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Die
Erfindung betrifft eine Balkonanlage für ein mehrgeschossiges Gebäude, bestehend
aus den Geschossen zugeordneten Balkonplattformen, senkrechten,
jeweils im Eckbereich von lotrecht übereinander angeordneten Balkonplattformen
fixierten Stützelementen
mit einer der Geschoßhöhe etwa
entsprechenden Länge,
welche unterhalb der untersten Balkonplattform gegen den Baugrund
abgestützt sind,
und einem jeder Balkonplattform zugeordneten Geländer.
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Derartige
Balkonanlagen sind bereits seit längerem vorzugsweise an industriell
errichteten mehretagigen Mehrfamilienwohnhäusern, wie beispielsweise Großblock- oder Großplattenbauten,
bekannt. Dabei handelt es sich entweder um etwa gleichzeitig mit
dem Gebäude
montierte oder nachträglich,
etwa im Zuge von Rekonstruktions- und/oder Modernisierungs- und
Ergänzungsarbeiten errichtete
Balkonanlagen. Diese können
schnell und kostengünstig
im wesentlichen unabhängig
vom Bau und der Gestaltung der Hauswand vor dieser montiert und
verankert werden, wobei die Vertikalbelastungen unmittelbar über die
senkrechten Stützelemente
abgeleitet werden können.
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Aus
DE 297 06 013 U1 ist
ein Balkonturm bekannt, welcher aus zwei oder mehr sich im wesentlichen über dessen
gesamte Höhe
im wesentlichen senkrecht erstreckenden Tragelementen und mehreren übereinander
angeordneten vorgefertigten Balkonpodesten besteht. Die Balkonpodeste
weisen einen Tragrahmen auf, an dem eine der Anzahl der Tragelemente
entsprechende Anzahl von Hülsenelementen
befestigt ist. Durch diese erstrecken sich die Tragelemente mit
einem Spiel, so daß durch
die Hülsenelemente
und Tragelemente Führungen
gebildet sind, die bei der Herstellung des Balkonturmes ein Hochziehen
der einzelnen Balkonpodeste bis in ihre vor geschriebene Position
ermöglichen.
In dieser sind die Hülsenelemente
mit den Tragelementen starr verbindbar.
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Dabei
bestehen die Tragelemente aus rohrförmigen Standsäulen, die
eine der Höhe
des Balkonturmes entsprechende Länge
aufweisen. Die Balkonpodeste werden jeweils aus einer unteren Stapelstellung
durch eine Hubvorrichtung nacheinander nach oben in die jeweils
erforderliche Position befördert, wobei
naturgemäß eine Relativbewegung
zwischen Tragelementen und Hülsenelementen
erfolgt. Bei der praktischen Realisierung ist es allerdings äußerst problematisch,
eine jeweils gleich große
Relativbewegung an jedem Trag- bzw. Hülsenelement der jeweiligen
Balkonplattform ohne Verkanten zu erzielen. Die Montage des Balkonturmes
ist damit verhältnismäßig aufwendig
und uneffektiv.
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Eine
gattungsgemäße Balkonanlage
ist aus
DE 295 01
045 U1 und
DE
295 01 047 U1 bekannt. Dabei handelt es sich um einen vorgeständerten,
an der Hauswand verankerten Balkonaufbau aus mehreren Balkon-Bodenplatten
und zwischen diesen angeordneten rohrförmigen Säulenelementen. Zur Vermeidung
von Biegebelastungen der Säulenelemente sind
in den Eckbereichen jeder Bodenplatte vorgesehenen Durchgangsbohrungen
Rohrabschnitte mit gleicher Querschnittsform und -abmessung wie
die Säulenelemente
verankert, an die ober- und unterhalb der oberen bzw. unteren Fläche der
Bodenplatte die Stirnflächen
der jeweiligen Säulenelemente
anliegen. Jeweils oben an jedem Rohrabschnitt bzw. am oberen Ende
des Säulenelements
angeschweißte Verlängerungsabschnitte
sollen der leichteren Montage dienen.
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Dieser
bekannte Balkonaufbau ist konstruktionsmäßig relativ aufwendig und erfordert
einen zusätzlichen
erheblichen Montageaufwand hinsichtlich der exakten Fixierung jeder
Bodenplatte bezüglich der
jeweils oberen und unteren Säulenelemente
in jeder Ecke der Bodenplatte. Darüber hinaus können sich
durch die unmittelbare axiale Anlage aller Säulenelemente und der den Bodenplatten
zugeordneten Rohrabschnitte vom untersten Säulenelement bis zum dem obersten
Balkon zugehörigen
Säulenelement
bzw. Rohrabschnitt Montageungenauigkeiten und Verschiebungen, aufsummieren,
was weitere negative Folgen besitzt.
