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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prägen einer Materialbahn, enthaltend
zwei Prägewalzen
mit Walzenballen, zwischen denen ein Prägespalt für den Durchlauf der Materialbahn
ausgebildet ist, wobei die Prägewalzen
jeweils beidseits mittels axialer Lagerzapfen und entsprechender
Drehlager drehbar in der Vorrichtung gelagert sind und zur Ausbildung
des Prägespaltes
jeweils beidseits ihrer Walzenballen mit aufeinander abrollenden
Laufringen mit konischen Außenflächen ausgerüstet sind
und eine der Prägewalzen
einen Verstellantrieb mit Spindel und Spindelmutter zur axialen
Verschiebung der Prägewalze
und deren Laufringen gegenüber
der anderen Prägewalze
und deren Laufringen aufweist, so dass der Prägespalt in seiner lichten Weite
entsprechend veränderbar
ist.
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Derartige
Prägevorrichtungen
bestehen in der Regel aus einem Stahlwalzenpaar, d.h. die Prägewalze
und auch die weitere als Gegenwalze dienende Prägewalze sind aus Stahl hergestellt.
Sofern zum Prägen
einer Materialbahn ein Prägespalt
notwendig ist, werden Verstellmittel zum Einstellen des Walzenspaltes
benötigt.
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Aus
dem Stand der Technik sind verschiedene Ausbildungen der Prägewalzen
bekannt, wobei sich die vorliegende Erfindung für die Prägeart „Punkt gegen Fläche" eignet, bei der
eine Prägewalze
positiv graviert und mit einer entsprechenden Oberflächenstruktur
versehen ist und die entsprechende als Gegenwalze dienende zweite Prägewalze
glatt ausgebildet ist. Die zu prägende
Materialbahn wird hierbei einseitig mit der positiv gravierten Prägewalze
gegen die glatte weitere Prägewalze
geprägt.
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Um
den Prägespalt
zwischen den beiden Prägewalzen
auf das zu verarbeitende Material einstellen zu können bzw.
bei Bedarf infolge von Verschleiß oder Materialänderung
den Prägespalt
nachstellen zu können,
ist die Einstellbarkeit des Prägespaltes
zwingend notwendig.
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Üblicherweise
werden die Prägewalzen
mittels Pendelrollenlagern und Lagersteinen in einer so genannten
Walzenstuhlung oder Kassette innerhalb der Vorrichtung zueinander
geführt.
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Für den Prägebetrieb
ist es notwendig, dass die Prägewalzen
axial, einige auch radial genau zueinander ausgerichtet sind. Dies
wird durch die Lagersteine in Verbindung mit der Walzenstuhlung
oder Kassette der Vorrichtung sowie teilweise über eine radiale Einstellung über Zahnräder, die
auf den Lagerzapfen montiert sind, erreicht. Außerdem muss der Prägespalt
zwischen den Walzenballen der Prägewalzen
exakt eingestellt werden, wozu die Prägewalzen in einem genau definierten
Abstand zueinander eingestellt werden. Dieser Abstand ist notwendig, damit
die zu prägende
Materialbahn nicht überprägt wird,
die genaue Prägehöhe erreicht
wird und die Walzen durch ungewollte Berührung nicht vorzeitig verschleißen.
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Eine
bekannte Verstellvorrichtung zum Einstellen des Prägespaltes
beruht auf einer Spaltkeilverstellung mit einem mehr oder weniger
weit in einen Spalt eintreibbaren Keil, andere Verstellvorrichtungen
weisen einen feststehenden Gewindebolzen und eine so genannte Spalteinstellmutter
auf. Diese vorgenannten Verstellvorrichtungen sind stets zwischen
den Lagergehäusen
der Walzen angeordnet.
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Derartige
bekannte Verstellvorrichtungen haben jedoch den wesentlichen Nachteil,
dass die notwendige Lagerluft der beispielsweise für die Lagerung
der Prägewalzen
eingesetzten Pendelrollenlager sowie alle weiteren Lagerungsspiele
zu einem Restspiel der Lagerung von mindestens 0,05 bis 0,1 mm führen. Dieses
Restspiel führt
dann im Prägebetrieb
dazu, dass sich die Prägewalzen
zueinander ungewollt und unkontrolliert bewegen, wodurch die lichte
Weite des Prägespaltes
stets verändert wird.
