DE202006020059U1 - Schaltventil für ein Druckmedium, insbesondere Notabschaltventil für eine pneumatische Klemm- und/oder Bremseinrichtung - Google Patents
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Abstract
Schaltventil
für ein
Druckmedium, insbesondere Notabschaltventil für eine pneumatische Klemm-
und/oder Bremseinrichtung,
(a) mit einem Ventilgehäuse (114) mit einem Eingangsport (110I) und einem Ausgangsport (110II) sowie einem Waste-Port (110III) für das Druckmedium,
(b) mit einem Verschlusselement (128), welches in einer zwischen dem Eingangsport (110I) und dem Ausgangsport (110II) vorgesehenen Druckleitung (112) angeordnet ist,
(c) wobei das Verschlusselement (128) mittels einer ansteuerbaren Betätigungseinrichtung (122) zumindest ansteuerbar von einer Geschlossen-Stellung in eine Offen-Stellung bewegbar ist,
(d) wobei das Verschlusselement (128) mittels einer ersten Ventilfläche einen ersten Ventilquerschnitt (136) der Druckleitung (112) zwischen dem Eingangsport (110I) und dem Ausgangsport (110II) in der Offen-Stellung freigibt und in der Geschlossen-Stellung sperrt,
(e) wobei das Verschlusselement (128) mittels einer zweiten Ventilfläche (130a) einen zweiten Ventilquerschnitt (131) der Druckleitung (112), welcher den Teil der Druckleitung (112) zwischen dem Ausgangsport (110II) und dem ersten Ventilquerschnitt (113) mit dem Waste-Port (110III) verbindet, in der...
(a) mit einem Ventilgehäuse (114) mit einem Eingangsport (110I) und einem Ausgangsport (110II) sowie einem Waste-Port (110III) für das Druckmedium,
(b) mit einem Verschlusselement (128), welches in einer zwischen dem Eingangsport (110I) und dem Ausgangsport (110II) vorgesehenen Druckleitung (112) angeordnet ist,
(c) wobei das Verschlusselement (128) mittels einer ansteuerbaren Betätigungseinrichtung (122) zumindest ansteuerbar von einer Geschlossen-Stellung in eine Offen-Stellung bewegbar ist,
(d) wobei das Verschlusselement (128) mittels einer ersten Ventilfläche einen ersten Ventilquerschnitt (136) der Druckleitung (112) zwischen dem Eingangsport (110I) und dem Ausgangsport (110II) in der Offen-Stellung freigibt und in der Geschlossen-Stellung sperrt,
(e) wobei das Verschlusselement (128) mittels einer zweiten Ventilfläche (130a) einen zweiten Ventilquerschnitt (131) der Druckleitung (112), welcher den Teil der Druckleitung (112) zwischen dem Ausgangsport (110II) und dem ersten Ventilquerschnitt (113) mit dem Waste-Port (110III) verbindet, in der...
Description
- Die Erfindung betrifft ein Schaltventil für ein Druckmedium, insbesondere ein Notabschaltventil für eine pneumatische Klemm- und/oder Bremseinrichtung, sowie eine Klemm- und/oder Bremseinrichtung mit einem derartigen Schaltventil. Schaltventile sind in den vielfältigsten Ausführungsformen bekannt und eignen sich in bestimmten Ausgestaltungen oder Kombinationen auch zur Notabschaltung von pneumatischen oder hydraulischen Systemen. Beim Einsatz als Notabschaltventil oder Notabschalteinrichtung ist es erforderlich, die auszulösende Aktion möglichst zeitnah zu einer Ansteuerung des betreffenden Notabschaltventils oder der Notabschalteinrichtung vorzunehmen. Dies sei am Beispiel einer Laserschneidemaschine erläutert, bei welcher ein Schneidkopf auf zwei translatorisch bewegbaren Achsen angeordnet ist. Bei derartigen Laserschneidemaschinen kann sich der Schneidkopf auf den Achsen mit einer Geschwindigkeit von ca. 180 m/min bewegen, also mit einer Geschwindigkeit von 3 m/s. Selbst falls die Reaktionszeit zwischen einer Ansteuerung der Notabschalteinrichtung bzw. des Notabschaltventils der Hydraulik bzw. Pneumatik 0,1s beträgt, bewegt sich der Schneidkopf in dieser Zeit immer noch 30 cm. Hierdurch kann es insbesondere zu Verletzungen von Bedienpersonen kommen.
