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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Überwachung
einer Antriebseinheit umfassend Motor und Getriebe, vorzugsweise
zur Überwachung einer Antriebseinheit zum Antrieb von Wickelwellen
mit auf der Wickelwelle aufgerollten Öffnungsabschlüssen
sowie eine Antriebseinheit umfassend Motor und Getriebe, vorzugsweise
eine Antriebseinheit zum Antrieb von Wickelwellen mit auf der Wickelwelle
aufgerollten Öffnungsabschlüssen.
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Aus
dem Stand der Technik sind bereits beispielsweise Antriebseinheiten,
auch Getriebemotoren genannt, für Rolltore bekannt, die
häufig ein selbsthemmendes Schneckengetriebe aufweisen. Zur
Unterstützung der Selbsthemmung des Getriebes kommen permanent
wirkende oder elektromechanisch schaltbare Bremsen zum Einsatz.
Sowohl das Schneckengetriebe als auch die Bremsen können
verschleißen. Dies kann unter Umständen zu sicherheitsrelevanten
Betriebszuständen führen, da gegebenenfalls das
Tor nicht mehr sicher durch den Torantrieb, insbesondere durch Bremse
und/oder Schneckengetriebe gehalten werden kann. Es ist bekannt,
dass sich nicht nur das statische Haltevermögen hinsichtlich
seiner Funktion verändern kann, sondern auch die sogenannte
dynamische Selbsthemmung.
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So
ist das Haltevermögen aus der Bewegung heraus unter anderem
abhängig vom Verschleiß der beteiligten Komponenten,
insbesondere von Getriebe und Bremse.
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Die
DE 20 2007 013 593
U1 offenbart eine Vorrichtung zum Überwachen von
Elektromotoren mit einer Federkraftbremse. Bei einer derartigen
Federkraftbremse soll es möglich sein, eine verbesserte Fehlererkennung
zu erreichen und die nachteiligen Folgen eines etwa auftretenden
Fehlers besonders gering zu halten. Hierzu wird im Falle eines nicht
ausreichenden oder gänzlich ausbleibenden Lüftens
des federbelasteten Bremsbelags bei Erreichen einer Schwellentemperatur
zumindest eines der zusammenwirkenden ersten und zweiten Bremsbeläge oder
von mit diesen thermisch in Verbindung stehenden Bauelementen der
Elektromotor abgeschaltet. Insbesondere soll es möglich
sein, hierdurch auch einen übermäßigen
Verschleiß des Bremsbelags im Vorhinein erkennen zu können,
da der Elektromotor ein ausreichend hohes Drehmoment hat, um auch gegen
die nicht gelüftete Bremse eine Last anzuheben. Hierdurch
könnte nämlich die Bremse stark verschleißen.
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Die
aus dem Stand der Technik bekannten Lösungsansätze
lösen die vorstehend angeführten Probleme nicht
zufriedenstellend.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden,
insbesondere dahingehend, dass Verschleiß und/oder Spiel
z. B. eines Öffnungsabschlussystems sicher erkannt werden
können und/oder dass verschleißbedingte sicherheitsrelevante
Zustände verhindert werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit
einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist
vorgesehen, dass eine Vorrichtung zur Überwachung einer
Antriebseinheit einen Motor und ein Getriebe umfasst, wobei es sich
vorzugsweise um eine Antriebseinheit zum Antrieb von Wickelwellen
mit auf der Wickelwelle aufgerollten Öffnungsabschlüssen
handelt. Dabei umfasst die Vorrichtung wenigstens ein Erfassungsmittel,
wenigstens ein Speichermittel und wenig stens ein Kontrollmittel,
wobei mittels des Erfassungsmittels wenigstens ein Istwert betreffend
das dynamische Verhalten der Antriebseinheit mittelbar und/oder
unmittelbar erfaßt wird, wobei im Speichermittel zumindest ein
Referenzwert für das dynamische Verhalten der Antriebseinheit
hinterlegt ist, wobei mittels des Kontrollmittels Istwert und Referenzwert
miteinander vergleichbar sind und wobei durch den Vergleich von
Istwert und Sollwert ein körperlicher Zustand zumindest eines
Teiles der Antriebseinheit und/oder eines mechanischen Übertragungselements
mittelbar und/oder unmittelbar bestimmbar ist.
