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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Kürzungsvorrichtung
zum Kürzen eines Schaftes eines Mittelohrimplantats. Schafte
eines Mittelohrimplantates werden zur Behandlung von Schwerhörigkeit
eingesetzt, sofern diese in einer krankhaften Veränderung
oder einer Degeneration der Gehörknöchelchen der
Ossikularkette im Mittelohr begründet ist. Die Ossikularkette
besteht aus drei in der Paukenhöhle (Cavum tympani) gelegenen
Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel.
Diese Gehörknöchelchen übernehmen die
Schallleitung vom Trommelfell über das ovale Fenster (Vorhoffenster)
zum Innenohr, wobei die Luft im Mittelohr ein fast reibungsloses Schwingen
der gelenkig miteinander verbundenen Gehörknöchelchen
ermöglicht. Diese gelenkartig miteinander verbundenen Gehörknöchelchen
stellen einen Hebelmechanismus dar, der die aufgenommenen Schallwellen
beim Menschen um etwa das 2 bis 3-fache verstärkt. Ist
der Hebelmechanismus z. B. durch eine krankhafte Veränderung
der Knochensubstanz der Gehörknöchelchen gestört,
wird der Mensch schwerhörig.
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Zur
Behandlung dieser Schwerhörigkeit ist es bekannt, die gestörte
Ossikularkette operativ total oder partiell durch eine implantierte
Prothese der Gehörknöchelchen zu ersetzen. Diese
besteht typischerweise aus einem scheibenförmigen Kopplungskörper
(auch Teller genannt) zur Anlage gegen das Trommelfell, einem daran
angeformten länglichen Schaft zur Überbrückung
des freien Raumes in der Paukenhöhle, der durch die operativ
entfernten oder nicht mehr vorhandenen Gehörknöchelchen
entsteht, und einem Implantatschuh zur breitflächigen Anlage
gegen die Fußplatte des Steigbügels beim Einsetzen
aller drei Gehörknöchelchen (Totalimplantat) oder
einer Implantatglocke zur Anlage an den Steigbügel (Stapes)
bei nicht mehr vorhandenem Hammer oder Amboss. Das Mittelohrimplantat übernimmt
dann ganz oder teilweise die Schwingungsübertragung vom
Trommelfell auf das Vorhoffenster, so dass der Patient wieder das
normale Hörvermögen erreicht.
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Bei
Mittelohrimplantaten besteht das prinzipielle Problem, dass die
Tiefe der vom Implantat zu überbrückenden Paukenhöhle
oder eines Teils davon von Patient zu Patient unterschiedlich ist.
Dies ist insbesondere deshalb problematisch, da das genaue Maß der
zu überbrückenden Tiefe erst während
des operativen Eingriffs ermittelbar ist. Es ist daher notwendig,
innerhalb von sehr kurzer Zeit den Schaft zur Überbrückung
des freien Raumes in der Paukenhöhle auf die patientenspezifischen
Gegebenheiten anzupassen.
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Die
DE 39 01 796 A1 sieht
zu diesem Zweck die Ausbildung eines Krümmungsbereiches
im Schaft vor, der eine Längenreserve bildet, mit dem es während
des operativen Eingriffs möglich ist, die Länge
des Schaftes an die patientenspezifischen Gegebenheiten anzupassen.
Aufgrund der sehr kleinen Abmessungen sowohl des Schaftes als auch
des Mittelohrimplantats insgesamt ist die Anpassung der Länge
des Schaftes umständlich und erfordert ein erhebliches
Maß an Geschicklichkeit des Operateurs.
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Alternativ
können bereits vor dem operativen Eingriff eine Vielzahl
von Schäften mit unterschiedlicher Länge bereitgehalten
werden, von denen dann derjenige ausgewählt wird, der den
patientenspezifischen Gegebenheiten am nächsten kommt.
Diese Vorgehensweise hat allerdings den Nachteil, dass ein erheblicher
logistischer Aufwand hinsichtlich der Herstellung, Lagerung und
Bereithaltung einer Vielzahl von Schäften oder ganzer Mittelohrimplantaten mit
unterschiedlicher Länge betrieben werden muss.
