DE202007011197U1 - Biogasanlage - Google Patents

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Abstract

Biogasanlage mit einem Biomasse fermentierenden, Gärreste produzierenden Fermenter (110), einem mit dem Fermenter (110) verbundenen, die Gärreste aufnehmenden Vorlagebehälter, und einem photosynthetisch aktive Organismen aufweisenden Photobioreaktor (70), gekennzeichnet durch eine mit dem Vorlagebehälter verbundene Leitung mit einem, wenigstens einen Teil der Gärreste gegen ein Dialysat dialysierenden Leitungsabschnitt, wobei das Dialysat den photosynthetisch aktiven Organismen zugeführt ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Biogasanlage mit einem Biomasse fermentierenden, Gärreste produzierenden Fermenter, einem mit dem Fermenter verbundenen, die Gärreste aufnehmenden Vorlagebehälter, und einem photosynthetisch aktive Organismen aufweisenden Photobioreaktor.
  • Es ist seit langem bekannt, dass Mikroorganismen als sogenannte Bioreaktoren zur Gewinnung wertvoller Inhaltstoffe, Tierfutter oder Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden können. Hierbei gewinnt insbesondere die Zucht photosynthetisch aktiver Organismen zu nehmend an Bedeutung, wobei die in Frage kommenden Organismen eine heterogene Gruppe verschiedener Taxa bilden, die im Folgenden allgemein als „Algen" bezeichnet werden.
  • Darüber hinaus können Mikroalgen auch aufgrund ihrer großen Wachstumsraten, die das 10fache der Wachstumsraten von Landpflanzen erreichen (Kojima et al. 2001), auch zur biologischen Biogasaufbereitung genutzt werden, wobei die Algen das Kohlendioxid aus dem Biogas für ihre Photosynthese nutzen (vgl. auch DE 103 46 471 A1 ).
  • Ein wichtiger Kostenfaktor bei der Kultivierung von Algen ist die Bereitstellung geeigneter Nährmedien (Pohl et al. An inexpensive inorganic medium for the mass cultivation of freshwater microalgae. Phytochem. 26(6): 1657–1659; 1987). Bei der biologischen Biogasaufbereitung ist es außerdem wichtig, dass die in den Medien enthaltenen Stoffe den Fermenmtationsprozess nicht beeinträchtigen. Außerdem werden bei der biologischen Biogasaufbereitung über die Algenbiomasse auch größere Mengen von Wasser in den Fermenter eingebracht, diese müssen anschließend entsorgt werden, wodurch zusätzliche Kosten entstehen.
  • Um den derzeit großen Kostenfaktor für die Herstellung entsprechender Nährmedien reduzieren zu können, bilden oftmals verdünnte Wirtschaftsdünger und Abwässer die Grundlage für die Algenzucht (Travieso et al. Batch mixed culture of Chlorella vulgaris using settled and diluted piggery waste. Ecological Engineering 28: 158–165; 2006/Kojima et al. Photosynthetic Mikroorganisms in Enviromentl Biotechnology. Springer; 2001).
  • Der Erfinder der vorliegenden Erfindung konnte in eigenen Experimenten mit der Mikroalge Chlorella vulgaris Stamm BEIJERINCK 211-11b zeigen, dass sich auch die bei der Faul-/Biogasgewinnung anfallenden Gärreste grundsätzlich als Nährsubstrat für die Algenzucht eignen. Dabei ist insbesondere vorteilhaft, dass bei der Faulgasgewinnung eine Mineralisation erfolgt, wodurch die Verfügbarkeit der Nährstoffe aus den Ausgangssubstraten verbessert wird.
  • Wie bei den bekannten Wirtschaftdüngern und Abwässern treten aber auch bei der Verwendung von Gärresten aus der Faul-Biogasgewinnung nachteilige Effekte auf, die eine Nutzung als Nährstoffquelle für die Algenzucht nur bedingt zulassen:
    Der in den Gärresten verfügbare Stickstoff liegt größtenteils in Form von Ammonium und Ammoniak vor, die sich negativ auf das Algenwachstum auswirken können (Källqvist und Svenson. Assessment of ammonia toxicity in tests with the microalga, Nephroselmis pyriformis, Chlorophyta. Water Research 37: 477–484; 2002).