Diese Bewegungen sind um so ausgeprägter, je größer unterschiedliche Lastwechsel
innerhalb eines Prägesystems
auftreten. Dies ist z.B. der Fall bei so genannten Formatprägewalzen,
wie sie u.a. zur Prägung
von Taschentüchern
oder Servietten verwendet werden. Bei diesen Produkten werden in
der Regel zwei bis vier Lagen Tissuematerial miteinander verprägt, damit
die einzelnen Lagen zusammenhaften. Die für diese Produkte eingesetzten
Prägewalzen weisen üblicherweise
zwischen 2 und 20 Formaten pro Walze auf, d.h. bei einer z.B. 16-formatigen
Prägewalze
befinden sich 5 Gravurstreifen in Längsrichtung, also rund um die
Prägewalze,
und 16 Gravurstreifen in Querrichtung. Bei jedem Verprägen der
Lagen mit einem in Querrichtung verlaufenden Gravurstreifen vergrößert sich
jedoch die Druckfläche
im Prägebetrieb
auf ein Vielfaches der Druckfläche
der Gravurstreifen in Längsrichtung,
und zwar in Abhängigkeit
von Anordnung, Anzahl und Größe der Formate.
Durch die extreme, dauernd wechselnde Druckkraft werden die Prägewalzen
innerhalb der restlichen Lagerluft in Schwingung versetzt, d.h.
die Prägewalzen
weichen unerwünscht
bei jedem Querbalken aus. Um dieses Ausweichen in vertretbaren Grenzen
zu halten, ist es daher notwendig, den Prägedruck höher einzustellen, als er für die Prägung der Gravurstreifen
in Längsrichtung
nötig ist,
was den Verschleiß erhöht und das
Prägeergebnis
verschlechtert.
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Außerdem wird
bei Formatprägewalzen
sehr oft die Anzahl der zu prägenden
Lagen gewechselt, d.h. z.B. von Dreilagenverprägung auf Vierlagenverprägung. Hierdurch
wird die Dicke der zu prägenden Materialbahn
geändert,
d.h. es müsste
normalerweise auch eine Prägespaltveränderung
durchgeführt werden,
um eine Anpassung an die veränderte
Dicke der Materialbahn vorzunehmen. Da eine solche Veränderung
des Prägespaltes
jedoch sehr zeitaufwendig ist, wird der Prägespalt in der Regel einmalig
nur auf die dünnste
zu verprägende
Materialbahn eingestellt, d.h. alle anderen Materialbahnen größerer Dicke
werden überprägt. Durch
dieses Überprägen nimmt
der Verschleiß der überlasteten
Walzen zu und ruft einen früheren
Verschleiß und
ein schlechteres Produktergebnis hervor.
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Aus
der
DE 199 40 487
C1 ist eine Vorrichtung zum Prägen einer Materialbahn mit
zwei Prägewalzen
bekannt geworden, bei der sich die beiden Prägewalzen unter Ausbildung des
Prägespaltes
gegenseitig an aneinander abrollenden Laufringen abstützen, wobei
zur Einstellung des Prägespaltes
und zur Eliminierung der Lagerluft die Laufringe auf konischen Laufringsitzen
der Prägewalzen
unter entsprechender Veränderung
ihres Außendurchmessers
variabel aufschiebbar und fixierbar sind. Hierdurch wird eine schnelle
und dauerhafte Einstellung des Prägespaltes bei gleichzeitiger
Eliminierung der Lagerluft ermöglicht,
jedoch gestalten sich zwischenzeitliche Veränderungen der lichten Weite
des Prägespaltes, etwa
bei Wechsel der Schichtenanzahl der zu verprägenden Materialbahn sehr aufwendig,
so dass auch diese Vorrichtung in der Praxis stets nur mit einer
Einstellung des Prägespaltes
gefahren wird, die nur für eine
bestimmte Dicke der Materialbahn optimal ist und dementsprechend
werden abweichende Dicken der Materialbahn im laufenden Betrieb überprägt.
