DE202006008089U1 - Einrichtung zum Verpacken von Filamentspulen - Google Patents

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Abstract

Einrichtung zum Verpacken von Filamentspulen (6) in sackartigen Verpackungsmitteln (9), dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) einen mehrachsigen Manipulator (12) mit einer Greifeinrichtung (14) zum Greifen von ein oder mehreren mit dem sackartigen Verpackungsmittel (9) versehenen Filamentspulen (6) von einem Spulenträger (7) und eine Falteinrichtung (16) zum Umschlagen und Anlegen des Verpackungsmittel (9) an der Filamentspule (6) aufweist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Verpacken von Filamentspulen in sackartigen Verpackungsmitteln mit den Merkmalen im Oberbegriff des Hauptanspruchs.
  • Aus der Praxis sind sog. Filmbaggingmaschinen bekannt, mit denen Filamentspulen in Folienbahnen verpackt werden. Die Filamentspulen werden hierbei einzeln auf Spulenträgern zugeführt. Beim Verpacken wird ein Folienbahnabschnitt von ein oder mehreren Spulen abgewickelt und in mehreren aufeinander folgenden Schritten in der Maschine um die Filamentspule herumgelegt, an den Enden unter Bildung eines Schlauches verschweißt und anschließend an den Spulenstirnseiten umgestülpt und angelegt. Eine solche Filmbaggingmaschine erfordert einen hohen Bau- und Kostenaufwand und stellt eine eigene Station und einen eigenen Verarbeitungsschritt innerhalb einer Filmanentanlage dar.
  • Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bessere Verpackungstechnik für Filamentspulen aufzuzeigen.
  • Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen im Hauptanspruch.
  • Die beanspruchte Verpackungstechnik hat den Vorteil, dass sie wesentlich kostengünstiger und einfacher als beim Stand der Technik ist. Die Verpackungstechnik lässt sich dabei auch mit anderen Bearbeitungsschritten oder Einrichtungen innerhalb einer Filamentanlage in kostengünstiger und platzsparender Weise kombinieren. Insbesondere erlaubt es die beanspruchte Technik, die verpackten Spulen auch gleich zu palettieren, in einem Regallager einzulagern oder in beliebiger anderer Weise einer Verarbeitung zuzuführen. Die hierfür eingesetzten Maschinenkomponenten können multifunktional sein, wodurch der innerhalb einer Filamentanlage erforderliche Bau-, Platz- und Kostenaufwand wesentlich reduziert werden kann. Auch die Auslastung der verschiedenen Einrichtungen und Maschinenkomponenten wird verbessert.
  • Mit der beanspruchten Verpackungstechnik können manuelle Tätigkeiten und maschinelle Weiterbearbeitungen in vorteilhafter Weise kostengünstig miteinander verknüpft werden. Insbesondere ist es möglich, mit sackartigen Verpackungsmitteln zu arbeiten, die als vorgefertigte Teile zur Verfügung stehen können. Der bisher erforderliche Aufwand mit Filmbaggingmaschinen ist entbehrlich oder wesentlich reduzierbar. Das Überstülpen eines Foliensacks kann manuell erfolgen. Die weitere Handhabung und die Durchführung der weiteren Verpackungsschritte können maschinell mittels eines mehrachsigen Manipulators geschehen. Dies hat ergonomische und maschinentechnische Vorteile. Insbesondere kann der Foliensack bei einer manuellen Inspektion der Filamentspulen gleich angebracht werden. Die weitere Handhabung der Filamentspulen kann maschinell geschehen, was kostengünstiger und wirtschaftlicher ist und den Bediener von körperlich anstrengenden Arbeiten entlastet. Der auf der Maschinenseite betriebene Aufwand kann dafür im Gegenzug wesentlich gegenüber dem Stand der Technik reduziert werden.
  • In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
  • Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise und schematisch dargestellt. Im einzelnen zeigen:
  • 1: eine schematische Draufsicht auf eine Filamentanlage mit einem Inspektionsbereich und einem Verpackungsbereich sowie einer Verpackungseinrichtung,
  • 2: eine Variante der Verpackungseinrichtung von 1,
  • 3: einen Manipulator und eine Falteinrichtung in einer ersten Betriebsstellung und in Seitenansicht und
  • 4 bis 6: die Anordnung von 3 in weiteren Betriebsstellungen.
