DE202006017014U1 - Textilien mit beabstandeten Schichten - Google Patents
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Abstract
Textil
aus zwei beabstandeten Schichten aus Gewebe oder Gewirke oder Gestricke,
die durch Monofilamente miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß der
Abstand zwischen den Schichten in regelmäßigen Abständen vergrößert oder verkleinert ist.
Description
- Die Erfindung betrifft Textilien mit beabstandeten Schichten.
- Die Schichten eines mehrschichtigen Textils lassen sich auf unterschiedlichen Wegen herstellen. Jede Schicht kann aus einem herkömmlichen Gewebe, einem Gewirke, einem Gestricke oder mit biaxialer Struktur und auf anderen Wegen hergestellt werden.
- Die einzelnen Schichten können nachträglich miteinander verbunden werden. Die Schichten können auch unmittelbar bei der Herstellung miteinander verbunden werden. Zu derartigen Textilien gehören auch die sogenannten Abstandsgewirke. Zu den Einzelheiten von Geweben, Gestricken und Gewirken, insbesondere zu Abstandsgewirken wird auf die Veröffentlichung Dr.. S. Raz „Einführung in technische Textilien" erschienen bei Karl Mayer, Textilmaschinenfabrik GmbH, Obertshausen, www.karlmayer.de, Bezug genommen, Ferner auf die
EP748889A1 - Die Abstandsgewirke werden sehr stark im Bereich der Sporttextilien, auch für Wasche, Taschen, Sitzbezüge und Matratzen und Arbeitskleidung angewendet. Bei den Sporttextilien sind die bevorzugten Anwendungsbereiche Tauchanzüge, Unterwasche, Jogginganzüge, Segleranzüge Den Abstandsgewirken wird eine sehr vorteilhafte Klimatisierungswirkung zugeschrieben. Bei Sitzen in Kraftfahrzeugen wird von den Abstandsgewirken auch eine Dämpfung der Fahrzeugvibration erwartet, www.titv.greiz.de.
- Alle Wirkungen von Abstandsgewirken und von anderen Textilien mit beabstandeten Schichten sind von dem Abstand zwischen den Schichten bestimmt. Die Erfindung hat die Aufgabe, die bekannten Textilien zu verbessern.
- Nach der Erfindung wird das dadurch erreicht, daß die Abstände zwischen den Schichten in regelmäßiger Folge verändert werden, wobei durch die Abstandsänderung vorzugsweise an der oberen Schicht eine im Querschnitt Kontur erzeugt wird, die in Abschnitten parallel zur Unterseite verlaufen, wobei der Abstand zur Unterseite sich von einem Abschnitt zum anderen sprunghaft verändert.
- Durch das unterschiedliche Abstandsmaß der Abschnitte wird die Nachgiebigkeit der Gewebe, Gewirke und Gestricke wesentlich verändert. Die erste Berührung mit dem Textil wird wesentlich weicher. Nach der Zusammendrückung der durch größeren Abstand höher stehenden Abschnitte tragen die anderen Abschnitte die durch die Benutzung auftretende Last mit.
- Die Bemessung der größeren und kleineren Abstände kann in mehreren Versuchen dem optimalen Abstand zumindest angenähert werden. Dabei ist auch möglich, daß die kürzeren Abstände gegen Null gehen.
- Vorteilhafterweise geht von der erfindungsgemäß gestalteten Textiloberfläche eine erhebliche Schalldämmung aus.
- Dies kann noch wesentlich dadurch gesteigert werden, daß das Gewebe an dem Übergang der Abschnitte offen bleibt.
- Mit Vorteil eignen sich die erfindungsgemäßen Textilien deshalb als Schalldämmung für Wände.
- In weiterer Ausbildung der Erfindung sind erfindungsgemäße Textilien an der Unterseite beschichtet. Für die Beschichtung ist es vorzugsweise vorgesehen, daß
- a) Gewebe oder Gewirke oder Gestricke an der Unterseite mit offenen Maschen verwendet werden
- b) Gewebe oder Gewirke oder Gestricke unten so beschichtet werden, daß das Beschichtungsmaterial in die offenen Maschen eindringt und dadurch ganz oder teilweise Halt an dem Textil findet.
- Vorzugsweise ist eine Maschenweite von 0,3 bis 1,1 mm vorgesehen, noch weiter bevorzugt eine Maschenweite von 0,6 bis 0,8 mm. Bei Gewirken mit Zick-Zack-förmig verlaufenden Reihen ist der Abstand zwischen den Reihen für die Maschenweite bestimmend. Die Maschenweite hat Einfluß auf das Gewicht des Gewebes oder Gewirkes oder Gestrickes. Bei üblicher Beschaffenheit des Abstandsgewebes oder Abstandsgewirkes ergeben sich Flächengewichte von z..B. 200 bis 600 Gramm pro Quadratmeter.
- Vorzugsweise besteht das Gewebe oder Gewirke oder Gestricke aus Polyester.
