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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Reinigungshilfsmittel, das in
Form einer Materialbahn hergestellt ist, die eine Textilbahn und
eine daran gebundene Faserstoffbahn aus Zellstoff aufweist.
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Einwegartikel
sind im Nahrungsmittel- und Sanitärbereich weit verbreitet, insbesondere
in Bereichen und Anwendungen, in welchen für die Wiederverwendung des
Artikels dessen sorgfältige
Reinigung Vorraussetzung ist. Zu derartigen Einwegartikeln zählen neben
Besteck und Geschirr auch Artikel aus dem Hygienebereich, wie Wegwerfwindeln,
Einweghandtücher
und Einwegwaschlappen.
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Einwegreinigungstücher und
auch Handtücher
werden vielfach aus dünnen
textilen Materialien und aus natürlichen
oder synthetischen Fasern hergestellt. Auch Materialien auf der
Basis von Zellstoff, die in der Regel in Form von Zellstoffbögen erhältlich sind,
finden Anwendung. Zellstoff kann kostengünstig aus Altpapier erhalten
werden, für
den Anwender ist Zellstoff nicht angenehm, da der Griff des Materials
häufig
rau und hart ist.
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Ein
weiterer Nachteil der aus dem Stand der Technik bekannten Materialien
ist, dass ihre Aufnahmekapazität
sowohl wie für
Wasser als auch für Waschhilfsstoffe
und andere Hilfsmittel zur Reinigung oder Desinfektion sehr gering
ist. Ferner ist die Reißfestigkeit
von reinem Zellstoff unzureichend, d.h. Zellstofftücher zerreißen leicht,
wenn sie mit Wasser oder Feuchtigkeit in Kontakt kommen.
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Der
vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, ein Reinigungshilfsmittel
zur Verfügung
zu stellen, das die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile
nicht aufweist.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist demgemäß ein Reinigungshilfsmittel,
das in Form einer Materialbahn hergestellt ist, die eine Textilbahn und
eine daran gebundene Faserstoffbahn aus Zellstoff aufweist.
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Die
erfindungsgemäße Materialbahn
ist aus wenigstens zwei Bahnen aus voneinander verschiedenen Materialien
hergestellt, zumindest einer Textilbahn und einer daran gebundenen
Faserstoffbahn aus Zellstoff. Die Kombination dieser Materialien
hat den Vorteil, dass durch die Verwendung von Textilien der Griff
angenehm ist und die daran gebundene Faserstoffbahn aus Zellstoff
nur eine solche Dicke aufweisen muss, dass eine ausreichende Wasseraufnahmekapazität vorhanden
ist. Die Zellstoffbahn als solche ist nicht allein für die Festigkeit
und Reißfestigkeit
des Reinigungsartikels verantwortlich.
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In
einer möglichen
Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Materialbahn
drei Lagen auf, wobei an beiden Seiten der Faserstoffbahn eine Textilbahnen
gebunden ist. Eine solche Ausgestaltung ist besonders für Anwendungszwecke
von Vorteil, bei denen der Griff der Bahn oder die Festigkeit wichtig
sind. Die beiden Textilbahnen können
in der dreilagigen Ausgestaltung identisch oder aus von einander
verschiedenen Materialien aufgebaut sein und/oder unterschiedliche
Dicken und Festigkeiten aufweisen.
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Die
Textilbahn kann aus Gewebe oder Non-Woven-Materialien aus synthetischen
oder natürlichen
Fasern hergestellt sein. Die Auswahl der Materialien bzw. der Fasern
hängt vom
Anwendungsbereich des Reinigungshilfsmittels ab. Beim Einsatz im
Sanitärbereich
und im Pflegebereich, d.h. beim Menschen, werden Naturfasern, vorzugsweise Baumwolle,
bevorzugt eingesetzt. Ein besonders geeignetes Material, das zur
Herstellung von Reinigungsartikeln, wie einem Waschlappen, Waschhandschuh
oder einem Handtuch, eingesetzt werden kann, ist ein Baumwollvlies.
