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Die
Erfindung betrifft eine elektrische Klemmvorrichtung mit einem wenigstens
eine Oberseite, Unterseite sowie zwei Schmalseiten und zwei Breitseiten
umfassenden Klemmengehäuse,
in dem ein Leiteranschlusselement und ein damit über ein Verbindungsstück elektrisch
verbundener weiterer Kontaktanschluss vorgesehen sind, wobei das
Klemmengehäuse
mindestens eine Leitereinführungsöffnung zum
Einführen
eines anzuschließenden
elektrischen Leiters, eine weitere Gehäuseöffnung zum Einführen eines
weiteren Kontaktelements sowie mindestens eine Prüfsteckeröffnung zum
Einstecken eines Prüfsteckers
enthält.
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Elektrische
Klemmvorrichtungen, insbesondere Reihenklemmen, sind seit Jahrzehnten
bekannt und werden millionenfach bei der Verdrahtung elektrischer
Anlagen und Geräte
verwendet. Die Reihenklemmen werden meist auf Tragschienen aufgerastet,
welche ihrerseits häufig
in einer Mehrzahl in einem Schaltschrank angeordnet sind. Als Leiteranschlusselemente
werden elektrischen Klemmvorrichtungen Schraubklemmen, Zugfederklemmen
oder Schneidklemmen verwendet.
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Elektrische
Reihenklemmen sind in der Regel Verbindungsklemmen, so dass sie
mindestens zwei Leiteranschlusselemente aufweisen, die über ein
elektrisch leitendes Verbindungsstück, den Strombalken, elektrisch
miteinander verbunden sind. Neben diesem Grundtyp der Reihenklemmen
gibt es darüber
hinaus eine Vielzahl von unterschiedlichen Reihenklemmentypen, die
speziell den jeweiligen Anwendungsfällen angepasst sind. Als Beispiel
seien hier Doppelstock- oder Dreistock-Klemmen sowie Dreileiter-
oder Vierleiter-Klemmen genannt, die dann jeweils eine entsprechend
größere Anzahl
an Leiteranschlusselementen aufweisen.
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Darüber hinaus
gibt es Reihenklemmen, die aus einer Grundklemme und einem Anschlussstecker
bestehen, wobei die Grundklemme ein Klemmengehäuse, mindestens ein darin angeordnetes Leiteranschlusselement
und mindestens einen mit dem Leiteranschlusselement elektrisch verbundenen und
als Steckplatz ausgeführten
weiteren Kontaktanschluss aufweist. Der Anschlussstecker weist ebenfalls
mindestens ein Leiteranschlusselement und ein mit dem Leiteranschlusselement
elektrisch verbundenen Steckkontakt auf. Bei diesem Typ von Reihenklemme
wird die Grundklemme in der Regel zunächst auf einer Tragschiene
aufgerastet und anschließend der
Anschlussstecker mit seinem Steckkontakt auf einen korrespondierenden
Steckplatz der Grundklemme aufgesteckt.
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Alle
vorgenannten elektrischen Klemmvorrichtungen wie die Reihenklemme,
die Grundklemme sowie der Anschlussstecker sollen bei Betrieb Strom von
einem an das Leiteranschlusselement angeschlossenen elektrischen
Leiter über
das Verbindungsstück
und den weiteren Kontaktanschluss zu dem weiteren Kontaktelement übertragen.
Um die ordnungsgemäße Funktionsfähigkeit
der Stromübertragung
zu prüfen
und ggf. eine fehlerhafte Verdrahtung zu detektieren sind elektrische
Klemmvorrichtungen bekannt, bei denen im Klemmengehäuse eine
Prüfsteckeröffnung zum
Einstecken eines entsprechenden Prüfsteckers ausgebildet ist.
Die Prüfsteckeröffnung ermöglicht zum
einen das Kontaktieren der elektrisch leitenden Bauteile, d. h.
des Leiteranschlusselements, elektrischen Verbindungsstückes oder
des weiteren Kontaktanschlusses im Inneren des Klemmengehäuses mit
dem Prüfstecker. Zum
anderen dient die Prüfsteckeröffnung der
Führung
und der sicheren Fixierung des Prüfsteckers um Beschädigungen
and den vorgenannten elektrischen Bauteilen zu verhindern.
