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Die
Erfindung betrifft einen Windabweiser für ein öffenbares Fahrzeugdach nach
dem Oberbegriff des Schutzanspruches 1.
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Ein
derartiger Windabweiser ist beispielsweise aus der
DE 103 49 002 B3 bekannt
und im Bereich einer Dachöffnung
einsetzbar, die mittels eines verschiebbaren Deckelelements wahlweise
verschlossen oder zumindest teilweise freigegeben werden kann. Dieser
Windabweiser umfasst in der Regel ein spritzgegossenes oder geschäumtes, sich
in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Abweiserelement, welches ein
Luftumlenkelement für
während
der Fahrt des betreffenden Fahrzeugs anströmende Luft bildet und dem Entstehen
gegebenenfalls störender Luftströmungen im
Fahrzeuginnenraum entgegenwirkt. Das Abweiserelement ist an seinen
seitlichen Enden jeweils mit einem Ausstellarm verbunden, der sich
in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckt und mit seinem dem Abweiserelement abgewandten Ende fahrzeugfest
angebunden ist. Die Abweiserarme sind jeweils mittels einer bandartigen
Blattfeder in Ausstellrichtung vorgespannt, welche in einem ersten
Endbereich fahrzeugfest fixiert ist und mit einem zweiten, abgekröpften Endbereich
auf den jeweiligen Ausstellarm wirkt.
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Die
Ausstellarme werden derart verschwenkt, dass zum Absenken des Abweiserelements
das Deckelelement von hinten auf diese auffährt und zum Ausstellen nach
hinten zurückfährt, so dass
die Ausstellarme durch die Wirkung der Blattfedern ausschwenken,
wobei die Blattfedern jeweils auf einer nahezu planen Fläche eines
Schiebedachrahmens abrollen. Beim Absenken des Abweiserelements
resultiert mit abnehmendem Anstellwinkel der niedergedrückten Ausstellarme
ein erheblicher Anstieg der Federkraft der Blattfedern. Die Federkraft, die
im abgesenkten Zustand des Windabweisers wirkt, muss durch konstruktive
Maßnahmen
aufgenommen werden, die geeignete Verstärkungen des Windabweisers betreffen
und beispielsweise in Verstärkungselementen
und/oder stark beanspruchbaren Werkstoffen bestehen. Des Weiteren
wirken die Blattfedern jeweils hebelartig auf den jeweiligen Schwenklangerbereich
des zugeordneten Ausstellarms, so dass dieser einer starken Beanspruchung unterliegt.
Auch werden große
punktförmige
Belastungen im Wirkbereich der Blattfeder in den betreffenden Windabweiserarm
eingetragen. Dadurch kann es sogar zu plastischen Verformungen oder
zu einem Bruch von Windabweiserbauteilen kommen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Windabweiser der einleitend
genannten Gattung zu schaffen, der sich durch eine gegenüber dem oben
beschriebenen Stand der Technik verbesserte Vorspanneinrichtung
auszeichnet.
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Diese
Aufgabe ist erfindungsgemäß durch den
Windabweiser mit den Merkmalen des Schutzanspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß bilden
die Blattfedern mithin jeweils in einem freien Endbereich eine Gleitzunge,
die sich an einer Gleitfläche
des Schiebedachrahmens abstützt.
In einem zwischen den jeweiligen beiden Endbereichen angeordneten
Bereich der Blattfedern liegt jeweils eine Wirkfläche, die
auf den jeweils zugeordneten Ausstellarm wirkt. Die Blattfedern
des Windabweisers nach der Erfindung haben mithin drei Lagerpunkte,
nämlich
zwei im Bereich des Schiebedachrahmens und einen, auf dem der betreffende Windabweiserarm
aufliegt und der von der Wirkfläche
der jeweiligen Blattfeder gebildet ist. Die Gleitzunge stellt einen
Abschnitt der jeweiligen Blattfeder dar, der stets mit dem Schiebedachrahmen
in Kontakt steht. Die Position der Gleitzunge auf der Gleitfläche ist
abhängig
von dem Ausstellwinkel des zugeordneten Ausstellarms, d. h. von
der Kraft, die von dem Ausstellarm auf die Blattfeder ausgeübt wird.
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Die
resultierenden Kräfte
werden bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten
Windabweiser im Bereich der Blattfeder mithin über drei Lagerbereiche aufgenommen.