Ein solches Material besteht aus ungeordneten Baumwollfasern, das
vorzugsweise durch Nadelverfestigung oder durch Verfestigung mittels
Wasserstrahl erhalten werden kann.
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Erfindungsgemäß ist an
die Textilbahn eine Faserstoffbahn aus Zellstoff gebunden. Die Faserstoffbahn
aus Zellstoff, dient dazu, Feuchtigkeit und Nässe aufzunehmen. Die erfindungsgemäß eingesetzte
Faserstoffbahn kann nach einem beliebigen Verfahren zur Herstellung
derartiger Bahnen hergestellt werden. Vorzugsweise wird die Faserstoffbahn nach
dem als Airlaid-Verfahren bekannten Verarbeitungsverfahren hergestellt.
Im Airlaid-Verfahren
wird ein watteähnliches
Produkt aus Zellstofffasern, nämlich
Fluff Pulp, in einem Luftstrom abgelegt und bildet eine regellose
Zellstofflage, die anschließend
in an sich bekannter Weise verfestigt wird.
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In
einer möglichen
Ausführungsform
werden die Textilbahn und die regellose Zellstoffbahn gemeinsam
verfestigt, d.h. die Zellstofflage wird auf einer Textilbahn abgelegt
und/oder mit einer solchen bedeckt. In einem anschließenden Verfahrensschritt erfolgt
die Verdichtung. Auf diese Weise erfolgt die Verbindung zwischen
der Textilbahn bzw. Textilbahnen bindemittelfrei.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist die
Faserstoffbahn oder das Composit aus Faserstoffbahn und Textilbahn(en)
mit über
die Fläche
der Materialbahn verteilten Prägebereichen
versehen, in denen die Zellstofffasern stärker als in den übrigen Bereichen
miteinander verpresst und hierdurch gewebestoff- und/oder bindemittelfrei fusioniert
sind. Es wird ein Prägemuster
mit punkt- oder linienförmigen
Prägebereichen
erhalten. Die Faserschicht ist demnach so strukturiert, dass die
Zellstofffasern außerhalb
dieser diskreten Prägebereiche gelockert übereinander
oder nur schwach aneinander haftend vorliegen, wohingegen sie in
den Prägebereich
eine innige Verbindung mit den jeweils benachbarten Zellstofffasern
und ggf. den Fasern Textilschicht eingehen. Ein völliger Verzicht
auf Klebstoffe und Bindemittel zur Bildung des Verbundes aus Zellstofffasern
und den Fasern der Textilbahn ermöglicht auf alle potentiell
allergenen Hilfsstoffe wie z.B. Latex oder andere Klebstoffe zu
verzichten. In den Prägebereichen
haften die Fasern nicht lediglich aneinander. Vielmehr wird durch
die Druckbeaufschlagung erreicht, dass benachbarte Zellstofffasern
in diesen Prägebereichen
fest und innig miteinander verbunden sind. Durch die Prägung wird
erreicht, dass die Oberfläche
des fertigen Produktes auf mindestens einer Seite eine dreidimensionale
Struktur aufweist.
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Die
Faserstoffbahn hat vorzugsweise ein Gewicht zwischen 30 und 300
g/m2.
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Zur
weiteren Verbesserung der Absorptionsfähigkeit der Faserstoffbahn
kann diese Zuschlagstoffe enthalten, wie superabsorbierende Polymere, beispielsweise
solche auf der Basis von Carboxymethylcellulosederivaten oder Polymeren
auf der Basis von (Meth)Acrylsäure-
und/oder (Meth)acrylaten, und Cyclodextrine oder weitere Hilfs-
und Füllstoffe,
wie Titandioxid, Kreide, (Aktiv-)Kohle oder Kaolin usw. Diese Zuschlagstoffe
können
in einer Menge von 0,1–70
Gew-%, vorzugsweise bis 60 Gew-%, bezogen auf das Gewicht der Faserstoffbahn,
enthalten sein.
