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Die
Erfindung betrifft eine Kopfplatte für Befestigungselemente für die mechanische
Befestigung von Dämmstoffen
und Abdichtbahnen auf Flachdächern.
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Zur
mechanischen Befestigung von Dämmmaterial
und Abdichtungsbahnen auf Flachdächern kommen
die verschiedensten Befestigungssysteme zum Einsatz. Man unterscheidet
dabei im Wesentlichen zwischen der Saum-, der Linear- und der Feldbefestigung.
Bei der Saumbefestigung werden die Dachbahnen im Saumbereich von
Befestigungselementen durchstochen, wonach die Schraube in den Dachuntergrund,
z.B. in ein Stahltrapezblech einschneidet. Dabei wird der Dämmstoff
und die Abdichtbahn zwischen Stahltrapezblech und der Kopfplatte
oder Unterlegscheibe eingeklemmt und somit mechanisch befestigt.
Die Befestigerreihe entlang des Saumes wird von der nächsten sich
parallel anschließenden
Dachbahn überdeckt
und der Überlappungsbereich
verschweißt.
Verwendet werden hierfür
in der Regel s.g. Kunststoffschraubkombinationen, wie sie aus der
DE 43 19 054 C2 bekannt
sind. Dies sind Befestigungselemente, die aus jeweils einem Kunststoffhalter
und einer Schraube bestehen. Der Kunststoffhalter besitzt eine runde
oder ovale lastverteilende Kopfplatte, unterhalb der sich ein Hohlschaft
mit einem koaxialen Innenkanal zur Aufnahme der Schraube erstreckt,
die mit ihrem Schraubenkopf innerhalb des Hohlschaftes nahe der Schaftspitze
auf einer dort ausgebildeten Auflageschulter aufsitzt und die mit
ihrem Schraubenschaft aus der Schaftspitze des Kunststoffhalters
ausragt.
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Alternativ
hierzu werden ganzmetallische Befestiger eingesetzt, die aus einer
Schraube und einem metallischen Lastverteilteller bestehen.
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Bei
der Linearbefestigung wird eine Lochschiene verwendet, welche die
Aufgabe der Kopfplatte übernimmt.
Nach der
DE 10
2005 017 921 A1 wird eine Kunststoffhülse mit einem Kragen verwendet, die
im Wesentlichen dem Kunststoffhalter einer Kunststoffschraubkombination
entspricht und die ebenfalls eine Schraube eingesetzt wird. Der
Kragen stützt
sich auf der Schienenoberkante ab, während die Schraube innerhalb
der Hülse
versenkt aufgenommen ist und sich in den Dachuntergrund einschneidet.
Die Befestigungsschiene wird mit einem Folienstreifen überdeckt
und abgedichtet. Die Schienen haben relativ große Parallelabstände zueinander,
so dass der Dämmstoff
zusätzlich
befestigt werden muss. Hierfür
wird wiederum eine wie bei der Saumbefestigung beschriebene Kunststoffschraubkombination,
bestehend aus Kunststoffhalter mit Kopfplatte und Schraube eingesetzt.
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Bei
der Feldbefestigung wird die Dachbahn nicht im Saumbereich fixiert,
sondern vom jeweils verwendeten Befestiger in der Fläche durchstochen und
anschließend
die Befestigungsstelle abgedichtet. Verschiedene Systeme der Feldbefestigung
sind bekannt. Beispielsweise solche, bei denen die Kopfplatte zugleich
der Abdichtteller ist. Die
DE 10 2005 011 188 A1 beschreibt ein verbessertes
Feldbefestigungssystem. Verwendet wird hierzu eine Kunststoffschraubkombination,
wie diese aus der
DE
43 19 054 C2 bekannt ist. Nach dem Setzen des Befestigers wird
auf die Kopfplatte ein Abdichtteller aufgesetzt und diese um die
Kopfplatte herum mit der Abdichtbahn verschweißt.
