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Die
Erfindung betrifft einen Vorderachs-Läufer zur Aufnahme
von Sattelaufliegern und zur Verbindung mit einem Zugfahrzeug, insbesondere
einem Ackerschlepper, bestehend aus mindestens einer Achse mit mindestens
zwei Rädern und einem Rahmen mit mindestens zwei in Längsrichtung
L verlaufenden Rahmenprofilen, wobei der Rahmen von wenigstens einer
Achse getragen ist und eine Kupplungsvorrichtung zur Verbindung
mit dem Zugfahrzeug sowie eine Sattelkupplung zur Verbindung mit einem
Sattelauflieger aufweist.
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Aus
dem Stand der Technik sind sogenannte Vorderachs-Läufer,
die auch Dolly genannt werden, bekannt. Z. B. ist im Internetlexikon „Wikipedia"
unter dem Stichwort „Dolly" ein kurzer Anhänger
offenbart, der aus ein bis drei Achsen besteht sowie eine Sattelkupplung
zur Aufnahme eines Sattelaufliegers aufweist. Die sog. Dolly-Vorderachse
dient zur Kupplung von einem oder mehreren Sattelaufliegern an einem Zugwagen,
der deswegen nicht über eine eigene Sattelkupplung verfügen
muss. So lassen sich längere Nutzfahrzeugkombinationen
mit Anhängern ohne großen Aufwand mit herkömmlichen
Sattelaufliegern bilden, wie sie beispielsweise aus den USA, Australien,
Russland, Finnland und Schweden gebräuchlich sind.
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Auch
aus der
DE 20
2005 008 132 U1 wird ein multifunktionales Anhängersystem
(Dolly-Fahrzeug) bekannt, das wenigstens eine Achse mit wenigstens
zwei Rädern, einen Rahmen der von der wenigsten einen Achse
gestützt ist, eine Zugdeichsel, die mit dem Rahmen verbunden
ist, eine Bremseinrichtung zum Bremsen der wenigstens zwei Räder,
eine Beleuchtungseinrichtung und eine Sattelkupplung aufweist. Die
in diesem Gebrauchsmuster beschriebenen Ausführungsformen
des Vorderachs-Läufers zeigen geschweißte, abgewinkelte Konstruktionen
(
4 bis
6), die den
Nachteil aufweisen, dass sie aufgrund der Schweißverbindung
im Rahmenbereich nur eine vergleichsweise geringe Last aufnehmen
können, was dazu führt, dass die bekannten Vorderachs-Läufer
nur eine Straßenzulassung erhalten können.
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Ausgehend
von dieser Problemstellung ist es Aufgabe der Erfindung, einen Vorderachs-Läufer bereitzustellen,
der bei der Berechnung der Zulassung durch den „Technischen Überwachungsverein (TÜV)"
eine höhere Stütz- bzw. Nutzlast erreicht. Aufgrund
dieser höheren Stütz- bzw. Nutzlast kann der erfindungsgemäße
Vorderachs-Läufer sowohl für die Straße
als auch im land- und forstwirtschaftlichen Bereich eingesetzt werden,
indem höhere Stützlasten gefordert werden.
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Zur
Problemlösung zeichnet sich die Erfindung dadurch aus,
dass die Rahmenprofile im Bereich zwischen der Kupplung zur Verbindung
mit dem Zugfahrzeug und der Sattelkupplung durchgehend ausgebildet
sind und gerade verlaufen, dass die Rahmenprofile im vorderen Bereich
eine Deichsel ausbilden und dass der Rahmen eine im Wesentlichen V-förmige
Grundform aufweist.
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Vorteilhafterweise
kann durch diese Ausbildung, nämlich dadurch dass die Rahmenprofile
im Bereich zwischen der Kupplungsvorrichtung zur Verbindung mit
dem Zugfahrzeug und der Sattelkupplung durchgehend ausgebildet sind
und gerade verlaufen, d. h. keine Kröpfung oder einen Knick
bzw. eine Schweißnaht aufweisen, eine höhere Stützlast erreicht
werden, die es dem erfindungsgemäßen Vorderachs-Läufer
ermöglichen, auch im land- und forstwirtschaftlichen Bereich
eingesetzt werden zu können, in dem hohe Stützlasten
erforderlich sind. Weiterhin ist vorteilhaft, dass der erfindungsgemäße
Vorderachs-Läufer neben der Verwendung im land- und forstwirtschaftlichen
Bereich auch im Straßenverkehr eingesetzt werden kann.