  • Schwermetalle (vor allem Cu, Zn und Cd), die an der organischen Substanz haften, können desorbieren, in Lösung gehen und auf die zu kultivierenden Mikroorganismen toxisch wirken oder die Qualität des Ernteprodukts vermindern.
  • Weiterhin können sich auch unerwünschte Keime oder andere Mikroorganismen (z.B. Algen) im Nährmedium ausbreiten, sodass beispielsweise Sporen aus den Wirtschaftdüngern in das Nährmedium gelangen und sich dort unkontrolliert vermehren können. Insbesondere stellen coliforme Keime eine potenziell für Mensch und Tier gefährliche Quelle dar, die das Produkt verunreinigen können.
  • Schließlich aber hindert auch die starke Eigenfärbung der Gärreste die effektive Nutzung der Gärreste als Nährmedium für photosynthetisch aktive Mikroorganismen. Selbst wenn die Feststoffe weitestgehend von der Flüssigphase abgetrennt werden, weist die Flüssigphase immer noch eine derart starke Eigenfärbung auf, dass diese die Eindringtiefe des Lichtes und dadurch das Wachstum der photosynthetisch aktiven Mikroorganismen/Algen reduziert.
  • Von dieser Sachlage ausgehend hat es sich der Anmelder der vorliegenden Erfindung zur Aufgabe gemacht, eine Biogasanlage zu entwickeln, die Wirtschaftsdünger, Abwässer und auch Gärreste aus der Faul-Biogasgewinnung effektiv nutzen kann.
  • Diese Aufgabe wird durch die Biogasanlage mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Unteransprüche geben vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wieder.
  • Grundgedanke der Erfindung ist die das Wachstum der photosynthetisch aktiven Organismen (z.B. Algen) begrenzenden und/oder dafür unerwünschten Bestandteile von Gärresten, Abwasser und/oder landwirtschaftlichem Dünger, wie hochmolekulare Verbindungen mit starker Eigenfärbung (u.a. Huminstoffe), Feststoffe und Keime, durch Dialyse zu entfernen. Das Dialysat dient den photosynthetisch aktiven Organismen als Nährmedium. Außerdem wird die Zufuhr von Wasser in das System reduziert, indem Kondenswasser aus der Biogasanlage für die Algenzucht genutzt wird.
  • Als Dialysat eignen sich Flüssigkeiten mit geringer Nährstoffkonzentration, z.B. Leitungswasser, demineralisiertes Wasser, Regenwasser oder in der Biogasanlage gewonnenes Kondenswasser. Das Dialysat kann auch ganz oder teilweise aus einem nährstoffarmen Algen-Nährmedium oder einer nährstoffarmen Algensuspension bestehen, welches durch das Algenwachstum bereits an Nährstoffen verarmt ist. Das Algenmedium wird dann durch den mit Dialysat gefüllten Behälter oder durch die Membranschläuche (wenn sich die Wirtschaftdünger Außen befinden) geleitet und dort erneut mit Nährstoffen angereichert.
  • Prinzipiell spielt es dabei keine Rolle, ob die filtrierten Gärreste vom Dialysat umspült werden (im Beispiel 1 gezeigt) oder das Dialysat von den filtrierten Gärresten umspült wird. Wird das Dialysat von den filtrierten, zu dialysierenden Gärresten umspült, ist vorgesehen, dass in der das Dialysat führenden Leitung, die eine semipermeable Membran aufweist, gegenüber der Gärreste führenden Leitung Überdruck herrscht. So kann wirkungsvoll verhindert werden, dass im Falle einer Beschädigung der Membran nicht dialysierte Gärreste in das Dialysat übertreten und damit die Effektivität der Dialyse verringert.
  • Als mit Dialysat gefüllter Behälter kann auch der Photobioreaktor selbst dienen, dann liegt der für die Dialyse eingerichtete Teilabschnitt direkt im Photobioreaktor.
  • Das Verfahren eignet sich insbesondere für die biologische Biogasaufbereitung durch Algen, da die vor Ort vorhandenen Nährstoffe (Gärreste, Gülle) für die Ernährung der Algen genutzt werden können. Dies senkt die Kosten für die Gasreinigung.
  • Die Diffusion der Nährstoffe wird gefördert, indem Luft oder Gas bzw. Gasgemische in das Dialysat eingeleitet werden. Durch die ausgelösten Bewegungen im Medium wird der Diffusionsgradienten an der Dialysemembran aufrechterhalten. Hierfür wird bevorzugt Faul-Biogas verwendet, da so das Dialysat mit Kohlenstoffdioxid aus dem Biogas angereichert werden kann, was sich positiv auf das Algenwachstum auswirkt.