- Ferner ergeben sich vorteilhafte Strukturen mit einem Polyurethan als Farbträger und Beschichtungsmaterial. Die Dicke des Beschichtungsmaterials wird vorzugsweise so gewählt, daß sich ein Flächengewicht von 100 bis 300 Gramm pro Quadratmeter, noch weiter bevorzugt 150 bis 250 Gramm pro Quadratmeter und höchst bevorzugt 180 bis 220 Gramm pro Quadratmeter ergibt.
- Das Polyurethan wird vorzugsweise bei Raumtemperatur flüssig auf das Gewebe oder Gewirke oder Gestricke aufgetragen. Dies geschieht in einer Lage, in der die zu beschichtende Fläche nach oben weist. Das Polyurethan wird gleichmäßig verteilt und so weit in die Maschenöffnungen des Gewebes, Gewirke oder Gestricke gedrückt, daß es auf der gegenüberliegenden Seite erkennbar ist. Das geschieht wahlweise mit einem Abstreifer oder mit einer Walze. Die richtige Materialaufgabe und der richtige Druck können mit einigen Versuchen gefunden werden. Durch die Aushärtung wird die Polyurethan-Beschichtung stabilisert.
- Das Polyurethane (PUR) sind vor allem als Schaumstoffe, Elastomere und Formteile bekannt. Auch die Beschichtung mit PUR ist bekannt. Dabei sind allerdings größere Beschichtungsdicken üblich als sie nach der Erfindung vorzugsweise vorgesehen sind. Bei dem oben wiedergegebenen Raumgewicht ergeben sich Schichtdicken, welche kleiner als übliche Mindestbeschichtungsdicken von 1mm sind.
- PUR ist durch Isocyanate kennzeichnet. Es handelt sich um die sehr reaktionsfähige Isocyanatgruppe -N=C=O. Sie reagiert exotherm nicht nur mit wasserstoffaktiven Verbindungen, sondern auch mit sich selbst. Eine besondere Rolle spielt Wasser als OH-Komponente für die Schaumherstellung. Bei der Verbindung von Wasser mit Isocyanaten bildet sich gasförmiges Kohlendioxid, das zur Schaumbildung führt. Auch bei der Reaktion mit organischen Säuren entsteht Kohlendioxid. Das PUR kann Primärreaktionen und Sekundärreaktionen erfahren.
- Die in der Regel flüssigen Rohstoffe werden meistens bei Raumtemperatur vermischt. Dabei können exakte stöchiometrische Verhältnisse oder überstöchiometrische oder unterstöchiometrische Verhältnisse eingestellt werden.
- Vorzugsweise findet ein 2-Komponenten-Sytem Anwendung, das aus Polyisocyanat und einer Polyolkomponente besteht. Die Vermischung der Komponenten kann in einem oder in mehreren Schritten erfolgen. Zur Einfärbung des PUR stehen Farbmittel als Teige oder Pasten zur Verfügung. Die Farbmittel können als anorganische oder organische Farbstoffe oder Pigmente in Polyolen vorgemischt vorkommen.
- Je Rohstoffbasis härtet PUR bei Raumtemperatur oder bei höheren Temperaturen, z.B. 60 bis 130 Grad Celsius aus.
- Weitere Einzelheiten zur Anwendung von PUR sind in Saechtling, Kunststoff-Taschenbuch, 27.Aufl., S. 523 ff, beschrieben.
- In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
-
1 zeigt eine Systemskizze mit einem Abstandsgewirke mit einer unteren Schicht1 und einer oberen, einheitlichen Schicht2 und Monofilamenten3 , welche die Schichten1 und2 miteinander verbinden. Das Abstandsgewirke besteht aus Polyester und ist insgesamt transparent. - Die
7 zeigt eine Abwandlung des Abstandsgewirkes mit einer einheitlichen unteren Schicht30 und einer oberen Schicht, welche aus Abschnitten32 und33 zusammen gesetzt ist. Die Abschnitte32 und33 verlaufen parallel zur unteren Schicht30 . Dabei besitzen die Abschnitte32 und33 unterschiedlichen Abstand zur unteren Schicht. Die Übergänge zwischen den Abschnitten32 und33 verlaufen sprunghaft. - Beide Abschnitte
32 und33 sind mit Monofilamenten34 und35 an der unteren Schicht gehalten. - Die Abschnitte
32 und33 besitzen eine geringe Maschenweite. - Die untere Schicht besitzt Maschen mit einer Öffnungsweite von 0,6 mm.
