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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Fahrzeugrückleuchte,
insbesondere für Fahrräder, insbesondere Fahrradrückleuchten.
Fahrradrückleuchten haben im Stand der Technik als Leuchtmittel
stets lediglich ein punktförmiges Leuchtmittel, beispielsweise
eine Glühbirne oder aber eine Leuchtdiode verwandt.
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Diesbezüglich
wird beispielsweise auf die
DE
197 394 00 verwiesen, in der eine Fahrzeugrückleuchte
beschrieben ist, die insbesondere bei Fahrrädern als Fahrlichtquelle
und/oder Standlichtquelle Verwendung findet und mindestens eine
Leuchtdiode aufweist. Für Fahrradrückleuchten
wird in der deutschen Straßenverkehrszulassungsordnung
gefordert, dass eine Fahrlicht- oder Fahr- und Standlichtquelle
in etwa horizontaler Richtung Licht nach hinten und nach beiden
Seiten bis zu einem Winkel von 110° zur Rückwärtsrichtung
abstrahlt. Dabei muss eine Stufenfunktion gemäß den
Vorgaben der StVZO erfüllt werden, so dass in einem schmalen
Winkelbereich direkt nach hinten die höchste Helligkeit
und dann stufenweise abnehmend seitlich niedrigere Helligkeiten
erreicht werden müssen. Zusätzlich wird in der
genannten Vorschrift gefordert, dass Fahrlicht bei Fahrradrückleuchten
zum Fahrer hin nach oben in einem vorgegebenen Abschnittsbereich
eines Kegels ausgestrahlt werden muss. Um eine derartige Lichtverteilung
mit Leuchtdioden oder anderen punktförmigen Lichtquellen
wie beispielsweise Glühbirnen zu erreichen, ist man auf
zusätzliche Hilfsmittel zur Lichtverteilung angewiesen.
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Aus
der
DE 42 24 061 ist
beispielsweise bekannt geworden, für die Lichtverteilung
eines Standlichtes in der Horizontalrichtung eines horizontalen Lichtgürtels
im Gehäuse einer Fahrradrückleuchte einen Streukörper
einzusetzen, der das von der Leuchtdiode ausgestrahlte Licht streut.
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Gemäß der
DE 197 394 00 wird die
in der Straßenverkehrszulassungsordnung vorgeschriebene
Lichtverteilung dadurch erreicht, dass ein um die Leuchtdioden angeordneter
Linsenkörper mit lichtsammelnden und/oder lichtstreuenden Bereichen und/oder
ein Reflektor eingesetzt wird, die so angeordnet sind, dass sich
die gewünschte Lichtverteilung ergibt. Der Nachteil an
derartigen Ausgestaltungen von Fahrzeugrücklichtern, insbesondere
Fahrradrücklichtern, ist, dass, um die Abstrahlcharakteristik der
Straßenverkehrszulassungsordnung zu erreichen, zusätzliche
optische Elemente mit Brechkraft, z. B. Linsen, Spiegel zur Punktlichtquelle
eingesetzt werden müssen, wie in den vorgenannten Anmeldungen
beschrieben.
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Aufgabe
der Erfindung ist es somit, ein besonders einfach aufgebautes Fahrzeugrücklicht,
insbesondere Fahrradrücklicht, zur Verfügung zu
stellen, mit dem ohne aufwendige Linsenoptik zur Verteilung des
Lichtes eine gleichmäßige Lichtverteilung über
eine große Fläche im Vergleich zu Fahrradschlussleuchten
mit Leuchtquellen gemäß dem Stand der Technik
zur Verfügung gestellt werden können. Insbesondere
soll auf besonders einfache Art eine durch die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO)
erforderte Lichtverteilung im Raum zur Verfügung gestellt
werden.
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Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, dass bei einer Fahrradschlussleuchte mit
einem Leuchtmittel und einer Lichtquelle als Leuchtmittel wenigstens
ein Lichtleiter vorgesehen ist, in dem das Licht der Lichtquelle
eingekoppelt wird, wobei der Lichtleiter derart beschaffen ist,
dass das Licht mit einer vorbestimmten Lichtverteilung im Raum abgestrahlt
wird. Die vorbestimmte Lichtverteilung im Raum kann beispielsweise
durch die StVZO bestimmt sein, wie zuvor beschrieben.
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Als
Lichtleiter kommen sowohl Lichtleiter in Betracht, die aus einem
Vollmaterial bestehen und über die Mantelfläche
das Licht in vorbestimmter Form abstrahlen, beispielsweise dadurch,
dass die Mantelfläche des Lichtleiters Licht streuend beschaffen
ist. Eine streuende Ausbildung kann durch eine aufgeraute, strukturierte
oder mattierte Fläche erreicht werden, so dass Licht aus
dem Lichtleiter über die Mantelfläche austritt,
und zwar entlang seiner Außenkontur.