  • Der bei der Photosynthese der Algen entstandene Sauerstoff kann genutzt werden um eine mikrobielle Umsetzung des Ammoniums zu Nitrat zu fördern. Die für die Nitrifikation benötigten Mikroben können sich im mit Dialysat gefüllten Behälter natürlich ansiedeln oder durch Beimpfung eingebracht werden.
  • Die Nitrifikation wirkt sich positiv auf das Wachstum der meisten Algen aus, da diese Nitrat als N-Quelle bevorzugen.
  • Der photosynthetisch gebildete Sauerstoff aus dem Photobioreaktor kann abgeschieden werden und einem Blockheizkraftwerk (BHKW) zugeführt werden, oder einem andern Verwendungszweck dienen.
  • Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Zeichnungen beispielhafter Ausgestaltungen näher erläutert. Dabei zeigen:
  • 1 eine schematische Ansicht eines Anlagenaufbaus zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
  • 2 ein die Abhängigkeit des Wachstums von Chlorella vulgaris von der Nährstoffkonzentration dialysierter Nährmedien darstellendes Diagramm und
  • 3 ein Diagramm, dass die Abhängigkeit der optischen Dichte von der Konzentration filtrierter Gärreste und dialysierter Gärreste bei einer Wellenlänge von λ = 680 nm darstellt.
  • 1 (Beispiel I) zeigt eine beispielhafte Ausgestaltung einer Biogasanlage nach der Erfindung. Erfindungsgemäß ist ein Vorlagebehälter vorgesehen, wobei die in den Vorlagebehälter eingebrachten Gärreste im gezeigten Beispiel nicht homogenisiert wird, sodass sich eine Schwimmschicht 10, eine Setzschicht 20 und eine flüssige Schicht 30 ausbildet. Durch das Ausnutzen der natürlich entstehenden Separation kann der Aufwand für die anschließende Filtration minimiert werden. Der Vorlagebehälter kann auch als Gärrestlager oder Nachgärer dienen. Mit dem Vorlagebehälter ist eine Leitung verbunden, die bevorzugt im Grenzbereich zwischen Schwimm- 10 und Setzschicht 20 angeordnet ist und zum Abführen von Gärresten aus dem Vorlagebehälter eingerichtet ist. Die Leitung führt senkrecht durch die Schwimmschicht. Da sich der Pegel im Vorlagebehälter durch Befüllungs- und Entnahmevorgänge andern kann, ist die Leitung vorzugsweise so gestaltet, das sie durch einen Hohlkörper getragen auf den Gärresten schwimmt. Ein Abschnitt der Leitung ist flexibel ausgestaltet, damit sich die Länge den ändernden Pegelständen anpassen kann.
  • Da bevorzugt Material mit einem geringen Feststoffanteil entnommen werden soll, kann beispielsweise ein Röhrensieb, das Feststoffe im Vorlagebehälter zurückhält, oder ein Zentrifugenabscheider, der für die weitere Verarbeitung schädliche Partikel entfernt, vorgesehen sein.
  • Für die Dialyse ist in 1 ein Behälter 70 (im Folgenden Aufbereiter genannt) vorgesehen, der ein Dialysat aufnimmt, und in dessen gefülltes Lumen die mit dem Vorlagebehälter verbundene Leitung mit ihrem zur Dialyse eingerichteten Leitungsabschnitt 80 geführt ist. Dabei können auch – wie gezeigt – mehr als ein Leitungsabschnitt 80 vorgesehen sein, um die Oberfläche der Leitung und damit die Effektivität der Dialyse zu erhöhen.
  • Der Aufbereiter ist mit einer zu- und abführenden, zum Vorlagebehälter offenen Ringleitung, mit dem Vorlagebehälter verbunden.
  • Die mit dem Vorlagebehälter verbundene Leitung weist einen Leitungsabschnitt auf, der zur Dialyse des aus dem Vorlagebehälter entnommenen Materials eingerichtet ist, also aus einem semipermeablen Material besteht. Das dem Vorlagebehälter entnommene Material wird diesem Leitungsabschnitt zugeführt, wobei im gezeigten Beispiel vorgesehen ist, dass die mit dem Vorlagebehälter verbundene Leitung auch einen Abschnitt mit einem Vorratsbehälter 60 für filtriertes entnommenes Material aufweist. Der Vorratbehälter dient der Bereitstellung von Gärrestefiltrat, auch wenn der Vorlagebehälter keine Gärreste bereitstellen kann. Dies kann nach einer Entleerung des Vorlagebehälters der Fall sein, wenn keine Gärreste vorhanden sind oder die Gärreste nur homogenisiert vorliegen (keine Schwimmschicht).
