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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Patientenüberwachungsgerät, insbesondere ein Patientenüberwachungsgerät zum Bestimmen eines Parameters, der ein intrathorakales Volumen-Kompartment eines überwachten Patienten darstellt.
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Patientenüberwachungsgeräte werden allgemein in modernen Krankenhäusern zur Überwachung des Zustandes des Kreislaufsystems schwerkranker Patienten verwendet. Wie dem Fachmann allgemein bekannt ist, könnten Patientenüberwachungsgeräte nach einem einer Reihe von Mess- und Auswertungsprinzipien arbeiten, wie (Rechtsherz- oder transpulmonale) Thermodilution, Farbstoffdilution, Pulskonturanalyse, oder könnten zwei oder mehr dieser Mess- und Auswertungsprinzipien kombinieren. Die Anwendung geeigneter Methoden nach diesen Prinzipien liefert eine Reihe von Parametern, die dem behandelnden Arzt ermöglichen, den aktuellen Zustand des Patienten zu beurteilen und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen, sollte sich der Zustand verschlechtern. Unter diesen Parametern haben intrathorakale Volumen-Kompartmente (häufig einfach auch als intrathorakale Volumina bezeichnet), wie das globale enddiastolische Volumen GEDV, extravasale Lungenwasser EVLW, pulmonale Blutvolumen PBV and intrathorakale Blutvolumen ITBV, besondere Bedeutung. Zum Beispiel wird das GEDV zur Bewertung der Füllzustandes eines Patienten verwendet und EVLW ist ein wichtiger Parameter zur Beobachtung der Entwicklung eines Lungenödems.
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Patientenüberwachungsgeräte zur Bestimmung eines oder mehrerer der oben genannten Parameter sind unter anderen in
US 5, 526, 817 ,
US 6, 394, 961 ,
US 6,537,230 und
US 6,736,782 beschrieben.
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Bevor medizinische Schlussfolgerungen aus dem Wert eines spezifischen intrathorakalen Volumen-Kompartments gezogen werden, ist es häufig notwendig, die körperlichen Dimensionen eines bestimmten Patienten in Betracht zu ziehen. Zum Beispiel kann der identische Wert für extravasales Lungenwasser die Entwicklung eines Ödems anzeigen, wenn er für einen kleinen Patienten bestimmt wird, während er eine nicht kritische Situation nahe legen kann, wenn er für einen großen Patienten bestimmt wird. Daher wird das extravasale Lungenwasser häufig normalisiert (oder indiziert), indem es durch das tatsächliche Gewicht des Patienten dividiert wird. Es hat sich jedoch gezeigt, dass beachtliche Abweichungen bei sehr korpulenten oder sehr mageren Patienten vorliegen können. Solche Abweichungen können Fehler in einer Diagnose verursachen, die auf dem normalisierten (oder indizierten) Wert beruht.
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Angesichts des Vorhergesagten ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Bereitstellung intrathorakaler Volumendaten, die durch ein Patientenüberwachungsgerät bestimmt werden, als Ausgangspunkt für eine weitere medizinische Diagnose technisch zu verbessern, um eine Basis für eine erleichterte (und daher zuverlässigere) diagnostische Interpretation zu erhalten.
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Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird diese Aufgabe durch die Bereitstellung eines Patientenüberwachungsgeräts nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung können nach einem der Ansprüche 2–14 gestaltet sein.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird somit ein Parameter, der ein intrathorakales Volumen-Kompartment darstellt, auf der Basis eingegebener biometrischer Daten, wie z. B. Körpergröße, unter Verwendung eines Algorithmus normalisiert, der aus einer Vielzahl von Algorithmen abhängig von der Kategorie ausgewählt ist, der ein Patient zugeordnet ist. Die kategorisierenden Informationen, auf welchen diese Zuordnung beruht, können einem Satz einzelner Daten entnommen werden, der eine Kategorie direkt bestimmt (wie Geschlecht, erwachsener Patient/pädiatrischer Patient, untergewichtig/übergewichtig/weder untergewichtig noch übergewichtig) oder aus einem kontinuierlichen Datenbereich, wie dem Alter, Taillenumfang oder der Körpergröße des Patienten. Eingegebene biometrische Informationen können somit auch als kategorisierende Informationen verwendet werden.
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Nur um das Lesen zu erleichtern, werden Parameter, die ein intrathorakales Volumen-Kompartment eines Patienten darstellen, in der Folge auch als intrathorakale Volumen-Parameter bezeichnet.