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Mit
der insgesamt zunehmenden Miniaturisierung von elektrischen Geräten und
elektrischen Anlagen wird auch eine zunehmende Verkleinerung der
Schaltschränke
gewünscht.
Da darüber
hinaus immer mehr elektrische Geräte und Anlagen miteinander
verdrahtet werden müssen,
wird der zur Verfügung
stehende Platz für
die elektrische Klemmvorrichtungen im Schaltschrank zusätzlich verringert. Daher
besteht ein zunehmendes Bedürfnis
nach so genannten "Mini-Klemmvorrichtungen", die eine extrem
kompakte Bauweise aufweisen, d. h. nur eine sehr geringe Breite
und kleine Länge
aufweisen.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine wie eingangs beschriebene
elektrische Klemmvorrichtung zur Verfügung zu stellen, die einerseits
einen Prüfabgriff
ermöglicht,
andererseits nur eine sehr geringe Baugröße aufweist.
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Diese
Aufgabe ist bei der eingangs beschriebenen elektrischen Klemmvorrichtung
mit einem wenigstens eine Oberseite, Unterseite sowie zwei Schmalseiten
und zwei Breitseiten umfassenden Klemmengehäuse, in dem ein Leiteranschlusselement
und ein damit über
ein Verbindungsstück
elektrisch verbundener weiterer Kontaktanschluss vorgesehen sind,
wobei das Klemmengehäuse
mindestens eine Leitereinführungsöffnung zum
Einführen
eines anzuschließenden
elektrischen Leiters, eine weitere Gehäuseöffnung zum Einführen eines
weiteren Kontaktelements sowie mindestens eine Prüfsteckeröffnung zum
Einstecken eines Prüfsteckers
enthält, zunächst und
im wesentlichen dadurch gelöst,
dass die Prüfsteckeröffnung auf
der Unterseite des Klemmengehäuses
angeordnet ist.
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Diese
Anordnung ist insbesondere bei elektrischen Klemmvorrichtungen mit
einem als Leiteranschlusselement vorgesehenen Schneidkontakt mit Kontaktschneiden
zum Kontaktieren von elektrischen Leitern unter Durchtrennen seiner
Isolation vorteilhaft, um bereits vor Befestigung der Klemmvorrichtung
auf einer Tragschiene oder auf einer Grundklemme sicherzustellen,
dass die Isolation des angeschlossenen Leiters ausreichend durchtrennt
wurde und der Stromfluss zwischen den Kontaktschneiden und dem elektrischen
Leiter den gestellten Anforderungen genügt.
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Der
große
Vorteil der vorbeschriebenen „Vorab-Funktionsprüfung" ist darin zu sehen,
dass der Anwender bei einer Aneinanderreihung von vielen, insbesondere
unterschiedlichen Klemmvorrichtungen, die Fehlersuche durch Ausschluss
der bereits geprüften
Klemmvorrichtungen stark einschränken kann
und somit viel Zeit einspart. Durch die Anordnung der Prüfsteckeröffnung auf
der Unterseite der Klemmvorrichtung wird dem Anwender diese Vorabprüfung nahe
gelegt, weil die Klemmvorrichtung in der Regel auf ihrer Unterseite
montiert wird und somit die Prüfsteckeröffnung im
montierten Zustand schwer zugänglich
ist.
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Weitere
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Darüber hinaus
wird die Sicherheit für
das mit der elektrischen Klemmvorrichtung zu verbindende elektrische
Gerät durch
die „Vorab-Funktionsprüfung" erhöht.
