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Die
Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 einen Flansch an Behältern,
insbesondere Reaktorbehältern.
Es handelt sich vorzugsweise um große Behälterflansche mit Innendurchmessern > 3 m bei Reaktoren
im Mitteldruckbereich (< 10
Mpa), bei denen die Auslegungstemperatur über 250°C liegt, wobei durch ein integriertes
Kühlsystem
erreicht wird, dass statt des Einbaus einer für diese Einsatzfälle sonst üblichen
Spiraldichtung als Behälterdichtung
O-Ringdichtungen oder Lippendichtungen aus einem Elastomer mit einer
Temperaturbeständigkeit
unter 250°C
verwendet werden können.
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Stand der Technik
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Große Behälterflanschverbindungen
werden unter anderem im Reaktorbau zum Einbau von verfahrensbedingten
Einbauten oder zum Einbau von Schutzeinrichtungen zur Abschirmung
hoher Reaktionstemperaturen von der Druckbehälterwand benötigt.
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In 1 ist
ein Behälterflansch
für einen
Reaktor dargestellt, bei dem der Flansch im Bereich des Flanschhalses
gekühlt
wird, jedoch nicht so intensiv, dass die Auslegungstemperatur (> 250°C) für die Dichtungswahl
reduziert werden kann und somit die Verwendung eines Elastomers
als Dichtwerkstoff ungeeignet ist. Um einen stabilen Betrieb zu
gewährleisten,
wurde neben der dargestellten Spiraldichtung eine Schweißlippendichtung
am Flansch integriert. Nachteilig bei dieser Lösung ist, das eine Montage von
großen
Spiraldichtungen (> 3
m), vor allem, wenn der Behälter
liegt, wie es in Vorbereitung einer Wasserdruckprüfung des
Druckmantels von Reaktoren erforderlich ist, sehr aufwändig und
hinsichtlich einer Beschädigung
der Dichtung sehr risikobehaftet ist. Die Abdichtung bei Spiraldichtungen
erfordert eine besonders ausgeführte
Rauhigkeit in der in der Dichtfläche
und eine exakte Anzugstechnologie der Verbindungsschrauben. Beide
Forderungen verursachen hohe Fertigungskosten, insbesondere wenn
der Druckmantel eines solche Reaktors einer Glühbehandlung laut Vorschrift
unterzogen werden muss.
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In 2 ist
eine Flanschverbindung mit einer Lippendichtung für einen
Druckbehälter
kleinerer Abmessung für
einen Schnellverschluss dargestellt, wobei zur Absenkung der Auslegungstemperatur
der Flanschteller innen Eindrehungen hat, die mit einem separaten
zylindrischen Mantel so verschlossen sind, dass in den dadurch gebildeten
Kühltaschen eine
Kühlung
des Dichtflächenbereichs
derart erfolgen kann, dass als Dichtwerkstoff ein Elastomer verwendet
werden kann. Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass der separate
zylindrische Mantel auf Innen- und auf Außendruck berechnet werden muss
und die Wanddicke damit durchmesserabhängig ist. Bei großen Behälterabmessungen
kann das dazu führen, dass
nach dem Anschweißen
eine aufwändige
Glühbehandlung
notwendig ist. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass die Eindrehungen
eine Schwächung des
Flanschtellers darstellen, die durch Vergrößerung der Flanschblatthöhe ausgeglichen
werden muss, wodurch höhere
Materialkosten entstehen.
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Aufgabe der Erfindung
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Ziel
der neuen Lösung
ist, einen Behälterflansch
großer
Abmessung so zu gestalten, dass trotz hoher Auslegungstemperatur
Elastomere als Dichtungswerkstoff verwendet werden können und bei
dem ein Kühlsystem
integriert ist, welches in seiner Wanddickenauslegung von der Behältergröße unabhängig ist
und das so im Flanschteller angeordnet ist, dass bei der Berechnung/Auslegung
des Flansches die Flanschblatthöhe
nicht vergrößert werden
muaa, wobei das Kühlsystem
vorzugsweise separat betrieben werden sollte. Zur Gewährleistung langer,
störungsfreier
Betriebslaufzeiten wird die Integration einer zusätzlichen
Schweißlippendichtung, wie
in 1 dargestellt, als zweckmäßig angesehen.
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Lösung der Aufgabe
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Die
Erfindung löst
die Aufgabe dadurch, dass zwei O-Ringe nebeneinander mit unterschiedlichen Durchmessern
als Dichtung eingebaut werden und im Zwischenraum zwischen beiden
Dichtungen eine Aussparung als Kühlkanal
so gestaltet ist, dass die Dichtflächen beider O-Ringe sicher
auf < 250°C gekühlt werden,
wobei der Zulauf der Kühlflüssigkeit über Bohrungen
im unteren Behälterflansch
und der Ablauf über
Bohrungen im oberen Behälterflansch erfolgt.
Die Kühlung
der Dichtfläche
im Bereich der O-Ringe wird zusätzlich,
falls erforderlich, durch einen am Innendurchmesser jedes Behälterflansches vorgesehenen
Kühlkanal
unterstützt,
der dadurch gebildet ist, dass ein Viertelrohrring an die Aussparung des
Behälterflansches
angeschweißt
wird und durch Bohrungen mit dem Zu- und Ablauf des Kühlsystems verbunden
ist, wobei die Abmessung des Viertelrohrringes so gewählt ist,
dass sie kleiner ist als der Abstand des Behälterflanschpaares gemessen
am Teilkreisdurchmesser und somit die Nachteile der Ausführungsvariante
nach 2 vermieden werden.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand der 3 näher erläutert, während in
den 1 und 2 bekannte Flanschausführungen
dargestellt sind.