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Anstelle
eines Lichtleiters aus einem Vollmaterial, beispielsweise einem
Lichtleiterkabel, kann auch ein Lichtrohr vorgesehen sein oder Lichtfaserschläuche.
Auch bei Lichtfaserschläuchen beziehungsweise Lichtrohren
ist die Außenseite des Lichtrohres beziehungsweise des
Lichtschlauches derart beschaffen, dass Licht aus dem Lichtrohr
ausgekoppelt wird.
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Als
Lichtquelle, deren Licht in dem Lichtleiter beziehungsweise in das
Lichtrohr eingekoppelt wird, kann beispielsweise eine Leuchtdiode,
bevorzugt eine rotes Licht abstrahlende Leuchtdiode, vorgesehen
sein. Die rotes Licht abstrahlende Leuchtdiode hat den Vorteil,
dass gefärbte Abdeckscheiben nicht mehr notwendig sind,
sondern auch klare Abdeckscheiben mit höherer Transmission
verwendet werden können. Der Lichtleiter beziehungsweise
das Lichtrohr umfasst wenigstens eine Einkoppelstelle zum Einkoppeln
des von der Lichtquelle abgestrahlten Lichtes. Die Einkoppelstelle
kann beispielsweise an den jeweiligen Stirnseiten des Lichtleiters
beziehungsweise des Lichtrohres vorgesehen sein.
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Alternativ
wäre es möglich, dass der Lichtleiter beziehungsweise
das Lichtrohr eine mittig angeordnete Einkoppelstelle umfasst.
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Bevorzugt
ist der Lichtleiter aus einem Kunststoffmaterial gefertigt, insbesondere
ein Kunststoffmaterial, das biegsame Lichtleiter zulässt.
Nicht biegsame Lichtleiter können aus einem harten thermoplastischen
Kunststoff bestehen, wobei diese Lichtleiter in einem Spritzgussprozess
vorgeformt werden. Biegsame Lichtleiter bestehen bevorzugt aus biegsamen
Kunststoffmaterialen und ermöglichen es, dass frei geformte
Oberflächen damit ausgerüstet werden können.
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Ein
wesentlicher Vorteil der biegsamen Lichtleiter ist deren sehr große
Designfreiheit und schnelle Anpassbarkeit an eventuelle neue Artikelgeometrien.
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Als
mögliche Materialien, ohne hierauf beschränkt
zu sein, für die aus Kunststoffmaterialien bestehenden
Lichtleiter sind Polymethylmetacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC),
Styrolacrylnitril (SAN), Polystyrol (PS) sowie Polysiloxane (PSI)
und Polysilane als auf Silikon basierenden Polymeren denkbar.
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Insbesondere
ist in einer vorteilhaften Ausführungsform der Lichtleiter
derart angeordnet und beschaffen, dass eine vorbestimmte Ausleuchtung, insbesondere
die nach der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) geforderte
Ausleuchtung, zur Verfügung gestellt werden kann. Dies
wird beispielsweise dadurch erreicht, dass die Mantelfläche
des Lichtleiters durch Aufrauen und Strukturierung so beschaffen
ist, dass das Licht aus dem Lichtleiter im vorbestimmten Winkel
mit vorbestimmter Lichtintensität entlang der Außenkontur
austritt.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und den
nachfolgenden Zeichnungen. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale je
für sich oder zu mehreren beliebigen Kombinationen Verwendung
finden. Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen
sind nicht als abschließend anzusehen, sondern haben lediglich
beispielhaften Charakter. Es zeigen:
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1 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Fahrradrückleuchte;
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2 eine
Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Fahrradrückleuchte.
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In 1 ist
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Fahrradrückleuchte
gezeigt.
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Die
erfindungsgemäße Fahrradrückleuchte 10 umfasst
ein Gehäuse 12. Das Gehäuse 12 ist
in 2 im Schnitt entlang der Linie A–A dargestellt. Wie
aus der 2 zu ersehen, besteht das Gehäuse 12 aus
einer Rückwand 12.1 sowie Vorsprünge 12.2.1, 12.2.2,
die an die Rückwand angebracht sind. Die Vorsprünge 12.1.1 und 12.2.2 nehmen
einen Lichtleiter 14, beispielsweise eine Lichtleitfaser
aus Vollmaterial, beispielsweise PMMA, auf.
