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Leichtbauplatten
nehmen in der verarbeitenden Industrie eine zunehmend stärkere Position
ein. Ausschlaggebend dafür
sind eine Material- und somit Kostenersparnis, wirtschaftliche Herstellungsprozesse
für den
Verarbeiter und ein günstiges
Verhältnis
von Gewicht zu Festigkeit. Im Bereich des Transportwesens ermöglichen
diese Werkstoffe nicht zuletzt eine erhebliche Energie- und damit
Transportkostenersparnis.
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Gerade
im Möbelbereich
tendiert der Markt der Mitnahmemöbel
zu geringerem Gewicht. Das belegt unter anderem die Studie „Holz2020" (KNAUF UND
FRÜHWALD,
2004)
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Der
Aufbau der Leichtbauplatten nach dem Sandwich-Prinzip bildet dabei
in idealer Weise den Konsens zwischen Gewichtsersparnis und guter
mechanischer Festigkeit, da die unter Zug- bzw. Druckspannung stehenden
Lagen im äußeren Bereich
der Platte verstärkt
sind, während
die leichte Mittellage die beiden Deckschichten adhäsiv kraftschlüssig miteinander
verbindet. Dadurch entsteht ein leichtes plattenförmiges Bauteil mit
gutem Tragverhalten.
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Holzbasierte
Leichtbauplatten finden insbesondere Anwendung in der Möbelindustrie.
Weiterhin sind der Fahrzeugbau, die Verpackungsmittelindustrie und
die Baubranche als Einsatzbereiche zu nennen. In allen hier aufgezählten Bereichen
ist der Einsatz von Leichtbauwerkstoffen noch nicht ausgeschöpft und
somit ein bedeutendes Potential für die Zukunft vorhanden.
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Die
Holzwerkstoffindustrie verzeichnet seit Jahrzehnten einen klaren
Aufwärtstrend.
Die für
die Möbelindustrie
relevanten Werkstoffe Spanplatte und MDF (Mitteldichte Faserplatte)
wiesen 2005 in Europa mit einer Produktion von rund 35 Mio. m3 (Spanplatte) und 12 Mio. m3 (MDF)
einen Zuwachs von 5% im Gegensatz zum Vorjahr auf. Von dem Verbrauch
entfielen auf die Möbelindustrie
im Bereich der Spanplatte 42%, im Bereich von MDF sogar 55% (EPF
ANNUAL REPORT 2004/05). Dies verdeutlicht den starken Verbrauch
und steigenden Bedarf der Möbelindustrie
an Holzwerkstoffen. Der Wert der Rohplatten für den Möbelbau in Europa beläuft sich
damit auf fast 3 Mrd. Euro pro Jahr.
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Der
stark wachsende Markt der Mitnahmemöbel eröffnet den Leichtbauwerkstoffen
hier die Möglichkeit,
ihre Position als hervorragende Alternative für die vergleichsweise schweren
MDF- oder Spanplatten weiter auszubauen. Derzeit wird in Mitteleuropa
jeder zweite Euro für
Möbel im
Bereich der Mitnahme- und Discountermöbel ausgegeben.
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Eine
Platte mit einer Fläche
von einem Quadratmeter und einer Stärke von 20 mm wiegt in der
Ausführung
als Spanplatte (Dichte r = 700 kg/m3) 14
kg, als MDF-Platte (r = 800 kg/m3) 16 kg.
Im Vergleich dazu wiegt eine Platte gleicher Größe als Wabenplatte (r = 350
kg/m3) 7 kg. Die hier vorgestellte Schaumkernplatte (r
= 200 kg/m3) wiegt lediglich 4 kg, eine
Gewichtsersparnis von 75%. Der Trend ist dahingehend zu verzeichnen,
dass eine Verpackungseinheit von Mitnahmemöbeln maximal 25 kg wiegen darf.
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Eine
Kostenbetrachtung ist bei dem derzeitigen Stand der Entwicklung
schwierig, da die Materialpreise sich zum einen nur auf sehr kleine
Mengen beziehen, sich zum anderen die Menge der eingesetzten Rohstoffe
vom Labormaßstab
nur unter Vorbehalt auf eine industrielle Produktion hochrechnen
lässt.
Setzt man als Berechnungsgrundlage die Decklagenpreise die Quadratmeterpreise
von konventionell hergestellten Faserplatten (bzw. Spanplatten)
ein, die in dieser Form (2,5 mm) als Decklage in Frage kämen, kommt
man auf 1,25 EUR/m2 für eine Decklage Dünn-MDF (0,87
EUR/m2 für
Dünnspanplatten).
Für die
Kunststoff-Mittellage (25
mm) kann man 1,25 EUR/m2 annehmen. Dadurch
ergibt sich ein Preisbereich von 2,99 EUR – 3,75 EUR/m2 für eine 30
mm dicke Schaumkernplatte. Im Vergleich dazu kostet ein Quadratmeter
Standard-Spanplatte (30 mm) 4,60 EUR bzw. MDF (30 mm) 5,00 EUR (EUWID).
Gegenüber
der Gewichtsersparnis von 75% ist dies ein vernachlässigbarer
Kostenunterschied. Eine Wabenplatte (30 mm) mit Rahmen kostet zwischen 3,00
EUR/m2 (Spanplatten-Decklage) und 3,40 EUR/m2 (MDF). Allerdings mit 4-seitiger innenliegender
Rahmenkonstruktion, d.h. das Plattenmaß ist fix und kann nicht beliebig
verändert
werden.
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Knapper
werdende Rohstoffe und verschärfte
Richtlinien zur Verminderung von Umweltbelastungen, wie Emissionen,
werden in Zukunft dem Leichtbau als Konstruktionsprinzip Vorteile
verschaffen.
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Nach
derzeitigem Stand der Technik werden Leichtbauplatten zum einen
nach dem Wabenprinzip, sog. Wabenplatten, zum anderen mit einer
geschäumten
Mittellage, sog. Schaumkernplatten in zwei bzw. drei Schritten hergestellt.
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Schaumkernplatten
werden in einem mehrstufigen Prozess, der aus meist drei voneinander
unabhängigen
Einzelprozessen (Herstellung der Decklage, Herstellung der Mittellage,
Fügen/Verkleben
von Deck- und Mittelage) besteht, hergestellt.
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Die
Schaumkernplatte besitzt der Wabenplatte gegenüber Vorteile. So ist der Kern
durch seine isotrope, d.h. die Eigenschaften sind unabhängig von
der Richtung, Struktur in allen Richtungen in gleicher Weise belastbar
und bearbeitbar. Die homogene Struktur ist dagegen besonders wichtig
für das
Beschichten der Kanten und das Befestigen von Beschlägen, da
im Inneren nur kleinste Hohlräume
vorhanden sind. Auch können sich
auf der Oberfläche
keine Strukturen der Mittellage abzeichnen. Im Falle der Wabenplatten
mit einem Papierkern kann es bei hohen Luftfeuchtigkeiten zur Erweichung
und schlimmstenfalls zum Kollabieren der Mittellage kommen. Diese
Gefahr besteht im Falle der Schaumkernplatten nicht, da sich hier
die Mittellage zum einen nicht aus einem feuchteempfindlichen Material
aufbaut, zum anderen nur kleinste Hohlräume vorhanden sind.
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Die
Schaumkernplatte besitzt außerdem
Gewichtsvorteile gegenüber
der Wabenplatte. Die Dichte einer Schaumkernplatte beträgt 100–250 kg/m3 gegenüber
150–450
kg/m3 einer Wabenplatte.
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Ziel
der Erfindung war es nun, die Herstelltechnik, der in ihren Eigenschaften
vorteilhaften Schaumkernplatte dahingehend zu kombinieren, dass
Decklagen, Mittellagen und Plattenverbund in einem Prozessschritt
(statt in zwei oder drei) gefertigt werden. Das geschieht durch
die beschriebene Fertigung von Schaumkernplatten in einem Prozessschritt.
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Da
der Prozess zur Herstellung von leichten Sandwichplatten nach dem
vorgestellten Verfahren der Produktion von Span- oder MDF-Platten
größtenteils
entspricht, lässt
er sich mit geringen verfahrenstechnischen Modifikationen auf bestehenden
Anlagen durchführen.
Ein weiterer positiver Aspekt, denn Umbaumaßnahmen für die Produktion sind nur in
geringem Umfang nötig.
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Beschreibung der Erfindung
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Zusammenfassung
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Die
Erfindung beschreibt einen Prozess zur Herstellung von Holzwerkstoffplatten
in Sandwichbauweise mit wenigstens einer geschäumten Mittellage. Die Deckschichten
werden hierbei in einem Fertigungsprozess mit der oder den Mittellagen
hergestellt.
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Darstellung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine leichte und stabile Holzwerkstoffplatte
und ein Verfahren zu ihrer Herstellung freizustellen.
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Erfindungsgemäß wird hierbei
mindestens eine leichte Mittellage (Dichte ~100 g/m3)
zwischen mindestens zwei Holzwerkstoffschichten angeordnet. Dies
ermöglicht
eine sehr leichte (~200 kg/m3) und zugleich
feste Ausbildung der Platte.
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Die
Decklagen sind hierbei aus lignocellulosehaltigem Material aufgebaut.
Die Mittellage wird aus schäumbaren
Ausgangsstoffen in flüssiger
oder fester Form, erfindungsgemäß insbesondere
Kunststoffgranulat, ausgebildet, welche bei Wärmeeinwirkung einmalig ihr
Volumen vergrößern und
bei Abkühlung
aushärten. Dieser
Ausgangsstoff kann im nicht expandierten Zustand problemlos einem
hohen Pressdruck und prozessbedingten Temperaturen ausgesetzt werden.
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Die
Herstellung von Sandwich-Verbundelementen ist aus der Technik bekannt.
Diese können
entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich hergestellt werden,
wobei bei letzterem die Decklagen bereits vorher in einem gesonderten
Prozess gefertigt wurden.
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Diskontinuierliche
Verfahren bringen mit sich, dass nicht endlos zuführbare Decklagen,
wie dünne Span-
oder MDF-Platten, zusammen mit der oder den Mittellagen, zu mehrlagigen
Elementen verbunden werden können.
Die Decklagen werden dabei einzeln und vorformatiert mit bereits
vorgefertigten Mittellagen in einem kalten Pressvorgang verklebt,
so dass ein mindestens dreischichtiger Aufbau entsteht. Es sind
folglich zur Herstellung mindestens drei getrennte Prozesse notwendig,
Herstellung der Decklagen, Herstellung der Mittellage und Verbindung
von Decklagen und Mittellage.
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Kontinuierliche
Verfahren können
entsprechend bei endlos zuführbaren
Materialien, wie Folien oder Papieren eingesetzt werden. Methoden
sind aus
DE 1609668
A oder
DE 1247612
A bekannt. Hierbei wird die Mittellage kon tinuierlich direkt
zwischen zwei Deckschichten eingebracht, welche dann gemeinsam eine
Doppelband-Heißpresse
durchlaufen. Im Durchlauf durch die kontinuierliche Presse wird
der Aufschäumprozess durch
das oben und unten mitlaufende Band isochor, d.h. der Abstand (das
Volumen) zwischen den Pressbändern
bleibt konstant, begrenzt, um die vordefinierte Plattendicke zu
erzielen. Sobald der Aufschäumprozess beendet
ist und sich eine selbst stützende
Matrix in der Mittellage ausgebildet hat, kann die Sandwichplatte formatiert
werden. Das kontinuierliche Verfahren bedeutet gegenüber dem
diskontinuierlichen Verfahren eine Reduktion von drei auf zwei Prozessschritte.
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Aus
DE 102004006385 A1 ist
ein Prozess bekannt, der die Verfahren der Deck- und Mittellagenherstellung kombiniert
und in einen Verfahrensschritt zusammenführt. Hierbei wird eine Kunststoffschicht
zwischen zwei Holzwerkstoffschichten eingebracht und gemeinsam in
eine Presse eingebracht. Der thermisch aktivierbare Kunststoff entwickelt
dabei einen Druck auf die Deckschichten, die dadurch zu sehr hoher
Dichte verpresst werden. Fraglich ist, ob hierdurch die erforderlichen
Dichten von 800 kg/m
3 erreicht werden können. Den Decklagen
einer Sandwichplatte kommen besondere Festigkeitsfunktionen zu.
Daher müssen
diese Lagen eine Dichte aufweisen, durch die sie in der Lage sind,
entsprechende Belastungen aufzunehmen und gleichzeitig die notwendigen
Oberflächeneigenschaften
für anschließende Prozesse,
wie beispielsweise Lackierungen oder Beschichtungen bereitzustellen.
Bei Herstellung einer MDF-Platte
in einer kontinuierlichen Presse werden Pressdrücke von 4 N/mm
2 erreicht,
die zu einer starken Verdichtung der Holzfasern mit Dichten von bis
zu 800 kg/m
3 führen. Eine solche Dichte wird
als ausreichend angesehen, die gewünschte Stabilität zu liefern
und weitere Be- und Verarbeitungen der Oberfläche zu ermöglichen.
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Unter
DE 102004006385 A1 ist
beschrieben, dass „der
thermisch aktivierbare Kunststoff (...durch Wärme) aufschäumt und sich ausdehnt. Dadurch
wird das auf der Oberseite und der Unterseite der befindliche Holzwerkstoffmaterial
gegen die Presse gedrückt,
wodurch an der Oberseite und an der Unterseite eine sehr hohe Dichte
und dementsprechend eine sehr hohe Festigkeit der HWS verwirklicht
wird."
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Das
Aktivieren eines aufschäumbaren
Kunststoffes führt
zu einer Expansion. Der unbehinderte Schaum würde ein Volumen vf,
den sog. Freischaum, mit einer korrelierenden Dichte rf annehmen.
Wird diese Expansion räumlich
begrenzt (Solldichte ρs),
so hat dies einen Schäumdruck
zur Folge, mit dem der Kunststoff gegen die Presse oder Stützform arbeitet.
Dieser Druck ist abhängig
vom Verdichtungsgrad E, also dem Verhältnis aus Solldichte zu Dichte
des Freischaums. Im Falle von polyurethanbasiertem Kunststoff beispielsweise
mit einem Verdichtungsgrad von 2,5 erreicht der Druck etwa 1,5 bar
(KAPPS UND BUSCHKAMP, 2000), d.h. weniger als 4%
des notwendigen Druckes um harte und verwendbare Decklagen zu bilden.
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Auf
den Pressvorgang einer Heißpresse
projiziert, in der die Deckschicht durch eben diesen vom Kunststoff
ausgeübten
Druck verdichtet werden soll, würde
das einen Pressdruck von 1,5 bar entsprechend 0,15 N/mm2 bedeuten.
Auch wenn zu beachten ist, dass andere Schaumsysteme in der Lage
sein können,
höhere
Drücke
zu produzieren, ist es wenig wahrscheinlich, dass hierdurch die
gewünschte
Verdichtung erreicht wird.
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Die
vorgestellte Erfindung grenzt sich insbesondere in diesem Punkt
vom
DE 102004006385
A1 ab. In der hier vorgestellten Erfindung findet erst
eine Verdichtung der Decklagen und danach eine Ausbildung der Mittellage
statt.
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Aufgabe
dieser Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche
die Vorteile des diskontinuierlichen (dreistufigen) und kontinuierlichen
(zweistufigen) Verfahrens kombiniert und eine Methode bereitstellt, die
es erlaubt, Sandwichelemente in einem einstufigen Prozess herzustellen,
wobei die Decklage weiterhin aus lignocellulosehaltigen Ausgangsmaterialien
besteht und die Ausbildung der Decklage jedoch unmittelbar vor dem
Expandieren der Mittellage innerhalb des Herstellungsprozesses erfolgt.
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Bei
der hier vorliegenden Erfindung kann das Deck- und Mittellagenmaterial
gemäß der Standardverfahren
für Holzwerkstoffplatten
gestreut werden. Dieses kann in einzelnen Schichten geschehen, d.h.
es werden nacheinander Decklage, Mittellage und wieder Decklage
gestreut, oder die Mittellage wird nach dem Streuen der beiden Decklagen
durch einen Keil eingebracht, der die Matte horizontal auftrennt
und am hinteren Längsende
eine Einbringvorrichtung für
die Bildung der Mittellage besitzt. Ein ähnlicher Keil wird heute bereits für das Einbringen
von Wasserdampf in Fasermatten im Trockenverfahren eingesetzt.
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Die
so gestreute mehrschichtige Matte wird in eine kontinuierlich oder
diskontinuierlich arbeitende Heißpresse eingefahren. Ein durch
die Heißpresse
aufgebrachter hoher Anfangsdruck komprimiert die mehrschichtige
Matte, wobei sich in den Decklagen eine hohe Dichte ausbildet. Die
noch nicht expandierte Mittellage bildet dabei eine Trennschicht
zwischen den zwei bereits gebildeten Deckschichten. Nachdem die
Deckschichten ausgebildet sind, hat die Mittelschicht die Aktivierungstemperatur
des Kunststoffs erreicht, und dieser beginnt sich auszudehnen. Die
Presse wird nun auf die vordefinierte Zieldicke gefahren bzw. die
Decklage vom entstehenden Druck auf die gewünschte Zieldicke gedrückt. In
dieser Position wird die Sandwichplatte so . isochor gehalten und
abgekühlt
bis der Kunststoff in der Mittelschicht seine aktive Temperatur
unterschritten hat und keine weitere Expansion mehr stattfindet
bzw. keinen Druck mehr ausübt.
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Für die Einbringung
des Mittellagenmaterials gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- – Vorzugsweise
wird das Mittellagenmaterial als Pulver oder als Granulat eingebracht,
wobei ein direktes Einstreuen zwischen die Decklagen möglich ist.
Da sehr feine pulverartige Materialien jedoch zum Stauben neigen
bzw. sich ungleichmäßig auf
der Oberfläche
der bereits gestreuten Matte verteilen, ist es vorteilhaft das Mittellagenmaterial
auf ein Trägermaterial
aufzubringen, wodurch der Auftrag gleichmäßig gestaltet werden kann.
Als Trägermaterial
ist vorzugsweise ein in der Produktion vorhandenes Material zu wählen, z.B.
lignocellulosehaltige Partikel, aber auch produktionsfremde Materialien
sind möglich.
Diese besitzen entweder eine ausreichende Oberflächenrauigkeit, so dass die
feinen Kunststoffpartikel anhaften, oder sie werden mit einem Klebstoff
oder mit Feuchtigkeit haftend gemacht. Möglich ist auch eine Haftung
durch statische Aufladung des Träger-
oder Mittellagenmaterials.
- – Eine
weitere Möglichkeit
bietet die Einbringung von beladenen Faservliesen in die gestreuten
Matten. Die Faservliese werden hierbei in einem getrennten Prozess
mit pulverartigen Materialien infiltriert oder flüssigen Substanzen
benetzt. Das Fasermaterial kann zu Rollen aufgewickelt werden. Bei
der Streuung der Holzwerkstoffmatten wird das auf diese Weise beladene
Vlies wieder abgewickelt und gelangt so zwischen die Decklagen.