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Das
Erfassungsmittel kann beispielsweise einen Sensor umfassen oder
als Sensor ausgebildet sein, vorzugsweise als Sensor, der die Bewegung
z. B. eines Rolltores mittelbar und/oder unmittelbar erfassen kann.
So können die Erfassungsmittel mit der Antriebseinheit
verbunden sein und diese überwachen. Alternativ oder zugleich
kann vorgesehen sein, dass die Erfassungsmittel die tatsächliche
Bewegung z. B. eines Öffnungsabschlusses erfassen, z. B.
mittels optischer oder induktiver oder kapazitiver Sensoren. Das
Speichermittel kann ein Speicherbaustein oder Speicherelement sein,
in dem Referenzwerte vorab und/oder laufend eingespeichert werden
können. Dabei ist auch vorteilhaft denkbar, über
eine Schnittstelle neue Referenzdaten einzuspielen oder die vorhandenen
Daten zu verändern, etwa neue Grenzwerte zu setzen. Die
Kontrollmittel können ein Auswerteelement mit Rechenfunktion
aufweisen, mittels dessen ein Abgleich von Istwerten und Sollwerten
erfolgen kann. Das dynamische Verhalten der Antriebseinheit kann
dabei insbesondere den zeitlichen Verlauf der Motorkenndaten umfassen,
wie Anlaufmoment, Abbremsmoment, Haltemoment, Beschleunigungsverhalten,
Drehzahl und/oder Drehzahlverlauf. Der körperliche Zustand
zumindest eines Teiles der Antriebseinheit und/oder eines mechanischen
Antriebselementes kann dabei insbesondere dessen Integrität,
Abnutzung, Leistungsfähigkeit, etwaige Materialermüdung
und/oder Spiel oder zulässiges Spiel zweier miteinander
verbundener Komponenten betreffen.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass sich im Laufe der Betriebszeit
ein verändertes dynamisches Verhalten der Antriebseinheit
in Folge von Abnutzungserscheinungen oder Lockerungserscheinungen
und/oder Auflösungserscheinungen ergibt. Dieses dynamische
Verhalten kann durch eine Überwachung des kompletten Systems
erfaßt und durch den Abgleich mit Referenzwerten analysiert werden.
Dadurch wird es vorteilhaft möglich, den Zustand der Antriebseinheit
zu überwachen und zu analysieren. Dabei ist denkbar, dass
der körperliche Zustand der Verschleißzustand
zumindest eines Teiles der Antriebseinheit und/oder eines mechanischen Übertragungselements
ist. Teile der Antriebseinheit können Teile des Motors
wie Wellen, Lager oder andere Komponenten eines Motors, beispielsweise
eines Elektromotors sein. Ferner kann es sich um Teile des Getriebes
oder der Bremse handeln. Das mechanische Übertragungselement
kann beispielsweise die Wickelwelle und/oder ein Lager der Wickelwelle sein.
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Des
weiteren ist möglich, dass es sich um den Zustand bewegter
Teile der Antriebseinheit und/oder eines mechanischen Übertragungselements
handelt, insbesondere dass es sich um den Zustand des Getriebes
oder Schneckengetriebes, einer Bremse, eines Lagers, einer Welle,
einer Achse und/oder einer Wickelwelle handelt. Bei bewegten Teilen
kann es sich dabei nicht nur um die sich tatsächlich bewegenden
Teile, sondern auch um die benachbarten Teile handeln, die mit sich
tatsächlich bewegenden Teilen mittelbar und/oder unmittelbar
in Verbindung stehen. So kann es sich beispielsweise bei bewegten
Teilen sowohl um den sich drehenden Teil eines Lagers, aber auch
um den statischen Teil eines Lagers handeln. So kann dadurch beispielsweise
das Lagerspiel in Folge von Verschleiß oder Lockerung ermittelt
werden.