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Eine
gattungsgemäße Vorrichtung
ist aus der
DE 10 2004 033
930 B4 bekannt. Die Prägewalzen
sind mit aufeinander abrollenden Laufringen versehen, deren Laufflächen konisch
ausgebildet sind, so dass durch kleine axiale Verschiebungen einer Prägewalze
mittels eines dafür
vorgesehenen Verstellantriebes die Einstellung des Prägespaltes
verändert
werden kann. Als Verstellantrieb ist eine feststehende Spindel mit
zwei darauf drehbaren Spindelmuttern vorgesehen, mittels derer die
zu verschiebende Prägewalze
zwischen zwei Endanschlägen verstellt
werden kann. Zwar ist bei der bekannten Vorrichtung eine Verstellbarkeit
zwischen den beiden durch die Endanschläge definierten Positionen gegeben,
jedoch gestaltet sich die Handhabung der beiden Spindelmuttern aufwendig
und die Reproduzierbarkeit der Einstellungen verbesserungswürdig und überdies
sind die durch Endanschläge
repräsentierten
zwei Einstellungen oftmals für
einen flexiblen Prägebetrieb
nicht ausreichend.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art
so weiterzubilden, dass auf möglichst
einfache Weise eine exakte und wiederholgenaue Einstellung des Prägespaltes
vorgenommen werden kann und diese exakte Einstellung auch sehr schnell
und einfach auf andere Spaltmaße
des Prägespaltes
geändert
werden kann, d.h. der Prägespalt
soll mit geringem Aufwand ohne spezielles Werkzeug auch von einer
Hilfskraft z.B. bei Produktumstellungen in seiner lichten Weite
angepasst werden können.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Ausbildung
einer Vorrichtung zum Prägen
einer Materialbahn gemäß den Merkmalen
des Schutzanspruches 1 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Zur
Lösung
der gestellten Aufgabe schlägt die
Erfindung vor, dass der Verstellantrieb eine Antriebskurbel mit
einem Verriegelungsbolzen und eine in der Vorrichtung ortsfest gehalterte
Teilscheibe mit einer Vielzahl von Teilungsbohrungen umfasst, in
die der Verriegelungsbolzen in definierten Winkelstellungen der
Antriebskurbel einsteckbar ist.
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Auf
diese Weise ist es möglich,
durch die definierte Betätigung
der Antriebskurbel und Aufsuchen einer bestimmten Teilungsbohrung
der Teilscheibe mit dem Verriegelungsbolzen den Abstand zwischen den
Prägewalzen
und damit die lichte Weite des zwischen den Walzenballen der Prägewalzen
verbleibenden Prägespaltes
schnell und einfach mit äußerst hoher
Genauigkeit einzustellen.
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Jede
einzelne in der Teilscheibe vorgesehene Teilungsbohrung, die in
einer definierten Winkelstellung der Antriebskurbel aufsuchbar ist,
so dass dann der Verriegelungsbolzen in die Teilungsbohrung einsteckbar
ist, entspricht exakt einer definierten axialen Verlagerung der
dem Verstellantrieb zugeordneten Prägewalze, so dass sich im Ergebnis
in Abhängigkeit
von der Konizität
der verwendeten Laufringe hieraus ein definierter Prägespalt
zwischen den beiden Prägewalzen
ergibt. Eine Umstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf unterschiedliche
zu verprägende
Materialbahnen, beispielsweise mit unterschiedlicher Lagenanzahl,
ist von daher sehr einfach möglich,
da für
jede einzelne Spezifikation bzw. Lagenanzahl eine geeignete Teilungsbohrung
auf der Teilscheibe ausgewählt
werden kann. Die Verstellung des Prägespaltes durch Wechsel der
genutzten Teilungsbohrung ist somit auch von ungelernten Hilfskräften nach
einer einmaligen Einweisung und ggf. Kennzeichnung auf der Teilscheibe
problemlos zu bewerkstelligen.