- – Eine
weitere Möglichkeit
besteht in der Teilung der gestreuten Matte gefolgt von einer anschließenden Einbringung
der Mittellage über
eine spezielle Vorrichtung, bei der in Analogie zu einem so genannten Dampfschwert
die Mittellage entweder in flüssiger
oder in Pulverform zwischen die Decklagen gebracht wird.
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Entscheidend
für die
Verwendung eine dieser Optionen im Rahmen der vorgestellten Erfindung
ist, dass bei der Herstellung des Sandwichmaterials in der Heißpresse
zuerst bei hohen Pressdrücken
die Decklagen verdichtet und gehärtet
werden und anschließend
die Mittellage aufgeschäumt
wird.
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Ausführliche Beschreibung der Erfindung
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Einleitung
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Das
Konzept mehrschichtige und durch eine Mittelschicht auf Abstand
gehaltene Sandwichkonstruktionen zu verwenden wurde historisch erstmalig
im Jahre 1820 von dem französischen
Erfinder Duleau beschrieben. Einzug in die Verwendung fand dieses
Konstruktionsprinzip jedoch erst am Anfang des 20. Jahrhunderts
im Flugzeugbau. Hier waren es insbesondere Balsamittellagen, die
mit Furnierlagen beschichtet wurden. Dies geschah jedoch nicht aus
Wertschätzung
der Effizienz des strukturellen Prinzips sondern aufgrund der Knappheit
an alternativem Material. In den späten 1940er Jahren begann die
Entwicklung der Wabenplatte, die meist mit einer hexagonalen Zellform
als Mittellage ausgestattet war. Mit der Erfindung von Polyvinylchlorid
(PVC) und Polyurethan (PUR) in den 1960er Jahren wurde diese Mittellage
auch aus Schaumsystemen geformt (ZENKERT, 1997).
Heutzutage werden unterschiedliche Materialien sowohl für die Deckschicht
als auch für
den aussteifenden Kern verwendet.
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Bis
vor einigen Jahren bestand die Motivation zur Entwicklung neuer
Leichtbausysteme, insbesondere im Möbelsektor, in der Gewichtsreduktion
einhergehend mit der Möglichkeit
dickere Werkstoffe als Designelemente einsetzen zu können. Darüber hinaus
wurden durch diese Konstruktionsweise der Transport und die Handhabung
bzw. der Aufbau wesentlich vereinfacht, und das verringerte Gewicht
wirkte sich positiv auf die Transportkosten aus (MICHANICKL,
2006). Steigende Energie- und Rohstoffkosten fügen diesen
Argumenten gegenwärtig
eine weitere Dimension hinzu. Es geht nicht mehr nur um die klassische
Verringerung des Gewichtes sondern auch um die intelligente Nutzung
der knapper und somit teurer werdenden Ressourcen.
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Motivation
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Die
Holzwerkstoffindustrie verzeichnet seit Jahrzehnten einen klaren
Aufwärtstrend.
Die für
die Möbelindustrie
relevanten Werkstoffe Spanplatte und MDF (Mitteldichte Faserplatte)
wiesen 2005 in Europa mit einer Produktion von rund 35 Mio. m3 (Spanplatte) und 12 Mio. m3 (MDF)
einen Zuwachs von etwa 5% gegenüber dem
Vorjahr auf. Von dem Verbrauch entfielen auf die Möbelindustrie
im Bereich der Spanplatte 42%, beim MDF sogar 55% (EPF,
2005). Der Wert der Rohplatten für den Möbelbau in Europa beläuft sich
damit auf fast 3 Mrd. Euro pro Jahr. Mittelfristig könnten bis
zu 30% der Holzwerkstoffplatten durch Leichtbauplatten ersetzt werden
(EIERLE, 2005).
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Der
stark wachsende Markt der Mitnahmemöbel eröffnet den Leichtbauwerkstoffen
die Möglichkeit
seine Position als Alternative für
die dominierenden aber vergleichsweise schweren MDF- oder Spanplatten
weiter auszubauen. Gerade im Segment der Mitnahmemöbel tendiert
der Markt zu Möbeln
mit geringem Gewicht (KNAUF und FRÜHWALD, 2004). Derzeit
wird in Mitteleuropa jeder zweite Euro für Möbel im Bereich der Mitnahme-
und Discountermöbel
ausgegeben. Das Prinzip der Mitnahmemöbel beruht auf der sofortigen
Mitnahme der in flachen Paketen abgepackten Ware. Der Kunde nimmt
die Ware selbstständig
aus dem Regal in einem Selbstabholer-Lager. Zu diesem Zweck muss
das Gewicht der Verpackungseinheiten so abgestimmt sein, dass es
von jedem Kunden problemlos bewältigt
werden kann. Große
Möbelstücke werden
aus diesem Grund in mehrere Pakete aufgeteilt. Kann das Gewicht
einzelner Möbelteile
verringert werden, reduziert sich der Verpackungsaufwand erheblich,
da mehr Einzelteile pro Verpackungseinheit zusammengefasst werden
können. Die
Tendenz geht zu einem maximalen Gewicht von 25 kg. Für den Kunden
ergeben sich weitere Vorteile beim Aufbau des Möbels, da die Handhabung durch
das geringe Gewicht wesentlich vereinfacht wird (EIERLE, 2005).
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Beim
direkten Vergleich der Gewichte von Standardmöbelplatten können deutliche
Unterschiede ausgemacht werden. Eine Holzwerkstoffplatte mit einer
Fläche
von einem Quadratmeter und einer Stärke von 20 mm wiegt in der
Ausführung
als Spanplatte (Dichte ρ =
700 kg/m3) 14 kg, als MDF-Platte (ρ = 800 kg/m3) 16 kg. Im Vergleich dazu wiegt eine Leichtbau-Wabenplatte
(ρ = 350
kg/m3) mit gleichen Dimensionen 7 kg. Die im
Folgenden vorgestellte Schaumkernplatte (ρ = 200 kg/m3)
wiegt lediglich 4 kg. Der Trend zu leichten Werkstoffen ist also
nachvollziehbar.
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Die
Vorteile des Sandwichdesigns sind vielfältig und beinhalten neben einer
hohen spezifischen Steifigkeit und einem günstigen Verhältnis von
Gewicht zu Festigkeit ein hohes Energieabsorptionsvermögen, z.B. akustische
Energie, und eine gute thermische Isolationsfähigkeit. Als nachteilig werden
insbesondere die unausgereiften Herstellungsprozesse, die problematische
Qualitätskontrolle
und Schwierigkeiten bei der mechanischen Verbindung von Einzelkomponenten
eingestuft (DAVIES, 2001; BRUNNER, 1995).
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Der
klare Gewichtsvorteil der Leichtbauwerkstoffe wird in den meisten
Fällen
jedoch durch preisliche Nachteile wieder aufgehoben. Das liegt in
der Regel daran, dass die Herstellung deutlich aufwändiger ist
als bei den Standardprodukten der Holzwerkstoffindustrie. Auch die
eingesetzten Gewicht sparenden aber teuren Rohstoffe führen häufig zu
einer Erhöhung
des Preises. Das Ziel muss demzufolge sein, die Effektivität bei der Herstellung
von Leichtbauwerkstoffen zu erhöhen,
indem die Kosten für
die Rohstoffe reduziert werden oder die Produktion rationeller gestaltet
wird. Nur dann kann eine Wirtschaftlichkeit beim Einsatz von Leichtbauwerkstoffen
erreicht werden, die dem Gewichtsvorteil entspricht. Das lässt sich
beispielsweise durch eine Vereinfachung des Produktionsprozesses
oder den Einsatz innovativer Materialien erreichen, die in einem
neuartigen Produktionsprozess eingesetzt werden können.
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Die
Holzwerkstoffindustrie muss sich für die Zukunft der Einzigartigkeit
des Rohstoffes Holzes noch bewusster werden, um den Verbraucher
durch holzbasierte Innovationen von der hervorragenden Eignung des Holzes
für differenzierte
Werkstoffe zu überzeugen.
Dabei können
bestehende Produktketten durch die innovative und verstärkte Nutzung
von Holz zu einer erweiterten Wertschöpfung geführt werden oder gänzlich neue Produktketten
entwickelt werden.
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Das
Thema dieser Arbeit sollte ein Anstoß sein, sich mit neuen Wegen
und Materialien in der Herstellung von leichten Verbundwerkstoffen
auseinanderzusetzen. Die Zielvorstellung war eher als eine grobe
Richtungsangabe zu sehen, als einen klar abgesteckten Rahmen zu
definieren.
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Zielsetzung
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Um
eine systematische Vorgehensweise zu gewährleisten, war es wichtig das
Projekt in Teilbereiche zu untergliedern. Die Intention war einerseits
die Entwicklung eines Leichtbauwerkstoffes auf Basis eines neuartigen
Kernschichtmaterials, andererseits die Implementierung eines innovativen
Verfahrens zur kontinuierlichen Herstellung dieses Verbundwerkstoffes.
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Die
Bereitstellung eines Materials, das den derzeitig verwendeten Leichtbaurohstoffen
in Gewicht, Festigkeit und Handhabung mindestens gleichwertig ist,
war die Grundlage für
das weitere Vorgehen.
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Dazu
wurden in einem ersten Schritt Kriterien aufgestellt, die die grundlegenden
Anforderungen an einen potenziell geeigneten Rohstoff charakterisieren.
Nach der Eingrenzung der Rahmenbedingungen wurde eine Materialvorauswahl getroffen
und der Rohstoff in orientierenden Untersuchungen auf seine prinzipielle Tauglichkeit
hin überprüft. Wurde
eine Eignung festgestellt, konnten im Anschluss weitere Untersuchungen durchgeführt werden.
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Darauf
aufbauend galt es einen Produktionsprozess zu entwickeln, der eine
kontinuierliche Produktion von Leichtbauplatten ermöglicht.
Für eine
zukünftige
industrielle Umsetzung war es wesentlich, dass das Verfahren mit
lediglich geringen Modifikationen auf bestehenden Anlagen eingesetzt
werden kann.
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Im
systematischen Vorgehen wurden folgende Arbeitsschritte definiert:
- • Charakterisierung
der notwendigen Eigenschaften eines Mittellagenmaterials im Rahmen
einer kontinuierlichen industriellen Produktion
- • Wahl
eines geeigneten Materials auf Basis der festgelegten Kriterien
- • Simulation
des Prozesses zur Modellierung der verfahrenstechnischen Parameter
- • Erprobung
des Verfahrens im Labormaßstab
- • Optimierung
des Prozesses aufgrund der Charakterisierung der hergestellten Platten
anhand ausgewählter
mechanisch-physikalischer Untersuchungen und abbildender Verfahren
- • Erprobung
anderer Materialien für
Deck- und Mittellagen
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Um
den entwickelten Werkstoff aus dem Labormaßstab auf eine industrielle
Produktion übertragen
zu können,
wurden Vorüberlegungen
angestellt, die die dazu notwendigen Parameter aufzeigen sollen.
Dadurch sollte es erleichtert werden eventuellen und vermutlichen
Einflüssen
in einer zukünftigen
Entwicklungsstufe zu begegnen.
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Stand der Technik
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In
diesem Kapitel soll ein Überblick über den
vorhandenen Kenntnisstand auf dem Gebiet der Leichtbauwerkstoffe
gegeben werden. Es wird aufgezeigt, welche Leichtbaukonzepte auf
Sandwichbasis bestehen und wie diese aktuell umgesetzt und realisiert
werden. Ausgeklammert wird in diesem Zusammenhang die Herstellung
von leichten 'einlagigen' Holzwerkstoffplatten,
wie MDF, OSB oder auch leichten Varianten von Wood Plastic Composites.
Diese Platten verfolgen ein anderes Konzept und werden meist durch
den Einsatz geringerer Pressdrücke
als üblich
oder durch die Verwendung aufschäumender
Klebstoffe oder Füller
hergestellt. Dadurch wird diesen Werkstoffen eine geringere Dichte
gegeben und somit eine Gewichtsersparnis erzielt (KAWASAKI
et al., 1998).
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Leichtbauplatten
nach dem Sandwichprinzip basieren auf einer Mehrschichtigkeit mit
unterschiedlicher Dichte und Materialauswahl in den einzelnen Schichten.
Sie bestehen aus tragenden Decklagen und einer stützenden
Mittellage mit geringer Dichte. Es haben sich hier insbesondere
Waben- und Schaumkernplatten auf dem Markt etabliert. Wabenplatten
sind primär
mit einem Kern aus Papierwaben gefertigt, Schaumkernplatten vorrangig
mit einem Kern aus Polyurethan- oder Polystyrolschäumen.
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Grundlagen für den Leichtbau
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Aufbau von Sandwichplatten
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Ein
Sandwichbauteil gliedert sich im Wesentlichen in drei Hauptelemente.
Zwei dünne
und hochfeste Decklagen aus Metall, Kunststoff oder Fasermaterial
werden vom Kern, einer stützenden
Mittellage geringer Dichte, in einem definierten Abstand gehalten.
Der Verbindung dieser drei Elemente untereinander kommt hierbei
besondere Bedeutung zu. Sandwichstrukturen werden daher auch unter
dem Namen Kernverbund geführt.
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In
Kernverbänden
stellt das Prinzip der effektiven Materialverteilung die nächste Stufe
der Gewichtsersparnis vom I-Träger
(alt: Doppel-T-Träger)
dar. Eine hohe Biegesteifigkeit wird durch eine Verstärkung der Stellen
erreicht, die am weitesten von der neutralen Faser entfernt positioniert
sind. Bei einer Biegebelastung nehmen der Ober- und der Untergurt
die Druck bzw. Zugkräfte
auf. In der symmetrischen Mittelachse befindet sich die neutrale
Faser. Hier treten die stärksten
Schubkräfte
auf. Das Material muss dort besonders widerstandsfähig gegen
Scherversagen sein. Der Steg gewährleistet
die Verbindung von Ober- und
Untergurt. Der solide Verbund der drei Elemente verhindert ein Abscheren
der Einzellagen gegeneinander.
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Im
Sandwich-Material ist der Aufbau ähnlich, jedoch werden zumeist
unterschiedliche Materialien für Deck-
und Mittellage verwendet. Der Kern besteht aus einem leichten schubfesten
Material, während
die Deckschichten aus einem festen Material von meist höherer Dichte
gefertigt sind. Der Kern hat neben der Aussteifung der Decklagen
die Aufgabe ein Knittern der Decklagen zu verhindern (MAHFUZ
et al., 2005; KÜHHORN und
GOLZE, 2002). Ein Knitterversagen, also ein kurzwelliges
Beulen der Decklagen, tritt auf, wenn durch eine Biegebeanspru chung
ein entgegen gesetztes Kräftepaar
in die Decklagen eingebracht wird. Da es sich im Allgemeinen um
dünne Decklagen
ohne eigene Biegesteifigkeit handelt, müssen diese durch die stützende Kernschicht
stabilisiert werden (BERNER et al., 2004). Es ist
daher nicht verfehlt, eine Sandwichplatte als quasiunendlichen I-Träger zu bezeichnen.
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In
DIN 53290 für
die Prüfung
von Kernverbunden sind die Begriffsdefinitionen wie folgt festgelegt:
1
Kernverbund (KV) | Ein
Kernverbund ist ein Körper
aus einem relativ dicken Kern niedriger Rohdichte und relativ dünnen Deckschichten.
Kern und Deckschichten sind kraftschlüssig miteinander verbunden |
2
Deckschicht (D) | Bei
mechanischer Beanspruchung des Kernverbundes sollen die Deckschichten
Zug- und Druckkräfte aufnehmen
und den Kern örtlich
gegen Eindrücken schützen. |
3
Kern (K) | Der
Kern fixiert die Deckschichten auf den vorgesehenen Abstand und
soll bei Belastung des Kernverbundes Schubkräfte aufnehmen und Druckkräfte übertragen;
der Kern soll die Deckschichten gegen Beulen, Knicken und Knittern
stützen. |
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Die
Parameter Gewicht, Biegefestigkeit und Biegesteifigkeit hängen vom
Querschnitt ab, insbesondere von der Höhe h. Die Ausgangsplatte mit
der Dicke h = t ist ein einschichtiger Werkstoff. Durch das Einfügen einer
Mittellage von sehr geringer Dichte zwischen die jeweils halbierten
Decklagen f, sei die Gewichtszunahme von der einfachen zur zwei-
bzw. vierfachen Dicke zu vernachlässigen und somit konstant.
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Die
Biegefestigkeit σ
b gibt eine Aussage über die Kraft, die aufzubringen
ist, bis der Bruch des Werkstoffs im Biegeversuch eintritt. Sie
nimmt bei Verdoppelung der Höhe
um das Sechsfache zu, bei einer Vervierfachung der Höhe um das
Zwölffache. σ
b ist
der Quotient aus dem maximalen Biegemoment M
b beim
Bruch der Probe und deren Widerstandsmoment W:
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Die
Biegesteifigkeit EI [Nmm
2] ist ein Maß für den Widerstand
einer Probe gegenüber
einer Formänderung.
Sie setzt sich zusammen aus dem E-Modul E [N/mm
2]
und dem Flächenmoment
2. Grades/[mm
4], letzteres nach der Formel:
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Offensichtlich
ist die Abhängigkeit
des Flächenmomentes
von der Querschnittsfläche
aus der Höhe
h und der Breite b, insbesondere aber der Höhe h, die mit der 3. Potenz
eingeht. Mit zunehmender Dicke eines Werkstoffs, nimmt sein Flächenmoment
um ein Vielfaches zu und somit die Biegesteifigkeit des gesamten Werkstoffes.
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Die
drastische Erhöhung
der theoretischen Biegefestigkeiten und Biegesteifigkeiten hat ihre
Ursache natürlich
nicht im Kompositaufbau der Sandwichstruktur. Jeder andere Werkstoff
erfährt
die gleiche Änderung seiner
Festigkeiten mit zunehmender Dicke. Bemerkenswert ist hierbei jedoch
der vernachlässigbare
Gewichtsanstieg des Sandwichaufbaus.
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Für die Verwendung
als Kernschicht eignen sich neben den eingangs erwähnten leichten
Holzarten wie Balsa mit einer Rohdichte von 50–300 kg/m3 vorrangig
zellular-poröse
Materialien. Hierzu zählen
unter anderem auch Wabenstrukturen, welche im Möbelbereich derzeit vornehmlich
eingesetzt werden. Als Material für den Wabenaufbau kommen hierbei
Werkstoffe wie Papier, Kunststoff, Aluminium oder Aramid-Fasern,
eine hochbelastbare Kunstfaser, zum Einsatz. Die Waben können eine
quadratische, rechteckige, dreieckige oder gewellte Form haben.
