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Hintergrund
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Die
Erhöhung
des Muskelwachstums hat sich im Hinblick auf sowohl die Behandlung
von Muskelschwundzuständen
als auch auf Nutztiere und Tiere zur Nahrungsmittelerzeugung zu
einem wichtigen Gebiet entwickelt. Muskelschwundzustände schließen die
Duchenne-Muskeldystrophie (DMD), mehrere Formen der Gliedergürtel-MD
(LGMD) und andere kongenitale MDs (CMD), Sarkopenie, Kachexie bei
einer Krebserkrankung und Diabetes mellitus ein. Fortschreitende
Muskelschädigungen
und ein zunehmender Muskelverlust, Gewebsentzündungen und der Ersatz des
gesunden Muskels durch Faser- und Fettgewebe resultieren in Behinderungen
und Todesfällen.
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In
der Tierhaltung, wie bei Tieren zur Nahrungsmittelerzeugung, sind
alle Verfahren, welche den Muskelanteil und das Muskelgewicht erhöhen, für die Industrie
von großem
Nutzen. Jedoch ist noch kein wirksames Mittel gefunden worden, um
Muskelschwundzustände
zu behandeln und um das Muskelwachstum bei Tieren zu fördern.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Gemäß einem
Aspekt stellt die Erfindung Zusammensetzungen und Verwendungen davon
für die
Behandlung von Muskelschwundzuständen
und/oder für
die Förderung
des Muskelwachstums unter Verwendung von Zusammensetzungen, die
ein oder mehrere Oligonucleotide enthalten, bereit. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Zusammensetzungen bereit, welche zur Verabreichung
an ein Tier geeignet sind und ein modifiziertes Oligonucleotid enthalten,
das 7 bis 75 aufeinanderfolgende Ribosegruppen enthält, welche
durch achirale 5'-zu-3'-Internucleosid-Phosphatbindungen
miteinander verknüpft
sind, wobei das modifizierte Oligonucleotid komplementär ist zu
einer Region eines Gens, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus der 5'-UTR-Region, dem Translationsstartpunkt,
der 3'-UTR-Region
und der Translationsterminationsstelle, und wobei das Gen an einem
Muskel schwundzustand beteiligt ist. In einigen Ausführungsformen
weist das modifizierte Oligonucleotid einen Tm-Wert
von etwa 75–115°C bei einer
Konzentration von 1 mM und einer Länge von 10 bis 26 Basen oder
einen Tm-Wert von etwa 40°C bis 85°C bei einer
Konzentration von 1 pM und einer Länge von 10 bis 26 Basen auf.
In einigen Ausführungsformen
umfasst das Oligonucleotid ein Nucleotid, das aus der Gruppe bestehend
aus Ribonucleotiden und Desoxyribonucleotiden ausgewählt ist.
In einigen Ausführungsformen
enthält
das Oligonucleotid ein oder mehrere Nucleotide, worin die 2'-Position einen Substituenten,
zum Beispiel Wasserstoff, Methoxy, Propoxy, Methoxyethoxy, Fluor,
Chlor, Brom und Jod umfasst. In einigen Ausführungsformen ist das modifizierte
Oligonucleotid am 3'-
und/oder 5'-Ende
modifiziert. In einigen Ausführungsformen
ist das modifizierte Oligonucleotid am 3'- und/oder
5'-Ende blockiert.
In einigen Ausführungsformen
ist das Oligonucleotid ein Antisense-Oligonucleotid, z.B. ein Antisense-Oligonucleotid;
welches zu einem Myostatin-Gen, zum Beispiel einem Myostatin-Gen
eines Tieres, Säugers
oder Menschen komplementär
ist. In einigen Ausführungsformen
umfasst das Oligonucleotid eine Sequenz, welche aus der Gruppe bestehend
aus SEQ ID NO: 1–191
ausgewählt
ist. In einigen Ausführungsformen
umfasst das Oligonucleotid eine RNAi, ein Ribozym oder ein Desoxyribozym.
In einigen Ausführungsformen
enthält
die Zusammensetzung eine Vielzahl von modifizierten Oligonucleotiden,
z.B. zwei modifizierte Oligonucleotide.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Verwendungen der Zusammensetzungen der Erfindung
für ein
Arzneimittel zur Behandlung eines Muskelschwundzustandes bereit.
In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Verwendungen zur Förderung des Muskelwachstums
in einem Individuum bereit, wobei eine wirksame Menge einer Zusammensetzung
der Erfindung an ein Individuum zu verabreichen ist. In einigen
Ausführungsformen
ist das Individuum ein Säugetier.
In einigen Ausführungsformen
ist das Individuum ein Mensch.
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In
einigen Ausführungsformen
umfasst das Oligonucleotid 7 bis 75 modifizierte Nucleotide, enthaltend aufeinanderfolgende
Ribosegruppen, die durch achirale 5'-zu-3'-Internucleosid-Phosphatbindungen miteinander
verknüpft
sind, wobei das modifizierte Oligonucleotid zu einer Region der
Gene, die an Muskelschwundzuständen
beteiligt sind, komplementär
ist. In einigen Ausführungsformen
enthält
die Zusammensetzung zwei, drei, vier, fünf oder mehr als fünf verschiedene
modifizierte Oligonucleotide. In einigen Ausführungsformen ist das modifizierte
Oligonucleotid zu einer Region des Gens, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus der 5'-UTR-Region, dem Translationsstartpunkt,
der 3'-UTR-Region
und der Translationsterminationsstelle, komplementär. In einigen
Ausführungsformen
weist das modifizierte Oligonucleotid einen Tm-Wert
von etwa 75–115°C bei einer
Konzentration von 1 mM und einer Länge von 10 bis 26 Basen oder
einen Tm-Wert von etwa 40°C bis 85°C bei einer
Konzentration von 1 pM und einer Länge von 10 bis 26 Basen auf.
Die bevorzugten Zusammensetzungen enthalten entweder Antisense-Oligonucleotide
oder siRNA. Die Erfindung stellt Zusammensetzungen und Verwendungen
davon für
die Behandlung von Muskelschwundzuständen für Menschen und Tiere bereit.
Die Erfindung stellt auch Verwendungen der Zusammensetzungen der
Erfindung bei der Nahrungsmittelergänzung bereit. Die vorliegende
Erfindung stellt Zusammensetzungen und Verwendungen davon für die Modulation
der Expression von Genen, codierend Genprodukte, die an Muskelschwund- und/oder
Muskelwachstumszuständen
beteiligt sind, bereit.
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Gemäß einem
Aspekt stellt die Erfindung Zusammensetzungen bereit, welche die
hierin beschriebenen Oligonucleotide umfassen. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, welche zur Verabreichung
an ein Tier geeignet ist, umfassend ein modifiziertes Oligonucleotid,
das aufeinanderfolgende Ribosegruppen enthält, welche durch achirale 5'-zu-3'-Internucleosid-Phosphatbindungen miteinander
verknüpft
sind, wobei das modifizierte Oligonucleotid zu einer Region eines
Gens, welches Myostatin oder einen Myostatin-Rezeptor codiert, komplementär ist. In
einigen Ausführungsformen
enthält
die Zusammensetzung zwei, drei, vier, fünf oder mehr als fünf verschiedene
modifizierte Oligonucleotide. In einigen Ausführungsformen umfasst das Oligonucleotid
etwa 7 bis 75 Nucleotide, enthaltend sieben oder mehr aufeinanderfolgende
Ribosegruppen, die durch achirale 5'-zu-3'-Internucleosid-Phosphatbindungen miteinander verknüpft sind.
In einigen Ausführungsformen
ist das modifizierte Oligonucleotid zu einer Region des Gens, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus der 5'-UTR-Region,
dem Translationsstartpunkt, der 3'-UTR-Region und der Translationsterminationsstelle
komplementär.
In einigen Ausführungsformen
weist das modifizierte Oligonucleotid einen Tm-Wert
von etwa 75–115°C bei einer
Konzentration von 1 mM und einer Länge von 10 bis 26 Basen oder
einen Tm-Wert von etwa 40°C bis 85°C bei einer
Konzentration von 1 pM und einer Länge von 10 bis 26 Basen auf.
In einigen Ausführungsformen
weist die Ribosegruppe des Oligonucleotids einen modifizierten 2'-Substituenten auf.
In einigen Ausführungsformen
ist der modifizierte Substituent aus der Gruppe bestehend aus Wasserstoff,
Methoxy, Propoxy, Methoxyethoxy, Fluor, Chlor, Brom und Jod ausgewählt. In
einigen Ausführungsformen
ist das modifizierte Oligonucleotid am 3'-Ende
blockiert. In einigen Ausführungsformen
ist das modifizierte Oligonucleotid am 5'-Ende blockiert.
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Die
Erfindung stellt auch ein Arzneimittel bereit, umfassend eine Zusammensetzung,
welche zur Verabreichung an ein Tier geeignet ist, umfassend ein
modifiziertes Oligonucleotid, enthaltend aufeinanderfolgende Ribosegruppen,
welche durch achirale 5'-zu-3'-Internucleosid-Phosphatbindungen
miteinander verknüpft sind,
wobei das modifizierte Oligonucleotid zu einer Region eines Gens,
welches Myostatin oder einen Myostatin-Rezeptor codiert, komplementär ist, und
einen pharmazeutisch verträglichen
Exzipienten.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Zusammensetzungen bereit, umfassend ein Antisense-Oligonucleotid,
das die Expression von Myostatin- oder
Myostatin-Rezeptor-Genen hemmt, wobei das Oligonucleotid aus der
Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 1–191 ausgewählt ist.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt Erfindung eine Zusammensetzung, umfassend eine Interferenz-RNA
(RNAi), welche die Expression von Myostatin oder einem Myostatin-Rezeptor
moduliert, bereit. In einigen Ausführungsformen umfasst die RNAi-Zusammensetzung
eine doppelsträngige
RNA aus 21–25
Nucleotiden mit überhängenden
Enden von 2 Nucleotiden an beiden 3'-Enden, wobei die doppelsträngige Region einen
G+C-Gehalt von 30–52%,
eine A/U-Basenpaarung in den Positionen 15–19 des Sense-Stranges und keine
interne Wiederholungen aufweist.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
stellt Erfindung eine Zusammensetzung bereit, welche ein DNAzym
umfasst, wobei das DNAzym die Expression von Myostatin oder eines
Myostatin-Rezeptors moduliert. In einigen Ausführungsformen umfasst das DNAzym
eine katalytische Domäne,
welche die Nucleotidsequenz GGCTAGCTACAACGA umfasst und eine mRNA,
die Myostatin oder einen Myostatin-Rezeptor codiert, an jeder Purin:Pyrimidin-Stelle,
gegen welche die katalytische Domäne gerichtet ist, spezifisch
spaltet; eine erste Bindungsdomäne,
die mit dem 5'-Ende
der katalytische Domäne
verbunden ist; und eine zweite Bindungs domäne, die mit dem 3'-Ende der katalytische
Domäne
verbunden ist; wobei jede Bindungsdomäne mit einer Region hybridisiert,
welche die Spaltstelle unmittelbar flankiert.
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In
noch weiteren Ausführungsformen
stellt Erfindung eine Zusammensetzung für die Modulation der Expression
von Myostatin oder Myostatin-Rezeptoren bereit, umfassend zwei oder
mehrere Gen-modulierende Oligonucleotide, wobei mindestens ein Oligonucleotid
gegen Myostatin gerichtet ist und mindestens ein Oligonucleotid
gegen ein anderes Gen als Myostatin gerichtet ist. In einigen Ausführungsformen
enthält
die Zusammensetzung Gen-modulierende Oligonucleotide, umfassend
ein oder mehrere Oligonucleotide, welche aus der Gruppe bestehend
aus Antisense-Oligonucleotiden, RNAi und DNAzymen ausgewählt sind.
In einigen Ausführungsformen
enthält
die Zusammensetzung Antisense-Oligonucleotide. In einigen Ausführungsformen ist
das Nicht-Myostatin-Gen ein Gen, das ein Protein codiert, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus dem Activin A-Rezeptor IIB, der Tolloid-Metalloproteinase,
NF-kappaB, TNF-alpha, MuRF1, Caspase-3, Atrogin-1, RAS, P38-MAPK,
MKK-3, MKK-6, JNK, c-myc, c-jun, ASK-1, TAK-1, smad, dem Cyclinabhängigen Kinaseinhibitor
p21, Gadd45, IL-6 und PIF (Tabelle 1 und Tabelle 2). In einigen
Ausführungsformen
enthält
die Zusammensetzung ein oder mehrere Antisense-Oligonucleotide,
die gegen Myostatin gerichtet sind, ausgewählt aus den Oligonucleotiden,
die in den Tabellen 3, 4 und 5 angegeben sind, und ein oder mehrere
Antisense-Oligonucleotide, welche gegen ein Nicht-Myostatin-Gen
gerichtet sind, ausgewählt
aus den Oligonucleotiden, die in Tabelle 3 und Tabelle 4 angegeben
sind.
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Gemäß einem
anderen Aspekt stellt die Erfindung Verwendungen der hierin beschriebenen
Zusammensetzung(en) bereit. In einer Ausführungsform stellt die Erfindung
eine Verwendung zum Modulieren der Expression von Myostatin in einer
Zelle, enthaltend ein Myostatin codierendes Polynucleotid, bereit,
umfassend das Inkontaktbringen der Zelle mit einem Oligonucleotid,
das die Expression des Myostatin codierenden Polynucleotids moduliert,
wobei das Oligonucleotid ein Antisense-Oligonucleotid ist, umfassend
aufeinanderfolgende Ribosegruppen, welche durch achirale 5'-zu-3'-Internucleosid-Phosphatbindungen
miteinander verknüpft
sind.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Verwendung zum Modulieren der Expression von
Myostatin in einer Zelle, enthaltend ein Myostatin codierendes Polynucleotid,
bereit, umfassend das Inkontaktbringen der Zelle mit einem Oligonucleotid,
das die Expression des Myostatin codierenden Polynucleotids moduliert,
wobei das Oligonucleotid aus der Gruppe bestehend aus RNAi, Ribozymen
und DNAzymen ausgewählt
ist.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Verwendung zum Modulieren der Expression von
Myostatin in einer Zelle, enthaltend ein Myostatin codierendes Polynucleotid
und ein nicht Myostatin codierendes Polynucleotid, bereit, umfassend
das Inkontaktbringen der Zelle mit einem ersten Gen-modulierenden
Oligonucleotid und einem zweiten Gen-modulierenden Oligonucleotid,
wobei das erste Oligonucleotid die Expression des Myostatin codierenden
Polynucleotids moduliert und das zweite Oligonucleotid die Expression eines
Polynucleotids, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus dem Myostatin codierenden Polynucleotid und
dem nicht Myostatin codierenden Polynucleotid, moduliert. In einigen
dieser Ausführungsformen
sind die Oligonucleotide aus der Gruppe bestehend aus Antisense-Oligonucleotiden,
RNAi, Ribozymen und DNAzymen ausgewählt. In einigen Ausführungsformen
umfassen die Oligonucleotide ein erstes Antisense-Oligonucleotid
und ein zweites Antisense-Oligonucleotid.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Verwendung zum Modulieren der Expression
von Myostatin in einem Tier bereit, wobei eine Zusammensetzung,
umfassend ein Oligonucleotid, das die Expression eines Myostatin
codierenden Polynucleotids moduliert, zu verabreichen ist, und wobei
das Oligonucleotid in einer Dosis von 0,01 bis 100 mg/kg verabreicht
wird. In einigen dieser Ausführungsformen
ist das Tier ein Tier zur Nahrungsmittelerzeugung und die Verabreichung
hat eine Erhöhung
der Muskelmasse zur Folge.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Verwendung zum Modulieren der Expression
von Myostatin in einem Tier bereit, wobei eine Zusammensetzung,
umfassend ein Oligonucleotid, das die Expression eines Myostatin
codierenden Polynucleotids moduliert, verabreicht wird, und wobei
das Oligonucleotid ein Antisense-Oligonucleotid ist, umfassend aufeinanderfolgende
Ribosegruppen, welche durch achirale 5'-zu-3'-Internucleosid-Phosphatbindungen miteinander
verknüpft
sind. In einigen dieser Ausführungsformen ist
das Tier ein Tier zur Nahrungsmittelerzeugung und die Verabreichung
hat eine Erhöhung
der Muskelmasse zur Folge.
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In
einer noch anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Verwendung zum Modulieren der Expression
von Myostatin in einem Tier bereit, wobei eine Zusammensetzung,
umfassend ein Oligonucleotid, das die Expression eines Myostatin
codierenden Polynucleotids moduliert, zu verabreichen ist, und wobei
das Oligonucleotid aus der Gruppe bestehend aus RNAi, Ribozymen
und DNAzymen ausgewählt
ist. In einigen dieser Ausführungsformen
ist das Tier ein Tier zur Nahrungsmittelerzeugung und die Verabreichung
hat eine Erhöhung
der Muskelmasse zur Folge.
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In
einer noch anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Verwendung zum Modulieren der Expression
von Myostatin in einem Tier bereit, wobei ein erstes Gen-modulierendes
Oligonucleotid und ein zweites Gen-modulierendes Oligonucleotid
zu verabreichen ist, und wobei das erste Oligonucleotid die Expression eines
Myostatin codierenden Polynucleotids moduliert und das zweite Oligonucleotid
die Expression eines Polynucleotids, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem Myostatin codierenden Polynucleotid und einem nicht Myostatin
codierenden Polynucleotid, moduliert. In einigen dieser Ausführungsformen
ist das Tier ein Tier zur Nahrungsmittelerzeugung und die Verabreichung
hat eine Erhöhung
der Muskelmasse zur Folge.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Verwendung eines Oligonucleotids, das
die Expression eines Myostatin codierenden Polynucleotids moduliert,
wobei das Oligonucleotid in einer Dosis von 0,001 bis 100 mg/kg
zu verabreichen ist, für
ein Arzneimittel zur Behandlung eines Tieres, welches an einem Muskelschwundzustand
leidet, bereit.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Verwendung eines Oligonucleotids, das
die Expression eines Myostatin codierenden Polynucleotids moduliert,
wobei das Oligonucleotid ein Antisense-Oligonucleotid ist, umfassend
aufeinanderfolgende Ribosegruppen, welche durch achirale 5'-zu-3'-Internucleosid-Phosphatbindungen
miteinander verknüpft
sind, für
ein Arzneimittel zur Behandlung eines Tieres, welches an einem Muskelschwundzustand
leidet, bereit.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine Verwendung eines Oligonucleotids, das
die Expression eines Myostatin codierenden Poly nucleotids moduliert,
wobei das Oligonucleotid aus der Gruppe bestehend aus RNAi, Ribozymen
und DNAzymen ausgewählt
ist, für
ein Arzneimittel zur Behandlung eines Tieres, welches an einem Muskelschwundzustand
leidet, bereit.
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Die
Erfindung stellt auch eine Verwendung eines ersten Gen-modulierenden
Oligonucleotids und eines zweiten Gen-modulierenden Oligonucleotids,
wobei das erste Oligonucleotid die Expression eines Myostatin codierenden
Polynucleotids moduliert und das zweite Oligonucleotid die Expression
eines Polynucleotids moduliert, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus einem Myostatin codierenden Polynucleotid und einem nicht Myostatin
codierenden Polynucleotid, für
ein Arzneimittel zur Behandlung eines Tieres, welches an einem Muskelschwundzustand
leidet, bereit. In einigen Ausführungsformen
sind die Oligonucleotide aus der Gruppe bestehend aus Antisense-Oligonucleotiden,
RNAi, Ribozymen und DNAzymen ausgewählt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung Kits bereit, welche eine oder
mehrere der Zusammensetzungen der Erfindung und wahlweise Anweisungen
für die
Verwendung der Zusammensetzungen enthalten.
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Bezugnahme
auf Referenzen
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Alle
Veröffentlichungen
und Patentanmeldungen, welche in dieser Beschreibung erwähnt werden,
sind hierin unter Bezugnahme in dem gleichen Maße eingeschlossen, als wenn
für jede
einzelne Veröffentlichung oder
Patentanmeldung spezifisch und individuell angegeben worden wäre, dass
sie unter Bezugnahme eingeschlossen ist.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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Die
neuen Merkmale der Erfindung sind im Einzelnen in den beigefügten Patentansprüchen dargelegt. Die
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden unter Bezugnahme
auf die folgende ausführliche
Beschreibung, die veranschaulichende Ausführungsformen darlegt, worin
die Grundsätze
der Erfindung angewendet werden, und die beigefügten Zeichnungen besser verständlich.
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1 ist
ein Balkendiagramm, welches das Muskelgewicht in drei Gruppen von
Mäusen,
die mit Kochsalzlösung,
einer Scheinbehandlung oder mit RNA-Antisense-Oligonucleotiden behandelt
wurden, wiedergibt.
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2 veranschaulicht
die Wirkung von RNA-Oligos, die gegen Foxo1 gerichtet sind, auf
die Expression von MyoD und GDF-8 in normalen Mäusen. A: Western-Blots, welche
durchgeführt
wurden, um die Wirkung von RNA-Oligos auf die Proteinexpressionsrate
von MyoD (C) und GDF-8 (B) in normalen Mäusen zu untersuchen. Eine quantitative
RT-PCR-Analyse wurde durchgeführt,
um die Wirkung von RNA-Oligos auf die mRNA-Expressionsrate von Foxo1
(D), GDF-8 (E) und MyoD (F) und in normalen Mäusen zu untersuchen. Die Daten
sind Mittelwerte ± SD
(n = 6), P < 0,01*,
angegeben.
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3 veranschaulicht
die Wirkung von RNA-Oligos, die gegen Foxo1 (GRR-7) gerichtet sind,
und einer Kontrollbehandlung auf die Muskelmasse in S-180-Tumormäusen, wobei
die präparierte
Muskelmasse am Ende der Studie (n = 6), P < 0,01*, angegeben ist.
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4 veranschaulicht
die Wirkung von RNA-Oligos, die gegen Foxo1 gerichtet sind, auf
die Expression von MyoD und GDF-8 in S-180-Mäusen. A: Western-Blots, welche durchgeführt wurden,
um die Wirkung der RNA-Oligos auf die Proteinexpressionsrate von
GDF-8 (B) und MyoD (C) in S-180-Mäusen zu untersuchen. Eine quantitative
RT-PCR-Analyse wurde durchgeführt,
um die Wirkung der RNA-Oligos
auf die mRNA-Expressionsrate von Foxo1 (D), GDF-8 (E) und MyoD (F)
in normalen Mäusen
zu untersuchen. Die Daten sind Mittelwerte ± SD (n = 6), P < 0,01**.
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5 veranschaulicht
die Wirkung von RNA-Oligos, die gegen Myostatin gerichtet sind,
auf die Muskelmasse in S-180-Implantat-Mäusen. (A) Präparierte
Muskelmasse am Ende der Studie. Die Ergebnisse zeigten, dass die
Muskelmasse bei gemischten RNA-Oligos im Vergleich zu der Kontrollgruppe
um 26% erhöht
war (n = 6, Mittelwert ± SD,
p < 0,05). (B)
Verhältnis
von Beinmuskelmasse zu Körpermasse.
Die Ergebnisse zeigen, dass gemischte RNA-Oligos, die gegen Myostatin
gerichtet sind, die Muskelmasse in S-180-Tumormäusen erhöhen konnten (Mittelwert ± SD, p < 0,05). (C und D)
Quantitative RT-PCR-Analyse der Myostatin- und MyoD-Expression auf der
mRNA-Ebene in einem Mausmodell nach der Injektion von RNA-Oligos während 2 Wochen
(P < 0,01).
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6(A) Charakteristische Mikroskopaufnahme
von Muskel behandelt mit: Kochsalzlösung (links) und gemischten
gegen Myostatin gerichteten RNA-Oligos (rechts). Balken: 100 μm. (B) Muskelfaserbereich bestimmt
mittels quantitativer Bildanalyse von 6 Feldern für jeden
Gewebeschnitt, *P < 0,05.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt Zusammensetzungen und Verwendungen
davon für
die Modulation der Expression von Genen, codierend Genprodukte,
die an Muskelschwund- und/oder Muskelwachstumszuständen beteiligt
sind, bereit. Demgemäß stellt
die Erfindung Zusammensetzungen und Verwendungen davon für die Erhöhung des
Muskelwachstums und für
die Behandlung von Erkrankungen, welche mit einem unzureichenden
Muskelwachstum, einer abnormalen Fettanreichung oder einem Muskelschwund
assoziiert sind, bereit. Die Erfindung stellt auch Zusammensetzungen
und Verwendungen der Zusammensetzungen zur Erhöhung des normalen Muskelwachstums,
falls eine solche Erhöhung
erwünscht
ist (z.B. bei Nutztieren), bereit.
