DE202007018572U1 - Brandschutzsystem für ein Gebäude - Google Patents

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Abstract

Brandschutzsystem für ein Gebäude, umfassend ein Brandschutz-Kabelgehäuse (1) zum Einbau in eine Gebäudewand (2) und zum Durchführen zumindest eines Brandschutzkabels (8), sowie eine dem oder jedem Brandschutzkabel (8) zugeordnete Kabelummantelung (10) zur Aufnahme des im Brandschutz-Kabelgehäuse (1) einliegenden Kabelabschnitts (9).

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Brandschutzsystem für ein Gebäude.
  • Das Brandschutzsystem umfasst ein Brandschutz-Kabelgehäuse, wie es aus der DE 101 63 097 A1 oder aus der DE 196 53 963 C2 bekannt ist. Ein derartiges Brandschutz-Kabelgehäuse weist eine quaderförmige Geometrie mit Durchführungsöffnungen an beiden Stirnseiten auf. Es wird beispielsweise in eine Wandöffnung oder in eine Deckenöffnung eingebaut, um Kabel von einem Raum eines Gebäudes in einen anderen Raum des Gebäudes zu führen. Hierzu werden im montierten Zustand des Brandschutz-Kabelgehäuses die Kabel durch eine der beiden stirnseitigen Durchführungsöffnungen und den durch das Kabelgehäuse gebildeten Hohlraum zur zweiten stirnseitigen Durchgangsöffnung hin durchgeschoben. Unter einem Kabel ist fortan ein mit einer Isolierung versehener Leiter zu verstehen oder mehrere solcher Leiter, die von einem gemeinsamen Isoliermantel umgeben sind. Um den von Land zu Land unterschiedlichen Brandschutz-Richtlinien für Gebäude zu genügen, werden sogenannte Brandschutzkabel eingesetzt, deren Isoliermantel und deren Isolierungen der einzelnen Leiter aus einem schwer entflammbaren Stoff hoher Temperaturbeständigkeit, zumeist aus Silikon, gefertigt ist.
  • Die beiden Durchführungsöffnungen der beiden Stirnseiten werden üblicherweise nach dem Durchführen der Brandschutzkabel mit jeweils einem Deckel verschlossen. Das Brandschutz-Kabelgehäuse ermöglicht nachträgliche Installationen sowie einen Kabelaustausch, in dem das oder die Brandschutzkabel von einer der beiden Seiten der Gehäusewand aus dem Kabelgehäuse herausgezogen werden. Die Seitenwände des Brandschutz-Kabelgehäuses sind mit so genannten Brandschutzpackungen versehen. Dabei handelt es sich um plattenförmige Elemente geringer Dicke, die die Innenwände des Kabelgehäuses im wesentlichen vollständig bedecken.
  • Im Brandfall führt die Wärmeeinwirkung dazu, dass das Brandschutzmittel der Brandschutzpackungen expandiert und den Gehäusequerschnitt des Brandschutz-Kabelgehäuses vollständig verschließt. Dabei liegt das Brandschutzmittel nunmehr vollständig an den durch das Brandschutz-Kabelgehäuse durchgeführten Brandschutzkabeln an. Auf diese Weise ist ein Übergriff eines Brandes durch einen Kabelbrand über das Brandschutz-Kabelgehäuse sinnvoll vermieden. Auch ein Austausch von Rauchgasen zwischen den beiden durch die Wand getrennten Räumen ist somit sicher unterbunden.
  • Es ist jedoch bekannt, dass selbst bei einem wärmebeständigen Brandschutzkabel sowohl der Isoliermantel, als auch die Isolierungen der einzelnen Leiter infolge von Wärmeeinwirkung nach einiger Zeit aufweichen. Die Standzeit eines frei im Raum hängenden oder liegenden Brandschutzkabels liegt bei etwa 90 Minuten. Da das Brandschutzmittel nach dem Expandieren einen permanenten Blähdruck auf die Isoliermäntel der einzelnen Kabel und auf die Isolierungen der einzelnen Leiter ausübt, kann es infolge der Aufweichung von Isoliermantel und Isolierungen zu einem Hindurchtreten der elektrischen Leiter durch ihre Isolierungen und somit zu elektrischen Kurzschlüssen zwischen den einzelnen Leitern kommen. Der vom Brandschutzmittel ausgeübte Blähdruck verkürzt die Standzeit der Brandschutzkabel daher drastisch.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Kurzschluss zwischen einzelnen Leitern der durch das Brandschutz-Kabelgehäuse geführten Brandschutzkabel infolge des Blähdrucks des Brandschutzmittels im Brandfall sinnvoll zu vermeiden und die als Mindeststandzeit vorgegebene Standzeit der Brandschutzkabel zu verlängern.
