DE202008015740U1

DE202008015740U1 - Kraftfahrzeug mit elektronischer Anhängerstützlasterkennung

Info

Publication number: DE202008015740U1
Application number: DE200820015740
Authority: DE
Original assignee: GM Global Technology Operations LLC
Current assignee: GM Global Technology Operations LLC
Priority date: 2008-11-29
Filing date: 2008-11-29
Publication date: 2009-02-26
Anticipated expiration: 2018-11-30

Abstract

Kraftfahrzeug (1) mit elektronischer Anhängerstützlasterkennung, umfassend
– eine gefederte, mit mindestens einem Federwegsensor ausgestattete Hinterachse (2),
– eine Anhängerkupplung (3),
– eine Anzeigevorrichtung und
– ein elektronisches Steuergerät,
wobei Daten vom Federwegsensor an das Steuergerät und von dem Steuergerät an die Anzeigevorrichtung übermittelbar sind,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Steuergerät derart ausgestaltet ist, dass aus der Differenz (d) zwischen dem vom Federwegsensor ohne angekoppelten Anhänger ermittelten Hinterachseneinfederweg und dem vom Federwegsensor mit angekoppeltem Anhänger ermittelten Hinterachseneinfederweg und der gespeicherten Hinterachsenfederkonstante die auf die Hinterachse wirkende Kraft ermittelt, und aus dieser Kraft unter Einbeziehen von gespeicherten Kraftfahrzeuggeometriedaten die Anhängerstützlast (F) ermittelt, und an die Anzeigevorrichtung ausgegeben wird.

Description

Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit elektronischer Anhängerstützlasterkennung.
Beim Betrieb eines Kraftfahrzeuges mit Anhänger ist der Fahrer für das Einhalten der maximalen Stützlast der Anhängerkupplung verantwortlich.
Aus der GB 2337605 ist bekannt, an einem Anhänger eine Vorrichtung anzubringen, mit der die Stützlast ermittelt werden kann. Nachteilig daran ist, dass dies den Herstellungsaufwand des Anhängers erhöht. Dementsprechend sind die meisten Anhänger nicht mit einer solchen Vorrichtung ausgerüstet.
Aus der US 2002038193 ist bekannt, anhand des Federweges eines stillstehenden Kraftfahrzeuges auf den Beladungszustand des Kraftfahrzeugs rückzuschließen, um eine Überschreitung des zulässigen Gesamtgewichtes zu verhindern. Dies erlaubt jedoch nicht die Ermittlung der Anhängerstützlast.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Kraftfahrzeug zur Verfügung zu stellen, welches über ein einfaches Mittel zur Bestimmung der Anhängerstützlast bei unterschiedlichen Anhängertypen und Beladungsgraden verfügt.
Die Lösung der Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Demgemäß wird die Aufgabe durch ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug mit elektronischer Anhängerstützlasterkennung gelöst, welches eine gefederte, mit mindestens einem Federwegsensor ausgestattete Hinterachse, eine Anhängerkupplung, eine Anzeigevorrichtung und ein elektronisches Steuergerät, umfasst, wobei Daten vom Federwegsensor an das Steuergerät und von dem Steuergerät an die Anzeigevorrichtung übermittelbar sind, und welches dadurch gekennzeichnet ist, dass das Steuergerät derart ausgestaltet ist, dass aus der Differenz (d) zwischen dem vom Federwegsensor ohne angekoppelten Anhänger ermittelten Hinterachseneinfederweg und dem vom Federwegsensor mit angekoppeltem Anhänger ermittelten Hinterachseneinfederweg und der gespeicherten Hinterachsenfederkonstante die auf die Hinterachse wirkende Kraft ermittelt, und aus dieser Kraft unter Einbeziehen von gespeicherten Kraftfahrzeuggeometriedaten die Anhängerstützlast (F) ermittelt, und an die Anzeigevorrichtung ausgegeben wird.
Der Vorteil des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs liegt darin, dass der Fahrer auf einfache Weise und bei einer Vielzahl verschiedener Anhängertypen festgestellt kann, ob die zulässige Anhängerstützlast überschritten ist oder nicht, wodurch sowohl die Verkehrssicherheit erhöht als auch die Gefahr von Bußgeldern für Überschreiten der Anhängerstützlast verringert wird.
Beispielsweise kann die Anhängerstützlast erfindungsgemäß durch ein Verfahren ermittelt werden, in dem:

1. Der Fahrer des Kraftfahrzeugs zunächst die Anhängerstützlasterkennung über eine im Inneren des Kraftfahrzeugs angeordnete Eingabevorrichtung aktiviert, wobei der Anhänger zunächst nicht angekoppelt ist;
2. Der Fahrer und gegebenenfalls andere anwesende Personen anschließend das Kraftfahrzeug verlassen und alle Türen und die Heckklappe schließen;
3. Der Einfederweg der hinteren Federung anschließend bestimmt wird;
4. Der Fahrer anschließend den Anhänger ankoppelt;
5. Das Steuergerät anschließend die Federwegdifferenz zwischen den Zuständen mit und ohne Anhänger ermittelt und mit den Federkonstanten die auf die Hinterachse wirkende Kraft errechnet;
7. Das Steuergerät anschließend aus der bekannten Kraftfahrzeuggeometrie und aus der auf die Hinterachse wirkenden Kraft Rückschlüsse auf die auf die Anhängerkupplung wirkende Kraft zieht; und
8. das Steuergerät, falls die Berechnung ergibt, dass die zulässige Stützlast überschritten ist, den Fahrer des Kraftfahrzeugs auf an sich beliebige Weise darüber informiert beziehungsweise warnt.