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Wenn
für die
mechanische Dachfixierung die Linearbefestigung gewählt wird,
so benötigt
der Ausführende
im ungünstigen
Fall drei verschiedene Befestigungselemente von drei verschiedenen
Herstellern. Dies führt
wiederum zu einer Vielzahl von verschiedenen nicht einheitlich verwendbaren
Verarbeitungsgeräten,
s.g. Setzautomaten, da unterschiedliche Kopfplattenformen in ein
und dem selben Gerät nicht
verarbeitbar sind.
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In
der
DE 199 59 270
A1 ist ein trittsicheres Befestigungselement beschrieben,
das aus einem hülsenförmigen Kunststoffschaft
und einer darin versenkt aufgenommenen Schraube sowie einer separaten
metallischen Kopfplatte besteht, die von der Schaftspitze aus auf
die Hülse
aufgeschoben wird und die unterhalb des Hülsenkopfes auf einem teils geöffneten
Ring aufliegt, über
den die Kopfplatte zuvor darüber
geschoben und durch Drehen verriegelt wurde. Ein solches Befestigungselement
eignet sich bestens dort zum Einsatz, wo zum Zwecke der Bahnenverschweißung mit
offener Flamme gearbeitet wird, da sich die metallische Kopfplatte
unempfindlich gegen versehentlich zu langer Einwirkung der Flamme
erweist. Der Einsatz der kombinierten Kunststoffhülse mit
metallischer Kopfplatte ist allerdings auf diese Anwendung begrenzt,
da die Hülse
und die Kopfplatte exakt aufeinander abgestimmt und mit anderen
Bauteilen oder für
andere Einsatzgebiete nicht verwendbar sind.
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Ein
mit separater Kopfplatte ausgebildetes Befestigungselement ist auch
in der
DE 10 2005
018 178 A1 beschrieben. Hier wird eine Hülse mit
einem Innengewinde- oder Raster ausgebildet, auf das eine Kopfplatte
mit einem zentrischen Zapfen, der ein Außengewinde- oder Raster besitzt,
aufgesetzt wird. Mit diesem längenvariablen
Befestigungselement sollen verschiedene Dämmstoffdicken mit einem und
dem selben Befestigungselement fixiert werden.
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Es
bleibt bei der Zusammenschau des Standes der Technik das Problem
bestehen, dass der Anwender auf dem Flachdach verschiedene Systeme zur
mechanischen Befestigung des Dachaufbaus einsetzen muss. Hinzu kommt,
dass die Geräte
eines Herstellers häufig
nicht zur Verarbeitung von Befestigungselementen des anderen Herstellers
einsetzbar sind, was den Verleger in seiner Materialbeschaffung sehr
einschränkt.
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Mit
der vorliegenden Erfindung soll eine Möglichkeit geschaffen werden,
sowohl die Vielzahl der unterschiedlichen Befestigungselemente und
somit auch die Lagerhaltung als auch die breite Palette von Verarbeitungsgeräten auf
ein Minimum zu reduzieren.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Kopfplatte nach dem vorgeschlagenen Hauptanspruch gelöst.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Kopfplatte für
Befestigungselemente für
die mechanische Befestigung von Dämmstoffen und Abdichtbahnen
auf Flachdächern
vorgeschlagen, wobei die Kopfplatte aus Kunststoff ausgebildet ist.
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Mit
der Erfindung können
gegebenenfalls auch variierende Kunststoffhülsen und unterschiedliche Kopfplatten
für die
verschiedensten Anwendungen miteinander kombiniert und somit individuelle Befestigungselemente
gebildet werden. Auf einem Flachdach, bei dem eine Linearbefestigung
gewählt wird,
wird die Kunststoffhülse
mit Schraube alleine eingesetzt und zur Schienenbefestigung verwendet. Die
gleiche Kunststoffhülsensorte
wird mit einer geeigneten Kopfplatte adaptiert und für die Dämmstoffbefestigung
zwischen den Schienen eingesetzt. Kommt eine Rand- und Eckenbefestigung
durch Flächenbefestiger
zum Einsatz, so kann das mit der Kopfplatte bestückte Befestigungselement verwendet
und mit der kompatiblen Abdichtplatte verschlossen werden. Besitzt
der Verleger darüber
hinaus nur ein Setzgerät,
das nur Befestiger mit z.B. ovaler Kopfplatte verarbeiten kann,
so kann die Hülse
mit einer solchen Kopfplatte adaptiert werden.