  • Hierzu wird jedem Brandschutzkabel eine Kabelummantelung zugeordnet, die seinen im Brandschutz-Kabelgehäuse einliegenden Kabelabschnitt aufnimmt. Somit werden nicht mehr die Isoliermäntel der einzelnen Brandschutzkabel, sondern deren Kabelummantelungen durch das expandierende Brandschutzmittel gegeneinander gepresst. Damit wird der vom Brandschutzmittel auf das Brandschutzkabel ausgeübte Blähdruck aufgehoben.
  • Die Funktionsfähigkeit einer über ein derartiges Brandschutzkabel bestehenden elektrischen Verbindung lässt sich somit über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten. So ist beispielsweise bei einem Gebäudebrand eine längere Benutzung eines Aufzuges möglich, auch wenn diese aus feuerschutzrechtlichen Gründen üblicherweise nicht vorgesehen ist. Es ist nämlich nicht auszuschließen, dass unvernünftige Personen, die vor einem Gebäudebrand aus einem höheren Stockwerk flüchten, sich in einen Gebäudeaufzug begeben, um ihre Flucht vermeintlich zu beschleunigen.
  • In einer zweckmäßigen Weiterbildung weist die Kabelummantelung im wesentlichen eine Hohlzylindergeometrie auf. Die Kabelummantelung lässt sich somit in einfacher Weise auf den im Brandschutz-Kabelgehäuse einliegenden Kabelabschnitt aufschieben. Weiterhin lässt sich die Hohlzylindergeometrie derart anpassen, dass der Isoliermantel des Brandschutzkabels im wesentlichen formschlüssig von der Kabelummantelung umschlossen ist. Als Kabelummantelung eignen sich beispielsweise Metallrohre, die in zu den Maßen des Isoliermantels passenden Standardgrößen am Markt erhältlich sind. Ein derartiges Metallrohr lässt sich in einfacher Weise durch Ablängen auf die Länge des im Brandschutz-Kabelgehäuse einliegenden Kabelabschnitts bringen. Für den Einsatzfall ist eine einfache Qualität, beispielsweise aus St37 oder dergleichen, völlig ausreichend. Metallrohre weisen zwar eine hohe Wärmeleitfähigkeit auf, so dass nach wie vor eine Aufwärmung und damit eine Aufweichung von Isoliermantel und Isolierungen der einzelnen Leiter über Wärmeleitung von der Gehäusewand und dem expandierten Brandschutzmittel her auftreten kann. Jedoch drückt das Brandschutzmittel nunmehr nicht mehr direkt auf die Isoliermäntel der einzelnen Brandschutzkabel, sondern auf die Kabelummantelung. Eine als starres Rohr, beispielsweise als Metallrohr, ausgebildete Kabelummantelung hält daher den Blähdruck der Brandschutzmasse von den einzelnen Brandschutzkabeln völlig ab, so dass die Wahrscheinlichkeit eines Kurzschlusses zwischen den einzelnen Leitern ausgeschlossen ist.
  • In einer vorteilhaften Variante ist die Kabelummantelung als ein im wesentlichen in Längsrichtung in zwei Hohlzylinderhälften geteilter Hohlzylinder ausgebildet. Ein derartiger geteilter Hohlzylinder lässt sich auch bei bereits elektrisch angeschlossenen Brandschutzkabeln im Nachhinein montieren. So müssen für das Anbringen der Kabelummantelung elektrische Verbindungen nicht in aufwändiger Weise gelöst werden. Weiterhin ist auch ein einfaches Nachrüsten bestehender Brandschutz-Kabelgehäuse mit darin einliegenden Brandschutzkabeln mit derartigen Kabelummantelungen möglich.
