DE202006015357U1

DE202006015357U1 - Leuchtmittel aufweisendes Gewebe

Info

Publication number: DE202006015357U1
Application number: DE202006015357U
Authority: DE
Original assignee: Sachsische Teppichmanufaktur Bernards Schmidt und Wenschuh KG; ITP GmbH Gesellschaft fuer Intelligente Textile Produkte
Current assignee: Sachsische Teppichmanufaktur Bernards Schmidt und Wenschuh KG; ITP GmbH Gesellschaft fuer Intelligente Textile Produkte
Priority date: 2006-10-05
Filing date: 2006-10-05
Publication date: 2007-01-04
Anticipated expiration: 2016-10-06

Abstract

Leuchtmittel aufweisendes Gewebe, wobei elektrisch leitfähiges und flexibles Material einerseits an eine Spannungsquelle (3) angeschlossen und andererseits mit den Leuchtmitteln (4) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material als Kett- (2) und/oder Schussfäden (1) im Gewebe enthalten ist und dabei textile Kett- (2) und/oder Schussfäden (1) sowie elektrisch leitende Kett- (2) und/oder Schussfäden (1) sowohl in freiem Wechsel als auch beliebig bündelbar angeordnet sind, und die Leuchtmittel (4) in Reihen-, Parallel-, Reihenparallel- oder Matrixschaltung an die leitfähigen Kett- (2) und/oder Schussfäden (1) angeschlossen und derart fest mit dem Gewebe verbunden sind.