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Zellulare Struktur von Werkstoffen
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Ein
zellularer Werkstoff kann als Material beschrieben werden, dessen
Dichte im Vergleich zu einem soliden Werkstoff deutlich herabgesetzt
ist. Die zellulare Struktur ist durch das Vorhandensein von Hohlräumen somit
als eine aus zwei Phasen bestehende Gas-Feststoff-Matrix zu charakterisieren
(BRANNER, 1995, BRUNNER, 1995).
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Vom
geometrischen Standpunkt aus lässt
sich eine zellulare Struktur durch Eckpunkte beschreiben, welche über Kanten
verbunden sind. Diese umschließen
eine Fläche,
welche wiederum die Zelle einschließen (GIBSON und ASHBY,
1997). 1 zeigt eine Auswahl an Zellformen,
wie sie in der Literatur verwendet werden, um Schäume anhand
ihrer Zellformen zu modellie ren. Die reale Anzahl der dreidimensionalen
Zellausbildungen ist bei weitem größer. Die meisten Schäume bilden
ihren Aufbau augenscheinlich nicht nur aus identisch geformten Zellen,
sondern beinhalten verschiedene Größen und Formen mit unterschiedlichen
Kanten- und Flächenausprägungen.
Doch auch zufällig
aufgebaute Schäume
folgen topologischen Regeln, durch die eine Beschreibung möglich wird. GIBSON
und ASHBY, 1997, zeigen anhand mathematischer Überlegungen, dass
die überwiegende
Zahl der Zellen in einem Schaum, unabhängig von ihrer Zellform, Flächen mit
fünf Kanten
haben muss.
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Der
Einsatz von zellularen Werkstoffen in Leichtbaumaterialien ist eine
logische Weiterentwicklung des Einsatzes leichter Hölzer, da
ja auch der Werkstoff Holz aus einer zellularen Struktur aufgebaut
ist. Die Art der Zellmatrix lässt
sich nach GIBSON und ASHBY, 1997, in drei unterschiedliche
Grundstrukturen unterteilen. Die einfachste ist die zweidimensionale
Anordnung von Polygonen, die eine Ebene mit hexagonalen Formen ausfüllt, wie
die Waben in einem Bienenstock. Sie werden daher als (Honig-)Waben
(engl. honeycombs) bezeichnet. Üblicherweise
begegnen uns solche Zellstrukturen jedoch als dreidimensionales
Gefüge,
welches dann als Schaum bezeichnet werden kann. Die Festigkeit eines
solchen Gefüges
entsteht durch die Verbindungen der Zellkanten. Hierbei stehen die
Zelllumina durch die Öffnungen
in den Wänden
untereinander in Kontakt. Man spricht von einem offenzelligen Schaum
oder Schwamm.
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Besitzen
die Zellgerüste
geschlossene Wände,
bilden diese neben den Kanten die Kontaktflächen der Zellkörper. Die
Zelllumina stehen nicht im Kontakt und es findet kein Austausch
von Zellinhalten statt. Solche Schäume werden als geschlossenzellig
bezeichnet. Geschlossenzellige Schäume besitzen gegenüber offenzelligen
eine hervorragende thermische Isolationsfähigkeit, eine ausgezeichnete
akustische Absorptionswirkung und eine, abhängig von der Anwendung, überlegene
Energieabsorption (GIBSON und ASHBY, 1997). http://www.unistuttgart.de:8020/lightstructures/
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Materialien und Herstellung
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Im
Sektor der Leichtbauplatten besteht bereits heute ein breites Spektrum
an Produktionsmethoden für
die Herstellung von Sandwichplatten. Es werden vielfältige Qualitäten mit
unterschiedlich ausgestalteten Oberflächen produziert. Für jeden
Plattentyp existiert eine individuelle Herstellungsweise, die für sich gesehen die ökonomischste
darstellt. Die Wirtschaftlichkeit hängt neben der geometrischen
Ausbildungsform der Oberfläche,
der benötigten
Produktionsquantität
und der Anzahl an Variationen, die die Produktion leisten kann, sehr
stark von den Grundmaterialien des produzierten Werkstoffes ab (DAVIES,
2001). Die Halbzeuge des Decklagenmaterials sind als Rollen
oder als Platten verfügbar.
Die Kernmaterialien können
entweder vorgefertigt verarbeitet oder in situ eingeschäumt werden.
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Produktionsübergreifend
kann der Prozess in zwei unabhängige
Schritte unterteilt werden: Zum einen die Herstellung der Decklagen
und zum anderen die Erzeugung der Mittellagen mit der Ausbildung
einer Verbindung zwischen den beiden Schichten.
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Wabenplatten
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Ein
aktuelles Leichtbaukonzept einer mehrschichtigen Komposit-Platte
stellen Wabenplatten dar (2). Die
Mehrlagigkeit entsteht aufgrund ihres geschichteten Aufbaus, der
sich aus Decklagen aufbaut, welche einen inhomogenen Kern einschließen. Der
Wabenkern kann auf vielfältige
Arten ausgebildet sein und beispielsweise aus quadratischen, rechteckigen,
dreieckigen oder gewellten Strukturen bestehen. Die geläufige Ausprägung ist
eine hexagonale Zellform. Diese bildet in der Mittellage ein symmetrisches,
sich wiederholendes Muster von Prismen, die aus Aluminium, Kunststoff,
Keramik oder Papier hergestellt sein können. Für hohe Beanspruchungen, im
Flugzeugbau oder in der Raumfahrt, werden auch Aramid- oder Glasfaserwaben verwendet.
Um eine Imprägnierung
oder eine erhöhte
Hitzebeständigkeit
herzustellen, werden viele Waben mit Harzen, üblicherweise Phenolharzen,
getränkt
(ZENKERT, 1997). Wabenplatten sind mit Dichten
von 0,15–0,3 kg/m3 und einer maximalen Dicke von 100 mm erhältlich.
Mit steigender Dicke verbessert sich durch die Vergrößerung der
leichten Mittellage das Verhältnis
von Gewicht zu Festigkeit, da die schweren Decklagen einen relativ
kleineren Anteil an der Platte einnehmen. Die Wabenstruktur bietet
exzellente mechanische Eigenschaften, eine hohe Druckfestigkeit
senkrecht zur Decklagenebene und ein insgesamt gutes Verhältnis von
Gewicht zu Festigkeit.
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Die
inhomogene Struktur des Kerns, in dem die Hohlräume einen Großteil der
Strukturelemente ausmachen, ist Ursache für Schwierigkeiten in der praktischen
Handhabung der Platten. Insbesondere in Bezug auf Schraubenverbindungen
machen sich die großen
Hohlräume
negativ bemerkbar. PETUTSCHNIGG et al., 2005, entwickelten
ein zweckmäßiges Verfahren
um Schrauben mit Hilfe von Spezialdübeln in der Fläche zu fixieren.
Für das
Einschrauben in die Kanten konnte allerdings kein geeignetes Verfahren
entwickelt werden. Die Schmalflächenbeschichtung
ist eine weitere Herausforderung, da eine direkte Beschichtung der
offenen Seitenflächen
schwierig ausführbar
ist. Über
bei der Herstellung eingelegte Rahmenkonstruktionen, die die spätere Schmalkante
darstellen, kann eine Beschichtung ermöglicht werden. Die Herstellung
ist jedoch aufwändig
und die einmalige Festlegung der Außenmaße ist bindend.
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Neue
Anlagen ermöglichen
eine quasi-kontinuierliche Fertigung von Wabenplatten. Die Papierwaben werden
fortlaufend expandiert und mit vorgefertigten Decklagen belegt.
Auch diese Herstellungsweise verwendet innen liegende Rahmen, an
denen die Platten aufgetrennt werden.
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EIERLE,
2005, beschreibt Vor- und Nachteile der Rahmenbauweise.
Der Massivholzrahmen wirkt sich einerseits vorteilhaft aus, da gängige Verbindungsmittel
und Beschläge
eingesetzt werden können,
die direkt in den Rahmen geschraubt werden. Durch den Rahmen ist
es möglich
gebräuchliche
Verfahren zur Oberflächen-
und Kantenbearbeitung anzuwenden. Nachteilig stellen sich die hohen
Kosten in der Fertigung und die Gebundenheit an eine rechteckige
Bauteilform dar. Hinzu kommt, dass die Fertigung verfahrenstechnisch schwierig
zu automatisieren ist, auch wenn erste Ansätze zu verzeichnen sind (BUSCHMEIER,
2006). Durch die Verwendung von Rahmen mit fixen Maßen, ist
ein freier Zuschnitt aus großformatigen
Rohplatten nicht möglich.
Bei einer rahmenlosen Verarbeitung der Wabenplatten sind Kernfüllmassen
im Bereich von Krafteinleitungspunkten oder Kanten unerlässlich.
In jedem Fall muss die Verarbeitung den anisotropen Eigenschaften des
Kerns angepasst sein.
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Die
Produktion von Wabenplatten ist an plane Oberflächen gebunden. Die positive
Poisson-Zahl der meisten Wabenstrukturen lässt die Ausdehnung der Wabenstruktur
nur unter Querkontraktion zu. Dadurch kann keine gewölbte Oberflächenform
mit parallelem Seitenmaß produziert
werden (ZENKERT, 1997). Abhilfe schaffen neuartige
Wabenstrukturen, die eine negative Poisson-Zahl aufweisen.
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Bei
schwankenden Luftfeuchtigkeiten kann es, insbesondere bei der Verwendung
von Papierwaben, durch die großen
Hohlräume
zu einem Kollabieren der Prismen mit einem vollständigen Festigkeitsverlust kommen. RAKUTT,
2003, äußert die
Gefahr des ungewollten Eindringens von flüssigen oder gasförmigen Medien
in die Wabenstruktur, was zu einer Schädigung des Bauteils von innen
heraus führen
kann.
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Bei
sehr dünnen
Decklagen besteht die Gefahr des sog. "Telegraphing Effect". Hierbei erzeugt die Geometrie der
Wabenstruktur ein analoges Muster auf der Oberfläche und muss meist aufwändig wieder
entfernt werden. Die Anbindung des Kerns an die Decklagen bedarf
einer sehr intensiven Produktionsüberwachung, da die Klebefläche sehr
gering ist und so schon kleine Fehlstellen eine starke Strukturschwächung initiieren können. Doch
auch bei optimaler Verklebung verfügt die aufgebrochene Struktur
der Waben nur über
eine geringe Kontaktfläche
zur Decklage. In der Folge erreichen Wabenplatten mit etwa 0,15
kg/m3 einen in Relation zum Gewicht guten
Wert, jedoch nicht das Querzugfestigkeitsniveau einer Standard-Möbelplatte
von etwa 0,3 kg/m3 .
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Aufgrund
der eingeschlossenen Luftschicht besitzen Wabenplatten eine gute
thermische Isolationswirkung. Diese ist jedoch abhängig von
der Materialwahl der Kernschicht. Metallwaben besitzen durch die
hohe Wärmeleitfähigkeit
des Metalls einen niedrigeren Wärmedurchgangswiderstand
als Kunststoff- oder Papierwaben. ZENKERT, 1997,
schreibt dem Abfall der Dichte im Kern durch größere Zellenvolumina eine größere Wirkung
auf die Isolationsfähigkeit
als der Zellform zu. Nicht-metallische Waben hingegen erhöhen ihre
Isolationseigenschaften durch die Verkleinerung der Zellweite und
somit der Erhöhung
der Dichte.
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Schaumkernplatten
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Seit
der Entwicklung der Polyurethane in den 1960er Jahren bietet sich
dem Prinzip Leichtbau eine neue Dimension an Werkstoffen, die ein
geringes Gewicht mit einer thermischen und akustischen Isolation kombinieren.
Mittlerweile haben sich neben den Polyurethanen eine Reihe weiterer
aufschäumender
Polymere etabliert. Der Aufbau der Schaumkernplatten entspricht
dem der Wabenplatten, hingegen ist der Kern aus einem homogenen
zellularen Material (3). Durch die weitgehend isotropen
Eigenschaften der Mittellage kann eine Bearbeitung unabhängig von
der Richtung erfolgen. Der Schaumkern bildet im Gegensatz zum Wabenkern
keine bis sehr kleine zellulare Hohlräume aus.
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Durch
die völlige
Ausschäumung
der Mittellage kommt es zu einer vollflächigen Verbindung zwischen dem
Kern und der Decklage.
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Der
Schaumkern kann im Produktionsprozess direkt zwischen die Decklagen
eingespritzt werden. Die Verklebung mit den Decklagen stammt dann
aus dem Aufschäumprozess,
da der Schaum in dieser Phase äußerst klebrig
ist. In diesem Fall kann auf eine separat aufgebrachte Klebefuge
verzichtet und somit ein Arbeitsschritt eingespart werden. Die Produktion
kann auch mit vorgefertigten Schaumstoffplatten erfolgen. Diese werden
mit den ebenfalls vorgefertigten Decklagen in einem gesonderten
Prozessschritt verklebt. Eine kontinuierliche Produktion ist nur
mit Decklagenmaterialien möglich,
die abgewickelt und dem Herstellungsprozess quasi-endlos zugeführt werden
können.
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In 4 ist
der Produktionsablauf einer kontinuierlichen Schaumkernplatten-Herstellung
zu sehen. Die Decklagen werden in die Fertigungslinie abgewickelt.
Nach einer optionalen Profilierung der Oberfläche werden die späteren Decklagen
erhitzt um die chemische Reaktion beim Einbringen des Kunststoffes
zu optimieren. Der mehrkomponentige Schaum wird direkt zwischen
die Decklagen gespritzt und läuft
in eine Doppelbandpresse ein. Die isochore Begrenzung lässt den
Endlosstrang auf eine vordefinierten Dicke expandieren und in der
anschließenden
Kühlsektion
aushärten.
Die Produktion verläuft
relativ langsam, da der Schaum seinen aktivierten Zustand durch
Unterschreiten einer Grenztemperatur überwunden muss, bevor er die
Kühlzone
verlässt.
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DAVIES,
2001, sieht einen Nachteil in holzhaltigen Decklagen, da
diese aufgrund der Abhängigkeit von
vorgefertigten Platten, lediglich in festgelegten Maßen produziert
werden können.
Somit eignen sie sich nicht für
eine kontinuierliche Produktion.
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Als
Vorteile von Schaumkernplatten gegenüber Wabenplatten ergeben sich
nach RAKUTT, 2003, folgende Gründe: Durch die Homogenität der Kernstruktur
kann die Bearbeitung entweder spanend, umformend oder urformend
erfolgen. Krafteinleitungspunkte müssen nicht durch das Einbringen
von Füllmassen
oder Rahmenteilen gesetzt werden, sondern der vollständige Kern
kann zur Befestigung, z.B. durch Schrauben oder Federn, genutzt
werden.
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Da
die Anbindung des Kerns über
die gesamte Fläche
erfolgt, findet kein Abzeichnen eines Oberflächenmusters statt. Eine aufwändige Nachbearbeitung
entfällt
daher. Außerdem
kann während
weiterer Prozessschritte an jedem Punkt der Platte ein gleich hoher
Druck aufgebracht werden. Die Bearbeitung der Schaumkernplatte kann
aufgrund des isotropen Charakters des Kernmaterials richtungsunabhängig erfolgen, da
die mechanischen Eigenschaften ebenso isotrop sind.
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Durch
die Verwendung eines geschlossenzelligen Schaums ist die Wasseraufnahmefähigkeit
des Kerns stark reduziert. Das macht die Schaumkernplatten unempfindlicher
gegen Luftfeuchtigkeitswechsel oder das ungewollte Eindringen von
Flüssigkeiten.
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Die
Produktion von geometrisch anspruchsvolleren Formen ist ohne weiteres
möglich,
da sich der Schaum der Decklagenausprägung anpasst. Da auf den sonst
notwendigen Klebfilm zwischen dem Kernwerkstoff und den Decklagen
verzichtet werden kann, reduziert sich der Fertigungsaufwand deutlich
(RAKUTT, 2003).
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Entwicklung des Prozesses
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Ziele
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Die
derzeitige Entwicklung der Marktanteile von Leichtbauwerkstoffen
lässt mittelfristig
auf ein weiteres Wachstum schließen. Die gesteigerte Nachfrage
lässt sich
allerdings nur sehr bedingt mit den aktuellen Produktionszahlen
und -prozessen in Einklang bringen. Ziel muss es von daher sein,
einen Prozess zu entwickeln, der in der Lage ist, eine gesteigerte
Nachfragerschicht auf einem angemessenen Preisniveau bedienen zu
können.
Gleichfalls soll der Prozess flexibel genug sein, um auf veränderliche
Situationen reagieren zu können.
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Die
Entwicklung eines kontinuierlichen Verfahrens zur Herstellung von
Leichtbauplatten sollte somit eine Grundlage für zukünftige Leichtbauprodukte bilden.
Die Idee basiert auf dem Konzept mehrere Prozessschritte in einen
einzigen Prozessschritt zu vereinen. Die Herstellung von Sandwich-Verbundelementen
ist aus der Technik bekannt. Diese können entweder kontinuierlich
oder diskontinuierlich hergestellt werden, wobei bei letzterem die
Decklagen bereits vorher in einem gesonderten Prozess gefertigt
wurden.
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Diskontinuierliche
Verfahren bringen mit sich, dass nicht endlos zuführbare Decklagen,
wie dünne Span-
oder MDF-Platten, zusammen mit der oder den Mittellagen, zu mehrlagigen
Elementen verbunden werden können.
Die Decklagen werden dabei einzeln und vorformatiert mit bereits
vorgefertigten Mittellagen in einem kalten Pressvorgang verklebt,
so dass ein mindestens dreischichtiger Aufbau entsteht. Es sind
folglich zur Herstellung mindestens drei getrennte Prozesse notwendig,
Herstellung der Decklagen, Herstellung der Mittellage und Verbindung
von Decklagen und Mittellage.
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Kontinuierliche
Verfahren können
entsprechend bei endlos zuführbaren
Materialien, wie Folien oder Papieren eingesetzt werden. Methoden
sind aus
DE 1609668
A (
JUNGBLUT et al., 1972) oder
DE 1247612 A (
SÜLLHÖFER, 1965)
bekannt. Hierbei wird die Mittellage kontinuierlich direkt zwischen
zwei Deckschichten eingebracht, welche dann gemeinsam eine Doppelband-Heißpresse
durchlaufen. Im Durchlauf durch die kontinuierliche Presse wird
der Aufschäumprozess
durch das oben und unten mitlaufende Band isochor begrenzt, um die
vordefinierte Plattendicke zu erzielen. Sobald der Aufschäumprozess
beendet ist und sich eine selbst stützende Matrix in der Mittellage
ausgebildet hat, kann die Sandwichplatte formatiert werden. Das
kontinuierliche Verfahren bedeutet gegenüber dem diskontinuierlichen
Verfahren eine Reduktion von drei auf zwei Prozessschritte.
