DE202006015585U1 - Zwei-Komponenten Seilumlenkrolle - Google Patents

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Abstract

Seilumlenkrolle (1, 1, 1''), insbesondere für ein Fenster-Hebesystem (F), welche einen Grundkörper (2) zur drehbaren Gleitkontaktlagerung auf einer Achse, sowie einen mit dem Grundkörper (2) verbundenen, zur Führung und Umlenkung eines Seils (13) ausgebildeten Hauptkörper (3) umfasst.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Seilumlenkrolle, insbesondere für ein Fenster-Hebesystem.
  • Eine Seilumlenkrolle ist zum Führen und Umlenken eines Seils ausgebildet, wobei die Seilumlenkrolle ihrerseits durch ein Bauelement gelagert oder geführt wird. Üblicherweise handelt es sich bei einem solchen Bauelement um eine die Seilumlenkrolle zentral durchstoßende Achse, auf der die Seilumlenkrolle drehbar gelagert ist. Für eine Seilumlenkrolle, die für den Dauerbetrieb ausgelegt ist oder in einem mechanischen Präzisionssystem arbeitet, ist es entscheidend, eine möglichst geringe Lagerungsreibung vereinigt mit einer möglichst großen Stabilität und Zuverlässigkeit zu erzielen. In einem solchen Fall kommen mechanisch komplexe Lagerungselemente, beispielsweise Kugellager, zur Anwendung. Dagegen kann sich bei Seilumlenkrollen, die für den Bedarfsfall ausgelegt sind und in Systemen arbeiten, die in Masse produziert werden, eine Ausbildung der axialen Lagerung als Gleitlager anbieten. So sind Gleitlagerschalen gegenüber Kugellagern mechanisch einfach aufgebaut, wartungsarm und bei der Wahl entsprechender Materialien kostengünstig in Masse produzierbar.
  • Bei diesen für einen diskontinuierlichen Betrieb ausgelegten Systemen ist es wünschenswert, eine durch die Verwendung von gleitend gelagerten Seilumlenkrollen kostengünstige Realisierung bei dennoch einer möglichst geringen Gleitreibung der verwendeten Seilumlenkrollen zu erreichen. Insbesondere in Kraftfahrzeugtüren integrierte Fenster-Hebesysteme stellen solche Systeme dar. In herkömmlichen Systemen dieser Art integrierte Seilumlenkrollen, wie etwa in DE 197 11 046 A1 beschrieben, bestehen aus einem Hauptkörper, der mechanisch sowohl für die axiale Lagerung als auch für die Führung eines Seils ausge legt ist. Der derart ausgelegte Hauptkörper muss zum Zwecke der Seilführung vorgegebenen Festigkeitskriterien genügen, sowie für die Lagerung gute Gleiteigenschaften aufweisen. Nachteiligerweise geht unter der Rahmenbedingung einer kostengünstigen Realisierbarkeit eine Verbesserung der Festigkeit des Hauptkörpers mit einer qualitativen Minderung seiner Gleiteigenschaften einher, und umgekehrt.
  • Aufgabe der Erfindung ist es, unter der Rahmenbedingung einer kostengünstigen Realisierbarkeit eine Seilumlenkrolle sowohl mit möglichst guten Gleiteigenschaften als auch mit einer möglichst hohen Festigkeit zur Seilführung anzugeben.
  • Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fenster-Hebesystem anzugeben, welches eine möglichst hohe Zuverlässigkeit und Lebensdauer aufweist.
  • Die erste Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, indem eine Seilumlenkrolle angegeben wird, welche zwei verschiedene Komponenten umfasst, nämlich einen Grundkörper zur drehbaren Gleitkontaktlagerung, sowie einen den Grundkörper umschließenden, zur Führung eines Seils ausgebildeten Hauptkörper.