  • Die Erfindung betrifft eine Einrichtung (1) und ein Verfahren zum Verpacken von Filamentspulen (6) in vorzugsweise sackartigen Verpackungsmitteln (9). Die Erfindung betrifft im weiteren eine mit mindestens einer solchen Verpackungseinrichtung (1) aufgerüstete Filamentanlage (2).
  • In 1 ist eine Filamentanlage (2) in einer abgebrochenen und schematischen Draufsicht dargestellt. Die Produktionsbereiche der Filamentanlage (2) mit der Faseraufbereitung, den Spinnmaschinen und weiteren Anlagenkomponenten sind der Übersicht halber nicht dargestellt. In 1 sind ein am Ende der Spulenproduktion angeordneter Inspektionsbereich (3) und ein nachgeschalteter Verpackungsbereich (4) dargestellt. Der Verpackungsbereich (4) kann mit einem Palettierbereich (5) oder einem anderen Weiterbearbeitungsbereich, z.B. einem Regallagerbereich oder dergleichen kombiniert werden. Der Verpackungsbereich (3) kann alternativ auch für sich allein bestehen.
  • Die produzierten Filamentspulen (6), die z.B. als die DTY-Spulen oder als POY-Spulen vorliegen, werden im Inspektionsbereich (3) in geeigneter Weise einer Spuleninspektion unterworfen. Dies kann z.B. manuell durch die in der Zeichnung dargestellten Bediener bestehen. Die Filamentspulen (6) werden hierbei auf einer oder mehreren geeigneten Spulenträgern (7) zugeführt. Dies können z.B. die in den Zeichnungen dargestellten Gatterwagen (8) sein, an denen die Filamentspulen (6) mit ihrem hohlen Spulenkern bzw. der dort angeordneten Hülse an quer von einem Wagengestell abstehenden Dornen aufgesteckt und gehalten sind. Alternativ kann der Spulenträger (7) ein Einzelträger mit einem z.B. aufrecht stehenden oder schräg angeordneten Aufnahmedorn für eine Einzelspule sein. Alternativ sind sog. Multitrays in Form von Tragwannen oder dergleichen mit mehreren aufrechten Tragdornen möglich.
  • Bei der Inspektion werden die Filamentspulen (6) auf verschiedene Kriterien, insbesondere auf die Qualität der Filamente, deren Art und Sort oder dergleichen überprüft und ggf. klassifiziert. Diese Inspektion kann an den Spulenträgern (7) vorgenommen werden, wobei die Inspektionsergebnisse dokumentiert und den einzelnen Filamentspulen (6) für die weitere Verarbeitung direkt zugeordnet werden. Hierfür kann z.B. der Spulenträger (7) oder Gatterwagen (8) ein Etikett bekommen oder einen bereits vorgegebenen Code bzw. eine Markierung haben, die dem Datensatz für die einzelnen Filamentspulen (6) über eine geeignete Steuerung und Datenverarbeitung zugeordnet wird. Die einzelnen Filamentspulen (6) können mit einem das Inspektionsergebnis wiedergebenden Etikett versehen werden. Alternativ kann das Inspektionsergebnis in einem elektronischen Datensatz festgehalten und mit der Spulenposition am identifizierten Spulenträger (7) verknüpft werden. Auf diese Weise lässt sich über eine entsprechende Spulenlogistik und Spulenverwaltung der weitere Materialfluss erfassen und überwachen. Die Daten über die Lage und Anordnung sowie die Eigenschaften, insbesondere das Inspektionsergebnis, der Filamentspulen (6) kann den nachgeschalteten Einrichtungen, insbesondere der Verpackungseinrichtung (1) drahtlos, über Leitungen oder auf andere Weise datentechnisch übermittelt werden.