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Aufgabe
dieser Arbeit ist es, die Vorteile des diskontinuierlichen (dreistufigen)
und kontinuierlichen (zweistufigen) Verfahrens zu kombinieren und
eine Methode bereitzustellen, die es erlaubt, Sandwichelemente in
einem einstufigen Prozess herzustellen, wobei die Decklage aus lignocellulosehaltigen
Ausgangsmaterialien besteht und die Ausbildung der Decklage jedoch
unmittelbar vor dem Expandieren der Mittellage innerhalb des Herstellungsprozesses
erfolgt.
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Bei
der hier vorliegenden Erfindung wird das Deck- und Mittellagenmaterial
gemäß der Standardverfahren
für Holzwerkstoffplatten
gestreut. Dieses kann in einzelnen Schichten geschehen, d.h. es
werden nacheinander Decklage, Mittellage und wieder Decklage gestreut,
oder die Mittellage wird nach dem Streuen der beiden Decklagen durch
einen Keil eingebracht, der die Matte horizontal auftrennt und am
hinteren Längsende eine
Einbringvorrichtung für
die Bildung der Mittellage besitzt. Ein ähnlicher Keil wird heute bereits
für das
Einbringen von Wasserdampf in Fasermatten im Trockenverfahren eingesetzt.
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Die
so gestreute mehrschichtige Matte wird in eine kontinuierlich oder
diskontinuierlich arbeitende Heißpresse eingefahren. Ein durch
die Heißpresse
aufgebrachter hoher Anfangsdruck komprimiert die mehrschichtige
Matte, wobei sich in den Decklagen eine hohe Dichte ausbildet. Die
noch nicht expandierte Mittellage bildet dabei eine Trennschicht
zwischen den zwei bereits gebildeten Deckschichten. Nachdem die
Deckschichten ausgebildet sind, hat die Mittelschicht die Aktivierungstemperatur
des Kunststoffs erreicht, und dieser beginnt zu expandieren. Die
Presse wird nun auf die vordefinierte Zieldicke gefahren. In dieser
Position wird die Sandwichplatte so lange isochor gehalten und abgekühlt bis
der Kunststoff in der Mittelschicht seine aktive Temperatur unterschritten
hat und keine weitere Expansion mehr stattfindet bzw. keinen Druck
mehr ausübt.
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Material
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In
diesem Abschnitt sollen die in den Versuchen verwendeten Rohstoffe
sowie die Vorbehandlung derselben vorgestellt werden. Zusätzlich wird
anhand der Kriterien für
das Mittellagenmaterial eine Charakterisierung des zu wählenden
Rohstoffs gegeben und das auf dieser Basis gewählte Material vorgestellt.
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Decklagenmaterial
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Grundlage
der Idee des Prozesses war die Einbettung/Anlehnung in/an bestehende
Holzwerkstoffprozesse. Dies war die Voraussetzung um ein neu entwickeltes
Verfahren in einer späteren
Implementierung im industriellen Maßstab wirtschaftlich einsetzen
zu können.
Daher war von Anfang an der Rohstoff Holz in Form von Holzfasern
oder Holzspänen
als Decklagenmaterial. Da in diesem Stadium der Versuche das Hauptaugenmerk
eher auf die grundsätzliche
Machbarkeit des Prozesses gerichtet war, fiel die Wahl des Decklagenmaterials
auf ein Standardprodukt der Holzwerkstoffindustrie. Auch die Vorbehandlung,
d.h. die Konditionierung und Beleimung der Fasern bzw. der Späne, erfolgte
nach einem gebräuchlichen
Beleimschema. Dadurch konnte sichergestellt werden, dass die Decklagen
aller Platten auf der gleichen Grundlage hergestellt wurden.
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Mittellagenmaterial
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Einer
der entscheidenden Punkte im Rahmen dieser Arbeit war die Ermittlung
und die Erprobung eines Mittellagenmaterials, welches eine Integration
des Herstellungsprozesses unter den gegebenen Voraussetzungen in
einer bestehenden kontinuierlichen Holzwerkstoffproduktion ermöglicht.
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Kriterien für das Mittellagenmaterial
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Der
Wahl eines geeigneten Mittellagenmaterials gingen zahlreiche Überlegungen
voraus, in deren Summe sich ein Eigenschafts- und Anforderungsprofil
widerspiegeln sollte. Durch diese Charakterisierung sollte im Vorfeld
eine Eingrenzung getroffen werden, die die Auswahl eines zweckmäßigen Rohstoffs
ermöglicht.
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Grundgedanke
aller Überlegungen
war die Bildung der leichten Mittellage während des Prozesses. Diese
sollte in einem Verfahrensschritt direkt nach dem Ausbilden der
Decklagen in der Presse entstehen. Das Mittellagenmaterial musste
also durch einen äußeren Parameter,
wie Temperatur oder Feuchtigkeit, eine Dimensionsänderung
erfahren können.
Wichtig hierbei war die starke Fixierung auf eine definierte Aktivierung
in der Heißpresse.
Ein Ausdehnen vor dem Presseneinlauf sollte in jedem Fall vermieden
werden. So konnte die Aktivierungsart bereits zu diesem Zeitpunkt
festgelegt werden. Da jede Art von chemischer Expansion nach dem
Zusammenbringen der Reaktionspartner startet, konnte für die Expansion,
durch die in der Heißpresse vorherrschenden
Bedingungen, nur eine thermisch- oder feuchtigkeitsindizierte Aktivierung
in Frage kommen. Die Expansionsfähigkeit
im Prozess war die Basis aller weiteren Kriterien. Die Vergrößerung des
Volumens impliziert im Allgemeinen die Verringerung der Dichte.
So war eine geringe Dichte nach der Expansion für die Zielvorstellung einer
leichten Sandwichplatte maßgeblich.
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Um
die notwendigen Festigkeiten zu erreichen, muss der Werkstoff in
Relation zum Gewicht über
gute spezifische mechanische Eigenschaften verfügen. Für den Kern bedeutet dies ein
gewisses Maß an
Schubfestigkeit, da die vorherrschenden Scherkräfte in der Mittellage am größten sind.
Da es die Aufgabe des Kernmaterials ist, die Decklagen in einem
definierten Abstand zu halten, muss der Kern nach dem Aushärten in
der Lage sein, Druckkräfte
aufnehmen zu können.
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Die
Produktion des Sandwichmaterials soll in einem einzigen Verfahrensschritt
durchgeführt
werden können.
Da der Verbindung von Deck- und Mittellage eine besondere Bedeutung
für die
Festigkeit der Platte zukommt, muss die Verklebung sehr sorgfältig ausgeführt werden.
Das geschieht entweder durch einen Klebstoff, der die Einzellagen
miteinander verbindet oder durch die Adhäsionskraft der Mittellage selbst.
Die Applikation eines Klebstoffes während des Pressenvorgangs scheint
verfahrenstechnisch problematisch. Daher ist es notwendig, dass
die Mittellage vor, spätestens
jedoch während,
der Expansion so viel eigene Adhäsionskraft
entwickelt, dass eine ausreichende Verklebung mit den Decklagen
stattfindet.
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Der
neu zu entwickelnde Prozess für
die Herstellung von Leichtbauplatten soll aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten
idealer Weise auf bestehenden Produktionsanlagen in der Holzwerkstoffindustrie
eingesetzt werden können.
Um die Integrierbarkeit des Materials in den neu entwickelten Prozess
zu gewährleisten,
ist es erforderlich, dass das Material faserähnliche Eigenschaften aufweist.
Das bedeutet, die Handhabung vor und während des Applizierens sollte
den gegenwärtig
verwendeten Rohstoffen gut entsprechen. Der Streuprozess der beleimten
Fasern vor dem Presseneinlauf müsste
im Idealfall lediglich um eine Auftragsprozedur erweitert werden.
Voraussetzung hierfür
ist eine Streufähigkeit
des Mittellagenmaterials. Alternativ wäre das Aufbringen eines niedrigviskosen
Mediums denkbar, welches zwischen den gestreuten Decklagenvliesen
aufgetragen wird.
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Beim
Einlauf in die Heißpresse
findet eine starke Verdichtung der Decklagen statt. In dieser Phase
ist die Mittellage noch inaktiv. Erst nach Aktivierung durch einen
der zuvor genannten Parameter beginnt eine Expansion. Die Pressdrücke erreichen
im ersten Drittel der Presse bis zu 4,5 N/mm2.
Das eingebrachte Material muss in der Lage sein, diesen Pressdruck
unbeschadet zu überstehen,
damit es zu keiner Schädigung
kommt, durch die eine spätere
Reaktion schlimmstenfalls verhindert wird.
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Faserstoffe
sind in der Lage flüssige
Stoffe zu absorbieren. Bei Verwendung eines flüssigkeitsbasierten Mediums
besteht die Gefahr eines Wegschlagens. Hierbei benetzt die Flüssigkeit
die Oberfläche
der Faser und wird von dieser aufgenommen. Auch können die
Zwischenräume
der Fasern Flüssigkeiten
durch Kohäsionskräfte so umverteilen,
dass diese sich nicht mehr an dem vorgesehenen Ort im Faservlies
befinden. Aufgrund des durch die Presse aufgebauten Pressdrucks
ist es möglich,
dass Mittellagenmaterial in die Decklagen wegschlägt und sich
zwischen den Fasern einlagert. Die Ortsgebundenheit während des
Durchlaufs durch die Heißpresse
ist also bedeutsam, damit keine Verschiebungen in der Fasermatrix
stattfinden.
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Ein
durchschnittlicher moderner Pressvorgang für eine Standard-MDF-Platte (19 mm) dauert
bei einem Presszeitfaktor von 10 s/mm in der Regel etwa drei Minuten.
Während
dieser Zeit erfolgen mit der Verdichtung der Holzpartikel, die Plastifizierung
des Leimes und die Kalibrierung der kompaktierten Platten. Es ist offensichtlich,
dass die Herstellung der mehrschichtigen Platten mehr Zeit beansprucht,
als die Produktion eines Holzwerkstoffes, der aus lediglich einem
Material besteht. Dennoch muss sich insbesondere die Aushärtung der
Mittellage in einem adäquaten
zeitlichen Rahmen bewegen. Da die Platte solange in einem isochoren Zustand
verbleiben muss bis keine Ausdehnung mehr stattfin det, müssen sie
entweder solange in der Presse verbleiben oder in eine Form überführt werden.
Beide Varianten sind unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kaum
tragbar. Schaumsysteme brauchen beispielsweise unter Umständen mehrere
Stunden bis sie soweit inaktiv sind, dass keine weitere Expansion
mehr zu erwarten ist. Insbesondere für eine kontinuierliche Produktion
bedeutet dies eine sehr große
verfahrenstechnische Herausforderung. Die Aushärtungszeit ist ein weiteres Kriterium
welcher ein Kernmaterial genügen
muss.
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Die
industrielle Produktion von Holzwerkstoffen, insbesondere die kontinuierliche,
erfolgt in Großanlagen,
die Gesamtlängen
von über
50 m erreichen können.
Die Größe dieser
Systeme macht eine vollkommene Absaugung freigesetzter Dämpfe sehr
aufwändig.
So sind Materialien auszuschließen,
die während
der Produktion gesundheitsschädliche
Dämpfe
freisetzen. Ebenso sind davon Materialien betroffen, die nach der
Produktion bedenkliche Stoffe emittieren. Dem zu wählenden
Material muss eine gesundheitliche Unbedenklichkeit bescheinigt
werden können.
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Durch
wechselnde Umgebungszustände
der Leichtbauplatte in der Anwendung müssen die verwendeten Materialien
in der Lage sein, nicht nur mechanischen Anforderungen zu genügen, sondern
auch leichten Klimaschwankungen problemlos standhalten können. Das
bedeutet, dass die Materialien eine gewisse Beständigkeit gegenüber Luftfeuchtigkeitsschwankungen
aufweisen müssen.
Das wird besonders deutlich am Beispiel von Wabenplatten, die einen
Kern aus Papierwaben besitzen. Das Papier hat eine höhere Hygroskopizität als die
hochverdichtete Decklage, die durch die Heißpressung in gewissem Maße eine
Sorptionsvergütung,
also eine Herabsetzung der Gleichgewichtsfeuchte, erfahren hat (KOLLMANN
und SCHNEIDER, 1963). Das Mittellagenmaterial sollte höchstens
eine Hygroskopizität
besitzen, die den Decklagen gleichkommt. Dadurch wird sichergestellt,
dass der Kern nicht im Speziellen Feuchtigkeit aus der Luft aufnimmt
und dadurch das Bauteil von innen heraus schwächt.
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Da
nicht vorhergesagt werden kann, wie zukünftige Einsatzbereich einer
neu entwickelten Platte zu definieren sein werden, werden im Folgenden
Eigenschaften beschrieben, die nicht Grundlagen für die Produktion
der Platten sind, jedoch aber wünschenswert
für ein
breites Anwendungsspektrum erscheinen.
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Um
eine Kompatibilität
mit anderen Materialien oder die Einsatzmöglichkeit in unterschiedlichen
Bereichen zu gewährleisten
ist eine chemische Verträglichkeit
des Kernmaterials zu erstreben. Insbesondere sei hier die Verträg lichkeit
mit den in der Plattenproduktion vorherrschenden leicht sauren pH-Bereichen zu nennen.
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Eine
Eigenschaft, die man bei der Verwendung der meisten sehr leichten
Materialien quasi nebenher erzielt, ist die niedrige Wärmeleitfähigkeit.
In Wabenplatten wird die Isolation durch die große Menge an eingeschlossener
Luft erreicht, die an sich über
eine sehr geringe Wärmeleitfähigkeit
verfügt.
Im Falle von schaumbasierten Platten, wird der Effekt über die
zellulare Struktur und damit letztendlich auch über eingeschlossene Luft oder
andere Gase erlangt.
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Zellulare
Werkstoffe besitzen die Fähigkeit
Schallwellen zu absorbieren. Insbesondere flexible Schäume sind
in der Lage, eintreffende Schallwellen aufzunehmen und in Wärme zu wandeln
(GIBSON und ASHBY, 1997). Die Kraft der Schallwellen
ist dabei aber äußerst gering,
so dass der Temperaturanstieg vernachlässigbar ist. Schäume werden
beispielsweise im Möbelbau
meist nicht aufgrund ihrer Qualitäten in der Schallabsorption
gewählt,
jedoch kann diese Eigenschaft eine sekundäre Rolle spielen.
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Expancel®-Mikrosphären
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Die
von der schwedischen Firma Expancel, Inc. unter dem Handelsnamen
Expancel® hergestellten
Mikrosphären
sind sphärische
Kunststoffhohlkügelchen.
Die Mikrosphären
bestehen aus thermoplastischen Hüllen,
die ein flüssiges
Treibmittel einschließen.
Die wichtigste Aufgabe der Hülle
ist die Einkapselung des Treibmittels, hier Isobutan (C4H10). Die Hülle besteht je nach verwandtem
Typ aus Co-Polymeren von Acrylnitrit (CH2=CH-CN)
oder Vinylidenchlorid (H2C=CCl2).
Im unexpandierten Zustand messen die Kügelchen durchschnittlich 10–40 μm im Durchmesser.
Das ergibt dem äußeren Anschein
nach ein sehr feines weißes
Pulver. Werden die Mikrosphären
erwärmt,
beginnt die thermoplastische Hülle
zu erweichen, während
gleichzeitig das Treibmittel beginnt zu vergasen und sich auszudehnen.
Der entstehende Druck führt
zu einem symmetrischen Ausdehnen der Partikel in alle Richtungen.
Gleichzeitig führt
die erweichte Hülle
zu einem Verkleben der individuellen Sphären sowohl untereinander als
auch mit anderen Oberflächen.
Dieser Prozess ist ein empfindliches Gleichgewicht zwischen dem
Erweichen der Hülle
und der Ausdehnung des Treibgases und wird durch folgende Faktoren
beeinflusst (JÖNSSON,
2006):
- • Polymermischung der thermoplastischen
Hülle
- • Art
des Treibmittels
- • Art
der Chemikalien, mit denen die Mikrosphären in Kontakt treten
- • Umgebungsdruck
- • Freie
Expansion oder eingebettet in einer Matrix
- • Art
der Matrix
- • Erhitzungsgeschwindigkeit
-
Während der
Expansion vergrößert sich
der Durchmesser der einzelnen Mikrosphären von 10–40 μm auf 40–150 μm. Einhergehend mit der korrespondierenden
Volumenzunahme um das 40 bis 60-fache bedeutet dies eine extreme
Abnahme der Dichte. Die Ausgangsdichte des weißen Pulvers reduziert sich
von etwa 1100 kg/m3 auf etwa 30 kg/m3 nach vollständiger Expansion. Der Temperaturbereich
der Expansion ist stark abhängig
von dem gewählten
Mikrosphärentyp.
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So
beginnt die Expansion bei dem in diesen Versuchen verwandten Typ
DU 551-40 bei 95–100°C (tstart) und erreicht ihr Maximum bei etwa
139–147°C (tmax). Eine weitere Erwärmung führt zu einer Abnahme der Expansionsintensität und schließlich zu
einem Schrumpfen der Partikel durch die Zerstörung der Barrierenwirkung der
Mikrosphärenhülle (5).
Die Fixierung des expandierten Schaums erfolgt durch ein Erstarren
der Polymermatrix infolge des Abkühlprozesses.
-
Expandierbare
Mikrosphären
werden bereits in den verschiedensten Bereichen eingesetzt. So kann ein
Zusatz von Expancel in den Stoffauflauf der Papier- und Pappenherstellung
eine bis zu 24%ige Steigerung der Produktionsgeschwindigkeit durch
verbesserte Fließeigenschaften
bei gleichzeitiger Volumenzunahme ermöglichen (SÖDERBERG
und ROSSKOTHEN, 2003).
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In
dieser Arbeit wurden Expancel®-Mikrosphären vom
Typ DU-551-40 verwendet. Es handelt sich dabei um einen Mikrosphärentyp,
der unexpandiert in trockener Pulverform geliefert wird ("dry unexpanded") und einen mittleren
Durchmesser von etwa 40 μm
nach der Expansion aufweisen sollen. Der Durchmesser der expandierten
Mikrosphären
erreichte in zahlreichen Fällen
ein Vielfaches des angegbenen.
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Aufgrund
der deformierbaren Hülle
erfolgt auch bei stärkerer
Kompression kein Bruch der thermoplastischen Außenhaut (ROSENBUSCH
und HOLCOMB, 2003). Allgemein werden den expandierten Mikrosphären mechanische
Eigen schaften zugeschrieben, die denen anderen polymerischer Schaumsysteme
mindestens vergleichbar und zudem vorhersagbar sind (WHINNERY
et al., 2000). RANGART et al., 2006 beschreiben eine
weitere Verbesserung der Eigenschaften unter Zugabe von Nanopartikeln,
wie Siliciumcarbid (SiC; ∅ ~30 nm) oder Siliciumdioxid
(SiO2; ∅ ~15 nm).
