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Die
Erfindung betrifft eine Automatisierungsanlage zur automatischen Handhabung
von Stückgütern, insbesondere
die lagenweise Aufnahme von gebrannten Ziegelsteinen sowie deren
Zusammenstellung und Palettierung für den Weitertransport zum Zwischen
oder Endkunden.
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Unter
Stückgut
werden hierbei insbesondere aber nicht ausschließlich Ziegelsteine verstanden, also
in der Regel quaderförmige
Steine, die bei ihrer Herstellung in einem Brennofen wärmebehandelt (gebrannt)
werden. Unter Ziegelsteine im Sinne der vorliegenden Anmeldung werden
hierbei insbesondere so genannte Pflastersteine und so genannte Vormauersteine
verstanden. Pflastersteine dienen allgemein als Bodenbelag. Hierbei
wird üblicherweise
eine ihrer beiden Flachseiten als Sichtseite nach oben gerichtet
verlegt. Die Pflastersteine bestehen üblicherweise aus Vollmaterial.
Vormauersteine werden auch als Klinkersteine bezeichnet und dienen
zur Fassadengestaltung. Vormauersteine können aus Vollmaterial bestehen
oder zu Zwecken der Gewichtseinsparung und Materialeinsparung sowie
der Wärmeisolation
auch Hohlkammern aufweisen.
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Unter
lagenweiser Aufnahme wird hierbei die gleichzeitige Aufnahme von
mehreren Steinen, nämlich
die Aufnahme zumindest einer Reihe verstanden. Unter lagenweiser
Aufnahme wird insbesondere auch die Aufnahme aller Steine einer
Lage oder Schicht eines Brennstoffstapels verstanden.
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Mit
der Automatisierungsanlage lassen sich prinzipiell auch andere Steine
automatisch handhaben, die bei ihrer Herstellung keinem Brennvorgang unterzogen
werden.
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Bei
der Herstellung von Ziegelsteinen werden noch nicht gebrannte Rohsteine
(Grünlinge)
zu Stapeln lagenweise aufgeschlichtet. In jeder einzelnen Lage sind
die Steine hierbei in Längs-
und Querreihen angeordnet. Unter Längsreihe wird hierbei eine
Reihe von Steinen verstanden, die sich jeweils in ihrer Längsrichtung
aneinander anschließen,
d. h. sie stoßen
mit ihren kurzen Querseiten aneinander an. Demgegenüber wird
unter einer Querreihe eine Reihe verstanden, bei der die Steine
sich in ihrer Querrichtung jeweils aneinander anschließen, d.
h. bei denen die Steine an ihren langen Längsseiten aneinander anliegen.
Beim Brennvorgang schrumpfen die Steine, so dass sie ihre ursprüngliche
Lageposition verändern.
Dies führt
dazu, dass ein aus dem Brennofen herauskommender Steinstapel, im
Folgenden als Brennofenstapel bezeichnet, keine gleichmäßige Steinpositionierung
der einzelnen Steine zeigt. Vielmehr klaffen zwischen den einzelnen Reihen
Lücken,
die von Brennstoffstapel zu Brennstoffstapel variieren. Aufgrund
dieser sehr hohen Lageungenauigkeit der einzelnen Steine als auch
der einzelnen Reihen ist ein automatisiertes, lagenweises Greifen
der Steine erschwert. Um die aus dem Brennofen stammenden Steine
für den
Weitertransport zum End- oder Zwischenkunden geeignet zu palettieren,
werden die Steine daher heute üblicherweise
manuell und einzelweise umgesetzt.
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Erschwerend
für die
Automatisierung ist weiterhin, dass es unterschiedlichste Steine
gibt, die sich sowohl im Hinblick auf Ihre Geometrie, ihre Größe sowie,
ihr Gewicht unterscheiden. Auch gibt es mitunter erhebliche Unterschiede
bei der Art der Aufschlichtung der einzelnen Steine im Brennofenstapel. So
werden beispielsweise die Vormauersteine üblicherweise mit ihren Flachseiten
aufeinander liegend gestapelt, und zwar nach Art eines Schichtverbunds, bei
dem jede Lage zu den benachbarten Lagen um 90° verdreht ist. Die beiden Stirn-Längsseiten
der Vormauersteine unterscheiden sich zudem im Hinblick auf ihre
Oberflächenbeschaffenheit.
Und zwar ist nämlich
lediglich eine dieser Stirn-Längsseiten
als Sichtseite ausgebildet. Im Brennofenstapel sind die Vormauersteine
nun derart orientiert, dass ihre Sichtseiten jeweils nach innen
gewandt sind. Üblicherweise
sind daher die Steine der äußersten
Längsreihe um
ihre Längsachse
um 180° gedreht,
so dass ihre Sichtseite im Brennstoffstapel nach innen zeigt.
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Die
Pflastersteine sind demgegenüber üblicherweise
hochkant aufgeschlichtet, d. h. sie liegen mit ihren Stirnlängsseiten
aneinander an. Zur Erhöhung
der Stapelfestigkeit sind zusätzlich
entweder so genannte Flachschichten oder eingezogene Schichten vorgesehen.
Unter Flachschicht wird eine Schicht verstanden, bei der die Pflastersteine – wie die
Vormauersteine – auch
mit ihren Flachseiten zu den benachbarten Lagen angeordnet sind.
Unter eingezogene Schicht wird eine Anordnung verstanden, bei der
hochkant aufgerichtete Steine vorgesehen sind, beispielsweise jedoch
in jeder zweiten Reihe keine Steine angeordnet sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die automatisierte Handhabung
von lageweise geschichtetem Stückgut
zu ermöglichen,
nämlich
insbesondere dessen Aufnahme von einem Stapel mit anschließendem Palettieren
für den
Weitertransport.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
eine Automatisierungsanlage gemäß Anspruch
1. Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
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Teilkomponenten
der Automatisierungsanlage, insbesondere die Ausgestaltung des jeweiligen Vakuumgreifers,
des Klemmgreifers, oder der Vakuumvorrichtung oder Einzelkomponenten
hiervon sind für
sich genommen auch unabhängig
von der Merkmalskombination des Anspruchs 1 erfinderisch. Die Einreichung
von Teilanmeldungen auf diese Teilkomponenten oder Einzelkomponenten
hiervon bleibt vorbehalten.
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Die
nachfolgend anhand der Zeichnung näher beschriebene Automatisierungsanlage
setzt sich aus mehreren wesentlichen Einzelkomponenten zusammen,
die jeweils für
sich genommen erfinderisch sind. Gleichermaßen sind das Gesamtverfahren, nach
dem die automatisierte Anlage läuft,
sowie Verfahrensteilaspekte jeweils für sich gesehen erfinderisch.