  • Vorteilhaft sind die beiden Hohlzylinderhälften mittels eines Scharniers gegeneinander verschwenkbar. Auf diese Weise müssen im Montagefall die beiden Hohlzylinderhälften der beiden Kabelummantelungen nicht zusammengesucht werden. Weiterhin sind die beiden Hohlzylinderhälften bereits so miteinander verbunden, dass sie sich bei der Montage zu einem vollständigen Hohlzylinder in einfacher Weise durch einfaches Verschwenken ergänzen lassen. Dies ist besonders vorteilhaft bei schwer zugänglichen Montageaufgaben.
  • In einer weiteren vorteilhaften Variante weisen die beiden Hohlzylinderhälften einen leicht voneinander abweichenden Zylinderdurchmesser auf. Sie lassen sich dabei insbesondere so ausführen, dass die Hohlzylinderhälfte mit dem kleineren Durchmesser mit ihren Außenseiten in die Innenseiten der Hohlzylinderhälfte mit dem größeren Durchmesser greift. Dadurch ist eine Klemmverbindung zwischen beiden Hohlzylinderhälften realisierbar. Auch hierdurch ergibt sich eine Montageerleichterung im Feldeinsatz vor Ort.
  • Vorteilhaft sind Befestigungsmittel zum Verbinden der beiden Hohlzylinderhälften miteinander vorgesehen. Dabei kann es sich beispielsweise um Rohrschellen handeln, die als Standardartikel für die Installationstechnik in unterschiedlichen Durchmessern kostengünstig am Markt erhältlich sind. Es kann sich aber auch um metallische Kabelbinder, um einen Bindedraht oder dergleichen handeln. Auf diese Weise lassen sich die beiden Hohlzylinderhälften fest und in einfacher Weise miteinander verbinden, so dass die Kabelummantelung auch dann das Brand schutzkabel fest umgibt, wenn ein unvermuteter oder unerwünschter Zug am Brandschutzkabel auftritt.
  • In einer zweckmäßigen Weiterbildung ist zwischen Brandschutzkabel und Kabelummantelung eine Wärmedämmschicht vorgesehen. Auf diese Weise lassen sich zum einen leichte maßliche Ungleichheiten zwischen Brandschutzkabel und Kabelummantelung ausgleichen, so dass das Brandschutzkabel formschlüssig von der Kabelummantelung umgeben ist. Ist die Wärmedämmschicht vorteilhaft aus einem Werkstoff mit einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit und/oder einer hohen Temperaturbeständigkeit gefertigt, so lässt sich die Zeit bis zum Ausfall des Brandschutzrohres durch Temperatureinfluss, insbesondere durch einen Kabelbrand, im Bereich des Brandschutz-Kabelgehäuses, deutlich verlängern. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn als Kabelummantelung ein Werkstoff mit einer hohen mechanischen Beständigkeit, aber mit einer zugleich hohen Wärmeleitfähigkeit eingesetzt wird, wie dies bei einem Metallrohr der Fall ist. Ein schnelles Erwärmen des Isoliermantels durch dessen Anliegen an der Innenseite einer metallischen Kabelummantelung ist somit sicher vermieden. Die Wärmedämmschicht lässt sich dabei so auslegen, dass der Raum zwischen Brandschutzkabel und Kabelummantelung vollständig ausgefüllt ist. Es kann daher auch nicht zu einem Leckstrom von Rauchgasen zwischen dem Brandschutzkabel und der Kabelummantelung kommen, der zu einem unerwünschten und raschen Aufheizen des Isoliermantels und somit auch der Isolierungen der einzelnen Leiter des Brandschutzkabels führen würde.
  • Als Wärmedämmschicht kommen dabei insbesondere Brandschutzbandagen, Brandschutzspachtel oder Steinwolle in Betracht. Die Wärmedämmschicht kann dabei auch verschiedene derartige Bestandteile in Kombination umfassen.