  • Da die Funktionen des Seilumlenkens und des Gleitens der Seilumlenkrolle auf der Achse mechanisch voneinander verschieden sind, basiert die Erfindung auf der Idee, für die jeweilige Funktion getrennt voneinander geeignete Materialien zur Verfügung zu stellen, aus denen die Seilumlenkrolle zusammengesetzt ist. Diese Zweiteilung ermöglicht eine für die jeweilige Funktion angepasste Materialauswahl. Der Hauptkörper übernimmt die Funktionen der Seilführung und des Seilumlenkens und erfüllt die hierfür vorab definierten Festigkeits- und Stabilitätskriterien. Die Funktion des Grundkörpers besteht darin, eine geringe Gleitreibung der Seilumlenkrolle zu Kontaktflächen feststehender Bauteile des Systems, insbesondere also zur Achse, zu gewährleisten. Es ist somit nicht erforderlich, auf einen Hochleistungswerkstoff zurückzugreifen, der eine mechanische Festigkeit und Steifheit mit einer guten Gleiteigenschaft vereinigt. Im Gegensatz zu mikromechanischen Bauteilen, wo es entscheidend ist, möglichst viele vorteilhafte Materialei genschaften mit einem Werkstoff zu erzielen, fällt für eine Seilumlenkrolle der Materialaufwand und somit der Kostenaufwand für die Verwendung eines solchen Werkstoffes hoch aus.
  • Die Erfindung bietet weiter den Vorteil, dass die Größe des Grundkörpers auf das zur Erfüllung von dessen Funktion notwendige Maß eingeschränkt werden kann. Da die Haltefunktion der Seilumlenkrolle durch den Hauptkörper gewährleistet ist, kann die Variabilität der Rollenform für die jeweilige Anwendung im wesentlichen durch den Hauptkörper bestimmt werden. Es ist somit möglich, den Grundkörper durch Standardformen vorzugeben, die im wesentlichen durch den Durchmesser der Achse definiert sind. Bei einem relativ kostenintensiven Material für den Grundkörper ist durch die Standardisierung der Formen bei zugleich geringem Materialeinsatz somit eine Begrenzung der Kosten möglich. Insbesondere kann der Grundkörper auch als eine gleitende Beschichtung des Hauptkörpers ausgebildet sein.
  • Um nach dem derzeitigen Stand der Technik den Anforderungen genügende günstige Reibungsverhältnisse zu erzielen, wird bislang der Hauptkörper der Seilumlenkrolle im Bereich zur Achse zusätzlich gleitend gemacht, beispielsweise durch Einbringen einer Ölschicht, die aber regelmäßig erneuerungsbedürftig ist. Durch das Vorsehen eines Grundkörpers mit guten Gleiteigenschaften wird dies überflüssig. Das System aus Seilumlenkrolle und Achse wird dadurch zuverlässiger, wartungsärmer und somit wirtschaftlicher.
  • Der Grundkörper, durch den der Kontakt zur Achse hergestellt wird, besteht aus einem Material, welches gegebenenfalls durch Modifikation gewünschte Gleiteigenschaften aufweist. Die Gleiteigenschaft wird allgemein durch Gleitreibungskoeffizienten der Relativbewegung zwischen Körpern erfasst, die materialabhängig und oberflächenstrukturabhängig sind. Vorteilhafterweise liegen die Gleitreibungskoeffizienten in einem Bereich, der durch einen Grenzwert von 0,5 nach oben beschränkt ist. Ein Gleitreibungskoeffizient, der oberhalb dieses Grenzwertes liegt, wird mit konventionellen Werkstoffen erreicht.
  • Die den Grundkörper gleitend lagernden feststehenden Bauteile des Systems, insbesondere also die Achse, bestehen üblicherweise aus Metallen, Kunststoffen oder Keramiken, oder aus Kombinationen dieser Materialien, beispielsweise aus mit Kunststoff beschichteten Metallen. Für einen reibungs- und verschleißarmen Kontakt des Grundkörpers zu den feststehenden Bauteilen liegen die statischen Reibungskoeffizienten der erwähnten Materialien zueinander bevorzugt in einem Bereich unterhalb eines Wertes von 0,2, insbesondere in einem Bereich bis zu 0,12. Die dynamischen Gleitreibungskoeffizienten hängen in der Praxis nicht nur von der jeweiligen Materialpaarung und deren Oberflächenbeschaffenheit, sondern zusätzlich von der Temperatur, der Relativgeschwindigkeit und dem Druck ab. Bevorzugt werden geeignete Materialpaarungen angestrebt, für welche während der Einsatzbedingungen die Werte des dynamischen Gleitreibungskoeffizienten jeweils in einem Bereich bis zu 0,2 liegen.