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Es
hat sich im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft erwiesen, dass
die Teilscheibe eine Vielzahl von Teilungsbohrungen aufweist, die
jeweils um einen festen Winkelbetrag voneinander auf den gemeinsamen
Teilkreis versetzt zueinander angeordnet sind. Weiter bevorzugt
ist es, dass die Teilungsbohrungen um jeweils 18° zueinander versetzt auf dem gemeinsamen
Teilkreis der Teilscheibe angeordnet sind, jedoch ist die Erfindung
selbstverständlich
hierauf nicht beschränkt,
sondern es können
auch andere Winkelbeträge
vorgesehen werden und auch unterschiedliche Winkelbeträge zwischen
den einzelnen Teilungsbohrungen.
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In
jedem Falle bestimmt die Anzahl von Teilungsbohrungen auf der Teilscheibe
die Anzahl möglicher
Einstellungen für
den Prägespalt,
so dass eine Vielzahl unterschiedlicher Einstellungen vorgenommen
werden können,
die überdies
durch mehrfache vollständige
Umdrehungen der Antriebskurbel auch noch entsprechend multipliziert
werden können.
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Nach
einem bevorzugten Vorschlag der Erfindung ist die Spindel drehbar
und die Spindelmutter ortsfest in der Vorrichtung gehaltert und
die Antriebskurbel ist mit der Spindel verbunden, um eine Drehbewegung
derselben gegenüber
der ortsfesten Spindelmutter zu bewirken. Es ist jedoch in Umkehrung dieses
Prinzips gleichfalls denkbar, die Spindel ortsfest in der Vorrichtung
zu haltern und die Spindelmutter drehbar auf der Spindel vorzusehen
und demgemäß auch mit
der Antriebskurbel zu verbinden, um die entsprechende Drehung zu
bewirken.
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Mit
der erfindungsgemäßen Verstellvorrichtung
ist es sowohl möglich,
eine ortsfest gelagerte Prägewalze
innerhalb der Walzenstuhlung axial zu verlagern, wie auch eine mit
einem Lagerspiel versehene bewegliche Walze axial verlagert werden
kann. Bei Letzterer ist jedoch zu beachten, dass auch das notwendige
Lagerspiel überwunden
werden muss.
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Sofern
der Verstellantrieb auf die bewegliche Walze einwirken soll, wird
bevorzugt die Spindel über ein
Drehlager mit einem Lagerkäfig
der Prägewalze verbunden.
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Wenn
alternativ der Verstellantrieb auf eine ortsfeste Prägewalze
einwirken soll, wird bevorzugt die Spindel über ein Drehlager mit den Lagerzapfen der
Prägewalze
verbunden, so dass der Verstellantrieb direkt auf die Walze einwirkt.
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Das
sich in beiden Fällen
einstellende Maß der
axialen Verschiebung der vom Verstellantrieb beaufschlagten Prägewalze
wird über
den mittels der Antriebskurbel be wirkten Drehwinkel und die vorgegebene
Spindelsteigung bestimmt und ist vom Fachmann entsprechend den vorherrschenden
Gegebenheiten festzulegen.
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Weitere
Ausgestaltungen und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend
anhand von Ausführungsbeispielen
in der Zeichnung näher
erläutert.
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Es
zeigen:
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1 in
einer schematisierten Darstellung eine Vorrichtung zum Prägen einer
Materialbahn mit zwei mit Laufringen ausgestatteten Prägewalzen
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2 eine
erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Verstellantriebes
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3 die
Ansicht gemäß Pfeil
X in 2 auf den erfindungsgemäßen Verstellantrieb
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4 eine
zweite Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verstellantriebes
im Querschnitt
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5 die
Ansicht gemäß Pfeil
Y in 4 auf den erfindungsgemäßen Verstellantrieb.
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Eine
Vorrichtung zum Prägen
einer Materialbahn, etwa einer mehrlagigen Tissue-Bahn ist in ihren
wesentlichen Funktionselementen in der 1 dargestellt.