  • Unter einer Brandschutzbandage ist ein Gewebe zu verstehen, mit dem das Brandschutzkabel umwickelt wird. Eine Brandschutzbandage ist in der Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung der Zulassungsnummer Z-19.22-1835 beschrieben. Ein Brandschutzspachtel ist eine spachtelbare Masse, die sich auf das Brandschutzkabel auftragen lässt. Ein Brandschutzspachtel ist in der Allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung der Zulassungsnummer Z-19.11-397 beschrieben. Sowohl die Brandschutzbandage als auch der Brandschutzspachtel schäumen unter Hitzeeinwirkung im Brandfall auf und bilden eine mikroporöse, wärmedämmende und den Kabelabschnitt von der Luft abschließende Schaumschicht.
  • Bei einer Steinwolle handelt es sich nach der Brockhaus-Enzyklopädie, 19. Auflage, B. Band, Mannheim 1989, ISBN 3-7653-1108-1, um Steinfasern, die aus einer Gesteinsschmelze mittels eines Schleuderverfahrens hergestellt werden und die als Isolierfasern im Brandschutz einsetzbar sind.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung ist ein Verfüllstoff zum Verfüllen des zwischen dem Kabel und den Enden der Kabelummantelung gebildeten Spalts vorgesehen. Auch hierdurch ist ein Strömen von Rauchgasen zwischen dem Isoliermantel und der Kabelummantelung sicher vermieden. Für diesen Verfüllstoff eignet sich vorteilhaft insbesondere ein Werkstoff mit einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit und/oder einer hohen Temperaturbeständigkeit, wie beispielsweise Silikon.
  • Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen die einzelnen Figuren:
  • 1 ein Brandschutzsystem, umfassend ein Brandschutz-Kabelgehäuse und in diesem einliegende und mit Kabelummantelungen versehene Brandschutzkabel im Montageendzustand in einer geschnittenen Seitenansicht,
  • 2 einen Querschnitt durch das Brandschutz-Kabelgehäuse aus 1,
  • 3 einen im Brandschutz-Kabelgehäuse einliegenden Kabelabschnitt mit einer ersten Kabelummantelung,
  • 4 einen Querschnitt durch den Kabelabschnitt mit der Kabelummantelung aus 3,
  • 5 einen Kabelabschnitt zweier Brandschutzkabel mit einer die beiden Brandschutzkabel gemeinsam umgebenden zweiten Kabelummantelung, sowie
  • 6 einen Querschnitt durch die Kabelummantelung mit den beiden einliegenden Brandschutzkabeln aus 5.
  • 1 zeigt ein Brandschutz-Kabelgehäuse 1 im montierten Zustand in einer Gebäudewand 2. Das Brandschutz-Kabelgehäuse 1 weist einen rechteckigen Querschnitt auf, wie dies insbesondere der 2 zu entnehmen ist. Das Brandschutz-Kabelgehäuse 1 ist in einen zu seinem quadratischen Querschnitt passenden Ausschnitt einer rechteckigen Gipskartonwand 3 eingesetzt. Die Gipskartonwand 3 wiederum ist in eine Öffnung des Mauerwerkes 4 der Gebäudewand eingesetzt. Da sich die Öffnung in der Gipskartonwand 3 an den rechteckigen Querschnitt des Brandschutz-Kabelgehäuses 1 einfach durch Sägen oder dergleichen anpassen lässt, ist eine dauerhafte Sicherung des Brandschutz-Kabelgehäuses 1 in feuertechnischer Weise gegeben. Anstelle einer Gipskartonwand 3 ist der Einbau des Brandschutz-Kabelgehäuses 1 auch in eine Massivwand, beispielsweise durch Einbetonieren oder Einmörtelung, möglich.