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Es
ist möglich, dass die Istwerte und Referenzwerte Werte
für das dynamische Haltemoment des Getriebes und/oder für
die Bremskraft der Bremse und/oder die Veränderung des
dynamischen Haltemoments des Getriebes und/oder die Veränderung der
Bremskraft der Bremse sind. Hierdurch kann man sich vorteilhaft
zu Nutze machen, dass beispielsweise durch eine verschleißbedingte
Veränderung des dynamischen Haltemoments des Getriebes
oder der Bremskraft der Bremse auf das dynamische Laufverhalten
beispielsweise eines Rolltores im Abschaltvorgang geschlossen werden
kann. Denn bei Nachlassen der Haltekräfte kommt es zu einer
Verlängerung des Nachlaufweges des Tores, da die Haltekräfte
ein verzögertes Abbremsen des Tores ermöglichen.
Bei besonderen mechanischen Ausbildungen des Tores kann es aber
auch zu einer Verkürzung des Nachlaufweges kommen. Jedenfalls
kann die Nachlaufwegveränderung zur Ermittlung des dynamischen Verhaltens
der Antriebseinheit benutzt werden.
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Es
ist möglich, dass die Istwerte und Referenzwerte Werte
für den Nachlaufweg und/oder die Nachlauflaufzeit des Öffnungsabschlusses
und/oder die Veränderung des Nachlaufwegs und/oder der Nachlauflaufzeit
des Öffnungsabschlusses sind.
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Ferner
ist denkbar, dass Erfassungsmittel, Speichermittel und/oder Kontrollmittel
Bestandteil einer Steuer- und/oder Regelungseinheit der Antriebseinheit
sind und/oder dass Erfassungsmittel, Speichermittel und/oder Kontrollmittel
eine Steuer- und/oder Regelungseinheit der Antriebseinheit bilden.
Vorteilhafterweise kann eine derartige Steuer- und/oder Regelungseinheit
zwischen der Vorrichtung zur Überwachung einer Antriebseinheit
und der Antriebseinheit selbst angeordnet sein. Mittels der Steuer-
und/oder Regelungseinheit kann die Antriebseinheit angesteuert werden,
etwa um Steuerbefehle zum Öffnen und/oder Schließen
eines Öffnungsabschlusses an die Antriebseinheit abzugeben.
Ferner ist es möglich, mittels der Steuer- und/oder Regelungseinheit
das dynamische Verhalten einzuregeln, etwa hinsichtlich des anliegenden
Drehmoments, das beispielsweise an eine Wickelwelle eines Rolltores
abgegeben werden kann. Grundsätzlich ist vorteilhaft denkbar,
dass die Vorrichtung zur Überwachung der Antriebseinheit
Bestandteil einer Steuer- und Regelungseinheit z. B. der Antriebseinheit
oder des gesamten Öffnungsabschlusssystems ist.
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Es
kann vorgesehen sein, dass das Erfassungsmittel wenigstens einen
Wegaufnehmer und/oder wenigstens ein inkremental arbeitendes Wegerfassungssystem
umfasst und/oder derart ausgeführt ist. Durch Wegaufnehmer
oder Wegerfassungssysteme ist es möglich, in vorteilhafter
Weise das Nachlaufverhalten des Öffnungsabschlusses wie z.
B. eines Rolltores erfassen zu können. Hierdurch wird es
vorteilhaft möglich, das Nachlaufverhalten hochgenau zu
ermitteln. Darüber hinaus ist es möglich, dass
wenigstens ein Simulationsmittel vorgesehen ist, mittels des sen
ein vordefinierter Testbetrieb der Antriebseinheit hinsichtlich
Antriebsdauer, Antriebsleistung und/oder Bewegungsverlauf der Antriebseinheit
aktivierbar ist. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass das Simulationsmittel
Bestandteil der Steuerungs- und/oder Regelungseinheit ist. Es ist
jedoch vorteilhaft möglich, dass das Simulationsmittel Bestandteil
einer Steuerungs- und/oder Regelungseinheit der Antriebseinheit
ist. Ein Testbetrieb kann beispielsweise eine oder mehrere Testfahrten
eines Öffnungsabschlusses aufweisen.
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Des
weiteren kann vorgesehen sein, dass das Simulationsmittel halbautomatisch,
automatisch und/oder periodisch arbeitend ausgeführt ist.