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Im
Allgemeinen verwenden die Zusammensetzungen und die Verwendungen
der Erfindung Oligonucleotide, welche die Genexpression modulieren
und hierin als "Genmodulatoren" und "Gen-modulierende
Oligonucleotide" bezeichnet
werden. Beispielhafte Genmodulatoren der Erfindung schließen Antisense-Oligonucleotide,
Interferenz-RNA (RNAi), Ribozyme und DNAzyme ein. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung einen einzelnen Genmodulator bereit, der gegen
ein einziges Gen gerichtet ist, welches am Muskelwachstum und der
Aufrechterhaltung davon beteiligt ist, z.B. Myostatin, bereit. In
anderen Ausführungsformen stellt
die Erfindung Kombinationen von Genmodulatoren bereit. Diese Kombinationen
schließen
Kombinationen von verschiedenen Arten von Genmodulatoren, Kombinationen
von Genmodulatoren, die gegen verschiedene Teile des gleichen Gens
gerichtet sind, und Kombinationen von Genmodulatoren, die gegen
verschiedene Gene gerichtet sind, sowie Kombinationen irgendwelcher
der vorstehend erwähnten
Kombinationen ein.
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Die
Erfindung stellt ferner modifizierte Oligonucleotide zur Verwendung
in irgendeiner der vorstehenden Zusammensetzungen bereit. In einigen
bevorzugten Ausführungsformen
können
die in der Erfindung verwendeten Oligonucleotide z.B. endblockiert
oder protoniert sein, eine erhebliche Säureresistenz und eine erhebliche
Nucleaseresistenz zeigen und/oder achirale Internucleosid-Phosphatbindungen
und modifizierte Ribose- und Desoxyribose-Substituenten enthalten.
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Die
Erfindung stellt weiterhin Verwendungen der Zusammensetzungen der
Erfindung bereit. Die Verwendungen schließen Verwendungen der Zusammensetzungen
für Arzneimittel
zur Behandlung von Tieren (z.B. Säugetieren oder Menschen) durch
Modulierung der Genexpression in Zellen durch das Inkontaktbringen der
Zellen mit den Zusammensetzungen der Erfindung ein. Die Verwendungen
schließen
auch Verwendungen der Zusammensetzungen zur Behandlung von Erkrankungen
unter Verwendung der Gen-modulierenden Zusammensetzungen der Erfindung
ein. Erkrankungen für
eine Behandlung schließen
Muskelschwunderkrankungen oder Erkrankungen, die mit einer verminderten
Muskelmasse und/oder einer erhöhten
Fettleibigkeit assoziiert sind, ein. So wie hierin verwendet, umfasst
der Begriff "Muskelschwunderkrankung", der gleichbedeutend
mit dem Begriff "Muskelschwundzustand" verwendet wird,
Erkrankungen oder Zustände,
bei denen Muskelschwund eines der primären Symptome ist, wie Muskeldystrophie,
Rückenmarksverletzungen,
neurodegenerative Erkrankungen, Anorexie, Sarkopenie, Kachexie,
Muskelatrophie infolge Immobilisierung, längerer Bettruhe oder Schwerelosigkeit
und dergleichen, sowie Erkrankungen, bei denen ein abnormal hohes Fett-zu-Muskel-Verhältnis an
einer Krankheit oder einer Krankheitsvorstufe beteiligt ist, z.B.
Typ II Diabetes oder Syndrom X. Zusätzlich stellt die Erfindung
Verfahren zur Erhöhung
der Muskelmasse bei Tieren, falls eine solche Erhöhung wünschenswert
ist, z.B. bei Tieren zur Nahrungsmittelerzeugung wie Säugetieren
und Fischen, bereit.
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Außerdem stellt
die Erfindung Kits bereit, welche Zusammensetzungen der Erfindung,
wahlweise einschließlich
Anweisungen für
die Verwendung der Zusammensetzungen in den Verfahren der Erfindung,
bereitstellen.
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Die
Genmodulatoren der Erfindung schließen Antisense-Oligonucleotide,
Interferenz-RNA (RNAi), Ribozyme und DNAzyme ein. Die Zusammensetzungen
der Erfindung enthalten einen oder mehrere Genmodulatoren, welche
gegen einen oder mehrere Bereiche eines oder mehrerer Gene gerichtet
sind. Eine Zusammensetzung, welche eine Nucleinsäure enthält, "moduliert" die Genexpression oder ist "in der Lage" die Genexpression "zu modulieren" oder ist ein "Modulator" der Genexpression,
wenn die Nucleinsäure
die Genexpression moduliert oder wenn die Nucleinsäure ein
Genprodukt codiert, das die Genexpression moduliert. So wie hierin
verwendet, schließt
der Begriff "modulieren" sowohl eine Hemmung
als auch eine Stimulierung, sowie andere Veränderungen (z.B. die Herstellung
eines modifizierten Genprodukts) der Genexpression ein. Der Begriff "Hemmung" soll sowohl die
vollständige
als auch die partielle Hemmung der Genexpression einschließen. In
verschiedenen Ausführungsformen
wird die Genexpression in einer Rate gehemmt, welche um etwa 1–99% oder
mindestens etwa 1%, 5%, 10%, 20%, 30%, 40%, 50%, 60%, 70%, 80%,
90%, 95%, 98% oder 99% niedriger als die Wildtyp-Genexpressionsrate
ist. In einigen Ausführungsformen
wird die Expression in einer Rate gehemmt, welche um mindestens
etwa 1–99%
oder mindestens etwa 1 %, 5%, 10%, 20%, 30%, 40%, 50%, 60%, 70%,
80%, 90%, 95%, 98% oder 99% niedriger als die Wildtyp-Genexpressionsrate
ist.
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Die
Gene für
die Modulation können
basierend auf ihrer Beteiligung an einem oder mehreren Signalwegen,
welche bei der zu behandelnden Erkrankung verändert werden, ausgewählt werden.
In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Zusammensetzungen bereit, die einen Genmodulator
enthalten, der gegen einen Bereich eines Gens, z.B. Myostatin, gerichtet
ist. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Genmodulatoren bereit, die gegen mehr als einen
Bereich eines Gens, z.B. Myostatin, gerichtet sind. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Genmodulatoren bereit, die gegen mehrere Gene,
z.B. Myostatin und Myostatin-Rezeptor-Gene, sowie andere hierin
beschriebenen Gene (Tabelle 1 und Tabelle 2) gerichtet sind. In
diesen Ausführungsformen
kann mehr als ein Bereich eines Gens der Zielort sein.
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I. Zusammensetzungen
der Erfindung
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung schließen ein oder mehrere Mittel
ein, welche in der Lage sind, die Expression eines oder mehrerer
Gene, die mit einem Muskelschwund und/oder dem Muskelwachstum assoziiert
sind, und die damit verbundenen Zustände zu modulieren. Typischerweise
haben die Genmodulatoren der Erfindung eine hemmende Wirkung auf
die Genexpression und schließen
ohne Einschränkung Antisense-Oligonucleotide,
Interferenz-RNA (RNAi), Ribozyme und DNAzyme ein. Die Zusammensetzungen der
Erfindung enthalten einen oder mehrere Genmodulatoren, welche gegen
einen oder mehrere Bereiche eines oder mehrerer Gene gerichtet sind.
In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Zusammensetzungen bereit, welche einen Genmodulator
enthalten, der gegen einen Bereich eines Gens, z.B. Myostatin, gerichtet
ist. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Genmodulatoren bereit, welche gegen mehr als einen
Bereich eines Gens, z.B. Myostatin, gerichtet sind. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Genmodulatoren bereit, welche gegen mehrere
Gene, z.B. Myostatin, Myostatin-Rezeptor-Gene
und/oder Myostatin-Transkriptionsfaktoren, gerichtet sind. In diesen
Ausführungsformen
kann mehr als ein Bereich eines Gens der Zielort sein.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
stellt die Erfindung Zusammensetzungen bereit, welche Kombinationen
von Genmodulatoren zur Erhöhung
des Muskelwachstums und zur Behandlung von Erkrankungen, die mit
einem unzureichenden Muskelwachstum oder einem Muskelschwund assoziiert
sind, oder zur Erhöhung des
normalen Muskelwachstums (z.B. bei Tieren zur Nahrungsmittelerzeugung)
bereit. Diese Kombinationen schließen Kombinationen von verschiedenen
Arten von Genmodulatoren, Kombinationen von Genmodulatoren, die
gegen verschiedene Teile des gleichen Gens gerichtet sind, und Kombinationen
von Genmodulatoren, die gegen verschiedene Gene gerichtet sind,
sowie Kombinationen irgendwelcher der vorstehend erwähnten Kombinationen
ein.
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Die
Erfindung stellt ferner modifizierte Oligonucleotide zur Verwendung
in irgendeiner der vorstehenden Kombinationen bereit. In einigen
Ausführungsformen
können
die in der Erfindung verwendeten Oligonucleotide z.B. endblockiert
oder protoniert sein, eine erhebliche Säureresistenz und eine erhebliche
Nucleaseresistenz zeigen und/oder achirale Internucleosid-Phosphatbindungen
und modifizierte Ribose- und Desoxyribose-Substituenten enthalten.
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Die
Zusammensetzungen und Verwendungen der Erfindung können auf
ein beliebiges Gen angewendet werden, für das eine Veränderung
der Expression gewünscht
wird, um eine therapeutische Wirkung bei Muskelschwunderkrankungen
bereitzustellen oder um eine erwünschte
Erhöhung
der Muskelmasse hervorzurufen. Im Allgemeinen sind die Hauptziele
Gene, welche am Muskelwachstum und der Aufrechterhaltung davon beteiligt
sind. In den meisten Fällen
sind jedoch mehrere Signalwege unter Beteiligung einer Vielzahl
von Genen bei einer bestimmten Erkrankung betroffen, und die Erfindung
stellt nicht nur Zusammensetzungen und Verfahren bereit, welche
gegen einzelne Gene (z.B. Myostatin) gerichtet sind, sondern auch
Zusammensetzungen und Verwendungen davon, die gegen mehrere Gene
oder gegen mehrere Bereiche auf einem einzigen Gen oder beides gerichtet
sind.
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A. Expression-modulierende
Zusammensetzungen
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In
den Zusammensetzungen und Verwendungen der Erfindung können beliebige
Arten von Therapeutika auf Nucleinsäure-Basis, welche die Expression
eines Gens modulieren, verwendet werden. Diese schließen Antisense-Oligonucleotide,
Ribozyme, Interferenz-RNA (RNAi) und DNAzyme ein. Das gemeinsame
Ziel dieser Ansätze
ist die Erkennung der DNA- oder mRNA-Zielsequenzen davon über eine
Watson-Crick-Basenpaarung. Die vorliegende Erfindung betrifft daher
Polynucleotide, welche mit irgendeiner der hierin beschriebenen
Gensequenzen, vorzugsweise unter stringenten Bedingungen, hybridisieren.
Stringente Bedingungen bezeichnen Bedingungen, welche eine Unterscheidung
von Nucleinsäureduplexen
aufgrund ihres Fehlpaarungsgrades ermöglichen. Solche Polynucleotide
(z.B. Antisense und RNAi) können
verwendet werden, um die Expression eines Genprodukts, das mit einem
Muskelschwund assoziiert ist, zu hemmen. Solche Polynucleotide können auch
als Sonden und Primer für
Forschungs- und Diagnosezwecke wirksam sein.
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Der
Begriff "Oligonucleotide", wie hierin verwendet,
verweist auf ein Molekül,
das Nucleotide (d.h. Ribonucleotide, Desoxynucleotide oder beides)
umfasst. Der Begriff schließt
Monomere und Polymere von Ribonucleotiden oder Desoxynucleotiden
oder Gemische davon ein, wobei die Nucleotide zum Beispiel über 5'-zu-3'-Bindungen, 5'-zu-2'-Bindungen, etc. miteinander verknüpft sind.
Die Nucleotide, welche in den Oligonucleotiden verwendet werden,
können
in der Natur vorkommen oder können
synthetisch hergestellte Analoga sein, die in der Lage sind, Wechselwirkungen
mit natürlich
vorkommenden Basenpaaren zur Bildung einer Basenpaarung einzugehen.
Beispiele für
nicht in der Natur vorkommende Basen, welche in der Lage sind, Wechselwirkungen
zur Bildung einer Basenpaarung einzugehen, schließen, aber
sind nicht begrenzt auf, Aza- und Deaza-Pyrimidin-Analoga, Aza- und Deaza-Purin-Analoga
und andere heterocyclische Basenanaloga, worin eines oder mehrere
der Kohlenstoff- oder Stickstoffatome der Purin- und Pyrimidinringe
durch Heteroatome, z.B. Sauerstoff, Schwefel, Selenium, Phosphor,
etc., substituiert ist, ein.
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1. Antisense-Oliaonucleotide
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Antisense-Oligonucleotide
enthalten kurze, chemisch synthetisierte DNA- oder RNA-Oligonucleotide mit einer
Basenpaarhomologie für
das mRNA-Zielmolekül
von Interesse. Ohne an eine Theorie gebunden zu sein, wird allgemein
angenommen, dass Antisense-Oligonucleotide wirksam sind, indem sie
die Genexpression durch Blockierung der mRNA-Translation oder durch
Markierung der RNA für
den Abbau durch RNAse H hemmen. Antisense-Oligonucleotide können das
Spleißen,
die Translation oder den Kern-Cytoplasma-Transport blockieren. Die
Wirkungsmechanismen von Antisense-Oligonucleotiden variieren abhängig von
dem Grundgerüst
des Oligonucleotids. Antisense-Oligonucleotide können zu einer gesamten codierenden
Region oder nur einem Teil davon komplementär sein.
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Ein
Antisense-Oligonucleotid kann hierin zum Beispiel eine Länge von
etwa 5, 10, 15, 20, 25, 30, 35, 40, 45, 50, 60, 70, 80, 90, 100
oder mehr als 100 Nucleotiden aufweisen. Vorzugsweise hat das Oligonucleotid eine
Länge von
etwa 5 bis etwa 75 Nucleotiden. Das Oligonucleotid kann auch aus
etwa 8 bis etwa 40 oder etwa 10 bis etwa 30 oder etwa 15 bis etwa
30 aufeinanderfolgenden Nucleotiden bestehen. In einer Ausführungsform
hat das Oligonucleotid eine Länge
von etwa 12 bis etwa 26 Nucleotiden.
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Typischerweise
umfasst das Verfahren zur Herstellung einer Antisense-Oligonucleotid-Zusammensetzung:
(i) Auswählen
eines Oligonucleotids, das einer Zielregion eines Gens benachbart
ist oder diese überlappt,
(ii) Bestimmen des Wertes der freien Gibb'schen Energie, die mit dem Oligonucleotid
assoziiert ist, unter Bezug auf das Zielgen, (iii) Abschätzen von
Tm unter Bezug auf das Zielgen, und (iv)
Durchführen
einer Sequenzdatenbanksuche, um das Oligonucleotid zu bestimmen,
das mit der 5'-UTR-Region,
der Translationsstartsequenz, der 3'-UTR-Region oder der Translationsterminationsstelle
einer mRNA eines Gens, welches von dem Zielgen verschieden ist, überlappt.
Demgemäß können in
einigen Ausführungsformen
die Antisense-Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung gegen einen
Translationsstartpunkt, eine 5'-UTR-Region,
eine 3'-UTR-Region
oder eine Terminationsstelle gerichtet sein. Vorzugsweise ist das
Oligonucleotid dem Translationsstartpunkt des Gens benachbart oder überlappt
diesen um mindestens etwa eine Base. Mehr bevorzugt überlappt
das Oligonucleotid den Translationsstartpunkt des Gens um mindestens
etwa zwei Basen. Noch mehr bevorzugt überlappt das Oligonucleotid
den Translationsstartpunkt des Gens um mindestens etwa drei Basen.
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Es
wird allgemein bevorzugt, eine RNA oder DNA zu konstruieren, welche
die gleiche oder eine ähnliche
Basensequenz wie der Teil des Komplementärstrangs eines Gens, welcher
das 5'-Ende einer
RNA codiert, aufweist. Jedoch kann eine Nucleinsäure auch zum Beispiel die gleiche
oder eine ähnliche
Basensequenz wie andere Regionen des Gens, wie die Region, welche
einen Translationsstartpunkt oder die 3'-nichttranslatierte Region codiert,
aufweisen. In einem anderen Beispiel kann eine Nucleinsäure dergestalt
konstruiert werden, dass sie die Region um eine Spleißdonor-
oder Spleißakzeptorstelle
herum, entweder mit oder ohne das dazwischenliegende Intron, wiedergibt.
Von besonderem Interesse sind Nucleinsäuremoleküle, deren Sequenzen die gesamte
Sequenz oder ein Fragment der Sequenz des Komplementärstrangs
eines Gens, das in Individuen, welche die Erkrankung oder den Zustand
zeigen, überexprimiert
wird, umfassen. Der Nachweis der Überexpression eines Gens kann
durch molekulare Mittel, z.B. durch Nachweis der Expression in dem
betroffenen Gewebe durch herkömmliche
Molekulartechniken (z.B. Sambrook et al. (1989), Molecular Cloning:
A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press), erfolgen.
Die Überexpression
eines Gens kann auch durch Verfahren der Arraytechnik oder aus den
Ergebnissen von Proteintests, wie ein ELISA, abgeleitet werden.
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Geeignete
Antisense-Oligonucleotide für
die vorliegende Erfindung können
durch Abschätzen
der Delta G- oder freien Gibb'schen
Energie für
die Oligonucleotidbindung an den komplementären RNA-Strang bei 37°C und Berechnen
des Tm-Wertes
ermittelt werden. Die freie Gibb'sche
Energie und der Tm-Wert werden für den Teil
des Zielgens, welcher dem RNA-Oligonucleotid entspricht, das zugegeben
wird, gemessen. Diese Werte können
z.B. unter Verwendung des Programms, das unter ftp://rna.chem.rochester.edu
zu finden ist, berechnet werden und sind bei Matthews et al., J.
Mol. Biol. 288 (1999), 911–940,
und Matthews et al., RNA 5 (1999), 1458–1468, beschrieben.
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Demgemäß wird in
einigen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung eine Zusammensetzung bereitgestellt, welche ein Oligonucleotid
umfasst, wobei (i) das Oligonucleotid eine Länge von etwa 10 bis etwa 30
Nucleotiden aufweist, (ii) die freie Gibb'sche Energie der Bindung für den Oligonucleotid/RNA-Zielduplex bei
37°C einen
Wert von –15
kcal hat, und (iii) das Oligonucleotid zu einer Region innerhalb
des Zielgens, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus der 5'-UTR-Region, dem Translationsstartpunkt
und der Translationsterminationsstelle, komplementär ist.
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Die
freie Gibb'sche
Energie wird zwischen dem Teil des Zielgens, welcher dem Oligonucleotid
entspricht, und dem Teil, der typischerweise der 5'-UTR-Region, dem
Translationsstartpunkt oder der Translationsterminationsstelle entspricht,
gemessen. In einer bevorzugten Ausführungsform hat die freie Gibb'sche Energie der
Bindung für
den Oligonucleotid/RNA-Zielduplex bei 37°C einen Wert von ≤ –20 kcal.
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Auch
bevorzugt hat die freie Gibb'sche
Energie einen Wert von ≤ –25 kcal.
Für 12–14-Mer-Oligonucleotide
hat die freie Gibb'sche
Energie vorzugsweise einen Wert von ≤ –15 kcal; für 15–17-Mer-Oligonucleotide hat
die freie Gibb'sche
Energie vorzugsweise einen Wert von ≤ –20 kcal; für 18–20-Mer-Oligonucleotide hat die
freie Gibb'sche
Energie vorzugsweise einen Wert von ≤ –25 kcal; für 21–23-Mer-Oligonucleotide hat
die freie Gibb'sche
Energie einen Wert von ≤ –30 kcal;
und für
24–26-Mer-Oligonucleotide
hat die freie Gibb'sche Energie
einen Wert von ≤ –35 kcal.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner eine Zusammensetzung bereit,
welche ein Oligonucleotid umfasst, wobei (i) das Oligonucleotid
eine Länge
von etwa 10 bis etwa 30 Nucleotiden aufweist, (ii) der Tm-Wert des Oligonucleotids für ein Zielgen
etwa 65–90°C beträgt, und
(iii) das Oligonucleotid zu einer Region innerhalb des Zielgens,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus der 5'-UTR-Region, dem Translationsstartpunkt
und der Translationsterminationsstelle, komplementär ist. Vorzugsweise
weist das Oligonucleotid einen Tm-Wert von
etwa 75–90°C auf. Mehr
bevorzugt weist das Oligonucleotid einen Tm-Wert
von etwa 85–90°C auf. Noch mehr
bevorzugt beträgt
der Tm-Wert des Oligonucleotids für ein Zielgen
bei einer monovalenten Kationenkonzentration von 1 M etwa 65–90°C. Die freie
Gibb'sche Energie
wird zwischen dem Teil des Zielgens, das dem Oligonucleotid entspricht,
und dem Teil, der typischerweise der 5'-UTR-Region, der 3'-UTR-Region, dem Translationsstartpunkt
oder der Translationsterminationsstelle entspricht, gemessen.
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Die
Oligonucleotidsequenz kann von irgendeinem der Gene, welche in den
Tabellen 1 und 2 angegeben sind, oder irgendeinem anderen Gen, wobei
die Modulation der Expression davon wahrscheinlich ein wünschenswertes
therapeutisches Ergebnis für
einen mit Muskelschwund assoziierten Zustand hervorruft, abgeleitet
werden. Die Tabellen 3, 4 und 5 zeigen repräsentative Antisense-Oligonucleoti de,
welche in Ausführungsformen
der Erfindung verwendet werden können.
Diese Sequenzen sind lediglich repräsentativ, wobei irgendeine
Sequenz, welche als ein Antisense-Oligonucleotid wirksam ist und
welche die Expression eines Gens moduliert, das an einem Muskelschwundzustand
beteiligt ist, in den Zusammensetzungen und Verwendungen der Erfindung
verwendet werden kann.
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In
einigen Ausführungsformen
sind ein oder mehrere der Antisense-Oligonucleotide der Erfindung
modifizierte Oligonucleotide. Bindungs- und Grundgerüstmodifikationen,
wie 2'-O-Methylgruppen,
2'-O-Allylgruppen,
blockierte Nucleinsäuren
und Peptidnucleinsäuren,
haben sich für
Oligonucleotide, welche in vivo verwendet werden, als sehr vielversprechend
erwiesen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Antisense-Oligonucleotide der Erfindung derart modifiziert,
dass sie eine erhöhte
Säureresistenz
im Vergleich zu einem unmodifizierten Oligonucleotid oder eine erhöhte Resistenz
gegen Endonucleasen oder beides liefern. Weitere Modifikationen
werden nachstehend beschrieben.
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Ein
Antisense-Oligonucleotid kann durch eine chemische Synthese und
durch enzymatische Ligierungsreaktionen mit Hilfe von Verfahren,
welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, konstruiert werden. Alternativ
kann die Antisense-Nucleinsäure
unter Verwendung eines Expressionsvektors, in welchen eine Nucleinsäure in einer
Antisense-Orientierung subcloniert worden ist (d.h. die RNA, welche
von der inserierten Nucleinsäure
transkribiert wird, liegt in einer Antisense-Orientierung zu einer
Zielnucleinsäure
von Interesse vor), biologisch hergestellt werden.
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Obwohl
die hierin beschriebenen spezifischen Antisense-Sequenzen (z.B.
in den Tabellen 3, 4 und 5) die Sequenzen von Oligonucleotiden veranschaulichen,
die nur Desoxyribonucleotidreste enthalten, sollte selbstverständlich sein,
dass die vorliegende Erfindung auch Ausführungsformen einschließt, worin
die Oligonucleotide aus Ribonucleotidresten bestehen (z.B. durch
Substituieren von Uridin für
Thymidin und von Ribosyl-Substituenten für Desoxyribosyl-Substituenten).
Außerdem
sollte selbstverständlich
sein, dass die vorliegende Erfindung auch die Ausführungsformen
einschließt,
worin die Oligonucleotide nur aus Desoxyribonucleotidresten, nur
aus Ribonucleotidresten oder aus Gemischen von Desoxyribonucleotid-
und Ribonucleotidresten bestehen.
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In
einigen Ausführungsformen
zeigen die Antisense-Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung
eine Sequenzübereinstimmung
von größer als
oder gleich 60%, 70%, 80%, 90%, 95% oder 99% mit einer Nucleotidsequenz,
welche aus der Gruppe von SEQ ID NO: 1–191 ausgewählt ist.
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Der
Grad der Übereinstimmung
zwischen zwei Sequenzen kann mit Hilfe von Methoden, die auf dem Fachgebiet
hinreichend bekannt sind (z.B. Computerprogrammen einschließlich Fasta
(Oxford Molecular Group Inc.) und BLAST (www.ncbi.nlm.nih.gov) (Altschul
et al., Nucleic Acids Res. 25 (1997), 3389–3402)), bestimmt werden. Diese
Methoden können
angewendet werden, um Lücken
in den Sequenzen aufgrund von Deletionen oder Insertionen zu berücksichtigen.
Bei der Bestimmung der Homologie oder Sequenzübereinstimmung auf der Nucleotid-
oder Aminosäureebene
durch eine BLAST (Basic Local Alignment Search Tool)-Analyse wird
der Algorithmus, welcher durch die Programme blastp, blastn, blastx,
tblastn und tblastx (Altschul et al., Nucleic Acids Res. 25 (1997),
3389–3402,
und Karlin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87 (1990), 2264–2268, beide
unter Bezugnahme vollständig
eingeschlossen), welche für
die Suche nach einer Sequenzübereinstimmung
angepasst sind, verwendet wird, benutzt. Der Ansatz, welcher durch
das BLAST-Programm
verwendet wird, umfasst erstens das Berücksichtigen von ähnlichen
Segmenten mit Lücken (nicht
zusammenhängend)
und ohne Lücken
(zusammenhängend)
zwischen einer Abfragesequenz und einer Datenbanksequenz, dann das
Beurteilen der statistischen Signifikanz aller Paarungen, die identifiziert
werden, und schließlich
das Zusammenfassen von ausschließlich solchen Paarungen, die
einen vorher festgelegten Signifikanzgrenzwert erfüllen.