Insbesondere durch das Zusammenwirken der nachfolgend beschriebenen
einzelnen Komponenten, aber auch durch den aufeinander abgestimmten Verfahrensablauf
der einzelnen Komponenten wird mit der Automatisierungsanlage der
besondere Vorteil erzielt, dass ein automatischer, zuverlässiger und sicherer
Prozessablauf ermöglicht
wird, der die Handhabung von Stückgut
ermöglicht,
insbesondere Steine, die sich hinsichtlich ihrer Geometrie, Gewicht oder
Stapelanordnung unterscheiden und deren Lage im Raum undefiniert
ist.
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Es
zeigen jeweils in teilweise schematischen und stark vereinfachten
Darstellungen:
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1 eine
Aufsicht auf eine Automatisierungsanlage,
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2A eine
perspektivische Ansicht eines Vakuumgreifers,
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2B eine
Seitenansicht des Vakuumgreifers,
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2C das
mit einem Kreis in 2A gekennzeichnete Detail des
Vakuumgreifers in einer vergrößerten Darstellung,
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3A eine
perspektivische Darstellung eines Vakuumsegments des Vakuumgreifers,
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3B eine
Schnittdarstellung durch das Vakuumsegment entlang der Linie 3B-3B
in 3A,
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4A eine
Seitenansicht eines Anschlussteils des Vakuumgreifers, und
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4B eine
Aufsicht auf das Anschlussteil gemäß 4A,
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5A eine
perspektivische Darstellung eines Klemmgreifers,
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5B ein
Oberteil des in 5a dargestellten Klemmgreifers,
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5C ein
Grundteil eines Unterteils des Klemmgreifers in einer perspektivischen
Darstellung,
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5D ein
variables Klemmmodul des Unterteils in einer perspektivischen Darstellung,
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6A eine
perspektivische Darstellung des als Vakuumgreifer ausgebildeten
Palettiergreifers,
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6B eine
Aufsicht auf die Unterseite des Palettiergreifers gemäß 6A sowie
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6C eine
Schnittdarstellung durch den Palettiergreifer gemäß der in 6B gezeigten Schnittlinie
6C-6C.
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In
den Figuren sind gleich wirkende Teile mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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Die
in 1 dargestellte Automatisierungsanlage weist als
wesentliche Komponenten auf:
Einen Entnahmeroboter 2 mit
einem Stapelgreifer 4, einen Ablagetisch 6, einen
Längsförderer 8,
eine am Anfang des Längsförderers 8 angeordnete
Wendeeinrichtung 10, einen am Ende des Längsförderers 8 und
quer zu diesem verlaufenden Querförderer 12, eine am
Beginn des Querförderers 12 angeordnete Anschlagvorrichtung 14,
einen endseitig am Querförderer 12 und
parallel zum Längsförderer 8 verlaufenden
Kontrollbandförderer 16,
eine im Verlauf des Kontrollbandförderers 16 angeordnete
Vereinzelungseinrichtung 18 mit nachfolgender Kontrollzone 20,
einen endseitig am Kontrollbandförderer 16 angeordneten Übergabetisch 22,
einen in dessen Nähe angeordneten
Palettierroboter 24 mit einem Palettiergreifer 26.
Die Komponenten 6, 8, 12, 16 und 22 bilden
eine Förderanlage,
die auf einem Podest angeordnet ist.
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Weiterhin
umfasst die Automatisierungsanlage eine Vakuumvorrichtung 27 mit
einem möglichst großvolumigen
Vakuumvorrat. Im Ausführungsbeispiel
sind von der zentral angeordneten Vakuumvorrichtung 27 großvolumige
Hohlkammerarme 27A nach Art eines Galgens zu den Robotern 2, 24 geführt. Im
zentralen Teil der Vakuumvorrichtung 27 ist eine hier nicht
näher dargestellte
Vakuumpumpe angeordnet. Zusätzlich
zu den Hohlkammerarmen 27A ist eine Art Vakuumtank 27B angeordnet.
Endseitig an den Hohlkammerarmen 27A befindet sich jeweils ein
Schlauchstück 27C Das über die
Hohlkammerarme 27A und den Vakuumtank 27B bereitgestellte
Volumen für
das Vakuumreservoir beträgt
in etwa ein Kubikmeter.
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Mit
Hilfe dieser Automatisierungsanlage werden Steine 28 lagenweise
von Brennstoffstapeln 30 gegriffen und durch geeignete
Maßnahmen
auf einer Palette 32 lageweise in definierter und gewünschter Art
für den
weiteren Transport gestapelt. Diese Maßnahmen umfassen das lageweise
Ablegen, das gegebenenfalls notwendige Drehen und/oder Wenden der
Steine 28, ihr Fördern,
ihre Zusammenstellung, ihre Vereinzelung, ihre Kontrolle und schließlich wieder
ihre Aufnahme durch den Palettierroboter 24. Die Brennstoffstapel 30 werden
mit Hilfe von auf Schienen 34 geführten Ofenwägen 36 in Greifnähe des Entnahmeroboters 2 gebracht.
Jeder Ofenwagen 36 stellt hierbei mehrere Brennofenstapel 30 bereit.
Im Ausführungsbeispiel
sind dies sechs Stück.
Die entladenen Ofenwägen 36 fahren
unter dem Podest hindurch.
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Das
automatisierte Verfahren lässt
sich in folgende Teilschritte untergliedern:
A: Entstapeln
und lageweises Ablegen der Steine 28 mit Hilfe des Entnahmeroboters 2,
B:
Zusammenstellen von Querreihen mit einer vorbestimmten Anzahl an
Steinen 28,
C: Ausrichten und Vereinzeln der Steine 28,
D:
Kontrolle der Steine 28,
E: Zusammenführen der
Steine 28 zu einer Querreihe mit einer vorgegebenen Anzahl
an Steinen 28, die der Anzahl der Steine 28 einer
Querreihe auf der Palette 32 entspricht,
F: Greifen
der derart vorbereiteten Querreihen und Stapeln gegebenenfalls unter
Einlegen von Schutzlagen mit Hilfe des Palettierroboters 24.
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Im
Folgenden wird zunächst
anhand von 1 das Verfahren beschrieben.
Der Aufbau und die Wirkungsweise der wesentlichen einzelnen Komponenten
wird anschließend
im Zusammenhang mit den weiteren Figuren näher erläutert.