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Weiterhin
schlägt die
DE
299 01 585 U1 vor, das Mittelohrimplantat so auszugestalten,
dass eine einfache und dennoch wirksame und schnelle Anpassung der
Länge des Schaftes an die patientenspezifischen Gegebenheiten
ermöglicht wird. Hierzu weist der Schaft Solltrennstellen
oder Solltrennstellen auf, an denen der Schaft durch einfaches Abtrennen
gekürzt und auf die benötigte Länge gebracht wird.
Um eine derartige Anpassung der Länge zu ermöglichen,
kann der Schaft in den Implantatschuh, in die Implantateteller auf
Glocke mit Schaft und/oder in den Kopplungskörper mit einem
Sockel eingesteckt werden. Beispielsweise kann ein Schaft mehrere durch
die Solltrennstellen begrenzte Segmente mit jeweils einer Länge
von 1 mm aufweisen.
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Nachteilig
bei einem derartigen Schaft mit Solltrennstellen ist jedoch, dass
dieser durch die Solltrennstellen eine geringere Stabilität
aufweist, was insbesondere dann zu Problemen führen kann,
wenn beim Hantieren vor und während der Implantation das
Implantat in gewissem Maße hin- und her gebogen werden
muss. Im Bereich der Solltrennstellen kann es dann leicht zu einem
unbeabsichtigten Abbrechen des Schaftes kommen, so dass der Schaft nicht
auf die korrekte Länge angepasst wurde und für den
Fall, dass die benötigte Länge größer
als die nun vorliegende ist, ein neuer Schaft verwendet werden muss,
was zu entsprechenden wirtschaftlichen Nachteilen führt.
Weitaus schlimmer ist jedoch, wenn der Schaft während des
Hantierens im Bereich der Solltrennstellen nicht abbricht, sondern
nur anbricht und dieser Anbruch während der Implantation
unbemerkt bleibt. Die Gefahr ist hoch, dass der Schaft nach der Implantation
bricht, insbesondere, wenn er auf Biegung belastet wird, was dann
der Fall ist, wenn er exzentrisch am Teller angebracht wird. Das
Implantat ist dann wirkungslos und die Implantation muss wiederholt
werden, mit all den negativen gesundheitlichen wie wirtschaftlichen
Begleiterscheinungen für den Patienten.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit
der einfachen und schnellen Anpassung des Schaftes auf die erforderliche
Länge zu schaffen, welche die Nachteile der aus dem Stand
der Technik bekannten Lösungen zumindest reduziert.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch eine Kürzungsvorrichtung zum Kürzen
eines Schaftes eines Mittelohrimplantats mit einem Kürzungsblock
mit einer Höhe in Bezug auf und mit einer oder mehreren Aufnahmebohrungen
zum Aufnehmen des Schaftes, eine Schneidvorrichtung zum Kürzen
des Schaftes, wobei die Schneidvorrichtung so mit dem Kürzungsblock
zusammenwirkt, dass die Höhe ein Maß der Kürzung
des Schafts darstellt. Die Erfindung geht von einem Mittelohrimplantat
aus, bei dem der Schaft aus dem Sockel beispielsweise des Kupplungskörpers herausgezogen
werden kann. Der aus dem Sockel herausgezogene Schaft wird dann
in eine der Aufnahmebohrungen des Kürzungsblocks eingesteckt. Durch
Betätigen der Schneidvorrichtung wird der Schaft gekürzt.
Erfindungsgemäß ist es möglich, Schäfte
zu kürzen, die keine Solltrennstellen aufweisen. Ferner
ist das Maß der Kürzung festgelegt, so dass die
Kürzung nicht willkürlich vorgenommen wird.
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Die
Erfindung wird dadurch weitergebildet, dass der Kürzungsblock
eine Anzahl von Stufen unterschiedlicher Höhe aufweist,
wobei jeder Stufe eine oder mehrere Aufnahmebohrungen zugeordnet
sind. Erfindungsgemäß wird es ermöglicht,
durch die Wahl der Stufe bzw. der Aufnahmebohrungen festzulegen, ob
der Schaft stärker oder weniger stark gekürzt
werden soll. So kann beim erstmaligen Kürzen eine grobe
Anpassung der Länge des Schaftes an die patientenspezifischen
Gegebenheiten erfolgen, so dass der Schaft recht stark gekürzt
werden kann. Um anschließend eine Feinjustierung vorzunehmen,
können Aufnahmebohrungen auf anderen Stufen verwendet werden,
so dass die Kürzung geringer ausfällt. Auf diese
Weise kann der Schaft schrittweise auf die optimale Länge
gekürzt werden.