  • Als den im gezeigten Beispiel zur Dialyse eingerichteten Leitungsabschnitt mit semipermeabler Membran können beispielsweise Dialyseschläuche aus Zellophan verwendet werden. Dabei diffundieren Nährsalze und niedermolekulare Verbindungen durch die Mikroporen der Membran in das Dialysat. Keime, stark färbende und hochmolekulare Verbindungen werden jedoch zurückgehalten. Ein Großteil der an der organischen Substanz sorbierten Schwermetalle wird dabei ebenfalls zurückgehalten.
  • Der Aufbereiter 70 wird vorzugsweise außen mit kalkarmen Wasser befüllt, während in den Membranen das Gärrestfiltrat eingeleitet wird. Als Wasser wird bevorzugt Kondenswasser, welches im Fermenter bzw. einem Nachgärer gewonnen wurde verwendet. Sollte die Kondenswassermenge nicht ausreichen wird Regenwasser verwendet. Das Regenwasser kann beispielsweise vom Dach des Vorlagebehälters oder eines anderen Gebäudes gewonnen und in einem Regenwassertank 40 vorgehalten werden. So kann kostengünstig entkalktes Wasser bereitgestellt werden.
  • Da die Algenbiomasse im Beispiel wieder dem Fermenter zugeführt wird um dort erneut einem Gärprozess ausgesetzt zu werden, muss das Wasser in der Regel nicht steril gehalten werden.
  • Für die biol. Biogasaufbereitung, wird das Biogas einer physikalischen Wäsche in einem Gaswaschturm unterzogen, wobei sich das CO2 in der Algensuspension löst und mit dieser in den nach außen hin offenen Photobioreaktor überführt wird. Nebenbestandteile im Gas (z.B. NH4, H2S) lösen sich im wässrigen System und werden als Spurenbestandteile von den Algen verstoffwechselt.
  • Die Funktion des Gaswaschturms wird im Beispiel durch den Aufbereiter mit übernommen, indem das Biogas in den Aufbereiter eingeblasen wird und zwischen diesem und dem Fermenter zirkuliert.
  • Die Algensuspension zirkuliert kontinuierlich oder periodisch zwischen Photobioreaktor 130 und Aufbereiter 70. Da bevorzugt kein Licht in den Aufbereiter fällt, wird hier auch kein für den Gärprozess im Fermenter schädlicher Sauerstoff von den Algen produziert.
  • Da das Gärrestflitrat zumeist alkalisch ist steigt auch der pH-Wert des Dialysats, was dessen CO2-Aufnahmefähigkeit verbessert.
  • Die durch das Einleiten von Biogas hervorgerufene Wasserbewegung erhält den Konzentrationsgradienten an der Membran aufrecht, so wird die Diffusion der Nährsalze (bzw. Nährstoffe) gefördert.
  • Durch die Diffusion verarmt das Gärrestfiltrat in den Schläuchen an Nährstoffen, während die Nährstoffkonzentration im Dialysat steigt. Durch das Algenwachstum wird wiederum die Nährstoffkonzentration im Dialysat herabgesetzt. Die Nährstoffkonzentration im Filtrat und Dialysat korreliert mit dessen elektrischer Leitfähigkeit. Daher kann die für das Algenwachstum optimale, substrat- und algenspezifische Nährstoffkonzentration über Messung der elektrischen Leitfähigkeit im Filtrat und Dialysat, sowie über Algenparameter wie Wachstumsrate, optische Dichte und Chlorophyllfluoreszenz (z.B. Gentyparameter, photochemisches quenching) erfasst und überwacht werden. Wenn die Nährstoffkonzentration im Dialysat unter einen definierten Toleranzwert fällt, wird unverbrauchtes Filtrat zudosiert. Das erschöpfte Filtrat, wird weiter – daher zurück in den Vorlagebehälter gepumpt. Der Pumpvorgang ist so gestaltet, das die Membranschläuche nicht kollabieren oder platzen.