- Aus diesem Grund wurden Notabschaltventile bzw. Notabschalteinrichtungen für pneumatische oder hydraulische Systeme entwickelt, die derart kurze Reaktionszeiten gewährleisten können. Ein derartig bekanntes System ist in
1 schematisch dargestellt. Bei diesem System ist ein Schlitten1 , auf dem beispielsweise ein nicht näher dargestellter Laserschneidkopf angeordnet sein kann, auf einer Schiene3 verschiebbar geführt. Die Führung kann in üblicher Weise mittels eines oder mehrerer Wälzlager (nicht dargestellt) erfolgen. Der Schlitten1 weist einen U-förmigen Querschnitt auf, wobei die Wälzlager an der horizontalen Unterseite des Schlittens und/oder an den Innenseiten der sich bis seitlich neben die Schiene3 erstreckenden Schenkel angeordnet sein. An den Innenwandungen der Schenkel5 ist des Weiteren jeweils mindestens eine Brems- und/oder Klemmeinrichtung7 vorgesehen. Die Bremseinrichtung ist bei dem in1 dargestellten Ausführungsbeispiel pneumatisch betätigbar. Grundsätzlich lässt sich dieses Prinzip jedoch auch auf eine hydraulische Betätigung anwenden. Allerdings muss in diesem Fall anstelle eines Abblasens des Überdrucks des pneumatischen Druckmediums, bei dem es sich üblicherweise um Druckluft handelt, ein Sammeln des Waste-Mediums erfolgen und das Waste-Medium, beispielsweise das Hydrauliköl, wieder in das üblicherweise drucklose Reservoir für das Hydraulikmedium zurückgespeist werden. - Wie in
1 dargestellt, wird das pneumatische Druckmedium M, üblicherweise Druckluft, der Brems- und/oder Klemmeinrichtung7 über ein 3/2-Wegeventil9 und ein Schnellschaltventil11 zugeführt. Bei dem Schnellschaltventil11 handelt es sich um ein spezielles, über eine Hilfsleitung11a entsperrbares Rückschlagventil. - Das 3/2-Wegeventil
9 weist zwei Schaltstellungen a, b auf, wobei die Schaltstellung a im normalen Betriebsfall des 3/2-Wegeventils wirksam ist. Hierdurch wird in der normalen Betriebsweise das Druckmedium über das 3/2-Wegeventil9 den beiden Schnellschaltventilen11 zugeführt, wobei das Druckmedium durch das Sperren der jeweils äußeren Zweige der Schnellschaltventile11 in Folge der Druckbeaufschlagung der Ventilelemente11b gesperrt ist. Dieser jeweils äußere Zweig der Schnellschaltventile11 ermöglicht das Abblasen von Druckmedium aus dem Schnellschaltventil11 in die Umgebung, wenn das Ventilelement11b durch entsprechende Druckverhältnisse an den Anschlüssen11I und11II des Schnellschaltventils11 aus seiner sperrenden Lage herausbewegt wird. Das Schnellschaltventil11 ist dabei jeweils so ausgebildet, dass ein Entsperren dann erfolgt, wenn der Druck am Anschluss11II um ca. 1 Bar oder mehr größer ist als am Anschluss11I . - Das Schnellschaltventil
11 ist dabei so ausgestaltet, dass dieses Entsperren und damit das Abblasen des Druckmediums aus dem Druckraum der betreffenden Brems- und/oder Klemmeinrichtung7 und der Zuführleitung zwischen dem Anschluss11II des Ventils11 und der Brems- und/oder Klemmeinrichtung7 mit einem entsprechend hohen Massenstrom erfolgt. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass der Druck in der betreffenden Brems- und/oder Klemmeinrichtung7 sehr rasch, das heißt innerhalb von ca. 20 bis 30 ms soweit abfällt, dass die Brems- und/oder Klemmeinrichtung7 praktisch drucklos ist und damit in den bremsenden bzw. klemmenden Zustand gesteuert wird. Um einen entsprechend hohen Massenstrom des Druckmediums zu ermöglichen, mit dem dieses in die Umgebung abgeblasen wird, sind die Zuführleitungen zwischen der Brems- und/oder Klemmeinrichtung7 und dem Anschluss11II des Schnellschaltventils11 sowie die Leitungsquerschnitte innerhalb des Schnellschaltventils11 und der Öffnungsquerschnitt nach dem Entsperren des Schnellschaltventils11 entsprechend groß ausgebildet. Durch die Steuerung des Schnellschaltventils11 mittels der pneumatischen Hilfsleitung11a wird trotz der großen Leitungs- bzw. Öffnungsquerschnitte eine ausreichend schnelle Schaltfunktion des Schnellschaltventils11 ermöglicht. Allerdings kann ein derartig beschaffenes Schnellschaltventil11 nicht elektrisch angesteuert werden. Aus diesem Grund wird das elektrisch ansteuerbare 3/2-Wegeventil9 im Zuführzweig für das Druckmedium eingesetzt. Wird dem 3/2-Wegeventil9 ein elektrisches Notabschaltsignal S zugeführt, so wird das 3/2-Wegeventil9 von der Schaltstellung a in die Schaltstellung b überführt, die in1 als wirksame Schaltstellung dargestellt ist. In dieser Schaltstellung werden die Schnellschaltventile11 bzw. deren Anschlüsse11I von der Druckquelle (nicht dargestellt) getrennt und die Anschlüsse11II mit dem Anschluss9III des 3/2-Wegeventils9 verbunden, so dass über diesen Anschluss9III bzw. einer damit verbundenen Leitung das im Druckraum der Brems- und/oder Klemmeinrichtungen7 und im Leitungssystem zwischen den Brems- und/oder Klemmeinrichtungen7 und dem Anschluss9III des 3/2-Wegeventils9 befindliche Druckmedium an die Umgebung abgegeben werden kann. - Nach dem Umschalten des 3/2-Wegeventils