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Vorteilhafterweise
wird die Erfindung dadurch weitergebildet, dass die Differenz der
Höhen von benachbarten Stufen beliebig wählbar
ist. Es ist dadurch möglich, die Kürzungen des
Schaftes entsprechend der Nähe an der optimalen Länge
vorzunehmen. Beispielsweise kann die Differenz der Höhen
der benachbarten Stufen in einem Bereich des Kürzungsblockes
groß gewählt werden, so dass hier eine grobe Anpassung
an die optimale Länge vorgenommen wird. Wird aber festgestellt,
dass die Länge des Schaftes der optimalen Länge
schon recht nahe kommt, kann die weitere Kürzung in einem
anderen Bereich des Kürzungsblocks vorgenommen werden, in
dem die Differenz der Höhen der benachbarten Stufen gering
ist. Entsprechend lässt sich der Schaft schnell auf die
optimale Länge kürzen.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung beträgt die
Differenz der Höhen benachbarter Stufen zwischen 0.25 und
0.7 mm. Diese Differenzen liegen in Bereichen, die erfahrungsgemäß eine schnelle
Kürzung des Schaftes auf die erforderliche Länge
ermöglichen. Bereiche des Kürzungsblocks, in denen
die Differenzen 0.7 mm betragen, werden für die grobe Anpassung
des Schafts an die benötigte Länge verwendet,
während Bereiche, in denen die Differenz 0.25 mm beträgt,
für die Feinanpassung geeignet sind.
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Vorteilhafterweise
weist die erfindungsgemäße Kürzungsvorrichtung
eine Anlenkvorrichtung zum Anlenken der Schneidvorrichtung auf.
Mithilfe dieser Anlenkvorrichtung wird die Schneidvorrichtung an der
Kürzungsvorrichtung fixiert, so dass gewährleistet
ist, dass die Schneidvorrichtung gleichbleibende Kürzungen
vornimmt und der Schaft in gleicher Weise gekürzt wird.
Insbesondere wird verhindert, dass die Schneidevorrichtung beim
Schneidvorgang verrutscht oder verloren geht.
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Vorzugsweise
weist die Schneidvorrichtung einen Bügel, einen Vorsprung
und eine Schneide mit einer Ausnehmung auf, wobei der Vorsprung
zum Betätigen der Schneide in die Ausnehmung eingreift. Mit
dieser Ausgestaltung kann auf mechanisch einfache Weise erreicht
werden, dass der Schneidvorgang bequem ausgeführt wird
und der Benutzer die zum Kürzen des Schaftes benötigte
Kraft ohne weiteres aufbringen kann. In Zusammenwirkung mit der Anlenkvorrichtung
wird eine Drehbewegung des Bügels und des Vorsprungs um
das Zentrum der Anlenkvorrichtung erzeugt, so dass die vom Benutzer aufzubringende
Kraft durch Wahl der Bügellänge passend verändert
werden kann.
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Vorzugsweise
reicht die Schneide über die ganze Länge des Kürzungsblocks.
In dieser Ausgestaltung ist die Schneidvorrichtung einfach aufgebaut und
ermöglicht es, sämtliche Aufnahmebohrungen zum
Kürzen der Schaftlänge zu verwenden, ohne die Schneidvorrichtung
in ihrer Position verändern zu müssen. Hierdurch
ist es möglich, innerhalb kurzer Zeit den Schaft auf die
notwendige Länge zu kürzen.
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Vorzugsweise
umfasst die erfindungsgemäße Kürzungsvorrichtung
eine Grundplatte zum Lagern des Kürzungsblocks und zum
Lagern der Schneide. Zum einen wird die Kürzungsvorrichtung mit
Hilfe der Grundplatte erschwert und stabilisiert, so dass der Kürzungsvorgang
einfacher und sicherer vorgenommen werden kann. Zum anderen ist
die Lagerung der Schneide auf diese Weise einfach zu realisieren.