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Da
die Steine 28 über
die Höhe
der Brennofenstapel 30 üblicherweise
unterschiedliche Färbungen
von hell nach dunkel aufweisen und die Steine 28 auf der Palette 32 möglichst
gemischt abgelegt sein sollen, werden mehrere Brennofenstapel 30 parallel
entstapelt, wobei die einzelnen Brennofenstapel 30 unterschiedlich
entstapelt werden, d. h. der Entnahmeroboter 2 entnimmt
von unterschiedlichen Brennofenstapeln 30 Steinlagen aus
unterschiedlichen Höhen
des jeweiligen Brennofenstapels.
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Als
Roboter 2, 24 werden bevorzugt so genannte sechsachsige
Industrieroboter eingesetzt. Da die Steine 28 relativ schwer
sind, wird eine möglichst geringe
Greifweite, d. h. ein möglichst
geringer Abstand des Stapelgreifers 4 von seiner zentralen
vertikalen Roboterachse angestrebt, um den Roboter möglichst
klein dimensionieren zu können.
Es ist daher vorgesehen, dass das Entstapeln derart vorgenommen
wird, dass zunächst
die roboternahen Brennofenstapel 30 entstapelt werden und
dass anschließend
der Ofenwagen 36 weiter zu dem Roboter 2 hinfährt, damit
der nächste
Brennofenstapel 30 entstapelt werden kann. Zur Positionsfindung
der Brennofenstapel 30 wird jeweils zu Beginn eines Entstapelungsvorgangs
eine Suchfahrt durchgeführt,
bei der sich der Entnahmeroboter 2 mit dem Stapelgreifer 4 einige
Zentimeter diagonal seitlich versetzt über die zu erwartende normale
Stapelposition verfährt.
Sobald mit Hilfe eines Sensorsystems eine erste Stapelkante erfasst
wird, wird nunmehr nur noch in eine der beiden Richtungen weiter
verfahren, bis auch die zweite Stapelkante erreicht wird, so dass
schließlich eine
Längs-
und eine Querkante des Stapels erkannt sind. Hieraus wird dann anhand
von bekannten Daten die aktuelle Stapelposition ermittelt und als Grundlage
für den
weiteren Abstapelvorgang verwendet.
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Mit
Hilfe des Stapelgreifers 4 wird jeweils die oberste Steinlage
des jeweiligen Brennofenstapels 30 gegriffen. Unter Umständen, je
nach Ausgestaltung des Stapelgreifers 4, werden bei einem
Greifvorgang gleichzeitig mehrere, insbesondere zwei Lagen gegriffen.
In Abhängigkeit
der Orientierung der Steine 28 auf dem Brennofenstapel 30 werden
die Lagen entweder auf dem Ablagetisch 6 oder direkt auf
dem Längsförderer 8 im
Anschluss an die Wendeeinrichtung 10 abgelegt. In der 1 ist
auf dem Ablagetisch 6 eine Steinlage dargestellt. Diese
umfasst im Ausführungsbeispiel
sieben Längsreihen
zu jeweils vier Steinen, d. h. sieben Längsreihen und vier Querreihen.
Aufgrund der lediglich schematisierten Darstellung sind die Größenverhältnisse
dieser Steinlage in Relation zu der des Stapelgreifers 4 und
der der einzelnen Brennofenstapel 30 stark verzerrt dargestellt.
Die Querschnittsfläche
des Brennofenstapels 30 entspricht natürlich in der Realität in etwa
der Fläche
einer Steinlage und der Stapelgreifer 4 überdeckt die
gesamte Steinlage.
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Im
Hinblick auf die Störsicherheit
ist weiterhin vorgesehen, dass insbesondere mit Hilfe einer Lichtschranke
kontrolliert wird, ob unter Umständen beim
Aufnehmen einer Steinlage ein weiterer Stein 28 aus einer
darunter liegenden Lage noch an der gegriffenen Steinlage klebt.
In diesem Fall wird ein Signal abgegeben, damit das Betriebspersonal
den Stein aus der weiteren Lage entfernen kann. Schließlich wird
für den
Fall, dass ein Stein aus einer Steinlage nicht mit aufgenommen wurde
und noch auf dem Brennofenstapel 30 liegen geblieben ist,
vor dem erneuten Greifen einer weiteren Steinlage überprüft, ob die
zu greifende Steinlage frei ist. Ansonsten würde nämlich eine Beschädigung des
Stapelgreifers 4 drohen. Bei dieser Prüfung ist vorgesehen, dass der
Stapelgreifer 4 quer an den Brennofenstapel 30 heranfährt, also
nicht von oben in Richtung der Z-Achse 43 aufgesetzt wird.
Der Stapelgreifer 4 verfährt hierbei etwas oberhalb
der zu greifenden Steinlage seitlich, also in Längs- und/oder Querrichtung 38, 42 und
erfasst mit Hilfe eines Sensorsystems, ob die zu greifende Steinlage
frei ist. Auch in diesem Fall wird bei Detektion eines Steines 28 ein
Fehlersignal abgegeben, so dass das Betriebspersonal den Stein entfernen
kann. Zudem wird bei dieser Querfahrt die ober Steinlage insbesondere
durch Abblasen gesäubert.
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Im
Ausführungsbeispiel
sind Vormauersteine mit Hohlkammern als Steine 28 dargestellt,
die mit ihren Flachseiten auf dem Ablagetisch 6 aufliegen.
Allgemein werden die Steine 28 nicht auf ihren Flachseiten,
sondern hochkant auf der Palette 32 palettiert. Sie werden
daher auf der Palette 32 auf ihren langen Stirnlängsseiten
gestapelt. Daher müssen
die im Brennofenstapel 30 auf ihren Flachseiten gestapelten
Steine 28 um 90° gedreht
werden. Dies erfolgt mit Hilfe der Wendeeinrich tung 10.
Diese ist in der Lage, jeweils eine oder auch zwei Steinlängsreihen
um 90° zu
drehen und auf den Längsförderer 8 abzulegen.
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Nach
der Wendeeinrichtung 10 liegen die Steine 28 daher
mit einer langen Stirnseite nach oben. Diese lange Stirnseite ist
zugleich eine Sichtseite, die auch auf der Palette 32 nach
oben gerichtet sein soll. Bei dem im Ausführungsbeispiel gezeigten Fall
der Handhabung von Vormauersteinen 28 ist jedoch die letzte
(linke) Längsreihe
mit ihrer „schlechten" Stirnseite nach
außen
gerichtet. Ein Wenden um 90° hätte daher
zur Folge, dass diese schlechte Seite nach oben gerichtet wäre. Es ist
daher vorgesehen, dass mit dem Stapelgreifer 4 in einem
derartigen Fall die letzte Längsreihe
nach dem Absetzen der übrigen Steine 28 der
Steinlage noch einmal angehoben und um insgesamt 180° um die Z-Achse 43 gedreht
wird. Der Stapelgreifer 4 ist daher in der Lage, sowohl
eine gesamte Steinlage als auch eine einzelne Reihe zu greifen.