9 von der Schaltstellung a (normale Betriebsweise) in die Schaltstellung b (Notabschaltung) ergibt sich somit zunächst ein Abblasen von Druckmedium über den Anschluss9III des 3/2-Wegeventils9 , wobei zunächst der jeweils äußere Zweig der Schnellschaltventile11 noch gesperrt bleibt. In Folge des Abblasens von Druckmedium am Anschluss9III des 3/2-Wegeventils9 ergibt sich jedoch zwischen den Anschlüssen11II und11I des Schnellschaltventils11 ein Druckabfall. Erreicht dieser Druckabfall einen bestimmten Schwellwert, beispielsweise ca. 1 Bar, so wird das Ventilelement11b des Schnellschaltventils11 aus seiner Absperrposition herausbewegt und damit das Schnellschaltventil11 entsperrt. In Folge der großen Leitungsquerschnitte (s. oben) ergibt sich damit ein extrem rascher Druckabbau des Druckmediums im Druckraum der Brems- und/oder Klemmeinrichtungen7 . Ein derartiges bekanntes System zur Notabschaltung erreicht Reaktionszeiten von ca. 35 ms. Für bestimmte Anwendungsfälle sind derartige Reaktionszeiten jedoch immer noch nicht ausreichend. Zudem benötigt dieses System die Kombination von jeweils einem Schnellschaltventil, welches möglichst nahe am Druckraum der betreffenden Brems- und/oder Klemmeinrichtung angeordnet werden sollte und große Lei tungsquerschnitte bzw. einen großen Öffnungsquerschnitt im entsperrten Zustand aufweist und einem elektrisch ansteuerbaren Schnellschaltventil, welches nur geringe Schaltquerschnitte und kleine bewegte Massen für das Erzielen von kurzen Schaltzeiten aufweisen kann. Das alleinige Verwenden eines 3/2-Wegeventils9 würde es jedoch in Folge der geringen Schaltquerschnitte und des damit verbundenen geringen Massenstroms des Druckmediums beim Abblasen in der Betriebsweise "Notabschaltung" (Schaltstellung b) nicht ermöglichen, einen ausreichend schnellen Druckabfall des Druckmediums in der Druckkammer der Brems- und/oder Klemmeinrichtungen7 zu erreichen. Bei dem bekannten System wird daher das 3/2-Wegeventil9 , welches elektrisch ansteuerbar ist und nur einen geringen Schaltquerschnitt aufweist, verwendet, um einen relativ schnell erzielbaren Druckabfall zwischen den Anschlüssen11II und11I der Schnellschaltventile11 zu erreichen, wodurch die Schnellschaltventile11 entsperrt und ein steiler Druckabfall des Drucks des Druckmediums in den Druckkammern der Brems- und/oder Klemmeinrichtungen7 erzielt wird. - Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Schaltventil für ein Druckmedium, insbesondere ein Notabschaltventil für eine pneumatische Klemm- und/oder Bremseinrichtung, zu schaffen, welches in Folge eines einfachen konstruktiven Aufbaus kostengünstig herstellbar ist und welches einen noch rascheren Abbau des Drucks in einer angeschlossenen Druckkammer gewährleistet. Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Brems- und/oder Klemmeinrichtung mit einem derartigen Schaltventil zu schaffen.
- Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass sich die Vorteile des vorstehend erläuterten Stands der Technik gemäß
1 durch ein einziges Ventil erreichen lassen, wenn im Ventilgehäuse ein Verschlusselement verwendet wird, welches mittels zweier Ventilflächen zwei Ventilquerschnitte gleichzeitig öffnet bzw. schließt, wenn das Verschlusselement von einer Offen-Stellung in eine Geschlossen-Stellung bewegt wird bzw. umgekehrt. Eine erste Ventilfläche gibt dabei in der Offen-Stellung einen ersten Ventilquerschnitt der Druckleitung zwischen einem Eingangsport und einem Ausgangsport des Schaltventils in der Offen-Stellung frei und sperrt diesen in der Geschlossen-Stellung. Dabei handelt es sich bei dem Eingangsport um denjenigen Port, welcher mit einer Druckquelle für das Zuführen des Druckmediums verbunden wird und bei dem Ausgangsport um denjenigen Anschluss, der bei spielsweise mit dem Druckraum einer pneumatischen Klemm- und/oder Bremsvorrichtung verbunden werden kann. - Das Verschlusselement gibt in der Geschlossen-Stellung mittels einer zweiten Ventilfläche einen zweiten Ventilquerschnitt der Druckleitung frei, welcher den Teil der Druckleitung zwischen dem Ausgangsport und dem ersten Ventilquerschnitt mit dem Ausgangsport verbindet, und sperrt diesen Querschnitt in der Offen-Stellung des Verschlusselements. Die Begriffe "Offen-Stellung" bzw. "Geschlossen-Stellung" des Verschlusselements beziehen sich somit auf das Schließen bzw. Öffnen des ersten Ventilquerschnitts mittels der ersten Ventilfläche.
- Erfindungsgemäß ist zumindest für die Bewegung des Verschlusselements in die Offen-Stellung eine ansteuerbare Betätigungseinrichtung vorgesehen.
- Des Weiteren ist die zweite Ventilfläche so am Verschlusselement vorgesehen ist, dass sie in der Offen-Stellung so vom Druckmedium beaufschlagt wird, dass auf die zweite Ventilfläche eine die Bewegung des Verschlusselements von der Offen-Stellung in die Geschlossen-Stellung wirkende Kraft ausgeübt wird.
- Hierdurch wird einer Deaktivierung der Betätigungseinrichtung durch die auf die zweite Ventilfläche wirkende Druckkraft das Verschlusselement in die Geschlossen-Stellung bewegt. Dabei müssen die Betätigungseinrichtung und die Geometrie des Ventils selbstverständlich so aufeinander abgestimmt sein, dass die Betätigungseinrichtung auf das Verschlusselement eine Kraft ausüben kann, die größer ist, als die auf die zweite Ventilfläche ausgeübte Druckkraft. Auf diese Weise ist es zudem möglich, eine einfache Betätigungseinrichtung zu verwenden, die lediglich eine Bewegung des Verschlusselements in die Offen-Stellung aktiv bewirkt, wie dies beispielsweise bei einem Elektromagneten der Fall ist.
- Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Strömungsquerschnitte des zweiten Ventilquerschnitts und die Strömungsquerschnitte des Ausgangsports und der Druckleitung zwischen dem Ausgangsport und einem Waste-Port groß gewählt gegenüber dem ersten Ventilquerschnitt.
- Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass nach dem Bewegen des Verschlusselements in die Geschlossen-Stellung, in welcher das Zuführen von Druckluft vom Eingangsport zum Ausgangsport blockiert ist, ein Strömungspfad zwischen dem Ausgangsport und dem Waste-Port zur Verfügung steht, der einen großen Massenstrom des Druckmediums vom Ausgangsport zum Waste-Port ermöglicht.
- In Folge des kleinen Strömungsquerschnitts des zweiten Ventilquerschnitts kann dieser sehr schnell bei einer entsprechenden Bewegung des Verschlusselements verschlossen werden, wodurch sich eine sehr kurze Schaltzeit des Schaltventils erreichen lässt und dessen Einsatz als Notabschaltventil ermöglicht.
- Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die ansteuerbare Betätigungseinrichtung als elektromagnetische Betätigungseinrichtung ausgebildet, wobei das Verschlusselement bei einer Bestromung des Elektromagneten in die Geschlossen-Stellung überführt oder in der Geschlossen-Stellung gehalten wird.
- Dabei kann im Ventil ein federndes Element vorgesehen sein, welches das Verschlusselement derart beaufschlagt, dass dieses bei einem Deaktivieren des Elektromagneten in die Geschlossen-Stellung bewegt wird. Hierdurch ist gewährleistet, dass bei einem Ausfall der Energieversorgung für den Elektromagneten das Ventil in eine Stellung gebracht wird, in welcher ein am Ausgangsport angeschlossener Druckraum, beispielsweise einer Brems- und/oder Klemmeinrichtung, nicht mit Druck beaufschlagt werden kann.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann das Verschlusselement verschiebbar im Gehäuse geführt sein. Hierdurch ergibt sich eine sehr einfach und kostengünstig zu realisierende Konstruktion des Schaltventils.
- Das Verschlusselement kann nach einer Ausgestaltung der Erfindung einen vorzugsweise zylindrischen Verschlusskolben aufweisen, wobei die Umfangsfläche des Verschlusskolbens die erste Ventilfläche bildet. Eine Verjüngung des Verschlusskolbens oder eine Ausnehmung in dessen Wandung können dazu dienen, um bei einer Bewegung des Verschlusskolbens in Richtung seiner Längsachse einen Ventilquerschnitt, der zunächst mittels der Aussenwan dung des Verschlusskolbens abgedichtet ist, bei einer entsprechenden Bewegung des Verschlusskolbens freizugeben.
- Das Verschlusselement kann erfindungsgemäß eine zur Richtung der Verschiebbewegung schräg verlaufende zweite Ventilfläche aufweisen, so dass bei einer Beaufschlagung der Ventilfläche durch den Druck des Druckmediums eine Druckkraft auf die zweite Ventilfläche ausgeübt wird, welche die Bewegung des Verschlusselements von der Offen-Stellung in die Geschlossen-Stellung bewirkt oder diese Bewegung unterstützt.
- Der Verschlusskolben kann einen zylindrischen Stift aufweisen, welcher an einem Ende mit einem scheibenförmigen Kopf verbunden ist, wobei die erste Ventilfläche durch die Umfangsfläche des Stifts gebildet ist und die zweite Ventilfläche durch die vordere oder rückwärtige Stirnfläche des scheibenförmigen Kopfs, die senkrecht oder schräg zur Längsachse des Verschlusskolbens verlaufen.
- Zusätzlich kann der scheibenförmige Kopf von der Betätigungseinrichtung, beispielsweise dem Elektromagneten beaufschlagt werden, vorzugsweise an der vorderen oder rückwärtigen Stirnfläche.
- Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann das Ventilgehäuse zumindest zweiteilig ausgebildet sein, um eine einfache Montage des Schaltventils, insbesondere das Einsetzen des Verschlusselements in das Gehäuse, zu ermöglichen. Bei einer dreiteiligen Ausbildung des Gehäuses können zwischen einem oberen und unteren Gehäuseteil die Betätigungseinrichtung und das Verschlusselement gehalten bzw. geführt sein, wobei ein drittes Gehäuseteil, beispielsweise ein Montagering, zur Verbindung der beiden anderen Gehäuseteile vorgesehen ist, welches auch für die Montage des gesamten Schaltventils an einer weiteren Einrichtung, beispielsweise einer Brems- und/oder Klemmeinrichtung, dienen kann.
- Mittels eines derartigen Schaltventils lässt sich eine Brems- und/oder Klemmeinrichtung, insbesondere für eine Werkzeug- oder Produktionsmaschine, realisieren, wobei die Brems- und/oder Klemmeinrichtung eine Notabschaltfunktion aufweist. Hierzu wird der Ausgangsport des Schaltventils mit dem Druckraum der Brems- und/oder Klemmeinrichtung verbunden, wobei das dem Druckraum zugeführte Druckmedium ein Betätigungselement beaufschlagt, welches im drucklosen Zustand Brems- und/oder Klemmkräfte auf ein Objekt ausübt und bei Beaufschlagung mit Überdruck die Brems- und/oder Klemmkräfte reduziert oder vollständig aufhebt.
- Wird somit das Schaltventil in die Geschlossen-Stellung gesteuert, beispielsweise durch einen Wegfall der Bestromung einer elektromagnetischen Betätigungseinrichtung, so kann der im Druckraum wirkende Arbeitsdruck des Druckmediums innerhalb sehr kurzer Zeit auf 0 oder zumindest soweit reduziert werden, dass die Brems- und/oder Klemmeinrichtung wieder in den bremsenden oder klemmenden Zustand überführt wird.