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In
Anbetracht der Nachteile des bekannten Standes der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Balkonanlage der eingangs
genannten Art anzugeben, welche für die Ableitung von Vertikalbelastungen
konstruktionsmäßig verhältnismäßig einfach
gestaltet ist und einen wesentlich verringerten Montageaufwand ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß die
Stützelemente
beidendseitig von je einer die Stützelemente umfassenden Hülse fixiert
sind, welche im jeweiligen Eckbereich der jeweils ober- und unterhalb
der Stützelemente
angeordneten Balkonplattformen befestigt sind, wobei jede Hülse eine
größere axiale
Länge als
die Dicke der Balkonplattform aufweist und dementsprechend bei oberem
etwa bündigen
Abschluß unterhalb
der Balkonplattform übersteht,
und das jeweils obere Ende der Stützelemente im unterhalb überstehenden Bereich
der Hülsen
befestigbar ist.
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Durch
diese erfindungsgemäße Gestaltung einer
Balkonanlage für
mehrgeschossige Gebäude ist
eine sichere Ableitung der Vertikalbelastungen bei konstruktiv und
materialmäßig relativ
geringem Aufwand realisierbar. Die Montage der Balkonanlage ist mit
vergleichsweise geringem Aufwand durchführbar, wobei insbesondere durch
den jeweiligen verschiebungssicheren Eingriff und separater Befestigungsmöglichkeit
der Balkonplattform mit zugeordneter Hülse am oberen Ende jedes Stützelements
zeit- und kostenaufwendige
Richt- und Anpassungsarbeiten durch notwendigerweise höherqualifizierte
Arbeitskräfte
weitgehend vermieden sind. Damit ist ein kostengünstiger Auf- bzw. Anbau einer
Balkonanlage beispielsweise an bereits früher errichteten Gebäuden im
Zuge von Modernisierungsarbeiten möglich.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung besteht die Balkonplattform
aus einer Stahlbetonplatte, in deren Ecken die Hülsen verankert und einbetoniert
sind. Jedoch sind auch Blechkonstruktionen u. dgl. ausführbar.
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In
weiterer zweckmäßiger Ausgestaltung
bestehen die Stützelemente
aus Stahl mit einem Doppel-T-Profil-Querschnitt und der lichte Querschnitt der
Hülsen
entspricht mit geringem Übermaß einem vierkantigen äußeren Umfangsquerschnitt
des Doppel- T-Profils
der Stützelemente.
Dadurch kann bei Erreichung hoher Widerstandsmomente ein zweckmäßiger und
effektiver Stahlleichtbau realisiert werden.
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In
zweckmäßiger Ausführung erfolgt
dabei die Befestigung der Stützelemente
im unterhalb der Balkonplattform überstehenden Bereich der Hülsen durch
quer zur Längsachse
der Stützelemente
bzw. der zugeordneten Hülse
vorgesehene Befestigungsschrauben.
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Zur
Vereinfachung der Montage weist des weiteren jede Hülse etwa
im Bereich der Mitte ihrer axialen Länge in ihrem lichten Querschnitt
ein Anlageteil für
die axiale Anlage der Enden der aufgenommenen Stützelemente auf.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind an den nach außen weisenden
Schmalseiten der Balkonplattform vorzugsweise mittels Verankerung
befestigte Befestigungsbleche für
die Aufnahme von Geländersäulen vorgesehen,
zwischen denen Geländerfelder
befestigt sind, welche vorzugsweise aus einem rechteckigen Rahmen
mit waagerechten Querstreben und einer Griffleiste bzw. einem zusätzlichen
Eckgeländer
bestehen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In
der zugehörigen
Zeichnung zeigen:
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1 eine
vereinfachte perspektivische Darstellung eines mehrgeschossigen
Gebäudes
mit zwei erfindungsgemäßen Balkonanlagen,
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2 die
vergrößerte und
abgebrochene Schnittdarstellung gemäß der Linie II-II in 1,
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3 die
vergrößerte Schnittdarstellung nach
Linie III-III in 2,
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4 den
Querschnitt nach Linie IV-IV in 3.
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Ein
in Großplattenbauweise
errichteter mehrgeschossiger Wohnblock (s. 1) ist beispielsgemäß mit zwei
Balkonanlagen 1, 2 ausgestattet.
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Jede
dieser Balkonanlagen 1, 2 besteht aus den einzelnen
Geschossen zugeordneten, lotrecht übereinander angeordneten Balkonplattformen 3 aus Stahlbeton,
zwischen denen senkrecht ausgerichtete Stützelemente 4, 4.1, 4.2 ...
zur Aufnahme der Vertikalbelastung vorgesehen sind. Demgemäß besitzen die
Stützelemente 4 ...
zwischen den Balkonplattformen 3 eine Länge, die etwa der Geschoßhöhe entspricht.
Unterhalb der jeweils untersten Balkonplattform 3 angeordnete
Stützelemente 4.0 stützen sich auf
geeignete Weise gegen den Baugrund ab und besitzen eine entsprechende
Länge.