  • Die oben genannten Gleiteigenschaften werden beispielsweise mit einem thermoplastischem Polymerwerkstoff, insbesondere mit einem Polyamid, erreicht. Durch eine Modifikation geeigneter Polymerwerkstoffe, beispielsweise durch Hinzufügung entsprechender Hilfsstoffe, und gegebenenfalls eine Glättung der Oberflächenstruktur kann eine weitere Absenkung der Gleitreibungskoeffizienten erreicht werden. Ein derart tribologisch modifizierbarer Polymerwerkstoff, insbesondere ein Thermoplast, kann insbesondere durch ein bekanntes Spritzverfahren leicht dem Grundkörper angefügt werden. Zur Modifizierung kann dem Polymerwerkstoff und insbesondere dem Polyamid ein Polytetrafluorethylen (auch bekannt unter dem Handelsnamen TEFLON) beigemengt sein. Die Verwendung eines Hochtemperatur-Thermoplasten, beispielsweise Polyetheretherketon, bewirkt zusätzlich eine besonders gute Festigkeit und Dauerwärmeformbeständigkeit des Grundkörpers.
  • In einer vorzugsweisen Ausgestaltung der Erfindung ist der Grundkörper hohlzylindrisch geformt. Diese Geometrie stellt die Standardvariante eines auf eine Ach se aufgebrachten, rotationssymmetrischen Grundkörpers dar, der aufgrund seiner Symmetrie besonders einfach und kostengünstig herstellbar ist.
  • Der Hauptkörper der Seilumlenkrolle übernimmt die eigentliche Halte- und Umlenkfunktionen für das Seil. Hierzu kann auf bekannte und für Seilumlenkrollen bewährte Materialen zurückgegriffen werden. Diese Materialien erfüllen die für Seilumlenkrollen notwendigen mechanischen Anforderungen. Beispielsweise ist der Hauptkörper der Seilumlenkrolle aus einem stabilen Kunststoff oder Verbundwerkstoff gefertigt, welcher den oben dargelegten Kriterien genügt. Solche Werkstoffe sind kostengünstig erhältlich und leicht verarbeitbar. Als Kunststoff ist insbesondere Polyoxymethylen geeignet. Als Verbundwerkstoffe dienen bevorzugt auch durch Glasfasern oder Kohlefasern verstärkte Kunststoffe. Ein solcher ist beispielsweise ein Kunststoff, der unter der Handelsbezeichnung Grilon (eine eingetragene Marke) BG-30 von der EMS-Grivory vertrieben wird. Grilon BG-30 ist ein normalviskoser, hitzestabiler Spritzgußtyp, der zu 30% mit Glasfasern angereichert ist. Das Eigenschaftsprofil von Grilon BG-30 umfasst eine hohe Steifigkeit, ein ausgewogenes Verhältnis von Steifigkeit zu Zähigkeit sowie ein gutes Fließverhalten und erlaubt daher dessen Verwendung für stark beanspruchbare Einzelkomponenten. Ferner können auch Kunstharze, beispielsweise Epoxidharz, Anwendung finden.
  • Ganz allgemein eignen sich Materialen, die als Eigenschaften im konditionierten Zustand, d.h. unter gegebenen Einsatzbedingungen, nach den Bedingungen der Norm ISO 527 folgende Relationen aufweisen: Zug-Elastizitätsmodul > 6500 MPa bei 1 mm/min, Bruchspannung > 100 MPa und Bruchdehnung > 6.5% bei jeweils 5 mm/min, für das jeweils bevorzugt gewählte Hauptkörpermaterial.
  • Ferner eignen sich Materialien, die gemäß der Norm ISO 2039-1 eine Kugeldruckhärte > 100 Mpa zeigen.