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Nach
der Wendeeinrichtung 10 werden die Längsreihen einzeln oder paarweise
in Längsrichtung 38 weitergefördert. Die
auf ihren langen Stirnseiten stehenden Steine 28 werden
hierbei im Ausführungsbeispiel
mit Hilfe von Förderketten 40,
auf denen sie aufliegen, weiter transportiert. In Längsrichtung 38 am
Ende des Längsförderers 8 werden
die einzelnen Längsreihen
an den Querförderer 12 übergeben,
welcher sich in Querrichtung 42 erstreckt. Senkrecht zu
der von der Längs-
und Querrichtung 38, 42 aufgespannten Ebene erstreckt
sich eine Z-Achse 43 aus der Papierebene heraus. Die Förderkette 40 erstreckt
sich hierbei etwas in den Querförderer 12 hinein
und schiebt die einzelnen Längsreihen
sukzessive gegen die Anschlagvorrichtung 14. Die Anschlagvorrichtung 14 weist
eine hier nicht näher
dargestellte Sensoreinrichtung auf, insbesondere einen Kraftsensor.
Bei Erreichen einer vorbestimmten Kraft wird ein erster Anschlag 44 in
die Förderstrecke
gefahren, so dass nachfolgende Längsreihen nicht
mehr auf den Querförderer 12 gelangen.
Aufgrund der bekannten Reibung der Steine 28 auf dem Längsförderer 8 und
dem Querförderer 12,
ihrem Gewicht, der Fördergeschwindigkeit
der Förderkette 40, etc.
besteht ein direkter Zusammenhang zwischen der Anzahl der an der
Anschlagvorrichtung 14 anliegenden Steine 28 und
der von diesen auf die Anschlagvorrichtung 14 ausgeübten Kraft.
Diese wird ausgenutzt, um das Hochfahren des Anschlags 44 zu veranlassen.
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In
der Zeichnung sind die zusammengefügten Steine 28 lediglich
zu Zwecken der Übersichtlichkeit
noch mit einem geringen Abstand voneinander beabstandet dargestellt.
In der Realität
liegen die einzelnen Steine 28 mit ihren Flachseiten unmittelbar aneinander
an.
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Im
nächsten
Schritt wird die Förderkette 40 zunächst etwas
abgesenkt, damit die auf dem Querförderer 12 befindlichen
Steine 28 nicht mehr auf der Förderkette 40 aufliegen.
Der Querförderer 12 weist als
Förderelemente – ebenso
wie der Ablagetisch 6 – Rollen
oder Walzen 46 auf. Mit deren Hilfe werden nunmehr die
Querreihen in Querrichtung 42 weiter transportiert. Durch
eine entsprechende Geschwindigkeitssteuerung der einzelnen Walzen 46 wird
hierbei bei Bedarf ein Entzerren der Querreihen erreicht.
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Endseitig
des Querförderers 12 laufen
zwei Förderbänder 48 des
Kontrollbandförderers 16 in
den Querförderer 12 hinein.
Diese erstrecken sich in negativer Längsrichtung 38. Sobald
die erste Querreihe das in Querrichtung 42 gesehen erste
Förderband 48 passiert
hat, fährt über einen
Sensor gesteuert ein zweiter Anschlag 50 hoch, so dass
eine nachfolgende Querreihe gegen diesen anschlägt. Die vorhergehende Querreihe
läuft bis
zu dem zweiten Förderband 48 weiter.
Im Ausführungsbeispiel
ist ein dritter Anschlag 52 angeordnet, gegen den die Steine 28 wiederum
anschlagen und ausgerichtet werden.
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Zur
Weiterförderung
der Steine 28 fährt
das Förderband 48 etwas
in Z-Richtung hoch, um die einzelnen Steine 28 greifen
zu können.
Umgekehrt können
auch die Walzen 46 in diesem Bereich etwas abgesenkt werden.
Die Steine 28 werden in negativer Längsrichtung 38 zu
der Vereinzelungseinrichtung 18 transportiert. In dieser
erfolgt eine Vereinzelung der Steine, d. h. zwischen den Steinen
wird ein insbesondere definierter Abstand eingestellt. Gleichzeitig
erfolgt in der Vereinzelungseinrichtung 18 auch eine Ausrichtung
der Steine 28, da beim Übersetzen vom Querförderer 12 auf
den Kontrollbandförderer 16 ein Verdrehen
der Steine 28 erfolgen kann.
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Nachfolgend
zu der Vereinzelungseinrichtung 28 erfolgt in der Kontrollzone 20 eine
Sichtkontrolle. Ausschusssteine werden vom Förderband 48 genommen.
Im Ausführungsbeispiel
ist zwischen den Förderbändern 40 ein
Ausschussband 54 angeordnet, auf das die Ausschusssteine
hinuntergestoßen werden.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
erfolgt hierbei die Kontrolle halbautomatisch, indem vom Bedienpersonal
schadhafte Steine 28 lediglich beispielsweise mit einem
Stift markiert werden und die Markierung nachfolgend anhand einer
automatischen, insbesondere optischen Erkennung identifiziert und
mittels einer geeigneten mechanischen Einrichtung automatisch vom
Förderband 48 entnommen
werden.
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Nach
der Kontrollzone 20 werden die Steine 28 wieder
zu Querreihen auf den Übergabetisch 22 zusammengeschoben.
Der Übergabetisch 22 ist hierbei
derart ausgebildet, dass exakt eine vorgegebene Anzahl an Steinen 28 zusammengeschoben wird.
Hierzu ist eine geeignete Sensorik und sind geeignete Stoppelemente
oder Anschläge
angeordnet. Vorzugsweise ist hierbei am Ende der Förderbänder 48 jeweils
ein hier nicht näher
dargestellter vorderer Anschlag vorgesehen, gegen den die Steine 28 laufen.
Weiterhin ist ein ebenfalls hier nicht näher dargestellter Positionssensor
angeordnet, der erkennt, wenn die Querreihe bis zu einer bestimmten
Stelle reicht, der also erkennt, wann eine bestimmte Anzahl von
Steinen 28 vorliegt. Sobald dies erkannt ist, fährt ein
hinterer Anschlag hoch oder die nachfolgenden Steine 28 werden
geklemmt und gelangen nicht mehr auf den Übergabetisch. Um ausreichend
Platz zum Greifen der Querreihen mit dem Palettiergreifer 26 zu haben,
ist der nicht näher
dargestellte vordere Anschlag gemäß einer zweckdienlichen Ausgestaltung in
negativer Längsrichtung 38 verfahrbar,
so dass insgesamt die Querreihe noch etwas in negativer Längsrichtung 38 weiter
nach vorne verfahren wird. Zum Umsetzen der beiden Querreihen wird
bei einer ersten Alternative zunächst
die erste Querreihe vom Palettiergreifer 26 aufgenommen
und anschließend die
zweite Querreihe ergriffen und dann gemeinsam auf die Palette 32 gesetzt.