Die Grundplatte kann mithilfe von Befestigungsmitteln einfach mit
dem Kürzungsblock verbunden und bei Bedarf gelöst
werden, sofern die Schneide ausgetauscht und/oder gereinigt werden
muss. Bei heraus genommener Schneide ist der Kürzungsblock
besser zugänglich und kann daher besser gereinigt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass die
Anlenkvorrichtung jeder Stufe zugeordnet werden kann und die Schneidvorrichtung
einen Bügel und einen Schneidabschnitt aufweist. In dieser
Ausgestaltung wird der Schaft so gekürzt, dass er in eine
Aufnahmebohrung in Form einer Sackbohrung bis zum Anschlag eingebracht
wird, deren Tiefe geringer als die Länge des Schaftes ist.
Der überstehende Bereich des Schaftes wird durch den Schneidabschnitt
abgetrennt. In dieser Ausgestaltung kann der Abtrennvorgang auf
einer oberen Fläche des Kürzungsblocks vorgenommen
werden. Liegt die Schnittebene der Schneidvorrichtung auf der oberen
Fläche des Kürzungsblocks, so entspricht die Länge
des gekürzten Schafts der Tiefe der Aufnahmebohrung.
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Die
Erfindung wird nun anhand von Figuren im Detail beispielhaft genauer
erläutert. Es zeigen
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der
erfindungsgemäßen Kürzungsvorrichtung,
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2 eine
Draufsicht des Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Kürzungsvorrichtung,
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3 eine
Schnittdarstellung entlang der in 2 dargestellten
Schnittebene,
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4 eine
perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Kürzungsblocks,
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5 eine
Draufsicht auf den in 4 dargestellten Kürzungsblock,
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6 eine
Unteransicht des Kürzungsblocks,
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7 eine
Vorderansicht des Kürzungsblocks,
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8 eine
perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Scheide,
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9a eine Draufsicht auf die Schneide,
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9b eine Unteransicht der Schneide,
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10 eine
Vorderansicht der Schneide,
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11a eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen
Bügels,
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11b eine Draufsicht auf den Bügel,
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12a eine perspektivische Darstellung einer
erfindungsgemäßen Grundplatte,
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12b eine Draufsicht auf die Grundplatte,
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13a eine perspektivische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Anschlags,
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13b eine Draufsicht auf den Anschlag,
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14a eine perspektivische Darstellung eines
erfindungsgemäßen Haltestabes, und
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14b eine Draufsicht auf den Haltestab.
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Das
in 1 dargestellte Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Kürzungsvorrichtung 10 zum
Kürzen eines Schaftes eines Mittelohrimplantats umfasst
einen Kürzungsblock 12, der eine Anzahl von Stufen 18 aufweist.
Jede Stufe 18 umfasst eine Fläche 20,
zu der sich normal je eine Aufnahmebohrung 16 (vgl. 2)
mit einer Tiefe zum Aufnehmen des Schaftes erstreckt. Jede Stufe 18 hat
eine Höhe H1 bis Hn (vgl. 3), die
sich zwischen der Fläche 20 jeder Stufe 18 und
einer Grundfläche 36 des Kürzungsblocks 12 bemisst.
Die Aufnahmebohrungen 16 sind als Durchgangsbohrungen ausgeführt,
reichen also von der Fläche 20 der jeweiligen Stufe 18 durch
den gesamten Kürzungsblock 12 bis zur Grundfläche 36,
so dass im dargestellten Ausführungsbeispiel die Tiefe
der Aufnahmebohrung 16 der Höhe H1 bis Hn einer
Stufe 18 entspricht. Ferner umfasst die Kürzungsvorrichtung 10 eine
Schneidvorrichtung 14, welche eine Schneide 28 (vgl. 3 und 8 bis 10),
einen Bügel 26 und einen Vorsprung 30 (vgl. 11a und 11b) umfasst.
Die Schneide 28 ist als im Wesentlichen quaderförmiger Körper
ausgebildet, der sich entlang einer Längsachse L der Kürzungsvorrichtung 10 erstreckt
und entlang dieser verschiebbar ist. Dazu weist der Kürzungsblock 12 eine
U-förmige Öffnung 38 auf, in welche die
Schneide 28 einbringbar ist. Mithilfe einer Grundplatte 24 (vgl. 12a und 12b)
wird die Schneide 28 in ihrer Position in Richtung der Öffnung 38 festgelegt.