  • Darüberhinaus ist es für ein Material als Hauptkörper einer Seilumlenkrolle vorteilhaft, wenn dieser nach den Bedingungen der Norm ISO 179/1eU eine Schlagzä higkeit > 70 kJ/m2 und/oder nach ISO 179/1eA eine Kerbschlagzähigkeit > 9 kJ/m2 jeweils bei Temperaturen größer als 240 K aufweist.
  • Weitere Ausgestaltungen betreffen die Verbindung zwischen Grundkörper und Hauptkörper der Seilumlenkrolle. Wie eingangs ausgeführt, ist es vorteilhaft, bei relativ hohen Materialkosten für den Grundkörper den Materialanteil desselbigen gering zu halten und den Grundkörper in standardisierten Formen zu fertigen. Daher ist zweckdienlicherweise der Grundkörper als ein separates Bauteil hergestellt, auf welches dann der Hauptkörper aufgebracht ist. Dies ermöglicht es, mit einer einzigen Grundform allein durch Anpassung der Form des Hauptkörpers unterschiedliche Ausgestaltungsvarianten der Seilumlenkrolle darzustellen. Alternativ hierzu kann in einer anderen Variante der Erfindung der Grundkörper auch als Beschichtung auf den Hauptkörper aufgetragen sein, beispielsweise als Polymerbeschichtung.
  • Die Verbindung zwischen Grund- und Hauptkörper ist vorzugsweise formschließend realisiert und/oder materialschließend. Dies kann geeigneterweise durch die Montage der getrennt voneinander hergestellten Körper realisiert werden, beispielsweise durch eine Klebeschicht, durch Verschweißen, durch Versintern oder durch eine Schnappverbindung.
  • Ferner ist, insbesondere bei der Verwendung von Kunststoffen, der Hauptkörper in einer bevorzugten Ausgestaltung durch einen Aufgieß- oder Spritzprozess zugleich hergestellt und auf den Grundkörper formschlüssig aufgebracht. Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass der Herstellungs- sowie der Montageprozess für den Hauptkörper in einem Schritt zusammengefasst wird. Ferner ist die Herstellung von Formteilen aus Kunststoff durch Formguss oder durch Formspritzung ein etabliertes Verfahren. Insgesamt wird damit eine Senkung der Herstellungskosten erreicht.
  • In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Seilumlenkrolle einen Hauptkörper mit einer Laufspur zur Seilführung, auf die zur Reibungsverringerung ein Gleitmaterial aufgebracht ist. Es hat sich nämlich gezeigt, dass das Seil während des Betriebs insbesondere aufgrund seiner Bewegungen quer zur Laufspur zu einer unerwünschten zusätzlichen Beanspruchung des Hauptkörpers führt. Diese für die Lebensdauer der Seilumlenkrolle nachteiligen Auswirkungen lassen sich jedoch vermeiden, wenn auf die Laufspur des Hauptkörpers ein reibungsverringendes Gleitmaterial aufgebracht wird. Das Gleitmaterial kann dabei aufgeklebt, aufgespritzt oder formschlüssig eingesetzt werden. Diese Ausgestaltung ist gegenüber einer Ausgestaltung des gesamten Seilumlenkrolle aus einem reibungsverringernden Material kostengünstig. Auch weist eine Seilumlenkrolle, die insgesamt aus dem Material verringerter Reibung aufgebaut ist, nicht die für eine genügende mechanische Stabilität erforderlichen Eigenschaften auf.
  • Zweckmäßigerweise wird als Gleitmaterial das Material des Grundkörpers eingesetzt. Insbesondere bietet sich als Gleitmaterial ein Kunststoff, insbesondere ein Polyamid an. Wie bereits erwähnt, kann durch eine Modifikation geeigneter Polymerwerkstoffe, beispielsweise durch Hinzufügung entsprechender Hilfsstoffe, eine gewünschte tribologische Modifizierung des Polymers, wie eine weitere Absenkung der Gleitreibungskoeffizienten, erreicht werden. Als Gleitmaterial für die Laufspur hat sich insbesondere auch ein Polyamid mit Polytetrafluoethylen als vorteilhaft erwiesen.