- Das Schaltventil kann dabei im oder am Gehäuse der Brems- und/oder Klemmeinrichtung angeordnet sein. Das Gehäuse des Schaltventils kann auch zumindest teilweise mit dem Gehäuse der Brems- und/oder Klemmeinrichtung integriert ausgebildet sein.
- Nach einer Ausgestaltung der Erfindung können der Eingangsport und der Ausgangsport des Schaltventils mit im Gehäuse der Brems- und/oder Klemmeinrichtung ausgebildeten Druckleitungen für das Zuführen bzw. Abführen des Druckmediums verbunden sein.
- Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
-
1 die vorstehend erläuterte schematische Darstellung einer Schlittenführung mit Notabschaltung nach dem Stand der Technik; -
2 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schaltventils mit in der Offen-Stellung befindlichem Verschlusselement, wobei2a das an einer einen Druckraum aufweisenden Einrichtung angeordnete Schaltventil im Längsschnitt zeigt und2b eine vergrößerte Darstellung des in2a gekennzeichneten Bereichs; -
3 eine Darstellung analog2b , jedoch mit einem in der Geschlossen-Stellung befindlichen Verschlusselement und -
4 eine Darstellung analog3 , jedoch mit einem in der Geschlossen-Stellung befindlichen Verschlusselement einer weiteren Ausführungsform eines Schaltventils nach der Erfindung. -
2a zeigt schematisch eine Einrichtung100 , die einen Druckraum102 aufweist. Bei der Einrichtung100 kann es sich beispielsweise um eine Brems- und/oder Klemmeinrichtung handeln. Die Einrichtung100 weist ein Gehäuse104 auf, in dem der Druckraum102 ausgebildet ist. Des Weiteren ist in der Wandung des Gehäuses104 eine Druckleitung106 vorgesehen, die einen Anschlussport108 in der Aussenwandung des Gehäuses104 aufweist. Der Druckraum102 bzw. ein sich in2a nach oben erstreckender Teil des Druckraums102 ist mittels eines Schaltventils110 verschlossen. Das Schaltventil110 bzw. der wesentliche Teil des Schaltventils und des Anschlussbereichs des Gehäuses104 der Einrichtung100 , der in2a mit einem strichpunktierten Kreis gekennzeichnet ist, ist in2b vergrößert dargestellt. Wie aus2b ersichtlich, endet die Druckleitung106 im Gehäuse104 an der Innenwandung des Druckraums und ist an dieser Schnittstelle mit einer Druckleitung112 des Schaltventils110 gekoppelt. Die Eingangsöffnung113 der Druckleitung112 bildet den Eingangsport110I des Schaltventils110 . Das Schaltventil110 weist ein dreiteiliges Gehäuse114 auf, welches aus einem oberen Gehäuseteil116 , einem unteren Gehäuseteil118 und einem Montagering120 besteht. Das obere Gehäuseteil116 und das untere Gehäuseteil118 sind, wie in2 ersichtlich, bündig aufeinandergesetzt und weisen jeweils einen Schulterbereich116a bzw.118a auf. - Das untere Gehäuseteil
116 liegt mit seinem Schulterteil118a auf der oberen, stirnseitigen Wandung des Gehäuses104 der Einrichtung100 auf und greift mit seinem unteren Bereich in den oberen Bereich des Druckraums102 ein. Der Schulterbereich116a des oberen Gehäuseteils116 liegt auf dem Schulterbereich118a des unteren Gehäuseteils118 auf und wird an seiner oberen Stirnseite vom Montagering120 übergriffen. Der Montagering120 kann dann in nicht näher dargestellter Weise auf dem Gehäuse104 der Einrichtung100 befestigt sein, beispielsweise durch Verschrauben. Die Montage des Schaltventils110 auf dem Gehäuse104 der Einrichtung100 muss selbstverständlich weitestgehend dicht gegenüber dem Druckraum102 erfolgen. Hierzu können an den sich einander berührenden Flächen Dichtelemente, beispielsweise Dichtringe vorgesehen sein (nicht dargestellt). Innerhalb des oberen Gehäuseteils116 und des unteren Gehäuseteils118 ist eine Betätigungseinrichtung122 angeordnet und durch die beiden Gehäuseteile116 ,118 in ihrer Position fixiert. - Die Betätigungseinrichtung
122 kann, wie in2 und3 dargestellt, als Elektromagnet124 ausgebildet sein. Der Elektromagnet124 weist eine Spule126 auf, deren Anschlüsse nicht dargestellt sind. Die Anschlüsse werden von einer Steuereinheit, die eine Strom- bzw. Spannungsquelle umfassen kann, mit Strom beaufschlagt, wenn ein Aktivieren des Elektromagneten124 erforderlich ist. Das Beaufschlagen mit Strom kann durch eine Notabschalt-Aktion ausgelöst werden, beispielsweise durch das Drücken eines Notschalters oder durch das Erfassen eines unzulässigen Betriebszustandes mittels Sensoren, wobei die nicht dargestellte Steuereinheit das Drücken eines Notschalters oder entsprechend unzulässige Betriebszustände erfasst und als Reaktion die Bestromung des Elektromagneten124 deaktiviert. Denn, wie aus der nachstehenden Beschreibung deutlich wird, ist das in den2 und3 dargestellte Schaltventil so ausgebildet, dass der Druckraum102 nur dann mit Druck beaufschlagt werden kann, wenn die Betätigungseinrichtung122 und damit der Elektromagnet124 aktiviert sind. - Bei einem Aktivieren des Elektromagneten