Description

Die Erfindung betrifft ein Gewebe, in das Leuchtmittel und Energiezuführungen sowie andere elektrische oder mechanische Bauteile integriert sind, um gestalterische und/oder signalisierende Eigenschaften zu erzeugen. Die Leuchtmittel sowie die Energiezuführungen sind mit dem Endprodukt unlösbar verbunden. Das bevorzugte Anwendungsgebiet der Erfindung sind Teppiche und Teppichböden.
Fußbodenbeläge mit integrierten LED- (Licht emittierende Dioden) -Leuchten bzw. mit leuchtenden Designelementen sind bekannt. So beschreibt die DE 203 00 494 einen Fußbodenbelag, bei dem in Reihe geschaltete LED eingebracht sind. Diese sollen durch die Fußbodenbelagoberfläche hindurchleuchten. Die Verkabelung ist dafür sehr aufwendig. Auch an das Einbringen von Lichtwellenleitern mittels Wirkverfahren ist dabei gedacht. Die Lichteinspeisung erfolgt dabei von außen. Besonders sollen Schriftfelder eingebracht werden bzw. sollen die LED-Ketten Schriftfelder ergeben.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein flexibles System von Leuchtmitteln und Energiezuführung in ein Gewebe zu integrieren, um gestalterische und/oder signalisierende Wirkung zu erzeugen.
Die Aufgabe wird gemäß der Lehre des Hauptanspruchs gelöst. Ein Leuchtmittel aufweisendes Gewebe enthält textiles und elektrisch leitfähiges Fadengut, so dass elektrisch leitfähiges und flexibles Material einerseits an eine Spannungsquelle angeschlossen und andererseits mit Leuchtmitteln verbunden ist. Textile Kett- und/oder Schussfäden und elektrisch leitende Kett- und/oder Schussfäden sind sowohl in freiem Wechsel als auch beliebig bündelbar angeordnet. Die Leuchtmittel sind in Reihen-, Parallel-, Reihenparallel- oder Matrixschaltung an die leitfähigen Kett- und/oder Schussfäden angeschlossen und derart fest mit dem Gewebe verbunden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. So wird die Erfindung vorteilhaft dadurch weitergebildet, dass die elektrisch leiten den Kett- und/oder Schussfäden über eine Steuereinrichtung an die Spannungsquelle angeschlossen sind. Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung besteht darin, dass elektrisch leitende und gegenseitig isolierte Kett- und Schussfäden wenigstens an einem Kreuzungspunkt über ein Leuchtmittel miteinander verbunden sind, welches derart gezielt mit Spannung beaufschlagbar ist. Als Betriebsspannung kommt vorteilhaft eine Niederspannung, vorzugsweise eine Körperkleinspannung zum Einsatz, wobei sowohl Konstant- als auch pulsierende Spannungen geeignet sind. Die verwendeten Leuchtmittel sind vorzugsweise Licht emittierende Dioden, da diese kaum Wärme entwickeln, in vielfältigen Formen, Größen und Farben zur Verfügung stehen und zudem leicht gegen mechanische Beschädigungen geschützt werden können. Steuereinrichtungen nach der Lehre der Erfindung können Spannungsversorgungseinrichtungen zur Bereitstellung einer oder mehrerer verschiedene Parameter aufweisender Betriebsspannungen, Spannungsregler oder -stellvorrichtungen sein, etwa zur Ansteuerung von Leuchtmitteln, bei denen in Abhängigkeit von einzelnen oder mehreren Parametern der Betriebsspannung Helligkeit, Farbe, Leuchtdauer oder ähnliches veränderlich sind. Steuereinrichtungen nach der Lehre der Erfindung können ferner Speicherschaltungen sein, so dass einzelne Leuchtmittel oder Leuchtmittelgruppen gezielt in einer zeitlichen Folge an die Betriebsspannung geschaltet werden. Steuereinrichtungen nach der Lehre der Erfindung können weiterhin Kombinationen aus vorstehend beispielhaft genannten Steuereinrichtungen und darüber hinaus jede Art von Schalteinrichtungen sein, die dem Zweck der Erfindung entsprechend geeignet ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in
1 ein Gewebe mit einer Reihenschaltung von Leuchtmitteln mit Betriebsspannungsversorgung über leitfähige Schussfäden;
2 ein Gewebe mit einer Parallelschaltung von Leuchtmitteln mit Betriebsspannungsversorgung über leitfähige Kettfäden und
3 ein Gewebe mit einer Matrixschaltung von Leuchtmitteln mit Betriebsspannungsversorgung über leitfähige Kett- und Schussfäden.
Die erste Ausführungsform der Erfindung gemäß 1 ist gekennzeichnet durch elektrisch gut leitfähige, gegebenenfalls mit einer isolierenden Ummantelung versehene, vorzugsweise metallische Schussfäden 1, die an eine Niederspannungsquelle 3 angeschlossen sind. Das Gewebe weist im Übrigen elektrisch passive Kettfäden 2 auf. Der an sich unend lich lange, elektrisch leitfähige, vorteilhaft metallische Schussfaden 1 wird auf bekannte Weise mit den Kettfäden 2 verwebt. Dabei werden während des Webens oder in einem auf das Weben folgenden Arbeitsgang Leuchtmittel 4 in Form von LED an den Kontaktstellen galvanisch mit dem Schussfaden 1 verbunden. Die Verbindung erfolgt durch Löten, und/oder schweißen wobei eine eventuell vorhandene isolierende Ummantelung des Schussfadens zuvor entfernt wird, oder indem die Leuchtmittel 4 auf den Schussfaden 1 geklemmt werden. Ebenso ist es möglich, dass die Leuchtmittel 4 über Schneidkontakte verfügen, so dass ohne vorherige Entfernung eine Ummantelung beim Herstellen des Kontaktes durchdrungen wird. Dies entspricht einer kraftschlüssigen Verbindung.
Im Unterschied zur Ausführungsform nach 1 weist die zweite Ausführungsform der Erfindung nach 2 eine Mehrzahl von elektrisch gut leitfähigen Kettfäden 2 auf, die einem gewünschten Muster folgend über die Warenbreite verteilt angeordnet und an eine Niederspannungsquelle 3 angeschlossen sind. Die Spannungsquelle 3 umfasst bei Bedarf hier nicht dargestellte, dem Fachmann indes geläufige Spannungsanpassungsmittel für die einzelnen Zweige wie Spannungsteilerschaltungen oder dergleichen. Die Verwebung des Schussfadens 1 und das Anschließen der Leuchtmittel 4 erfolgt wie zu 1 beschrieben.
Die Ausführungsform der Erfindung nach 3 umfasst sowohl elektrisch leitfähige Schussfäden 1 als auch elektrisch leitfähige Kettfäden 2. Auch bei dieser Ausführungsform ist es zur Vermeidung von Kurzschlüssen erforderlich, dass wenigstens eine Fadenrichtung mit einer isolierenden Ummantelung versehen ist. Die elektrisch leitfähigen Schussfäden 1I, 1II, 1III, 1IV, 1V, 1VI und 1VII sind wie die elektrisch leitfähigen Kettfäden 2A, 2B, 2C, 2D, 2E, 2F und 2G derart an eine Steuereinrichtung 31 angeschlossen, die mit der Betriebsspannungsquelle 3 verbunden ist und über einen Steuereingang 311 verfügt, dass jeder Kreuzungspunkt einzeln ansteuerbar ist. Die bevorzugte Ausführungsform hierfür ist mit einer eine Vielzahl Adern umfassenden Bus-Leitung 312 gegeben, die an einen geeignet gestalteten Ausgang der Steuereinrichtung 31 angeschlossen ist. Selbstverständlich kann auch jeder elektrisch leitende Schussfaden 1x und jeder elektrisch leitende Kettfaden 2y einzeln an einen Ausgang der Steuereinrichtung 31 geführt sein. Die Leuchtmittel 4 sind mittels Kontakten 41 jeweils an einen elektrisch leitfähigen Schussfaden 1x und einen elektrisch leitfähigen Kettfaden 2y angeschlossen, so dass mittels der Steuereinrichtung 31 jedes Leuchtmittel 4 einzeln angesteuert werden kann. Hierdurch sind wechselnde Figuren erzeugbar. Im beschriebenen Beispiel bildet ein über den Steuereingang 311 programmierbarer Speicher mit Taktgeber die Steuereinrichtung 31. Eine derartige Matrixschaltung erfordert gegenüber einer Parallel- oder gar einer Reihenschaltung der Leuchtmittel 4 einerseits einen höheren Aufwand sowohl hinsichtlich der verwendeten Bestandteile als auch hinsichtlich der Kontaktierung der Leuchtmittel 4, ermöglicht andererseits aber eine nahezu unbegrenzte Vielfalt von Darstellungen. Anstatt einer einfachen Steuereinrichtung 31 kann hierfür selbstverständlich jede Steuersignale erzeugende Vorrichtung bis hin zu einer Datenverarbeitungsanlage wie einem PC oder einer Gebäudeüberwachungs- und -regelanlage Verwendung finden.
In jedem Fall zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass die Verteilung der Leuchtmittel 4 auf der Gewebefläche allein gestalterischen Gesichtspunkten geschuldet ist.