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Wird
der Vorderachs-Läufer in der Draufsicht betrachtet, so
weist die Konstruktion eine V-förmige Grundform auf. Diese
Grundform hat den Vorteil, dass zum einen weniger Material aufgewendet
werden muss und somit Kosten bei der Herstellung gespart werden
können, und zum anderen ist es nicht mehr erforderlich
an die bekannten rechteckförmigen Rahmen eine Deichsel
anzubringen, insbesondere anzuschweißen, die dazu führt,
dass der Rahmen im Bereich der Schweißnaht eine Schwachstelle
aufweist.
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Vorteilhafterweise
werden bei dem erfindungsgemäßen Vorderachs-Läufer
durchgehende Profile eingesetzt, die gerade verlaufen, sodass ein Zuschneiden
oder Biegen und Verschweißen der Profile bei der Herstellung
des Rahmens, wie aus dem Stand der Technik bekannt, nicht erforderlich
ist. Auch auf diese Weise können vorteilhafterweise Produktions-
und Materialkosten eingespart werden, da der erfindungsgemäße
Rahmen besonders kostengünstig zu produzieren ist.
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Es
hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist, wenn die mindestens eine
Achse des Vorderachs-Läufers federnd, insbesondere Luftgefedert und/oder
mit anderen Federungsarten mit dem Rahmen verbunden ist. Durch diese
federnde Ausbildung der Achse kann eine verbesserte Straßenlage
des Vorderachs-Läufers erreicht werden.
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Wenn
der erfindungsgemäße Vorderachs-Läufer
im Straßenverkehr eingesetzt werden soll, ist es vorteilhaft,
diesen mit einer Beleuchtungseinrichtung zu versehen. Zudem sollte
der erfindungsgemäße Vorderachs-Läufer
zudem für die Straßenzulassung eine Bremseinrichtung
zum Bremsen der Räder aufweisen.
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Dabei
ist es vorteilhaft, wenn die Bremseinrichtung z. B. eine Trommel-
oder eine Scheibenbremse ist, die beispielsweise hydraulisch oder
durch Luftdruck aktivierbar ist.
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Vorteilhafterweise
zeichnet sich die Sattelkupplung des Vorderachs-Läufers
dadurch aus, dass sie in Längsrichtung L des Rahmens versetzbar,
insbesondere verschiebbar, ist. Auf diese Weise kann der Lastangriffspunkt
der Last die durch den Sattelauflieger verursacht wird, beliebig
auf dem Rahmen platziert werden. Hierdurch ist es möglich,
besonders schwere Lasten z. B. in direkter Nähe oder direkt
auf der Achse anzuordnen und leichtere Lasten z. B. im Bereich der
Deichsel anzuordnen. Dabei ist es vorteilhaft, dass die Sattelkupplung über
einen Montagebock am Rahmen befestigt ist. Der Montagebock kann
mit dem Rahmen verschweißt oder verschraubt sein. Der Montagebock
kann so ausgebildet sein, dass er eine waagerecht verlaufende Sattelkupplung
ermöglicht, wenn der Vorderachs-Läufer über
die Kupplungsvorrichtung am Zugfahrzeug befestigt ist.
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Wenn
besonders schwere Sattelauflieger mit dem erfindungsgemäßen
Vorderachs-Läufer bewegt werden sollen, ist es vorteilhaft,
wenn der Vorderachs-Läufer mehrere Achsen, vorzugsweise
zwei oder drei Achsen mit jeweils zwei Rädern aufweist. Es
ist auch denkbar, dass die Achsen jeweils mit einer Zwillingsbereifung
ausgerüstet sind.
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Insbesondere
wenn der Vorderachse-Läufer mit mehreren Achsen ausgerüstet
ist, ist es vorteilhaft wenn zumindest eine Achse lenkbar ist. Dadurch kann
der Wendekreis sowie das Radieren der Räder beim Wenden
verringert werden. Es hat sich gezeigt, dass es vorteilhaft ist,
wenn die Rahmenprofile des Rahmens aus Vierkantrohr, einem T- oder
Doppel-T-Träger bestehen. Als T- oder Doppel-T-Träger können
z. B. HEB- oder HEA-Träger verwendet werden.
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Der
V-förmige Rahmen des Vorderachs-Läufers kann im
Heckbereich zwischen seinen Rahmenprofilen mit mindestens einer
Quertraverse versehen sein, die die Rahmenprofile im Heckbereich
verbindet. Durch diese Ausbildung kann die Konstruktion des Rahmens
weiter verstärkt werden. Es ist auch möglich,
dass der Rahmen des erfindungsgemäßen Vorderachs-Läufers über
mehrere Quertraversen verfügt, die die beiden Rahmenprofile
miteinander verbinden. Dabei ist es auch möglich, dass
die Quertraversen nicht nur im Heckbereich des Vorderachs-Läufers,
sondern auch in anderen Bereichen des Vorderachs-Läufers
angeordnet werden können. Die Quertraversen können
mit den Rahmenprofilen verschraubt oder verschweißt werden.