124 wird ein Verschlusselement128 , welches zwischen dem oberen und unteren Gehäuseteil116 ,118 verschiebbar geführt ist, angezogen und das Schaltventil in eine Offen-Stellung überführt. - Das Verschlusselement
128 umfasst, wie in den2 und3 dargestellt, einen scheibenförmigen Kopf130 , der im oberen Gehäuseteil116 , welches im Wesentlichen topfförmig ausgebildet ist, verschiebbar geführt ist. Die untere Stirnseite des scheibenförmigen Kopfs130 ist mit einem im Wesentlichen zylindrischen Stift132 verbunden. Die rückwärtige, das heißt untere Stirnseite130a des scheibenförmigen Kopfs130 liegt in der in2 dargestellten Offen-Stellung des Verschlusselements128 bzw. des Schaltventils110 auf der oberen Stirnseite des Elektromagneten124 auf und wird mit einer entsprechenden Haltekraft in dieser Position fixiert, da der Elektromagnet124 in der Offen-Stellung aktiviert ist. Befindet sich das Verschlusselement128 in seiner Ausgangsposition beim Aktivieren des Elektromagneten124 nicht in der in2 dargestellten Offen-Stellung, so wird das Verschlusselement128 in Richtung auf die obere Stirnseite des Elektromagneten124 bewegt bis die Offen-Stellung gemäß2 erreicht ist. - In dieser Position verbindet eine Druckleitung
112 , die im unteren Gehäuseteil118 vorgesehen ist, die Druckleitung106 im Gehäuse104 mit dem Druckraum102 . Dies wird ermöglicht durch einen Bereich reduzierten Durchmessers132a des zylindrischen Stifts132 . Während der Stift mit seinem untersten Bereich noch im unteren Gehäuseteil118 in einer Bohrung134 geführt ist, wird durch den Bereich reduzierten Durchmessers132a ein Ventilquerschnitt136 freigegeben, welcher dem Querschnitt der Druckleitung112 entspricht, mit dem diese in die Innenwandung der Bohrung134 mündet. Auf diese Weise wird das Zuführen von Druckmedium vom Anschlussport108 über die Druckleitung106 und den ersten Teilbereich der Druckleitung112 in die weiteren Teilbereiche der Druckleitung112 (s. unten) und schließlich in den Druckraum102 ermöglicht. Das Druckmedium strömt über den ersten Teilbereich der Druckleitung112 und den Ventilquerschnitt136 in den Ringraum der Bohrung134 und von dieser in einen weiteren Teilbereich der Druckleitung112 , der von der unteren Wandung des topfförmigen unteren Gehäuseteils118 , der unteren Stirnseite des Elektromagneten124 und einem Ringraum um den zylindrischen Stift132 innerhalb des Elektromagneten124 gebildet ist. Hierzu weist der Elektromagnet124 eine ringförmige Gestalt auf, wobei der Stift132 den Elektromagneten124 durchgreift und einen geringeren Außendurchmesser aufweist als der Innendurchmesser des ringförmigen Magneten124 . - Die untere Wandung des topfförmigen unteren Gehäuseteils
118 weist insgesamt drei Durchbrüche138 auf, von denen in2 bzw.3 in der gewählten Schnittdarstellung lediglich ein Durchbruch138 sichtbar ist. Durchbrüche138 sind entlang der Achse des zylindrischen Stifts132 mit einem Winkelabstand von 120° verteilt angeordnet und bilden den Ausgangsport110II des Schaltventils110 . - Damit kann in der in
2 dargestellten Offen-Stellung das Druckmedium über den ersten Teil der Druckleistung112 zwischen der Innenwandung des Druckraums102 und dem Ventilquerschnitt136 in den Ringraum um den Bereich reduzierten Durchmessers132a des Stifts132 eintreten, von diesem Ringraum in den weiteren Bereich der Druckleitung112 der vom unteren Gehäuseteil118 und dem Elektromagneten124 sowie der unteren Stirnseite des scheibenförmigen Kopfs130 eingeschlossen ist und gelangt schließlich über die Durchbrüche138 in den Druckraum102 . Durch die Beaufschlagung des Druckraums102 mit dem Druck des Druckmediums können entsprechende Brems- und/oder Klemmkräfte der Einrichtung100 reduziert oder vollkommen aufgehoben werden. Wird eine derartige Einrichtung100 beispielsweise in Form einer Brems- und/oder Klemmeinrichtung7 gemäß dem in1 dargestellten System eingesetzt, so wird der Schlitten1 gelöst und kann entsprechend translatorisch verschoben werden. - Wird eine nicht zulässige Betriebsweise detektiert, so kann, wie vorstehend erläutert, die Notabschaltfunktion ausgelöst werden, beispielsweise durch Drücken eines Notschalters. Hierdurch wird mittels der nicht näher dargestellten Steuereinrichtung die Bestromung des Elektromagneten
124 aufgehoben. Da auf die untere Stirnseite130a des scheibenförmigen Kopfs130 in dem betreffenden ringförmigen Bereich der Druck des Druckmediums wirkt, wird auf diesen ringförmigen Bereich und damit auf das gesamte Verschlusselement128 eine Kraft in Richtung der Längsachse des Verschlusselements128 ausgeübt. Auf diese Weise wird das Verschlusselement in extrem kurzer Zeit in seiner axialen Richtung bewegt, bis die obere Stirnseite des Kopfs130 an der oberen Innenwandung des topfförmigen oberen Gehäuseteils116 anschlägt. Diese Stellung ist in3 dargestellt. Der Öffnungsquerschnitt des Ringraums innerhalb des Elektromagneten124 um den Stift132 bildet den zweiten Ventilquerschnitt, über den das Druckmedium in der Geschlossen-Stellung an die Umgebung abgegeben wird. - In dieser in