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Je
nach Anwendungszweck des erfindungsgemäßen Reinigungshilfsmittels
können
die Textilbahn oder die Faserstoffbahn weitere Inhaltsstoffe oder
Zuschlagstoffe enthalten, beispielsweise Tenside, antiseptisch wirkende
Substanzen, Desinfektionsmittel, Cyclodextrine, Duftstoffe, Reinigungskomponenten
für Leder
und Lederimitate, Hilfs- und Füllstoffe,
wie Titandioxid, Kreide oder Kaolin, Farbstoffe, Schuhcreme, Politur
oder reduzierende Substanzen enthalten sein. Diese Substanzen können auf
des Produkt aufgebracht oder auch zwischen den jeweiligen Lagen
aus Textilbahn(en) und Faserstoffbahn eingearbeitet sein.
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Wird
das erfindungsgemäße Reinigungshilfsmittel
zum feuchten aber nicht nassen Waschen verwendet, so hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, wenn die Textilbahn und/oder die Faserstoffbahn
superabsorbierende Polymere enthalten, diese Polymere nehmen Wasser
auf und binden dieses, so dass der Griff des Hilfsmittels feucht
ist, Wasser aber nicht in Form von Tropfen etc. austreten kann.
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Das
erfindungsgemäße Reinigungshilfsmittel
eignet sich insbesondere als Hilfsmittel zum Waschen, wie als Waschlappen
oder Waschhandschuh oder als Trockentuch sowie auch als feuchtes
Wisch- und Putztuch. Das Produkt hat den Vorteil, dass es als Einwegprodukt
vorliegt, durch das Materialgemisch aus Textilbahn und Zellstoffbahn
relativ reißfest
ist für
einen Anwendungszweck auch in Gegenwart von Wasser und bei der Anwendung
auf menschlicher Haut einen angenehmen Griff hat. Nach Anwendung
kann das Material, das vorzugsweise ausschließlich aus natürlichen
Materialien, nämlich
Baumwolle und Zellstoff hergestellt ist, ohne Probleme entsorgt
werden. Sollte es aus hygienischen Gründen erforderlich sein, den
erfindungsgemäßen Gegenstand
als sog. Sondermüll
zu entsorgen, so kann dieser rückstandsfrei
verbrannt werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist in den beigefügten Figuren beispielhaft dargestellt.
Es zeigen
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1 eine
perspektivische Ansicht einer möglichen
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gegenstandes
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2 einen
Schnitt durch die Materialbahn, die in 1 verwendet
wurde.
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In 1 ist
eine mögliche
Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Reinigungshilfsmittels
dargestellt, ein an drei Seiten geschlossener flacher Beutel 1.
Dieser kann beispielsweise in Form eines Handschuhs verwendet werden,
d.h. die Hand wird in die Öffnung 2 gesteckt.
Der Beutel ist aus einer Materialbahn 3 hergestellt, die
erfindungsgemäß eine Textilbahn 4 und
eine daran gebundene Faserstoffbahn 5 aus Zellstoff aufweist.
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Wie
in 2 dargestellt sind die Zellstofffasern 6 der
Faserstoffbahn 5 und die Textilbahn 4 in den punkt-
bzw. linienförmigen
Prägebereichen 7 miteinander
verpresst. In der hier dargestellten Ausführungsform weit die Materialbahn
eine Textilbahn auf. Es sind auch Ausführungsformen denkbar, in denen die
Faserstoffbahn 5 auf beiden Seiten mit Textilbahnen 4 versehen
ist, die gleich oder verschieden sein können. Mögliche Zuschlagstoffe 8 sind
vorzugsweise in die Faserstoffbahn eingearbeitet.
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- 1
- Beutel
- 2
- Öffnung
- 3
- Materialbahn
- 4
- Textilbahn
- 5
- Faserstoffbahn
- 6
- Zellstofffasern
- 7
- Prägebereich
- 8
- Zuschlagstoffe