  • In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Seilumlenkrolle mit einem angepassten Montagekörper versehen, mit dessen Hilfe ein Seil auf die Seilumlenkrolle auffädelbar ist. Der Montagekörper umfasst üblicherweise eine Auffädelspur mit variablem Radius, in die das Seil in entspanntem Zustand eingelegt wird. Durch Drehung der Seilumlenkrolle wird das Seil durch Haftreibung auf die zentrale Laufspur der Seilumlenkrolle gezogen. Hierdurch wird eine einfachere Montage des Seils ermöglicht. Eine Seilumlenkrolle mit Montagekörper ist aus dem eingangs genannten Stand der Technik bekannt. Vorteilhafterweise ist der Montagekörper als ein Teil des Hauptkörpers ausgebildet. Die Formgebung des Grundkörpers bleibt somit unbeeinflusst.
  • Die zweitgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Fenster-Hebesystem mit einer Anzahl Seilumlenkrollen der vorbeschriebenen Art gelöst. Ein Fenster-Hebesystem ist beispielsweise aus dem eingangs genannten Stand der Technik bekannt. Es umfasst insbesondere eine Antriebseinheit, eine Führungsschiene und einen Seilmitnehmer zur Bewegung des Fensters sowie ein zur Kraftübertragung dienendes Seil, welches über Seilumlenkrollen geführt ist.
  • In einer vorteilhaften Ausführung des Fenster-Hebesystems sind die Komponenten ist die zumindest eine Seilumlenkrolle im gleitenden Kontakt zu einem Führungselement angeordnet. Ein solcher Gleitkontakt ist in einer solchen Ausführung insbesondere zum Zwecke der Führung und Stabilisierung der Seilumlenkrollen beabsichtigt. Die Grundkörper der entsprechenden Seilumlenkrollen sind von der Größe so ausgelegt, dass der Gleitkontakt über die Grundkörper stattfindet. Das Führungselement wird insbesondere durch ein Teil der Führungsschiene gebildet.
  • Vorteilhafterweise ist bei der zuletzt genannten Ausführung der Gleitkontakt zwischen der Seilumlenkrolle und dem Führungselement wiederum durch einen Gleitreibungskoeffizienten beschrieben, der in einem Wertebereich unterhalb von 0,5 liegt.
  • Es wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung diskutiert. Dabei zeigen jeweils in schematischer Darstellung
  • 1: eine Seilumlenkrolle in Aufsicht,
  • 2: die in 1 dargestellte Seilumlenkrolle in gegenüberliegender Aufsicht,
  • 3: die in 1 dargestellte Seilumlenkrolle im Querschnitt in einer Ebene, in der die Drehachse liegt,
  • 4: eine weitere Seilumlenkrolle im Querschnitt in einer Ebene, in der die Drehachse liegt,
  • 5: ein Fenster-Hebesystem mit Seilumlenkrollen gemäß 1 oder 4, und
  • 6: eine weitere Seilumlenkrolle gemäß 4, wobei auf die Laufspur ein Gleitmaterial aufgebracht ist.
  • In 1 ist eine Seilumlenkrolle 1 in Aufsicht schematisch dargestellt. Die Seilumlenkrolle 1 umfasst einen Grundkörper 2 und einen Hauptkörper 3. Der Grundkörper 2 ist hohlzylindrisch geformt mit einem kreisförmigen Innenquerschnitt 4 für die drehbare Lagerung der Seilumlenkrolle 1 auf einer Achse. Die Seilumlenkrolle 1 ist zum Zwecke der Seilführung in ein Fenster-Hebesystem eingebaut. Die Seilumlenkrolle 1 ist mit einem Montagekörper 5 versehen, der bei der für das Auffädeln eines Seils über eine Auffädelspur 6 auf eine Laufspur 7 dient. Dies vereinfacht die Seilmontage. Die Drehachse 8 der Seilumlenkrolle steht senkrecht auf der Bildebene. Der Grundkörper 2 besteht aus einem Polyamid, auf den der Hauptkörper 3 aus Polyoxymethylen formschlüssig aufgebracht ist.