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Die
erfindungsgemäße elektrische
Klemmvorrichtung ist nachfolgend in einem Ausführungsbeispiel beschrieben
und zeichnerisch dargestellt. In der Zeichnung zeigen
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1 in
Perspektive aneinandergereihte elektrische Klemmvorrichtungen mit
einer Prüfsteckeröffnung,
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2 die
elektrische Klemmvorrichtung von 1 im Schnitt
in perspektivischer Ansicht und
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3 die
Kontaktierungseinrichtung der Klemmvorrichtung aus 1 und 2 mit
einem Schneidkontak als Leiteranschlusselement sowie mit einem weiterem
Kontaktanschluss
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1 zeigt
im Einzelnen die von einer Anzahl von gleichen Modulen 12 gebildete
Klemmenanordnung 10. Jedes der Module 12 stellt
für sich
eine Klemmvorrichtung mit einem Gehäuse 14 dar. Der Innenbereich
des Gehäuses 14 weist
einen besonders gestalteten Innenraum auf, der an einer Seite des Gehäuses 14 offen
ist, indem in die betreffende Gehäuseseitenwand 16.2 mittels
einer konturierten Aussparung eine Öffnung 16.1 gebildet
ist. Die besondere Gestalt der Gehäuseöffnung 16.1 bzw. des
Innenraums dient zur Aufnahme eines Kontaktelementes 18,
welches nachstehend anhand von 2 noch näher beschrieben
wird.
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An
dem aus Isolierstoff bestehenden Gehäuse 14 sind seitlich
Rastöffnungen 20 vorgesehen. Diese
Rastöffnungen 20 sind
an der mit Gehäuseöffnung 16.1 ausgestalteten
Seite des Gehäuses 14 angeordnet.
An der nicht dargestellten, gegenüberliegenden Seite ist das
Gehäuse 14 geschlossen,
und an dieser Seite befinden sich in entsprechender Anordnung zu
den Rastöffnungen 20 nicht
gezeigte Rastzapfen.
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Zwei
oder mehrere der Module 12 sind dementsprechend zusammenfügbar und
verrastbar, und so kann durch Aneinanderreihung der Module 12 die Klemmenanordnung 10 gebildet
werden. Hierbei überdeckt
die geschlossene Seitenwand des Gehäuses 14 jedes Moduls 12 die
Gehäuseöffnung 16.1 des
benachbarten Moduls 12. Für das am einen Ende der Reihe
angeordnete Modul 12, an dessen Gehäuse 14 die Gehäuseöffnung 16.1 nicht
durch ein Nachbarmodul geschlossen ist, ist ein nicht gezeigtes
Deckteil vorgesehen, um hier die Gehäuseöffnung 16.1 verschließen zu können.
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Im
Innern des Gehäuses 14 jedes
Moduls 12 bzw. jeder Klemmvorrichtung ist ein Betätigungsteil 22 schwenkbar
gelagert. Das Betätigungsteil 22 dient zur
Aufnahme des zu kontaktierenden elektrischen Leiters 50.
Bei der Leitereinführung
befindet es sich in seiner einen Schwenkendlage in der Aufnahmeposition
und kann von dort in seine zweite Schwenkendlage, die Kontaktlage,
durch entsprechende Betätigung überführt werden.
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Hierbei
dreht sich das Betätigungsteil 22 mittels
Achszapfen 24 in Lageröffnungen,
die sich in den oberen Bereichen der Gehäuse-Seitenwände 16.1 befinden.
Zur Aufnahme des zu kontaktierenden Leiters 50 (2)
ist das Betätigungsteil 22 mit
einem Kanal 26 versehen, der eine an der Oberseite des Moduls 12 befindliche
Leitereinführöffnung aufweist. Weiter
ist in das Betätigungsteil 22 eine
nicht bezeichnete Einstecköffnung
für ein
Betätigungswerkzeug
eingeformt, die ebenfalls von der Oberseite des Moduls 12 her
zugänglich
ist. Ferner befindet sich an der Oberseite des Betätigungsteils 22 eine
Drückerfläche 30.
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Wie 3 veranschaulicht,
umfasst das Kontaktelement 18 als Leiteranschlusselement
einen Schneidkontakt 18.1 sowie einen weiteren Kontaktanschluss 18.2.