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Die
geringe Dichte der Expancel®-Mikrosphären, die
Eigenschaft also, die Grundlage der positiven Gewichtseigenschaften
ist, kann dazu führen,
dass die Mikrosphären
beim Applizieren zu stauben beginnen. Die Folge ist einerseits eine
Verteilung, die nicht der gewünschten
Auftragsform entspricht, andererseits die erhöhte Konzentration an Mikrosphären in der
Luft. Dies resultiert in einer gesteigerten Arbeitsplatzbelastung
an feinstaubigen Partikeln und kann unter Umständen zu einer erhöhten Staubexplosionsgefahr
führen.
-
Die
Expancel
®-Mikrosphären besitzen
durch das Vorhandensein des Treibmittels Isopentan bzw. Isobutan
eine erhöhte
Feuergefährlichkeit,
da das Treibmittel durch den geschlossenzelligen Charakter in den
Mikrosphären
verbleibt. Eine Verbesserung der Feuergefährlichkeit durch Zugabe von
Additiven ist beispielsweise in den
US-Patenten
US 5453453 und
US
2004/0102534 A1 beschrieben.
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Miniatur-Heisspresse 'ipates'
-
Die
Miniatur-Heißpresse 'ipates' (integrated pressing
and testing system) wurde am Institut für Holzphysik der Universität Hamburg
entwickelt (Roos, 2000). Ursprünglich konzipiert um die Festigkeitsentwicklung beleimter
Holzfasermatten während
des Pressvorgangs im Labormaßstab
nachzuvollziehen, kann dieses System anhand vordefinierter Parameter
den Pressvorgang einer industriellen Taktpresse sehr gut simulieren.
Das beleimte Fasermaterial wird hierbei manuell in einen Presszylinder
mit 100 mm Durchmesser gestreut 6. Zusammen
mit den vorgeheizten Pressblechen wird der Zylinder in die Pressvorrichtung
eingehängt
und der Pressvorgang nach einem vorgegebenen Programm durchgeführt. Anhand
der Pressensteuerung über
die MTS-Software ist es möglich,
die 'ipates' nach einem druck-
oder distanzbasierten Pressprogramm zu regeln. Für die Versuche in dieser Arbeit
wurde die Presse auf Distanz gefahren.
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Als
Temperatur wurde nach den Simulationen mit 'Virtual Hot Press' für
beide Pressbleche (oben und unten) 150°C gewählt. Der Druckverlauf entwickel te
sich ausschließlich
nach dem sich aufbauenden Gegendruck des Faser-Pulver-Gemisches und wurde steuerungstechnisch
nicht beeinflusst. Je nach Menge des zu verdichtenden Materials
wurde die Anfangs-Zieldicke zur Herstellung der Decklagen experimentell
ermittelt. Durch die Variationsbreite der finalen Zieldicken wurden
sehr unterschiedliche Fasermengen eingestreut, die naturgemäß unterschiedliche
Verdichtungsdistanzen für
eine untereinander vergleichbare Decklagendichte verlangen. Hierbei
war eine Zielrohdichte von etwa 750–800 kg/m3 vorgegeben.
-
Nach
erfolgter Verdichtung und Aushärtung
der Decklagen wurde die Presse zeitlich gesteuert auf die Zieldicke
geöffnet.
Die Mittelschicht hatte mittlerweile die Aktivierungstemperatur
der Expancel®-Mikrosphären erreicht
und diese begannen zu expandieren. Durch den Presszylinder wurde
die Expansion zu den Seiten hin begrenzt und das Aufschäumen erfolgte
in axialer Richtung der Presse. Dadurch wurden die verdichteten Decklagen
wiederum gegen die Pressbleche gedrückt, und der sich beim Öffnen der
Presse abgebaute Pressdruck baute sich wieder auf, während die
Distanz gehalten wurde.
-
Der
durch die Hitze noch aktive und einen Druck ausübende Schaum verlangte, dass
die Temperatur unter die Aktivierungstemperatur heruntergekühlt werden
musste, bevor die Presse geöffnet
werden konnte. Durch das Fehlen einer eingebauten Rückkühlung in
der 'ipates' konnte die Temperatur
nur äußerlich
nur das Abführen
der Stauhitze um den Presszylinder beschleunigt werden. Anfängliche
Versuche beschränkten
sich lediglich auf das Warten bis die geforderte Mindesttemperatur
unterschritten war. Ein wenig Zeitersparnis schaffte ein Ventilator,
der durch einen stetigen Luftstrom in der Lage war, die Kühlzeit von
etwa 45 Minuten auf 20 Minuten zu reduzieren. Eine akzeptable Kühlzeit von
etwa zwei bis vier Minuten lässt
sich jedoch nur mit einem integrierten Öl- bzw. Wasserkühlkreislauf
erzielen. Das hätte
einen umfangreichen Umbau der Pressanlage bedeutet und war so im
Rahmen dieser Arbeit nicht zu bewerkstelligen.
-
Simulation
-
Der
praktische Einsatz eines neu entwickelten Verfahrens setzt voraus,
dass bereits im Vorfeld der Versuche die einflussreichen Parameter
näher untersucht
und beleuchtet werden. Größen, die
für die
Ausbildung der gewünschten
Zielvorstellung korrespondierend und gegenläufig agieren, müssen aufeinander
abgestimmt werden. In dieser Arbeit wurden Werkstoffe kombiniert,
die auf diese Art und Weise noch in keinem bekannten Prozess zusammengebracht
worden sind.
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Seitens
der Decklagen mit der verwendeten Faser-Kunstharz-Matrix konnte
einerseits auf den guten internationalen Kenntnisstand, andererseits
auf spezielle Erfahrungen und Entwicklungen am Zentrum Holzwirtschaft
der Universität
Hamburg zurückgegriffen
werden. Die Kombination der bekannten Faser-Kunstharz-Matrix mit den Expancel®-Mikrosphären war
jedoch schwierig zu simulieren, da hierfür keine Modellvorstellungen
bestehen, so dass ein Großteil
der Entwicklung empirisch im Labor durchgeführt werden musste.
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Für die Entscheidung über wichtige
Pressverläufe
mussten Prognosen bezüglich
einiger Parameter getroffen werden, die einen verfahrenstechnischen
Einfluss besitzen. Dies sind unter anderen die Temperatur und die
Pressdruck- und
Dichteentwicklung. Diese wurden zum einen anhand von Literaturdaten
erhoben, zum anderen aufgrund eigener Simulationen ermittelt.
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Durch
die gewonnenen Prozessparameter anhand des Simulationsprogramms
VirtualHotPress (VHP) konnten wichtige Voraussagen über das
Verhalten der eingesetzten Materialien während des Prozesses gewonnen
werden.
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Bestehende
Simulationsprogramme sind auf das homogene Material der zu pressenden
Holzwerkstoffmatte ausgelegt. Daher wurde die inhomogene Mehrlagigkeit
der Sandwichstruktur virtuell aus der Simulation abgeleitet. Das
sich während
des Pressvorgangs bildende Rohdichteprofil, das meist die Form eines
M aufweist, wurde dafür
in zwei Hälften,
entsprechend den Deckschichten, geteilt (7). Das
ist möglich,
da die pulverige Mittellage während
des ersten Verdichtungsvorgangs zur Formung der Decklagen lediglich
eine Dicke von wenigen Millimetern aufweist und, da sie zu diesem
Zeitpunkt nicht aktiv an der Plattenbildung beteiligt ist, keinen
direkten Einfluss auf die Decklagenbildung hat.
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Die
Simulation eines Pressvorgangs erzeugt neben einer Vorhersage des
zu erwartenden Rohdichteprofils der Platte auch einen Eindruck der
Wärme-
und Massenströme
während
des Heißpressens. STEFFEN et
al., 2001 beschreiben, dass die Daten, die als Grundlage
der Simulation dienen, ihren Ursprung sowohl in empirischer als
auch statistischer Natur haben können.
Die Prozesssimulation in dieser Arbeit konzentriert sich auf Simulationen
des ersten Typs.
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VirtualHotPress
-
Zur
Beschreibung von Heißpressvorgängen in
Holzwerkstoffmatten wurde an der Universität Hamburg in Zusammenarbeit
mit der Oregon State University das Programm Virtual Hot Press (VHP)
entwickelt. Das Programm erlaubt die Simulation und die Visualisierung
von Prozessparametern für
die kontinuierliche und diskontinuierliche Herstellung von Holzwerkstoffen.
-
Im
Rahmen dieser Arbeit eignete sich das Programm für die Simulation der erforderlichen
Einstellungen von Temperatur und Pressdruck während des Pressvorgangs. Hierbei
musste beachtet werden, dass die Darstellung der Parameter sich
lediglich auf den Holzwerkstoffanteil, also die Decklagen der hergestellten
Platten bezieht. Dadurch war es jedoch möglich Vorhersagen zu treffen,
die als Grundlagen für
die Gestaltung des weiteren Prozesses dienen konnten. Eine vollständige Simulation
inklusive der Ausbildung der Mittellage erlaubt das Programm nicht.
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Simulation des Temperaturverlaufes
-
Für die Versuche
dieser Arbeit wurde die Holzwerkstoffmatte mittig um eine Lage erweitert.
Das eingebrachte Mittellagenmaterial musste im Stande sein, das
Heißpressen
der umgebenden äußeren Schichten ohne
Beeinträchtigung
zu überstehen.
Während
des Heißpressvorgangs
geht die Hitze der Pressplatten auf die Holzwerkstoffmatte über. Durch
den Anstieg der Temperatur auf über
100°C im
Faservlies findet eine Erweichung der Inhaltsstoffe des lignocellulosehaltigen
Fasermaterials statt, die eine kontinuierliche Verformbarkeit der
Fasern gestatten. Diese rheologischen Vorgänge ermöglichen eine starke Komprimierung.
Die Hitze führt
zur Plastifizierung des auf den Fasern befindlichen Kunstharzes
und dadurch zu einer Verklebung der Einzelfasern untereinander.
Die anschließende
Abkühlung
sorgt für
den Abschluss der Kondensationsreaktionen und die Aushärtung des
Harzes (DUNKY und NIEMZ, 2002). Das Produkt ist
eine hoch verdichtete Holzwerkstoffpatte.
-
Die
Ermittlung des Temperaturverlaufs in der Mittellage der Platte ist
von großer
Bedeutung für
den Verlauf des Prozesses. Hierüber
wird bestimmt, wann der Zeitpunkt erreicht ist, an dem das UF-Harz
in den Decklagen soweit reagiert hat, dass die Bildung der Decklagen
als abgeschlossen betrachtet werden kann. An diesem Punkt muss in
der Mittellage die Aktivierungstemperatur der Expancel®-Mikrosphären erreicht
sein. Damit beginnt die Expansion des Kunststoffes.
-
Um
eine Volumenzunahme überhaupt
zuzulassen, muss spätestens
an diesem Zeitpunkt die Presse geöffnet und auf die vordefinierte
Zieldicke gefahren werden. Das bedeutet, dass die Festlegung des
Pressprogramms in erster Linie über
die Temperaturentwicklung in den einzelnen Schichten der Platte
erfolgt. Insbesondere der Temperaturverlauf in der Mittellage kann
somit als wichtige Erkenntnis der Simulation angesehen werden.
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Der
Anstieg der Temperatur in der Mattenmitte ist eine Funktion der
Plattentemperatur. Je höher
die Temperatur der Heizplatten, desto schneller erfolgt der Aufwärmungsprozess
der innen liegenden Schichten (HAAs, 1998, THÖMEN et al.,
1999; ZOMBORI, 2001, THÖMEN
und HUMPHREY, 2006). Eine Zunahme der Feuchtigkeit des
zu pressenden Faservlieses steigert die Geschwindigkeit, mit der
die Temperatur die inneren Schichten durchdringt.
-
Die
Ursache ist der so genannte Dampfstoßeffekt. Das Wasser in den
heizplattennahen Schichten des Vlieses siedet und verdampft. Das
entstehende Dampfdruckgefälle
bewirkt ein Fortschreiten des Dampfes in die Mattenmitte, wo der
Dampf kondensiert und dort zu einem vorübergehenden Stillstand der
Temperaturzunahme führen
kann (BOLTON et al., 1989). GEFAHRT, 1977,
brachte das Modell einer Siedewelle mit konstanter Temperaturverschiebung
auf, das diesen Effekt beschreibt. Dieses Modell wird in der Literatur
aber kritisch diskutiert. Zu vermuten ist, dass sich die Temperatur
des Dampfes auf dem Weg durch die Schichten ändert. 8 zeigt
schematisch die Wärme-
und Massenströme
während
des Heißpressvorgangs.
Die durch den Dampfstoß initialisierte
konvektive Wärmeübertragung
ist sehr zügig
und bewirkt ein schnelles Aufheizen der mittleren Schichten der
Matte. Die Aufheizung stoppt bei knapp über 100°C, der Maximaltemperatur des
freien Wassers unter den in der Platte vorherrschenden Druckbedingungen.
Eine weitere Temperaturerhöhung
erfolgt erst, nachdem das noch vorhandene freie Wasser verdampft
ist oder eine deutliche Druckerhöhung
stattgefunden hat. Für
die Verdampfung muss die zugeführte
Energie aus den Heizplatten aufgewendet werden (HAAS, 1998),
wonach der entstandene Wasserdampf einzig über die offenen Seitenränder der
Heißpresse entweicht
(RACKWITZ, 1954). Im Falle des Entweichens des
Wassers erfolgt der weitere Temperaturanstieg in der Platte über konduktive
Wärmeleitung
(STRICKLER, 1959). In Abhängigkeit von der Größe der Fasermatte
bildet sich zum mittleren Bereich ein Druckanstieg aus, der dort
Temperaturen von 120°C
ermöglicht. Eine
Verringerung der Faserfeuchtigkeit bewirkt durch die resultierende
Verringerung des Dampfstoßeffektes einen
verlangsamten Temperaturanstieg. Da sich dabei jedoch die Temperatur
fast ausschließlich
ohne die Anwesenheit von Wasser entwickelt, bildet sich kein Plateau
im Bereich von 100°C
aus.
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Die
minimal erforderliche Temperatur zur Aktivierung der verwendeten
Expancel®-Mikrosphären Typ 551-DU-40
beträgt
95°C. Ihre
maximale Ausdehnung erfahren die Mikrosphären bei 135°C. Es ist also angebracht, die
Temperatur in der Plattenmitte über
die relativ leicht erreichbaren 120°C hinaus zu erhöhen, damit die
Expansion zügig
und vollständig
ablaufen kann. Zu diesem Zweck ist es notwendig die Feuchtigkeit
des Faser- bzw. Spanmaterials von vornherein soweit zu reduzieren,
dass ein schneller Temperaturanstieg auf über 120°C möglich ist. MAKU et
al., 1959, beschreiben die Temperaturentwicklung in der
Mittelschicht in Abhängigkeit
von der Faserfeuchtigkeit (9).
-
Die
Fasermatten wurden bei einer Plattentemperatur von 135°C gepresst.
Der Temperaturanstieg in der Mittelschicht der Matte mit einer Faserfeuchte
von 1% erfolgt innerhalb von 20 Sekunden und ohne Verzögerungen
bis 135°C.
Die Matten, die eine Feuchte von mehr als 10% aufweisen, besitzen
durch den vom Wasser beschleunigten Wärmestrom eine kürzere Aufheizzeit.
Diese endet jedoch bei 100°C,
dem Siedepunkt des Wassers bei Atmosphärendruck. Mit steigender Faserfeuchtigkeit
bildet sich ein ausgedehntes Plateau bei 100°C aus und der weitere Anstieg
der Temperatur verzögert
sich. Je höher
die Eingangsfeuchtigkeit der Fasern ist, desto größer ist
die Verzögerung
bis zum Fortsetzen des Aufheizens. Dieser Punkt ist erst erreicht, wenn
die Feuchtigkeit der Mattenmitte zu sinken beginnt.
-
BoLTON
et al., 1989, entwickeln auf Basis der Ansätze von RACKWITZ, 1954, und
GRASER, 1962, ein fünfphasiges
Modell, das den Temperaturanstieg in der Plattenmitte charakterisiert:
Phase
1: Geringer oder kein Temperaturanstieg
Phase 2: Schneller
Temperaturanstieg
Phase 3: Abnahme des Temperaturanstiegs
Phase
4: Plateauphase, mit sehr geringem oder keinem Temperaturanstieg
Phase
5: Allmählicher
Temperaturanstieg
-
Das
Ziel ist es, die Phase 5 zügig
zu erreichen. Dies kann nur durch ein Herabsetzen der Eingangsfeuchte
der Fasern erreicht werden. Zwar gehen MAKU et al., 1959,
davon aus, dass auch mit einer Eingangsfeuchte von 1% eine Temperatur
von 120°C
erst nach etwa 10 Minuten erreicht wird. Dies ist allerdings sehr stark
abhängig
von der Plattendicke, wie BOLTON et al., 1989,
zeigen (10). Eine 5 mm dicke Faserplatte weist
einen sehr stark beschleunigten Anstieg der Temperatur auf, verglichen
mit Plattenstärken,
die darüber liegen.
Die in dieser Arbeit angewendeten Dicken liegen in diesem Bereich,
so dass 9 dahingehend modifiziert werden
muss. Die Zeiten sind als wesentlich kürzer anzunehmen. Hinzu kommt,
dass der Pressendurchmessers in der 'ipates' mit 100 mm relativ gering ist. RAUCH,
1984, stellte fest, dass sich bei kleinen Durchmessern
kein wesentlicher Dampfdruck aufbaut. Da der Pressenraum der Laborpresse
jedoch allseitig gegenüber
der Umwelt abgeschlossen ist, kann davon ausgegangen werden, dass
sich ein gewisser Dampfdruck einstellt.
-
Anzumerken
ist an dieser Stelle, dass ein gewisses Maß an Holzfeuchtigkeit in der
industriellen Plattenherstellung durchaus erwünscht ist. Die Wärmeübertragung
soll möglichst
schnell vonstatten gehen und erreicht in der industriellen Plattenproduktion
etwa 110°C
in der Mittelschicht. Zur Aushärtung
des UF-Harzes ist es
notwendig das abgespaltene Wasser aus dem UF-Harz zu verdampfen.
Daher muss die Temperatur in der Mittelschicht 100°C überschreiten
(HABENICHT, 1997). In dieser Arbeit ist eine Temperatur
von etwa 135°C aus
den oben genannten Gründen
erwünscht.