Daraus resultiert wiederum gegenüber
dem Stand der Technik eine bessere Kraftverteilung, was sich auf
das Verschleißverhalten
des Windabweisers insbesondere im Bereich der Schwenklager der Ausstellarme
positiv auswirkt.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Windabweisers nach der Erfindung sind die Gleitflächen jeweils
aus einer gegenüber
der Ebene des Schiebedachrahmens geneigten Fläche gebildet. Die geneigte
Fläche
fällt vorzugsweise
in Richtung Fahrzeugfront ab, kann aber auch andere Ausrichtungen haben.
Bei dieser Ausführungsform
taucht mithin die Gleitzunge beim Einschwenken des Windabweiserblatts
bzw. der Ausstellarme unter die Oberseite des Schiebedachrahmens
ab. Dadurch wird der Anstieg der Federkraft der Blattfedern beim
Einschwenken der Ausstellarme bzw. beim Absenken des Windabweiserblatts
reduziert, so dass in der abgesenkten Ruhestellung des Windabweisers
gegenüber
dem Stand der Technik geringere Kräfte auf die Lagerbereiche der
Blattfedern und der Ausstellarme wirken.
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Das
Abtauchen der Gleitzungen der Blattfedern erlaubt es, dass der zwischen
dem Schiebedachrahmen und den Ausstellarmen erforderliche Bauraum
auf die Dicke des zur Herstellung der Blattfedern eingesetzten Bandmaterials
reduzierbar ist. Ein abgekröpfter
Bereich, der bei dem oben beschriebenen Windabweiser nach dem Stand
der Technik zwischen den abgesenkten Ausstellarmen und der Oberseite
des Schiebedachrahmens angeordnet ist und bei dem Windabweiser nach
der Erfindung der jeweiligen Gleitzunge zugeordnet sein kann, taucht bei
dem Windabweiser nach der Erfindung beim Einschwenken der Ausstellarme
unter die Oberseite des Schiebedachrahmens ab.
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Vorzugsweise
ist die Gleitfläche
an einem Rahmenvorderteil des Schiebedachrahmens ausgebildet, welches üblicherweise
ein Kunststoffspritzgießteil
darstellt und mithin in einfacher Weise direkt bei dem Spritzgießprozess
mit den abfallenden Gleitflächen
für die
Gleitzungen der Blattfedern versehen werden kann. Das Rahmenvorderteil
kann auch einstückiger
Bestandteil eines tiefgezogenen Blechschiebedachrahmens oder eines
spritzgegossenen Kunststoffschiebedachrahmens sein.
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Um
das Gleitverhalten der Gleitzungen zu verbessern und die resultierenden
Kräfte über eine breitere
Fläche
in den Schiebedachrahmen einzuleiten, können die Gleitzungen jeweils
einen verbreiterten Abschnitt der jeweiligen Blattfeder darstellen,
sofern entsprechender Bauraum an dem Schiebedachrahmen zur Verfügung steht.
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Zum
Führen
der Gleitzungen im Bereich des Schiebedachrahmens können die
Gleitflächen
jeweils als eine seitliche Begrenzungen aufweisende Führungsbahn
für die
jeweilige Gleitzunge ausgebildet sein.
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Um
das Gleitverhalten der Gleitzungen auf den Gleitflächen des
Schiebedachrahmens zu verbessern, können die Gleitzungen des Weiteren
jeweils mit einer Kunststoffumspritzung versehen sein.
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Weitere
Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung
sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Schutzansprüchen entnehmbar.
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Ein
Ausführungsbeispiel
eines Windabweisers nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch
vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung
näher erläutert. Es
zeigt
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1 eine
perspektivische Ansicht eines Fahrzeugdachs mit einem erfindungsgemäß ausgeführten Windabweiser;
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2 einen
vorderen Abschnitt eines Schiebedachrahmens mit dem Windabweiser;
und
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3 einen
Schnitt entlang der Linie III-III in 2.
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In 1 ist
ein Kraftfahrzeug 10 dargestellt, das ein Fahrzeugdach 12 aufweist,
welches mit einem Dachausschnitt 14 versehen ist, der mittels
eines verschiebbaren Deckelelements 16 wahlweise verschlossen
oder zumindest teilweise freigebbar ist.
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Im
vorderen Randbereich des Dachausschnitts 14 ist ein in
Abhängigkeit
vom Öffnungsgrad des
Deckelelements ausstellbarer Windabweiser 18 angeordnet,
der in den 2 und 3 detailliert dargestellt
ist.