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Auch
ist es möglich
z.B. Kopfplatten mit unterschiedlichen Farbgebungen zu verwenden,
was aus den verschiedensten Gründen
gefordert werden kann. Auch die Kombination mit Kopfplatten von technisch
anspruchsvollem Aufbau, ermöglicht
die Erfindung. Der Spritzvorgang nur eines Tellers erweist sich
werkzeugtechnisch einfacher wie die Herstellung eines kompletten
Befestigers mit Schaft und Kopfplatte. Daher kann eine Kopfplatte
mit schwieriger Gestaltung, z.B. mit einem Inlay, einfacher und damit
kostengünstiger
hergestellt werden, als ein einstückiges Element mit dieser Eigenschaft.
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Ebenso
kann die Kopfplatte zusammen mit nur einer Schraube eingesetzt werden,
wobei eine zusätzliche
Unterlegscheibe unterhalb des Schraubenkopfes oder eine dort angeformte
Scheibe zum Einsatz kommt.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
der Kragen der Kunststoffhülse
als kreiszylindrischer Ring ausgebildet ist. Als Gegenstück ist vorgesehen,
dass die Mulde der Kopfplatte als kreiszylindrische Kammer ausgebildet ist.
Bei einer entsprechendes Ausgestaltung mit Positiv/Negativ-Teil,
kommt der Kragen in der Kopfplatte so zu liegen, dass dieser mit
der Kopfplattenoberseite abschließt. Das fertig montierte Befestigungselement
entspricht sodann in Aussehen und baulichen Maßen einem einteiligen Befestigungselement.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung sieht vor, dass zwischen Kopfplatte und Kunststoffhülse ein
Verschlussmittel ausgebildet ist. Insbesondere dann, wenn dies als
eine Clipsverbindung ausgebildet ist, gestaltet sich die Adaption der
Teile miteinander als höchst
einfach und rationell durchführbar.
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Eine
besonders bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass unterhalb des Kragens der Kunststoffhülse eine
den Schaft einschneidende umlaufende Rille angeordnet ist, die mit
einem in der Mulde angeordneten kreiszylindrischem Ring korrespondiert.
Beim Aufschieben der Kopfplatte auf die Kunststoffhülse von
deren Schaftspitze aus, kommt der Ring in der Rille zu liegen, wobei
ein deutliches Schnappgeräusch
zu vernehmen ist. Dies gibt dem Anwender die Sicherheit, dass die
Verbindung beider Teile korrekt durchgeführt wurde.
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Bei
einer Weitergestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kopfplatte
auf ihrer Unterseite Stifte, Zähne
oder Haken trägt.
Damit kann eine erhöhte
Widerstandskraft im Zusammenspiel mit der darunter liegenden Dachbahn
erzielt werden. Wenn die Materialeigenschaft des Kunststoffes als
nicht ausreichend betrachtet wird, so kann eine Kopfplatte mit einer
Einlage versehen werden, die beispielsweise aus Metall besteht.
Auf dieser Metalleinlage können
Zähne oder
Stifte angeordnet sein, die in ausreichendem Maße unter der Kopfplattenunterseite
ausragen und sich mit der Dachbahn verkrallen.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der
nachfolgenden Beschreibung, der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
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Es
gibt verschiedene Möglichkeiten,
die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten
und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die nachgeordneten Ansprüche und
andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit
der Erläuterung
des bevorzugten Ausführungsbeispieles
der Erfindung an Hand der Zeichnung, werden auch im Allgemeinen
bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.