-
Die
Ergebnisse der Simulation mit Virtual Hot Press ergaben ein ähnliches
Bild (11). Im unteren Teil der Abbildung
ist der Verlauf der Temperaturkurven in den einzelnen Schichten
der Matte abgetragen. Die Matte wurde in drei Schichten unterteilt
(surface, intermediate, core layer). Gewählt wurde eine Zieldicke von 9
mm. Durch die virtuelle Unterteilung in zwei Decklagen entstand
also eine individuelle Decklagendicke von 4,5 mm. Deutlich zu sehen
ist der erwartete unmittelbare Anstieg der Oberflächenschicht
auf die Pressplattentemperatur von 160°C. Obwohl die simulierte Dicke
der Platte lediglich 9 mm betrug, verzögert sich der Anstieg der Temperaturkurve
erheblich und erreicht in der Mittelschicht erst nach 4 Minuten
die gewünschte
Temperatur von etwa 135°C.
In der Praxis musste demnach ein Kompromiss gefunden werden. Da
die Expansion bereits bei 95°C
beginnt, die optimalen 135°C
allerdings erst nach etwa vier Minuten erreicht werden, hätte dies den
Abschluss der Expansion bereits vor dem Erreichen der Zieltemperatur
bedeutet.
-
Berechnung des Expansionsvolumens
-
Die
Eigenschaften eines Schaumstoffes hängen weitestgehend von der
Dichte ab. Demzufolge muss die Dichte eingestellt werden, um bestimmte
Eigenschaften zu erzielen.
-
Das
Aktivieren eines aufschäumbaren
Kunststoffes führt
zu einer Expansion. Dabei kann es sich um eine exotherme chemische
Reaktion zweier Komponenten handeln, wie das Einmischen eines Aktivators
oder Treibmittels im Falle eines 2-komponentigen PUR-Schaumstoffes
oder die Reaktion mit der Luftfeuchtigkeit als Aktivator eines 1-komponentigen
PUR-Schaumstoffes (HABENICHT, 1997). Ein Aufschäumen kann
jedoch auch endotherm durch das Überschreiten
einer Aktivierungstemperatur erfolgen, wie im Falle der Expancel®-Mikrosphären. Das
flüssige
Treibmittel vergast und bläht
die erweichte thermoplastische Hülle
auf. In beiden Fällen
würde das
an der Ausdehnung unbehinderte Schaumsystem ein Volumen Vf, den so genannten Freischaum, mit einer
korrelierenden Dichte ρf annehmen. Wird diese Expansion räumlich auf
eine Solldichte ρs begrenzt, so hat die Expansion einen Schäumdruck
zur Folge, mit dem der Kunststoff gegen eine Presse oder Stützform arbeitet.
Das vorhandene Volumen zwischen den Pressblechen in der Heißpresse
stellt eine solche räumliche
Begrenzung dar. Der Schäumdruck
ist abhängig
vom Verdichtungsgrad E, also dem Verhältnis der Solldichte zur Dichte
des Freischaums (KAMPS und BUSCHKAMP, 2000). Im
Gegensatz zum ohne Behinderungen aufgeschäumten Freischaum wird ein im
umgrenzten Raum aufschäumender
Kunststoff immer durch Reibungswiderstände an Wänden oder an den bereits ausgebildeten
Deckschichten am Expandieren gehemmt. Zusätzlich muss der Schaum gegen
den Druck der zu verdrängenden
Luft arbeiten. In solchen Fällen
kann es zu einer Zellorientierung des sich bildenden Schaumstoffs
kommen, wie in 12 zu sehen ist. Es ist offensichtlich,
dass die vollkommen polyedrische Struktur einer Zelle in der Praxis
unwahrscheinlich ist. Diese Erscheinung tritt auch bei den ursprünglich kugelförmigen Expancel®-Mikrosphären auf.
Der Schaum verliert durch die Orientierung seine isotropen Eigenschaften. KAMPS
und BUSCHKAMP, 2000, beschreiben, dass ein Polyurethan-Schaum
in Orientierungsrichtung seiner Zellen eine bis zu dreimal höhere Druckfestigkeit
aufweisen kann als senkrecht dazu.
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In
anderen Fällen
kann es während
des Expandierens zu Überwälzungen
kommen. Aufschäumende Bereiche
umschließen
bereits ausgebildete Abschnitte und bilden Einschlüsse. Dadurch
kann sich keine optimale Verklebung und es entsteht eine Inhomogenität, die sich
negativ auf die Eigenschaften auswirkt.
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Lufteinschlüsse können eine
weitere Schwachstelle indizieren. Da der expandierende Schaum in
einer geschlossenen Form gegen den sich aufbauenden Luftdruck arbeitet,
müssen
geeignete Entlüftungsvorrichtungen
angebracht werden. In der Laborpresse war dies durch eine nicht
optimal anliegende Gummidichtung gewährleistet. Für die praktischen
Laborversuche bedeuteten diese Punkte weiterhin, dass eine einheitliche Auftragsmenge
und Verteilung des Pulvers über
die Pressfläche
maßgeblich
für eine
gleichmäßige Expansion des
Schaums war.
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Der
Berechnung der Solldichte der aufgeschäumten Expancel®-Mikrosphären musste
bereits während der
Vorversuche relativ genau durchgeführt werden, da sich unter Wärmeeinfluss
und isochoren Verhältnissen ein
beachtlicher Schäumdruck
einstellen kann. Dieser hätte
unter Umständen
Schäden
an der Laborpresse zur Folge haben können.
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Die
Expancel®-Mikrosphären erreichen
nach Herstellerangaben unter Wärmeeinwirkung
eine bis zu 40-fache Volumenzunahme. Nach einer Berechnung des Volumens,
welches nötig
ist um den Pressenraum der 'ipates' gerade auszufüllen, dem
Freischaum, wurde etwa die 1/40-fache Menge des Pulvers eingewogen.
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Zur
Berechnung des Volumens des Pressraumes wurde eine Höhe von 19
mm angenommen, da die Sandwichplatte eine Gesamtdicke von 25 mm
mit Decklagen von jeweils 3 mm aufweisen sollte. Der Durchmesser
der Platte war durch den Innendurchmesser des Presszylinders auf
100 mm festgelegt. Somit wurde eine Grundfläche von 7854 mm2 errechnet,
welche bei einer Höhe
von 19 mm ein Volumen von 149226 mm3 ergab.
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Berechnung
des Volumens des Pressraums in der 'ipates':
A = π × r2 = π × 502 = 7854 mm2
V
= 7854 mm2 × 19 mm = 149226 mm3
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Um
die Expansion zu berücksichtigen
wurde auf das einzustreuende Volumen der Mikrosphären geschlossen,
indem der vierzigste Teil des Volumens berechnet wurde:
VExpancel = 149226mm3 =
40 = 3730 mm3
-
Dieses
Volumen entspricht in etwa einer Menge von 3,4 g Expancel®-Pulver bei einer
Dichte von ρunexpandiert = 1,1 kg/m3 im
unexpandierten Zustand. In den Versuchen zeigte sich schnell, dass
die Menge zwar knapp ausreichte um das Volumen auszufüllen, dem
berechneten Freischaum also sehr gut entsprach, jedoch keine optimale
Festigkeit, in Bezug auf die Anbindung an die Deckschichten erreicht
werden konnte. In den späteren
Versuchen wurde die eingestreute Menge mehr als verdoppelt, um einen
ausreichenden Schäumdruck
zu erzeugen. Dieser ist Voraussetzung für das vollständige Ausfüllen des
Pressraumes und somit eine ganzflächige Anhaftung des Schaums
an die Deckschicht.
-
Applikation des Mittellagenmaterials
-
Nach
dem Verdichten der Decklagen findet die Expansion des Mittellagenmaterials
statt. Die Expancel®-Mikrosphären dehnen
sich unter dem Einfluss der Temperaturerhöhung im Kern aus und füllen dadurch das
Volumen aus, welches ihnen durch das Öffnen der Presse vorgegeben
wurde.
-
Bereits
zu Beginn der praktischen Laborversuche stellte sich heraus, dass
die gleichmäßige Verteilung des
Mikrosphären-Pulvers
einen grundlegenden Einfluss auf die Ausbildung eines symmetrischen
Schaumkörpers
hat. Nach dem Einstreuen der unteren Decklage in den Presszylinder
wird das Expancel®-Pulver als nächste Schicht aufgetragen.
Nachdem die untere Decklage gebildet wurde, erfolgte ein manuelles
Verdichten mittels eines Stempels, um die Rauigkeit der Oberfläche herabzusetzen.
Das Verdichten sollte ein allzu starkes Vermischen und Eindringen
des sehr feinen Pulvers in die bereits gestreute Decklage verhindern.
Der Auftrag des Pulvers in den Zylindern erfolgte dann nach einer
vorherigen Massebestimmung mit einem Löffel. Auf die beiden nun gestreuten
Schichten wurde die obere Decklage aufgetragen und nach einer weiteren
manuellen Vorverdichtung in die Heißpresse 'ipates' gegeben.
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Es
zeigte sich, dass bei diesen Versuchen keine gleichförmige Mittellage
erzielt werden konnte. Nach Beendigung des Pressvorgangs war zu
erkennen, dass die untere Decklage eine gute Anhaftung an die Mittellage
besaß,
die obere Decklage jedoch aufgrund einer sehr ungleichmäßigen Oberfläche nur
wenige Kontaktpunkte zur Mittellage und somit eine ungenügende Festigkeit
aufwies. Die Erklärung
fand sich in der ungleichmäßigen Verteilung
des Pulvers beim Einstreuen. Durch den Erhitzungsvorgang findet
eine Ausdehnung der Mikro sphären
um ein Vielfaches statt und dabei eine Verklebung der Sphären untereinander
und mit anderen Oberflächen.
Es kommt zu einer anfänglich
gleichmäßigen Ausdehnung
und Anhaftung an die ausgebildeten Decklagen. Durch die ungleiche
Menge des Pulvers über
die Fläche
des Probenkörpers
erreichen jedoch nicht alle Zonen gleichzeitig ihr endgültiges Expansionsvolumen.
In der Folge erfolgt eine weitere Expansion in manchen Teilen, während an
anderen Stellen die Expansion bereits abgeschlossen ist. Das resultiert in
einer ungleichen Höhenausdehnung
und letztendlich in einem Abheben der oberen Decklage, weil bereits anhaftende
Zonen durch die noch nicht abgeschlossene Expansion anderer Abschnitte
wieder von der Decklage getrennt werden.
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Als
Ursache für
die ungleichmäßige Verteilung
des Pulvers lässt
sich einerseits die Auftragsart nennen, die in einem einfachen Einstreuen
mit einem Löffel
bestand und dadurch keine Gleichmäßigkeit erwarten lassen durfte,
andererseits das Auftragen der oberen, die vermutlich beim Aufstreuen
auf die Mittellage zu Verschiebungen im Expancel®-Pulvergefüge geführt hat.
-
Um
eine Vereinheitlichung der Auftragsmenge über die Fläche zu erreichen, war es notwendig
die Art der Applikation so zu modifizieren, dass die Verteilung
nicht durch äußere Umstände zufällig und
somit ungleichmäßig entstand.
Daher wurde die Streuung über
ein Kupfergitter mit einer Maschenweite, die wenig über dem
Durchmesser der Mikrosphären
lag, egalisiert. Dieses wurde auf den Presszylinder aufgelegt. Die
Mikrosphären
wurden auf das Gitter gestreut und erst in einem zweiten Schritt
mit einem weichen Pinsel durch das Gitter gestrichen. Dadurch war
sichergestellt, dass an jedem Punkt auf dem bereits gestreuten unteren
Faservlies die nahezu identische Menge an Mikrosphären-Pulver vorhanden
war.
-
Das
Ergebnis zeigte eine deutliche Verbesserung der Gleichmäßigkeit
der Mittellage, wenn auch insgesamt mit einem sehr unruhigem Verlauf.
Die Ursache wurde im Eindringen des feinen Pulvers in die bereits gestreute
Decklage gefunden. Durch die Offenporigkeit bildete das Pulver eine
dem Verlauf der Oberfläche
angepasste Struktur. Um die Gleichmäßigkeit zu erhöhen und
somit das Expansionsverhalten an allen Punkten der Plattenfläche zu vereinheitlichen,
musste eine Lösung
gefunden werden, die das Mittellagenpulver in einem lediglich geringen
Maße in
die Decklagen eindringen lässt.
Zu diesem Zweck wurde nach dem Streuen der unteren Decklage eine
sehr feine Lage Zellstoff auf den Faservlies gelegt. Auf die darauf
aufgetragene Mittellage wurde eine weitere Lage Zellstoff gelegt,
damit eine Vermischung des Pulvers mit den Fasern der oberen Decklage
ebenfalls ausgeschlossen werden konnte. Die Zellstofflagen verblieben
während
des Pressvorgangs in der Platte und waren, da sie mit den Fasern
bzw. Mikrosphären
verklebten, in der gefertigten Platte nicht mehr auszumachen. Die
Platten mit einer so eingebrachten Mittellage wiesen ein deutlich
verbessertes Verteilungsmuster des gebildeten Schaums auf und die
Anhaftung an beide Deckschichten war durch die gleichmäßige Expansion
wesentlich korrigiert.
-
Trotz
der befriedigenden Ergebnisse im Hinblick auf die optische Qualität der Platten,
konnte das Einfügen
einer Zellstofflage nur eine Übergangsstufe
zu einer weiteren Optimierung bilden, da sich ein solches Applikationsverfahren
in einem kontinuierlichen industriellen Prozess nur schwer verwirklichen
lassen würde.
-
Das
Hauptaugenmerk bei der Wahl eines Applikationsverfahrens lag auf
der gleichmäßigen Verteilung des
Expancel®-Pulvers.
Da das manuelle Aufbringen der Mittellage im Labormaßstab sich
nicht ohne weiteres auf eine industrielle Produktion umsetzen lässt, musste
eine Methode entwickelt werden, die den dortigen Anforderungen an
eine Streuung im weitesten Sinne entspricht. Die Streuung kann in
einer industriellen Produktion sehr genau durchgeführt werden.
Zudem besteht verfahrenstechnisch ein lediglich geringer Unterschied zwischen
einer Holzfaser und einer analogen Faser mit anhaftendem Pulver.
Es schien daher sinnvoll, das Expancel®-Pulver
an eine Matrix zu binden, die problemlos in den Prozess integriert
werden kann. Hierbei wurde das Pulver vor dem Einstreuen mit unbeleimtem
Fasermaterial gemischt. Durch die Oberflächenrauigkeit der Fasern erfuhren
die Sphären
eine Haftung an den Fasern und konnten so, einem normalen Fasermaterial
entsprechend, in den Presszylinder eingestreut werden. Je nach Decklagenmaterial
wurden in den weiteren Versuchen einerseits Fasern, andererseits
Späne als
Matrix verwendet, um durch die Verwendung von Rohstoffen, die ohnehin
im Produktionsprozess verarbeitet werden, eine größtmögliche Integration
in den Prozess zu erreichen Es zeigte sich, dass der Auftrag nach
diesem Prinzip sehr gleichmäßig erfolgen
konnte, nachdem die Fasermenge an eine korrelierende Pulvermenge
angepasst worden war. Dabei ist die Menge an Trägermaterial je nach verwendetem
Rohstoff unterschiedlich, da Fasern bei gleicher Gewichtsmenge eine
weitaus größere Oberfläche besitzen.
Bei der Verwendung von Spänen
als Matrix musste demnach die Menge erhöht werden, um die gleiche Menge
an Mikrosphären
an sich binden zu können.
Ebenso musste naturgemäß die Menge
an Faser- bzw. Spanmaterial mit stei gender Pulvermenge erhöht werden.
Korrelierende Wertepaare, die sich aus den Versuchen ergeben haben,
finden sich unter.
-
Um
einen negativen Einfluss des Matrixmaterials auszuschließen, der
sich in einer mangelhaften Einbindung der Fasern im Schaumkern hätte zeigen
können,
wurden Untersuchungen über
das Einbettungsverhalten der Faser bzw. Späne im Kern durchgeführt. Vorausgreifend
kann gesagt werden, dass sich dieses Einbringverfahren im Labormaßstab als
positiv erwiesen hat.
-
Weitere
Versuche behandelten die Anbindung des Kerns an die Decklagen, der
kritische Punkt der Sandwichplattenherstellung. Hier wurde versucht
eine stärkere
Anbindung zu erzielen, indem beleimte Holzpartikel als Matrixmaterial
benutzt wurden. Hierbei sollte durch die Plastifizierung des Harzes
im Prozess eine mögliche
Verklebung der Holzpartikel mit dem Pulver einerseits und mit den
Decklagenoberflächen
andererseits initiiert werden.
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Das
beschriebene Auftragsverfahren über
eine Holzpartikelmatrix wurde prinzipiell und ohne wesentliche Veränderungen
in allen in den Untersuchungen verwendeten Platten angewandt.
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Untersuchung weiterer Materialien
für die
Mittellage
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Es
wurden Kriterien dargestellt, denen ein Mittellagenmaterial genügen muss,
um für
die kontinuierliche Sandwichplattenherstellung nach dem beschriebenen
Verfahren eingesetzt werden zu können.
Unter diesen Vorgaben wurden verschiedene Rohstoffe in eine Vorauswahl
gezogen. Dadurch sollte der Rohstoffwahl eine Breite gegeben werden,
die in der Lage war durch eine ausreichende Anzahl an Alternativen
Impulse für die
letztendliche Wahl eines geeigneten Rohstoffs zu geben.
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Natürliche Rohstoffe
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In
der Vorauswahl wurde anfänglich
ein Schwerpunkt auf natürliche
Rohstoffe gelegt. Bestimmte natürliche
Rohstoffe besitzen durch ihr äußeres Erscheinungsbild
und ihre physikalischen sowie chemischen Eigenschaften eine scheinbare
Eignung für
die Verwendung als Mittellagenmaterial. So weisen beispielsweise Getreideprodukte
wie Puffmais (Zea mays L. convar. microsperma Koern.) oder sog.
Pseudogetreide wie Amaranth (Amaranthus tricolor L.) und Quinoa
(Chenopodium quinoa Willd.) eine dünne und harte Samenschale,
das Pericarp, auf, die ein stärkehaltiges
Endosperm umgibt. Die Stärke
ist ein Gemisch aus den Untereinheiten Amylose (15–30%) und
Amylopektin (70–85%), die
sich in ihrer Verzweigung der α-D-Glucoseketten
unterscheiden. Alle drei Getreide- bzw. Pseudogetreidesorten können unter
Temperatureinfluss aufpoppen, d.h. schlagartig ihr Volumen vergrößern. Dazu
muss die Samenschale sehr hart und dicht sein und die Feuchtigkeit
im Inneren muss mindestens 12% betragen (BÜTZER, 2005).