Gemäß einer
zweiten Alternative werden die beiden Querreihen zunächst aufeinander
zu in den Freiraum zwischen den beiden Förderbändern 48 geschoben
und aus diesem zusammengeschobenen Zustand gleichzeitig vom Palettiergreifer
gemeinsam gegriffen. Die Abmessungen sind hierbei derart gewählt, dass
parallel zum Greifen bereits die nächsten Querstapel auf dem Übergabetisch 22 zusammengeschoben
werden können.
Dies hat den Vorteil, dass kurze Taktraten erzielbar sind.
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Für ein möglichst
schonendes Greifen der Steine 28 ist der Palettiergreifer 28 als
ein Vakuumgreifer ausgebildet, der die Steine 28 lediglich
mit Hilfe von Unterdruck und ohne mechanische Greifelemente aufnimmt.
Vorzugsweise ist auch der Stapelgreifer 4 als Vakuumgreifer
ausgebildet. Die Ausgestaltung des Palettiergreifers 26 als
Vakuumgreifer hat den entscheidenden Vorteil, dass nach der Kontrollzone 20 keine
mechanisch belastende Handhabung der Steine 28 mehr erfolgt.
Das Greifen und Absetzen mit Hilfe des Palettiergreifers 26 erfolgt
sehr schonend und ohne die Gefahr der Verletzung der Steine 28. Üblicherweise
werden zwischen den einzelnen Steinlagen auf der Palette 28 Schutzlagen, beispielsweise
aus Papier oder Pappe eingefügt. Diese
werden vorzugsweise ebenfalls automatisch auf die jeweils oberste
Steinlage aufgelegt.
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Das
Vakuum für
den Palettiergreifer 26 oder den Stapelgreifer 4 wird über die
Vakuumvorrichtung 27 bereitgestellt. Über das endseitig am Hohlkammerarm 27A angebrachte
Schlauchstück 27C ist eine
flexible Anbindung des Greifers 4, 26 erreicht.
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Eine
besonders bevorzugte Ausgestaltung des als Vakuumgreifer 4A ausgestalteten
Stapelgreifers 4 wird nachfolgend anhand der 2A bis 2C, 3A, 3B und 4A, 4B erläutert. Der
Vakuumgreifer 4A umfasst ein Anschlussteil 60,
mit dessen Hilfe er an die letzte Achse des Entnahmeroboter 2 angeschlossen
wird. Das Anschlussteil 60 ist daher nach Art eines Adapters
ausgebildet. Das Anschlussteil 60 dient sowohl zum mechanischen
Verbinden mit dem Entnahmeroboter 2 als auch zum Anschluss
des Schlauchstücks 27A, um
den Vakuumgreifer 4A mit der Vakuumvorrichtung 27 zu
verbinden.
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An
dem Anschlussteil 60 sind im Ausführungsbeispiel bevorzugt mehrere
plattenartige, insbesondere quadratische Vakuumsegmente 62 sowohl
mechanisch als auch pneumatisch angeschlossen. Die einzelnen Vakuumsegmente 62 sind
hierbei nicht starr sondern beweglich angeordnet. Und zwar ist vorzugsweise
sowohl eine Kippbewegung um die Querrichtung 42 als auch
eine Kippbewegung um die Längsrichtung 38 erlaubt.
Vorzugsweise ist weiterhin auch ein Höhenausgleich in Richtung der
Z-Achse 43 vorgesehen. Um diese dreidimensionale Ausgleichsbewegung
zu ermöglichen,
sind die einzelnen Vakuumsegmente 62 jeweils über ein
zentral angeordnetes Befestigungselement 64 mechanisch
mit jeweils einem Tragarm 66 des Anschlussteils 60 verbunden.
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Die
insgesamt vier Tragarme 66 enden in einem gemeinsamen Basisteil 68, über das
der Anschluss mit dem Entnahmeroboter 2 erfolgt. Zur Ermöglichung
der Kippbewegungen ist das Befestigungselement 64 hierbei
vorzugsweise nach Art einer Kugelgelenklagerung mit dem Vakuumsegment 62,
insbesondere mit einem Tragkreuz 70, verbunden. Zur Ermöglichung
der Ausgleichsbewegung in Z-Richtung 43 ist
weiterhin ein elastisches Rückstellelement,
insbesondere eine Druckfeder 72, für jedes der Vakuumsegmente 62 vorgesehen.
Durch die Ermöglichung
der Ausgleichsbewegung wird gewährleistet,
dass sich jedes der Vakuumsegmente 62 möglichst eben und vollflächig auf
die jeweiligen Steine 28 legt, so dass ein sicheres Vakuumgreifen
ermöglicht
ist.
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Jedes
Vakuumsegment 62 umfasst weiterhin einen Anschlussstutzen 74,
der jeweils an einen Vakuumverteiler 76 des Anschlussteils 60 über einen hier
nicht näher
dargestellten flexiblen Schlauch verbunden ist. Der Vakuumverteiler
ist wiederum über das
in den 2 bis 4 nicht
dargestellte Schlauchstück 27C an
die Vakuumvorrichtung 27 angeschlossen. Zur Steuerung und
Beaufschlagung des Vakuums auf die einzelnen Vakuumsegmente 62 ist
weiterhin ein Stellelement, nämlich
ein Schieber 78 vorgesehen, mit dem automatisch die Vakuumbeaufschlagung
der einzelnen Vakuumsegmente 62 gesteuert wird.
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Um
die einzelnen Vakuumsegmente 62 jeweils in eine definierte
Lage innerhalb einer gemeinsamen Ebene zurückzuholen, sind zwischen zwei benachbarten
Vakuumsegmenten 62 jeweils Rückholelemente vorgesehen. Zum
einen sind dies im Ausführungsbeispiel
Zugfedern 73A, die in Bohrungen des als Hohlkammerprofil
ausgebildeten Tragkreuzes 70 eingreifen. Weiterhin ist
randseitig an den Vakuumsegmenten 62 jeweils ein weiteres
zweiteiliges Rückholelement 73B vorgesehen,
welches zwar eine Kippbewegung zulässt, jedoch gleichzeitig die Kippbewegung
begrenzt. Das weitere Rückholelement 73B umfasst
ein erstes Basisteil, das am einen Vakuumsegment 62 befestigt
ist und mit einem Arm über
das benachbarte Vakuumsegment 62 greift. Endseitig am Arm
sind Zugfedern vorgesehen, die in eine am weiteren Vakuumsegment 62 angeordnete Platte
eingreifen. Die zwei Teilstücke
des Rückholelements 73B sind
am besten in 3A zu erkennen.