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Anhand
der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden näher beschrieben.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Schraube
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2 eine
Kunststoffhülse
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3 eine
Kopfplatte
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4 eine
Vergrößerung der
Kunststoffhülse
im Bereich des Kragens
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5 eine
Vergrößerung der
Kopfplatte im Schnitt
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6 eine
Kopfplatte mit an der Unterseite angeordneten Stiften
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7 eine
Kopfplatte mit Einlage
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8 die
Kopfplatte verwendet mit einer Schraube
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Die 1 bis 5 zeigen
einzelne Elemente, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Kopfplatte
verwendet werden.
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Das
in seiner Gesamtheit mit 1 bezeichnete Befestigungselement
besteht aus einer Kunststoffhülse 2,
einer Schraube 5 und der Kopfplatte 7 aus Kunststoff.
Die Kunststoffhülse 2 besitzt
einen Hohlschaft 3 mit einem Innenkanal 4, in
den die Schraube 5 eingeführt wird, so dass der Schraubenkopf
innerhalb der Hülse
versenkt aufgenommen ist, während die
Schraube 5 mit ihrem anderen Ende aus der Schaftspitze 6 austritt.
Am der Schaftspitze 6 gegenüberliegenden Ende der Kunststoffhülse 2 besitzt diese
einen Kragen 8. Der Kragen ist als Kreiszylindrischer Ring
ausgebildet und besitzt einen größeren Durchmesser
als der Hohlschaft 6. Mit diesem Kragen 8 kommt
die Kunststoffhülse 2 in
der Mulde 9 der Kopfplatte 7 zu liegen, nach dem
diese von der Schaftspitze 6 aus auf den Hohlschaft 3 aufgeschoben
wurde. Hierzu ist in der Mulde 9 ein Absatz 16 ausgebildet,
auf dem der Kragen 8 aufliegt. An der Kunststoffhülse 2 ist
direkt unterhalb des Kragens 8 eine umlaufende Rille 11 vorgesehen.
Mit dieser Rille 11 korrespondiert ein kreiszylindrischer
Ring 12 innerhalb der Mulde 9 der Kopfplatte 7.
Beim Zusammenführen
von Kopfplatte und Kunststoffhülse
verclipsen beide Teile ineinander, indem der Ring in die Rille einschnappt,
was durch ein leichtes Knacken vernehmbar ist.
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Die 6 zeigt
eine Kopfplatte 7a, die auf ihrer Unterseite 13 erhabene
Stifte 14 besitzt, die sich in die darunter liegende Dachbahn
verkrallen.
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7 zeigt
eine Ausführungsform
einer Kopfplatte 7b, die eine Einlage 15 besitzt.
Die Einlage 15 ist nahe der Plattenunterseite 13 in
der Kopfplatte 7b eingebettet, wobei die Einlage 15 Erhebungen 17 besitzt,
die über
die Plattenunterseite 13 nach unten überstehen. 8 zeigt
die Kopfplatte 7 mit einer Schraube 5 und einer
Unterlegscheibe 18, die genau in die Mulde 9 der
Kopfplatte 7 passt und sich auf dem Absatz 16 abstützt. Die
Schraube 5 liegt mit ihrem Kopf auf der Unterlegscheibe
auf und ist weitestgehend in der Mulde versenkt.
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- 1
- Befestigungselement
- 2
- Kunststoffhülse
- 3
- Hohlschaft
- 4
- Innenkanal
- 5
- Schraube
- 6
- Schaftspitze
- 7
- Kopfplatte
- 8
- Kragen
- 9
- Mulde
- 10
- Kopfplattenoberkante
- 11
- Rille
- 12
- Ring
- 13
- Kopfplattenunterseite
- 14
- Stifte
- 15
- Einlage
- 16
- Absatz
- 17
- Erhebungen
- 18
- Unterlegscheibe