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Die Auswahl eines Algorithmus gemäß der vorliegenden Erfindung kann auf verschiedene Weisen erfolgen, wie
- – Auswahl eines auszuführenden Programmmoduls bzw. Unterprogramms aus einer Vielzahl im Voraus gespeicherter Programmmodule oder Unterprogramme,
- – Einsetzen von Koeffizienten und/oder Konstanten in eine Berechnungsformel oder Korrekturfunktion oder dergleichen.
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Tatsächlich ist jede Abzweigung im Verlauf einer Berechnung, die zur Normalisierung eines intrathorakalen Volumen-Parameters ausgeführt wird, wobei kategorisierende Daten den zu verfolgenden Rechnungsweg bestimmen, als eine Auswahl von Algorithmen gemäß der vorliegenden Erfindung anzusehen.
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Die vorliegende Erfindung ermöglicht somit die Verringerung oder sogar Beseitigung von Fehlern, die bei der Betrachtung intrathorakaler Volumen-Parameter entstehen, ohne der tatsächlichen Konstitution eines Patienten Rechnung zu tragen. Tatsächlich beinhaltet die vorliegende Erfindung durch Anwendung eines von der Patientenkategorie abhängigen Normalisierungsalgorithmus automatisch die Berücksichtigung allgemeiner Unterschiede, die zwischen zwei Individuen zu erwarten sind, die zu unterschiedlichen Kategorien gehören (z. B. zu einer anderen Altergruppe oder einem anderen Geschlecht), selbst wenn sie dasselbe biometrische Bezugsmaß (wie Körpergröße) haben, auf dem die Normalisierung beruht.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist einer oder sind mehrere der Algorithmen, die zur Normalisierung eines intrathorakalen Volumen-Parameters ausgeführt werden, ein Algorithmus bzw. Algorithmen zur Bestimmung einer fiktiven (oder virtuellen) Eigenschaft des Patienten aus den eingegebenen biometrischen Daten. Solche fiktiven (oder virtuellen) Eigenschaften können zum Beispiel ein fiktives Gewicht (wie durch bekannte Formeln für größenabhängiges und/oder altersabhängiges und/oder geschlechtsabhängiges ”vorhergesagtes Gewicht” oder ”Idealgewicht” bestimmt) oder eine fiktive Körperoberfläche sein. Letztgenannte kann zum Beispiel durch eine bekannte Formel für die Körperoberfläche bestimmt werden, wie zum Beispiel in
Haycock, G.B., Schwartz, G.J., Wisotsky, D.H.: "Geometric method for measuring body surface area: a height – weight formula validated in infants, children, and adults", The Journal of Pediatrics 93 (1978), 62–66 und in
Du Bois, D., Du Bois, E.: "A formula to estimate the approximate surface area if height and weight be known", The Archives of Internal Medicine 121 (1916), 863–872, veröffentlicht, wobei jedoch das Gewicht des Patienten durch ein fiktives Gewicht des Patienten ersetzt ist.
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Wenn zum Beispiel extravasales Lungenwasser eines übergewichtigen Patienten mit Hilfe seines ”vorhergesagten Gewichts” oder ”Idealgewichts” und nicht seines tatsächlichen Körpergewichts normalisiert wird, werden Werte korrekt als gefährlich hinsichtlich einer Entwicklung eines Ödems wahrgenommen, die andernfalls fälschlich als normal angesehen werden könnten.
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Im Allgemeinen könnte jede der beschriebenen Ausführungsformen oder hierin erwähnten Optionen abhängig von den tatsächlichen Anwendungsbedingungen besonders vorteilhaft sein. Ferner können Merkmale einer Ausführungsform mit Merkmalen einer anderen Ausführungsform so wie auch Merkmalen, die an sich nach dem Stand der Technik bekannt sind, soweit technisch möglich und falls nicht anderes angegeben ist, kombiniert werden. Es versteht sich von selbst, dass die vorliegende Erfindung vorteilhaft zur Bestimmung nicht nur eines Parameters sondern einer Vielzahl von Parametern ausgeführt werden kann, die entsprechend verschiedene intrathorakale Volumen-Kompartments eines überwachten Patienten darstellen, von welchen einige oder alle erfindungsgemäß normalisiert werden können.