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Jedes
der Vakuumsegmente 62 weist eine sich über die ganze Fläche erstreckende
Vakuumkassette 80 auf (vgl. insb. 3B). Diese
steht mit dem Vakuumanschluss 74 in Verbindung und bildet einen
abgeschlossenen Hohlraum. Zur Unterseite hin ist die Vakuumkassette 80 durch
ein Lochblech 82 begrenzt. Im Lochblech 82 sind
eine Vielzahl von kleinsten Sauglöchern angeordnet, die alle
mit Unterdruck beaufschlagt werden. Es kommt daher nicht auf die
exakte Relativposition zwischen dem Vakuumgreifer 4A und
den zu greifenden Steinen 28 an. Vielmehr wird ein großflächiges Ansaugen
ermöglicht,
da die einzelnen Saugöffnungen
nicht exakt zu den Steinen ausgerichtet werden müssen. Über die gesamte Fläche des
Lochblechs 82, also über
die gesamte Fläche
des jeweiligen Vakuumsegments 62, erfolgt ein Ansaugen.
Die einzelnen Saugöffnungen sind
hierbei in einem Bereich von wenigen Millimetern gleichmäßig zueinander
beabstandet. Der Durchmesser der Saugöffnungen liegt vorzugsweise im
Bereich bis zu etwa 3 mm, insbesondere im Bereich zwischen 0,5 und
1,5 mm. Um ein effizientes Saugen zu gewährleisten ist weiterhin bevorzugt
vorgesehen, dass der Durchmesser der jeweiligen Saugöffnung variiert.
Insbesondere nimmt er von der zum Hohlraum der Vakuumkassette 80 gerichteten Innenseite
des Lochblechs 82 zu dessen gegenüberliegenden, von außen zugänglichen
Außenseite
ab. Der Öff nungsdurchmesser
reduziert sich hierbei vorzugsweise von etwa 1,5 mm auf 0,5 mm.
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Das
Vakuumsegment 62 ist weiterhin derart ausgebildet, dass
an seiner durch das Lochblech 82 definierten Saugseite
eine elastische Anpassung an die mitunter raue Oberfläche der
Steine 28 erzielt wird. Unebenheiten werden daher durch
diese Elastizität
ausgeglichen, so dass jeder einzelne Stein 28 sicher und
fest angesaugt wird. Um dies zu gewährleisten ist an der Unter-
oder Außenseite
des Lochblechs 82 eine elastische Ausgleichsschicht, insbesondere
ein Schaumstoffvlies 84 angeordnet. Dieses ist hierbei
derart ausgebildet, dass die Saugluft möglichst widerstandsfrei hindurchströmen kann.
Hierzu weist das Schaumstoffvlies 84 beispielsweise eine Vielzahl
kleiner Saugkanäle
auf, so dass das gesamte Schaumstoffvlies eine Art Wabenstruktur
aufweist. Die Saugkanäle
weisen hierbei zweckmäßigerweise das
gleiche Rastermaß wie
die Sauglöcher
des Lochblechs 82 auf und fluchten mit diesen.
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Vorzugsweise
wird ein offenporiger Schaumstoff eingesetzt, welcher ein Durchströmen der
Luft auch abseits derartiger Saugkanäle erlaubt. Durch die Verwendung
eines offenporigen Schaumstoffs wird ein besonders gleichmäßiges und
großflächiges Ansaugen
ermöglicht.
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Insbesondere
besteht bei der Verwendung eines offenporigen Schaumstoffvlies die
Möglichkeit, auf
die Saugkanäle
vollständig
zu verzichten. In einer zweckdienlichen Ausgestaltung ist das Schaumstoffvlies 84 daher
ohne derartige Saugkanäle
ausgebildet und weist lediglich einen offenporigen, luftdurchlässigen Schaumstoff
auf. Die Dicke des Schaumstoffvlies 84 beträgt vorzugsweise
wenige Zentimeter, beispielsweise etwa 2 bis 4 cm.
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Gemäß einer
zweckdienlichen Weiterbildung ist weiterhin vorgesehen, dass das
Schaumstoffvlies 84 mit Hilfe eines in den Figuren nicht
dargestellten Klettverschlusses am Lochblech 82 befestigt
ist. Der Klettverschluss erstreckt sich hierbei vorzugsweise über die
gesamte Fläche
des Lochblechs 82, ist an dieses durch Kleben befestigt
und weist Durchströmungslöcher auf,
die insbesondere im gleichen Rastermaß und der gleichen Anzahl wie
die Sauglöcher des
Lochblechs 82 angeordnet sind, mit denen sie auch fluchten.
Durch die Verwendung des Klettverschlusses ist ein einfaches und
wiederholtes Montieren und Demontieren des Schaumstoffvlieses 84 ermöglicht.
Dieses kann daher problemlos beispielsweise zu Reinigungs- oder
Ersatzzwecken ausgetauscht werden. Alternativ ist das Schaumstoffvlies 84 direkt
auf das Lochblech 82 geklebt.
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Wie
bereits bei der Beschreibung des Gesamtverfahrens erläutert, erfolgt
beim Anfahren an den Brennofenstapel 30 eine Positionsfindung.
Weiterhin wird kontrolliert, ob sich noch ein nicht gegriffener
Stein 26 auf der oberen nunmehr zu greifenden Steinlage
befindet. Wie anhand der vergrößerten Darstellung
gemäß 2C zu
entnehmen ist, sind an einem Eckbereich an einer vorderen Stirnseite
des Vakuumgreifers 4A mehrere Befestigungspositionen 90 für die Befestigung
von Sensoren, beispielsweise Ultraschall-, Lichtsensoren oder sonstige
Sensoren vorgesehen, mit denen erfasst wird, ob ein freies Verfahren
ermöglicht
ist.
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Im
Hinblick auf einen sicheren und zuverlässigen Prozessablauf ist weiterhin
vorgesehen, dass beim seitlichen Überfahren der zu greifenden
Steinlage diese abgeblasen wird, um Staub- und Sandteile zu entfernen.
Hierzu sind an der vorderen Stirnseite des Vakuumgreifes 4A,
mit der dieser voraus über den
Brennofenstapel 30 seitlich verfährt, Glaseinrichtungen 92 vorgesehen.
Im Ausführungsbeispiel
sind dies zwei sich über
jeweils die Breite eines Vakuumsegments 62 erstreckende
Blasrohre, die nach unten in hier nicht zu erkennender Weise Glasöffnungen aufweisen.