Oberhalb der obersten Balkonplattform 3 vorgesehene Stützelemente 4.3 tragen
wahlweise eine Dachplatte 5.
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Die
zur Außenwand
des Gebäudes
am nächsten
angeordneten Stützelemente 4.4 sind zwecks
Ableitung von Querkräften
auf geeignete Weise mit der Wand verankert (nicht dargestellt).
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Wie
aus den 2–4 genauer
ersichtlich, bestehen die Stützelemente 4...
aus Stahl mit einem Doppel-T-Profil-Querschnitt. Entsprechend der rechteckigen
Form der Balkonplattform 3 sind jeweils in deren vier Eckbereichen
vier Stützelemente 4 ...
fixiert (s. 2), wie im folgenden genauer
erläutert.
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In
den vier Eckbereichen der Balkonplattform 3 sind vier Hülsen 6 verankert
und einbetoniert. Die Hülsen 6 bestehen
im wesentlichen aus Vierkantstahlrohr geeigneter Wandstärke. Der
lichte Querschnitt der Hülsen 6 entspricht
mit geringem Übermaß dem vierkantigen äußeren Umfangsquerschnitt des
Doppel-T-Profil-Querschnitts der Stützelemente 4 ... (s. 4),
so daß die
Hülsen 6 die
Stützelemente 4 ...
umfassen können.
Dementsprechend ist anläßlich des
Montageprozesses der Balkonanlagen 1, 2 eine Verschiebung
der Balkonplattform 3 mit den vier Hülsen 6 längs der
vier Stützelemente 4 ...
möglich.
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Jede
Hülse 6 besitzt
eine axiale Länge
L, die größer als
die Dicke D der Balkonplattform 3 ist. Im Bereich der oberen
Fläche
der Balkonplattform 3 schließen die Hülsen 6 bündig ab,
so daß ein
Bereich 6.1 der Hülsen 6 unterhalb
der Balkonplattform 3 um den Betrag L1 übersteht. In diesem Bereich 6.1 erfolgt
während
des Montageprozesses nach entsprechenden Ausrichtarbeiten jeweils
die Befestigung der Stützelemente 4 ...
durch quer zur Längsachse
der Stützelemente 4 ...
bzw. der Hülsen 6 vorgesehene Befestigungsschrauben 7.
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Etwa
in der Mitte der axialen Länge
L jeder Hülse 6 ist
in ihrem lichten Querschnitt ein Anlageteil 8 eingeschweißt. Es dient
der axialen Anlage des jeweils unteren Stützelements 4.1 und
des jeweils oberen Stützelements 4.2 bezüglich einer
benachbarten Balkonplattform 3 und damit der Übertragung
der vertikalen Kräfte.
Dem gemäß wird von
jeweils einer Hülse 6 einer
Balkonplattform 3 jeweils das obere Ende eines unteren
Stützelements 4.1 und
das jeweils untere Ende eines oberen Stützelements 4.2 umfaßt (wobei
das jeweils obere Ende der Stützelemente 4.1 mit
ihr durch die Befestigungsschrauben 7 verschraubt ist),
so daß eine
einwandfreie und sichere vertikale Ausrichtung der Stützelemente 4 ...
und damit eine exakte Positionierung der Balkonplattformen 3 gewährleistet
ist.
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Jede
Balkonanlage 1, 2 ist weiterhin mit Geländern ausgestattet.
Dazu sind an den jeweils nach außen weisenden Schmalseiten
der Balkonplattformen 3 Befestigungsbleche 9 durch
Ankerschrauben befestigt, welche senkrechte Geländersäulen 10 aus T-förmigem Stahiprofilmaterial
tragen. Zwischen je zwei Geländersäulen 10 sind
Geländerfelder 11 und/oder
zusätzliche
Eckgeländer
verschraubt. Die Geländerfelder 11 bestehen
aus einem rechteckigen Rahmen mit waagerechten Querstreben (nicht
gezeichnet) und einer Griffleiste 12.
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Die
Erfindung ist nicht durch Einzelheiten des vorstehenden Ausführungsbeispiels
beschränkt. Insbesondere
können
die Stützelemente 4 ...
auch aus einem anderen geeigneten Werkstoff bestehen und einen anderen
zweckmäßigen Querschnitt
aufweisen, dem entsprechend die die Stützelemente 4 ... umfassenden
Hülsen 6 auszuführen sind.
Analoges gilt für
den Werkstoff der Balkonplattformen 3.
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- 1
- Balkonanlage
- 2
- Balkonanlage
- 3
- Balkonplattform
- 4
- Stützelement
- 4.0,
4.1, 4.2
- Stützelement
- 5
- Dachplatte
- 6
- Hülse
- 6.1
- Bereich
- 7
- Befestigungsschraube
- 8
- Anlageteil
- 9
- Befestigungsblech
- 10
- Geländersäule
- 11
- Geländerfeld
- 12
- Griffleiste
- L
- axiale
Länge
- L1
- Betrag
- D
- Dicke