- Zwischen den Monofilamenten
34 ist dagegen so viel Raum, daß der Übergang als offen bezeichnet werden muß. -
8 zeigt eine weitere Abwandlung des Abstandsgewirkes mit einer einheitlichen unteren Schicht31 und einer oberen Schicht, welche sich aus Abschnitten38 und39 zusammen setzt. Im Unterschied zu dem Abstandsgewirke nach7 liegen die Abschnitte39 allerdings auf der unteren Schicht auf. - In einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel fehlt der untere Abschnitt
39 , so daß die obere Schicht nur durch die Abschnitte38 gebildet wird. -
2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem Abstandsgewirke5 , das sich von dem Gewirke nach1 dadurch unterscheidet, daß es bei6 mit schwarz eingefärbtem Polyurethan beschichtet worden ist. -
3 zeigt verschiedene Reihen7 ,8 und9 des Abstandsgewirkes zwischen denen jeweils der Abstand von 0,6 mm besteht, welcher die Maschenweite bestimmt. -
4 zeigt in einem dritten Ausführungsbeispiel ein Abstandsgewirke10 , dessen Reihen12 und13 in5 mit einem Abstand von 0,8mm dargestellt sind. Zwischen den Reihen12 und13 sind die Monofilamente11 ersichtlich, welche die obere und unter Schicht miteinander verbinden, die zu dem Abstandsgewirke gehören. - In allen dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Abstandsgewirke und die Beschichtung schwer entflammbar ausgelegt.
-
6 zeigt in schematischer Ansicht die Beschichtung des Abstandsgewirkes. - Das Abstandsgewirke ist mit
17 bezeichnet und liegt in der Beschichtungsanlage mit der Unterseite oben, so daß in der Benetzungsstation15 PUR von oben auf das Gewirke gegeben werden kann. Die Menge ist so eingestellt, daß keine Gefahr für ein Überlaufen am Rand besteht. In anderen Ausführungsbeispielen wird das Überlaufen am Rand des Gewirkes durch geeignete Stege verhindert, die in nicht dargestellter Weise oben auf dem Gewirke gleiten. Wahlweise gleitet das Gewirke zugleich auf einem Tisch, welcher dem Gewirke eine definierte Lage gibt. - Nach der Beschichtung erfolgt eine gleichmäßige Verteilung des PUR durch einen Abstreifer
16 . Der Abstreifer übt zugleich einen Druck auf das PUR aus, so daß PUR in die Maschen des Gewirkes eintritt, aber nicht durch die Schicht hindurchtritt, welche die Unterseite des Gewirkes bildet und in der Beschichtungsanlage oben liegt. - Das beschichtete Gewirke wird in eine Heizstation
19 geleitet. Dort härtet das PUR unter Erwärmung aus und entsteht ein Kombiprodukt20 . Die Beschichtung wird zwischen zwei nachgeschalteten Kalanderwalzen21 auf Maß gebracht und anschließend bei22 aufgewickelt.
Claims (12)
- Textil aus zwei beabstandeten Schichten aus Gewebe oder Gewirke oder Gestricke, die durch Monofilamente miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen den Schichten in regelmäßigen Abständen vergrößert oder verkleinert ist.
- Textil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnert, daß die obere Schicht aus Abschnitten besteht, welche unterschiedlichen Abstand zur unteren Schicht besitzen.
- Textil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen den Abschnitten der oberen Schicht sprunghaft verläuft.
- Textil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen den Abschnitten der oberen Schicht offen ist.
- Textil nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Abschnitte der oberen Schicht auf der unteren Schicht aufliegen.
- Textil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte der oberen Schicht in Abständen über der unteren Schicht verteilt sind.
- Textil nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebe oder Gewirke oder Gestricke offene Maschen besitzen und an der Unterseite mit einem Material beschichtet sind, das in die offenen Maschen dringt.
- Textil nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Maschen eine Öffnungsweite von 0,3 bis 1,1 mm, vorzugsweise 0,6 bis 0,8 mm besitzen.
- Textil nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Textil ein Flächengewicht von 200 bis 600 Gramm pro Quadratmeter besitzt.
- Textil nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet durch die Verwendung von Polyester für Gewebe, Gewirke, Gestricke.
- Textil nach einem der Ansprüche 7 bis 10, gekennzeichnet durch eine Beschichtung mit Polyurethan.
- Textil nach einem der Ansprüche 7 bis 11, gekennzeichnet durch ein Flächengewicht der Beschichtung von 100 bis 300 Gramm pro Quadratmeter, vorzugsweise von 150 bis 250 Gramm pro Quadratmeter und höchst bevorzugt von 180 bis 220 Gramm pro Quadratmeter.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP2156768A1 (de) | 2008-08-18 | 2010-02-24 | Teijin Monofilament Germany GmbH | Textilprodukt und dessen Verwendung |
DE102010047246A1 (de) | 2010-04-14 | 2011-10-20 | Cepventures International Corp. | Traghilfe zum Tragen von Kleinkindern am Körper |
-
2006
- 2006-03-20 DE DE200620017014 patent/DE202006017014U1/de not_active Expired - Lifetime
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DE102008038098A1 (de) | 2008-08-18 | 2010-02-25 | Teijin Monofilament Germany Gmbh | Textilprodukt und dessen Verwendung |
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DE102010047246A1 (de) | 2010-04-14 | 2011-10-20 | Cepventures International Corp. | Traghilfe zum Tragen von Kleinkindern am Körper |
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