Im dargestellten Beispiel besteht die Grundplatte 24 aus
zwei teilweise die Öffnung 38 überdeckenden
Einzelplatten, allerdings kann die Grundplatte 24 auch
zu einer Platte zusammengefasst oder die Schneide auf andere Weise
im Kürzungsblock gelagert werden, etwa durch Stifte (nicht dargestellt).
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Die
Schneidvorrichtung 14 ist mit einer Anlenkvorrichtung 22 am
Kürzungsblock 12 befestigt (vgl. 11a und 11b). Im dargestellten Beispiel legt die
Anlenkvorrichtung 22 einen Drehpunkt fest, um den der Bügel 26 und
der Vorsprung 30 gedreht werden. Der Vorsprung 30 greift
in eine Ausnehmung 34 der Schneide 28 ein (vgl. 8 und 9b), so dass durch Betätigen des
Bügels 26 die Rotationsbewegung des Vorsprungs 30 in
eine translatorische Bewegung der Schneide 28 umgewandelt
wird. Zur besseren Handhabung weist die Vorrichtung 10 einen Haltestab 42 auf,
mit dem der Kürzungsblock 12 ergriffen werden
kann.
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Zum
Kürzen eines Schaftes wird dieser in eine der Aufnahmebohrungen 16 eingesetzt.
Im Grundzustand der Schneidvorrichtung 14, der beispielsweise
durch eine in den Bügel 26 eingreifende Feder
(nicht dargestellt) und einen Anschlag 32 festgelegt werden
kann, befinden sich Bohrungen 40 der Schneide 28 direkt
unter den Aufnahmebohrungen 16 des Kürzungsblocks 12.
Im dargestellten Beispiel sind die Bohrungen 40 teilweise
konisch ausgeführt (vgl. 3 und 9b). Wird der Schaft in eine der Aufnahmebohrungen 16 eingebracht
und ragt er in die Bohrungen 40 der Schneide 28 hinein,
wird er durch Betätigen des Bügels 26 an
der Grenzfläche zwischen Schneide 28 und Kürzungsblock 12 durch die
Relativbewegung abgeschert und somit gekürzt. Um ein Durchfallen
des Schaftes durch die Aufnahmebohrungen 16 zu verhindern,
kann die Dicke der Aufnahmebohrungen 16 so auf die Dicke
des Schaftes abgestimmt werden, dass eine gewisse Reibung erzeugt
wird, die haltend auf den Schaft wirkt.
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Üblicherweise
sind Mittelohrimplantate jedoch so aufgebaut, dass nur der Kopplungskörper
einen Sockel aufweist, in den der Schaft einbringbar ist. Am entgegengesetzten
Ende ist der Schaft fest mit der Implantatglocke oder dem Implantatschuh verbunden.
Diese bilden einen Anschlag 32 beim Einbringen in die Aufnahmebohrung 16,
sobald sie mit der Fläche 20 der Stufe 18 in
Kontakt treten. Vorteilhaft hierbei ist ferner, dass so die Lage
des Schafts beim Schneidvorgang eindeutig festgelegt werden kann.
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In 2 ist
eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Kürzungsvorrichtung 10 dargestellt.
Hier sind die Aufnahmebohrungen 16 und der Bügel 26 gut
zu erkennen.
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In 3 ist
eine Schnittdarstellung entlang der in 2 dargestellten
Schnittebene dargestellt. In dieser Darstellung ist die sich ändernde
Höhendifferenz ΔH von einer Stufe 18 zur
nächsten gut erkennbar, beispielsweise die zwischen der
ersten und der zweiten Stufe 18 (ΔH = (H1 – H2)).
Ferner ist erkennbar, dass die Höhendifferenz ΔH
nicht bei jeder Stufe 18 gleich ist, sondern in Richtung
des Anschlages 32 abnimmt.
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In 4 ist
der Kürzungsblock 12 als solcher ohne weitere
Komponenten dargestellt. Man erkennt die U-förmige Öffnung 38,
in welche die Schneide 28 einbringbar ist.
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In 5 ist
der erfindungsgemäße Kürzungsblock 12 in
einer Draufsicht dargestellt.