So kann vorgesehen sein, dass bei einer halbautomatischen Ausführung
durch Benutzereingabe ein Testlauf zur Erfassung z. B. des Verschleißverhaltens
der Antriebseinheit eines Rolltores gestartet wird, der dann im
folgenden automatisch abläuft. Da die Nutzereingabe zum
Start des Testlaufs erforderlich ist, handelt es sich um eine halbautomatische
Ausführung. Grundsätzlich ist es jedoch auch denkbar,
dass beispielsweise zu bestimmten Uhrzeiten, etwa in der Nacht,
ein Testlauf periodisch, etwa täglich, wöchentlich
oder monatlich durchgeführt wird. Hierzu kann vorteilhafterweise
eine Uhr vorgesehen sein, die sich etwa im Inneren der Steuerungs-
und/oder Regelungseinheit befindet, um die Testläufe entsprechend zu
initiieren.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn mittels des Simulationsmittels für
die Testfahrt die Antriebseinheit eines Öffnungsabschlusses
in einer ersten Position abschaltbar ist, mittels des Erfassungsmittels
die tatsächliche erste Position des Öffnungsabschlusses mittelbar
und/oder unmittelbar erfaßbar und ein Wert für
die erste Position mittels des Speichermittels speicherbar ist,
wobei der Öffnungsabschluß in eine zweite Position
verfahrbar ist, mittels des Erfassungsmittels die tatsächliche
zweite Position des Öffnungsabschlusses erfaßbar
und ein Wert für die zweite Position mittels des Speichermittels
speicherbar ist, wobei mittels des Kontrollmittels die Werte für die
erste und die zweite Position gegen Referenzwerte abgleichbar sind.
Besonders vorteilhaft an einem derartigen Ausführungsbeispiel
ist, dass durch einen derartigen Testlauf eine einfache und zuverlässige Ermittlung
des Nachlaufverhaltens z. B. eines Rolltores ermittelbar ist, wodurch
das Verschleißverhalten bzw. der tatsächliche
Verschleiß hinreichend sicher bestimmbar ist. Derartige
Testfahrten können im regulären Betrieb durchführbar
sein. Nach dem Durchlauf der Testroutine kann sodann beispielsweise
ein Tor automatisch wieder in Bewegung gehen und in die vorgegebene
Endposition verfahren werden. Sollte ein zu hoher Verschleiß ermittelt
werden, kann vorteilhafterweise eine Sicherheitsabschaltung erfolgen.
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Es
ist denkbar, dass das Getriebe ein Schneckengetriebe und/oder selbsthemmendes
Getriebe umfasst und/oder als solches ausgeführt ist. Die Selbsthemmung
kann dabei durch die Steigung der Schnecke bzw. der Verzahnungselemente
zueinander eingestellt werden. Ein Schneckengetriebe weist dabei
beispielsweise mindestens ein Schneckenrad und eine Schneckenwelle
auf, die miteinander kämmen. Ein derartiges Schneckenrad
kann dabei vorzugsweise aus einer hochwertigen Bronze für
hohe Lebensdauer und Festigkeit ausgeführt sein. Vorzugsweise
ist eine gerollte Schneckenwelle vorgesehen, die eine hohe Lebensdauer,
Festigkeit und einen geräuscharmen Lauf aufweisen kann.
Ein derartiges Getriebe kann eine Lebensdauerschmierung aufweisen,
so dass sich vorteilhafterweise eine Wartungsfreiheit des Getriebes
ergibt.
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Es
kann vorgesehen sein, dass die Antriebseinheit permanent wirkende
und/oder elektromechanisch schaltbare und/oder elektromagnetisch
schaltbare Bremsen aufweist, deren Verschleißzustand mittels
der Vorrichtung erfaßbar ist.
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Weiter
ist vorteilhaft denkbar, dass Ausgabemittel vorgesehen sind, mittels
derer der Verschleißzustand zumindest eines Teiles der
Antriebseinheit und/oder eines mechanischen Übertragungselements
ausgebbar ist. Dabei kann es sich um Warnlampen und/oder akustische
Warnelemente wie Lautsprecher handeln. Genausogut kann vorgesehen sein,
dass beispielsweise ein Bildschirm vorhanden ist, an dem Warnmeldungen
ausgegeben werden können.