  • Das Brandschutz-Kabelgehäuse 1 weist stirnseitig an seinen beiden Seiten jeweils eine Durchführungsöffnung 5 auf. Jeder dieser Durchführungsöffnungen 5 ist ein der Übersichtlichkeit halber in der 1 nicht dargestellter Deckel zugeordnet. Die Durchführungsöffnungen 5 und der durch das Brandschutz-Kabelgehäuse 1 gebildete Hohlraum 6 werden durch eine Anzahl von sich in horizontaler Richtung 7 erstreckenden Brandschutzkabeln 8 durchgriffen. Der im Hohlraum 6 des Brandschutz-Kabelgehäuses 1 einliegende Kabelabschnitt 9 eines jeden Brandschutzkabels 8 ist mit einer Kabelummantelung 10 versehen, die eine Hohlzylindergeometrie aufweist. In der geschnittenen Seitenansicht ist eine der drei Kabelummantelungen 10 von den beiden anderen Kabelummantelungen verdeckt.
  • Mittels der durch das Brandschutz-Kabelgehäuse 1 geführten Brandschutzkabel 8 ist eine elektrische Kontaktierung der Brandschutzkabel 8 über einen einzelnen, von der Gehäusewand 2 begrenzten Raum hinweg möglich. Der Übersicht halber ist die elektrische Kontaktierung der Brandschutzkabel 8 in der 1 nicht dargestellt.
  • 2 zeigt einen Querschnitt durch das Brandschutz-Kabelgehäuse 1 quer zur horizontalen Richtung 7 und außerhalb der Gebäudewand 2. Jedes der drei im Brandschutz-Kabelgehäuse 1 einliegenden Brandschutzkabel 8 weist drei mit einer Isolierung 12 isolierte elektrische Leiter 13 auf. Die mit einer Isolierung 12 versehenen elektrischen Leiter 13 sind in einem gemeinsamen Isoliermantel 14 zusammengefasst. Die Isolierungen 12 der elektrischen Leiter und der gemeinsame Isoliermantel 14 sind aus einem geeigneten Kunststoffgefertigt, der eine hohe Temperaturbeständigkeit und eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist. Der Zwischenraum zwischen der Kabelummantelung 10 und dem Isoliermantel 14 ist mit einer Wärmedämmschicht 15 aufgefüllt.
  • Sämtliche Seitenwände den Brandschutz-Kabelgehäuses 1 sind mit plattenförmigen Brandschutzpackungen 11 versehen. Im Brandfall dehnt sich das in den Brandschutzpackungen 11 enthaltene Brandschutzmittel in Expansionsrichtung 11' aus und verschließt den Hohlraum 6 des Brandschutz-Kabelgehäuses 1 vollständig.
  • In den 1 und 2 wurden die Kabelummantelungen 10 schematisch als Hohlzylinder dargestellt. 3 zeigt eine erste Variante für eine derartige Kabelummantelung 10, wie sie in den 1 und 2 gezeigt ist. Der im Brandschutz-Kabelgehäuse 1 einliegende Kabelabschnitt 9 des einzelnen Brandschutzkabels 8 ist vollständig von einer als Brandschutzbandage ausgebildeten Wärmedämmschicht 15' umgeben. Wie der Querschnitt quer zur horizontalen Richtung in 4 zeigt, setzt sich die Kabelummantelung 10 aus zwei Hohlzylinderhälften 16 zusammen, die mittels eines Scharniers 17 gegeneinander verschwenkbar gelagert sind. Für die Montage wird das Brandschutzkabel 8 entlang des gesamten Kabelabschnitts 9 mit der Brandschutzbandage als Wärmedämmschicht 15' umwickelt. Anschließend wird das umwickelte Brandschutzkabel 8 in eine Hohlzylinderhälfte 16 der Kabelummantelung 10 eingelegt. Mittels des Scharniers 17 werden die beiden Hohlzylinderhälften 16 gegeneinander verschwenkt, bis sie längsseitig aneinander stoßen. Das Brandschutzkabel 8 mit der Wärmedämmschicht 15' ist entlang des Kabelabschnitts 9 nunmehr vollständig formschlüssig und spielfrei von der Kabelummantelung 10 umgeben, deren beide Hohlzylinderhälften 16 sich zu einem Hohlzylinder ergänzen. Anschließend werden die beiden Hohlzylinderhälften 16 gegeneinander mit einem Befestigungsmittel abgesichert. Der Übersicht halber sind diese Befestigungsmittel in den 3 und 4 nicht dargestellt. Bei dem Befestigungsmittel handelt es sich beispielsweise um metallische Kabelbinder, um Rohrschellen oder um Bindedraht. Auf diese Weise wird ein späteres Aufschwenken der beiden Hohlzylinderhälften 16 gegeneinander und ein Freigeben des einliegenden Brandschutzkabels 8 sicher vermieden. Zum Verfüllen des beidseitig zwischen dem Brandschutzkabel 8 und den Enden der Kabelummantelung 10 gebildeten Spalts ist gemäß 3 ein Verfüllstoff 18 vorgesehen.