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In 6 ist
der erfindungsgemäße Kürzungsblock 12 in
einer Unteransicht dargestellt, so dass man in die Öffnung 38 hineinblicken
kann. Es sind mehrere Gewindebohrungen 44 auf der Grundfläche 36 vorgesehen,
mit denen die Grundplatten 24 zum Lagern der Schneide 28 befestigt
werden können. Ferner ist eine Einstecköffnung 46 erkennbar,
in welche der Haltestab 42 hinein steckbar ist.
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In 7 ist
der Kürzungsblock in einer Vorderansicht dargestellt, so
dass man sowohl die Ausnehmung 34 mit der Öffnung 38 sowie
die Stufen 18 erkennen kann.
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In 8 ist
die Schneide 28 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt.
Neben den Bohrungen 40 ist die Ausnehmung 34 zu
sehen, in welche der Vorsprung 30 (vgl. 11a und 11b) eingreift.
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9a zeigt die Schneide 28 in einer
Draufsicht, während 9b die
Schneide in einer Unteransicht zeigt. Wiederum ist in 9b die Ausnehmung 34 zu sehen,
in welche der Vorsprung 30 eingreift.
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In 10 ist
die Schneide 28 in einer Vorderansicht dargestellt.
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Die
Figuren 11a und 11b zeigen
die Schneidevorrichtung 14 ohne die Schneide 28.
Man erkennt den Bügel 26, den Vorsprung 30 zum
Betätigen der Schneide 28 sowie die Anlenkvorrichtung 22, die
hier als Durchgangsbohrung realisiert ist, durch welche ein (nicht
dargestellter) Stift gesteckt werden kann, so dass der Bügel
um den Stift gedreht werden kann. Der Vorsprung 22, der
in die Ausnehmung 34 der Schneide 28 eingreift
(vgl. 8 und 9b), überträgt
die Drehbewegung auf die Schneide 28, die dann translatorisch
bewegt wird.
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Die 12a und 12b zeigen
die Grundplatte 24, durch welche die Schneide 28 in
der Öffnung 38 des Kürzungsblockes 12 gelagert
wird (vgl. 1). Im dargestellten Beispiel
sind zwei Grundplatten 24 vorgesehen, welche die Öffnung 38 teilweise überdecken.
Diese werden beispielsweise mit nicht dargestellten Schrauben über
Befestigungsbohrungen 48 und den Gewindebohrungen 44 am
Kürzungsblock 12 befestigt.
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In 13a ist der Anschlag 32 perspektivisch
und in 13b in einer Draufsicht dargestellt. Liegt
die Schneide 28 am Anschlag 32 an, so liegen die
Bohrungen 40 der Schneide 28 genau unter den Aufnahmebohrungen 16,
so dass der Schaft des Mittelohrimplantats in die Bohrungen 40 hineinragen kann.
Wird der Bügel 26 betätigt, wird der
Schaft durch die translatorische Bewegung der Schneide 28 abgeschert
und somit gekürzt. Im dargestellten Beispiel ist der Anschlag 32 als
Schraube mit einem Gewinde ausgeführt, wobei die Schraube
einen Kopf hat, der mit der Hand betätigt werden kann,
so dass der Anschlag leicht zu entfernen ist, beispielsweise dann,
wenn die Kürzungsvorrichtung 10 zum Reinigen auseinander
genommen werden soll.
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Die 14a und 14b zeigen
den Haltestab in einer perspektivischen Darstellung und einer Draufsicht.
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Die
Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben
beispielhaft worden, wobei offensichtlich erkennbare Ergänzungen
und Modifikationen nicht von der beanspruchten erfinderischen Idee
abweicht und sind vom Schutzumfang umfasst, der von den folgenden
Ansprüchen definiert wird.
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- 10
- Kürzungsvorrichtung
- 12
- Kürzungsblock
- 14
- Schneidvorrichtung
- 16
- Aufnahmebohrung
- 18
- Stufe
- 20
- Fläche
- 22
- Anlenkvorrichtung
- 24
- Grundplatte
- 26
- Bügel
- 28
- Schneide
- 30
- Vorsprung
- 32
- Anschlag
- 34
- Ausnehmung
- 36
- Grundfläche
- 38
- Öffnung
- 40
- Bohrung
- 42
- Haltestab
- 44
- Gewindebohrungen
- 46
- Einstecköffnung
- 48
- Befestigungsbohrungen
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 3901796
A1 [0004]
- - DE 29901585 U1 [0006]