Claims

Leuchtmittel aufweisendes Gewebe, wobei elektrisch leitfähiges und flexibles Material einerseits an eine Spannungsquelle (3) angeschlossen und andererseits mit den Leuchtmitteln (4) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrisch leitfähige Material als Kett- (2) und/oder Schussfäden (1) im Gewebe enthalten ist und dabei textile Kett- (2) und/oder Schussfäden (1) sowie elektrisch leitende Kett- (2) und/oder Schussfäden (1) sowohl in freiem Wechsel als auch beliebig bündelbar angeordnet sind, und die Leuchtmittel (4) in Reihen-, Parallel-, Reihenparallel- oder Matrixschaltung an die leitfähigen Kett- (2) und/oder Schussfäden (1) angeschlossen und derart fest mit dem Gewebe verbunden sind.
Leuchtmittel aufweisendes Gewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrisch leitenden Kett- (2) und/oder Schussfäden (1) über eine Steuereinrichtung (31) an die Spannungsquelle (3) angeschlossen sind.
Leuchtmittel aufweisendes Gewebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass elektrisch leitende und gegenseitig isolierte Kett- (2) und Schussfäden (1) wenigstens an einem Kreuzungspunkt über ein Leuchtmittel (4) miteinander verbunden sind, welches derart gezielt mit Spannung beaufschlagbar ist.