Der Schneidkontakt 18.1 und der weitere Kontaktanschluss 18.2 sind über ein
Verbindungsstück 32 elektrisch
miteinander verbunden. Das Verbindungsstück 32 enthält einen über den
Bereich des Schneidkontaktes 18.1 hinaus verlängerten Abschnitt 32.1 sowie
einen damit verbundenen weiteren flach ausgebildeten Abschnitt 32.2 des
weiteren Kontaktanschlusses 18.2.
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Der
Schneidkontakt 18.1 weist zwei gegenüber dem Abschnitt 32.1 des
Verbindungsstückes 32 nach
oben hin abgebogene Federschenkel 36 auf. Im Bereich der
oberen Kanten der Federschenkel 36 sind Kontaktschneiden 48 ausgebildet,
die sich entlang der Stirnkanten der Endabschnitten 44 an
den Federschenkeln 36 erstrecken. Diese Endabschnitte 44 sind
aufeinander zu und von den Federschenkeln 36 abgebogen
und bilden einen Schlitz 42.
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Von
dem Abschnitt 32.2 des Verbindungsstückes 32 sind in entgegen
gesetzter Richtung zu den Federschenkeln 36 des Schneidkontaktes 18.1,
also nach unten hin, Federarme 34 abgewinkelt, die in Richtung
von dem Abschnitt 32.2 weg miteinander konvergieren und
an ihren freien Enden zu einem als weiteren Kontaktanschluss ausgebildeten
Buchsen- oder Tulpenkontakt geformt sind.
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Der
Buchsen- oder Tulpenkontakt ist über die
mit 46 bezeichnete Gehäuseöffnung für ein weiteres
Kontaktelement, insbesondere einen Kontaktstift, zugänglich.
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Die
Federarme 34 sind unterhalb der Federschenkel 36 von
dem Schneidkontakt 18.1 angeordnet. Somit sind der dem
Kontaktanschluss 18.2 zugehörige Abschnitt 32.2 wie
auch der dem Schneidkontakt 18.1 zugehörige Abschnitt 32.1 seitlich
neben den Federarmen 34 bzw. Federschenkel 36 angeordnet.
Durch diese Anordnung ergibt sich die Möglichkeit die beiden Abschnitte 32.1, 32.2 mechanisch, insbesondere
durch Nieten, miteinander zu verbinden.
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Zur
Prüfung,
ob bei einem über
eine Leitereinführöffnung in
den Kanal 26 eingeführten
elektrischen Leiter 50 seine Isolation durch die von den
Endabschnitten 44 gebildeten Kontaktschneiden durchschnitten
sind und sie den Leiter 50 kontaktieren ist erfindungsgemäß eine Prüfsteckeröffnung 38 auf
der Unterseite des Klemmengehäuses 14 angeordnet. Diese
Prüfsteckeröffnung 38 ist
derart in dem Klemmengehäuse
ausgebildet, dass ein eingeführter
Prüfstecker 40 mit
dem Umfang seiner Prüfspitze
die übereinander
angeordneten und aufeinanderliegenden Abschnitte 32.1, 32.2 an
ihren freien Stirnseiten kontaktiert. Durch diese Art der Kontaktierung
wird verhindert, dass die Oberfläche
des Verbindungsstückes
durch die Spitze 41 des Prüfsteckers 40 beschädigt wird.
Zwar wurde vorstehend die Erfindung beispielhaft an Hand einer elektrischen
Klemmvorrichtung mit einem Schneidkontakt und einem Buchsen- bzw.
Tulpenkontakt beschrieben, jedoch kann die Erfindung gleichwohl
bei allen bekannten elektrischen Klemmvorrichtungen mit einem Leiteranschlusselement
und einem beliebigen weiteren Kontaktanschluss, bspw. bei Reihenklemmen
und Grundklemmen, angewendet werden.
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Ferner
sei angemerkt, dass der in die Prüfsteckeröffnung 38 einzusteckende
Prüfstecker 40 und
der angeschlossene elektrische Leiter 50 derart auszubilden
sind, dass sie miteinander elektrisch verbunden sind und ein elektrisches
Signal über
den Prüfstecker
messbar ist.