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Die beiliegenden Zeichnungen, die schematische Darstellungen sind, dienen dem besseren Verständnis der Merkmale der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt schematisch ein Beispiel eines Patientenüberwachungsgeräts gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei die Bestimmung von Parametern, die intrathorakale Volumen-Kompartments darstellen, auf transpulmonalen Thermodilutionsmessungen beruhen.
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2 zeigt eine beispielhafte Prozedur zur Auswahl eines das vorhergesagte Gewicht bestimmenden Algorithmus gemäß der Erfindung.
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Zusätzlich zu Hardware und Software für transpulmonale Thermodilutionsmessungen ist das Patientenüberwachungsgerät, das in 1 dargestellt ist, des Weiteren mit Hardware und Software zur Durchführung einer Pulskonturanalyse ausgestattet. Im Allgemeinen ist die vorliegende Erfindung nicht auf eine solche Einrichtung begrenzt, sondern kann mit Hilfe von Hardware und Software zur Bestimmung von Parametern, die intrathorakale Volumen-Kompartments darstellen, auf der Basis einer Farbstoffdilution, kombinierten Thermodilution und Farbstoffdilution oder anderen bekannten Techniken ausgeführt werden.
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Das Gerät umfasst einen Zentralvenenkatheter
24, der sich in eine zentrale Vene
10 des Patienten
3 erstreckt. Der Zentralvenenkatheter
24 umfasst einen proximalen Zugang
9, der mit einem Lumen verbunden ist, dessen distale Öffnung in der zentralen Vene (Vena cava superior)
10 positioniert ist. Dieses Lumen wird zum Injizieren eines Bolus mit einer Temperatur verwendet, die sich von der Bluttemperatur des Patienten unterscheidet (für gewöhnlich geringer ist), wodurch eine wandernde Temperaturabweichung in den Blutstrom eingeführt wird. Als Alternative kann eine Temperaturabweichung durch lokale Erwärmung oder Abkühlung in der zentralen Vene mit Hilfe eines Katheters erzeugt werden, der mit einem Heiz- (wie einer Heizspule) bzw. Kühlmittel (wie einem Peltier-Element) ausgestattet ist. Eine Thermodilutionseinrichtung und eine Zentralvenenkatheteranordnung, die mit einem Mittel zum lokalen Erwärmen von Zentralvenenblut versehen ist, die entsprechend in einer Rechtsherzkatheteranordnung
1 implementiert sein können, sind in
US 6,736,782 beschrieben.
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Vorzugsweise ist der proximale Zugang
9 mit einem Injektionskanal
11 zur Ausführung einer Bolusinjektion ausgestattet, die so gut wie möglich hinsichtlich Zeit und Dauer der Bolusinjektion wie auch Bolustemperatur definiert ist. Dazu kann der Injektionskanal
11 einen Druckschalter und einen Temperatursensor umfassen, die an den Patientenmonitor
4 über einen Wandler
12 angeschlossen sind. Der Injektionskanal kann wie in
US 6,491,640 beschrieben konfiguriert sein.
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Optional kann der Zentralvenenkatheter 24 mit einem distalen Drucksensor zum Messen des Blutdrucks in der zentralen Vene 10 ausgestattet sein. Das Sensorsignal wird zum Patientenmonitor 4 über einen proximalen Katheterzugang 5 und Wandler 26 übertragen.
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Das System umfasst des Weiteren einen Arterienkatheter 17, der einen Temperatursensor zum Messen der lokalen Bluttemperatur in einer Arterie 18 und einen Drucksensor zum Messen des arteriellen Blutdrucks umfasst. Jeder der Sensoren ist an den Patientenmonitor 4 über proximale Katheterzugänge 19, 20 bzw. Wandler 21, 22 angeschlossen. Obwohl der Arterienkatheter 17 in der schematischen Ansicht von 1 in einer Femoralarterie angeordnet ist, kann eine Katheterplazierung in anderen Arterien, wie der A. axillaris-(Oberarm-Schlagader) oder A. radialis (Speichenschlagader) ebenso geeignet sein.
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Die Temperaturabweichung, die im Blutstrom des Patienten 3 durch Bolusinjektion oder lokale Erwärmung eingeführt wird, verdünnt sich, während sie sich durch das rechte Herz 13, den Lungenkreislauf 14, das linke Herz 15 und den systemischen Kreislauf 16 bewegt. Diese Verdünnung wird durch Anwendung bekannter Thermodilutionsalgorithmen durch Messungen der Temperatur im Zeitverlauf ausgewertet, die mit dem Temperatursensor des Arterienkatheters 17 vorgenommen werden. Der Patientenmonitor 4 ist zur Ausführung dieser Auswertung unter Verwendung eines Auswertungsprogramms ausgebildet, das in einem Speicher des Patientenmonitors 4 gespeichert ist.