  • Dies kann geschehen indem die filtrierten Gärreste nicht direkt mit der Pumpe verbunden sind, sondern zunächst in einen nicht hermetisch geschlossenen, dem Aufbereiter vorgelagerten Behälter gepumpt werden (nicht dargestellt), wobei der Pegelstand des Behälters etwas über dem für die Dialyse vorgesehenen Leitungsabschnitt liegt. Hinter dem für die Dialyse vorgesehen Leitungsabschnitt liegt ebenfalls ein nicht hermetisch geschlossener Behälter auf gleicher Höhe zum ersten Behälter (nicht dargestellt). Beim zudosieren, werden die filtrierten Gärreste in den ersten Behälter gepumpt, wodurch frisches Filtrat durch die Dialyseschläuche in den Nachgelagerten Behälter fließen und sich der Pegelstand im nachgelagerten Behälter erhöht. Dadurch wird im nachgelagerten Behälter eine, durch einen Schwimmer regulierte zweite Pumpe aktiviert, die den Pegelstand auf dem ursprünglichen Niveau hält (nicht dargestellt).
  • In den Gärresten liegt der Stickstoff hauptsächlich in Form von Ammonium vor. Der durch die Algen erzeugte Sauerstoff trägt zur mikrobiellen Nitrifikation des Ammoniums bei. Hierzu wird der Photobioreaktor mit den erforderlichen Mikroben beimpft.
  • Ergänzungsmittel wie Nährstoffe, Vitamine oder Substanzen zur pH-Regulation können bei Bedarf zugeführt werden (nicht dargestellt).
  • Die erzeugte Algenbiomasse wird im Beispiel von der Algensuspension abgeschieden (z.B. durch Sedimentation; nicht dargestellt) und aus dem Photobioreaktor in den Fermenter überführt.
  • Es wird immer soviel Algenbiomasse aus dem PBR in den Fermenter überführt, dass die für die CO2-Fixierung optimale Algendichte aufrechterhalten wird.
  • Der durch den Algenexport reduzierte Pegelstand im Photobioreaktor und Aufbereiter wird durch Kondens- bzw. Regenwasser aus dem Vorratsbehälter ausgeglichen.
  • 2 zeigt den Zuwachs von Chlorella vulgaris (Stamm Beijerinck 211-11b) auf durch Dialyse hergestellten Nährmedien (ohne Nitrifkation, d.h. nitratfrei), mit unterschiedlicher Nähr stoffkonzentration (0,4; 0,6; 0,8; 1,0; 1,2 mS) ausgedrückt in % des Süßwasserreferenzmediums (BG11) Das Wachstum fand unter erhöhtem atmosphärischen CO2-Partialdruck (10% v/v) statt. Die Versuche wurden mit 21 ml Medium in 50 ml Erlernmeierkolben auf dem Schüttler bei 78 [μmol m–2 s–1] Dauerbeleuchtung und stark erhöhtem atmosphärischen CO2-Partialdruck (10% v/v) (doppelt) durchgeführt. Der Zuwachs wurde über die Optische Dichte bei 750 nm am Photometer gemessen. (Versuchsdauer: 7 Tage. Mittelwerte (n = 4) ± SD). Neben dem Referenzmedium welches nur Kaliumnitrat als N-Quelle enthält, wurde eine modifizierte Variante (BG + NH4) mit gleichen Teilen Kaliumnitrat und Ammoniumsulfat als N-Quelle getestet. Da sich die Ammomiumernährung deutlich negativ auf das Algenwachstum auswirkte, scheint dies den aus der Literatur bekannten negativen Wachstumseffekt der Ammoniumernährung zu bestätigen. Im Umkehrschluss ist von einem positiven Wachstumseffekt durch Nitrifikation bei den Gärrestdialysaten auszugehen. Durch längere Adaptionszeiten und Wahl geeigneterer Algenstämme können sicherlich noch bessere Wachstumsraten erzielt werden.
  • Die in 3 gezeigten Ergebnisse der ersten eigenen Versuche mit der Grünalge Chlorella vulgaris zeigen, dass sich Gärreste zur Ernährung von Algen eignen und das Wachstum durch das Dialyseverfahren stark verbessert werden kann. Die Versuche wurden am Institut für Pflanzenernährung und Bodenkunde der CAU Kiel durchgeführt. Untersucht wurden Gärreste mit ausschließlich Maissilage, Maissilage und Schweinegülle sowie Maissilage und Rindergülle als Ausgangssubstrat. Alle Gärreste eigneten sich generell zur Kultivierung der verwendeten Mikroalge Chlorella vulgaris (Stamm Beijerinck 211-11b).