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In
einigen Ausführungsformen
weisen die Antisense-Oligonucleotide der Erfindung einen Guanin:Cytosin-Gehalt
(GC-Gehalt) von mehr als 35% auf. Der GC-Gehalt ist vorzugsweise größer als
40% und am meisten bevorzugt größer als
45%.
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2. Ribozyme
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"Ribozym" bezieht sich auf
ein Nucleinsäuremolekül, das in
der Lage ist, eine spezifische Nucleinsäuresequenz zu spalten. Ribozyme
können
aus RNA, DNA, Nucleinsäureanaloga
(z.B. Phosphorothioaten) oder irgendeiner Kombination davon (z.B.
DNA/RNA-Chimären)
bestehen. In einigen Ausführungsformen
bezieht sich ein Ribozym auf RNA-Moleküle, welche Antisense-Sequenzen
für die
spezifische Erkennung enthalten und eine enzymatische RNA-Spaltaktivität besitzen.
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Wie
oben erwähnt,
stellt die vorliegende Erfindung Ribozyme bereit, welche die Fähigkeit
besitzen, Nucleinsäuremoleküle, die
entweder direkt oder indirekt an Muskelschwunderkrankungen beteiligt
sind (wobei sie z.B. Proteine codieren), zu spalten oder diese auf
andere Weise zu hemmen. Mehrere verschiedene Arten von Ribozymen
können
für die
Verwendung in der vorliegenden Erfindung konstruiert werden, einschließlich zum
Beispiel Hammerkopf-Ribozyme (Rossi J.J. et al., Pharmac. Ther.
50 (1991), 245–254)
(Forster und Symons, Cell 48 (1987), 211–220; Haseloff und Gerlach,
Nature 328 (1988), 596–600;
Walbot und Bruening, Nature 334 (1988), 196; Haseloff und Gerlach,
Nature 334 (1988), 585; Haseloff et al., US-Patent Nr. 5,254,678), Haarnadel-Ribozyme
(Hampe) et al., Nucl. Acids Res. 18 (1990), 299–304, und US-Patent Nr. 5,254,678),
Hepatitis-delta-Virus-Ribozyme (Perrotta und Been, Biochem. 31 (1992),
16), Gruppe I-Intron-Ribozyme (Cech et al., US-Patent Nr. 4,987,071)
und RNase P-Ribozyme (Takada et al., Cell 35 (1983), 849); vgl.
auch WO 95/29241, betitelt "Ribozymes
with Product Ejection by Strand Displacement"; und WO 95/31551, betitelt "Novel Enzymatic RNA
Molecules".
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Die
Sequenzanforderung an die Spaltstelle für das Hammerkopf-Ribozym ist,
dass eine RNA-Sequenz, bestehend aus NUH (worin N irgendeiner der
Reste G, U, C oder A ist, und H C, U oder A bedeutet), an dem Zielort
zugänglich
ist. Entsprechend ist die gleiche Zielsequenz innerhalb der Haarnadel-Leadersequenz
GUC für
das Hammerkopf-Ribozym nützlich.
Die zusätzlichen
Nucleotide des Hammerkopf-Ribozyms oder des Haarnadel-Ribozyms werden
durch die Nucleotide, welche die Zielsequenz umgeben, und die Hammerkopf-Konsensussequenz
bestimmt (vgl. Ruffner et al., Biochemistry 29 (1990), 10695–10702).
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Ribozyme
sowie DNAs, welche solche Ribozyme codieren, und andere geeignete
Nucleinsäuremoleküle können mit
Hilfe von Verfahren, welche auf dem Fachgebiet für die Synthese von Nucleinsäuremolekülen bekannt
sind, chemisch synthetisiert werden (vgl. z.B. Heidenreich et al.,
J. FASEB 70 (1) (1993), 90–96;
Sproat, Curr. Opin. Biotechnol. 4 (1) (1993), 20–28). Alternativ stellen kommerzielle
Lieferanten wie Promega, Madison, Wis., USA, eine Reihe von Protokollen
bereit, welche für
die Herstellung von Nucleinsäuremolekülen wie
Ribozymen geeignet sind.
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Während der
Synthese kann das Ribozym durch Ligierung mit einem DNA-Molekül, das die
Fähigkeit besitzt,
das Ribozym zu stabilisieren und eine Resistenz gegen eine RNAse
darauf zu übertragen,
modifiziert werden (Rossi et al., Pharmac. Ther. 50 (1991), 245–254). In
einer anderen Ausführungsform
kann das Ribozym mit einem Phosphothioanalogon zur Verwendung in
einem Liposomen-Freisetzungssystem modifiziert werden. Diese Modifikation
macht das Ribozym auch resistent gegen eine Endonucleaseaktivität. In einer noch
anderen Ausführungsform
kann das Ribozym derart modifiziert werden, dass es Propandiolbindungen enthält oder
2'-O-methylierte Nucleotide
einschließt.
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Jedes
Ribozym, das die Expression eines Gens moduliert, das an Muskelschwundzuständen beteiligt ist
oder welches das Muskelwachstum fördert, falls ein Muskelwachstum
wünschenswert
ist, z.B. der Gene aus Tabelle 1 und 2, kann in den Zusammensetzungen
und Verwendungen der Erfindung verwendet werden.
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3. Interferenz-RNA (RNAi)
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung können
doppelsträngige
Nucleinsäuren verwendet
werden, um die Expression von Genen, die mit einem Muskelschwund
assoziiert sind (z.B. Myostatin und Myostatin-Rezeptor-Gene), durch RNA-Interferenz
zu hemmen. Die RNA-Interferenz ("RNAi)
ist ein posttranslationaler Genabschaltungsmechanismus, bei dem
eine doppelsträngige
RNA (dsRNA), welche einem Gen (oder einer codierenden Region) von
Interesse entspricht, in eine Zelle oder einen Organismus eingeschleust
wird, was den Abbau der entsprechenden mRNA zur Folge hat. Die RNAi-Wirkung
hält mehrere Zellteilungen
an, bevor die Genexpression wieder in Gang kommt. Die RNAi ist daher
ein äußerst wirksames Verfahren
für das
gezielte Erzeugen von knock-out- oder "knock-down"-Ereignissen
auf der RNA-Ebene. Die RNAi hat sich bei menschlichen Zellen, einschließlich menschlicher
embryonaler Nierenzellen und HeLa-Zellen, als erfolgreich erwiesen.
Vgl. z.B. Elbashir et al., Nature, 24. Mai 2001, 411 (6836), 494–498; Tuschel
et al., Genes and Development 13 (1999), 3191–3197; Zamore, Cell 101 (2000),
25–33;
und US-Patent Nr. 6,506,559, welche alle hierin unter Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit eingeschlossen sind.
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Somit
stellt die Erfindung ferner RNAi's
bereit, welche die Expression von Genen, die an einer Muskelschwunderkrankung
beteiligt sind, hemmen. In diesem Zusammenhang stellt die Erfindung
eine RNAi bereit, welche die Expression von Myostatin und eines
Myostatin-Rezeptors moduliert. Beispielsweise wird gemäß diesem
Aspekt der Erfindung eine kleine (weniger als etwa 50 oder weniger
als etwa 40 oder weniger als etwa 30 oder weniger als etwa 20 nt)
dsRNA bereitgestellt, welche die Genexpression von Genen, die an
einem Muskelschwund oder einem eingeschränkten Muskelwachstum beteiligt
sind, spezifisch hemmt (besprochen bei Caplen, Trends in Biotechnology
20 (2002), 49–51).
In einigen Ausführungsformen
umfasst die RNAi: (a) eine doppelsträngige RNA aus 21–25 Nucleotiden
mit überhängenden
Enden von 2 Nucleotiden an beiden 3'-Enden; (b) einen G+C-Gehalt von 30–52% für die doppelsträngige Region;
und (c) eine A/U-Basenpaarung in den Positionen 15–19 des
Sinnstrangs; und (d) keine internen Wiederholungen.
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4. DNAzyme
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Die
DNAzym-Technologie kann ähnlich
wie die RNAi ebenfalls eine geeignete Wahl für die Gensuppression darstellen.
Solche katalytischen DNA-Moleküle
haben mehrere Vorteile gegenüber
Ribozymen und können
in einfacher Weise zu relativ niedrigen Kosten synthetisiert werden.
DNAzyme haben darüberhinaus eine
mäßiggroße Durchsatzkapazität und sind
in einer sequenzspezifischen Weise wirksam. Die Fähigkeit
von DNAzymen, aufgrund von Watson-Crick-Wechselwirkungen eine hochflexible Bindung
mit Nucleinsäuresubstraten
einzugehen und diesbezüglich
ein großes
Unterscheidungsvermögen
zu zeigen, ermöglicht
Gentyp-spezifische Reaktionen für
eine außerordentlich
hochpräzise Überprüfung der
Genfunktion. Vgl. z.B. Sun L.Q., Cairns M.J., Saravolac E.G., Baker
A. und Gerlach W.L., Pharmacol. Rev. 52 (3) (2000), 325–347; und
US-Patent Nr. 6,617,438 und 6,326,174, welche hierin unter Bezugnahme
in der Gesamtheit eingeschlossen sind.
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Somit
werden unter diesem Gesichtspunkt der Erfindung DNAzyme bereitgestellt,
welche die Expression von Genen, die an einer Muskelschwunderkrankung
beteiligt sind, hemmen. In einigen Ausführungsformen stellt die Erfindung
ein DNAzym bereit, das die Expression von Myostatin oder eines Myostatin-Rezeptors moduliert.
In einigen Ausführungsformen
schließt
die Erfindung ein DNAzym ein, welches enthält: (a) eine katalytische Domäne, welche
die Nucleotidsequenz GGC-TAGCTACAACGA
(SEQ ID NO: 1) umfasst und welche eine mRNA, die Myostatin oder
einen Myostatin-Rezeptor codiert, an jeder Purin:Pyrimidin-Stelle,
gegen welche die katalytische Domäne gerichtet ist, spezifisch
spaltet, (b) eine erste Bindungsdomäne, welche mit dem 5'-Ende der katalytischen
Domäne
verbunden ist, und (c) eine zweite Bindungsdomäne, welche mit dem 3'-Ende der katalytischen
Domäne
verbunden ist, wobei jede Bindungsdomäne mit einer Region, welche
die Spaltstelle unmittelbar flankiert, hybridisiert.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, welche mindestens ein
Antisense-Oligonucleotid, das gegen Myostatin gerichtet ist, und
mindestens ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen einen Myostatin-Rezeptor, z.B. ARIIb,
gerichtet ist, einschließt.
In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, die mindestens
ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen menschliches Myostatin gerichtet
ist, und mindestens ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen einen
menschlichen Myostatin-Rezeptor, z.B. ARIIb, gerichtet ist, einschließt. In einigen
Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, welche mindestens
ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen menschliches Myostatin gerichtet
ist, wobei die Sequenz des Oligonucleotids aus SEQ ID NO: 1–191 ausgewählt ist, und
mindestens-ein-Antisense-Oligonucleotid, das gegen einen Myostatin-Rezeptor,
z.B. ARIIb, gerichtet ist, einschließt.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, die mindestens
ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen Myostatin gerichtet ist,
und mindestens ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen ein Genprodukt,
das inaktives Myostatin in eine aktive Form umwandelt, z.B. TLL2,
gerichtet ist, einschließt.
In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, welche mindestens
ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen menschliches Myostatin gerichtet
ist, und mindestens ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen ein
menschliches Genprodukt, das inaktives Myostatin in eine aktive
Form umwandelt, z.B. TLL2, gerichtet ist, einschließt. In einigen
Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, welche mindestens
ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen menschliches Myostatin gerichtet
ist, wobei die Sequenz des Oligonucleotids aus SEQ ID NO: 1–191 ausgewählt ist,
und mindestens ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen ein Genprodukt,
das inaktives Myostatin in eine aktive Form umwandelt, z.B. TLL2,
gerichtet ist, einschließt.
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Jede
dieser Kombinationen kann eine Vielzahl von Antisense-Oligonucleotiden
einschließen,
die gegen eines oder mehrere der Zielgene gerichtet sind, z.B. Kombinationen
von Oligonucleotiden, welche gegen die 5'-UTR-Region, die 3'-UTR-Region,
das Startsignal, die codierenden Sequenzen und/oder das Terminationssignal
eines oder mehrerer der Zielgene gerichtet sind.
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B. Modifikationen von
Nucleinsäuren,
welche in den Zusammensetzungen der Erfindung enthalten sind
-
Die
Oligonucleotide, welche im Einklang mit der vorliegenden Erfindung
verwendet werden, können modifiziert
sein. Ein Oligonucleotid, das mindestens eine Modifikation umfasst,
weist eine oder mehrere chemische Modifikationen auf der Molekülebene der
natürlichen
Molekülstrukturen
von sämtlichen
oder irgendwelchen der Nucleinsäurebasen,
der Zuckereinheiten, der Internucleosid-Phosphatbindungen sowie
der Moleküle,
welche eine Addition von Substituenten wie Diamingruppen, Cholesteryl-
oder anderen lipophilen Gruppen aufweisen, oder eine Kombination
von Modifikationen an diesen Stellen auf. Zum Beispiel können die
Oligonucleotide endblockiert oder protoniert sein, eine erhebliche
Säureresistenz
und eine erhebliche Nucleaseresistenz zeigen und achirale Internucleosid-Phosphatbindungen
sowie modifizierte Ribose- oder Desoxyribose-Substituenten enthalten.
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Der
Begriff "endblockiert", wie hierin verwendet,
verweist auf eine Nucleinsäure
mit einer chemischen Modifikation auf der Molekülebene, welche den Abbau ausgewählter Nucleotide,
z.B. durch eine Exonucleaseaktivität, verhindert. Diese chemische
Modifikation wird derart positioniert, dass sie den integralen Teil
der Nucleinsäure,
zum Beispiel den Teil einer RNA oder DNA, der eine chemische Ähnlichkeit
mit dem Gen aufweist, das an dem physiologischen Zustand beteiligt
ist, schützt.
Eine Endblockierung kann eine 3'-Endblockierung,
eine 5'-Endblockierung
oder beides sein. Zum Beispiel kann eine 3'-Endblockierung in der äußersten 3'-Position des Moleküls erfolgen,
oder sie kann innerhalb des 3'-Endes
erfolgen, vorausgesetzt, dass sie 3' zu den integralen Sequenzen der Nucleinsäure vorliegt.
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Der
Begriff "protonierte
Verbindung, betrifft ein Molekül
der Erfindung, welches, wenn es in Wasser mit einem pH von 7 gelöst wird,
bewirkt, dass der pH-Wert
der Lösung
abnimmt. Im Allgemeinen werden Verbindungen durch die Addition von
Protonen an die reaktiven Stellen des Moleküls protoniert, obwohl andere
Modifi kationen des Moleküls
möglich
sind und durch diesen Begriff eingeschlossen sein sollen. Eine solche
Protonierung kann zum Beispiel dadurch erreicht werden, dass die
Verbindung in Gegenwart einer starken Säure, am meisten bevorzugt einer
Säure mit
einer flüchtigen
konjugierten Base, inkubiert wird. Die Begriffe "Protonierung" und "Acidifizierung", welche hierin gleichbedeutend verwendet
werden, beziehen sich auf den Prozess, durch den Protonen (oder
positiv geladene Wasserstoffionen) an Protonen-Akzeptorstellen in
einer Verbindung der Erfindung addiert werden. Die Protonen-Akzeptorstellen
schließen
die substituierten oder unsubstituierten Phosphate der Hauptgruppe
sowie irgendwelche zusätzlichen
Protonen-Akzeptorstellen in entweder der Hauptgruppe oder den Endblockierungsgruppen
ein. Da der pH-Wert der Lösung
abnimmt, erhöht
sich die Anzahl der Akzeptorstellen, welche protoniert werden, wodurch
eine stärker
protonierte Verbindung erhalten wird.
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Viele
Nucleinsäuregerüste sind
bei einem niedrigen pH-Wert (z.B. pH 1–3) nicht stabil und einer
Depurinierung unterworfen, wenngleich eine Reihe von Grundgerüsten bei
pH 4–5
relativ stabil sind. Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung reflektiert
die Erkenntnis, dass bestimmte Modifikationen einschließlich 2'-Halogenid-, 2'-O-Alkyl-, 3'-O-Alkyl- und 2'-O-Alkyl-n(O-alkyl)-Nucleinsäuremoleküle bei dem
gewünschten
pH-Wert von 1–2
stabil sind. Diese Modifikationen verbessern die Fähigkeit
der Oligonucleotide der Arzneimittel der vorliegenden Erfindung,
einen Zustand in vivo zu beeinflussen. So können die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung Nucleinsäuremoleküle einschließen, welche
im Wesentlichen säureresistent
sind. Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch
Nucleinsäuremoleküle einschließen, die
nucleaseresistent sind. Diese schließen Nucleinsäuremoleküle ein,
welche durch 2'-O-Methylphosphodiester-, 2'-O-Alkyl-, 2'-O-Alkyl-n(O-alkyl)-, 2'-Fluoro- oder 2'-Desoxyerythropentofuranosylgruppen,
chimäre
Bindungen und irgendwelche anderen Grundgerüstmodifikationen, sowie andere
Modifikationen, welche die Nucleinsäuremoleküle gegen eine endogene Nucleaseaktivität im Wesentlichen
resistent machen, vollständig
derivatisiert sind. Weitere geeignete Verfahren um Nucleinsäuremoleküle nucleaseresistent
zu machen schließen, aber
sind nicht begrenzt auf, u.a. die kovalente Modifizierung der Purin-
oder Pyrimidinbasen, aus denen die Nucleinsäure besteht, ein. Zum Beispiel
können
Basen methyliert, hydroxymethyliert oder auf andere Weise substituiert
(z.B. glycosyliert) werden, sodass die Nucleinsäuremoleküle, umfassend die modifizierten
Basen, im Wesentlichen nucleaseresistent werden. Eine Nucleaseresistenz
trägt auch
dazu bei, dass die Oligonucleotide der Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung ihre Wirksamkeit in vivo beibehalten.
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Vorzugsweise
bleiben die Oligonucleotide der vorliegenden Erfindung chemisch
relativ unverändert, wenn
sie an ein Individuum verabreicht werden, und behalten ihre Aktivität unter
sauren Bedingungen (bei einem pH-Wert unter 6,0) oder in Gegenwart
einer Endonuclease oder Exonuclease (z.B. in einer in-vivo-Umgebung)
bei.
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Der
Begriff "im Wesentlichen
säureresistent", wie hierin verwendet,
verweist auf Nucleinsäuremoleküle, welche
gegen einen Säureabbau
im Vergleich zu unmodifizierten Nucleinsäuremolekülen resistent sind. Typischerweise
wird die relative Säureresistenz
einer Nucleinsäure
durch Vergleichen des prozentualen Abbaus einer resistenten Nucleinsäure mit
dem prozentualen Abbau des unmodifizierten Gegenstücks davon
(d.h. einer entsprechenden Nucleinsäure von gleicher Länge und
Sequenz mit einem "normalen" Grundgerüst und normalen
Basen) gemessen. Eine Nucleinsäure,
welche säureresistent
ist, ist vorzugsweise mindestens 1,5-fach resistenter, mehr bevorzugt
mindestens 2-fach resistenter, noch mehr bevorzugt mindestens 5-fach resistenter
und am meisten bevorzugt mindestens 10-fach resistenter gegen einen
Säureabbau
als das unmodifizierte Gegenstück
davon.
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Obwohl
bestimmte säureresistente
Nucleinsäuremoleküle eine
ausgesprochene Säurestabilität und Endonuclease-Resistenz
zeigen, sind sie gegen 3'-Exonucleasen
empfindlich. Um die Exonuclease-Resistenz von 2'-O-Alkyl-substituierten Nucleinsäuremolekülen zu erhöhen, werden
die 3'- oder 5'- und 3'-Enden der Nucleinsäure vorzugsweise
an eine chemische Einheit gebunden, die eine Exonuclease-Blockierungsfunktion vorsieht.
Zum Beispiel können
ein oder mehrere Phosphorothioat-Nucleotide an jedem Ende der RNA
oder DNA eingebracht werden. Zusätzlich
können
eine oder mehrere invertierte Basen an jedem Ende der RNA oder DNA
eingebracht werden, oder können
ein oder mehrere Alkyl- oder Alkohol- (z.B. Butanol-substituierte) Nucleotide
oder chemische Gruppen an einem oder beiden Enden eingebracht werden.
Demgemäß ist eine bevorzugte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung eine Nucleinsäure, welche eine Nucleinsäure mit
der folgenden Struktur umfasst: A-B-C, worin "B" eine
2'-O-Alkyl- oder
2'-O-Alkyl-n(O-alkyl)- substituierte RNA
mit einer Länge
von etwa 1 bis etwa 98 Basen ist, und "A" und "C" 5'-
bzw. 3'-Endblockierungsgruppen
sind (z.B. ein oder mehrere Phosphorothioat-Nucleotide (aber typischerweise weniger
als sechs), invertierte Basenbindungen oder Alkyl-, Alkenyl-, Alkinyl-,
O-Alkyl- und O-Alkyl-n(O-alkyl)-Gruppen oder substituierte Nucleotide). Eine
unvollständige
Liste von Blockierungsgruppen schließt invertierte Basen, Didesoxynucleotide,
Methylphosphate, Alkylgruppen, Arylgruppen, Cordycepin, Cytosinarabinosid,
2'-Methoxyethoxy-Nucleotide,
Phosphoramidate, eine Peptidbindung, eine Dinitrophenylgruppe, 2'- oder 3'-O-Methyl-Basen mit
Phosphorothioatbindungen, 3'-O-Methyl-Basen,
Fluorescein, Cholesterin, Biotin, Acridin, Rhodamin, Psoralen, eine
Glycerylgruppe, Methylphosphonate, Butanol, eine Butylgruppe, Hexanol
und 3'-O-Alkylgruppen
ein. Eine enzymresistente Butanolgruppe besitzt vorzugsweise die
Struktur OH-CH2CH2CH2CH2 (4-Hydroxybutylgruppe),
welche auch als C4-Spacergruppe bezeichnet wird.
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Der
Begriff "im Wesentlichen
nucleaseresistent" verweist
auf Nucleinsäuremoleküle, welche
gegen einen Nucleaseabbau im Vergleich zu natürlich vorkommenden oder unmodifizierten
Nucleinsäuremoleküle resistent
sind. Modifizierte Oligonucleotide der Erfindung sind mindestens
1,25-fach resistenter gegen einen Nucleaseabbau als eine unmodifizierte
Nucleinsäure
mit der gleichen Sequenz und der gleichen Anzahl an Nucleotiden,
und mehr bevorzugt mindestens 2-fach resistenter, noch mehr bevorzugt
mindestens 5-fach resistenter und am meisten bevorzugt mindestens
10-fach resistenter als das unmodifizierte Gegenstück davon.
Solche im Wesentlichen nucleaseresistenten Nucleinsäuremoleküle schließen, aber
sind nicht begrenzt auf, Nucleinsäuremoleküle mit modifizierten Grundgerüsten wie
Ethylphosphotriester, 2'-O-Methylphosphorothioate, 2'-O-Methyl-p-ethoxy-Ribonucleotide,
2'-O-Alkyl, 2'-O-Alkyl-n(O-alkyl),
2'-Fluor, 2'-Desoxyerythropentofuranosyl,
2'-O-Methyl-Ribonucleoside, 3'-O-Methyl-Ribonucleotide,
invertierte Basen (z.B. invertierte T-Reste) oder chimäre Ausführungsformen dieser Grundgerüste ein.
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Das
modifizierte Oligonucleotid schließt eine RNA oder DNA, umfassend
Modifikationen der Zuckereinheiten, wie 2'-substituierte oder 3'-substituierte Ribonucleotide
oder Desoxyribonucleotidmonomere, welche jeweils über Internucleosidbindungen
miteinander verknüpft
sind, ein. Die modifizierte RNA oder DNA kann auch aus PNA- oder
Morpholino-modifizierten Grundgerüsten bestehen, wobei die Spezifität der Sequenz
beibehalten wird.
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Die
Ribosegruppen und die Internucleosidbindungen, welche die Basen
in einer Nucleinsäure
miteinander verknüpfen,
werden als das Nucleinsäuregerüst bezeichnet.