  • 5 zeigt einen weiteren Kabelabschnitt 9 zweier Brandschutzkabel 8. Beiden Brandschutzkabeln 8 ist eine gemeinsame Kabelummantelung 10 zugeordnet. Der mittlere Bereich des Kabelabschnitts 9 beider Brandschutzkabel 8 ist mit einer Steinwolle als Wärmedämmschicht 15'' umgeben. Die beiden zu den Durchführungsöffnungen 5 des Brandschutz-Kabelgehäuses 1 hin orientierten Enden des Kabelabschnitts 9 sind von Brandschutzspachtel als Wärmedämmschicht 15'' umgeben. Die Kabelummantelung 10 umfasst zwei Hohlzylinderhälften 19, 19' verschiedenen Durchmessers. Für die Montage werden die beiden Brandschutzkabel 8 mit ihrem Kabelabschnitt 9 mit der Wärmedämmschicht 15'', 15''' versehen und in eine der beiden Hohlzylinderhälften 19, 19' eingelegt. Anschließend wird die zweite Hohlzylinderhälfte 19, 19' quer zur vertikalen Richtung 7 auf die erste Hohlzylinderhälfte 19, 19' aufgeschoben.
  • 6 zeigt einen Querschnitt aus dem Mittelbereich des Kabelabschnitts 9 mit seiner Kabelummantelung 10 quer zur horizontalen Richtung 7. Hier ist erkennbar, dass bei einem Zusammenschieben der beiden Hohlzylinderhälften 19, 19' die Hohlzylinderhälfte 19 mit dem kleineren Durchmesser über die gesamte Länge der Kabelummantelung 10 in die Hohlzylinderhälfte 19' mit dem größeren Durchmesser eingreift. Dabei berühren sich die beiden Hohlzylinderhälften 19, 19' der art, dass sie leicht miteinander verklemmt werden. Diese Klemmverbindung zwischen den beiden Hohlzylinderhälften 19, 19' wird anschließend wiederum mit einem Befestigungsmittel, beispielsweise einem metallischen Kabelbinder, einer Rohrschelle oder einem Biegedraht, abgesichert. Das Befestigungsmittel ist der Übersicht halber in den Figuren wiederum nicht dargestellt. Der Spalt zwischen den beiden Brandschutzkabeln 8 und der Kabelummantelung 10 wird wiederum, wie bereits bei der in den 3 und 4 gezeigten Kabelummantelung, mit einem Verfüllstoff 18 verschlossen.
  • Im Brandfall expandieren die Brandschutzpackungen 11 in den Hohlraum 6 des Brandschutz-Kabelgehäuses 1 in Expansionsrichtung 11' hinein. Dabei wird der Hohlraum 6 vollständig verschlossen. Das Brandschutzmittel der Brandschutzpackungen übt dabei einen Blähdruck auf die Kabelummantelungen 10 aus. Weiterhin sind die Kabelabschnitte 9 mit ihren Kabelummantelungen 10 einer starken Hitzeeinwirkung infolge des Brandes ausgesetzt. Die als Kabelummantelungen eingesetzten Stahlrohre verfügen über eine hohe Warmfestigkeit. So ist sichergestellt, dass auch bei hohen Temperaturen und bei einem hohen Blähdruck der Brandschutzpackungen 11 auf die Außenwandungen der Kabelummantelungen 10 kein Blähdruck auf die Isoliermäntel 14 der Brandschutzkabel 8 ausgeübt wird. Da sich zwischen den Brandschutzkabeln 8 und der Kabelummantelung 10 die Wärmedämmschicht 15, 15', 15'', 15''' befindet, dauert es zeitlich gesehen außerdem lange, bis sich der Isoliermantel 14 des Brandschutzkabels 8 durch Wärmeleitung von der Kabelummantelung 10 aufgewärmt hat. Weiterhin ist der beidendseitige Spalt zwischen Kabel 8 und Kabelummantelung 10 mit einem Verfüllstoff und der Zwischenraum zwischen dem Isoliermantel 14 und der Kabelummantelung 10 mit der Wärmedämmschicht 15, 15', 15'', 15''' ausgefüllt. Unter Hitzeeinwirkung schäumt die als Brandschutzbandage bzw. als Brandschutzbandage ausgebildete Wärmedämmschicht 15', 15'' auf und bildet eine mikroporöse, wärmedämmende und im wesentlichen luftdichte Schaumschicht. Somit ist ein Durchziehen von Rauchgasen zwischen Isoliermantel 14 des Kabels 8 und der Innenseite der Kabelummantelung 10 ausgeschlossen. Ein Kabelbrand des Brandschutzkabels 8 im Bereich des Brandschutz-Kabelgehäuses 1 lässt sich somit lange hinauszögern.