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Es
ist möglich, dass Ausgabemittel vorgesehen sind, mittels
derer der Verschließzustand zumindest eines Teiles der
Antriebseinheit und/oder eines mechanischem Übertragungselementes
ausgebbar ist. Besonders vorteilhaft ist dabei denkbar, dass die entsprechend
betroffenen, beispielsweise zu stark mit Verschleiß behafteten
Elemente z. B. auf einem Bildschirm angezeigt werden und beispielsweise
deren Austausch vorgeschlagen wird. Genausogut kann es sich aber
auch bei den Ausgabemitteln um einen Datenausgang handeln, an den
beispielsweise eine Diagnosevorrichtung anschließbar ist,
um den Datenspeicher der Vorrichtung zur Überwachung auslesen
zu können. Mittels dieses Diagnosesystems können
sodann die zu wechselnden Bauteile bzw. die zu erledigenden bzw.
durchzuführenden Wartungsmaßnahmen ermittelt werden.
Denkbar in diesem Zusammenhang ist auch, dass lediglich die spielbehafteten
Komponenten benannt werden, was bei der Wartung bereits eine große
Erleichterung bedeuten würde. Die auszutauschenden Komponenten sind
hierdurch beispielsweise leichter auffindbar.
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Darüber
hinaus kann vorgesehen sein, dass der Öffnungsabschluß ein
Rolltor, ein Rolladen und/oder ein Rollgitter ist.
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Des
weiteren betrifft die Erfindung eine Antriebseinheit mit den Merkmalen
des Anspruchs 15. Danach ist vorgesehen, dass eine Antriebseinheit
einen Motor und ein Getriebe aufweist, wobei es sich vorzugsweise
um eine Antriebseinheit zum Antrieb von Wickelwellen mit auf der
Wickelwelle aufgerollten Öffnungsabschlüssen handelt.
Dabei weist die Antriebseinheit eine Vorrichtung zur Überwachung
nach einem der Ansprüche 1 bis 14 auf.
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Weitere
Einzelheiten und Vorteile sollen nun anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden. Es zeigen:
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1:
ein Rolltorsystem in schematischer Darstellung mit einer Vorrichtung
zur Verschleißüberwachung,
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2:
ein Weggeschwindigkeitsdiagramm betreffend das dynamische Verhalten
eines Rolltores und
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3:
ein Weggeschwindigkeitsdiagramm einer Testfahrt eines Rolltores.
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1 zeigt
schematisch ein Rolltorsystem bestehend aus einer Vorrichtung 10 zur Überwachung
einer Antriebseinheit 20 eines auf einer Wickelwelle aufgewickelten
Rolltores 30. Grundsätzlich ist denkbar, dass
es sich bei dem in 1 gezeigten System auch um Systeme
beinhaltend ein Rollgitter 30 oder einen Rolladen 30 handelt.
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Die
Antriebseinheit 20 besteht dabei aus einem Elektromotor 22,
einer Bremse 26 und einem Getriebe 24. Das Bremsensystem
umfassend die Bremse 26 bzw. die Bremsen 26 weist
dabei permanent wirkende Bremsen 26 auf, die mittels der
Steuer- und/oder Regelungseinheit 50 elektromechanisch schaltbar
sind. Bei dem Getriebe 24 handelt es sich um ein selbsthemmendes
Schneckengetriebe 24, wobei das Schneckenrad aus hochwertiger
Bronze für hohe Lebensdauer und Festigkeit ausgeführt
ist. Ferner wird die Schneckenwelle des Getriebes 24 gerollt,
so dass eine hohe Lebensdauer und Festigkeit bei zugleich geräuscharmen
Lauf des Getriebes 24 ermöglicht wird.
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Das
Getriebe 24 der Antriebseinheit 20 steht mit mechanischen Übertragungselementen 40 in
Eingriff oder ist mit diesen verbunden. Die mechanischen Übertragungselemente 40 umfassen
insbesondere die Wickelwelle, aber auch die zugehörigen Lager
und mit dem Getriebeausgang kämmenden Zahnräder.
Das Rolltor 30 ist dabei auf der Wickelwelle aufgerollt
und kann sowohl auf- als auch abgerollt werden. Vorzugsweise ist
die Aufrollbewegung nach oben und die Abrollbewegung nach unten.