Ein modifiziertes Grundgerüst
schließt
Modifikationen der chemischen Bindung zwischen den Nucleotiden,
sowie andere Modifikationen, welche dazu verwendet werden können, die
Stabilität
und Affinität
zu erhöhen,
wie Modifikationen der Zuckerstruktur, ein. Zum Beispiel kann ein
L-Anomer von Desoxyribose verwendet werden, wobei die Base im Hinblick
auf das natürliche
D-Anomer invertiert ist. In einer Ausführungsform kann die 2'-OH-Gruppe der Zuckergruppe
in eine 2'-Halogen-,
2'-O-Alkyl- oder
2'-O-Alkyl-n(O-alkyl)-Gruppe
umgewandelt werden, welche eine Resistenz gegen einen Abbau liefert,
ohne dass die Affinität
beeinflusst wird. Andere geeignete modifizierte Grundgerüste schließen die
folgenden Arten von Internucleotidbindungen ein: 2'-O-Methyl-Phosphodiester,
2'-O-Alkyl-, 2'-O-Ethyl-, 2'-O-Propyl-, 2'-O-Butyl-, 2'-O-Alkyl-n(O-alkyl)-,
2'-Methoxyethoxy-,
2'-Fluor, 2'-Desoxyerythropentofuranosyl-,
3'-O-Methyl- und
p-Isoproyl-Oligonucleotide, 2'-O(CH2CH2)xCH3- und/oder Butin-Bindungen. Ein Oligonucleotid
kann Kombinationen aus solchen modifizierten Grundgerüsten aufweisen,
kann vollständig
modifiziert sein oder kann Phosphodieser-Bindungen umfassen, welche
alle oder einen Teil der Bindungen ausmachen.
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Die
bevorzugten Internucleosidbindungen in dem modifizierten Oligonucleotid
sind achiral. Der Begriff "achiral", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf ein Molekül,
das mit seinem Spiegelbild zur Deckung gebracht werden kann, während sich
der Begriff "chiral" auf ein Molekül bezieht,
das nicht mit seinem Spiegelbild zur Deckung gebracht werden kann.
Oligonucleotide, welche achirale 5'-zu-3'-Internucleosid-Phosphatbindungen enthalten,
besitzen Internucleotidbindungen, die achiral sind (d.h. keine Stereochemie
zeigen). Die achiralen Oligonucleotide enthalten vorzugsweise mindestens
etwa 3 bis 8 aufeinanderfolgende achirale Internucleosidbindungen,
mehr bevorzugt 9 bis 10 aufeinanderfolgende achirale Internucleosidbindungen
und noch mehr bevorzugt 11 bis 12 aufeinanderfolgende achirale Internucleosidbindungen,
und bestehen am meisten bevorzugt vollständig aus achiralen Internucleosidbindungen über die
gesamte zusammenhängende
Sequenz. In einer anderen Ausführungsform
werden die achiralen Internucleosidbindungen von einzelnen chiralen
Internucleosidbindungen unterbrochen (z.B. zwei aufeinanderfolgende
achirale Bindungen, gefolgt von einer chiralen Bindung, gefolgt
von zwei aufeinanderfolgenden achiralen Bindungen; drei aufeinanderfolgende
achirale Bindungen, gefolgt von einer chiralen Bindung; vier aufeinanderfolgende
achirale Bindungen, gefolgt von zwei chiralen Bindungen, etc.).
Beispiele für
achirale Internucleosidbindungen schließen, aber sind nicht begrenzt
auf, Phosphodiester- und Diphosphorothioatbindungen ein. Achirale
RNA- und DNA-Bindungen
in dem Grundgerüst
werden herkömmlicherweise
während
der automatisierten Synthese der Oligonucleotide erzeugt, falls
die Endstruktur ein symmetrisches Molekül ist (d.h. ein Phosphat, das
auf beiden Seiten mit dem gleichen Atom verbunden ist).
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Die
Internucleosid-Phosphatbindungen können Phosphodiester- oder 3'-zu-3'-, 5'-zu-2'- oder 5'-zu-5'-Bindungen und Kombinationen
aus solchen ähnlichen
Bindungen (um eine modifizierte RNA oder DNA mit einem gemischten
Grundgerüst
herzustellen) sein. Die Modifikationen können innerhalb (einmalig oder
wiederholt) oder an einem Ende oder an beiden Enden des RNA- oder
DNA-Moleküls
vorkommen. Diese Modifikationen können Additionen an das Nucleinsäuremolekül wie eine
Cholesterylgruppe, Diaminverbindungen mit einer unterschiedlichen
Anzahl an Kohlenstoffresten zwischen den Aminogruppen und der terminalen Ribosegruppe
und Desoxyribose- oder Phosphatmodifikationen, welche die gegenüberliegenden
Ketten oder assoziierte Enzyme oder andere Proteine abspalten oder
damit vernetzt sind, einschließen.
Elektrophile Gruppen wie Ribose-Dialdehyd können kovalent an eine epsilon-Aminogruppe
des Lysylrestes eines solchen Proteins gebunden werden. Eine nucleophile
Gruppe wie n-Ethylmaleimid, welche mit einer RNA oder DNA verknüpft ist,
kann kovalent an das 5'-Ende
einer mRNA oder an eine andere elektrophile Stelle gebunden werden.
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Die
Wirksamkeit einer bestimmten Zusammensetzung kann mit Hilfe der
auf dem Fachgebiet bekannten Mittel bestimmt werden. Diese schließen in-vitro-
und in-vivo-Methoden
wie z.B. die Analyse der Expression in einer Zellkultur, die mit
den Zusammensetzungen in Kontakt gebracht wird, die Analyse der
Expression und/oder der phänotypischen
Eigenschaften und/oder der physiologischen Eigenschaften in einem
in-vivo-Modell und klinische Tests ein. In-vivo-Modelle schließen etablierte
Tiermodelle für
verschiedene Erkrankungen, sowie normale Tiere, welche getestet
werden, um die Wirkung einer Zusammensetzung zu bestimmen, ein. Für Myostatin und
das Muskelwachstum regulierende Zusammensetzungen können zum
Beispiel die in den Beispielen vorgestellten Modellsysteme verwendet
werden.
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C. Zusammensetzungen
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung schließen Zusammensetzungen
ein, welche ein einziges die Genexpression modulierendes Oligonucleotid
oder Kombinationen von die Genexpression modulierenden Oligonucleotiden
enthalten. Die Oligonucleotide sind gegen Gene, die an Muskelschwunderkrankungen
beteiligt sind, und/oder Gene, welche das Muskelwachstum fördern, falls
ein Muskelwachstum erwünscht ist,
gerichtet. Die Zusammensetzungen können nur einen Oligonucleotid-Typ,
z.B. nur Antisense-Oligonucleotide, einschließen. Die Zusammensetzungen
können
mehr als einen Typ (z.B. eine Kombination von Antisense-Oligonucleotiden,
RNAi, Ribozymen und/oder DNAzymen) einschließen. Die Zusammensetzungen
können mehrere
Oligonucleotide einschließen,
welche gegen mehrere Bereiche eines einzigen Gens gerichtet sind. Zum
Beispiel stellt die Erfindung in einigen Ausführungsformen Kombinationen
von Oligonucleotiden bereit, z.B. Antisense-Oligonucleotide, welche
gegen die 5'-untranslatierte
Region (UTR), die 3'-UTR-Region,
den Startpunkt und/oder das Terminationssignal einer mRNA, die von
einem Gen abgeleitet ist, gerichtet sind. In einigen Ausführungsformen
ist das Gen ein Myostatin-Gen. Die Zusammensetzungen können mehrere
Oligonucleotide einschließen,
welche gegen mehr als ein Gen gerichtet sind. Die Zusammensetzungen
können mehrere
Oligonucleotide einschließen,
welche gegen mehrere Bereiche von mehrere Genen gerichtet sind.
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung schließen typischerweise mehr als
etwa ein, zwei, drei, vier, fünf,
sechs, sieben, acht, neun, 10, 15, 20, 30, 40, 50, 75 oder 100 verschiedene
Oligonucleotide ein. Vorzugsweise schließen die Zusammensetzungen der
Erfindung etwa zwei bis etwa 20 verschiedene Oligonucleotide ein.
Mehr bevorzugt schließen
die Zusammensetzungen der Erfindung etwa zwei bis etwa 15 verschiedene Oligonucleotide
ein, und am meisten bevorzugt schließen die Zusammensetzungen der
Erfindung etwa zwei bis etwa 10 verschiedene Oligonucleotide ein;
oder schließen
die Zusammensetzungen der Erfindung alternativ etwa zwei bis etwa
acht verschiedene Oligonucleotide oder etwa zwei bis etwa sechs
verschiedene Oligonucleotide ein. In einigen Ausführungsformen
schließen
die Zusammensetzungen der Erfindung etwa zwei bis etwa vier verschiedene
Oligonucleotide ein. So stellt die Erfindung in einigen Ausführungsformen
Kombinationen von zwei oder mehreren Oligonucleotide bereit, welche
den Zweck haben, die Expression von zwei oder mehreren verschiedenen
Genen, die an Muskelschwundzuständen
beteiligt sind, zu modulieren. Beispielhafte Gene, gegen welche
die Antisense-Oligonucleotide gerichtet sein können, sind in den Tabellen
1 und 2 aufgeführt.
In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Kombinationen von zwei oder mehreren Oligonucleotide
bereit, wobei die Oligonucleotide ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Antisense-Oligonucleotiden, RNAi, Ribozymen und DNAzymen, welche
den Zweck haben, die Expression von zwei oder mehreren verschiedenen
Genen, die an Muskelschwundzuständen
beteiligt sind, zu modulieren, wobei die Gene aus denjenigen ausgewählt sind,
welche in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt sind.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine RNAi gegen Myostatin, Myostatin-Rezeptoren und/oder
andere Gene, die an Muskelschwundzuständen beteiligt sind, bereit.
In einigen Ausführungsformen stellt
die Erfindung eine Kombination von RNAi's bereit, wobei die RNAi's eine Hemmwirkung
gegenüber
mindestens zwei der Gene, welche in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt sind,
besitzen. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Ribozyme gegen Myostatin, Myostatin-Rezeptoren
und/oder andere Gene, die an Muskelschwundzuständen beteiligt sind, bereit.
In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Kombination von Ribozymen bereit, wobei
die Ribozyme eine Hemmwirkung gegenüber mindestens zwei der Gene,
welche in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt sind, besitzen. In einigen
Ausführungsformen
stellt die Erfindung DNAzyme gegen Myostatin, Myostatin-Rezeptoren und/oder
andere Gene, die an Muskelschwundzuständen beteiligt sind, bereit.
In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Kombination von DNAzymen bereit, wobei
die DNAzyme eine Hemmwirkung gegenüber mindestens zwei der Gene,
welche in den Tabellen 1 und 2 aufgeführt sind, besitzen.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung ein oder mehrere Antisense-Oligonucleotide
gegen Myostatin bereit. In einigen Ausführungsformen stellt die Erfindung
eine Kombination von Antisense-Oligonucleotiden gegen Myostatin
bereit, welche mindestens zwei verschiedene Antisense-Oligonucleotide
gegen Myostatin einschließt.
In einigen Ausführungsformen
ist das Myostatin aus der Gruppe bestehend aus menschlichem, Rinder-,
Schweine-, Hühner-,
Maus-, Pferde-, Hunde- und
Fisch-Myostatin ausgewählt.
In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Kombination von Antisense-Oligonucleotiden
gegen verschiedene Teile des menschlichen Myostatin-Gentranskripts
bereit, umfassend mindestens zwei Antisense-Oligonucleotide, die
gegen Teile des Transkripts, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus der 5'-UTR-Region,
der 3'-UTR-Region,
dem Startpunkt und dem Terminationssignal, gerichtet sind. In einigen
Ausführungsformen stellt
die Erfindung eine Kombination von Antisense-Oligonucleotiden gegen
menschliches Myostatin bereit, umfassend mindestens zwei Antisense-Oligonucleotide,
die aus der Gruppe bestehend aus SEQ ID NO: 1–191 ausgewählt sind.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, welche mindestens ein
Antisense-Oligonucleotid, das gegen Myostatin gerichtet ist, und
mindestens ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen mindestens ein
Nicht-Myostatin-Gen, ausgewählt
aus den in Tabelle 1 und 2 angegebenen, gerichtet ist, einschließt. Einige
Ausführungsformen
stellen Kombinationen von Antisense-Oligonucleotiden bereit, welche gegen
Myostatin und gegen zwei oder mehrere andere Gene, welche in Tabelle
1 und 2 aufgeführt
sind, gerichtet sind. In einigen Ausführungsformen stellt die Erfindung
eine Zusammensetzung bereit, welche mindestens ein Antisense-Oligonucleotid,
das gegen Myostatin gerichtet ist, und mindestens ein Antisense-Oligonucleotid,
das gegen mindestens eines von NFκB,
Cox 2 oder MyoD, einen Myostatin-Rezeptor (z.B. ARIIb) und/oder
ein Genprodukt, das inaktives Myostatin in eine aktive Form umwandelt
(z.B. TLL2), gerichtet ist, einschließt.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, welche mindestens ein
Antisense-Oligonucleotid, das gegen Myostatin gerichtet ist, und
mindestens ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen MyoD gerichtet
ist, einschließt.
In bevorzugten Ausführungsformen
sind das Myostatin und das MyoD menschlichen Ursprungs. In einigen
Ausführungsformen
stellt die Erfindung eine Zusammensetzung bereit, welche mindestens
ein Antisense-Oligonucleotid, das gegen menschliches Myostatin gerichtet
ist, wobei die Sequenz des Oligonucleotids aus SEQ ID NO: 1–191 ausgewählt ist,
einschließt.
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Jede
dieser Kombinationen kann eine Vielzahl von Antisense-Oligonucleotiden,
welche gegen eines oder mehrere der Zielgene gerichtet sind, z.B.
Kombi nationen von Oligonucleotiden, welche gegen die 5'-UTR-Region, die
3'-UTR-Region, das
Startsignal und/oder das Terminationssignal eines oder mehrere der Zielgene
gerichtet sind, einschließen.
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D. Arzneimittel-, Nahrungsergänzungs-
und homöopathische
Zusammensetzungen
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Die
Erfindung stellt ferner Arzneimittel-, Nahrungsergänzungs-
und homöopathische
Zusammensetzungen bereit.
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Arzneimittel
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Die
vorliegende Erfindung schließt
Arzneimittel ein, die mindestens etwa ein Oligonucleotid, wie hierin beschrieben,
umfassen. In einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Arzneimittel bereit, welche mindestens zwei,
drei, vier, fünf,
sechs, sieben, acht, neun, 10, 15, 20, 30, 40, 50, 75 oder 100 verschiedene
Oligonucleotide, wie hierin beschrieben, einschließen. In
einigen Ausführungsformen
sind die Oligonucleotide Antisense-Oligonucleotide, Ribozyme, RNAi's, DNAzyme oder eine
Kombination davon. In einigen Ausführungsformen umfassen ein oder
mehrere der Oligonucleotide ein modifiziertes Oligonucleotid. In
einigen Ausführungsformen
enthält
das Arzneimittel ein oder mehrere Antisense-Oligonucleotide, wobei
alle oder irgendwelche davon modifiziert sein können, wie hierin beschrieben
ist. Die Arzneimittelumfassen wahlweise ferner einen pharmazeutisch
geeigneten Exzipienten.
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So
wie hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Arzneimittel" auf eine therapeutische Zusammensetzung,
welche zur Behandlung einer bestimmten Erkrankung oder eines pathologischen
Zustandes verwendet wird und welche für die parenterale, orale oder
topische Verabreichung an Säugetiere,
vorzugsweise Menschen, geeignet ist.
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Die
Zusammensetzungen, welche die Oligonucleotide der Erfindung in Beimischung
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
enthalten, können
in Übereinstimmung
mit bekannten Techniken hergestellt werden. Der Träger kann
abhängig
von der Form der Zubereitung, welche für die Verabreichung gewünscht wird,
z.B. intravenös,
oral, topisch, als Aerosol (für
eine topische oder Inhalationstherapie), als Zäpfchen, parenteral oder als
Rückenmarksinjektion,
in einer großen
Vielzahl von Formen vorliegen. Der Exzipient kann eine beliebige
Zahl von Trägern
enthalten. Im Falle von homöopathischen
Arzneimitteln wären
die Träger
vorzugsweise homöo pathische
Träger,
z.B. homöopathische
Mittel, welche die Wirksamkeit der homöopathischen Zusammensetzung
erhöhen
können
oder welche dazu beitragen, die mit einem physiologischen Zustand
assoziierten Symptome zu lindern. Zusätzlich kann die Zusammensetzung
Stabilisierungsmittel, Konservierungsmittel und andere Bestandteile,
vorzugsweise in Mengen von etwa 0,5 bis 2,0 Gew.-%, enthalten, vorausgesetzt,
dass sie die Fähigkeit
des Arzneimittels, den physiologischen Zustand zu behandeln, nicht
ungünstig
beeinflussen. Der Fachmann ist ohne weiteres in der Lage, einen
geeigneten Verabreichungsweg festzulegen und ein geeignetes Freisetzungssystem
auszuwählen.
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Durch
die Verabreichung der Zusammensetzung werden die modifizierten Oligonucleotide
in einer verdünnten
Menge in das Individuum eingebracht. Beispielhafte Dosiseinheiten
für die
orale oder topische Verabreichung können mehr als etwa 0,01, 0,05,
0,1, 0,5, 1 oder 5 mg/kg und/oder weniger als etwa 10, 5, 1, 0,5, 0,1
oder 0,05 mg/kg umfassen. Beispielhafte Dosiseinheitsbereiche für eine Zusammensetzung,
welche ein einziges Oligonucleotid enthält, können zwischen etwa 0,01 mg/kg
und 10 mg/kg oder zwischen etwa 0,010 mg/kg und 1,0 mg/kg oder zwischen
etwa 0,10 mg/kg und 1,0 mg/kg liegen. In einigen Ausführungsformen
werden die Oligonucleotidzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
in Dosiseinheiten von etwa 0,01 bis etwa 100 μg pro kg Körpergewicht oder etwa 0,1 bis
etwa 100 μg
pro kg Körpergewicht
oder etwa 0,1 bis etwa 10 μg
pro kg Körpergewicht
oder etwa 1 bis etwa 10 μg
pro kg Körpergewicht
oder etwa 1 bis etwa 5 μg
pro kg Körpergewicht
verabreicht. Wenn mehr als ein Oligonucleotid in der Zusammensetzung
vorhanden ist, dann können
die Dosierungen jedes Oligonucleotids innerhalb der zuletzt genannten
Bereiche liegen, oder kann die Dosierung eines oder mehrerer der
Oligonucleotide basierend auf der erwarteten Gesamtwirkung der Kombination
verringert werden. In einigen Ausführungsformen liegen die Dosiseinheiten
je einzelnem Oligonucleotid bei oder unterhalb 100 μg pro kg
Körpergewicht
oder bei oder unterhalb 10 μg
pro kg Körpergewicht
oder bei oder unterhalb 1 μg
pro kg Körpergewicht
oder bei oder unterhalb 0,1 μg
pro kg Körpergewicht
oder bei oder unterhalb 0,01 μg
pro kg Körpergewicht.
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Falls
oral verabreicht, kann eine Dosiseinheit einmal alle 10, 9, 8, 7,
6, 5, 4, 3 oder 2 Tage oder einmal pro Tag oder 1-, 2-, 3-, 4-,
5-, 6-, 7-, 8-, 9-, 10- oder mehr als 10-mal pro Tage verabreicht
werden, bis eine Linderung erreicht wird oder bis die Symptome verschwinden
oder ausreichend abgeschwächt
sind. In einigen Ausführungsformen
wird eine Dosiseinheit etwa einmal bis etwa viermal pro Tag verabreicht.
In einigen Ausführungsformen
erhält
ein Patient die Instruktion, zwei bis drei Dosiseinheiten pro Tag
oral einzunehmen. Für eine
solche orale Verabreichung kann die Dosiseinheit unter der Zunge
des Patienten plaziert oder einfach geschluckt werden.
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Die
Arzneimittel der vorliegenden Erfindung können für die Verabreichung an Menschen
und Tiere in einer flüssigen
Form oder als Tabletten, Dragees, Granulate, Pulver oder Salben,
Cremes, Injektionspräparate oder
Zäpfchen
zubereitet werden. Salben und Cremes sind mit einer geringen Flüssigkeitsmenge
oder zuweilen mit Muttertinkturen versetzt und werden im Allgemeinen
als spezifische Arzneien verordnet. Flüssige Zusammensetzungen können in
bernsteinfarbenen Glastropfflaschen bereitgestellt werden, um sie
vor Licht zu schützen.
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Bei
der Zubereitung der Zusammensetzungen in einer oralen Dosierungsform
können
beliebige der herkömmlichen
pharmazeutischen Medien wie zum Beispiel Wasser, Glykole, Öle, Alkohole,
Geschmacksstoffe, Konservierungsmittel, Färbemittel und dergleichen im
Falle von oralen, flüssigen
Zubereitungen (wie zum Beispiel Suspensionen, Elixire und Lösungen);
oder Träger
wie Stärken,
Zucker, Verdünnungsmittel,
Granulierungsmittel, Gleitmittel, Bindemittel, Zerfallsmittel und
dergleichen im Falle von oralen, festen Zubereitungen (wie zum Beispiel
Pulver, Kapseln und Tabletten) verwendet werden.
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Für die Verabreichung
durch Injektion können
die Zubereitungen eine wässrige
Lösung
einer wasserlöslichen
oder solubilisierten und pharmakologisch verträglichen Form der Nucleinsäure in einer
geeigneten Flüssigkeit,
z.B. Wasser oder Kochsalzlösung,
umfassen. Injizierbare Suspensionen können unter Verwendung von geeigneten
flüssigen
Trägern,
Suspendiermitteln, Mitteln zur Einstellung der Isotonizität, Konservierungsmitteln
und dergleichen ebenfalls hergestellt werden. Gegenwärtige Verfahren
zur Herstellung von verabreichbaren Arzneimitteln sowie Anpassungen
davon, welche für
die Verabreichung an Individuen erforderlich sind, sind den Fachleuten
bekannt oder für
diese ersichtlich.
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Für die topische
Verabreichung kann der Träger
abhängig
von der Zubereitung, welche eine Creme, ein Verbandsmaterial, ein
Gel, eine Lotion, eine Salbe oder eine Flüssigkeit sein kann, in einer
großen
Vielzahl von Formen vorliegen. Die Zusammensetzung kann ein Tensid
einschließen,
um ein tieferes Eindringen der Bestandteile vorzusehen. Obwohl natürliche Tenside
bevorzugt werden, können
auch andere Tenside, wie zum Beispiel Isopropylmyristat, verwendet
werden. In einer Ausführungsform
ist die Zusammensetzung eine kosmetische Zusammensetzung für die topische
Verabreichung an die Haut. So wie hierin verwendet, bezieht sich
der Begriff "kosmetische
Zusammensetzung" auf
eine Zusammensetzung, welche topisch auf die Haut aufgebracht wird,
um das Erscheinungsbild der Haut zu verbessern.
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Aerosole
werden durch Lösen
oder Suspendieren der Nucleinsäure
in einem Treibmittel wie Ethylalkohol oder in Treibmittel- und Lösungsmittelphasen
hergestellt. Die Arzneimittel für
eine topische Form oder eine Aerosolform enthalten im Allgemeinen
etwa 0,001 Gew.-% (der Nucleinsäure)
bis etwa 40 Gew.-%, vorzugsweise etwa 0,02 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%
und mehr bevorzugt etwa 0,05 Gew.-% bis etwa 5 Gew.-%, abhängig von
der besonderen Form, welche verwendet wird. Zäpfchen werden durch Mischen
der Nucleinsäure
mit einem Lipidvehikel wie Theobroma-Öl, Kakaobutter, Glycerin, Gelatine
oder Polyoxyethylenglykolen hergestellt.
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Das
eine oder die mehreren Nucleinsäuremoleküle können mit
einem Lipid, einem kationischen Lipid oder einem anionischen Lipid
kombiniert werden, wobei der Wirkstoff durch eine Nucleinsäure/Lipid-Emulsion oder
eine Liposomensuspension freigesetzt wird. Durch Einbau der Nucleinsäuremoleküle in Lipid-assoziierte Strukturen,
können
die Nucleinsäuremoleküle eine
erhöhte
Halbwertszeit in vivo zeigen. Beispiele geeigneter anionischer Lipide
zur Verwendung in Verbindung mit einer RNA oder DNA schließen, aber
sind nicht begrenzt auf, Cardiolipin, Dimyristoyl-, Dipalmitoyl-
oder Dioleoylphosphatidylcholin oder -phosphatidylglycerin, Palmitoyloleoylphosphatidylcholin
oder -phosphatidylglycerin, Phosphatidinsäure, Lysophosphatidinsäure, Phosphatidylserin,
Phosphatidylinosit und anionische Formen von Cholesterin ein.
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Nahrungsergänzungen
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So
wie hierin verwendet, bezieht sich der Begriff "Nahrungsergänzung" auf eine Zusammensetzung, welche die
Ernährung
ergänzen
soll. Eine Nahrungsergänzung
schließt
irgendeine diätische
Substanz, welche in Säugetieren verwertet
wird, um die Ernährung
durch Erhöhung
der Gesamtnährstoffaufnahme
zu ergänzen, oder
ein Konzentrat, einen Metaboliten, einen Bestandteil, einen Extrakt,
etc. hiervon ein. Eine Nahrungsergänzung schließt irgendein
Produkt ein, welches für
die Einnahme in Tabletten-, Kapsel-, Pulver-, Weichgel-, Gelkapsel-
oder flüssiger
Form bestimmt ist. So wie hierin verwendet, wird der Begriff "Nahrungsergänzung" gleichbedeutend
mit dem Begriff "Diätergänzung" und "medizinisches Lebensmittel" in dieser Beschreibung verwendet.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine Zusammensetzung bereit, welche
als eine Nahrungsergänzung im
Allgemeinen und speziell für
solche Individuen, welche an einem Muskelschwundzustand leiden,
nützlich ist.
