DE202006017869U1

DE202006017869U1 - Isolierbehälter mit Temperierelementen

Info

Publication number: DE202006017869U1
Application number: DE200620017869
Authority: DE
Original assignee: DELTA T GES fur MEDIZINTECHNI; Delta T Gesellschaft fur Medizintechnik Mbh
Current assignee: DELTA T GES fur MEDIZINTECHNI; Delta T Gesellschaft fur Medizintechnik Mbh
Priority date: 2006-11-23
Filing date: 2006-11-23
Publication date: 2007-03-15
Anticipated expiration: 2016-11-24

Abstract

Isolierbehälter (1) aus einem wärmeisolierenden Deckel und einem wärmeisolierenden Aufnahmeteil (2), die einen Innenraum (3) umschließen, der zur Einhaltung von Temperaturen mit mindestens einem Temperierelement versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Innenraum (3) an einer seiner vertikalen längeren Seiten (10, 11) mindestens eine vertikale Nut (12–15) und dieser mindestens einen Nut (12–15) gegenüberliegend mindestens eine weitere Nut (12–15) mit jeweils definierten Abmessungen aufweist,
mindestens eine im wesentlichen horizontale Verstrebung vorgesehen ist zur Aufnahme in den sich gegenüberliegenden Nuten (12–15), die so ausgebildet ist, dass das mindestens eine Temperierelement auf der im wesentlichen horizontalen Verstrebung ablegbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Isolierbehälter mit Temperierelementen, wobei der Isolierbehälter aus Isoliermaterial gefertigt ist, das so angeordnet, dass ein vom Isolierbehälter umschlossener Innenraum gegen die Umgebung isoliert ist. Die Offenbarung der DE 10 2005 032 839.3 ist Teil der vorliegenden Anmeldung.
Isolierbehälter mit Temperierelementen sind für den Transport von Blutprodukten, wie gefrorenes Frischplasma, Erythrozytenkonzentrat, Thrombozyten und Vollblut sowie andere thermosensible Güter, wie Arzneimittel, Proteine, Impfstoffe, Zellkulturen, Gewebeimplantate, Organe und Blutproben vorgesehen.
Bei Transport von Erythrozyten müssen 2° bis 6° C, von Thrombozyten und Vollblut 20° bis 24° C und von gefrorenem Frischplasma –30° bis –40° C eingehalten werden, um die erforderliche Qualität für die spätere therapeutische Anwendung zu gewährleisten.
Die US-5 440 975 offenbart einen Isolierbehälter mit einem wärmeisolierenden Deckel und einem wärmeisolierenden Aufnahmeteil, die einen Innenraum umschließen, der zur Einhaltung von Temperaturen mit mindestens einem Temperierelement versehen ist, um Lebensmittel, die in dem Isolierbehälter auf dem Temperierelement abstellbar sind, über eine gewisse Zeit in einem gewünschten Temperaturbereich halten zu können.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Isolierbehälter mit Temperierelementen zu schaffen, in dem die thermische Energie der Temperierelemente bei unterschiedlicher Beladung des Isolierbehälters mit temperaturempfindlichen Arzneimitteln, Organen und Blutprodukten optimal nutzbar ist.
Die Lösung erfolgt mit einem Isolierbehälter mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
Der Isolierbehälter gemäß der Erfindung ist aus einem wärmeisolierenden Deckel und einem wärmeisolierenden Aufnahmeteil gebildet, die einen Innenraum umschließen, der zur Einhaltung von Temperaturen mit mindestens einem Temperierelement versehen ist. Der Innenraum weist an einer seiner vertikalen Seiten mindestens eine Nut und dieser mindestens einen Nut gegenüberliegend mindestens eine weitere Nut auf mit jeweils definierten Abmessungen, in die mindestens eine im wesentlichen horizontale Verstrebung zur Aufnahme eingreift, wobei die horizontale Verstrebung so ausgebildet ist, dass das mindestens eine Temperierelement (13) auf der im wesentlichen horizontalen Verstrebung ablegbar ist. Das/die Temperierelement(e) gewährleisten in dem Innenraum die gewünschte Temperatur über einen langen Zeitraum, wobei die in den Nuten gehaltenen Verstrebungen definierte Positionierungen der Temperierelemente erlauben vorzugsweise oberhalb des zu temperierenden Guts zur optimalen Nutzung der thermischen Energie der Temperierelemente auch bei unterschiedlicher Beladung des Isolierbehälters. Die Einstellbarkeit der Höhe der horizontalen Verstrebungen im Innenraum und damit der Temperierelemente ermöglicht die zeitstabile Einstellung unterschiedlicher Temperaturbereiche über die Höhe des Innenraums. Durch die