Die Glaseinrichtungen 92 sind an ein geeignetes Druckluftsystem
in hier nicht näher
dargestellter Weise angeschlossen.
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Um
insgesamt das Gewicht des Vakuumgreifers 4A möglichst
gering zu halten, werden bei dessen Aufbau ausschließlich Hohlkammerprofile,
insbesondere aus Aluminium, verwendet. Alle mechanisch tragenden
Elemente, wie beispielsweise das Tragkreuz 70, die Tragarme 66,
das Basisteil 68, sind daher als Aluminium-Hohlkörper ausgeführt.
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Insbesondere
durch die Kombination der nachfolgend zusammengefasst noch einmal
aufgeführten
Merkmale ermöglicht
der hier beschriebene Vakuumgreifer 4A ein sicheres und
zuverlässiges, störungsfreies
Greifen jeweils einer gesamten Steinlage. Die Einzelkomponenten
werden vorzugsweise, jedoch nicht zwingend in Kombination miteinander eingesetzt.
Die einzelnen Merkmale sind der insbesondere offenporige Schaumstoffvlies 84;
die variabel/segmentartige Ausbildung des Greifers mit der Ermöglichung
der Verstellbewegung in drei Richtungen des jeweiligen Vakuumsegments 62;
die insbesondere Mikroklettbefestigung über den Klettverschluss; die
Ausgestaltung der einzelnen Vakuumsegmente mit Unterdruck-Vakuumkassetten 80 mit ihrer
an der Unterseite angeordnetem Lochblech 82 mit den im
Hinblick auf den Durchmesser sich verändernden Saugöffnungen;
die Ausgestaltung des Greifers in Leichtbauweise; die integrierte
Positionsbestimmung des Brennofenstapels 30; die integrierte Sensorik
zur Hindernisprüfung
beim Anfahren; die Abblaseinrichtungen 92 insbesondere
verbunden mit dem seitlichen Anfahren an den Brennofenstapel 30; sowie
die Bereitstellung eines möglichst
großen
Unterdruckreservoirs über
die Vakuumvorrichtung 27.
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Bei
sehr schweren Steinen und/oder Steinen mit einem sehr großen Anteil
an Hohlkammern kann es von Vorteil sein, anstelle des Vakuumgreifers 4A einen
mechanischen Klemmgreifer 4B zu verwenden, wie er nachfolgend
zu den 5A bis 5D beschrieben
wird. Dieser Klemmgreifer 4A setzt sich im Wesentlichen
aus zwei Teilen, nämlich
einem Oberteil 100 (5B) und
einem Unterteil 102 (5C, 5B),
zusammen. Das Oberteil 100 weist eine zentrale Befestigungsplatte 104 für die Befestigung
an den Entnahmeroboter 2 auf. Seitlich zu dieser Befestigungsplatte 104 sind
zwei L-Träger 106 befestigt,
an deren Ende jeweils eine Schiene 108 angeordnet ist. Über steuerbare
Zylinder, insbesondere Druckluftzylinder 110, kann der
Abstand zwischen den Schienen 108 variiert werden. Diese Schienen 108 dienen
beim Greifen einer Steinlage lediglich zur Fixierung und Führung der äußeren Quer- oder
Längsreihen
einer jeweiligen Lage. Das eigentliche mechanische Klemmen wird über das
Unterteil 102 bewerkstelligt.
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Ein
besonderes Merkmal dieses Unterteils 102 ist nunmehr darin
zu sehen, dass es derart ausgebildet ist, dass es in der Lage ist,
jede Steinreihe einzeln zu klemmen. Hierdurch besteht die Möglichkeit,
durch geeignete Ansteuerung die einzelnen Steinreihen unterschiedlich
aufzunehmen und abzusetzen. Insbesondere bei den Vormauersteinen 28, bei
denen – wie
zur 1 beschrieben – beim Aufsetzen auf den Ablagetisch 6 noch
ein Drehen der äußersten
Steinreihe um 180° vorgenommen
wird, ist diese Funktion des Klemmgreifers 4B von besonderer
Bedeutung. Über
den Klemmgreifer 4B besteht nämlich die Möglichkeit, die komplette Steinlage
bis auf die äußerste Reihe
abzusetzen und die weiterhin geklemmte äußerste Steinreihe mit dem Klemmgreifer 4B in
einem Arbeitsvorgang um 180° zu
drehen und erst dann abzusetzen.
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Um
dieses separate Erfassen und Klemmen jeder einzelnen Steinreihe
zu ermöglichen,
weist das Unterteil 102 ein in 5C dargestelltes
Grundteil 112 sowie ein für jede Steinreihe vorgesehenes
variables Klemmmodul 114 auf, wie es der 5D zu entnehmen
ist. Das Grundteil 112 weist mehrere Führungsrohre 116 auf,
an deren einen Endseite eine Klemmleiste 118 befestigt
ist. Die Klemmleiste ist gebildet aus einer der Anzahl der zu greifenden
Steinreihen entsprechenden Anzahl an Klemmbacken 120, die
jeweils um eine horizontale Schwenkachse 122 schwenkbar
sind und dadurch eine gewisse Ausgleichsbewegung vornehmen können. Jede
Klemmbacke 120 weist hierbei zwei Klemmbackenelemente insbesondere
aus einem elastischen Material, beispielsweise Gummi, auf. Die Höhe der Klemmbacken 120 ist
hierbei derart bemessen, dass der Klemmgreifer 106 insgesamt
zum gleichzeitigen Greifen von zwei Steinlagen ausgebildet ist.
Aufgrund der üblicherweise
auf ihren Flachseiten gestapelten Vormauersteinen beträgt diese
Höhe etwa
lediglich 10 bis 20 cm.
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Am
anderen Ende der Führungsrohre 116 ist eine
Querverbinderplatte 124 angeordnet. In der Mitte sind am
Führungsrohr 116 mehrere
Verbinder 126 vorgesehen, die ein jeweiliges Führungsrohr 116 mechanisch
fest umgreifen und andererseits mit dem Oberteil 100 mechanisch
fest verbunden werden.
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Weiterhin
sind zwischen zwei benachbarten Führungsrohren jeweils Klemmteile 128 eingespannt,
die ortsfest und verrutschsicher an den Führungsrohren 116 befestigt
sind. Die Klemmplatten 128 weisen jeweils eine zentrale
Kolbenstangenaufnahme 130 auf. Weiterhin sind kombinierte
Verbinderklemmplatten 132 vorgesehen, die sowohl als Klemmplatte
als auch als Verbinder ausgebildet sind.