  • In 2 ist die in 1 gezeigte Seilumlenkrolle 1 in gegenüberliegender Aufsicht schematisch dargestellt. Sichtbar sind wiederum der Grundkörper 2 und der Hauptkörper 3 der Seilumlenkrolle 1, sowie der kreisförmige Innenquerschnitt 4 des Grundkörpers 2 und die Laufspur 7 des Hauptkörpers 3. Die Drehachse 8 der Seilumlenkrolle steht senkrecht auf der Bildebene.
  • 3 zeigt die Seilumlenkrolle 1 gemäß der 1 und 2 nun im Querschnitt in einer Ebene, in der die Drehachse 8 liegt. Deutlich sichtbar sind die aus verschiedenen Materialien bestehenden formschlüssig verbundenen Komponenten der Seilumlenkrolle 1, nämlich den Grundkörper 2 und den Hauptkörper 3. Hierbei weist der Grundkörper 2 eine zentrale umlaufende Rille auf, in die der Hauptkörper 3 mit einer entsprechend ausgestalteten Erhöhung eingreift. Dies führt zu ei ner besonders guten und belastbaren mechanischen Verbindung von Hauptkörper 3 und Grundkörper 2. Der Montagekörper 5 mit der Auffädelspur 6 ist hier als Teil des Hauptkörpers 3 realisiert. Der Hauptkörper 3 endet in einer für die Führung eines Seils ausgelegten Laufspur 7. Die den Innenquerschnitt 4 des Grundkörpers 2 begrenzenden Ränder 9 liegen in dieser Darstellung außerhalb der Bildebene.
  • 4 zeigt eine weitere Seilumlenkrolle 1' in analoger Darstellung zu der in 3. Der Grundkörper 2 ist zu dem in 2 dargestellten Grundkörper analog ausgebildet, so dass sich die Seilumlenkrolle 1' gegenüber der in 3 dargestellten Seilumlenkrolle im wesentlichen durch die Formgebung des Hauptkörpers 3 unterscheidet. Die Details der Darstellung entsprechen denen in 3. Der Grundkörper 2 der Seilumlenkrolle 1' ist aus Polyamid mit Zusätzen an Polytetrafluorethylen gefertigt, einem Material, was gute Gleiteigenschaften aufweist. Auf den Grundkörper 2 ist der Hauptkörper 3, bestehend aus einem preisgünstigen und stabilen, glasfaserverstärkten Verbundwerkstoff durch Aufspritzen aufgefügt.
  • 5 zeigt ein Fenster-Hebesystem F, in welchem zwei Seilumlenkrollen 1 eingebaut sind. Das Fenster-Hebesystem F umfasst einen Seilmitnehmer 10, der eine Fensterscheibe 11 durch die Bewegung entlang einer Führungsschiene 12 mittels eines Seils 13 führt. Das Seil wird über eine Seiltrommel 14 von einer Antriebseinheit 15 in Bewegung versetzt und durch die Seilumlenkrollen 1 entlang der Führungsschiene 12 gelenkt. Die Antriebseinheit 15 ist zusammen mit der Seiltrommel 14 in einem zentralen Gerüst 16 eingebaut, welches auch mit der Führungsschiene 12 verbunden ist und welches das zentrale Konstruktionselement des Fenster-Hebesystems F bildet. Die Seilumlenkrollen 1 sind an Führungselementen 17 der Führungsschiene 12 gleitend gelagert, was zur Stabilisierung im System beiträgt.
  • 6 zeigt eine Seilumlenkrolle 1'', die im wesentlichen der Seilumlenkrolle 1' gemäß 4 entspricht. Im Unterschied hierzu ist jedoch zur Reibungsverringerung gegenüber dem Seil auf der Laufspur 7 des Hauptkörpers 3 ein Gleitmaterial 18 aufgebracht. Das Gleitmaterial 18 besteht aus einem Polyamid mit Zusät zen an Polytetrafluorethylen, wodurch ein tribologisch modifiziertes Polymer mit geringen dynamischen Reibkoeffizienten gegeben ist. Durch das Aufbringen des Gleitmaterials 18 wird der Verschleiß des Hauptkörpers 3 aufgrund der seitlichen Bewegungen des Seils quer zur Laufspur 7 deutlich veringert.