3 dargestellten Geschlossen-Stellung ist der Ventilquerschnitt136 des ersten Teils der Druckleitung112 durch den unteren Bereich des zylindrischen Stifts132 bzw. des Verschlusselements128 abdichtend verschlossen. Das Nachströmen von Druckmedium ist somit in dieser Geschlossen-Stellung unterbunden. Gleichzeitig ist durch die Bewegung des Verschlusselements128 die untere Stirnseite130a des Kopfs130 von der oberen Stirnseite des Elektromagneten124 abgehoben, wodurch Druckmedium aus dem Druckraum102 , die Bohrungen138 , den Raum oberhalb der Bohrungen138 und unterhalb der unteren Stirnseite des Elektromagneten124 , den Ringraum um den Stift132 innerhalb des Elektromagneten124 und den Raum zwischen der oberen Stirnseite des Elektromagneten124 und die untere Stirnseite130a des Kopfs130 in Richtung auf Auslassöffnungen140 strömen, die den Waste-Port110III des Schaltventils110 bilden. Die Auslassöffnungen140 sind durch mehrere Bohrungen in der seitlichen Aussenwandung des oberen Gehäuseteils116 des Schaltventils110 gebildet. Da die Druckleitung112 innerhalb des Schaltventils110 zwischen den Auslassöffnungen140 und den Bohrungen138a durchweg vergleichsweise hohe Strömungsquerschnitte aufweist, kann sich der Druck im Druckraum102 in Folge eines durch die großen Strömungsquerschnitte großen Massenstroms sehr rasch abbauen. Damit ist eine extrem schnelle Notabschaltung der Einrichtung100 möglich. -
4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schaltventils, die sich von der in den2 und3 dargestellten Ausführungsform dadurch unterscheidet, dass der zylindrische Stift132 des Verschlusselements128 in einer Bohrung im Gehäuse114 , genauer gesagt im unteren Gehäuseteil118 des Gehäuses114 und in einer damit fluchtenden Bohrung im Kern des Elektromagneten124 geführt ist. Hierdurch wird eine verkippungs- und klemmfreie Führung des Stifts132 und damit des Verschlusselements128 erreicht. - Des Weiteren ist bei dieser Ausführungsform der Teil der Druckleitung
112 , der sich von der Eingangsöffnung113 im Gehäuse114 bzw. im unteren Gehäuseteil118 bis zum Ventilquerschnitt136 erstreckt, mit einem sich fluchtend erstreckenden weiteren Teil der Druckleitung112 in Strömungsrichtung jenseits des Ventilquerschnitts verbunden. Dieser Teil mündet in eine axial verlaufende Bohrung142 als weiteren Teil der Druckleitung112 , die den Ausgangsport110II bzw. einen Teil des Ausgangsports110II des Schaltventils110 bildet. Der andere Teil des Ausgangsports110II wird gebildet durch die Querschnittsöffnung von zwei axial verlaufenden Bohrungen144 , die ebenfalls mit dem Druckraum102 verbunden sind. Die in4 rechts dargestellte Bohrung144 ist im unteren Teil in der Zeichnungsebene nach hinten gekröpft, da sie nicht den ersten Teil der Druckleitung112 , der sich an die Eingangsöffnung113 anschließt, verlaufen darf. - Selbstverständlich könnte die Bohrung
142 auch direkt im Gehäuse114 bzw. im unteren Gehäuseteil118 strömungstechnisch mit den Bohrungen144 verbunden sein, wobei sich in diesem Fall der Ausgangsport110II des Schaltventils110 durch die mit dem Druckraum102 verbundenen Querschnittsöffnungen gebildet wird. - Die axial verlaufenden Bohrungen
144 erstrecken sich bis an die untere Stirnseite130a des scheibenförmigen Kopfs130 des Verschlusselements128 , wobei die Summe der Querschnittsflächen der Bohrungen144 so groß gewählt ist, dass sich ein ausreichend schneller Druckabbau im Druckraum102 beim Überführen des Schaltventils in die Geschlossen-Stellung ergibt. - Wie aus
4 ersichtlich, ist erstreckt sich bei diesem Ausführungsbeispiel der scheibenförmige Kopf in radialer Richtung bis über den Kern oder Anker des Elektromagneten124 hinaus, wobei auch die Bohrungen144 in dem den Kern oder Anker des Elektromagneten124 umgebenden Bereich des Gehäuses114 ausgebildet sind. Hierdurch wird eine Beeinträchtigung der Geometrie des Elektromagneten und des Verlaufs der magnetischen Kraftlinien vermieden. - Im Übrigen ist die Funktionsweise der Ausführungsform nach
4 praktisch identisch mit der Funktionsweise der anhand der2 und3 beschriebenen Ausführungsformen, so dass diesbezüglich auf die vorstehenden Ausführungen verwiesen werden kann. - Anders als bei der Ausführungsform nach den
2 und3 besteht das Gehäuse114 jedoch nur aus zwei Teilen, nämlich dem oberen Gehäuseteil116 und dem unteren Gehäuseteil118 . diese können beispielsweise mittels einer nicht näher dargestellten Schraubverbindung miteinander verbunden sein. Das obere Gehäuseteil bildet dabei lediglich den Waste-Port110III und einen Anschlag für das Verschlusselement128 , so dass eine druckdichte Verbindung der Gehäuseteile116 ,118 nicht erforderlich ist.