  • Im Inspektionsbereich (2) oder an einer anderen geeigneten Stelle, ggf. auch auf dem Transportweg, können die einzelnen Filamentspulen (6) mit einem Verpackungsmittel (9) versehen werden. Dies ist z.B. das in 3 vergrößert dargestellte sackartige Verpackungsmittel (9). Hierbei handelt es sich z.B. um einen Foliensack aus einem geeigneten Kunststoff, der ein rückwärtiges geschlossenes Verpackungsende (10) oder einen sog. Sackboden und ein vorderes offenes Verpackungsende (11), eine sog. Sacköffnung, aufweist. Das sackartige Verpackungsmittel (9) kann auch aus einem anderen Material, z.B. einem textilen Werkstoff bestehen.
  • Die Anbringung des Verpackungsmittels (9) an der Filamentspule (6) kann manuell erfolgen. Beispielsweise kann der Foliensack (9) bei der Inspektion vom Bediener über die am Tragdorn des Spulenträgers (7) hängende Filamentspule (6) gestülpt werden. Der Sackboden (10) befindet sich dadurch an der Frontseite der Filamentspule (6) und die Sacköffnung (11) ragt nach hinten zum Spulenträger (7).
  • Nach der Inspektion wird der Spulenträger (7) oder Gatterwagen (8) direkt oder ggf. unter Zwischenschaltung weiterer Behandlungsschritte der in 1 gezeigten Verpackungseinrichtung (1) manuell oder mit einem maschinellen Förderer zugeführt. In einem Verpackungsbereich (4) können ein oder mehrere der dargestellten Verpackungseinrichtungen (1) vorhanden sein.
  • Die Verpackungseinrichtung (1) besteht aus mindestens einem mehrachsigen Manipulator (12), der mit einer Greifeinrichtung (14) zum Greifen von ein oder mehreren mit dem Verpackungsmittel (9) versehenen Filamentspulen (6) ausgerüstet ist. Der Manipulator (12) kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Im gezeigten und bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen mehrachsigen Industrieroboter, insbesondere um einen sechsachsigen Gelenkarmroboter. Dieser führt an seiner Roboterhand ggf. unter Zwischenschaltung einer Wechselkupplung die Greifeinrichtung (14). Die Greifeinrichtung (14) hat ein oder mehrere Greifwerkzeuge (15) zum Greifen von ein oder mehreren Filamentspulen (6) an der vom Verpackungsmittel (9) bedeckten Seite. Die Greifwerkzeuge (15) können z.B. als ein von einem Träger der Greifeinrichtung (14) abgestehender Greifdorn ausgebildet sein, der steuerbare Greifbacken oder dergleichen hat und der an den hohlen Spulenkern der Filamentspulen (6) angepasst ist. Die Anordnung und Verteilung der Greifdorne (15) kann die gleiche wie bei den Filamentspulen (6) am Spulenträger (7) sein. Mit der Greifeinrichtung (14) können auf diese Weise vom Spulenträger (7), z.B. vom Gatterwagen (8), auch mehrere Filamentspulen (6) gleichzeitig mittels der Greifdorne (15) gegriffen werden. Beim Greifen dringen die Greifdorne (15) in den hohlen Spulenkern ein, wobei sie den Sackboden (10) mitnehmen und in den hohlen Spulenkern bzw. die Spulenhülse hineinschieben. Der Sackboden kann hierbei ggf. aufgetrennt werden. Der eingeschobene Sackboden ist dann im hohlen Spulenkern gehalten und durch Reibschluss fixiert. Mit den am Dornende angebrachten, ausfahrbaren Backen fasst der Greifdorn (15) die Filamentspule (6) am hohlen Spulenkern bzw. der Hülseninnenwand. Die Backen sind auf eine kollisionsfreie Anordnung gegenüber dem Tragdorn des Spulenträgers (7) ausgebildet und angeordnet.
  • Sobald der Manipulator (12) mit seiner Greifeinrichtung (14) die ein oder mehreren Filamentspulen (6) gegriffen hat, nimmt er sie vom Spulenträger (7) ab und bewegt sie zu einer in seinem Arbeitsbereich (13) angeordneten Falteinrichtung (16), die in 3 in einer Seitenansicht dargestellt ist. Die Falteinrichtung (16) weist eine steuerbare Saugeinrichtung (17) und ein oder mehrere freistehende und an den hohlen Spulenkern angepasste Saugrohre (18) auf, die mit der Saugeinrichtung (17) in Verbindung stehen. Hierbei sind z.B. mehrere Saugrohre (18) mit vertikaler Ausrichtung in einer Reihe nebeneinander angeordnet. Die Saugeinrichtung (17) ist steuerbar und kann zumindest ein- und ausgeschaltet werden. Ggf. kann auch die Saugleistung verändert werden.