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1:
Schnitt durch einen bekannten Behälterflansch mit Spiraldichtung
und Schweißlippendichtung
mit Außenkühlung des
Flanschhalses
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2:
Schnitt eines Behälterschnellverschlusses
bekannter Art mit Lippendichtung aus einem Elastomer, mit integrierter
Flansch- und Deckelkühlung
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3:
erfindungsgemäße Behälterflanschverbindung
mit Schweißlippendichtung
und Rundringdichtungen aus einem Elastomer, mit integrierter Kühleinrichtung
der Dichtfläche
und Außenkühlung des
Flanschhalses
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In
der 1 ist der Behälterflansch 1 mit
eingelegter Spiraldichtung 2 und Schweißlippendichtung 3 dargestellt,
wobei der Flanschhals 4 mit einer Nase 5 zum Anschweißen eines
Wassermantels 6 zur Kühlung
des Druckmantels einschließlich Flanschhals 4 versehen
ist. Der Abstand der gekühlten
Zone zur Dichtfläche 7 ist
so groß,
dass eine Absenkung der Auslegungstemperatur für den Flanschbereich unrealistisch
ist. Der Wassermantel stellt bei dieser Anwendung eine Sicherheitseinrichtung
dar, die eine plötzliche örtliche Überschreitung
der Auslegungstemperatur des Druckmantels durch Dampfbildung anzeigt
und ein Abfahren der Anlage noch rechtzeitig ermöglicht.
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In
der 2 ist ein Behälterverschluss
eines Druckapparates mit einer typischen Lippendichtung 2 aus
einem Elastomer dargestellt. Im Behälterflansch 1 sind
zur Absenkung der Betriebstemperatur im Dichtungsbereich Eindrehungen 3 im
Flansch 1 vorgesehen, die mit einem zylindrischen Mantelteil 4 über Schweißnähte 5 so
verschlossen werden, dass Kühlkanäle 6 entstehen, über die
eine Absenkung der Betriebstemperatur ermöglicht wird. Die Kühlkanäle 6 werden
einzeln über
Zu- und Ablaufbohrungen 7 gespeist, die von einer zentrale
Bohrung 8 von der Außenseite
des Flansches ausgehen. Der Verschlussdeckel 9 des Behälters wird
auf ähnliche
Art und Weise mit separaten Kühlkanälen 10 gestaltet. Um
ine für
den Dichtungswerkstoff maximale zulässige Temperatur zu erreichen,
ist ein Kühlmantel 11 vorgesehen.
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In
der 3 ist ein Behälterflanschpaar 1, 2 großer Abmessung
dargestellt, wie es im Reaktorbau, z. B. bei Druckvergasungsreaktoren,
vorherrschend angewendet wird, bei dem nach der Erfindung statt
der Dichtungskombination – metallische Flachdichtung
(Spiraldichtung) mit einer Schweißlippendichtung – eine zur
Kostensenkung gewählte Dichtungskombination – elastische
O-Ringdichtungen mit Schweißlippendichtung – vorgesehen
wird, wobei durch ein besonders gestaltetes Kühlsystem erreicht wird, dass
die Auslegungstemperatur auf eine für Elastomere zulässige Betriebstemperatur gesenkt
wird.
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In
der ebenen Kontaktfläche 3 werden
dazu im Flansch 1 zwei Nuten 4. 5 mit
unterschiedlichen Durchmessern zum Einlegen der O-Ringe 6, 7 eingedreht,
wobei der Abstand so groß gewählt wird,
dass nach dem Eindrehen einer Aussparung zwischen beiden Nuten 4, 5 in
beiden Flanschen 1, 2 ein Kühlkanal entsteht. Der Zu- und
Ablauf der Kühlflüssigkeit in
den Kühlkanal 8 erfolgt über Querbohrungen 10, wobei
der Ein- und Austritt einen Anschluss 11 (z. B. ein Gewinde)
an der Außenfläche der
Flansche hat. Über
diesen Anschluss 11 ist es nach der Montage des Reaktors
und auch während
des Betriebs vorteilhaft möglich,
die Dichtheit der O-Ringe durch Beaufschlagung mit Druck zu prüfen. Zur
Intensivierung der Kühlung
der Dichtfläche
werden an den Innenflächen
der Flansche 1, 2 zusätzliche Kühlkanäle 12, 13 dadurch
gebildet, dass an den Aussparungen an den Flanschen 1, 2 Viertelrohrschlangen 14, 15 druckdicht
angeschweißt
werden, die wiederum über
Bohrungen 16, 17 mit den Querbohrungen 10 der
Dichtflächenkühlung direkt
verbunden sind. Die Dichtheit der Kühlkanäle 12, 13 kann
ebenfalls vorteilhaft über die
Anschlüsse 11 geprüft werden.
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Zur
Zentrierung der Flansche sind Zentrierbolzen 18 außerhalb
der Nut 4 vorgesehen. Die zur Erleichterung beim Öffnen der
Schließnaht 19 der Schweißlippendichtung 9 allgemein üblichen
konischen Innenflächen
der Flanschblattteller sind so gestaltet, dass die erforderliche
Flanschblatthöhe
bei der Gestaltung des Flansches so umgesetzt wird, dass die Höhe 20 der
Kühlkanäle 12, 13 kleiner
ist als der Abstand 21 der Flanschblätter in Höhe des Teilkreisdurchmessers.
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Zur
Vollständigkeit
der Druckmantelkühlung haben
die Behälterflansche 1, 2 am
Flanschhals Anschweißnasen 22,
an denen ein Kühlwassermantel angeschweißt ist.