ein bestimmtes
Niveau automatisch gehalten werden, bis mit dem Antippen des Bremspedals
ein Ausrollen lassen ohne Antrieb eingeleitet wird. Damit kann eine
Tempomat-Funktion direkt integriert werden.
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- M
- Motor
- 2
- Zahnrad
- 3
- Zahnrad
- 4
- Kupplung
- 5
- Zwischenwelle
- 6
- Split-Torque-Welle
- 7
- Variator
- 8
- Variator-Welle
- 8A
- Variator-Welle
- 9
- Antriebssteuerung
- 10
- Split-Torque-Getriebe
- 11
- Planeten-Welle
- 12
- Zahnrad
- 13
- Zahnrad
- 14
- Split-Torque-Kupplung
- 15
- E-Maschine
1
- 16
- E-Maschine
2
- 20
- Power-Multiplication-Getriebe
- 22
- Zahnrad
- 23
- Zahnrad
- 25
- Kupplung
- 26
- Zahnrad
- 27
- Zahnrad
- 30
- Inverter-Getriebe
- 31
- Inverter-Welle
- 32
- Zahnrad
- 33
- Zahnrad
- 34
- Inverter-Kupplung
- 35
- Inversionsbremse
- 36
- Kupplung
- 40
- Kombi-Stufen-Getriebe
- 42
- Zahnrad
- 43
- Zahnrad
- 44
- Direkt-Kupplung
- 45
- Direkt-Kupplung
- 49
- Multi-Torque-Getriebe
- 50
- Batterie
- 51
- Abtriebswelle
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 2006/0247086
A1 [0002]
- - US 4644820 [0052]