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Insbesondere wird das globale enddiastolische Volumen GEDV wie folgt bestimmt.
GEDV = ITTV – PTV wobei ITTV das intrathorakale Thermovolumen ist und PTV das pulmonale Thermovolumen ist. Diese Parameter werden wie folgt bestimmt
ITTV = CO·MTtTDa PTV = CO·DStTDa wobei MTt
TDa die mittlere Durchgangszeit ist und DSt
TDa die Abfallzeit ist (d. h. die Zeit, die die Bluttemperaturdifferenz ΔTB(t) für einen Abfall um den Faktor 1/e benötigt, wenn die Verdünnungskurve exponential abklingt), welche beide aus der Verdünnungskurve bestimmt werden, die durch die transpulmonale Einrichtung gemessen wird. CO ist das Herzminutenvolumen und kann entweder durch eine Pulskonturanalyse mit Hilfe bekannter Algorithmen (wie in
US 6,315,735 offenbart) auf der Basis des zeitlichen Druckveränderungssignals, welches mit dem Drucksensor des Arterienkatheters
17 gemessen wird, bestimmt werden, oder kann durch bekannte Thermodilutionsalgorithmen auf der Basis der Stewart-Hamilton Gleichung (mit Hilfe des zeitlichen Temperatursignals, das mit dem Temperatursensor des Arterienkatheter
17 gemessen wird) bestimmt werden
wobei T
B die anfängliche Bluttemperatur ist, T
L die Temperatur des flüssigen Bolus ist, der als Thermoindikator verwendet wird, V
L das Thermoindikatorvolumen ist, K
1 und K
2 Konstanten zur Berücksichtung der spezifischen Messeinrichtung sind, und ΔTB(t) die Bluttemperatur als Funktion der Zeit in Bezug auf die Basislinien-Bluttemperatur T
B ist.
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Ein Parameter, der extranasales Lungenwasser EVLW darstellt, kann als die Differenz zwischen dem intrathorakalen Thermovolumen ITTV und dem intrathorakalen Blutvolumen ITBV bestimmt werden EVLW = ITTV – ITBV
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In der vorliegenden Ausführungsform wird EVLW mit einem vorhergesagten (idealen) Körpergewicht PBW normalisiert, das aus der Körpergröße des Patienten 3 berechnet wird: EVLWi = EVLW/PBW wobei EVLWi der normalisierte Wert ist.
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Im Speicher des Patientenmonitors 4 ist ein Programm zum selektiven Ausführen eines von sechs Algorithmen zur Bestimmung eines vorhergesagten Gewichts gespeichert.
- – Der erste Algorithmus ist zur Bestimmung des vorhergesagten Gewichts einer erwachsenen Frau mit einer Größe über einem ersten Schwellenwert der Patientengröße optimiert.
- – Der zweite Algorithmus ist zur Bestimmung des vorhergesagten Gewichts eines erwachsenen Mannes mit einer Größe über einem zweiten Schwellenwert der Patientengröße optimiert.
- – Der dritte Algorithmus ist zur Bestimmung des vorhergesagten Gewichts einer weiblichen pädiatrischen Patientin mit einer Größe über einem dritten Schwellenwert der Patientengröße optimiert.
- – Der vierte Algorithmus ist zur Bestimmung des vorhergesagten Gewichts eines männlichen pädiatrischen Patienten mit einer Größe über einem vierten Schwellenwert der Patientengröße optimiert.
- - Der fünfte Algorithmus ist zur Bestimmung des vorhergesagten Gewichts einer weiblichen pädiatrischen Patientin mit einer Größe unter dem dritten Schwellenwert der Patientengröße optimiert.
- - Der sechste Algorithmus ist zur Bestimmung des vorhergesagten Gewichts eines männlichen pädiatrischen Patienten mit einer Größe unter dem vierten Schwellenwert der Patientengröße optimiert.