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Die
Vorrichtung umfasst zwei Prägewalzen 1, 2 mit
Walzenballen 10, 20, von denen der Walzenballen 10 der
Prägewalze 1 beispielsweise
als Glattwalze, d.h. unprofilierte Stahlwalze und der Walzenballen 20 der
Gegenwalze 2 als Prägewalze
mit der gewünschten
Oberflächenprofilierung
und z.B. ebenfalls in Form einer Stahlwalze ausgeführt sein
kann.
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Beidseits
der Walzenballen 10, 20 sind zylindrische Absätze 11, 21 vorgesehen,
an die sich die jeweiligen Lagerzapfen 12, 22 für die Aufnahme
der mit Bezugsziffern 5.1, 5.2, 6.1 und 6.2 gekennzeichneten
Drehlager der Walzen 1, 2 innerhalb der nicht dargestellten
weiteren feststehenden Vorrichtung anschließen.
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Zum
Verprägen
der nicht dargestellten Materialbahn wird diese durch einen zwischen
den Walzenballen 10, 20 ausgebildeten Prägespalt
P mit einer definierten lichten Weite W hindurch gezogen, so dass
in an sich bekannter Weise die Prägung bewirkt wird.
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Zur
Einstellung der lichten Weite W des Prägespaltes P sind auf die zylindrischen
Absätze 11, 21 der
Prägewalzen 1, 2 jeweils
Laufringe 3, 4 aufgezogen und mittels Befestigungsschrauben 31, 41 in
den Walzenballen 10, 20 fixiert, wobei die Laufringe 3, 4 mit
konischen Laufflächen 30, 40 mit
jeweils entgegengesetzter Steigung ausgebildet sind. Auf diesen konischen
Laufflächen 30, 40 laufen
die Prägewalzen 1, 2 unter
Belassung des Prägespaltes
P einer lichten Weite W im Betrieb der Vorrichtung ab.
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Sofern
eine Einstellung oder Veränderung der
lichten Weite W des Prägespaltes
P vorgenommen werden soll, wird mittels eines nicht näher dargestellten
Verstellantriebes, der nachfolgend anhand der weiteren Figuren noch
erläutert
werden wird, eine axiale Verschiebung einer der Prägewalzen 1, 2 entlang
ihrer Mittelachsen A1, A2 in Pfeilrichtung P1 oder entgegengesetzt
in Pfeilrichtung P2 bewirkt, so dass die konischen Laufflächen 30, 40 der
Laufringe 3, 4 ebenfalls relativ zueinander axial
verschoben werden und sich infolge der Konizität ein geänderter Abrollumfang ergibt,
der eine Vergrößerung oder
Verkleinerung der lichten Weite W des Prägespaltes P nach sich zieht.
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Dieses
bereits aus der gattungsbildenden
DE 20 2004 033 930 B4 bekannte
Prinzip benötigt
einen Verstellantrieb zum axialen Verlagern einer der Prägewalzen
1,
2 in
Pfeilrichtung P1 bzw. P2, welcher in näheren Einzelheiten in zwei
unterschiedlichen Varianten in den
2,
3 bzw.
4,
5 dargestellt
ist und nun erläutert
wird.
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Gemäß der ersten
aus den 2 und 3 ersichtlichen
Ausführungsform
ist der Verstellantrieb 7 der beweglich innerhalb der nur
angedeuteten Walzenstuhlung 8 gelagerten Prägewalze 1 zugeordnet, während die
Gegenwalze 2 ortsfest innerhalb der Walzenstuhlung 8 gehaltert
ist.
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Die
bewegliche Lagerung der Prägewalze 1 innerhalb
der nur angedeuteten Walzenstuhlung 8 wird durch einen
anhand des linken Drehlagers 5.1 dargestellten Lagerkäfig mit
Gehäuseteilen 50, 51 bewirkt,
zwischen denen das eigentliche Drehlager 52 auf dem Lagerzapfen 12 der
Prägewalze 1 gehaltert
ist. Der Lagerkäfig
mit den beiden Gehäuseteilen 50, 51 weist
beidseits der Walzenstuhlung 8 mit Bezugsziffern L1, L2
bezeichnetes Lagerspiel auf, das zugleich den Verstellweg für die axiale
Verlagerung der Prägewalze 1 in
Pfeilrichtung P1 bzw. P2 definiert.