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In
der Antriebseinheit 20 sind vorzugsweise Streckensimulationsvorrichtungen
untergebracht, die Teile der Erfassungsmittel der Überwachungsvorrichtung 10 darstellen.
Diese Streckensimulationsvorrichtungen sind in Form von Absolutwert-Wegaufnehmern
und/oder inkremental arbeitenden Wegerfassungssystemen ausgeführt.
Abschaltzeitpunkt/e und Abschaltposition/en sind in der Steuer-
und/oder Regelungseinheit 50 oder in den Speichermitteln
der Überwachungsvorrichtung 10 hinterlegt.
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Die Überwachungsvorrichtung 10 zur Überwachung
der Antriebseinheit 20 steht dabei sowohl mit der Steuer-
und/oder Regelungseinheit 50 als auch mit dem Rolltor 30 in
Verbindung, insbesondere durch Signalleitungen. Dabei weist die
Vorrichtung 10 zur Überwachung der Antriebseinheit 20 als
Erfassungsmittel inkremental arbeitende Wegerfassungssysteme auf,
die beispielsweise optisch die tatsächliche Auf- und/oder
Abrollbewegung des Rolltores 30 erfassen. Zugleich kann
die Überwachungsvorrichtung 10 auch mit Streckensimulationsvorrichtungen, die
sich in der Antriebseinheit 20 befinden, in Verbindung
stehen. Dabei kann anhand der erfaßten Umdrehungen des
Antriebs auf z. B. das Nachlaufverhalten des Rolltores 30 geschlossen
werden. Hierdurch kann der tatsächliche Wert der Abschaltposition
beispielsweise ermittelt werden und mit einem im Speicher der Überwachungsvorrichtung 10 abgelegten Sollwert
verglichen werden. Für den Abgleich der Istwert mit den
im Speicher der Vorrichtung 10 hinterlegten Referenzwerten
umfasst die Überwachungsvorrichtung 10 einen Controller
bzw. eine Recheneinheit. Durch die Ermittlung des Nachlaufverhaltens kann
der Verschleiß der Antriebseinheit 20 und/oder der
Wickelwelle ermittelt werden.
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Durch
die Ermittlung der Veränderung des Nachlaufweges bzw. des
dynamischen Verhaltens des Rolltores 30 kann auf das verschleißbedingte Nachlassen
des dynamischen Haltemoments z. B. des Schneckengetriebes 24 und/oder
das Nachlassen der Bremskraft der Bremse 26 geschlossen
werden. Denn normalerweise kommt es bei einem derartigen Verschleiß zu
einer Verlängerung des Nachlaufweges des Rolltores 30,
wobei es bei besonderen mechanischen Ausbildungen eines Rolltores 30 zu einer
Verkürzung des Nachlaufweges kommen kann. Jedenfalls kommt
es jedoch zu einer Veränderung des Nachlaufverhaltens,
die mittels des Erfassungsmittels der Überwachungsvorrichtung 10 erfassbar ist.
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Die
Steuer- und/oder Regeleinheit 50, die für das
Ansteuern des Motors 22 und die Einregelung der Auf- und/der
Abrollbewegung durch Regelung des Antriebsmo mentes zuständig
ist, steht mit der Überwachungsvorrichtung 10 in
Signalverbindung. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass die Vorrichtung 10 Teil
der Steuer- und/oder Regelungseinheit ist.
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Wenn
mittels der Überwachungsvorrichtung 10 ermittelt
wird, dass das dynamische Verhalten des Rolltorsystems umfassend
Antriebseinheit 20, Wickelwelle und Rolltor 30 verschleißbedingt
in einem sicherheitskritischen Bereich ist, wird durch die Steuer-
und/oder Regelungseinheit 50 das Rolltor 30 zwangsabgeschaltet.
Eine entsprechende Warnmeldung wird mittels nicht näher
dargestellter Ausgabemittel, die einen Monitor und Warnlampen umfassen, angezeigt. Über
ein Diagnosegerät, das ebenfalls nicht näher dargestellt
ist und in einen Diagnoseport an der Steuer- und/oder Regelungseinheit 50 einsteckbar
ist, kann der Fehlerzustand und beispielsweise auch das fehlerhafte
bzw. verschleißbehaftete Bauteil lokalisiert werden. Genausogut
ist es jedoch auch möglich, nachzuziehende Bauteile, die
sich im Betrieb gelockert haben, zu lokalisieren und entsprechend
nachziehen zu können.