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Wie 2 zu
entnehmen ist, ist des Weiteren ein Schiebedachrahmen 20 vorgesehen,
der zwei sich in Fahrzeuglängsrichtung
erstreckende Seitenholme 22A und 22B aufweist,
an denen das Deckelelement 16 seitlich geführt ist
und die über
ein sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckendes Rahmenvorderteil 24 miteinander
verbunden sind. Die Seitenholme 22A und 22B sind
jeweils als Aluminiumstrangpressprofil ausgebildet. Das Rahmenvorderteil 24 stellt
ein Kunststoffspritzgießteil
dar.
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Der
Windabweiser 18 umfasst ein geschäumtes oder spritzgegossenes
Abweiserelement 26, das sich im Bereich des vorderen Randes
der Dachöffnung 14 in
Fahrzeugquerrichtung erstreckt und an seinen seitlichen Enden jeweils
mit einem Ausstellarm 28A bzw. 28B verbunden ist.
Die Ausstellarme 28A und 28B sind jeweils im Bereich
des jeweils zugeordneten Rahmenseitenholms 22A bzw. 22B dachfest
angelenkt.
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Auf
die beiden Ausstellarme 28A und 28B wirkt jeweils
eine Blattfeder 30, die das Abweiserelement 26 in
Ausstellrichtung, d.h. in Betriebsstellung vorspannt. Die Blattfedern 30 sind
jeweils aus einem bandartigen, gebogenen Federstahl gefertigt und
in einem hinteren, ersten Endbereich an der betreffenden Führungsschiene 22A bzw. 22B schiebedachrahmenfest
fixiert.
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Der
jeweilige dem hinteren Endbereich 32 abgewandte, vordere
Endbereich 34 der Blattfedern 30, der ein freies
Ende darstellt, ist jeweils im Bereich des Rahmenvorderteils 26 angeordnet
und bildet eine Gleitzunge, die in Fahrzeuglängsrichtung entlang einer an
dem Rahmenvorderteil 26 angeordneten Gleitfläche 36 gleiten
kann. Die Gleitfläche 36 bildet
eine in Richtung Fahrzeugfront abfallende Lagerfläche für den vorderen,
gekröpften
Endbereich 34 der Blattfeder 30.
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In
einem mittleren Abschnitt 38 ist eine Wirkfläche der
Blattfeder 30 ausgebildet, an der die Unterseite des jeweiligen
Ausstellarms 28A bzw. 28B anliegt und über die
der jeweilige Ausstellarm 28A bzw. 28B in Ausstellrichtung
vorgespannt ist.
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Der
vorstehend beschriebene Windabweiser arbeitet in nachfolgend beschriebener
Weise.
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Ausgehend
von der in 3 gestrichelt dargestellten
Betriebsstellung, in der der Windabweiser 18 ausgestellt
ist und die Blattfeder 30 entspannt ist, fährt das
Deckelelement 14 von hinten auf die Ausstellarme 28A und 28B auf,
so dass die Abweiserarme 28A und 28B sowie das
Abweiserelement bzw. -blatt 26 nach unten verschwenkt bzw.
abgesenkt wird. Hierbei wird die Blattfeder 30 unter Spannung versetzt
und nach unten gedrückt,
wodurch die Gleitzungen, die von den vorderen Endbereichen 34 der Blattfedern 30 gebildet
sind, entlang der Gleitflächen 36A und 36B des
Rahmenvorderteils 26 gleiten und abtauchen, bis das Abweiserelement 26 seine
abgesenkte Ruhestellung erreicht hat.
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Beim
Zurückfahren
des Deckelelements 16 werden die Ausstellarme 28A und 28B wieder
entlastet und durch die Wirkung der Blattfedern 30 in Ausstellrichtung
verschwenkt.
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Hierbei
gleiten die als Gleitzungen ausgebildeten vorderen Endbereiche 34 auf
den Gleitflächen 36A und 36B nach
oben.
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- 10
- Kraftfahrzeug
- 12
- Fahrzeugdach
- 14
- Dachöffnung
- 16
- Deckelelement
- 18
- Windabweiser
- 20
- Schiebedachrahmen
- 22A,
B
- Seitenholm
- 24
- Rahmenvorderteil
- 26
- Abweiserelement
- 28A,
B
- Ausstellarm
- 30
- Blattfeder
- 32
- hinterer
Endbereich
- 34
- vorderer
Endbereich
- 36A,
B
- Gleitflächen
- 38
- mittlerer
Abschnitt