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Die
Nahrungsergänzungszusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung schließen Zusammensetzungen ein,
welche ein einziges Oligonucleotid und/oder eine Kombination aus
etwa zwei oder mehreren Oligonucleotiden enthalten. Die Oligonucleotide
oder Kombinationen von Oligonucleotiden können irgendwelche der hierin
beschriebenen sein. Die Nahrungsergänzungszusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung können
verwendet werden, um irgendeines der vorstehend erwähnten Indikationen
zu behandeln. Diese Mittel können
in einer oralen Dosisform mit anderen gut bekannten Nahrungsergänzungen
und/oder Nicht-Flavonoid-Antioxidantien
(z.B. Selen, Vitamin E (Tocopherol, insbesondere alpha-Tocopherol),
Vitamin C (Ascorbinsäure)
und Coenzym Q10) kombiniert werden. Ballaststoffergänzungen
können
ebenfalls in der Zusammensetzung verwendet werden.
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Die
Nahrungsergänzung
der vorliegende Erfindung kann weitere Zusätze einschließen. Solche
Zusätze
schließen
Mineralien (z.B. Bor; etc.) und Spurenmetalle wie Zink, Magnesium,
Mangan, Chrom, Molybdän, Kupfer,
Eisen, Calcium und Kalium, sowie andere Spurenelemente wie Thiamin,
Riboflavin, Niacin, Pantothensäure,
Pyridoxin, Cholin, Biotin, Inosit, para-Aminobenzoesäure, Vitamin
D, Vitamin K und Vitamin A ein. In einer anderen Ausführungsform
der Erfindung kann zu der Zusammensetzung auch eine Ballaststoffergänzung wie
Haferkleie oder eine andere natürliche
Ballaststoffquelle zugegeben werden.
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Typischerweise
schließt
die Nahrungsergänzung
ferner einen pharmazeutisch verträglichen Träger wie Lactose, Sucrose, Maisstärke, Kartoffelstärke, Celluloseacetat,
Ethylcellulose, etc. ein. Verdünnungsmittel und
andere Zusätze,
wie ein oder mehrere pharmazeutisch verträgliche Bindemittel, Füllstoffe,
Träger,
Verdickungsmittel, Geschmacksverbesserer, Färbemittel, Konservierungsmittel,
Stabilisierungsmittel, Regulatoren, Emulgiermittel oder Gemische
davon, können
abhängig
von der Form der Zusammensetzung, welche verwendet wird, verwendet
werden.
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Zusätzlich zur
Bereitstellung der vorstehend erwähnten Zusammensetzungen umfasst
die Erfindung auch die Verwendung der Nahrungsergänzungszusammensetzungen
in Dosierungen, welche wirksam sind, um den Gesundheitszustand eines
Individuums aufrechtzuerhalten und zu verbessern, wobei die Zusammensetzungen
oral verabreicht werden. Geeignete Formen für die Nahrungsergänzungszusammensetzung
zur oralen Verabreichung schließen
Tabletten, Kapseln, Pastillen, Sirupe, Granulate, Lösungen und
Suspensionen ein, welche Dosiseinheiten der Ergänzung für die einmalige oder mehrmalige
Verabreichung pro Tag enthalten. Die Nahrungsergänzungszusammensetzung der Erfindung
wird typischerweise als eine Flüssigkeit,
eine Tablette oder eine Kapsel oral verabreicht. Tabletten, Geltabletten,
Kapseln, flüssige
Zubereitungen und Formulierungen mit einer verzögerten Freisetzung können im
Einklang mit den in der Pharmaindustrie gut bekannt Herstellungstechniken
hergestellt und in einer Vielzahl von Dosierungsformen formuliert
werden.
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Die
Menge der Oligonucleotide der Erfindung, welche in einer Nahrungsergänzung enthalten
ist, hängt von
der erwünschten
Ernährungswirkung
ab. Da die hierin beschriebenen modifizierten Oligonucleotide im
Allgemeinen sehr gut toleriert werden, können große Mengen davon in der Form
von Nahrungsergänzungen
verabreicht werden. Beispielhafte Dosierungen schließen etwa
0,1 mg/kg bis 100 mg/kg pro Tag oder etwa 1,0 mg/kg bis 50 mg/kg
pro Tag oder etwa 1,0 mg/kg bis 20 mg/kg pro Tag ein. Wenn Kombinationen
von Oligonucleotiden, wie vorstehend beschrieben, verwendet werden,
können
die Dosierungen von einzelnen Oligonucleotiden in der Nahrungsergänzung verringert
werden, falls dies notwendig oder wünschenswert ist. Die Nahrungsergänzungen
der Erfindung können
modifizierte Oligonucleotide, wie hierin beschrieben, einschließen.
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Homöopathische
Zusammensetzungen
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung homöopathische
Zusammensetzungen bereit. Homöopathische
Zusammensetzungen können
durch Verfah ren hergestellt werden, welche auf dem Fachgebiet bekannt
sind. Ein beispielhaftes Verfahren für die Herstellung einer homöopathischen
Zusammensetzung umfasst: (i) das Zerreiben eines festen Oligonucleotids
der Erfindung in einem 1:9-Verhältnis
mit Lactose, um einen 1× Feststoff
herzustellen, und (ii) das Wiederholen des Vorgangs, bis die gewünschte Verdünnung erhalten
wird. In gleicher Weise ist ein Verfahren für die Herstellung einer homöopathischen
Zusammensetzung eingeschlossen, welches umfasst: (i) das Lösen von
einem Gewichtsteil des Oligonucleotids der Erfindung in einer Flüssigkeit,
um 10 Volumenteile einer flüssigen
Verdünnung,
bezeichnet mit 1×,
herzustellen, und wahlweise (ii) das Mischen von 1 ml der 1× Verdünnung mit
9 ml eines Verdünnungsmittels,
um eine niedrigere Konzentration zu erhalten.
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In
einigen Ausführungsformen
schließt
die Erfindung homöopathische
Zusammensetzungen ein, welche modifizierte Oligonucleotide enthalten.
Jedes Oligonucleotid oder jede Kombination von Oligonucleotiden, welche
hierin beschrieben werden, können
in den homöopathischen
Zusammensetzungen verwendet werden. In einer Ausführungsform
werden Tabletten für
den homöopathischen
Gebrauch vorzugsweise als Placebotabletten hergestellt, welche dann
durch das Auftropfen oder das Aufsprühen von ausreichend Flüssigkeit
auf die Tabletten in einer solchen Weise, dass ein Koeffizient der
Imprägnierung
von nahezu 100% sichergestellt wird, mit Arzneistoffen imprägniert werden.
Die Placebotabletten werden vorzugsweise durch Komprimierung hergestellt.
Dragees oder Granulate sind vorzugsweise kugelförmig und weisen einen Durchmesser
von etwa 4 mm und ein Gewicht von 3 bis 5 Zentigramm auf. Sie werden
vorzugsweise in der gleichen Weise wie Tabletten hergestellt (aus
reiner Lactose) und mit Arzneistoffen imprägniert. Zum Beispiel können feste
Oligonucleotide oder Kombinationen von Oligonucleotiden in einem
1:9-Verhältnis
mit Lactose (1 g Oligonucleotid + 9 g Lactose) zur Herstellung eines
1× Feststoffes
zerrieben werden. Der Vorgang wird wiederholt (1 g dieses Materials plus
9 g Lactose), bis die gewünschte
Verdünnung
erhalten wird.
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Für homöopathische
Zusammensetzungen kann der Exzipient eine beliebige Zahl von Trägern enthalten,
und vorzugsweise homöopathische
Träger,
z.B. homöopathische
Mittel, welche die Wirksamkeit der homöopathischen Zusammensetzung
erhöhen
oder welche dazu beitragen, die mit einem physiologischen Zustand
verbundenen Symptome zu lindern. Zum Beispiel können Oligonucleotide oder Kombinationen
von Oligonucleotiden in einem Gewichtsteil einer Flüssigkeit gelöst werden,
um 10 Volumenteile einer flüssigen
Verdünnung,
bezeichnet als 1×,
herzustellen. Zur Herstellung von niedrigeren Verdünnungen
werden 1 ml der 1× Verdünnung und
9 ml eines Verdünnungsmittels
verwendet (welche gründlich
miteinander vermischt werden), um eine 2× Verdünnung herzustellen. Dieser
Vorgang wird wiederholt, bis die gewünschte Verdünnung erhalten wird. Eine homöopathische
Trägerlösung, wie
die in US-Patent Nr. 5,603,915 beschriebene, kann verwendet werden,
um die Wirksamkeit des homöopathischen
Mittels zu erhöhen.
Diese Trägerlösung wird
nacheinander einer Wechselstrom-Elektrobehandlung und einer Gleichstrom-Elektrobehandlung
unterzogen, und im Anschluss daran werden zusätzliche Bestandteile wie Meerwasser,
Hirnhormone und biologisch aktive Enzyme zugegeben. Die Elektrobehandlung
des Trägers
zusammen mit der Zugabe von homöopathisch
wirksamen Substanzen kann verwendet werden, um die Wirksamkeit der
homöopathischen
Zusammensetzung zu erhöhen.
Alternativ kann ein elektromagnetischer Träger, wie in US-Patent Nr. 5,830,140
beschrieben, verwendet werden. Für
homöopathische
Präparate
können
die Oligonucleotide oder die Kombinationen von Oligonucleotiden
zum Beispiel in einem Gewichtsteil einer Flüssigkeit gelöst werden,
um 10 Volumenteile einer flüssigen Verdünnung, bezeichnet
als 1×,
herzustellen. Zur Herstellung von niedrigeren Verdünnungen
werden 1 ml der 1× Verdünnung und
9 ml eines Verdünnungsmittel
verwendet (welche gründlich
miteinander vermischt werden), um eine 2× Verdünnung herzustellen. Dieser
Vorgang wird wiederholt, bis die gewünschte Verdünnung erhalten wird. Typische
homöopathische
Dosiseinheiten sind in Tabelle 7 angegeben.
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II. Verwendungen der Erfindung
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Die
Erfindung stellt ferner Verwendungen der Zusammensetzungen der Erfindung
bereit. Die Verwendungen schließen
die Modulierung der Genexpression in Zellen durch das Inkontaktbringen
der Zellen mit den Zusammensetzungen der Erfindung ein. Die Verwendungen
schließen
auch die Verwendung der Zusammensetzungen zur Behandlung von Muskelschwunderkrankungen
oder -zuständen
ein. So wie hierin verwendet, schließt der Begriff "Muskelschwunderkrankung", der hierin gleichbedeutend
mit dem Begriff "Muskelschwundzustand" verwendet wird,
Erkrankungen oder Zustände,
bei denen ein Muskelschwund eines der Hauptsymptome ist, wie Muskeldystrophie,
Rückenmarksverletzungen,
neurodegenerative Erkrankungen, Anorexie, Sarkopenie, Kachexie,
Muskelatrophie infolge Immobilisierung, längerer Bettruhe oder Schwerelosigkeit
und dergleichen, sowie Erkrankungen, bei denen ein abnormal hohes
Fett-zu-Muskel-Verhältnis
an einer Krankheit oder einer Krankheitsvorstufe beteiligt ist,
z.B. Typ II Diabetes oder Syndrom X, ein. Die Verwendungen schließen allopathische,
nutritionelle und homöopathische
therapeutische Verwendungen ein. Herkömmliche Diagnosemittel können angewendet
werden, um die Anwesenheit und die Schwere dieser Zustände festzustellen. Zusätzlich stellt
die Erfindung Verwendungen der Zusammensetzungen zur Erhöhung der
Muskelmasse bei Tieren, falls eine solche Erhöhung wünschenswert ist, z.B. bei Tieren
zur Nahrungsmittelerzeugung wie Säugetieren und Fischen, bereit.
Die hierin beschriebenen Zusammensetzungen können auch als ein Hilfsmittel zu
anderen Therapien, z.B. solche, welche andere therapeutische Mittel,
Diätmodifikationen,
eine physikalische Therapie und dergleichen anwenden, verwendet
werden.
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Eine
Skelettmuskelatrophie tritt bei Muskeln von erwachsenen Tieren als
ein Ergebnis des fehlenden Gebrauchs, der Alterung, des Hungerns
und als eine Folge einer Vielzahl von Krankheiten, Störungen und
Zuständen
wie Sepsis, Muskeldystrophie, AIDS, Alterung und Krebs auf. Der
Muskelverlust ist im Allgemeinen durch eine Abnahme des Proteingehalts,
der Kraftausübung,
der Ermüdungsresistenz
und des Muskelfaserdurchmessers gekennzeichnet. Diese Abnahme kann
sowohl zu einer Verringerung der Proteinsynthese als auch zu einer
Erhöhung
des Proteinabbaus beitragen. Muskelschwund und verwandte Zustände, gegen
welche die Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung gerichtet
sind, schließen
irgendeinen Zustand ein, bei dem ein erhöhtes Muskelwachstum oder eine
Verminderung des Muskelschwunds ein therapeutisches oder in anderer
Weise wünschenswertes
Ergebnis hervorruft. Die Zustände
schließen
Muskeldystrophie, Sarkopenie, Kachexie, Diabetes mellitus und die
Verbesserung der Muskelmasse, falls eine solche Verbesserung ethisch
und wünschenswert
ist, z.B. bei Tieren zur Nahrungsmittelerzeugung, ein.
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Erkrankungen,
die mit einem Muskelschwund in Zusammenhang stehen, sind im Allgemeinen
mit einer veränderten
oder abnormalen Expression einer Reihe von Genen im Vergleich zu
dem Normalzustand assoziiert. So wie hierin verwendet, wird der
Begriff "abnormal", falls unter Bezugnahme
auf die Menge, die Entwicklung oder die Stoffwechselaktivität von Muskel-
oder Fettgewebe verwendet, in einem relativen Sinne im Vergleich
zu einer Menge, einer Entwicklung oder einer Stoffwechselaktivität verwendet,
die ein erfahrener Krankenhausarzt oder ein anderer zuständiger Fachmann
als normal oder ideal ansehen würde.
Solche Normal- oder Idealwerte sind dem Krankenhausarzt bekannt
und basieren auf Durchschnittswerten, die im Allgemeinen bei einem
gesunden Individuum in einer entsprechenden Population beobacht
werden oder erwünscht sind.
Zum Beispiel wäre
dem Krankenhausarzt bekannt, dass bei Patienten, die an Krankheiten
leiden, welche mit einer Fettleibigkeit in Beziehung stehen, wie
Diabetes, die Fettleibigkeit mit einem Körpergewicht assoziiert ist,
das etwa 20% über
einem "idealen" Gewichtsbereich
für eine
Person mit einer bestimmten Größe und einem
bestimmten Körpertyp
liegt. Dem Krankenhausarzt wäre
auch bekannt, dass ein Bodybuilder nicht notwendigerweise nur auf
Grund eines Körpergewichts,
das 20% oder mehr über
dem Gewicht liegt, welches für eine
Person mit derselben Größe und demselben
Körpertyp
in einer sonst entsprechenden Population erwartet wird, fettleibig
ist. In gleicher Weise wäre
dem Fachmann bekannt, dass bei einen Patienten, der eine abnormal vermindert
erscheinende Muskelaktivität
zeigt, eine abnormale Muskelentwicklung dadurch nachgewiesen werden
kann, dass der Patient zum Beispiel verschiedenen Kräftetests
unterzogen wird und die Ergebnisse mit denjenigen, welche für ein durchschnittliches
gesundes Individuum in einer entsprechenden Population erwartet
werden, verglichen werden.
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Die
Zusammensetzungen und die Verwendungen der Erfindung sind gegen
einzelne Gene sowie vorzugsweise Kombinationen von Genen, welche
an diesen Zuständen
beteiligt sind, gerichtet. Durch die Verwendung von Kombinationszusammensetzungen
und -therapien können
reversible Reaktionen vermieden und mehrere Signalwege gleichzeitig
zielgerecht angegangen werden, wodurch ein größerer therapeutischer Effekt
erzielt wird, als wenn einzelne Gene zielgerecht angegangen werden.
Eine vorhandene Toxizität,
wenn überhaupt,
kann durch die Verwendung von Kombinationstherapien aufgrund der
möglicherweise
geringeren Mengen jedes einzelnen Genmodulators, welcher verwendet
wird, verringert werden. Zusätzlich
sind Kombinationen von Hemmstoffen und Kombinationen von Zielregionen
in einzelnen Genen durch die Verwendungen der Erfindung eingeschlossen.
Im Allgemeinen sind die Genmodulatoren, welche in den Zusammensetzungen und
den Verwendungen der Erfindung verwendet werden, gegen Gene gerichtet,
deren Expression wünschenswerterweise
gehemmt werden soll. Jedoch können
in einigen Fällen
einige der Genmodulatoren, welche in den Ausführungsformen der Erfindung
verwendet werden, eine Erhöhung
der Expression zur Folge haben.
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Die
Erfindung umfasst auch modifizierte Oligonucleotide zur Verwendung
bei der Genmodulation, wobei die modifizierten Oligonucleotide typischerweise
stabiler und resistenter gegenüber
einem Abbau als natürliche
Oligonucleotide sind. Die modifizierten Oligonucleotide der vorliegenden
Erfindung sind weniger toxisch als viele der gegenwärtig verwendeten
Modifikationen (z.B. S-Oligonucleotide), wodurch höhere Dosierungen
verwendet werden können,
ohne dass ungünstige
Nebenwirkungen hervorgerufen werden.
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A. Muskelschwundzustände
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Die
Zusammensetzungen und die Verwendungen der Erfindung werden für Zustände verwendet,
bei denen ein Muskelschwund auftritt und/oder einer erhöhte Muskelmasse
und/oder eine verringerte Fettmasse wünschenswert ist. Beispielhafte
Zustände
von Säugern,
welche durch die Zusammensetzungen und die Verwendungen der Erfindung
behandelt werden können,
umfassen, aber sind nicht darauf begrenzt:
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Muskeldystrophie
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Die
Muskeldystrophien stellen eine heterogene Gruppe von neuromuskulären Störungen dar.
Die Erkrankungen schließen
den häufigsten
Typ, die Duchenne-Muskeldystrophie
(DMD), mehrere Formen der Gliedergürtel-MD (LGMD) und andere kongenitale
MDs (CMD) ein. Fortschreitende Muskelschädigungen und ein zunehmender
Muskelverlust, Gewebsentzündungen
und der Ersatz des gesunden Muskels durch Faser- und Fettgewebe
sind bei einer Muskeldystrophie für einen Muskelschwund verantwortlich.
Der extreme Muskelverlust ist eines der deutlichsten Anzeichen der
Erkrankung und hat Komplikationen und Symptome einschließlich den
Tod zur Folge.
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Sarkopenie
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Sarkopenie
steht für
den Verlust von Muskelmasse, Kraft und Funktion im Alter. Dieser
beginnt ab dem 40. Lebensjahr und beschleunigt sich in einem Alter
von über
etwa 75 Jahren. Viele Faktoren, einschließlich körperliche Inaktivität, Remodel lierung
der motorischen Einheiten, verminderte Hormonspiegel und eine verringerte
Proteinsynthese, können
alle zu einer Sarkopenie beitragen. Mit Ausnahme der körperliche
Inaktivität können alle
diese Faktoren einer genetischen Kontrolle unterworfen sein, wobei
eine Genmodulation nützlich sein
kann. Zum Beispiel wird die Sarkopenie durch die Rate der Muskelproteinsynthese
und des Proteinabbaus beeinflusst. Das Gleichgewicht von Proteinsynthese
und -abbau bestimmt den Proteingehalt im Körper. Forscher haben übereinstimmend
berichtet, dass die Muskelproteinsyntheseraten in älteren Erwachsenen
im Vergleich zu jüngeren
Erwachsenen geringer sind. Eine Verringerung des Muskelproteinkatabolismus,
welche z.B. durch eine Genmodulation hervorgerufen wird, könnte eine
Verlangsamung oder eine Umkehrung des Verlustes an Muskelmasse zur
Folge haben.
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Kachexie
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Kachexie
ist ein Zustand, welcher mit einer Vielzahl von schwerwiegenden
Erkrankungen einschließlich
Krebs, AIDS, Sepsis und kongestivem Herzversagen assoziiert ist.
Die wichtigste Auswirkung davon ist ein massiver Verlust von sowohl
Fettgewebe als auch Skelettmuskulatur, der nicht durch eine Mangelernährung verursacht
wird. Die Kachexie trägt
zu nahezu einem Drittel aller Todesfälle infolge von Krebs bei.
In einem noch nicht hinreichend verstandenen Prozess vermitteln
Cytokine und Tumorfaktoren einen Muskelschwund durch die Suppression
von Muskelgenprodukten. Es ist gezeigt worden, dass Kachexiefaktoren
spezifisch gegen die schwere Kette von Myosin gerichtet sind. In
Myotuben und Maus-Muskeln wurde die Myosin-Expression durch TNF-alpha
und IFN-gamma durch einen RNA-abhängigen Mechanismus stark verringert.
Eine Kachexie beinhaltet eine vielschichtige Störung mehrerer Systeme, welche
auch eine Anämie,
Insulinresistenz, Immunsuppression und die Aktivierung einer Akutphasen-Antwort
zur Folge hat. Vgl. z.B. Acharyya et al., J. Clin. Invest. 114 (2004),
370–378.
Die daraus resultierende fortschreitende Schwäche kann Patienten mit einer Krebserkrankung
für die
toxischen Wirkungen einer Bestrahlung und Chemotherapie empfindlicher
machen. Viele dieser Patienten sterben an Syndromen, die mit einer
Kachexie in Beziehung stehen, anstatt an ihren Tumoren. Folglich
werden die Therapien der vorliegenden Erfindung, welche das Ziel
haben, den Muskelschwund bei einer Kachexie umzukehren, als ein
vielversprechender Ansatz für
diesen Zustand angesehen.
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Diabetes
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Diabetes
mellitus stellt die häufigste
Erkrankung dieser schwerwiegenden Stoffwechselkrankheiten dar. Fettleibigkeit
und ein hoher Körpermasseindex
(BMI) sind Risikofaktoren für
Diabetes. Typ I Diabetes, auch bekannt als im Jugendalter auftretender
Diabetes, resultiert aus der Zerstörung der beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse und macht
im Allgemeinen eine exogene Verabreichung von Insulin für eine Behandlung erforderlich.
Typ II Diabetes, auch bekannt als im Erwachsenenalter auftretender
Diabetes, ist für
mehr als 80% der Fälle
von Diabetes verantwortlich, wobei die Häufigkeitsrate davon schnell
zunimmt. Bei Typ II Diabetes erfolgt der Ausbruch im Allgemeinen
allmählich
und steht mit einer Reihe von Faktoren einschließlich Fettleibigkeit in Beziehung.
Typ II Diabetes kann durch Veränderungen
des Lebensstils, die einen Gewichtsverlust und eine Erhöhung der
Skelettmuskelmasse einschließen
können,
häufig
gebessert und in einigen Fällen
kontrolliert werden. Studien mit transgenen Mäusen haben gezeigt, dass Veränderungen
der Muskelmasse und der Körperzusammensetzung,
welche durch eine Modulation der Genaktivität hervorgerufen werden, die
mit Diabetes assoziierten Parameter verändern kann. Zum Beispiel zeigt
die drastische Verringerung der Gesamtfettanreicherung in Myostatin-mutierten
Mäusen
im Vergleich zu Wildtyp-Mäusen,
dass die Myostatin-Aktivität manipuliert
werden kann, um Fettleibigkeit oder Typ II Diabetes zu behandeln
oder zu verhindern. Vgl. z.B. US-Patent Nr. 6,656,475, hierin unter
Bezugnahme in seiner Gesamtheit eingeschlossen.
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Für die Fachleute
ist ersichtlich, dass die vorstehenden Zustände lediglich beispielhaft
für Zustände sind,
bei denen eine Modulation der Gene, welche an einem Muskelschwund
beteiligt sind, durch die Zusammensetzungen und Verfahren der Erfindung
wirksam sein kann. Andere Erkrankungen, welche durch eine Modulation
der Genexpression, welche an einem Muskelschwund beteiligt ist,
behandelt werden können,
schließen,
aber sind nicht begrenzt auf, Rückenmarksverletzungen,
neurodegenerative Erkrankungen, traumatische Verletzungen, kongestive
obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Anorexie, AIDS, Atrophie infolge
Immobilisierung, Bettruhe oder Schwerelosigkeit oder irgendeine
andere Erkrankung, welche mit einer Veränderung der normalen Skelettmuskelmasse
oder -kraft verbunden ist, ein. Im Einklang mit der vorliegenden
Erfindung können
Gene, deren Expression bei diesen Erkrankungen verändert ist oder
deren Modulation einen therapeutischen Effekt hervorrufen würde, selbst
wenn die Expression davon nicht direkt verändert wird, z.B. Myostatin, Myostatin-Regulatorelemente
und dergleichen, moduliert werden, um die muskelspezifische Expression
eines Zielgens zur Förderung
des Muskelwachstums und zur Erhöhung
der Muskelmasse für
die Behandlung einer muskelbedingten Erkrankung zu erreichen. Andere
Gene, die abnormal exprimiert werden oder deren modulierte Expression
einen therapeutischen Effekt für
den Zustand begünstigt,
können
durch die Verfahren und die Zusammensetzungen der Erfindung einzeln
oder gleichzeitig moduliert werden.