  • 1
    Brandschutz-Kabelgehäuse
    2
    Gebäudewand
    3
    Gipskartonwand
    4
    Mauerwerk
    5
    Durchführungsöffnung
    6
    Hohlraum
    7
    horizontale Richtung
    8
    Brandschutzkabel
    9
    Kabelabschnitt
    10
    Kabelummantelung
    11
    Brandschutzpackung
    12
    Isolierung
    13
    Leiter
    14
    Isoliermantel
    15, 15',
    15'', 15'''
    Wärmedämmschicht
    16
    Hohlzylinderhälfte
    17
    Scharnier
    18
    Verfüllstoff
    19, 19'
    Hohlzylinderhälfte
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10163097 A1 [0002]
    • - DE 19653963 C2 [0002]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - ISBN 3-7653-1108-1 [0017]

Claims (11)

  1. Brandschutzsystem für ein Gebäude, umfassend ein Brandschutz-Kabelgehäuse (1) zum Einbau in eine Gebäudewand (2) und zum Durchführen zumindest eines Brandschutzkabels (8), sowie eine dem oder jedem Brandschutzkabel (8) zugeordnete Kabelummantelung (10) zur Aufnahme des im Brandschutz-Kabelgehäuse (1) einliegenden Kabelabschnitts (9).
  2. Brandschutzsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabelummantelung (10) im wesentlichen eine Hohlzylindergeometrie aufweist.
  3. Brandschutzsystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabelummantelung (10) als ein im wesentlichen in Längsrichtung in zwei Hohlzylinderhälften (16, 19, 19') geteilter Hohlzylinder ausgebildet ist.
  4. Brandschutzsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Hohlzylinderhälften (16) mittels eines Scharniers (17) gegeneinander verschwenkbar sind.
  5. Brandschutzsystem nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Hohlzylinderhälften (19, 19') einen leicht voneinander abweichenden Zylinderdurchmesser aufweisen.
  6. Brandschutzsystem nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Befestigungsmittel zum Verbinden der beiden Hohlzylinderhälften (16, 19, 19') miteinander vorgesehen ist.
  7. Brandschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabelummantelung (10) aus einem Werkstoff mit einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit und/oder einer hohen Temperaturbeständigkeit gefertigt ist.
  8. Brandschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wärmedämmschicht (15, 15', 15'', 15''') zwischen Brandschutzkabel (8) und Kabelummantelung (10) vorgesehen ist.
  9. Brandschutzsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmedämmschicht (15, 15', 15'', 15''') aus einem Werkstoff mit einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit und/oder einer hohen Temperaturbeständigkeit gefertigt ist.
  10. Brandschutzsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Verfüllstoff (18) zum Verfüllen des zwischen dem Brandschutzkabel (8) und den Enden der Kabelummantelung (10) gebildeten Spalts vorgesehen ist.
  11. Brandschutzsystem nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Verfüllstoff (18) ein Werkstoff mit einer niedrigen Wärmeleitfähigkeit und/oder einer hohen Temperaturbeständigkeit ist.
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