Es ist jedoch auch möglich, andere Befestigungsarten zu
wählen.
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Damit
der Vorderachs-Läufer auch im abgekoppelten Zustand einen
sicheren Stand aufweist, ist eine Stütze am erfindungsgemäßen
Vorderachs-Läufer vorgesehen, die am Rahmen befestigt ist
und höhenverstellbar und/oder verschwenkbar ist. Durch eine
Höhenverstellung der Stütze kann die Kupplungsvorrichtung
des erfindungsgemäßen Vorderachs-Läufers
auf die Höhe der Kupplungsvorrichtung des eingesetzten
Zugfahrzeuges gebracht werden, sodass ein besonders einfaches Ankuppeln
des erfindungsgemäßen Vorderachs-Läufers
an das Zugfahrzeug ermöglicht wird.
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Die
Sattelkupplung kann über Befestigungsmittel, vorzugsweise
Schrauben, lösbar mit dem Montagebock verbunden werden.
Hierbei ist es möglich, dass Sattelkupplung und Montagebock über Ausnehmungen,
insbesondere Schraubenlöcher oder Langlochausnehmung verfügen,
in die die jeweiligen Befestigungsmittel z. B. Schrauben oder Bolzen
einbringbar sind. Bei der Ausbildung mit Langlöchern kann
z. B. über eine Befestigung mit Schrauben eine stufenlose
Verschiebung der Sattelkupplung auf dem Montagebock erfolgen, wobei
die Sattelkupplung in einer beliebigen Position auf dem Montagebock
befestigt, insbesondere verschraubt, werden kann. Vorteilhafterweise
verfügen dazu sowohl der Montagebock als auch die Sattelkopplung über
eine Mehrzahl von Ausnehmungen, in die die Befestigungsmittel eingebracht
werden können. Es ist möglich, dass die Kupplungsvorrichtung,
die im vorderen Bereich des erfindungsgemäßen
Vorderachs-Läufers vorgesehen ist, mit dem Rahmen verschraubt
oder verschweißt sein kann.
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Der
untere Bereich des Rahmens des erfindungsgemäßen
Vorderachs-Läufers kann sich im Bereich der Kupplungsvorrichtung,
bzw. im vorderen Bereich verjüngen, um eine ausreichende
Bodenfreiheit des angekoppelten Vorderachs-Läufers zu erhalten.
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Anhand
einer Zeichnung soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert werden. Es zeigen:
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1 die
Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Vorderachs-Läufer;
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2 die
Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Vorderachse-Läufers;
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3 einen
Schnitt entlang der Linie C-C durch den Rahmen eines erfindungsgemäßen
Vorderachs-Läufers und
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4 die
Draufsicht auf den Montagebock eines erfindungsgemäßen
Vorderachs-Läufers.
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1 zeigt
einen Vorderachs-Läufer (Dolly) 10, zur Aufnahme
eines Sattelaufliegers und zur Verbindung mit einem Zugfahrzeug,
der eine Achse 1 mit zwei Rädern, 2, 3 und
einem Rahmen 4 mit zwei in Längsrichtung L verlaufenden
Rahmenprofilen 4' und 4'' aufweist. Der Rahmen 4 ist
von einer Achse 1 getragen und weist in seinem vorderen
Bereich eine Kupplungsvorrichtung 5 zur Verbindung des
Vorderachs-Läufers 10 mit einem Zugfahrzeug auf.