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B. Zielgene für eine Therapie
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Die
Zielgene für
eine Therapie schließen,
aber sind nicht begrenzt auf, diejenigen Gene ein, welche in den
Tabellen 1 und 2 zusammengefasst sind und nachstehend ausführlicher
beschrieben werden.
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Myostatin
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Myostatin
ist ein wichtiges an der Regulierung des Muskelwachstums beteiligtes
Gen, welches direkt oder indirekt an praktisch jedem Muskelschwundzustand
beteiligt ist. Als ein sezernierter Wachstumsfaktor ist Myostatin
als ein negativer Regulator der Skelettmuskelmasse in Säugetieren
und anderen Tieren wirksam. Myostatin wird praktisch ausschließlich in
der Skelettmuskel-Abstammungslinie exprimiert, worin es die Differenzierung
und das Wachstum von Myocyten negativ reguliert und die Muskelgröße bestimmt.
Es ist ein Mitglied der transformierenden Wachstumsfaktor-β-Familie
und wird sowohl in sich entwickelnden als auch in ausgewachsenen
Muskeln exprimiert. Während
der Entwicklung wird Myostatin zunächst in der Myotomschicht von
Somiten, welche den Skelettmuskel bilden, exprimiert. In Erwachsenen
wird Myostatin in allen Skelettmuskeln exprimiert. Mäuse, denen
das Myostatin-Gen fehlt, weisen eine um 25–30% verminderte Muskelmasse auf.
Vgl. z.B. McPherron et al., Nature 387 (1997) (6628), 83–90. Einzelne
Muskeln, wie der Pektoralismuskel und der Quadrizepsmuskel, von
Myostatin-mutierten Mäusen
sind um das 2-3-fache schwerer als solche von Wildtyp-Mäusen. Vgl.
z.B. Whittemore et al., Biochem. Biophys. Res. Commun. 300 (4) (2003),
965–971;
und Grobet et al., Genesis 35 (4) (2003), 227–238.
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Diese
Modulation erfolgt sowohl in der frühen Entwicklung als auch in
Erwachsenen. Die Blockierung der Myostatin-Funktion in erwachsenen
Mäusen
unter Verwendung eines Myostatin-Antikörpers oder der konditionalen
Knockout-Technik resultiert im Zuwachs der Muskelmasse. Ähnlich wie
endokrine Hormone zirkuliert Myostatin in hohen Mengen im Serum,
wobei für
Krankheitszustände
in Verbindung mit einem Muskelschwund ein erhöhter Myostatin-Spiegel beschrieben
worden ist. Folglich wird Myostatin als ein spezifischer Zielort
für Arzneistoffe
angesehen, und Therapien, welche das Skelettmuskelwachstum modulieren,
wären für Krankheitszustände wie
Muskeldystrophie, Sarkopenie, Kachexie, Diabetes und ähnliche
Muskelschwunderkrankungen nützlich.
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Vor
kurzem wurde die Antikörper-vermittelte
Myostatin-Blockierung in mdx-Mäusen dazu
verwendet, eine Dystrophie zu bessern. Die Blockierung von Myostatin
in mdx-Mäusen
erhöhte
nicht nur die Anzahl der normalen Muskelzellen, sondern vergrößerte auch
die Muskelkraft. Der Mechanismus, durch den die Myostatin-Blockierung eine
Wiederherstellung der Muskelfunktion zur Folge hatte, ist unklar,
wobei aber, ohne an eine Theorie gebunden zu sein, angenommen wird,
dass der Ausgleich des Muskelverlusts durch den Muskelschwund durch
eine erhöhte
Muskelmasse infolge der Myostatin-Blockierung für dystrophische Muskeln vorteilhaft
sein könnte.
Da die Myostatin-Blockierung selbst bei Erwachsenen in der Erhöhung der
Muskelmasse wirksam ist, sind Myostatin-Blocker als eine Therapie
für Dystrophie
und andere Muskelschwunderkrankungen ebenfalls vielversprechend.
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Bei
einer Sarkopenie erhöht
sich der Myostatin-Spiegel im Serum bei der menschlichen Alterung
in Verbindung mit einem Muskelschwund und ist als ein Biomarker
für eine
altersbedingte Sarkopenie in Betracht gezogen worden. Es wird angenommen,
dass das menschliche Myostatin-Genprodukt ein Suppressor des Skelettmuskelwachstums
mit fortschreitendem Alter ist. Daher wäre eine Myostatin-Blockierung zur Verhinderung
einer Sarkopenie vorteilhaft.
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Außerdem,
selbst wenn Myostatin nicht direkt an einer Erkrankung beteiligt
ist, ist die Modulation davon insofern nützlich, als sie als ein alternativer
Weg für
die Stimulierung des Muskelwachstums durch das Umgehen eines Weges,
der bei einer bestimmten Erkrankung blockiert oder modifiziert sein
kann, dienen kann.
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Myostatin-Rezeptoren
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Die
Signalübertragung
durch Myostatin ist mit derjenigen von Activinen und TGF-β vergleichbar.
Es bindet wirksam an den Typ II-Rezeptor ActRIIB und bildet einen
heteromeren Komplex mit dem Typ I-Rezeptor ALK4 oder ALK5, wodurch
die Vertreter der Smad-Familie für
eine Kontrollgen-Transkription phosphoryliert und die Wirkungen
von Myostatin übertragen
werden: Smads sind eine Familie von signalübertragenden Molekülen, welche
die Signale von Zelloberflächenrezeptoren
direkt auf den Kern übertragen.
Im Kern regulieren sie die Transkription durch die Wechselwirkung
mit sowohl DNA-Elementen als auch transkriptionellen Coaktivatoren
und Corepressoren. Smads binden an zahlreiche Transkriptionsregulatoren
wie p53, CBP und die fos/jun-Familie und sind an der Zelltyp-spezifischen
Genexpression beteiligt.
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Foxo1
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Foxo1
ist einer der Foxo-Transkriptionsfaktoren vom Typ Forkhead. Er weist
bei Zuständen
verminderter Energiezufuhr wie Fasten, Krebs und schwerem Diabetes
eine deutliche Hinaufregulation im Skelettmuskel auf. Überexpression
von Foxo-1 im Skelettmuskel zeigte eine reduzierte Skelettmuskelmasse.
Siehe Kamei et al. (2004) J. Biol. Chem., 279, 41114–41123.
In den Foxo-1-Überexpressionsstudien
wurde vorgeschlagen, dass die Abnahme der Muskelmasse durch die
Veränderung
der Abbaurate von Skelettmuskelproteinen wie Atrogin-1 und MuRF1
verursacht sein könnte.
Siehe Sandri et al. (2004) Cell 117, 399–412. Foxo-1 kann eine große Bandbreite
von Genen, die am Muskelaufbau und -wachstum beteiligt sind, aktivieren.
Die Knock-down-Suppression von Foxo-1 durch Antisense-RNA-Oligonucleotid wird
begleitet von einer Abnahme der Myostatinspiegel (GDF-8) und erhöhten MyoD-Spiegeln.
Zusätzlich
wurde gezeigt, dass Foxo-1 die myotubuläre Fusion primärer Mausmyoblasten
stimuliert und verschiedene Zellfunktionen, einschließlich Zellzyklus
und Apoptose, reguliert. Siehe Bois und Grosveld (2003) EMBO J.
22, 1147–1157;
Dijkers et al. (2000) Mol. Cell. Biol. 20, 9138–9148; Medema et al. (2000)
Nature 404, 782–787;
Brunet et al. (1999) Cell 96, 857–868; und Kops et al. (2002)
Nature 419, 316–321.
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Transkriptionsfaktoren
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Der
myogene Transkriptionsfaktor MyoD ist ein mutmaßlicher Regulator der Wirkungen
von Myostatin. Eine Familie von Transkriptionsfaktoren, welche insbesondere
in den Muskeln exprimiert werden, einschließlich myoD, Myogenin, myf-5
und MRF-4/Herculin/myf-6, ist cloniert worden. Diese Faktoren sind
phosphorylierte Kernproteine, enthaltend ein Helix-Schleife-Helix
(bHLH)-Motiv, welches für
sowohl die Dimerisierung als auch die DNA-Bindung erforderlich ist,
und es wird angenommen, dass sie Determinanten des zellspezifischen Differenzierungsprogramms
sind. Wenn einer dieser Faktoren in nicht-myogene Zellen eingeschleust
wird, wird die Differenzierung zu reifen Muskelzellen initiiert.
Es ist festgestellt worden, dass die myoD-Familie, die eine Gruppe von Transkriptionsfaktoren
ist, die Muskelbildung steuert, die Proliferation hemmt, die Differenzierung
aktiviert und einen kontraktilen Phänotyp hervorruft. Während myoD
und myf-5 innerhalb der proliferierenden Myoblasten exprimiert werden,
werden Myogenin und MRF-4 nicht exprimiert, bis die Myoblasten als Antwort
auf einen Mitogenentzug aus dem Zellzyklus ausscheiden. Basierend
auf diesen Erkenntnissen wurde gezeigt, dass Myogenin und MRF-4
die Expression von muskelspezifischen Genen aktivieren und aufrechterhalten,
während
angenommen wird, dass myoD und myf-5 eine Rolle bei der Proliferation
von Myoblasten spielen.
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Dystrophin-Gen
-
Die
Zusammensetzungen und die Verwendungen der Erfindung können einen
Genmodulator, z.B. ein Antisene-Oligonucleotid, einschließen, welcher
eine Veränderung
der Mutation, die bei der Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) beobachtet
wird, zu einer Mutation im Leseraster hervorruft. Die DMD, die schwerste
Form dieser Erkrankung, resultiert aus einer Abnormalität in Exon
19 des Dystrophin-Gens, welche eine Verschiebung des Leserasters
aus dem Leseraster der Aminosäuren
der Dystrophin-mRNA heraus verursacht. Im Gegensatz dazu bleibt
bei der Becker-Muskeldystrophie
(BMD), einer viel milder verlaufenden Form dieser Erkrankung, das
Leseraster trotz einer partiellen Deletion in dem Gen intakt (d.h.
im Leseraster), und daher wird ein Dystrophin-Protein synthetisiert,
welches sich jedoch hinsichtlich der Größe von dem Wildtyp-Dystrophin unterscheidet.
Wenn die abnormale Leserasterverschiebung von DMD zu einer Anordnung
im Leseraster umgewandelt wird, dann wird die DMD in eine BMD umgewandelt,
wobei eine Besserung der Symptome zu erwarten wäre. Das Überspringen von Exon 19 kann
künstlich
induziert werden, indem ein Antisene-Oligonucleotid gegen Exon 19
an den Patienten verabreicht wird, wodurch das Leseraster infolge
des Gesamtverlustes von 330 Nucleotiden aus der prä-RNA aufgrund
des Verlustes von 242 Nucleotiden von Exon 20 und 88 Nucleotiden
von Exon 19 wieder in das richtige Leseraster gebracht werden könnte.
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Es
ist gezeigt worden, dass das Ausspleißen von Exon 19 durch ein Antisene-Oligonucleotid
gegen Exon 19 in den Zellen eines DMD-Patienten mit einem vollständigen Verlust
von Exon 20 in der reifen Dystrophin-mRNA induziert werden kann
und dass auf diese Weise die vorhandene Verschiebung des Leserasters entlang
der reifen Dystrophin-mRNA korrigiert werden kann, wodurch die Dystrophinnegativen
Zellen in positive Zellen umgewandelt werden. Auf Grundlage dieser
Ergebnisse sind Antisene-Oligonucleotide, die gegen Teile des Dystrophin-Gens
gerichtet sind, als eine Behandlung für DMD vorgeschlagen worden.
Vgl. z.B. die Japanische Patentoffenlegungsschrift mit der Anmeldenummer
11-140930 und US-Patent
Nr. 6,727,355 und 6,653,467, welche alle hierin unter Bezugnahme
eingeschlossen sind. Demgemäß können die
Zusammensetzungen und die Verfahren der Erfindung einen Genmodulator,
z.B. ein Antisene-Oligonucleotid, einschließen, der eine Veränderung
der Mutation, welche bei DMD beobachtet wird, zu einer Mutation
im Leseraster hervorruft.
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An einer Kachexie
beteiligte Gene
-
An
einer Kachexie können
verschiedene Signalwege und Modulatoren beteiligt sein. Es wird
angenommen, dass die Fieber hervorrufenden Cytokine, welche durch
Entzündungszellen
und Tumorzellen freigesetzt werden, zu einer Kachexie beitragen.
In der Tat wird durch die Verabreichung des Tumornekrosefaktors (TNF)
oder Cachectin an Labortiere ein Labormodell für Kachexie erhalten. Activine
und Myostatin sind bei mehreren Krebsarten und Infektionen hochreguliert
und könnten
therapeutische Ziele für
eine Kachexie sein. Es ist gezeigt worden, dass Myostatin an verschiedenen
Formen der Kachexie beteiligt ist. Die Verabreichung von Myostatin
in vivo ruft einen schweren Gewichtsverlust und eine Verminderung
der Muskelmasse hervor. Außerdem
kann eine beschleunigte Proteolyse in Muskeln beim Fasten oder bei
einer Denervierungsatrophie auf die Aktivierung des nicht-lysosomalen
(cytosolischen) ATP-Ubiquitin-abhängigen proteolytischen Prozesses
zurückgeführt werden.
Die an diesem Prozess beteiligten Proteine sind mögliche Ziele
für Genmodulatoren.
Vgl. z.B. US-Patent Nr. 5,972,636, welches hierin unter Bezugnahme
in seiner Gesamtheit eingeschlossen ist. Beim Fasten sind für den vermehrten
Muskelproteinabbau auch Glucokortikoide und ein niedriger Insulinspiegel
erforderlich, und bei fiebrigen Infektionen sind Interleukin-1 und
TNF erforderlich. Ein neues Protein, der Krebs-Kachexiefaktor, kann
ebenfalls an der Kachexie bei z.B. Krebs beteiligt sein und stellt
ein anderes Ziel für
Genmodulatoren als eine Therapie dar. Vgl. z.B. US-Patent Nr. 5,834,192,
welches hierin unter Bezugnahme in seiner Gesamtheit eingeschlossen
ist.
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Diabetes
-
Da
eine richtige Skelettmuskelfunktion für eine normale Glucosehomöostase wichtig
ist, wird durch einen Verlust der Aktivität von Myostatin nicht nur die
Muskelmasse erhöht,
sondern auch eine altersbedingte Zunahme der Gesamtmasse der Fettgewebe
verhindert. Myostatin-defiziente Mäuse zeigten eine Verringerung
der Fettanreicherung mit zunehmenden Alter. Es wurde auch gezeigt,
dass das Activin-Follistatin-System an der Entwicklung des Pankreas
beteiligt ist. Es wurde vorgeschlagen, dass die durch Follistatin
induzierte Modulation der Bildung des exokrinen Pankreas durch die
Hemmung von Activin-ähnlichen
signalübertragenden
Molekülen
erfolgte. Vor kurzem wurden mit Hilfe von funktionellen genomischen
Hilfsmitteln mehrere sezernierte Polypeptide mit therapeutischen
Anwendungen bei der Behandlung von Diabetes sowie BMP-9 als mögliche Hemmstoffe
der Glucoseproduktion und der Glykämie identifiziert. So sind
zusätzlich
zu Adipocytokinen wie Leptin und Adiponectin mehrere TGF-β-Familienmitglieder
einschließlich
Myostatin, Activin und BMP-9 an der Glucosehomöostase und an Diabetes beteiligt.
Fettleibige und insulinresistente Mäuse mit einem Myostatin-KO
zeigen eine geringere Fettanreicherung, einen niedrigeren Blutglucosespiegel
und einen niedrigeren Insulinspiegel als ihre Gegenstücke mit
einem Wildtyp-Myostatin, was zu der Annahme führte, dass die Hemmung von
Myostatin eine Behandlungsmöglichkeit
für Typ
2 Diabetes mellitus sein kann.
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In
einigen Ausführungsformen
stellt die Erfindung die Verwendungen der Zusammensetzungen der
Erfindung zur Modulation der Expression eines oder mehrerer Gene
in Zellen durch das Inkontaktbringen der Zellen mit den Zusammensetzungen
der Erfindung bereit. Bei diesen Verwendungen enthalten die zu behandelnden
Zellen ein Polynucleotid, welches ein Genprodukt codiert, das an
einem Muskelschwundzustand oder am Muskelwachstum oder an der Hemmung
des Muskelwachstums beteiligt ist. Repräsentative Polynucleotide sind
in den Tabellen 3, 4 und 5 angegeben. Die Zelle wird mit irgendeiner
der hierin beschriebenen Zusammensetzungen von Oligonucleotiden
in Kontakt gebracht, um die Expression eines oder mehrerer Polynucleotide
zu modulieren. In einigen Ausführungsformen
enthält
die Zelle ein Polynucleotid, das Myostatin, einen Myostatin-Transkriptionsfaktor,
ein Myostatin aktivierendes Protein und/oder einen Myostatin-Rezeptor
codiert, und enthält
die Zusammensetzung, welche mit der Zelle in Kontakt gebracht wird,
ein oder mehrere Oligonucleotide, welche in der Lage sind, die Expression
von Myostatin, eines Myostatin-Transkriptionsfaktors, eines Myostatin
aktivierenden Proteins und/oder eines Myostatin-Rezeptors zu modulieren.
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Eine
Verwendung der Erfindung kann zum Beispiel durch das Inkontaktbringen
einer Zielzelle und einer Oligonucleotidzusammensetzung der Erfindung
unter geeigneten Bedingungen durchgeführt werden. Geeignete Bedingungen
können
dadurch bereitgestellt werden, dass die Zelle, welche eine isolierte
Zelle oder eine Komponente eines Gewebes oder eines Organs sein
kann, in ein geeignetes Kulturmedium eingebracht wird, oder die
Zelle in situ in einem Organismus damit in Kontakt gebracht wird.
Zum Beispiel kann ein Medium, das die Zelle enthält, mit einer Oligonucleotidzusammensetzung,
welche z.B. die Expression von Myostatin, Myostatin-Signaltransduktionsfaktoren,
Myostatin-Rezeptoren, Myostatin-Transkriptionsfaktoren, Myostatin aktivierenden
Genprodukten und dergleichen moduliert, in Kontakt gebracht werden.
Im Allgemeinen ist die Zelle eine Komponente eines Gewebes oder
eines Organs in einem Individuum, wobei in diesem Falle das Inkontaktbringen
der Zelle die Verabreichung des Mittels an das Individuum umfassen
kann. Jedoch kann die Zelle auch in der Kultur manipuliert werden,
dann in der Kultur aufrechterhalten werden, an ein Individuum verabreicht
werden oder zur Erzeugung eines transgenen Tieres, welches kein
Mensch ist, verwendet werden. Die mRNA-Expressionsrate des Zielgens
in der Zelle, dem Gewebe, dem Organ oder dem Tier kann mit Hilfe von
Techniken, welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, einschließlich, aber
nicht darauf begrenzt, einer Northern- oder Western-Blot-Analyse von
Gewebeproben, die aus der Zelle, dem Gewebe, dem Organ oder dem
Tier erhalten werden, einer in-situ-Hybridisierungsanalyse und einer
RT-PCR, abgeschätzt
werden. Die Proben der Zelle, des Gewebes, des Organs oder des Tieres
können
auch unter Verwendung von Antikörpern, die
für das
Zielgenprodukt spezifisch sind, immuncytochemisch beurteilt werden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Zusammensetzungen und Verwendungen
davon sowie Kits für die
Behandlung von Tieren bereit. Der Begriff "Tier" oder "tierisches Individuum", wie hierin verwendet,
schließt Menschen
sowie andere Säugetiere
und Nichtsäuger
ein. Der Begriff "Behandeln" und die grammatischen
Entsprechungen davon, wie hierin verwendet, schließen das
Erzielen eines therapeutischen Vorteils und/oder eines prophylaktischen
Vorteils ein. Mit einem therapeutischen Vorteil ist die Beseitigung,
Besserung oder Verhinderung der zugrundeliegenden Erkrankung, welche
behandelt wird, gemeint. Zum Beispiel beinhaltet ein therapeutischer
Vorteil bei einem Diabetespatienten die Beseitigung oder die Besserung
des zugrundeliegenden Diabetes, d.h. einen Rückgang der Blutzucker- und
Blutinsulinspiegel auf Normalwerte oder eine Tendenz zu Normalwerten.
Ein therapeutischer Vorteil wird auch durch die Beseitigung, Besserung
oder Verhinderung eines oder mehrerer der physiologischen Symptome,
welche mit der zugrundeliegenden Erkrankung assoziiert sind, sodass
eine Verbesserung in dem Patienten beobachtet wird, ungeachtet der
Tatsache, dass der Patient noch immer an der zugrundeliegenden Erkrankung
leiden kann, erzielt. Zum Beispiel sieht die Verabreichung der hierin
beschriebenen Oligonucleotidzusammensetzungen an einen Patienten,
welcher an einer Muskeldystrophie, Sarkopenie, Rückenmarksverletzung, neurodegenerativen
Erkrankung, Anorexie oder Kachexie leidet, einen therapeutischen
Vorteil vor, wenn eine Verbesserung in dem Patienten im Hinblick
auf die Muskelmasse, Muskelkraft und dergleichen beobachtet wird.
Für einen
prophylaktischen Vorteil können
die Zusammensetzungen der Erfindung zum Beispiel für einen
Patienten, für
den ein Risiko für
einen Muskelschwundzustand besteht, zum Beispiel einen Patienten,
der einer längeren
Bettruhe ausgesetzt ist, oder für einen
Patienten, der über
eines oder mehrere der physiologischen Symptome einer Muskelschwunderkrankung
berichtet oder an einem Zustand leidet, der den Patienten für eine Muskelschwunderkrankung
prädisponiert,
auch wenn keine Diagnose einer Muskelschwunderkrankung gestellt
werden kann, verwendet werden. Zum Beispiel können die Oligonucleotidzusammensetzungen
der Erfindung für
einen Patienten mit einer Krebserkrankung, für die keine Kachexie diagnostiziert
worden ist, verwendet werden. In einem anderen Beispiel können die
Zusammensetzungen der Erfindung für einen Patienten, der an dem
Syndrom X leidet, welcher aber noch keine klinischen Symptome eines
Diabetes zeigt, wie einen anhaltend erhöhten Blutglucosespiegel, der
oberhalb des klinisch akzeptierten Grenzwertes für Diabetes liegt, verwendet
werden. Folglich umfasst die Verwendung der Zusammensetzungen für die Behandlungen
der vorliegenden Erfindung irgendeine Behandlung der Symptome einer
Erkrankung in einem Tier, vorzugsweise einem Säugetier, insbesondere einem
Menschen, und schließt
ein:
- (a) das Verhindern des Auftretens von
Symptomen einer Erkrankung in einem Individuum, das für einen Zustand
prädisponiert
sein kann, bei dem aber dieser Zustand noch nicht diagnostiziert
worden ist;
- (b) das Hemmen der Symptome einer Erkrankung (d.h. das Aufhalten
der Entwicklung davon); oder
- (c) das Lindern von Symptomen einer Erkrankung (d.h. das Bessern
und/oder das Hervorrufen einer Regression der Symptome); und/oder
- (d) das Aufrechterhalten der Homöostase (d.h. des normalen Gleichgewichts
von RNA oder DNA in einem Individuum).
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Für den Fachmann
ist ersichtlich, dass aus der Perspektive eines praktischen Arztes
oder eines Patienten praktisch jede Linderung oder Verhinderung
eines unerwünschten
Symptoms wünschenswert
sein könnte.
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Die
Dosierungen der Oligonucleotidzusammensetzung bei Tieren hängen von
der Erkrankung oder dem Zustand, welche behandelt werden, dem Verabreichungsweg
und den physischen Eigenschaften des zu behandelnden Tieres ab,
und auch davon, ob die Behandlung nutritionell, allopathisch oder
homöopathisch
ist.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden derart formuliert,
dass sie eine "nutritionell
wirksame" oder "allopathisch wirksame" oder "homöopathisch
wirksame" Menge
eines oder mehrerer Nucleinsäuremoleküle enthalten.
So wie hierin verwendet, soll der Begriff "nutritionell wirksame" Menge eine Menge
einer Oligonucleotidzusammensetzung bezeichnen, die nicht toxisch
ist und die größer ist
als die minimale Menge, welche erforderlich ist, um eine erwünschte physiologische
Wirkung aufrechtzuerhalten. So wie hierin verwendet, soll der Begriff "allopathisch wirksame" Menge eine Menge
einer Oligonucleotidzusammensetzung bezeichnen, die nicht toxisch
ist und die größer ist
als die minimale Menge, welche erforderlich ist, um eine erwünschte physiologische
Wirkung hervorzurufen. So wie hierin verwendet, soll der Begriff "homöopathisch
wirksame" Menge
auf eine Menge einer Oligonucleotidzusammensetzung bezeichnen, die
nicht toxisch ist und welche die geringste erforderliche Menge ist,
um eine erwünschte
physiologische Wirkung vorzusehen. Eine homöopathische Wirkung im Einklang
mit der vorliegenden Erfindung wird durch eine Dosis einer modifizierten
Nucleinsäure,
welche bei der Behandlung (d.h. Linderung, Besserung oder Verhinderung)
der Symptome eines bestimmten Zustandes oder einer besonderen Erkrankung
wirksam ist, erzielt. Eine solche Behandlung kann prophylaktischer
Natur sein (d.h. das zukünftige
Auftreten eines Symptoms vollständig
oder teilweise verhindern) und/oder kann therapeutischer Natur sein
(d.h. eine(n) teilweise(n) oder vollständige(n) Stillstand oder Besserung
eines Symptoms vorsehen).