Claims (14)
- Schaltventil für ein Druckmedium, insbesondere Notabschaltventil für eine pneumatische Klemm- und/oder Bremseinrichtung, (a) mit einem Ventilgehäuse (
114 ) mit einem Eingangsport (110I ) und einem Ausgangsport (110II ) sowie einem Waste-Port (110III ) für das Druckmedium, (b) mit einem Verschlusselement (128 ), welches in einer zwischen dem Eingangsport (110I ) und dem Ausgangsport (110II ) vorgesehenen Druckleitung (112 ) angeordnet ist, (c) wobei das Verschlusselement (128 ) mittels einer ansteuerbaren Betätigungseinrichtung (122 ) zumindest ansteuerbar von einer Geschlossen-Stellung in eine Offen-Stellung bewegbar ist, (d) wobei das Verschlusselement (128 ) mittels einer ersten Ventilfläche einen ersten Ventilquerschnitt (136 ) der Druckleitung (112 ) zwischen dem Eingangsport (110I ) und dem Ausgangsport (110II ) in der Offen-Stellung freigibt und in der Geschlossen-Stellung sperrt, (e) wobei das Verschlusselement (128 ) mittels einer zweiten Ventilfläche (130a ) einen zweiten Ventilquerschnitt (131 ) der Druckleitung (112 ), welcher den Teil der Druckleitung (112 ) zwischen dem Ausgangsport (110II ) und dem ersten Ventilquerschnitt (113 ) mit dem Waste-Port (110III ) verbindet, in der Offen-Stellung sperrt und in der Geschlossen-Stellung freigibt, und (f) wobei die zweite Ventilfläche (130a ) so am Verschlusselement (128 ) vorgesehen ist, dass sie in der Offen-Stellung so vom Druckmedium beaufschlagt wird, dass auf die zweite Ventilfläche (130a ) eine die Bewegung des Verschlusselements (128 ) von der Offen-Stellung in die Geschlossen-Stellung wirkende Kraft ausgeübt wird. - Schaltventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsquerschnitte des zweiten Ventilquerschnitts (
131 ) sowie die Strömungsquerschnitte des Ausgangsports (110II ) und der Druckleitung (112 ) zwischen dem Ausgangsport (110II ) und dem Waste-Port (110III ) groß sind gegen den ersten Ventilquerschnitt (136 ). - Schaltventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ansteuerbare Betätigungseinrichtung (
122 ) als elektromagnetische Betätigungseinrichtung ausgebildet ist, wobei das Verschlusselement bei einer Bestromung des Elektromagneten (124 ) in die Offen-Stellung überführt oder in der Geschlossen-Stellung gehalten wird. - Schaltventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (
128 ) verschiebbar im Gehäuse (114 ) geführt ist. - Schaltventil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (
128 ) als vorzugsweise zylindrischer Verschlusskolben (128 ) ausgebildet ist und dass die Umfangsfläche die erste Ventilfläche bildet. - Schaltventil nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Verschlusselement (
128 ) eine zur Richtung der Verschiebebewegung schräg verlaufende zweite Ventilfläche (130a ) aufweist. - Schaltventil nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskolben (
128 ) einen vorzugsweise zylindrischen Stift (132 ) aufweist, welcher an einem Ende mit einem scheibenförmigen Kopf (130 ) verbunden ist, wobei die erste Ventilfläche durch die Umfangsfläche des Stifts gebildet ist und die zweite Ventilfläche durch die vordere oder rückwärtige Stirnfläche des scheibenförmigen Kopfs (130 ). - Schaltventil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die vordere oder rückwärtige Stirnseite des scheibenförmigen Kopfs (
130 ) von einem Elektromagneten (124 ) beaufschlagt wird. - Schaltventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse (
114 ) zumindest zweiteilig ausgebildet ist. - Schaltventil nach einem der Ansprüche 7 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich der scheibenförmige Kopf (
130 ) in radialer Richtung bis über die Betätigungseinrichtung (122 ) hinaus erstreckt und dass die zweite Ventilfläche durch einen Teil des Bereichs der vorderen oder rückwärtigen Stirnfläche des scheibenförmigen Kopfs (130 ) gebildet ist, welcher sich in radialer Richtung bis über die Betätigungseinrichtung (122 ) hinaus erstreckt. - Brems- und/oder Klemmeinrichtung, insbesondere für eine Werkzeug- oder Produktionsmaschine, mit einem Schaltventil (
110 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Brems- und/oder Klemmeinrichtung ein Gehäuse (104 ) aufweist, in welchem ein Druckraum (102 ) zu Aufnahme eines Druckmediums vorgesehen ist, wobei das im Druckraum (102 ) enthaltene Druckmedium ein Betätigungselement beaufschlagt, welches im drucklosen Zustand Brems- und/oder Klemmkräfte auf ein Objekt ausübt und bei Beaufschlagung mit Überdruck die Brems- und/oder Klemmkräfte reduziert oder vollständig aufhebt. - Brems- und/oder Klemmeinrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (
110 ) im oder am Gehäuse (104 ) der Brems- und/oder Klemmeinrichtung angeordnet ist. - Brems- und/oder Klemmeinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventilgehäuse (
114 ) zumindest teilweise mit dem Gehäuse (104 ) der Brems- und/oder Klemmeinrichtung integriert ausgebildet ist. - Brems- und/oder Klemmeinrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Eingangsport (
110I ) und der Ausgangsport (110II ) des Schaltventils (110 ) mit im Gehäuse (104 ) der Brems- und/oder Klemmeinrichtung ausgebildeten Druckleitungen (106 ) für das Zuführen bzw. Abführen des Druckmediums verbunden ist.
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R151 | Utility model maintained after payment of second maintenance fee after six years |
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R152 | Utility model maintained after payment of third maintenance fee after eight years |
Effective date: 20141120 |
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R071 | Expiry of right |