  • 3 zeigt die optische Dichte ausgedrückt in Absorbtionseinheiten (A.U.) von filtrierten Gärresten (MG) und dialysierten Gärresten (DMG) unterschiedlicher Konzentration bei 680 nm (OD680). Die Konzentration wird in elektrischer Leifähigkeit [mS] ausgedrückt. Ausgangssubstrat für die Vergärung war Maissilage. Als semipermeable Membran wurden Dialyseschläuche der Fa. Kleinfeld verwendet (molecular weight cut-off: 12.000–14.000 Da; entsprechend ca. 24 Ångström).
  • Das Reaktionszentrum von Photosystem II bildet ein spezielles Chlorophyll a Molekül, welches P680 genannt wird, es absorbiert maximal bei 680 nm. Wie stark die Trübung eines Mediums auf die Photosynthese wirkt, lässt sich daher durch die Absorption bei 680 nm charakterisieren. Diese Trübung wird auch als optische Dichte bei 680 nm (OD680) bezeichnet.
  • Die Absorption im für das Wachstum relevanten Konzentrationsbereich lag bei dem untersuchten Gärrestfiltrat 100–150fach über der Absorbtion des Dialysats.

Claims (10)

  1. Biogasanlage mit einem Biomasse fermentierenden, Gärreste produzierenden Fermenter (110), einem mit dem Fermenter (110) verbundenen, die Gärreste aufnehmenden Vorlagebehälter, und einem photosynthetisch aktive Organismen aufweisenden Photobioreaktor (70), gekennzeichnet durch eine mit dem Vorlagebehälter verbundene Leitung mit einem, wenigstens einen Teil der Gärreste gegen ein Dialysat dialysierenden Leitungsabschnitt, wobei das Dialysat den photosynthetisch aktiven Organismen zugeführt ist.
  2. Biogasanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit dem Vorlagebehälter verbundene Leitung am Vorlagebehälter im Grenzbereich zwischen Schwimm-(10) und Setzschicht (20) Gärreste abführend angeordnet ist.
  3. Biogasanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der die Gärreste dialysierende Leitungsabschnitt im Lumen des Photobioreaktors angeordnet ist.
  4. Biogasanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der die Gärreste dialysierende Leitungsabschnitt durch einen mit Dialysat befüllten Behälter (70) geführt ist, wobei eine den Behälter mit dem Photobioreaktor verbindende, das Dialysat dem Photobioreaktor zuführende Leitung vorgesehen ist.
  5. Biogasanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der die Gärreste dialysierende Leitungsabschnitt eine mit dem Photobioreaktor verbundene, Organismen führende Leitung mit einer semipermeablen Membran wenigstens abschnittsweise aufnimmt.
  6. Biogasanlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass in der mit dem Photobioreaktor verbundenen Leitung gegenüber dem dialysierenden Leitungsabschnitt ein Überdruck anliegt.
  7. Biogasanlage nach einem der Ansprüche 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dialysat demineralisiertes Wasser oder Regenwasser ist.
  8. Biogasanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das im Fermenter erzeugte Biogas durch den die Gärreste dialysierenden Leitungsabschnitt geführt ist.
  9. Biogasanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die mit ihrem einen Ende mit dem Vorlagebehälter verbundene Leitung mit ihrem anderen Ende mit dem Vorlagebehälter, dem Vorlagebehälter dialysierte Gärreste zuführend verbunden ist.
  10. Biogasanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine den Photobioreaktor mit dem Fermenter verbindende, dem Fermenter photosynthetisch aktive Organismen zuführende Leitung vorgesehen ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102009022754A1 (de) 2009-05-26 2010-12-02 Christian-Albrechts-Universität Zu Kiel Photobioreaktor
CN102776117A (zh) * 2011-05-12 2012-11-14 现代自动车株式会社 使用中空纤维膜的用于培养微藻类的光生物反应器
DE102014018697A1 (de) * 2014-12-18 2016-06-23 Erwin Sander Elektroapparatebau Gmbh Anlage und Steuerungsverfahren zur Zucht von phototrophen Organismen

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