definierte Lage der Temperierelemente ist der erfindungsgemäße Isolierbehälter besser für praxisorientierte Validierungen geeignet. Die Konfigurierbarkeit von Anzahl und Position der Temperierelemente ermöglicht es, alle herkömmlichen Verpackungsgrößen verschiedener Blutprodukte in dem erfindungsgemäßen Isolierbehälter bei bestimmbar stabilen Temperaturen zu transportieren. Der erfindungsgemäße Isolierbehälter ist auch zum Abkühlen oder Erwärmen von Blutprodukten, gegebenenfalls während eines Transports, geeignet und bietet Vorteile bei der Handhabung, nämlich höhere Sicherheit bei geringerer Fehleranfälligkeit, sowohl bei der Desinfektion als auch beim Waschen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Isolierbehälter aus einem vorzugsweise robusten Isoliermaterial aus expandierbarem Polypropylen (EPP) gefertigt. Das erfindungsgemäße Isoliermaterial macht den erfindungsgemäßen Isolierbehälter bei vorteilhaft niedrigem Gewicht insgesamt maschinell waschbar und oberflächendesinfizierbar sowohl im Innenraum als auch außen, so dass keine Polyethylenschutzschicht auf der Innenseite erforderlich ist für vergrößertes Nutzvolumen und verringertes Gewicht. Die EPP Isolation sichert die Temperaturstabilität und ist mit seiner hohen reversiblen Flexibilität, Druck- und Stoßfestigkeit vorteilhaft als Wandmaterial.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind die Nuten mit definierten Längen im wesentlichen vertikal im Innenraum ausgerichtet, so dass die Verstrebungen in definierter Höhe im Innenraum des Isolierbehälters anordenbar sind für optimale Temperierung des gesamten Innenraums. Durch die einstellbaren Abstände zwischen Temperierelementen und zu transportierendem Gut mittels der einstellbaren Verstrebungen ist eine thermische, horizontale Barriere für optimale Temperierung einstellbar.
Temperierelemente des erfindungsgemäßen Isolierbehälters können mit verschiedenen Latentwärmespeichern mit hoher Wärme- oder Kältespeicherkapazität ausgestattet sein für die Bereiche von 2° C bis 6° C für Erythrozyten, 20° C bis 24° C für Thrombozyten und Vollblut und von –30° C bis –40° C für gefrorenes Frischplasma.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Aufnahmeteil einen im wesentlichen ebenen oberen Rand auf und die Nuten schließen jeweils an diesen oberen Rand an und haben unterschiedlich definierte Längen für optimale Positionierung der Temperierelemente im Innenraum.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung haben die Nuten rechteckigen Querschnitt, so dass sich keine Wasserrückstände in den Fugen bilden können, die wiederum zu bakterieller Kontamination des erfindungsgemäßen Isolierbehälters führen könnten.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Innenraum im wesentlichen rechteckig und insbesondere sind jeweils 2 bis 6 Nuten sich gegenüberliegend an Randbereichen der längeren Seiten des im wesentlichen rechteckigen Innenraums vorgesehen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die mindestens eine im wesentlichen horizontale Verstrebung aus Kunststoff oder Metall gefertigt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind zur Identifikation und Verfolgung des erfindungsgemäßen Isolierbehälters in dessen Innenraum Radio Frequenz Identifikation (RFID) Chips anbringbar, die sich bei auch geschlossenem erfindungsgemäßen Isolierbehälter auslesen lassen, da dessen Material elektromagnetische Strahlung kaum beeinflusst, wohingegen bei entsprechenden Isolierbehältern mit Metallbeschlägen, -wandungen oder metallischen Folien, durch deren Einfluss auf elektromagnetische Strahlung, nur mit sehr viel höheren Leistungen empfangen und gesendet werden könnte.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Deckel und Aufnahmeteil mit einem Kunststoffsiegel oder einer Plombe plombierbar.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Verwendung eines erfindungsgemäßen Isolierbehälters als isolierender Transportbehälter für Blutprodukte, wie gefrorenes Frischplasma, Erythrozytenkonzentrat, Thrombozyten und Vollblut sowie andere thermosensible Güter, wie Arzneimittel, Proteine, Impfstoffe, Zellkulturen, Gewebeimplantate, Organe und Blutproben vorgesehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels dargestellt. Es zeigt:
1: einen schematischen, vertikalen Querschnitt durch ein Aufnahmeteil ohne Deckel des Isolierbehälters gemäß der Erfindung, und
2: eine Ansicht von oben auf das Aufnahmeteil ohne Deckel des Isolierbehälters gemäß der Erfindung.
1: Ein im wesentlichen rechteckiger Isolierbehälter 1 weist ein wannenförmiges Aufnahmeteil 2 und einen Deckel (nicht dargestellt) auf. Der Deckel ist mit Kunststoffsiegeln oder einer Plombe am Aufnahmeteil 2 plombierbar. Aufnahmeteil 2 und Deckel sind vollständig aus expandierbarem Polypropylen (EPP) gefertigt.
Ein Innenraum 3 des Isolierbehälters 1 ist von einer 20 bis 60 mm dicken, nach außen rundherum isolierenden Wand 4 aus expandierbarem Polypropylen (EPP) umgeben. Die Isolierung aus EPP verfügt über eine geschlossene, desinfizierbare und waschfeste Oberfläche, wobei Deckel und Aufnahmeteil 2 horizontal gerichtet über Nut und Feder 5 verfügen, so dass der Innenraum 3 sicher abschließbar ist. Der Innenraum 3 weist eine lichte Höhe von z. B. 230 mm, eine Länge von z. B. 470 mm und eine Breite von z. B. 285 mm auf. Das Aufnahmeteil 2 weist an beiden kürzeren Seiten 6, 7 je einen nach außen ragenden Griff 8, 9 auf.
Das Aufnahmeteil 2 weist an beiden längeren Seiten 10, 11 jeweils in beiden Randbereichen je 4 vertikale Nuten 12–15 unterschiedlicher Länge auf, wobei die längste Nut 12 zur Mitte und die kürzeste Nut 15 zum Rand der längeren Seiten 10, 11 positioniert sind.
In die vertikalen Nuten 12–15 sind horizontale Verstrebungen (nicht dargestellt) aus Kunststoff oder Metall einbringbar auf die Temperierelemente (nicht dargestellt) ablegbar sind im Innenraum 3 des verschließbaren Isolierbehälters 1. Die horizontalen Verstrebungen können als zylindrische, an den Enden mit flexiblem Kunststoff ausgestattete Stangen aus Aluminium, Leichtmetall oder Kunststoff ausgebildet sein, die in den vertikalen Nuten 12– 15 z. B. über flexible Kunststoffenden Druck auf die längeren Seiten 10, 11 ausüben, so dass die Verstrebungen das Gewicht der Temperierelemente tragen können. Die Haltekraft an den längeren Seiten 10, 11 entsteht durch ein vorab einstellbares Übermaß der Verstrebungen und durch einen Federeffekt sowohl von der Wand 4 als auch von den Kunststoffenden. Entscheidend ist, dass die Verstrebungen in den vertikalen Nuten 12–15 so gehalten sind, dass das Gewicht eines oder mehrerer Temperierelemente getragen werden kann.
Die auf den Verstrebungen als ein oder mehrere flächige Körper vorgesehenen Temperierelemente sind in definierten Positionen oberhalb des zu temperierenden Gutes in dem Isolierbehälter 1 angeordnet.
Außen an der Wand 4 des Isolierbehälters 1 sind rechteckige Felder 16 für Temperaturanzeigen vorgesehen. In die Wand 4 ist ein RFId-Chip k mechanisch geschützt und unsichtbar integriert.
2: Entsprechende Merkmale sind mit den Bezugszeichen aus 1 bezeichnet. Die vertikalen Nuten 12–15 weisen jeweils rechteckigen Querschnitt auf mit vorzugsweise glatten Seitenrändern für verbesserte Waschbarkeit und Desinfizierbarkeit.
Im Innenraum 3 des Isolierbehälters 1 ist ein Radio Frequenz Identifikation (RFID) Chips vorgesehen.
Verwendung des erfindungsgemäßen Isolierbehälters
Die Temperierelemente sind als Latentwärmespeicher mit einem aus Kunststoff gefertigten Hohlkörper gebildet, der mit einer wärme- oder kältespeichernden Substanz gefüllt ist, die bei den bestimmten Temperaturen eine Phasenumwandlung begeht, deren Umwandlungsenergie für die Temperierung genutzt wird.
Im Isolierbehälter 1 kann z. B. Vollblut mittels eines auf einer mittleren Position befindlichen Temperierelements, das gefüllt ist mit einem Material, welches bei 20° C–22° C hohe Wärmekapazität aufweist, von 37° C innerhalb von 60–120 min auf 20° C heruntergekühlt werden, wobei die Wärmeenergie aus dem Vollblut von den Temperierelementen aufgenommen wird und aufgrund einer Phasenumwandlung des Materials in dem Temperierelement stabil bei 20° C–22° C gehalten wird.
Der Isolierbehälter 1 mit Temperierelementen ist als isolierender Transportbehälter für Blutprodukte, wie gefrorenes Frischplasma, Erythrozytenkonzentrat, Thrombozyten und Vollblut sowie andere thermosensible Güter, wie Arzneimittel, Proteine, Impfstoffe, Zellkulturen, Gewebeimplantate, Organe und Blutproben verwendbar.