Darüber hinaus weist der erfindungsgemäße
Vorderachs-Läufer 10 eine Sattelkupplung 6 zur
Verbindung des Vorderachs-Läufers 10 mit einem
Sattelauflieger auf. Der Rahmen 4 des Vorderachs-Läufers 10 besteht aus
zwei Rahmenprofilen 4', 4'', die im Bereich zwischen
der Kupplungsvorrichtung 5 und der Sattelkupplung 6 durchgehend
ausgebildet sind und gerade verlaufen. Im vorderen Bereich des Rahmens 4 wird
von den Rahmenprofilen 4' und 4'' eine Deichsel 7 ausgebildet. 1 zeigt
deutlich, dass der Rahmen eine im Wesentlichen V-förmige
Grundform aufweist. Im hinteren Bereich des Vorderachs-Läufers 10 ist eine
Quertraverse 12 vorgesehen, die die beiden Rahmenprofile 4' und 4'' miteinander
verbindet. Die Achse 1 ist über Federungssysteme 8 mit
dem Rahmen 4 verbunden. In diesem Fall ist das Federungssystem
ein Luftdruckfedersystem. Im mittleren Bereich des Vorderachs-Läufers 10 ist
ein Montagebock 11 angeordnet, der eine Mehrzahl von runden
Ausnehmungen 14 aufweist. Über diese Ausnehmungen 14 kann
eine Sattelkupplung 6 mit dem Vorderachs-Läufer 10 verbunden
werden. Im Bereich zwischen dem Montagebock 11 und der
Kupplungsvorrichtung 5 ist eine Stütze 13 vorgesehen,
die ebenfalls am Rahmen 4, insbesondere zwischen den beiden
Rahmenprofilen 4' und 4'', befestigt ist. Die
Stütze 13 ist höhenverstellbar, um die
Höhe der Kupplungsvorrichtung 5 der Höhe
der Kupplungsvorrichtung des Zugfahrzeuges anpassen zu können.
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2 zeigt
die Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Vorderachs-Läufers 10.
Der Vorderachs-Läufer 10 weist einen Rahmen 4 auf,
an dem eine Achse 1 mit zwei Rädern 2, 3 befestigt
ist. Die Achse 1 ist über ein Federungssystem 8 am
Rahmen 4 befestigt. Das Rahmenteil 4'' ist genauso
wie das nicht dargestellte Rahmenteil 4' über
die gesamte Länge des Vorderachs-Läufers aus einem
Stück ausgebildet und verläuft gerade, d. h. es
weist keinen Knick oder Kröpfung auf. Im Bereich zwischen
der Achse 1 und der Kupplungsvorrichtung 5 ist
ein Montagebock 11 vorgesehen, auf dem eine Sattelkupplung 6 zur
Verbindung des Vorde rachs-Läufers 10 mit einem
Sattelauflieger, vorgesehen ist. Über eine Mehrzahl von
Ausnehmungen 14, ist die Sattelkupplung 6 in verschiedenen
Positionen auf dem Montagebock 11 befestigbar. Als Befestigungsmittel
können hierzu insbesondere Schrauben verwendet werden.
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Im
Bereich zwischen dem Montagebock 11 und der Kupplungsvorrichtung 5 ist
eine höhenverstellbare Stütze 13 vorgesehen.
Die Kopplungsvorrichtung 5 ist im vorderen Bereich des
Vorderachs-Läufers 10 über eine Schraubverbindung
mit dem Rahmen 4 verbunden. Zudem weist der Rahmen 4 im
Bereich der Kupplungsvorrichtung 5 eine Verjüngung
auf, um eine ausreichende Bodenfreiheit des Vorderachs-Läufers 10 zu
ermöglichen. Zudem weist der Vorderachs-Läufer 10 eine
Bremseinrichtung 9 auf, die zum Bremsen des Rades 3 und
des in 2 nicht dargestellten Rades 2 geeignet
sind.
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3 zeigt
den Schnitt durch den Rahmen 4 des Vorderachs-Läufers 10 entlang
der Linie C-C aus 2. 3 zeigt
die V-förmig verlaufenden Rahmenprofile 4' und 4'',
die den Rahmen 4 bilden. In einer vereinfachten Darstellung
zeigt 3 zudem den Montagebock 11 der auf dem
Rahmen 4 befestigt ist.
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4 zeigt
ein Detail des Montagebockes 11, nämlich die Montageplatte
des Montagebockes, die eine Mehrzahl von Ausnehmungen, hier Bohrungen,
aufweist, in die Befestigungsmittel, z. B. Schrauben oder Bolzen
einbringbar sind, um die Sattelkupplung 6 mit dem Montagebock
und somit mit dem Vorderachs-Läufer 10 zu verbinden.
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- 10
- Vorderachs-Läufer
(Dolly)
- 1
- Achse
- 2
- Rad
- 3
- Rad
- 4
- Rahmen
- 4'
- Rahmenprofil
- 4''
- Rahmenprofil
- 5
- Kupplungsvorrichtung
- 6
- Sattelkupplung
- 7
- Deichsel
- 8
- Federungssystem
- 9
- Bremseinrichtung
- 11
- Montagebock
- 12
- Quertraverse
- 13
- Stütze
- 14
- Ausnehmung
- L
- Längsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202005008132
U1 [0003]