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Der
hierfür
eingesetzte Verstellantrieb 7 umfasst eine mit einer geeigneten
Steigung versehene Gewindespindel 70, die sich über ein
Drehlager 76 am Gehäuseteil 50 des
Lagerkäfigs
abstützt
und in dem Drehlager 76 drehbar gelagert ist. Das Drehlager 76 seinerseits
ist mittels Befestigungsschrauben 79 fest mit dem Gehäuseteil 50 des
Lagerkäfigs
verbunden.
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Auf
der Spindel 70 ist eine Spindelmutter 71 angeordnet,
die über
Verbindungsschrauben 78 mit einer aus der 3 näher ersichtlichen
Teilscheibe 74 starr verbunden ist. In nicht näher dargestellter Weise
ist die Teilscheibe und damit auch die starr verbundene Spindelmutter 71 ortsfest
innerhalb der Vorrichtung bzw. Walzenstuhlung 8 angeordnet.
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Somit
stellt die im Drehlager 76 drehbar gelagerte Spindel 70 den
beweglichen Teil des Verstellantriebes 7 dar und ist an
ihrem dem Drehlager 76 abgewandten freien Ende mit einer
Antriebskurbel 72 versehen, über die eine Rotation der Spindel 70 gegenüber der
ortsfest gehalterten Spindelmutter 71 bewirkbar ist.
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Die
Antriebskurbel 72 ihrerseits trägt an ihrem freien Ende einen
Handgriff 73a für
eine Bedienungsperson, der in der Darstellung gemäß 2 gegen
die Kraft einer nicht näher
dargestellten Feder nach links herausgezogen werden kann und hierbei einen
starr mit dem Handgriff 73a verbundenen Verriegelungsbolzen 73 mitnimmt.
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Darüber hinaus
ist der Darstellung gemäß 3 entnehmbar,
dass die Teilscheibe 74 auf einem gemeinsamen Teilkreis
eine Vielzahl von Teilungsbohrungen 75 aufweist, die bevorzugt
um einen festen Winkelbetrag voneinander versetzt auf dem gemeinsamen
Teilkreis angeordnet sind. Der Durchmesser der Teilungsbohrungen 75 ist
so gewählt, dass
der Verriegelungsbolzen 73 der Antriebskurbel 72 bei
entsprechender Positionierung der Antriebskurbel 72 exakt
in diese Teilungsbohrungen 75 eingreifen kann.
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Es
ist somit möglich,
in durch die Position der Teilungsbohrungen 75 festgelegten
definierten Winkelstellungen der Antriebskurbel 72 jeweils
den Verriegelungsbolzen 73 in eine der Teilungsbohrungen 75 einrasten
zu lassen. Jeder Wechsel des Verriegelungsbolzens 73 von
einer Teilungsbohrung 75 zu einer nächsten Teilungsbohrung 75 ist
nur durch eine definierte Winkelbewegung der Antriebskurbel 72 möglich, was
zugleich eine genau festgelegte Drehung der Spindel 70 um
ihre eigene Achse nach sich zieht. In Abhängigkeit von der Spindelsteigung
und dem definierten Drehwinkel ergibt sich damit eine exakt festgelegte
Längsverschiebung
der Spindel 70 innerhalb der feststehenden Spindelmutter 71,
die sich über
das Drehlager 76 auf den Lagerkäfig des Drehlagers 5.1 überträgt und eine
entsprechende axiale Verschiebung der Prägewalze 1 in oder
entgegen Pfeilrichtung P1 in der 1 nach sich
zieht.
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Somit
steht jede einzelne mit dem Verriegelungsbolzen 73 der
Antriebskurbel 72 aufsuchbare Teilungsbohrung 75 der
Teilscheibe 74 in fester Korrelation zu einer sich hieraus
ergebenden lichten Weite W des Prägespaltes P, so dass eine exakte und
reproduzierbare, d.h. mit hoher Wiederholgenauigkeit vornehmbare
Einstellung und Veränderung
des Prägespaltes
P bewirkt wird.