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Zwischen
jeweils zwei benachbarten Führungsrohren 116 wird
jeweils eines der in der 5D dargestellten
Klemmmodule 114 angeordnet. Dieses umfasst jeweils einen
steuerbaren Druckluftzylinder 110, welcher zwischen zwei
gegenüberliegenden Führungsplatten 134 angeordnet
ist. Eine Kolbenstange 136 des Druckluftzylinders 110 erstreckt
sich über
die eine Führungsplatte 134 hinaus
und ist im zusammenmontierten Zustand mit ihrem endseitigen Kolbenstangenkopf 138 in
der Kolbenstangenaufnahme 130 der jeweiligen Klemmplatte 128 fest
gehalten. Gegenüberliegend
zu der Kolbenstange 136 ist über einen Tragarm eine Klemmbacke 120 befestigt.
Diese ist in gleicher Weise wie die Klemmbacken 120 des
Grundteils 112 ausgebildet. Die Führungsplatten 134 weisen
jeweils zwei Führungsöffnungen auf,
durch die im montierten Zustand jeweils ein Führungsrohr 116 geführt ist,
wie insbesondere aus 5A zu entnehmen ist.
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Durch
den hier beschriebenen Aufbau besteht die Möglichkeit, durch einzelweise
Ansteuerung der Pneumatikzylinder 110 des Unterteils 102 den Abstand
zwischen zwei gegenüberliegenden
Klemmbacken 120 zu variieren.
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Die
Ausgestaltung des Palettiergreifers 26 wird nachfolgend
im Zusammenhang mit den 6A bis 6C näher erläutert. Der
Palettiergreifer 26 ist ebenfalls als Vakuumgreifer ausgebildet
und weist im Hinblick auf die Vakuumgreiferfunktionalität die gleichen
wesentlichen Gestaltungsmerkmale wie der Vakuumgreifer 4A auf,
der zu den 2 bis 4 beschrieben
wurde, und wie sich insbesondere aus den Darstellungen 6B, 6C entnehmen
lässt.
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Der
Palettiergreifer 26 ist auf die vom Übergabetisch 22 zu
greifenden Steinreihen angepasst. Da im vorliegenden Fall des beschriebenen
Automatisierungsprozes ses zwei Steinreihen zu greifen sind, ist
der Palettiergreifer 26 durch zwei Vakuumsegmente 150 gebildet.
Die beiden Vakuumsegmente 150 sind über eine Halteplatte 152 miteinander
verbunden. Die Halteplatte 152 dient zugleich zum Anschluss
an den Palettierroboter 24. Weiterhin weist jedes Vakuumsegment 150 einen
eigenen Vakuumanschluss 154 auf. Dieser ist wiederum mit
Hilfe eines Schiebers 156 absperrbar ausgebildet. Über einen
zentralen Sauganschluss 158 wird der Palettiergreifer 26 an
das Schlauchstück 27C angeschlossen. Über den
Sauganschluss 158 erfolgt eine Verteilung an die beiden
Vakuumanschlüsse 154.
Diese erfolgt in hier nicht näher
dargestellter Art und Weise, beispielsweise ist der Saganschluss 158 über Schlauchstücke mit
den Vakuumanschlüssen
verbunden. Jedes Vakuumsegment 150 weist stirnendseitig
ein Ergänzungsvakuumsegment 160 auf,
welches als vollständig
eigenständiges
Vakuumsegment ausgebildet ist und getrennt von dem übrigen Vakuumsegment 150 mit
Vakuum beaufschlagbar ist. Hierzu ist jeweils ein separater weiterer
Sauganschluss 162 vorgesehen, der bei Bedarf angeschlossen
wird. Das ergänzende
Vakuumsegment 160 kann daher bei Bedarf zugeschalten werden.
Durch diese Maßnahme
besteht in einfacher Weise die Möglichkeit,
den gleichen Palettiergreifer 26 für unterschiedlich lange Steinreihen
zu verwenden. D. h. bei kurzen Steinreihen wird das ergänzende Vakuumsegment 160 abgeschaltet,
um nicht einen zu hohen Druckverlust beim Ansaugen zu erreichen.
Lediglich bei Bedarf wird es zugeschaltet.
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- 2
- Entnahmeroboter
- 4
- Stapelgreifer
- 4A
- Vakuumgreifer
- 4B
- Klemmgreifer
- 6
- Ablagetisch
- 8
- Längsförderer
- 10
- Wendeeinrichtung
- 12
- Querförderer
- 14
- Anschlagvorrichtung
- 16
- Kontrollbandförderer
- 18
- Vereinzelungseinrichtung
- 20
- Kontrollzone
- 22
- Übergabetisch
- 24
- Palettierroboter
- 26
- Palettiergreifer
- 27
- Vakuumvorrichtung
- 27A
- Hohlkammerarm
- 27B
- Vakuumtank
- 27C
- Schlauchstück
- 28
- Stein
- 30
- Brennofenstapel
- 32
- Palette
- 34
- Schiene
- 36
- Ofenwagen
- 38
- Längsrichtung
- 40
- Förderkette
- 42
- Querrichtung
- 43
- Z-Achse
- 44
- erster
Anschlag
- 46
- Walzen
- 48
- Förderband
- 50
- zweiter
Anschlag
- 52
- dritter
Anschlag
- 54
- Ausschussband
- 60
- Anschlussteil
- 62
- Vakuumsegment
- 64
- Befestigungselement
- 66
- Tragarm
- 68
- Basisteil
- 70
- Tragkreuz
- 72
- Druckfeder
- 73A
- Zugfeder
- 73B
- Sicherungselement
- 74
- Anschlussstutzen
- 76
- Vakuumverteiler
- 78
- Schieber
- 80
- Vakuumkassette
- 82
- Lochblech
- 84
- Schaumstoffvlies
- 90
- Befestigungsposition
- 92
- Glaseinrichtung
- 100
- Oberteil
- 102
- Unterteil
- 104
- Befestigungsplatte
- 106
- L-Träger
- 108
- Schiene
- 110
- Druckluftzylinder
- 112
- Grundteil
- 114
- Klemmmodul
- 116
- Führungsrohr
- 118
- Klemmleiste
- 120
- Klemmbacken
- 122
- Schwenkachse
- 124
- Querverbinder
- 126
- Verbinder
- 128
- Klemmplatte
- 130
- Kolbenstangenaufnahme
- 132
- Verbinderklemmplatte
- 134
- Führungsplatte
- 136
- Kolbenstange
- 138
- Kolbenstangenkopf
- 150
- Vakuumsegment
- 152
- Halteplatte
- 154
- Vakuumanschluss
- 156
- Schieber
- 158
- Sauganschluss
- 160
- Ergänzungsvakuumsegment
- 162
- Sauganschluss