Im Rahmen einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Steuergerät derart ausgestaltet, dass beim Überschreiten der Anhängerstützlast eine Warnung an die Anzeigevorrichtung ausgegeben wird.
Im Rahmen einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst das Kraftfahrzeug eine Eingabevorrichtung, wobei Daten von der Eingabevorrichtung an das Steuergerät übermittelbar sind, wobei das Steuergerät durch die Eingabevorrichtung zur Ermittlung der Anhängerstützlast aktivierbar ist. Der Fahrer des Kraftfahrzeugs kann somit die Anhängerstützlasterkennung aktivieren. Das Aktivieren der Eingabevorrichtung kann grundsätzlich auf an sich beliebige Weise erfolgen. Beispielsweise kann es sich bei der Eingabevorrichtung um ein Menüsystem mit Eingabe- und Anzeigefunktion, beispielsweise über ein Display, handeln. In diesem Fall können dem Fahrer vorteilhafterweise die zur Durchführung der elektronischer Anhängerstützlasterkennung notwendige Vorgehensweise mitgeteilt werden.
Im Rahmen einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist die Eingabevorrichtung im Inneren des Kraftfahrzeugs angeordnet. Nach dem Aktivieren der Anhängerstützlasterkennung verlassen der Fahrer und gegebenenfalls andere anwesende Personen vorzugsweise das Fahrzeug, damit das Gewicht des Fahrers, ein/aussteigende Personen und gegebenenfalls offen stehender Türen nicht die Messung des Hinterachseneinfederweges ohne angekoppelten Anhänger verfälschen und bei der Messung des Federweges ausschließlich die Anhängerstützlast eine Veränderung hervorruft. Das Verlassen des Fahrzeugs und der Öffnungszustand der Türen kann beispielsweise durch Türschließ- und -öffnungssensoren an den Fahrzeugtüren detektiert werden.
Daher sind im Rahmen einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung Türen des Kraftfahrzeugs mit Türschließ- und -öffnungssensoren ausgestattet, wobei Daten von den Türschließ- und -öffnungssensoren an das Steuergerät übermittelbar sind.
Im Rahmen einer weiteren, besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Steuergerät derart ausgestaltet, dass die Anhängerstützlast auf der Basis von Hinterachseneinfederwegen bei geschlossenen Türen ermittelt wird.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigt:
1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit elektronischer Anhängerstützlasterkennung.
1 zeigt, dass das erfindungsgemäße Fahrzeug 1 eine gefederte Hinterachse 2 und eine Anhängerkupplung 3 aufweist. Der Federwegsensor, die Anzeigevorrichtung und das elektronische Steuergerät sind nicht in 1 dargestellt.
1 veranschaulicht, dass die Differenz d zwischen dem vom Federwegsensor ohne angekoppelten Anhänger ermittelten Hinterachseneinfederweg und dem vom Federwegsensor mit angekoppeltem Anhänger ermittelten Hinterachseneinfederweg. Aus dieser Differenz ermittelt das nicht dargestellte Steuergerät unter Einbeziehung der gespeicherten Hinterachsenfederkonstante die Kraft, welche auf die Hinterachse wirkt. Unter Einbeziehen von gespeicherten Kraftfahrzeuggeometriedaten ermittelt das Steuergerät anschließend die Anhängerstützlast F.

1: Kraftfahrzeug mit elektronischer Anhängerstützlasterkennung
2: gefederte Hinterachse
3: Anhängerkupplung
d: Differenz zwischen Hinterachseneinfederweg mit und ohne angekoppeltem Anhänger
F: Anhängerstützlast

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

- GB 2337605 [0003]
- US 2002038193 [0004]

Claims

Kraftfahrzeug (1) mit elektronischer Anhängerstützlasterkennung, umfassend – eine gefederte, mit mindestens einem Federwegsensor ausgestattete Hinterachse (2), – eine Anhängerkupplung (3), – eine Anzeigevorrichtung und – ein elektronisches Steuergerät, wobei Daten vom Federwegsensor an das Steuergerät und von dem Steuergerät an die Anzeigevorrichtung übermittelbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät derart ausgestaltet ist, dass aus der Differenz (d) zwischen dem vom Federwegsensor ohne angekoppelten Anhänger ermittelten Hinterachseneinfederweg und dem vom Federwegsensor mit angekoppeltem Anhänger ermittelten Hinterachseneinfederweg und der gespeicherten Hinterachsenfederkonstante die auf die Hinterachse wirkende Kraft ermittelt, und aus dieser Kraft unter Einbeziehen von gespeicherten Kraftfahrzeuggeometriedaten die Anhängerstützlast (F) ermittelt, und an die Anzeigevorrichtung ausgegeben wird.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftfahrzeug eine Eingabevorrichtung umfasst, wobei Daten von der Eingabevorrichtung an das Steuergerät übermittelbar sind, wobei das Steuergerät durch die Eingabevorrichtung zur Ermittlung der Anhängerstützlast (F) aktivierbar ist.
Kraftfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabevorrichtung im Inneren des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät derart ausgestaltet ist, dass bei Überschreiten der Anhängerstützlast (F) eine Warnung an die Anzeigevorrichtung ausgegeben wird.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Türen des Kraftfahrzeugs mit Türschließ- und -öffnungssensoren ausgestattet sind, wobei Daten von den Türschließ- und -öffnungssensoren an das Steuergerät übermittelbar sind.
Kraftfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät derart ausgestaltet ist, dass die Anhängerstützlast (F) auf der Basis von Hinterachseneinfederwegen bei geschlossenen Türen ermittelt wird.