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Die
in der Samenschale eingeschlossene Feuchtigkeit verdampft bei starker
Erhitzung und übt
einen Dampfdruck auf die Schale aus. Die Schale platzt, wenn sie
beim Überschreiten
des Grenzinnendrucks der ausgeübten
Spannung nicht mehr standhalten kann. Dazu muss das Endosperm eine
Temperatur von etwa 175°C
erreichen. Beim Erhitzen spielen sich im Inneren des Maiskorns zwei
chemische Vorgänge
ab. Das Gelieren einerseits bezeichnet den irreversiblen Vorgang
des Quellens und Verkleisterns der Stärkemoleküle (KÜNTZEL und
DOEHNER, 1939). Andererseits findet durch die Erhitzung
eine Umwandlung der Amylose zu Amylopektin statt, die sogenannte
Vernetzung. Im Korn bildet sich ein Gel, welches beim Platzen des
Pericarps unter Druck austritt. Hierbei tritt auch der Wasserdampf
aus und kühlt
sich ab, weil er durch die starke Volumenvergrößerung eine Druckabnahme erfährt (adiabatische
Abkühlung).
Durch den Wasserdampf kühlt
sich auch das gebildete Gel ab und bildet einen festen weißlichen
Schaum (BÜTZER,
2005). Ein einzelnes Maiskorn erfährt eine etwa 20fache Volumenvergrößerung.
-
Dieser
Effekt stand beispielhaft für
die Bildung der Mittellage. Eine feste Struktur, die auch unter
einem äußeren Pressdruck,
nämlich
beim Komprimieren der Decklagen, nicht kollabiert und bei Erreichen
einer Grenztemperatur unter gleichzeitigem Verkleben mehr oder weniger
schlagartig ihr Volumen vergrößert. Diese Eigenschaft
wiesen auch die Pseudogetreidesorten Quinoa und Amaranth auf, die
in die Untersuchungen aufgenommen wurden.
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Bei
einer Simulation mit Mais im Trockenofen wurden die Herstellungsbedingungen
im Inneren eine Holzwerkstoffmatte simuliert. Aufgrund der Ergebnisse
der Simulationen wurde als Temperatur 120°C gewählt. Aus Gründen der Versuchsanordnung
wurde unter Atmosphärendruck
gearbeitet. Es zeigte sich, dass die Temperatur nicht ausreichte,
um durch Erhitzen des Wassers im Korn einen Druck zu erzeugen, der
in der Lage war, das Pericarp zu zerstören und eine Expansion einzuleiten.
Zudem war die Geschwindigkeit der Temperaturzunahme im Korn durch
die zu geringe Temperaturdifferenz zwischen dem Innenraum des Ofens
und Korn zu langsam. Es ist anzunehmen, dass der sich lang sam aufbauende
Dampfdruck durch die Schale entweicht, bevor sich ein kritischer
Innendruck einstellen konnte.
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Mit
dem Erhöhen
der Temperatur des Ofens stieg auch die Rate der aufgepoppten Maiskörner. Die eingestellten
Bedingungen wichen jedoch immer weiter von denen ab, die sich in
einer Holzwerkstoffmatte während
des Pressvorgangs einstellen. Zudem stellte sich unter den Maiskörnern nicht
die gewünschte
verklebende Wirkung ein, da zwar eine Verklebung der Stärkemoleküle untereinander
stattfand, jedoch keine Haftung der expandierten Struktureinheiten
aneinander zu erzielen war. Versuche, die die Solldichte der entstehenden
Strukturen durch eine volumenbegrenzte Expansion erhöhten, brachten
keine verwertbaren Ergebnisse. Auch hier zeigte sich keine Tendenz
zur Verklebung.
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Ähnliche
Ergebnisse erzeugten die Versuche mit Amaranth und Quinoa. Während Quinoa
eine bedingte Neigung zur Expansion zeigte, die allerdings keine
anwendbaren Schlüsse
zuließen,
konnten die Versuche mit Amaranth keine Expansionstätigkeit
unter den vorgegebenen Parametern erkennen lassen.
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Die
untersuchten natürlichen
Rohstoffe Mais, Quinoa und Amaranth bieten aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften,
in Form einer harten Schale und der grundsätzlichen Fähigkeit zur Expansion, eine
zweckmäßige Grundlage
für Überlegungen,
die ihren Einsatz als Mittellagenmaterial in einem kontinuierlichen
Herstellungsprozess rechtfertigen würden. Zwar scheint die Struktur
der Rohstoffe in der Lage zu sein, den im ersten Prozessschritt
aufgebrachten Pressdruck standhalten zu können, die Konditionen unter
denen eine Expansion stattfindet sind jedoch nicht mit denen eines
Holzwerkstoffprozesses vereinbar. Zudem kann man bei natürlichen
Rohstoffen von einer natürlichen
Schwankungsbreite der Eigenschaften ausgehen, die konstante Produktionsbedingungen
limitieren.
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Aufgrund
der Untersuchungen, die die Prozessbedingungen simulierten, konnte
demnach keine Eignung für
einen Einsatz unter den im Prozess herrschenden Bedingungen festgestellt
werden.
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Polymerbasierte Materialien
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Im
Gegensatz zu natürlichen
Rohstoffen besitzen Kunststoffe eine fast unbegrenzte Anpassungsfähigkeit
an geforderte Rahmenbedingungen. Durch Änderungen in der Zusammensetzung
können
unter anderem die Aushärtungsgeschwindigkeit
und Eigenschaften nach dem Aushärten
exakt definiert werden. Bei den beiden untersuchten Klebstofftypen,
PUR- und Schmelzklebstoffen, ist grundsätzlich kein Aufschäumen erwünscht, um
die Ausbildung einer idealen Klebefuge zu erzielen. Im Bereich der
Polyurethane macht man sich das Aufschäumen zunutze und setzt diese
Klebstoffe als Schäume
ein.
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Polyurethan-Klebstoffe
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Im
Bereich der schäumbaren
Kunststoffe sind insbesondere die Polyurethane (PUR) sehr weit verbreitet.
Polyurethane sind Kunstharze, welche durch eine Polyadditionsreaktion
aus Polyolen und Isocyanaten entstehen. Charakteristisch für die Polyurethane
ist die Urethan-Gruppe (-NH-CO-O-). Durch die Vielzahl an Anwendungen,
für die
Polyurethane sowohl in fester als auch in elastischer Form maßgeschneidert
werden können,
lag die Menge der produzierten Polyurethane im Jahr 2000 bei knapp
10 Mio. Tonnen (RANDALL und LEE, 2002).
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Polyurethan-Schäume werden
derzeit bereits als Kernmaterial in Sandwichplatten eingesetzt.
In der diskontinuierlichen Prozesstechnologie wird der Schaum in
einem gesonderten Prozess als Block aufgeschäumt und, nachdem er in Platten
aufgetrennt worden ist, im Batch-Prozess zwischen die Decklagen
geklebt. In der kontinuierlichen Produktion wird der Schaum direkt
in die Plattenproduktion eingeschäumt. Eine Darstellung des Einschäumprozesses
zeigt 4. Es lag daher nahe auch polyurethanbasierte
Schäume
mit in die Vorüberlegungen
einzubeziehen.
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PUR-Schäume können sowohl
in 1-komponentigen als auch in 2-komponentigen Varianten eingesetzt werden.
Die exotherme Aushärtung
der 1-komponentigen Schäume
erfolgt beim Freisetzen durch den Kontakt mit der Luftfeuchtigkeit.
Durch Zugabe von weiterem Wasser, welches in die PUR-Masse gemischt
wird, kann die Aufschäumreaktion
verstärkt
werden. Die Aushärtung
erfordert bei Verwendung von 1-komponentigen PUR-Schäumen einen
langen Zeitraum. Vorteile bietet die Verwendung eines 2-komponentigen
Schaums. Durch das Zusammenbringen zweier Reaktionspartner, Isocyanate
und Polyole, wird der Aufschäumprozess chemisch
initiiert. Es erfolgt typischerweise eine 30fache Volumenvergrößerung.
Hat der Schaum eine ausreichende Stabilität erreicht und ist nun in der
Lage sich selbst zu stützen,
wird die weitere Expansion durch die Differenz zwischen dem Gasdruck
im Zellinneren und dem äußerem Atmosphärendruck
vorangetrieben. Die Expansion stoppt sobald der Schaum genügend Stabilität aufgebaut
hat, um der Druckdifferenz standzuhalten. Die exotherme Reaktion
erfolgt in mehreren Stufen und kann im Inneren des Schaums Temperaturen
von bis zu 190°C
erzeugen. Die chemische Aushär tungsreaktion
ist nicht mit dem Ende der Expansion abgeschlossen. Vielmehr setzt
sie sich im Inneren des Schaums fort und kann die hohen Temperaturen
noch über
Stunden aufrechterhalten (RANDALL und LEE, 2002).
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Die
Stadien des Schäumprozesses
eines 2-komponentigen PUR-Klebstoffs
sind aus 13 ersichtlich. Mit dem Zusammenbringen
der Reaktionspartner beginnt der Aufschäumprozess in dem der Schaum über eine
klebrige, instabile Konsistenz verfügt (Gel time). Diese Zeit ist
dadurch charakterisiert, dass sich beim Herausziehen eines eingetauchten
Stabes Polymerfäden
bilden. Fast gleichzeitig mit dem Erreichen der Tack-free time,
also der Zeit, in der das Material eine klebefreie Oberfläche erlangt,
erreicht der Schaum seine maximale Höhe.
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Im
Rahmen dieser Arbeit wurden die Untersuchungen mit PUR-Klebern der
Firma Casanin AG, Buchrain, durchgeführt. Zum Einsatz kamen ein
1-komponentiger PUR-Kleber, Casanin PUR 685.12, und zwei 2-komponentige
PUR-Kleber, Casanin 688.30 mit Härter
688.99 und Casanin PUR 688.01 N mit Härter V4557/2. Bei allen Klebern
handelte es sich um Laborprodukte. Die Untersuchungen bezogen sich
in erster Linie auf das Aufschäum-
und Aushärteverhalten.
Hierfür
wurden die Klebestoffe unter verschiedenen Bedingungen im Trockenofen
ausgehärtet.
Dies geschah teilweise unter Zugabe von zusätzlichem Wasser, welches mit
dem Ziel eines verstärkten
Aufschäumens
in die Klebstoffsubstanz eingebracht wurde. Es handelte sich hierbei
um orientierende Versuche. Es konnte gezeigt werden, dass die Zugabe
von Wasser das Aufschäumen sowohl
der 1-komponentigen als auch der 2-komponentigen PUR-Klebstoffe
wesentlich fördert.
Das Aufschäumen
beider Klebstofftypen konnte bei Temperaturen von etwa 130°C gegenüber einer
Aushärtung
im Normklima wesentlich beschleunigt und nach circa zwei Minuten
als abgeschlossen betrachtet werden.
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Als
problematisch wurde allerdings die Art des Auftragens als Mittellage
angesehen. Nach dem Streuen der unteren Decklage muss die flüssige Mittellage
aufgebracht werden, bevor die zweite Decklage gestreut wird. Da
die Komprimierung der Decklagen unter einem hohen Pressdruck erfolgt,
muss die Mittellage im Stande sein, diesen Druck auszuhalten. Zudem
darf das Mittellagenmaterial nicht in die Decklagen wegschlagen. Damit
würde es
der Mittellagenbildung nicht mehr zur Verfügung stehen bzw. an falscher
Stelle reagieren. Bei Verwendung eines liquiden Schäummittels
besteht die Gefahr, dass genau dieser Effekt eintritt und dass sich ein
Teil des Klebstoffes aus der Mittellage in die Decklagen verlagert.
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Des
Weiteren besitzt eine kontinuierliche Doppelband-Heißpresse
keine seitliche Begrenzung. Das flüssige Material ist dadurch
nicht in der Lage einen Gegendruck gegenüber dem Pressdruck aufzubauen.
Es ist zu vermuten, dass ein nicht unwesentlicher Teil des flüssigen Klebstoffs
seitlich entweichen wird und somit der Mittellagenbildung nicht
mehr zu Verfügung
steht. Ferner entsteht dabei die Gefahr einer Beschädigung der
Heißpresse
durch den sehr intensiv haftenden PUR-Kleber, der nach Aushärtung nur
noch mechanisch zu entfernen ist.
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Hotmelts
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Die
Konsequenz aus den Problemen, die bei der Verwendung flüssiger,
wenn auch hochviskoser, Klebstoffe auftraten, war die orientierende
Untersuchung von Schmelzklebstoffen, so genannten Hotmelts. Diese
1-komponentigen thermoplastischen Klebstoffe liegen bei Raumtemperatur
in fester und lösemittelfreier Form
vor. Das Abbinden erfolgt im Gegensatz zu den PUR-Klebstoffen meist
physikalisch. Typische Verarbeitungstemperaturen liegen je nach
verwendetem Klebstofftyp zwischen 120 und 240°C (HABENICHT, 1997), was
der Anwendung in einem Holzwerkstoffprozess entsprechen würde. Das
Adhäsionsprinzip
beruht auf der Viskositätsverringerung
aufgrund des Schmelzens, wodurch eine hohe Benetzung der Werkstückoberfläche erreicht
wird. Durch den reversiblen Übergang
zwischen festem und flüssigem
Aggregatzustand ergeben sich prinzipiell zwei Arten der Verklebungsweise.
Einerseits das Fügen
der Werkstücke
direkt nach dem Auftrag des verflüssigten Klebstoffes und andererseits
das Zusammenbringen der Werkstücke,
nachdem der Klebstoff aufgetragen und erhärtet ist, um ihn dann beim
nochmaligen Erwärmen
wieder zu verflüssigen
und die Klebefuge unter Druck auszubilden. Schmelzklebstoffe werden
zumeist aus Blöcken
verarbeitet, die direkt im Prozess aufgeschmolzen und eingebracht
werden. Durch Gefriervermahlung ist es möglich Schmelzklebstoffe zu
Granulaten oder Pulvern zu verarbeiten. Dadurch besitzen sie gegenüber den
PUR-Klebstoffen den Vorteil, dass ein Einstreuen in fester Form
möglich
ist und das Aufschmelzen über
einen relativ weiten Temperaturbereich sehr exakt eingestellt werden
kann.
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Schmelzklebstoffe
verfügen
von vornherein über
keine starke Fähigkeit
zur Schaumbildung. In manchen Fällen
werden lediglich geringe Mengen an Wasserdampf während des Schmelzvorgangs freigesetzt, was
zu einer Blasenbildung führt.
Auf diesen Effekt hin wurde ein Labor-Schmelzklebstoff der Firma
Albon-Chemie im Rahmen dieser Arbeit untersucht. Laut Auskunft der
Firma Albon-Chemie beginnt der Aufschäumprozess des verwendeten Schmelzklebers
Albonit SK 356 bei einer Temperatur von etwa 90°C und erreicht sein maximales
Aufschäumen
bei etwa 130°C.
In den Laborversuchen wurden Erfolge bei einer Temperatur von 160°C und der
Zugabe von Calciumcarbonat (CaCO3) erzielt.
Es erfolgte ein leichtes Aufschäumen. Jedoch
zeigte sich, dass dieses Aufschäumen
zu wenig Expansionskraft besitzt um auch nur geringste Gegenkräfte zu überwinden.
Zudem konnte das Aufschäumvolumen
als sehr gering bezeichnet werden. Im Laborversuch wurde der mit
CaCO3 versetzte Albonit SK 356 zwischen
zwei Spanplattenstreifen von jeweils 3 mm Dicke eingebracht, die
mit einer Führung
gegen seitliches Verrutschen gesichert waren, eine vertikale Expansion
jedoch zuließen.
Diese Vorrichtung wurde bei 160°C
im Trockenofen erhitzt. Nach fünf
Minuten war der Schmelzkleber komplett geschmolzen und es bildeten
sich kleine Bläschen.
Es konnte gezeigt werden, dass der Albonit SK 356 nicht in der Lage
war, eine signifikante Volumenvergrößerung zu erzielen. Außerdem lieferte
der geschmolzene Klebstoff keine Hinweise darauf, dass er in der
Lage ist ein Anheben der oberen Spanplatte zu bewirken. In einer
Sandwichplattenfertigung müsste
wenigstens das Anheben der oberen Decklage vom Kleber bewerkstelligt
werden.
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Die
orientierenden Versuche mit den beschriebenen polymerbasierten Rohstoffen
als Mittellagenmaterial zeigten, dass sich die untersuchten Materialien
aus verschiedenen Gründen
nicht oder nur nach nachhaltigen Anpassungen in Bezug auf die Klebstoffeigenschaften
oder die Verfahrenstechnik für
eine kontinuierliche Sandwichplattenproduktion eignen.
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Herstellung der Platten
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Prozessführung
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Der
Prozess, der im Rahmen dieser Arbeit entwickelt wurde, lehnt sich
an die Herstellung von Holzwerkstoffen wie MDF- oder Spanplatten
an. Um die Bildung der Mittellage in diesen Herstellungsprozess
zu integrieren, wurde das Verfahren der Holzwerkstoffherstellung
um den Fertigungsschritt der Mittellagen-Expansion erweitert. An die Expansion
schließt
sich eine Kühlphase
an, bis der expandierte Schaum seine aktive Ausdehnung durch Unterschreiten
einer Temperaturgrenze eingestellt und eine feste Matrix gebildet
hat.
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Nach
Abschluss der orientierenden Untersuchungen über geeignete Materialien und
Simulationen der Prozessparameter wurden die gewonnenen Resultate
in praktischen Versuchen im Labormaßstab implementiert. Durch
fortlaufende Optimierungen des Pressprogramms und der Zusammensetzung
der Sandwichplatten entstand ein stabiler Prozess, durch den es
möglich
war gleich bleibende Qualitäten
zu produzieren. Im Folgenden wurden durch Modifikation der Zusammensetzung,
insbesondere der Decklagen, verschiedene Varianten der Platten hergestellt.
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Der
Prozess setzt sich im Wesentlichen aus zwei Schritten zusammen,
die zu einem Fertigungsschritt kombiniert werden: Der Bildung der
Decklagen unter einem hohen Anfangspressdruck und der darauf folgenden
Expansion der Mittellage. In den Laborversuchen wurde ein durchgehend
distanzgesteuertes Pressprogramm gefahren. Ebenso sinnvoll erscheint
ein kombiniertes Pressprogramm, welches die Decklagen unter druckabhängig bildet
und dann isochor, also distanzabhängig, die Mittellage expandieren
lässt.
Die Presstemperatur betrug 150°C,
beruhend auf den Ergebnissen der Simulation.
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14 zeigt
ein beispielhaftes Pressdiagramm. Im zeitlichen Verlauf sind Druck-
und Distanzverlauf abgetragen. Hierbei ist zu beachten, dass ein
ansteigender Pressdruck ein negatives Vorzeichen besitzt, da die
MTS-Software der 'ipates' ein Schließen der
Presse als negative Richtung und ein Öffnen als positive Richtung
definiert. Die Distanzskala ist aufgrund der Pressen- und Softwarekonfiguration
so kalibriert, dass die Presse bei etwa –41 mm vollständig geschlossen
ist. Entsprechend bedeutet eine abnehmende Distanz ein Öffnen der
Presse.