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- – erster Algorithmus: vorhergesagtes Gewicht [kg] = 50 + 0,91·(Größe [cm] – 130)
- – zweiter Algorithmus: vorhergesagtes Gewicht [kg] = 45,5 + 0,91·(Größe [cm] – 130)
sowie von Traub, Scott F. und Johnson, Cary E.: "Comparison of methods of estimating creatine clearance in children" in American Journal of Hospital Pharmacy 37 (1980) 195–201: - – dritter Algorithmus: vorhergesagtes Gewicht [kg] = 39 + 0,89·(Größe [cm] – 152,4)
- – vierter Algorithmus: vorhergesagtes Gewicht [kg] = 42,2 + 0,89·(Größe [cm] – 152,4)
- – fünfter Algorithmus: vorhergesagtes Gewicht [kg] = (Größe [cm])·1,65)/1000
- – sechster Algorithmus: vorhergesagtes Gewicht [kg] = ((Größe [cm]·1,65)/1000
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In diesem Fall betragen der erste und zweite Schwellenwert 152,4 cm und sind somit miteinander identisch und werden einfach in der Folge als ”Schwellenwert für Erwachsene” bezeichnet. Ebenso betragen der dritte und vierte Schwellenwert 152,4 cm und sind somit miteinander identisch und werden einfach in der Folge als ”Schwellenwert für Kinder” bezeichnet. Es versteht sich jedoch, dass unterschiedliche Schwellenwerte verwendet werden können, wenn diese verfügbar werden. Ferner sind der fünfte und sechste Algorithmus miteinander identisch und werden in der Folge einfach als ”fünfter Algorithmus” bezeichnet. Wie oben versteht sich jedoch, dass andere Algorithmen verwendet werden können, wenn diese verfügbar sind.
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Es ist auch ersichtlich, dass die oben stehenden Formeln, auf welchen der erste, zweite, dritte und vierte Algorithmus basieren, alle die Form vorhergesagtes Gewicht [kg] = A + B (Größe [cm] – C) gemein haben.
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Die Auswahl des gewünschten Algorithmus kann somit durch einfache Zuordnung eines bestimmten Wertes zu dem Koeffizienten B bzw. den Konstanten A und C erfolgen.
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Eine Auswahlprozedur für den Algorithmus ist schematisch in 2 dargestellt.
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Vor der Bestimmung normalisierter Werte des extravasalen Lungenwassers EVLW wird der Anwender aufgefordert, z. B. durch eine entsprechende Dialogbox, die auf der Anzeige 23 angezeigt wird, Größe und Geschlecht des Patienten 3 einzugeben und ob der Patient 3 ein erwachsener (Erwachsenenmodus) oder ein pädiatrischer Patient (pädiatrischer Modus) ist – Schritt S1 in 2. Für diese Eingabe kann eine Tastatur 1 oder jedes andere geeignete Eingabemittel (wie ein Berührungsbildschirm, eine Rollkugel oder dergleichen) verwendet werden.
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Der Patientenmonitor 4 ordnet dann den Patienten 3 einer Kategorie zu, die einem der oben stehenden Algorithmen entspricht, wie in 2 dargestellt, und bestimmt das vorhergesagte Gewicht (”vorhergesagtes Körpergewicht” PBW) aus der Größe des Patienten 3 mit Hilfe des jeweiligen Algorithmus (1., 2., 3., 4., oder 5. Algorithmus).
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Wenn bestimmt wird (Schritte S2 und S3a), dass der Erwachsenenmodus ausgewählt ist und die Größe des Patienten unter dem Schwellenwert für Erwachsene von – im vorliegenden Beispiel – 130 cm (oder dem ersten bzw. zweiten Schwellenwert) und somit außerhalb des Bereichs liegt, für den der erste und zweite Algorithmen gültig sind, wird die Auswahl des Erwachsenenmodus zurückgewiesen (Schritt S5) und die Entscheidung bleibt dem Arzt überlassen, ob der Patient 3 als ein pädiatrischer Patient behandelt wird.
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Es versteht sich jedoch, dass Algorithmen, die für Erwachsene mit einer Größe unter dem Schwellenwert für Erwachsene (oder dem ersten bzw. zweiten Schwellenwert) gültig sind, verwendet werden können, anstatt die Auswahl des Erwachsenenmodus zurückzuweisen, wenn solche Algorithmen verfügbar sind.
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Wenn bestimmt wird (Schritte S2 und S3a), dass der Erwachsenenmodus ausgewählt ist und die Größe des Patienten 3 gleich oder größer dem Schwellenwert für Erwachsene von – im vorliegenden Beispiel – 130 cm (oder dem ersten bzw. zweiten Schwellenwert) ist und somit innerhalb des Bereichs liegt, für den der erste und zweite Algorithmen gültig sind, wird der erste Algorithmus gewählt, falls das Geschlecht weiblich ist, und der zweite Algorithmus wird gewählt, falls das Geschlecht männlich ist (Schritt S4a).