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Licht
wird in den Lichtleiter 14 von einer Lichtquelle, beispielsweise
einer Glühbirne oder einer Leuchtdiode 16.1, 16.2,
eingekoppelt und über die Mantelflächen 18 des
Lichtleiters 14 ausgekoppelt. Die Auskopplung über
die Mantelflächen 18 des Lichtleiters 14 ergibt
eine flächige Beleuchtung. Um das Licht, das in den Lichtleiter 14 eingespeist
wurde, auszukoppeln, kann die Mantelfläche 18 des
Lichtleiters 14 beispielsweise lichtstreuend beschaffen
sein. Möglich wäre hier eine Aufrauung, eine Strukturierung
beziehungsweise eine Mattierung der Mantelfläche 18.
In einem derartigen Fall tritt Licht aus dem Lichtleiter 14,
der vorliegend als Lichtfaser beschaffen ist, aus, und zwar entlang
der Außenkontur 18. Die Außenkontur 18 des
Lichtleiters 14 ist so beschaffen, dass sich entlang der
Außenkontur 18 eine möglichst gleich
bleibende Lichtintensität ergibt, insbesondere eine solche,
die der vorgeschriebenen Abstrahlcharakteristik der Straßenverkehrszulassungsordnung
entspricht. Entlang des Lichtleiters 14 ergibt sich dann
ein im Wesentlichen linienförmiges Leuchtband. Es wäre
aber auch möglich, die Mantelfläche 18 des
Lichtleiters 14 in Längsrichtung beispielsweise
abwechselnd lichtstreuend und nicht lichtstreuend auszubilden, um
so ein entsprechend unterbrochenes Leuchtband zu erzeugen.
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Bei
entsprechend geringen Verlusten des Lichtleiters kann auch eine
einzige LED eingesetzt werden, was in vielen Fällen ausreichend
ist. Diese Variante ist vorliegend nicht gezeigt.
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Selbstverständlich
kann nicht nur ein Lichtleiter vorgesehen sein, sondern, was vorliegend
nicht dargestellt ist, mehrere Lichtleiter. Sind die Lichtleiter aus
einem biegsamen Material, so erlauben sie die Ausbildung völlig
freier Geometrien, beispielsweise einer gebogenen Geometrie. Durch
eine derartige Ausbildung kann das Licht einer einzigen Lichtquelle an
unterschiedliche Orte der Fahrradrückleuchte transportiert
werden. In vorliegendem Ausführungsbeispiel sind als Lichtquellen
zwei Leuchtdioden 16.1, 16.2 vorgesehen, die jeweils
an den Stirnseiten 20.1, 20.2 des Lichtleiters
angeordnet sind. Über die Stirnseiten 20.1, 20.2 wird
das Licht der Lichtquellen 16.1, 16.2 in den Lichtleiter 14 eingekoppelt.
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Will
man mit einer einzigen Lichtquelle auskommen, so ist es beispielsweise
möglich, das Licht in der Mitte des Lichtleiters 14 einzukoppeln.
Diese Ausgestaltung der Erfindung ist vorliegend nicht dargestellt.
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Neben
dem Lichtleiter 14 der, je nach eingekoppelter Lichtleistung
der Lichtquellen, der sowohl ein Fahrlicht wie auch ein Standlicht
zur Verfügung stellen kann, ist bei vorliegendem Ausführungsbeispiel
die Rückwand 12.1 des Gehäuses 12 noch
mit einem Rückstrahler 22 versehen. Der Rückstrahler 22 ist
auf der Rückwand 12.1 angebracht.
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Die
Stromversorgung der Leuchtdioden 16.1, 16.2 erfolgt über
Leitungen 24.1, 24.2, die über Kabelklemmen 26.1, 26.2 mit
einer Steuerelektronik, welche die Lichtquellen steuert im Rücklicht 10 angeordnet
und verbunden sind.
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Die
Fahrradrückleuchte 10 gemäß der
Erfindung weist des Weiteren noch ein Befestigungsmittel, hier eine
Befestigungsschraube 28, auf, mit der das Rücklicht
an ein Fahrrad montiert werden kann. Wird das Rücklicht
beispielsweise in der Standlichtfunktion betrieben, so wird die
Leistungsaufnahme der LED gegenüber der Leistungsaufnahme
bei Fahrlicht gedrosselt.
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Die
Stromversorgung der Leuchtmittel, insbesondere der LEDs, kann entweder über
Batterie oder über einen Fahrdynamo erfolgen. Auch möglich wäre
für kurze Standzeiten, das Standlicht über eine Kondensatorentladung
zu versorgen.
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Mit
der Erfindung wird vorliegend erstmals eine Fahrzeugrückleuchte,
insbesondere ein Fahrradrücklicht angegeben, das auf einfach
Art und Weise ohne Zuhilfenahme weiterer optischer Komponenten mit
Brechkraft es erlaubt, die Abstrahlcharakteristik allein durch Bearbeitung
beispielsweise der Manteloberfläche des Lichtleiters zur
Verfügung zu stellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 19739400 [0002, 0004]
- - DE 4224061 [0003]