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Im
ersten Prozessschritt erfolgte die Verdichtung der Decklagen. Hierzu
wurde das gestreute Faservlies auf eine Zieldicke gepresst, welche
der Gesamtdicke der beiden Decklagen zuzüglich der Dicke der unexpandierten
Mittellage entspricht. Im gezeigten Beispiel entspricht die Dicke
von –37
mm einer Komprimierung auf 4 mm. Unter der Annahme einer Decklagendicke
von jeweils 1,5 mm, entspricht das einer Mittellagendicke während des
Pressvorgangs von 1 mm. Dabei baute sich kurzfristig ein Pressdruck
von etwa 83 kN auf. Das entsprach bei einer Pressfläche von
7854 mm2 in der 'ipates' einem spezifischen Pressdruck von 10,6
N/mm2. Dieser baute sich jedoch nach einigen
Sekunden wieder ab, da durch die Relaxation des Faservlieses ein Druckabbau
erfolgte und die Presshydraulik zum Halten der Distanz keinen weiteren
Druck aufbringen musste. Nach 40 Sekunden waren die Decklagen ausgebildet,
so dass die Presse auf die vordefinierte Zieldicke von 20 mm (entspricht –23 mm in 14)
geöffnet
wurde. Dies ging einher mit einem vollständigen Druckabbau, da der Schaum
noch unexpandiert war. Während
des Pressens erfolgte eine Erhitzung der Mittellage und somit eine
Aktivierung der Mikrosphären.
Mit dem Öffnen
der Presse begannen diese zu expandieren und den Pressraum auszufüllen. Es
zeigte sich, dass ein schnelles Öffnen
der Presse auf die Zieldicke bessere Ergebnisse erzielte, als ein
langsames Öffnen.
Letzteres resultierte in der Ausbildung einer gekräuselten
Oberfläche
und folglich einer unzureichenden Anbindung der Mittellage an die
Decklagen. Etwa 30 Sekunden nach dem Erreichen der Zieldicke
erlangten die Mikrosphären
das Volumen, das den auf die Zieldicke eingestellten Pressraum gerade
ausfüllte.
Der vergrößerte Ausschnitt
in 14 zeigt, dass zu diesem Zeitpunkt kein Druck
vorhanden ist. Die Menge der eingesetzten Expancel®-Mikrosphären war unter
Berücksichtigung
des vorab bestimmten Expansionsvolumens des Materials auf ein etwa
dreifaches Zielvolumen der Mittellage berechnet, um die gewünschte Solldichte
einzustellen. In der Folge begann ein durch die weitere Expansion
der Mikrosphären
ausgelöster
Druckaufbau, der in der Regel bis zu 0,19–0,25 N/mm2 (entspricht –1500 bis –2000 N)
erreichte. Danach erfolgte keine weitere Druckzunahme, sondern eine
allmähliche
Konsolidierung des Schaumgefüges
mit einem einhergehenden Druckabbau. Zu diesem Zeitpunkt (t = 500
s) wurde die Beheizung der Pressplatten gestoppt. Da die 'ipates' nicht über eine
interne Rückkühlung verfügt, wurde
die Kühlung
durch einen Ventilator unterstützt.
Erst nach Unterschreiten der Aktivierungstemperatur von 90°C erreichten
die Mikrosphären
einen stabilen Zustand, der auch nach dem vollständigen Öffnen der Presse beibehalten
wurde.
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Untersuchung physikalischer Eigenschaften/Optimierung
-
Die
Untersuchung der mechanischen und physikalischen Eigenschaften bildete
die Grundlage einer objektiven Qualitätsbewertung der Platten. Dieses
war notwendig, um die hergestellten Platten mit industriell hergestellten
Leichtbauplatten vergleichen zu können. Darüber hinaus dienten diese Daten
als Grundlage zur Optimierung des Prozesses (SÖDERBERG
und ROSSKOTHEN, 2003).
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Ziele
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Um
die Qualität
der hergestellten Platten beurteilen zu können, mussten die hergestellten
Probenkörper
objektiven Untersuchungen unterzogen werden. Anhand dieser Untersuchungen
war es möglich
die Qualität
von Deck- und Mittellage festzustellen. Insbesondere durch die Bestimmung
der Zugfestigkeit senkrecht zur Plattenebene nach DIN 53292 war
es möglich,
Aufschlüsse über die
Güte der
Verbindung zwischen Deck- und Mittellage zu erlangen. Im Bereich
der Kernverbundplatten stellt dies die kritische Eigenschaft dar
und kann gemeinsam mit der Biegefestigkeit (DIN 53293) besonders
zur Evaluierung herangezogen werden. Die Bestimmung der Biegesteifigkeit
konnte mit den Proben der 'ipates' nicht durchgeführt werden,
da nach Prüfvorschrift
die Länge
des Prüfkörpers das
24fache der Dicke betragen muss.
-
Aus
dem Bruchbild, welches nach der Querzugprüfung am Prüfkörper verblieb, ließen sich
Rückschlüsse auf
prozesstechnische Unausgereiftheiten ziehen. So bildeten alle durchgeführten Prüfungen immer die
Grundlage für
Optimierungen des Herstellungsprozesses.
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Durch
die Wiederholung der mechanischen Eigenschaftstests konnte die Reproduzierbarkeit
der Platteneigenschaften überprüft werden.
Sehr starke Schwankungen unter den Testergebnissen wiesen demnach auf
einen unstabilen Prozess hin, während
gleichmäßige Festigkeitswerte
einen stabil eingestellten Prozess charakterisierten.
-
Um
den Einfluss der kompressiblen Mittellage während des Heißpressens
auf die Verdichtung der Decklage beurteilen zu können, wurden hochauflösende Aufnahmen
am Rasterelektronenmikroskop durchgeführt. Anhand einer visuellen
Beurteilung der Proben und einer Gegenüberstellung mit MDF-Proben ähnlicher Dichte
aus der Literatur konnten Schlüsse über die
Qualität
der Probenkörper
gezogen werden.
-
Von
besonderem Interesse war in diesem Zusammenhang der Übergang
zwischen Deck- und Mittellage. Da die beleimten Fasermatten der
Decklagen während
des Heißpressens
gegen eine kompressible pulverige Schicht gepresst wurden, konnte
es hier zu einem Dichteabfall kommen. Die mittellagennahe Faserschicht
erfährt
einen verminderten Gegendruck durch die weichere Mittel tage, wodurch
eine Sollbruchstelle entstehen kann. Dieser Übergang wurde auch anhand von
Dichteprofilen am Röntgenscanner.
Da der Durchmesser der Expancel®-Mikrosphären vor
der Expansion etwa 10 μm
beträgt,
sollte gezeigt werden, ob das Pulver in der Lage ist, alle Freiräume auszufüllen, so
dass eine optimale Anbindung der Mittellage an die Decklage gegeben
ist. Ebenso sollte die Vermischung der Mikrosphären mit den Trägerfasern
und -spänen
in der Mittellagenmatrix untersucht werden, um Konsequenzen in Bezug
auf das Vermischen des Pulvers mit dem Trägermaterial zu ziehen.
-
Die
REM-Bilder sollten aufzeigen, ob die Expancel®-Mikrosphären ein
gleichmäßiges Aufschäumverhalten
zeigen und ob der geschlossenzellige Schaum durch Einflüsse wie
Druck oder Temperatur in der Heißpresse Schaden genommen haben
kann. Das kann zu einem Verlust positiver Eigenschaften, wie einem
hohen Wärmedurchlasswiderstand
oder Druckstabilität,
führen.
Zudem könnten
die isotropen Eigenschaften des Schaumstoffs durch eine zu stark
orientierte Expansion verloren gegangen sein. Zugleich konnte durch
die REM-Bilder die Verdichtung der Expancel®-Mikrosphären anhand
der Größe der individuellen
Zellen bewertet werden.
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Die
Ergebnisse der Untersuchungen bildeten die Grundlage für die Entscheidung
zukünftiger
Forschungen. Sie leisteten den entscheidenden Beitrag um die Vision
einer industriellen Fertigung des neu entwickelten Produktes in
einer Umsetzung des an die Versuche angelehnten kontinuierlichen
Verfahrens zu bewerten.
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Untersuchungsmethoden
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Zur
Festigkeitsprüfung
wurden die Platten den normierten Standardprüfverfahren unterzogen. Die Rohdichteprofilmessung
gab Aufschluss über
das Verdichtungs- bzw. Aufschäumverhalten
der Plattenebenen und die Ausbildung des Rohdichteprofils. Anhand
der Rasterelektronenmikroskopie konnte ein visueller Eindruck über die
Ausbildung der Deck- und Mittellagen gewonnen und ein Vergleich
zu Standardplatten gezogen werden.
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Probenherstellung und Versuchsplan
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Bestimmung der Querzugfestigkeit
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Für die Bestimmung
der Zugfestigkeiten senkrecht zur Deckschichtebene wurde in Anlehnung
an die Norm DIN 53292-A für
Kernverbunde (1982) vorge gangen und quadratische Probenkörper zugeschnitten.
Abweichend von der Norm wurden die Probenkörper mit einer Kantenlänge von
40 mm anstatt von 50 mm gefertigt. Das Motiv dafür war die zeitaufwendige Herstellung
der Platten. Bei einem Plattendurchmesser von 100 mm konnten nun
pro Platte zwei Probenkörper
für die
Festigkeitsprüfung
herzustellen, so dass die doppelte Anzahl an Prüfkörpern zur Verfügung stand.
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Die
Proben wurden mit Hilfe eines Polyurethan-Klebers der Firma Casanin
auf Birken-Sperrholzjoche geklebt. Versuche, die Prüfkörper mit
Hilfe von Schmelzkleber auf Aluminiumjoche zu kleben, scheiterten
an der thermischen Aktivierbarkeit der aufgeschäumten Mittellage. Die Proben
wurden gemäß DIN 50014
im Normklima bei 20°C
und 65% relativer Luftfeuchte konditioniert und anschließend an
einer Universalprüfmaschine
der Firma Losenhausenwerk GmbH mit einer Traversengeschwindigkeit
von 0,5 mm/s geprüft.
Es wurden die Querzugfestigkeit sowie die Bruchebene notiert.
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Die
Berechnung der Zugfestigkeit für
Kernverbunde erfolgte nach der Formel:
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Hierbei
ist die Kraft Fmax die Höchstkraft in [N], bei der der
Bruch der Probe eintritt. Die Skala der Prüfmaschine gibt die Kraft in
Kilogramm [kg] an. Um die Kraft Fmax in
[N] zu erhalten, musste die auf der Prüfmaschine angegebene Kilogramm-Skala
umgerechnet werden, dabei entspricht 1 Kilogramm etwa 9,8 Newton. A0 bezeichnet die ursprüngliche Fläche der Probe in mm2. Diese wurde vor der Prüfung gemessen und notiert.
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Bestimmung der Rohdichteprofile
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Die
Bestimmung der Rohdichteprofile der Proben war ein wichtiger Schritt
zur Visualisierung und Beurteilung des Verdichtungs- bzw. Expansionsverhaltens.
Die Messung wurde nach einer Klimatisierung an 50 × 50 mm
großen
Probenkörpern
durchgeführt.
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Die
Messung erfolgte mit einem Gammastrahlenmessgerät der Firma Ragtest Isotopenmessgeräte GmbH
(Straubenhardt). Die mittels eines Amencum-Strahlers (Am241) erzeugte Gammastrahlung, wurde durch eine
Schlitzblende auf einen Strahl von 10 mm Höhe und 0,2 mm Breite fokussiert.
Dieser durchdringt den Probekörper
parallel zur Plattenoberfläche.
Die Messungen erfolgten schrittweise in Abständen von 75 μm. Die in Abhängigkeit
der Rohdichte beim Durchgang durch die Probe abgeschwächte Strahlung
wurde mittels eines Detektors (NaJ(TI)-Szintillationszähler) erfasst,
der die radiometrischen Impulse in Lichtsignale umwandelt, welche über eine
Photokathode in Spannungsimpulse umgewandelt und danach verarbeitet
werden können. Durch
die Messung von Referenzwerten in der Luft ergeben sich für jeden
Messpunkt individuelle Rohdichtewerte, die in ihrer Gesamtheit eine
Rohdichtekurve über
den Plattenquerschnitt bilden. Die Werte des so erzeugten Rohdichteprofils
konnten nun mit Hilfe von Datenverarbeitungsprogrammen weiterverarbeitet
werden und gaben einen sehr guten Eindruck von der Ausbildung der
einzelnen Plattenlagen.
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Von
den hergestellten Probenplatten wurde eine zufällige Auswahl getroffen und
ein Rohdichteprofil von insgesamt acht Probenkörpern verschiedener Herstellungsmuster
vorbereitet. Hierbei ging es in erster Linie nicht um eine Herstellung
von identischen Rohdichteprofilen, sondern um einen Eindruck des
grundsätzlichen
Aufbaus der Sandwichplatten. Die gewünschten Profile sollten Rohdichtemaxima
im Bereich der Decklagen aufweisen und im Bereich der Mittellage
ein gleichmäßiges, symmetrisches
Minimum zeigen. Erstrebenswert war im mittleren Bereich eine Rohdichte,
die weit unterhalb der Decklagendichten lag, um somit eine mittlere
Rohdichte von etwa 0,2 kg/m3 zu erreichen.
Entscheidend war der Übergangsbereich
Decklage-Mittellage. Hier konnte man prozessbedingt einen starken
Abfall der Rohdichte befürchten.
-
Rasterelektronenmikroskopie
-
Im
Gegensatz zur Lichtmikroskopie liefert die Rasterelektronenmikroskopie
REM hochauflösende
Aufnahmen von Oberflächenstrukturen.
Die Untersuchungen wurden an einem Gerät der Firma Hitachi Typ S-520 am
Institut für
Holzbiologie der BFH durchgeführt.
Die vorbereiteten Probenkörper
wurden auf Probenträger, sog.
stubs, geklebt und in einem Gerät
der Firma BIO-RAD SEM Coating Systems Typ SC 510 mit Gold bedampft.
Um eine Aufladung der Proben im REM zu reduzieren und einwandfreie
Aufnahmequalität
zu garantieren, wurden die Proben zweifach bei einer Spannung von
2 kV und einem Plasmastrom von 20 mA bedampft.
-
Durch
die hohe Auflösung
und die Tiefenschärfe
ermöglicht
diese Abbildungsmethode eine präzise Aussagekraft über die
Ausbildung von Faser-Faser Bindungen in den Decklagen der Versuchsplatten
oder die Struktur der geschäumten
Mittellage, insbesondere die Anbindung der Mittellage an die holzpartikelbasierte Decklage.
Die Aufnahmen wurden qualitativ beurteilt und mit Literaturdaten
abgeglichen, um insbesondere eine objektive Einordnung der Ausbildung
der Decklagen zu bekommen.
-
Eine
weitere Aussage wurde über
das Expansionsverhalten der Expancel®-Mikrosphären erwartet.
Für die
Aufnahmen der Expancel®-Proben wurden zwei Probenträger mit
doppelseitigem Klebeband beklebt und in die unexpandierten Mikrosphären getaucht.
Ein Probenträger
wurde danach im Trockenofen bei einer Temperatur von 130°C für zwei Minuten
erhitzt um eine vollständige
Expansion zu gewährleisten.
Der zweite Probenträger
verblieb im unexpandierten Zustand. Dadurch sollte ein visueller
Eindruck von der Expansionsfähigkeit
der Mikrosphären
gewonnen werden. Weiterhin wurde der Schaum im Kern der Platten
einer genauen Betrachtung unterzogen, um eine mögliche Zellorientierung, wie
sie vorstehend beschrieben ist, festzustellen. Auch die Einbettung
der Fasern bzw. der Späne,
die die Matrix der Mikrosphären
bildeten, verlangte eine detaillierte Betrachtung. Hier war es wichtig
zu erkennen, ob sich die Holzpartikel gut in den Schaum einfügten oder
wie Fremdkörper
wirkten.
-
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-
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-
Abbildungen
-
1:
Fünf Zellformen
zur Modellierung von Zellstrukturen in Schäumen
-
2:
Aufbau einer Wabenplatte
-
3:
Aufbau einer Schaumkernplatte
-
4:
Kontinuierliche Schaumkernplatten-Produktion (DAVIES, 2001)
-
5:
Beispiel eines Expansionsverlaufs (Expancel 009-80)
-
6:
Miniatur-Heißpresse 'ipates'
-
7:
Simulation zweier virtueller Deck-schichten
-
8:
Wärme-
und Massenstrom in der Matte während
des Heißpressens
(nach GEFAHRT, 1977
-
9:
Temperaturverlauf der Mittelschicht während des Heißpressens
als Funktion der Eingangsfeuchte der Fasermatte. Plattentemperatur
135°C (MAKU
et al., 1959)
-
10:
Temperaturverlauf über
die Presszeit (0 = Presse geschlossen) in Abhängigkeit von der Plattendicke
(BOLTON et al., 1989)
-
11:
Ergebnis der Simulation mit VHP (160°C), Spezifischer Pressdruck
und Mattendicke (oben), Verlauf der Mattentemperaturen und des internen
Gasdrucks (unten)
-
12:
Aufbau einer Schaumzelle
-
13:
Zeitliche Entwicklung von Temperatur und Schaumhöhe (Randall und Lee,
2002)
-
14:
Distanz- und Druckverlauf während
des Pressvorgangs
-
- 1
- Spulen
- 2
- Profiling
- 3
- Aufheizen
- 4
- Schauminjektion
- 5
- Druckbereich
- 6
- Abkühlung
- 7
- Ablängung
- 8
- Tstart
- 9
- Tmax
- 10
- Maximalvolumen
Microsphere
- 11
- Kraftmessdose
(Zug 20 kN)
- 12
- beheizter
Pressblock
- 13
- Pressraum
- 14
- Presszylinder
- 15
- beheizter
Pressblock
- 16
- Kraftmessdose
(Druck 200 kN)
- 17
- Deckschicht
- 18
- leichte
Mittelschicht
- 19
- Deckschicht
- 20
- Pressplatte
- 21
- Plattenkante
- 22
- Mattenmitte
- 23
- Konduktion
- 24
- Verdampfung
- 25
- Kondensation
- 26
- Konvektion
- 27
- Spezifischer
Druck
- 28
- Mattendicke
- 29
- Temperatur
(Oberfläche,
Zwischenschicht, Kernschicht)
- 30
- Gasdruck
- 31
- Form
einer Zelle: Pentagon-Dodekaeder
- 32
- Orientierung
einer Zelle in Schäumrichtung
- 33
- Cream-Zeit
- 34
- Gel-Zeit
- 35
- Tack-free-Zeit
- 36
- End-of-rise-Zeit
- 37
- Schaumhöhe
- 38
- Schaumtemperatur