Claims

Isolierbehälter (1) aus einem wärmeisolierenden Deckel und einem wärmeisolierenden Aufnahmeteil (2), die einen Innenraum (3) umschließen, der zur Einhaltung von Temperaturen mit mindestens einem Temperierelement versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (3) an einer seiner vertikalen längeren Seiten (10, 11) mindestens eine vertikale Nut (12–15) und dieser mindestens einen Nut (12–15) gegenüberliegend mindestens eine weitere Nut (12–15) mit jeweils definierten Abmessungen aufweist, mindestens eine im wesentlichen horizontale Verstrebung vorgesehen ist zur Aufnahme in den sich gegenüberliegenden Nuten (12–15), die so ausgebildet ist, dass das mindestens eine Temperierelement auf der im wesentlichen horizontalen Verstrebung ablegbar ist.
Isolierbehälter (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Deckel und Aufnahmeteil (2) aus einem Material, insbesondere expandiertem Polypropylen (EPP), gefertigt sind.
Isolierbehälter (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (12–15) mit definierten Längen im wesentlichen vertikal ausgerichtet sind.
Isolierbehälter (1) gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufnahmeteil (2) einen im wesentlichen ebenen oberen Rand aufweist, die Nuten (12–15) jeweils an den oberen Rand anschließen und unterschiedlich definierte Längen haben.
Isolierbehälter (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Nuten (12–15) rechteckigen Querschnitt haben.
Isolierbehälter (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum (3) im wesentlichen rechteckig ist.
Isolierbehälter (1) gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils 2 bis 6 Nuten (12–15) sich gegenüberliegend an Randbereichen der längeren Seiten (10, 11) des im wesentlichen rechteckigen Innenraums (3) vorgesehen sind.
Isolierbehälter (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine im wesentlichen horizontale Verstrebung aus Kunststoff oder Metall gefertigt ist.
Isolierbehälter (1) gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im Innenraum Radio Frequenz Identifikation (RFID) Chips anbringbar sind.
Isolierbehälter gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Deckel und Aufnahmeteil (2) mit einem Kunststoffsiegel oder einer Plombe plombierbar sind.