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Demgemäß können in
Ausführungsformen,
bei denen die Behandlung allopathisch wirksame Mengen der Zusammensetzungen
verwendet, die Oligonucleotidzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung in einer Dosiseinheit von mehr als etwa 0,01, 0,05, 0,1,
0,5, 1 oder 5 mg/kg und/oder weniger als etwa 10, 5, 1, 0,5, 0,1
oder 0,05 mg/kg verabreicht werden. Beispielhafte Dosiseinheitsbereiche
für eine
Zusammensetzung, welche ein einziges Oligonucleotid enthält, können zwischen
etwa 0,01 mg/kg und 10 mg/kg oder zwischen etwa 0,010 mg/kg und
1,0 mg/kg oder zwischen etwa 0,10 mg/kg und 1,0 mg/kg liegen. In
einigen Ausführungsformen
sind die Oligonucleotidzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
in Dosiseinheiten von etwa 0,01 bis etwa 100 μg pro kg Körpergewicht oder etwa 0,1 bis
etwa 100 μg
pro kg Körpergewicht
oder etwa 0,1 bis etwa 10 μg
pro kg Körpergewicht
oder etwa 1 bis etwa 10 μg
pro kg Körpergewicht
oder etwa 1 bis etwa 5 μg
pro kg Körpergewicht
zu verabreichen ist. Wenn mehr als ein Oligonucleotid in der Zusammensetzung vorhanden
ist, können
die Dosierungen jedes Oligonucleotids innerhalb der zuletzt genannten
Bereiche liegen, oder kann die Dosierung eines oder mehrerer der
Oligonucleotide basierend auf der erwarteten Gesamtwirkung der Kombination
verringert werden. In einigen Ausführungsformen liegen die Dosiseinheiten
pro einzelnem Oligonucleotid bei oder unterhalb 100 μg pro kg
Körpergewicht
oder bei oder unterhalb 10 μg
pro kg Körpergewicht
oder bei oder unterhalb 1 μg
pro kg Körpergewicht
oder bei oder unterhalb 0,1 μg
pro kg Körpergewicht
oder bei oder unterhalb 0,01 μg
pro kg Körpergewicht.
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Falls
oral verabreicht, kann eine Dosiseinheit einmal alle 10, 9, 8, 7,
6, 5, 4, 3 oder 2 Tage oder einmal pro Tag oder 1-, 2-, 3-, 4-,
5-, 6-, 7-, 8-, 9- oder 10-mal oder mehr als 10-mal pro Tag verabreicht
werden, bis eine Linderung erzielt wird oder bis die Symptome verschwinden
oder ausreichend abgeschwächt
sind. In einigen Ausführungsformen
wird eine Dosiseinheit etwa einmal bis etwa viermal pro Tag verabreicht.
In einigen Ausführungsformen
erhält
ein Patient die Instruktion, zwei bis drei Dosiseinheiten pro Tag
oral einzunehmen. Für
eine solche orale Verabreichung kann die Dosiseinheit unter der
Zunge des Patienten plaziert oder einfach geschluckt werden.
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Modifizierte
Oligonucleotide, wie hierin beschrieben, z.B. achirale Oligonucleotide
von natürlich
vorkommenden Phosphodiester-DNA- oder -RNA-Bindungen mit einem 3'-Nucleaseschutz und
zuweilen auch einem 5'-Nucleaseschutz,
sind nicht toxisch, wodurch ein großer Bereich von Dosierungen
in Verbindung mit den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
möglich
ist. Zum Beispiel beträgt
die empfohlene Nahrungsergänzung
für Nucleinsäuren 0,5
bis 2,0 g/Tag. Metabolite sind natürlich vorkommenden Verbindungen,
die in Nahrungsmitteln und als Nebenprodukte des Zellkatabolismus
vorkommen. Außerdem
rufen solche Verbindungen keine Immunantwort hervor. Demgemäß liegen
die Dosierungen in einigen Ausführungsformen
im Bereich von etwa 10 μg
bis 100 mg/kg/Tag oder 0,01 g bis 10 g/kg/Tag oder 0,01 g bis 1
g/kg/Tag oder 0,01 g bis 0,1 g/kg/Tag.
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In
homöopathischen
Zusammensetzungen wird typischerweise eine geringere Menge der Nucleinsäure als
in allopathischen oder nutritionellen Zusammensetzungen verwendet.
Beispielhafte Dosierungen zur Verwendung im Einklang mit der vorliegenden
Erfindung sind in Tabelle 7 angegeben. Außerdem können die Oligonucleotidzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung für
den homöopathischen
Gebrauch mit einem beliebigen homöopathischen Arzneistoff kombiniert
werden und dennoch eine therapeutische Wirkung hervorrufen.
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Die
Oligonucleotidzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können abhängig von
dem zu behandelnden Zustand zusammen mit anderen aktiven Arzneimitteln
verabreicht werden. Arzneimittel, welche bei der Behandlung von
Muskelschwunderkrankungen nützlich
sind, ihre optimalen Dosierungen und die Verab reichungswege davon
sind auf dem Fachgebiet bekannt. Die gemeinsame Verabreichung kann
die gleichzeitige Verabreichung der zwei Mittel in der gleichen
Dosierungsform, die gleichzeitige Verabreichung in verschiedenen
Dosierungsformen und die getrennte Verabreichung einschließen. Außerdem können die
Oligonucleotidzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung in Verbindung
mit anderen Therapien wie einer Diättherapie, einer Nahrungsergänzung, einer
physikalischen Therapie, einer körperlichen
Betätigung
und dergleichen, welche bei der Behandlung der hierin beschriebenen
Erkrankungen eingesetzt werden, verwendet werden.
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Die
Oligonucleotidzusammensetzung kann durch Injektion, topisch, oral,
transdermal oder rektal verabreicht werden. Vorzugsweise wird die
Zusammensetzung oral verabreicht. Die orale Form, in der das Oligonucleotid
verabreicht wird, kann ein Pulver, eine Tablette, eine Kapsel, eine
Lösung
oder eine Emulsion einschließen.
Die wirksame Menge kann in einer Einzeldosis oder in einer Reihe
von Dosen, getrennt durch geeignete Zeitintervalle wie Stunden,
verabreicht werden.
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In
einigen Ausführungsformen
umfassen ein oder mehrere der Oligonucleotide mindestens eine Modifikation
im Einklang mit der vorliegenden Erfindung. Eine bevorzugte Modifikation
ist der Einbau von mindestens etwa 3 bis 8 aufeinanderfolgenden
achiralen Internucleosid-Phosphatbindungen oder mindestens etwa
9 bis 10 aufeinanderfolgenden achiralen Internucleosid-Phosphatbindungen
oder mindestens etwa 11 bis 15 achiralen Internucleosid-Phosphatbindungen
in das Oligonucleotidgerüst,
oder das gesamte Oligonucleotid enthält achirale Internucleosid-Phosphatbindungen.
In einigen Ausführungsformen
ist das Oligonucleotid am 3'-Ende
blockiert.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können zur Behandlung von Erkrankungen,
einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Muskeldystrophie, Rückenmarksverletzungen, neurodegenerative
Erkrankungen, Atrophie infolge von Immobilisierung, Bettruhe oder
Schwerelosigkeit, Sarkopenie, Kachexie und Diabetes, verwendet werden.
Tabelle 6 gibt die Zielgene oder Kombinationen von Zielgenen an,
welche vorzugsweise bei der Herstellung von Gen-modulierenden Zusammensetzungen
zur Verwendung in Arzneimitteln für die Behandlung verschiedener
Symptome und Zustände
verwendet werden. In Tabelle 6 ist die Verwendung einer Kombination
von Zielgenen durch ein "/" gekennzeichnet (zum
Beispiel kennzeichnet "A/B/C" die Kombination
der Zielgene A, B und C); falls zwei oder mehrere ver schiedene Kombinationen
bevorzugt werden, ist jede solche Kombination in einer gesonderten
Zeile angegeben. Die Gen-modulierenden Zusammensetzungen, die gegen
Gene gerichtet sind, werden üblicherweise
in einem 1:1:1-Verhältnis
verwendet, aber dies kann variieren. Zum Beispiel kann bei homöopathischen
Behandlungen eine Kombination von 4×, 5× und 6× Lösungen, welche von 1:1:1 abweicht,
verwendet werden. Irgendein anderes Verhältnis der Zusammensetzungen kann
abhängig
von dem zu behandelnden Zustand, dem Zustand des Individuums und
von anderen Faktoren, welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, ebenfalls
in den Kombinationen verwendet werden.
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Vorzugsweise
sind Tiere, z.B. Säugetiere,
unter Verwendung der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
zu behandeln, wobei die Zusammensetzungen Nucleinsäuremoleküle enthalten,
welche eine Sequenz aufweisen, die für ein bestimmtes Tier geeignet
ist. Zielspezies schließen,
aber sind nicht begrenzt auf, Vögel,
Fische und Säugetiere
(besonders Hühner,
Schweine, Ziegen, Schafe, Rinder, Hunde, Pferde, Katzen und insbesondere
Menschen) ein. Ein Fachmann kann anhand mehrerer Methoden, welche
den Fachleuten bekannt sind, einschließlich einer Muskelfaseranalyse
oder Biopsie, feststellen, ob ein bestimmter therapeutischer Verlauf
der Behandlung erfolgreich ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die Erfindung die Verwendung der Zusammensetzungen
der Erfindung zur Erhöhung
der Muskelmasse eines Tieres, falls eine solche Erhöhung wünschenswert
ist, z.B. bei Tieren zur Nahrungsmittelerzeugung und bei nicht-menschlichen
Sporttieren, bereit, wobei eine Oligonucleotidzusammensetzung der
Erfindung an das Tier verabreicht wird, um z.B. die Expression des
Myostatin-Gens zu modulieren. Diese Verwendungen ergeben Tiere mit
einem erhöhten
Muskel- und Proteingehalt, und, falls die Tiere zur Nahrungsmittelerzeugung
verwendet werden, weisen die Muskeln auch vorteilhafterweise einen verminderten
Fettgehalt auf. Auf Oligonucleotiden basierende Zusammensetzungen,
wie hierin beschrieben, welche direkt oder indirekt die Expression
der Myostatin-Region
regulieren, können
verwendet werden, um die Expression des Myostatin-Genprodukts zu verringern.
Solche Oligonucleotidzusammensetzungen können an ein Nutztier, einschließlich, aber
nicht begrenzt auf, ein Rind, ein Schaf, ein Schwein, einen Truthahn,
ein Huhn oder einen Fisch, oder an Haustiere, insbesondere Katzen
und Hunde, verabreicht werden, um auf diese Weise eine Verringerung
der Expression von Myostatin in dem Tier und folglich mehr Muskelgewebe
als normal, vorzugsweise ohne eine Erhöhung der Fett- und/oder Cholesterinspiegel,
zu erreichen. Ein Polynucleotid, das ein Pro-Myostatin oder Myostatin
oder einen Myostatin-Transkriptionsfaktor,
-Rezeptor oder -Signaltransduktionsfaktor oder ein Myostatin aktivierendes
Genprodukt codiert, kann von irgendeinem Organismus, für den eine
erhöhte
Muskelmasse wünschenswert
sein kann, vorzugsweise einem Tier zur Nahrungsmittelerzeugung,
einem Sporttier oder einem Forschungstier, einschließlich zum
Beispiel einer Maus, einer Ratte, einem Rind, einem Schwein, einem
Huhn, einem Truthahn, einem Zebrafisch, einem Lachs, einem Schwertfisch,
anderen aquatischen Organismen und anderen Spezies, abgeleitet sein.
Beispiele für
aquatische Organismen umfassen solche der Klasse Piscina, wie Forelle,
Saibling, Ayu-Fisch, Karpfen, Karausche, Goldfisch, Plötze, Breitling,
Aal. Sardine, fliegender Fisch, Seebarsch, Seebrasse, Papageienbarsch,
Schnapper, Makrele, Stöcker,
Thunfisch, Bonito, Gelbschwanzmakrele, Steinfisch, Anglerfisch,
Seezunge, Flunder, Kugelfisch und Feilenfisch; solche der Klasse
Cephalopoda, wie Tintenfisch, Sepie und Oktopus, solche der Klasse
Pelecypoda, wie KlafFmuscheln (z.B. hartschalige Muschel, Manilamuschel,
Venusmuschel, Brandungsmuschel, weichschalige Muschel); Herzmuscheln,
Miesmuscheln, Strandschnecken; Jacobsmuscheln (z.B. See-, Bucht-
und Calloo-Region); Meeresschnecken, Schnecken, Seegurken; Archenmuschel;
Austern (z.B. C. virginica, Golfregion, Neuseeland, Pazifik); solche
der Klasse Gastropoda, wie Turbanschnecke, Seeohr (z.B. grünes, rosafarbenes
oder rotes); und solche der Klasse Crustacea, wie Hummer, einschließlich, aber
nicht begrenzt auf, Gemeine Languste, Gebirgshummer und Amerikanischer
Hummer; Hummerkrabben; Garnelen, einschließlich, aber nicht begrenzt
auf, M. rosenbergii, P. styllrolls, P. indicus, P. jeponious, P.
monodon, P. vannemel, M. ensis, S. melantho, N. norvegious; Kaltwassergarnelen;
Krabben, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Blaue Krabbe, Turmkrabbe, Steinkrabbe,
Königskrabbe,
Königinnenkrabbe,
Schneekrabbe, Braune Krabbe, Dungeness-Krabbe, Jonah-Krabbe, Mangrovenkrabbe,
Weichkrabbe; Squilla, Krill, Langostinos; Flusskrebs/Bachkrebs,
einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, blauer Krebs, Macron-Krebs, Red Claw-Krebs,
Red Swamp-Krebs, Weichkrebs, Weißer Krebs; Annelida; Chordata,
einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Reptilien wie Alligatoren und Schildkröten; Amphibien,
einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Frösche:
und Echinodermata, einschließlich,
aber nicht begrenzt auf, Seeigel.
-
Die
Verwendungen der Zusammensetzungen zur Erhöhung der Muskelmasse in einem
Tier, falls eine solche Erhöhung
wünschenswert
ist, entsprechen im Wesentlichen denjenigen, welche bei der Behandlung von
Erkrankungen angewendet werden. Die Dosierungen, die Verabreichungswege
und die Behandlungsdauer können
gegebenenfalls angepasst werden, um eine optimale Entwicklung und
eine optimale Terminierung der Entwicklung, wie sie für die Verwendung
des Tieres geeignet ist, vorzusehen. Tabelle
1: Beispielhafte menschliche Zielgene, welche an Muskelschwundzuständen beteiligt
sind
Tabelle
2: Beispielhafte tierische Zielgene, welche an Muskelwachstum und
-entwicklung beteiligt sind
Tabelle
3: Antisense-Oligonucleotide, gerichtet gegen menschliche Gene,
welche an einem Muskelschwund beteiligt sind
Tabelle
4: Antisense-Oligonucleotidseguenzen, gerichtet gegen tierische
Gene, die an Muskelwachstum und -entwicklung beteiligt sind
Tabelle
5: Antisense-Oligonucleotidseguenzen, welche gegen das menschliche
Myostatin-Gen gerichtet sind
- * Basierend auf AF104922.
Tabelle
6: Beispielhafte Kombinationen von Oligonucleotiden zur Behandlung
von Muskelschwund Tabelle
7: Homöopathische
RNA/DNA-Dosierungen
-
III. Kits
-
Gemäß einem
weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung Kits, umfassend
eine oder mehrere Zusammensetzungen der Erfindung, zur Behandlung
von Muskelschwundzuständen
und/oder zur Förderung
des Muskelwachstums und der Aufrechterhaltung davon bereit. Diese
Kits umfassen eine Zusammensetzung, enthaltend ein Gen-modulierendes
Oligonucleotid, wie hierin beschrieben, sowie Anweisungen, welche
die Verwendung des Kits gemäß den verschiedenen
Verfahren und Ansätzen,
welche hierin beschrieben wurden, erläutern. Solche Kits können auch
Informationsmaterial wie wissenschaftliche Literaturangaben, Beipackzettel, Ergebnisse
klinischer Prüfungen
und/oder Zusammenfassungen davon und dergleichen einschließen, welche die
Wirksamkeit und/oder Vorteile der Zusammensetzung veranschaulichen
oder belegen. Dieses Informationsmaterial kann auf den Ergebnissen
verschiedener Studien basieren, wie zum Beispiel Studien, welche
Versuchstiere als in-vivo-Modelle verwenden, und Studien, die auf
klinischen Prüfungen
am Menschen basieren. Die hierin beschriebenen Kits können Trägern des
Gesundheitswesens einschließlich
Medizinern, Schwestern, Apothekern, Naturheilkundlern, Homöopathen,
Chiropraktikern, „formulary
officials" und dergleichen
angeboten, verkauft und/oder vorgestellt werden. Kits für den nutritionellen
oder homöopatischen
Gebrauch können
direkt dem Verbraucher angeboten, verkauft und/oder vorgestellt
werden.
-
Beispiele
-
Beispiel 1: Nachweis der
Kombinationswirkung von Myostatin-RNA-Oligonucleotiden in einem
Zellkultursystem
-
Zeltwachstum
und Kultur
-
C2C12
ist eine Maus-Myoblastenzelllinie (ATCC CRL-1772), welche sich schnell
differenziert, kontraktile Myotuben bildet und charakteristische
Muskelproteine herstellt. Die Zellen wurden in Dulbecco's modifiziertem Eagle-Medium
(DMEM) (Gibco-BRL), ergänzt
mit 10% FCS, 1 % L-Glutamin, 0,5% Penicillin und 0,5% Streptomycin,
aufrechterhalten. Sie wurden bei 37°C unter 5% CO2 in
einer feuchten Atmosphäre
inkubiert. Zellen, welche eine Konfluenz von annähernd 50–70% aufwiesen, wurden in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) gewaschen und mit 0,25% (Gew.Nol.) Trypsin – 0,53 mM
EDTA-Lösung
abgelöst.
Die abgelösten Zellen
wurden in mit Serum ergänztem
Medium resuspendiert und bei 1000 UpM bei Raumtemperatur für 5 Minuten
zentrifugiert. Der Überstand
wurde verworfen, und die Zellen wurden in einer verdünnten Zellkonzentration
subkultiviert.
-
Transfektion
-
Die
RNA-Oligonucleotide wurden einzeln und in Kombinationen in Zellen
getestet. Die Aufnahme der RNA-Oligonucleotide in die Zellen wurde
durch Komplexierung mit Lipofectamin 2000 verbessert. Ungefähr 1 × 105 C2C12-Zellen wurden in 0,5 ml Wachstumsmedium
ohne Antibiotika einen Tag vor der Transfektion in Platten mit 24
Vertiefungen überimpft.
Nach Inkubation über
Nacht bei 37°C
erreichten die Zellen eine Konfluenz von etwa 50%.
-
Für jede Transfektionsprobe
wurde die geeignete Menge der RNA-Oligonucleotide in 50 μl Opti-MEM® I-Reduced-Serum-Medium
ohne Serum verdünnt.
Anschließend
wurde 1 μl
Lipofectamin 2000 zu 50 μl
Opti-MEM® I-Medium
zugegeben. Die Lösungen
wurden vorsichtig gemischt und für
5 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Nach der 5-minütigen Inkubation
wurden die verdünnten
RNA-Oligonucleotide mit dem verdünnten
Lipofectamin 2000 vereinigt (Gesamtvolumen 100 μl). Die Probe wurde dann vorsichtig
gemischt und für
20 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert, um die Bildung von RNA-Oligonucleotid:Lipofectamin 2000-Komplexen
zu ermöglichen.
-
100 μl siRNA:Lipofectamin
2000-Komplexe wurden zu jeder Vertiefung zugegeben (2 μM Endkonzentration
der RNA-Oligonucleotide). Die Zellen wurden bei 37°C in einem
CO2-Brutschrank für 24–72 Stunden inkubiert, bis
sie auf ein Gen-Knockdown
untersucht werden konnten.
-
Proteinanalyse
-
Das
Zellprotein von behandelten und unbehandelten C2C12-Zellen wurde
für eine
Immunblot-Analyse extrahiert. Die Zellen wurden geerntet und auf
Eis gestellt, bevor sie in RIPA-Puffer (100 mM Tris-HCl, 300 mM NaCl,
0,1% SDS, 2% NP-40, 1 % Natriumdesoxycholat), enthaltend 100 μg/ml PMSF
und 1 μg/ml
Aprotinin, jeweils kurz vorher zugesetzt, resuspendiert wurden.
Die Zellextrakte wurden dann Scherkräften ausgesetzt, indem sie
13-mal durch eine 22-Gauge-Nadel gezogen wurden, und im Anschluss
daran wurde zusätzlich
1 μl/ml
PMSF zugegeben. Nach dem Stehenlassen auf Eis für 30–60 Minuten wurde das Zelllysat
bei 10.000 × g
für 10
Minuten bei 4°C
zentrifugiert. Der Protein enthaltende Überstand wurde gesammelt und
die Proteinkonzentration wurde mit Hilfe des Bio-Rad-Proteintestsystems
(Bio-Rad Laboratories, Richmond, CA) abgeschätzt.
-
Die
Proteinanalyse erfolgte mit Hilfe von Immunblots, welche auch als
Western-Blots bekannt sind. Ungefähr 40 μg jeder Probe wurden auf einem
10%igen SDS-PAGE-Gel (Invitrogen) aufgetrennt. Das Gel wurde dann
mittels Elektrotransfer in kaltem Transferpuffer bei 30V für eine Stunde
auf eine Nitrocellulosemembran übertragen.
Die freien Bindungsstellen der Membran wurden mit 3% BSA in TBS-T
(10 mM Tris-HCl, 150 mM NaCl, 0,1% Tween-20) für 30 Minuten blockiert. Die
Membran wurde dann mit Blotto A (5% Magermilchpulver in TBS-T) und
dem geeigneten Primärantikörper (anti-Myostatin
und anti-MyoD) für
eine Stunde bei Raumtemperatur behandelt und anschließend mit
TBS-T gewaschen. Die Membran wurde dann mit einem Meerrettichperoxidase-konjugierten
Sekundärantikörper als
Sonde für
45 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert und anschließend gewaschen,
wie vorstehend beschrieben wurde. Die Immunkomplexe wurden durch eine
Chemilumineszenzreaktion unter Verwendung der in dem Amersham RCL-Kit
(Amersham) bereitgestellten Reagenzien nachgewiesen und dann auf
einem Hyperfilm (Amersham) exponiert. Der Film wurde anschließend entwickelt,
um Proteinbanden sichtbar zu machen.
-
Um
eine gleichmäßige Beladung
sicherzustellen, wurde ein β-Actin-Primärantikörper als
eine Kontrolle für
die Untersuchung der Membran durch einen Immunblot verwendet. Es
wurde eine densitometrische Messung durchgeführt, um die Intensitäten aller
Banden, welche durch die Western-Analyse erhalten wurden, quantitativ
zu messen.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass C2C12-Zellen mit einer Effizienz von mehr
als 50% wirksam mit RNA-Oligos transfiziert werden konnten. Die
Untersuchung von sieben RNA-Oligos in den Zellen zeigte, dass alle
eine Hemmwirkung auf die Myostatin-Expression hatten, wobei drei
davon besonders aktiv waren: A (ATg Tag CgT CCg AgA gAC, gerichtet
gegen die 5'-UTR-Region),
B (TgC ATC ATT TTA AAA ATC AgC, gerichtet gegen den Translationsstartpunkt)
und C (ACC TAA TgC AAA gCT CAT, gerichtet gegen die Translationsstopp-Region),
wie durch Western-Blots gezeigt wurde. Alle drei RNA-Oligos sind
mit einer 2'-O-Methylgruppe modifiziert
und mit einer 3'-Butanolgruppe
blockiert.
-
Beispiel 2: Wirkung von
einzelnen und kombinierten RNA-Oligos auf das Muskelgewicht bei
Mäusen
-
Dieses
Beispiel wurde entworfen, um die Wirkung von Antisense-Oligonucleotiden,
welche gegen Myostatin-Gene gerichtet sind, zu untersuchen.
-
Materialien
-
Oligonucleotide:
Drei Oligonucleotide (A, B und C, wie in Beispiel 1) waren mit einer
geradkettigen 2'-Methoxygruppe
modifiziert.
-
Probenherstellung
-
Jedes
Oligo wurde in Kochsalzlösung
gelöst.
Für die
A+B+C-Gruppe wurden 3 RNA-Oligos in gleichen Volumenteilen gemischt.
100 μl jedes
Gemisches verwendet, um Mäusen
eine Dosis von 5 mg/kg zu injizieren.