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In
einer alternativen in den 4 und 5 dargestellten
Ausführungsform,
bei der gleiche Teile gleiche Bezugsziffern aufweisen und zur Vermeidung von
Wiederholungen nicht nochmals gesondert erläutert werden, sofern dies nicht
zum Verständnis
der Erfindung erforderlich ist, wird abweichend vom vorangehend
erläuterten
Ausführungsbeispiel
mittels der Verstellvorrichtung 7 die ortsfest innerhalb
der Vorrichtung gehalterte Prägewalze 2 gegenüber der anderen
Prägewalze 1 axial
in Pfeilrichtung P1 bzw. P2 verlagert.
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Das
eigentliche Drehlager 65 der hier beispielsweise dargestellten
Drehlagerung 6.2 ist von einem topfförmigen Gehäuse 6 umgeben und
wird mittels einer Nutmutter 61 fest auf dem Lagerzapfen 22 der
Prägewalze 2 fixiert.
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An
der in der Darstellung gemäß 4 rechten
offenen Seite des Gehäuses 6 ist
ein Gehäusering 62 vorgesehen,
an dem mittels Verbindungsschrauben 64 Distanzstücke 63 gehaltert
sind, welche ihrerseits über
eine feste Verbindung mit der Vorrichtung bzw. Walzenstuhlung 8 die
Teilscheibe 74 tragen, die in weiteren Einzelheiten auch
aus der 5 zu ersehen ist.
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Die
Teilscheibe 74 weist wiederum eine Vielzahl von Teilungsbohrungen 75 auf,
die hier in regelmäßigen Winkelabständen α von jeweils
18° zueinander
versetzt auf dem gemeinsamen Teilkreis angeordnet sind.
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Entsprechend
dem vorangehend bereits erläuterten
Ausführungsbeispiel
ist die Spindel 70 des Verstellantriebes 7 in
einem Drehlager 76 drehbar gelagert und trägt eine
feststehende und über
Verbindungsschrauben 78 mit der Teilscheibe 74 verbundene
Spindelmutter 71.
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Außerdem weist
die Spindel 70 an ihrem freien Ende in bereits erläuterter
Weise die Antriebskurbel 72 mit Handgriff 73a und
Verriegelungsbolzen 73 auf, der in die einzelnen unterschiedlichen
Teilungsbohrungen 75 in definierten Winkelstellungen der
Antriebskurbel 72 eingesteckt werden kann.
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Das
Drehlager 76 der Spindel 70 ist über Befestigungsschrauben 79 und
einen Stützring 77 fest mit
dem Lagerzapfen 22 der Prägewalze 2 verbunden,
so dass die Spindel 70 unmittelbar auf den Lagerzapfen 22 einwirkt.
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Eine
Drehung der Antriebskurbel 72 in der Weise, dass der Verriegelungsbolzen 73 von
einer Teilungsbohrung 75 in die nächste Teilungsbohrung 75 überführt wird,
ruft eine entsprechend der Spindelsteigung exakte Längsverschiebung
der Spindel 70 gegenüber
der ortsfesten Spindelmutter 71 hervor und zieht unmittelbar
eine gleich bemessene axiale Verlagerung der Prägewalze 2 in Pfeilrichtung
P1 bzw. in entge gengesetzter Richtung nach sich, so dass auch mit
der in den 4 und 5 dargestellten
Vorrichtung und dem Verstellantrieb 7 die Veränderung
und Einstellung der lichten Weite W des Prägespaltes P in der eingangs
geschilderten Weise ermöglicht
ist.
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Sofern
eine genügende
Anzahl von Teilungsbohrungen 75 vorgesehen wird, kann mit
der vorangehend erläuterten
Vorrichtung eine Vielzahl unterschiedlicher Prägespalten P bzw. deren lichte
Weiten W eingestellt werden. Durch entsprechende Beschriftung der
Teilungsbohrungen 75 kann eine exakte Einstellung des Prägespaltes
in Abhängigkeit
von der zu verprägenden
Materialbahn, beispielsweise deren Lagenanzahl auch von ungelernten
Kräften einfach,
schnell und wiederholgenau durchgeführt werden. Besonderes Werkzeug
oder besondere Kenntnisse werden nicht benötigt.