  • 1, 1'
    Seilumlenkrolle
    2
    Grundkörper
    3
    Hauptkörper
    4
    Innenquerschnitt
    5
    Montagekörper
    6
    Auffädelspur
    7
    Laufspur
    8
    Drehachse
    9
    Ränder des Grundkörpers
    10
    Seilmitnehmer
    11
    Fensterscheibe
    12
    Führungsschiene
    13
    Seil
    14
    Seiltrommel
    15
    Antriebseinheit
    16
    zentrales Gerüst
    17
    Führungselement
    F
    Fenster-Hebesystem

Claims (16)

  1. Seilumlenkrolle (1, 1, 1''), insbesondere für ein Fenster-Hebesystem (F), welche einen Grundkörper (2) zur drehbaren Gleitkontaktlagerung auf einer Achse, sowie einen mit dem Grundkörper (2) verbundenen, zur Führung und Umlenkung eines Seils (13) ausgebildeten Hauptkörper (3) umfasst.
  2. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach Anspruch 1, wobei der Grundkörper (2) aus einem Material gefertigt ist, dessen materialabhängiger Gleitreibungskoeffizient zur Achse bis zu 0,5 beträgt.
  3. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach Anspruch 1 oder 2, wobei der Grundkörper (2) aus einem Kunststoff besteht, insbesondere aus einem Polyamid.
  4. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper (2) hohlzylindrisch geformt ist.
  5. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hauptkörper (3) aus einem Verbundwerkstoff, insbesondere aus einem glasfaserverstärktem Kunststoff, oder aus einem Kunststoff, insbesondere aus Polyoxymethylen, besteht.
  6. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Grundkörper (2) als ein separates Bauteil hergestellt ist, auf welches der Hauptkörper (3) aufgebracht ist.
  7. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach Anspruch 6, wobei der Hauptkörper (3) formschlüssig oder materialschlüssig mit dem Grundkörper (2) verbunden ist.
  8. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach Anspruch 6 oder 7, wobei der Hauptkörper (3) auf den Grundkörper (2) durch Aufspritzen oder Aufgießen aufgebracht ist.
  9. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die mit einem Montagekörper (5) für ein Seil versehen ist.
  10. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Hauptkörper (3) eine Laufspur (7) zur Seilführung aufweist, auf die zur Reibungsverringerung ein Gleitmaterial aufgebracht ist.
  11. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach Anspruch 10, wobei als Gleitmaterial das Material des Grundkörpers eingesetzt ist.
  12. Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') nach Anspruch 10 oder 11, wobei das Gleitmaterial aus einem Kunststoff, insbesondere aus einem Polyamid, besteht.
  13. Fenster-Hebesystem, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit einer Anzahl von Seilumlenkrollen (1, 1, 1'') nach einem dervorhergehenden Ansprüche.
  14. Fenster-Hebesystem nach Anspruch 13 mit einem Führungselement (17), wobei zumindest eine Seilumlenkrolle (1, 1, 1'') zum Führungselement (17) derart angeordnet ist, dass im Bereich des Grundkörpers (2) ein Gleitkontakt zum Führungselement (17) besteht.
  15. Fenster-Hebesystem nach Anspruch 14, wobei der materialabhängige Gleitreibungskoeffizient des Grundkörpers (2) zur Schiene bis zu 0,5 beträgt.
  16. Fenster-Hebesystem nach Anspruch 14 oder 15, wobei das Führungselement (17) eine Führungsschiene (12) zur Führung eines Seilmitnehmers (10) ist.
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EP3175070A4 (de) * 2014-08-01 2018-04-11 A.P.A. Industries Inc. Autofensterheber mit drehlagerriemen
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WO2021191323A1 (de) * 2020-03-27 2021-09-30 Brose Fahrzeugteile Se & Co. Kommanditgesellschaft, Bamberg Umlenkeinrichtung für einen kraftfahrzeugfensterheber
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DE102010031332B4 (de) 2010-07-14 2024-08-14 Brose Fahrzeugteile Se & Co. Kommanditgesellschaft, Bamberg Umlenkelement für eine Verstelleinrichtung eines Kraftfahrzeugs

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