-
Experimentelles
Verfahren
-
Weibliche
Mäuse (6–8 Wochen
alt) wurden für
7 Tage in Käfigen
gehalten, bevor mit den Injektionen begonnen wurde (Tag 1). Die
Mäuse wurde
zufällig
auf fünf
Gruppen verteilt: Gruppe A (RNA-Oligo A), Gruppe B (RNA-Oligo B)
und Gruppe C (RNA-Oligo C), Gruppe D (RNA-Oligo-Gemisch A+B+C) und
Gruppe E (Kochsalzlösung).
In jedem Behandlungszyklus erfolgte am Tag 1 die Verabreichung einer
IV-Injektion in die Schwanzvene. gefolgt von einer IP-Injektion
am Tag 2 und 3. Zehn Behandlungszyklen waren in dem Protokoll vorgesehen.
Während
des Experiments wurde das Protokoll nach dem Zyklus 5 dergestalt
angepasst, dass nur IV-Injektionen verabreicht wurden. An jedem
Tag wurde vor den Injektionen das Körpergewicht gemessen. Am Ende
des Experiments wurde ein Teil des Quadrizeps (Rectus femoris) präpariert
und gewogen. Die Proben wurden für
die Pathologie (fixiert) und die Molekularanalyse (Flüssigstickstoff)
aufgeteilt.
-
Ergebnisse
-
Körpergewicht:
Das Körpergewicht
der Mäuse
wurde jeden Tag gemessen, wobei alle Mäuse ein normales Wachstum mit
einer stetigen Erhöhung
des Körpergewichts
zeigten.
-
Wirkung
der Oligos auf das Muskelgewicht: Das Muskelgewicht wurde für jede Gruppe
gemessen. Wie in der folgenden Tabelle 8 gezeigt, zeigten allen
Gruppen, welche mit RNA-Oligos behandelt wurden, im Vergleich zu
der Kochsalzlösung-Kontrollgruppe eine
Erhöhung
des Muskelgewichts (P < 0,05),
wobei die kombinierten Oligos am wirksamsten waren. Tabelle
8: Vergleich der Einzel- und Kombinationswirkung auf das Muskelgewicht
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass die Behandlung mit den modifizierten RNA-Antisense-Oligonucleotiden
der Erfindung das Muskelwachstum fördert.
-
Beispiel 3: Spezifität der Wirkung
von RNA-Oligos auf das Muskelgewicht bei Mäusen
-
Dieses
Beispiel wurde entworfen, um die Wirkung der kombinierten Antisense-Oligonucleotide,
welche gegen das Myostatin-Gen gerichtet sind, auf das Muskelgewicht
und die Zielgen-Expression zu untersuchen.
-
Materialien
-
Oligonucleotide:
Drei Oligonucleotide (A, B und C, wie in Beispiel 1) waren mit einer
geradkettigen 2'-Methoxygruppe
modifiziert.
-
Probenherstellung
-
Die
drei RNA-Oligos wurden in gleichen Volumenteilen gemischt. 100 μl jedes Gemisches
wurden verwendet, um Mäusen
eine Dosis von 5 mg/kg zu injizieren.
-
Experimentelles Verfahren
-
Weibliche
Mäuse (6–8 Wochen
alt) wurden für
7 Tage in Käfigen
gehalten, bevor mit den Injektionen begonnen wurde (Tag 1). Die
Mäuse wurde
zufällig
auf drei Gruppen verteilt: Gruppe A (RNA-Oligos A+B+C), Gruppe B
(drei Kontroll-DNA-Oligos)
und Gruppe C (Kochsalzlösung).
In jedem Zyklus der Behandlung erfolgte am Tag 1 die Verabreichung
einer IV-Injektion in die Schwanzvene gefolgt von einer IP-Injektion
am Tag 2 und 3. Zehn Behandlungszyklen waren in dem Protokoll vorgesehen.
Während
des Experiments wurde das Protokoll nach dem Zyklus 5 dergestalt
angepasst, dass nur IV-Injektionen verabreicht wurden. An jedem
Tag wurde vor den Injektionen das Körpergewicht gemessen. Am Ende
des Experiments wurde ein Teil des Quadrizeps (Rectus femoris) präpariert
und gewogen. Die Proben wurden für
die Pathologie (fixiert) und die Molekularanalyse (Flüssigstickstoff)
aufgeteilt.
-
Ergebnisse
-
Körpergewicht:
Das Körpergewicht
der Mäuse
wurde jeden Tag gemessen, wobei alle Mäuse ein normales Wachstum mit
einer stetigen Erhöhung
des Körpergewichts
zeigten.
-
Wirkung
der Oligos auf das Muskelgewicht: Das Muskelgewicht wurde für jede Gruppe
gemessen. Wie in der folgenden Tabelle 9 gezeigt, zeigte die mit
den kombinierten RNA-Oligos behandelte Gruppe im Vergleich zu den
Kochsalzlösung-DNA-Oligo-Kontrollgruppen
eine Erhöhung
des Muskelgewichts (P < 0,05). Tabelle
9: Spezifische Wirkung der kombinierten RNA-Oligos auf das Muskelgewicht
-
Wenn
Muskelgewebe entnommen und durch Western-Blots auf die Expression
des Myostatin-Gens untersucht wurde, wurde gezeigt, dass die kombinierten
RNA-Oligos die Myostatin-Expression signifikant hemmen konnten,
während
für das
Haushaltsgen β-Actin
kein Auswirkung beobachtet wurde.
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass die Behandlung mit den modifizierten RNA-Antisense-Oligonucleotiden
der Erfindung die Zielgen-Expression spezifisch hemmen konnte, was
eine Erhöhung
des Muskelgewichts zur Folge hat.
-
Beispiel 4: Verabreichung
von RNA-Oligos über
verschiedene Wege
-
Dieses
Beispiel wurde entworfen, um die Wirkung der kombinierten Antisense-Oligonucleotide,
welche gegen das Myostatin-Gen gerichtet sind, auf das Muskelgewicht
durch drei verschiedene Verabreichungswege zu untersuchen.
-
Materialien
-
Oligonucleotide:
Drei Oligonucleotide (A, B und C, wie in Beispiel 1) waren mit einer
geradkettigen 2'-Methoxygruppe
modifiziert.
-
Probenherstellung
-
Die
drei RNA-Oligos wurden in gleichen Volumenteilen gemischt. 100 μl jedes Gemisches
wurden verwendet, um Mäusen
eine Dosis von 5 mg/kg zu injizieren.
-
Experimentelles Verfahren
-
Weibliche
Mäuse (6–8 Wochen
alt) wurden für
7 Tage in Käfigen
gehalten, bevor mit den Injektionen begonnen wurde (Tag 1). Die
Mäuse wurde
zufällig
auf vier Gruppen verteilt: Gruppe A (IV-Injektion, alle drei Tage),
Gruppe B (IV- und IP-Injektion
alle zwei Tage), Gruppe C (Kochsalzlösung, verabreicht wie in Gruppe B)
und Gruppe D (oral). Am Ende des Experiments wurde ein Teil des
Quadrizeps (Rectus femoris) präpariert und
gewogen. Die Proben wurden für
die Pathologie (fixiert) und die Molekularanalyse (Flüssigstickstoff)
aufgeteilt.
-
Ergebnisse
-
Körpergewicht:
Das Körpergewicht
der Mäuse
wurde jeden Tag gemessen, wobei alle Mäuse ein normales Wachstum mit
einer stetigen Erhöhung
des Körpergewichts
zeigten.
-
Wirkung
der Oligos auf das Muskelgewicht: Das Muskelgewicht wurde für jede Gruppe
gemessen. Wie in der folgenden Tabelle 10 gezeigt, wurde bei allen drei
Verabreichungswegen im Vergleich zu der Kochsalzlösung-Kontrollgruppe
eine Erhöhung
des Muskelgewichts beobachtet (P < 0,05). Tabelle
10: Wirkung der kombinierten RNA-Oligos auf das Muskelgewicht bei
drei verschiedenen Verabreichungswegen
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass die Behandlung mit den modifizierten RNA-Antisense-Oligonucleotiden
der Erfindung das Muskelwachstums über verschiedene Verabreichungswege
fördern
konnte.
-
Beispiel 5: Die Hemmung
von Foxo1 hat eine Erhöhung
des Muskelgewichts bei sowohl normalen als auch Tumor-tragenden
Mäusen
zur Folge
-
Experimentelle Verfahren
-
Tiere,
Oligonucleotide und Verabreichungsverfahren – Weibliche BALB/c-Mäuse (6–8 Wochen alt) mit einem Gewicht
von 15–18
g wurde für
das Normal- und das Krebsmodell verwendet. S-180-Sarkomzellen in 0,2
ml PBS (5 × 106 Zellen) wurden IP injiziert und für 7–10 Tage
wachsen gelassen. Sechs Mäuse
pro Gruppe wurden mit den RNA-Oligos durch eine Injektion in die
Schwanzvene (100 μg/0,1
ml) alle zwei Tage behandelt. Die Mäuse wurden während des
Behandlungszeitraums jeden Tag gewogen. In dem Experiment wurden
gegen Foxo1 gerichtete Oligonucleotide und ein Kontroll-Oligo verwendet.
Die Mäuse
wurden zu bestimmten Zeitpunkten getötet, und die Muskeln wurden
gewogen, in Flüssigstickstoff
schockgefroren und bei –80°C gelagert.
-
RNA-Extraktion
und Echtzeit-PCR-Analyse – Die
Gesamt-RNA wurde in TRIzol (Invitrogen) extrahiert. Die RNA wurde
durch eine Elektrophorese auf Agarosegelen unter denaturierenden
Bedingungen aufgetrennt, um die Integrität der ribosomalen RNA-Banden
zu bestätigen.
Unter Verwendung von 2 μg
der Gesamt-RNA wurde
mit Hilfe der reversen Transkriptions-(RT)-Reaktion (Promega) eine
Einzelstrang-cDNA-Synthese durchgeführt. Die quantitative Fluoreszenz-Echtzeit- PCR wurde unter Verwendung
eines Applied Biosystems Prism 7000-Geräts, des Applied Biosystems
SYBR®-Green-Mastermix-Reagens
und Oligonucleotidpaaren gegen die cDNA des endogenen Kontrollgens
beta-Actin sowie von MyoD, GDF-8 und Foxo1 durchgeführt. Die
Reagenzien wurden bei 95°C
für 10
min denaturiert, gefolgt von 40 Zyklen von 15 s bei 95°C und 60
s bei 60°C.
Die 5'-zu-3'-Primersequenzen
waren wie folgt:
beta-Actin-Vorwärts: GAA CCC TAA GGC CAA CCG
TGA A
beta-Actin-Rückwärts: CTC
AGT AAC AGT CCG CCT AGA A
MyoD-Vorwärts: 5'-GCA AGA CCA CCA ACG CTG AT-3'
MyoD-Rückwärts: 5'-GGT TCG GGT TGC
TGG ACG TG-3'
GDF-8-Vorwärts: 5'-CAG ACC CGT CAA
GAC TCC TAC A-3'
GDF-8-Rückwärts: 5'-CAG TGC CTG GGC
TCA TGT CAA G-3'
Foxo1-Vorwärts: 5'-GTA CGC CGA CCT
CAT CAC CA-3'
Foxo1-Rückwärts: 5'-TGC TGT CGC CCT
TAT CCT TG-3'
-
Die
durchschnittlichen CT-Werte für MyoD,
GDF-8 und Foxo1 wurden berechnet und auf die CT-Werte für beta-Actin
normalisiert. Die normalisierten Werte wurden in die Formel 2–ΔΔCt eingesetzt,
um den Faktor der Veränderung
zwischen den Kontroll- und den Versuchsgruppen zu berechnen. Die
Formel und die Ableitungen davon wurden dem ABI Prism 7000-Sequenzdetektionssystem-Benutzerhandbuch
entnommen. Alle Reaktionen wurden in doppelter oder dreifacher Ausfertigung
durchgeführt.
-
Wesfern-Blot – Das Protein
wurde mit Lysepuffer, enthaltend 100 mM Tris-HCI, 0,05% CA-630, 100 μg/ml PMSF,
100 μg/ml
DTT, 1 μg/ml
Aprotinin und 1 μg/ml
Lenpeptin, aus dem Muskelgewebe der verschiedenen Gruppen extrahiert.
Die Proteinkonzentration jeder Probe wurde nach der Bradford-Methode
(Bio-Rad Laboratories) bestimmt. Die Proben wurden bei 95°C für 5 min
hitzedenaturiert, durch eine 12,5%ige SDS-PAGE elektrophoretisch
aufgetrennt und auf eine PVDF-Membran übertragen. Die freien Bindungsstellen
der Membran wurden mit 5% fettfreiem Trockenmilchpulver in TBST-PufFer
(50 mM Tris-HCI, 100 mM NaCl und 0,1% Tween-20, pH 7,4) blockiert.
Die Membran wurde mit einem monoclonalen anti-MyoD-Antikörper, 1:200 verdünnt (BD,
Pharmingen), einem monoclonalen anti-Myostatin-Antikörper, 1:100
verdünnt
(Santa Cruz Biotechnology) und einem anti-beta- Actin-Antikörper, 1:250 verdünnt (Santa
Cruz Biotechnology), inkubiert und dann weitere 90 min bei 37°C inkubiert.
Die gebundenen Antikörper
wurden durch eine nachfolgende Chemilumineszenzreaktion mit einem
Meerrettichperoxidase-konjugierten IgG (1:3000) in dem ECL-System (Amersham)
sichtbar gemacht. Die Abbildung und die Daten wurden mit der Bandscan
5.0-Software analysiert.
-
Statistische
Analyse – Die
Daten wurden als Mittelwert ± SD
ausgedrückt
und einer Ein-Weg-ANOVA mit den Faktoren Behandlung, Genotyp oder
Wildtyp unterzogen. Vergleiche zwischen zwei Gruppen erfolgten durch
einen ungepaarten Student-t-Test. Ein Wert von p < 0,05 wurde als
signifikant verschieden angesehen.
-
Ergebnisse
-
1. Das Foxo1-RNA-Oligonucleotid
förderte
das Muskelwachstum bei normalen Mäusen.
-
Um
die Auswirkungen des Foxo1-RNA-Oligo's auf das Muskelwachstum zu untersuchen,
wurden die Beinmuskeln am Ende der Behandlung entnommen und gewogen.
Die Ergebnisse zeigten, dass die Muskelmasse der normalen Mäusen um
10% erhöht
war, während
in den Kontrollgruppen keine signifikante Veränderung beobachtet wurde (1).
Bei der Untersuchung der Muskelgewebe auf die Expression des Zielgens wurde
beobachtet, dass der Proteinspiegel von GDF-8 um 48,5% verringert
war und der Proteinspiegel von MyoD um 42% erhöht war, verglichen mit der
Kontrollgruppe (2). Auf der RNA-Ebene, wie durch
eine Echtzeit-PCR gemessen wurde, war der mRNA-Spiegel von Foxo1
um 75% verringert, war der mRNA-Spiegel von GDF-8 um 49% verringert
und war der mRNA-Spiegel von MyoD um 58% erhöht, verglichen mit der Kontrollgruppe
(2). Dieses Ergebnis zeigte deutlich, dass das
Foxo1-RNA-Oligo das Muskelwachstum durch direkte Hemmung der Foxo1-Expression
und indirekten Einfluss auf die Myostatin- und die MyoD-Expression erhöhen konnte.
-
2. Erhöhung des Muskelgewichts in
einem Krebskachexie-Modell durch das Foxo1-RNA-Oligonucleotid
-
Um
die Auswirkung des RNA-Oligo's
in einem relevanten Krankheitsmodell auf die Muskelmasse zu untersuchen,
wurde der S-180-Ascitestumor als ein Krebskachexie-Modell verwendet,
für das
ein Muskelverlust charakteristisch ist. Wie bei den normalen Mäusen zeigte
die Gruppe, welcher das Foxo1-RNA-Oligo injiziert wurde, eine Erhöhung der
Muskelmasse um 32,8% im Vergleich zu der Kontrollgruppe (3).
Auf der Proteinebene wurde eine Verringerung von Myostatin um 40,4%
und eine Erhöhung
von MyoD um 41,8% beobachtet (4). Auf
der mRNA-Ebene wurde
eine Verringerung der Foxo1-Expression um 81%, eine Verringerung
von Myostatin von 58% und eine Erhöhung von MyoD um 66% im Vergleich
zu der Kontrollgruppe beobachtet (4). Dieses
Ergebnis zeigte, dass die Verwendung des Foxo1-Oligo's das Muskelwachstum
in dem Krebskachexie-Modell beeinflussen konnte.
-
Beispiel 6: Die Hemmung
der Myostatin-Genexpression durch RNA-Oligos erhöhte das Muskelwachstum in Tumor-tragenden
Mäusen
-
Experimentelle
Verfahren
-
Tiere,
Oligonucleotide und Verabreiehungsverfahren – Weibliche BALB/c-Mäuse (6–8 Wochen alt) mit einem Gewicht
von 15–18
g wurde für
das Krebsmodell verwendet. S-180-Sarkomzellen in 0,2 ml PBS (5 × 106 Zellen) wurden IP injiziert und für 7–10 Tage
wachsen gelassen. Sechs Mäuse
pro Gruppe wurden mit den RNA-Oligos
durch eine Injektion in die Schwanzvene (100 μg/0,1 ml) alle zwei Tage behandelt.
Die Mäuse
wurden während
des Behandlungszeitraums jeden Tag gewogen. In dem Experiment wurden
gegen Myostatin gerichtete Oligonucleotide und ein Kontroll-Oligo
verwendet. Die Mäuse
wurden zu bestimmten Zeitpunkten getötet, und die Beinmuskeln, einschließlich des
Quadrizeps (Rectus femoris), des Gastrocnemicus, des Trizeps und
des EDL's, wurden
gewogen, in Flüssigstickstoff
schockgefroren und bei –80°C gelagert.
-
Statistische
Analyse – Die
Daten wurden als Mittelwert ± SD
ausgedrückt
und einer Ein-Weg-ANOVA mit den Faktoren Behandlung, Genotyp oder
Wildtyp unterzogen. Vergleiche zwischen zwei Gruppen erfolgten durch
einen ungepaarten Student-t-Test. Ein Wert von p < 0,05 wurde als
signifikant verschieden angesehen.
-
Quantitative
RT-PCR-Analyse der mRNA – Die
Gesamt-RNA wurde unter Verwendung der RNA-Präparationskits mit dem TRIZOL®-Reagens
(Invitrogen) aus den Zellen isoliert. Durch Verwendung der reversen Transkriptase
Impromll® (Promega)
und von Oligo(d)T-Primern wurde gemäß den Anweisungen der Herstel ler, typischerweise
unter Verwendung von 1 μg
der Gesamt-RNA pro Reaktion, eine cDNA hergestellt. Die quantitative
PCR wurde unter Verwendung eines Applied Biosystems Prism 7000-Geräts mit Hilfe
des Applied Biosystems SYBR®-Green-Mastermix-Reagens und Oligonucleotdpaaren
gegen die cDNA des menschlichen Zellhaushaltsgens beta-Actin durchgeführt. Die
5'-zu-3'-Primersequenzen
waren wie folgt:
Beta-Actin-Vorwärts: GAA CCC TAA GGC CAA CCG
TGA A
Beta-Actin-Rückwärts: CTC
AGT AAC AGT CCG CCT AGA A
GDF-8-Vorwärts: CAg ACC CgT CAA gAC TCC
TAC A
GDF-8-Rückwärts: CAg
TgC CTg ggC TCA TgT CAA g
MyoD-Vorwärts: gCA AgA CCA CCA ACg CTg
AT, und
MyoD-Rückwärts: ggT
TCg ggT TgC Tgg ACg Tg.
-
Die
durchschnittlichen CT-Werte für MyoD und
GDF-8 wurden berechnet und auf die CT-Werte
für beta-Actin
normalisiert. Die normalisierten Ct-Werte
für die
drei Experimente wurden berechnet, und die Ergebnisse wurden zusammen
mit der entsprechenden Standardabweichung, angegeben durch Fehlerbalken
in den Figuren, graphisch dargestellt. Die Formel und die Ableitungen
davon wurden dem ABI Prism 7000-Sequenzdetektionssystem-Benutzerhandbuch
entnommen.
-
Statistische
Analyse – Die
Daten wurden als Mittelwert ± SD
ausgedrückt
und einer Ein-Weg-ANOVA mit den Faktoren Behandlung, Genotyp oder
Wildtyp unterzogen. Vergleiche zwischen zwei Gruppen erfolgten durch
einen ungepaarten Student-t-Test. Ein Wert von p < 0,05 wurde als
signifikant verschieden angesehen.
-
Ergebnisse
-
Gegen das Myostatin-Gen
gerichtete RNA-Oligos verringerten die Myostatin-Expression und
erhöhten
die Muskelmasse in S-180-Implantat-Mäusen
-
Die
drei gegen das Myostatin-Gen gerichteten RNA-Oligos wurden in gleichen
Molteilen gemischt, und das Gemisch wurde in dem Experiment verwendet.
Die Wirkung auf die Muskelmasse in Mäusen mit implantierten S-180-Zellen
wurden in S-180-Implantat-Mäusen
untersucht. Die Ergebnisse zeigten, dass die Muskelmasse in der
Gruppe, welche mit dem RNA-Oligo-Gemisch behandelt wurde, um 26%
erhöht
war, verglichen mit der Kontrollgruppe (5A,
p < 0,05). Wie
in 5B erkennbar ist, erhöhte sich
in der Gruppe, welche Injektionen der RNA-Oligos erhielt, das Verhältnis von
Skelettmuskelmasse zu der Körpermasse
um 10,4% (p < 0,05).
Auf der mRNA-Ebene wurde eine Verringerung von Myostatin um 21,3%
(5C, p < 0,01) und eine Erhöhung von MyoD um das 1,23-fache
(5D, p < 0,01) im Vergleich zu der Kontrollgruppe
beobachtet.
-
Beispiel 7: Histologische
Muskelfaseranalyse
-
Experimentelle Verfahren
-
Histologische
Schnitte – Den
mit Kochsalzlösung
oder gemischten gegen Myostatin gerichteten RNA-Oligos behandelten
Mäusen
wurden Muskeln entnommen und entweder in Formalin fixiert und in
Paraffin eingebettet oder eingefroren. Paraffinschnitte (2–4 μm) wurden
mit Hematoxylin und Eosin gefärbt.
-
Faserzählung und
Querschnittmessungen – Für die quantitative
Auswertung der eingefärbten
Schnitte im Hinblick auf die Größe der Myofibrillen
wurde das ImagePro 5.0.1-Software-Programm (Media Cybernetics, Silver
Spring, MD, USA) zusammen mit einem Nikon-80I-Mikroskop verwendet,
das mit einer Nikon-DS-L1-Digitalkamera
ausgestattet war, kalibriert für
räumliche
Messungen und Intensität.
Die Fasergröße wurde
durch Messung der Fläche
jeder transversalen Myofibrille pro definierter Fläche bestimmt.
-
Ergebnisse
-
Gemischte gegen Myostatin
gerichtete RNA-Oligos bewirkten eine Zunahme der Myofibrillengröße.
-
Der
Skelettmuskel besteht aus post-mitotischen, multinuklearen Fasern.
Die Zunahme der Muskelmasse, die bei einer Anti-Myostatin-Behandlung beobachtet
wurde, könnte
auf eine erhöhte
Zahl der Muskelfasern oder eine Zunahme ihrer Größe zurückzuführen sein. Um die Wirkung von
Antisense-RNA auf Muskelfasern zu bestimmen, wurden Faserquerschnitte
von mit gemischten RNA-Oligos behandelten Mäusen und von mit Kochsalzlösung behandelten
Mäusen
gemessen. Signifikante Zunahmen wurden im Einzelfaserquerschnitt
von Skelettmuskeln der mit gemischten RNA-Oligos behandelten Mäuse festgestellt,
die auf eine tatsächliche
Hypertrophie auf Einzelmyofibrillenebene hindeuteten. Insgesamt
war bei den mit gemischten RNA-Oligos behandelten Mäusen die
Muskelfaserfläche
im Verhältnis
zur Muskelfaserfläche
der Kochsalzkontrollgruppe um 12,3% vergrößert (6A und 6B). Zusammen zeigten diese Ergebnisse,
dass die Antisense-RNA-Oligonucleotide die Myostatin-Expression
hemmen konnten, was die Zunahme des Muskelgewichts zur Folge hatte.
-
Obwohl
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung hierin veranschaulicht und beschrieben
worden sind, ist für
Fachleute ersichtlich, dass solche Ausführungsformen nur als Beispiele
angegeben werden. Zahlreiche Variationen, Veränderungen und Substitutionen
sind für
die Fachleute nun erkennbar, ohne von der Erfindung abzuweichen.
Es sollte selbstverständlich
sein, dass verschiedene Alternativen zu den hierin beschriebenen
Ausführungsformen
der Erfindung bei der Durchführung
der Erfindung verwendet werden können.
Es ist beabsichtigt, dass die folgenden Patentansprüche den
Schutzumfang der Erfindung definieren und dass die Verfahren und
die Strukturen innerhalb des Schutzumfangs dieser Patentansprüche und deren
Entsprechungen dadurch eingeschlossen sind.