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2 zeigt
ein Diagramm, bei dem die Nachlaufwegveränderung des Rolltores 30 angetragen
ist. Das sich mit der Geschwindigkeit v bewegende Tor wird bei einer
Testfahrt oder im regulären Betrieb definiert abgeschaltet
und die Position sTest zur Aufnahme der
Torposition ermittelt. Dabei handelt es sich vorzugsweise nicht
um eine Endposition, also die Position mit komplett aufgewickeltem
Tor 30 oder komplett abgelassenen Tor 30. Diese
sogenannten Extrempositionen werden in 2 mit SEnd angegeben. Ferner werden Tolleranzgrenzen
sx und sy ermittelt,
wobei innerhalb dieser Grenzen sich beispielsweise der Verschleiß in
zulässigem bzw. unkritischem Rahmen bewegt. Sollte der
ermittelte Nachlaufweg außerhalb dieser Grenzen liegen,
ist dies gleichbedeutend mit einem zu hohen Verschleiß.
In diesem Fall wird beispielsweise durch die Überwachungsvorrichtung 10 das
Rolltor 30 bzw. die Antriebseinheit 20 gestoppt
und eine Wartung erzwungen.
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3 zeigt
in einem weiteren Diagramm den Verlauf einer halbautomatisch erfolgenden
Testfahrt. Durch Eingabe eines Benutzers wird ein Simulationsmodul,
das Bestandteil der Überwachungsvorrichtung 10 ist,
aktiviert und durch das Rolltor 30 bzw. die Antriebseinheit 20 die
in 3 vorgegebene Testkurve durchfahren. Diese Testkurve
stellt eine Testfahrt des Rolltores 30 zwischen einer ersten
und einer zweiten Position dar, bei der die erste und die zweite Position
vorzugweise keine Extremposition des Rolltores 30 darstellen.
Dies ist jedoch nicht zwingend.
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Überschreitet
der ermittelte Nachlaufweg, also die Differenz von Istwert und Sollwert
bzw. der Wert von |sTest – sy| von |sTest – sx| vorgegebene, als Verschleißkriterium
ausgewählte und im Speicher abgelegte Werte, so kann hierdurch
der Verschleiß erkannt und entsprechende Maßnahmen
durch die Überwachungsvorrichtung 10 eingleitet
werden. Grundsätzlich ist zusätzlich möglich,
die Nachlaufzeit zu erfassen und mit entsprechenden Referenzwerten abzugleichen.
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Diese
Testfahrten sind im regulären Betrieb durchführbar,
so dass keine gesonderte Abschaltung bzw. ein gesonderter zeitintensiver
Wartungsbetrieb durchgeführt werden muss. Nach Durchlauf
der Testroutine kann bei positivem Testdurchlauf das Tor automatisch
wieder in Bewegung gehen und in die vorgegebene Endposition verfahren
werden. Zur Durchführung der Testfahrten ist ein gesondertes
Simulationsmittel vorgesehen, das in einem gesonderten Simulationsmodul
in der Überwachungsvorrichtung 10 hinterlegt ist.
Dieses Simulationsmodul kann durch eine Eingabevorrichtung, die
beispielsweise mit der Überwachungsvorrichtung 10 und/oder
der Steuer- und/oder Regelungseinrichtung 50 in Verbindung
steht etwa ein Touchscreen oder ein Tastenfeld, angesteuert werden.
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Ferner
kann vorgesehen sein, dass die Steuer- und/oder Regelungseinrichtung 50 das
veränderte Nachlaufverhalten des Rolltores 30 bei
der Ansteuerung bzw. Einregelung der Antriebseinheit 20 berücksichtigt
und beispielsweise die Bremsen 26 oder den Antriebsmotor 24 dementsprechend
ansteuert, um das Nachlaufverhalten auszugleichen und in einem Normbereich
zwischen den Werten sx und sy zu halten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202007013593
U1 [0004]