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Wenn bestimmt wird (Schritte S2 und S3b), dass der pädiatrische Modus ausgewählt ist und die Größe des Patienten 3 gleich oder größer dem pädiatrischen Schwellenwert von – im vorliegenden Beispiel – 152,4 cm (oder dem dritten bzw. vierten Schwellenwert) ist und somit innerhalb des Bereichs liegt, für den der dritte und vierte Algorithmus gültig sind, wird der dritte Algorithmus gewählt, falls das Geschlecht weiblich ist, und der vierte Algorithmus wird gewählt, falls das Geschlecht männlich ist (Schritt S4b).
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Wenn bestimmt wird (Schritte S2 und S3b), dass der pädiatrische Modus ausgewählt ist und die Größe des Patienten 3 unter dem pädiatrischen Schwellenwert von – im vorliegenden Beispiel – 152,4 cm (oder dem dritten bzw. vierten Schwellenwert) ist und somit innerhalb des Bereichs liegt, für den der fünfte Algorithmus gültig ist, wird der fünfte Algorithmus gewählt.
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Das vorhergesagte Gewicht PBW wird mit Hilfe des passenden jeweiligen Algorithmus (Schritt S51, S52, S53, S54, S55) bestimmt.
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Das extravasale Lungenwasser, das wie zuvor beschrieben bestimmt wurde, wird dann durch Dividieren durch das vorhergesagte Gewicht PBW normalisiert (Schritt S6). Der normalisierte Wert EVLWi wird auf der Anzeige 23 angezeigt und/oder auf andere Weise ausgegeben und kann in einem Speicher oder auf einem geeigneten externen Speichermedium gespeichert werden.
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Ferner wird das globale enddiastolische Volumen GEDV durch Dividieren durch eine fiktive Körperoberfläche (”vorhergesagte Körperoberfläche”) PBSA normalisiert, um den normalisierten Wert GEDVi zu erhalten. GEDVi = GEDV/PBSA
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Die vorhergesagte Körperoberfläche PBSA kann zum Beispiel mit Hilfe der folgenden Formel bestimmt werden, wenn das PBW unter 15 kg liegt PBSA = (PBW0,5378·Größe [cm]0,3964)·0,24265 und mit Hilfe der folgenden Formel, wenn das PBW gleich oder größer 15 kg ist PBSA = (PBW0,425·Größe [cm]0,725) ·0,007184 wobei PBW das vorhergesagte Körpergewicht ist, das wie oben beschrieben bestimmt wird.
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Im Allgemeinen kann eine vorhergesagte Körperoberfläche mit Hilfe einer vom Gewicht abhängigen bekannten Formel für Körperoberfläche und Ersetzen des tatsächlichen Gewichts durch das vorhergesagte Körpergewicht bestimmt werden. Die verschiedenen Algorithmen zur Bestimmung des vorhergesagten Körpergewichts können somit als Subalgorithmen entsprechender Algorithmen zur Bestimmung der Körperoberfläche angesehen werden.
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Der derart normalisierte Wert wird auf der Anzeige 23 angezeigt und/oder auf andere Weise ausgegeben und kann in einem Speicher oder auf einem geeigneten externen Speichermedium gespeichert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5,526817 [0003]
- US 6394961 [0003]
- US 6537230 [0003]
- US 6736782 [0003, 0019]
- US 6491640 [0020]
- US 6315735 [0024]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Haycock, G.B., Schwartz, G.J., Wisotsky, D.H.: ”Geometric method for measuring body surface area: a height – weight formula validated in infants, children, and adults”, The Journal of Pediatrics 93 (1978), 62–66 [0012]
- Du Bois, D., Du Bois, E.: ”A formula to estimate the approximate surface area if height and weight be known”, The Archives of Internal Medicine 121 (1916), 863–872 [0012]
- Daten aus The Acute Respiratory Distress Syndrome Network: ”Ventilation With Lower Tidal Volumes As Compared With Traditional Tidal Volumes For Acute Lung Injury And The Acute Respiratory Distress Syndrome” in The New England Journal of Medicine 342 (2000) 1301–1308 [0028]
- Traub, Scott F. und Johnson, Cary E.: ”Comparison of methods of estimating creatine clearance in children” in American Journal of Hospital Pharmacy 37 (1980) 195–201 [0028]