  • Die Falteinrichtung (16) dient zum Umschlagen und Anlegen des Verpackungsmittels (9) mit seinem freien Ende (11) an der Filamentspule (6). Wie 3 verdeutlicht, wird die Filamentspule (6) hierbei vom Manipulator (12) und seiner Greifeinrichtung (14) in vertikaler Ausrichtung gehalten, wobei das freie Verpackungsende (11) bzw. die Sacköffnung nach unten ragt. Die Spulenausrichtung ist für den Verpackungsvorgang koaxial und fluchtend zu den Achsen der Saugrohre (18). Der Foliensack (9) umschließt umfangsseitig die Filamentspule (6) und ist am Sackende (10) über den Klemmgriff des Greifdorns (15) gehalten.
  • Aus der in 3 gezeigten Ausgangsstellung wird gemäß der nachfolgenden und in den 4 bis 6 dargestellten Arbeitsschritte die Filamentspule (6) vom Manipulator (12) so weit abgesenkt, bis das freie Sackende (11) in den Einflussbereich des Saugrohrs (18) gelangt. Die Saugeinrichtung (17) wird eingeschaltet, wodurch das freie Sackende (11) in das Saugrohr (18) eingesogen und dabei straff an die Filamentspule (6) angelegt wird. 4 zeigt diesen Zustand.
  • Im nächsten Verfahrensschritt gemäß 5 stülpt der Manipulator (12) die Filamentspule (6) mit dem hohlen Spulenkern über das Saugrohr (18). Hierbei kann die Saugeinrichtung (17) noch eingeschaltet sein. Durch den Aufsetzvorgang wird das freie Sackende (11) aus dem Saugrohr (18) zumindest teilweise herausgezogen und in den hohlen Spulenkern gestülpt. Wenn im letzten Verfahrensschritt nach dem Abschalten der Saugeinrichtung (17) der Manipulator (12) die Filamentspule (6) wieder anhebt und vom Saugrohr (18) abzieht, bleibt das Sackende (11) im hohlen Spulenkern, so dass die Filamentspule (6), hierdurch allseitig vom Verpackmittel (9) umhüllt ist.
  • Im Arbeitsbereich (13) des Manipulators (12) befindet sich eine Abgabestelle (21) für die ein oder mehreren verpackten Filamentspulen (6), wo sie der Manipulator (12) unter Lösen der Greifeinrichtung (14) in geeigneter Weise absetzt. Die Abgabestelle (21) kann in beliebig geeigneter Weise ausgebildet sein. Sie kann eine reine Lagerstelle sein. Sie kann alternativ eine andere und zusätzliche Funktion haben.
  • In der in 1 gezeigten Ausführungsform ist die Verpackungseinrichtung (1) mit einer Palettiereinrichtung (24) kombiniert, wodurch sich ein gemeinsamer Verpackungs- und Palettierbereich (1, 5) ergibt. In diesem Fall ist die Abgabestelle (21) eine Palettierstelle der Palettiereinrichtung (24). Bei der Abgabe werden die Filamentspulen (6) gleich palettiert. Hierfür werden in geeigneter Weise über Förderstrecken manuell oder maschinell Paletten (25) zur Abgabestelle (21) transportiert und dort vom Manipulator (12) mit den Spulenlagen befüllt. In ähnlicher Weise können auch Zwischenlagen und ggf. ein Deckel zugeführt werden. Die fertige Palette kann über eine weitere Förderstrecke abgeführt und ggf. noch einmal mit einer Schrumpfverpackung oder dergleichen umhüllt und etikettiert werden.
  • In Abwandlung der gezeigten Ausführungsform kann die Verpackungseinrichtung (1) mit einer Lagereinrichtung verbunden werden. In diesem Fall kann die Abgabestelle (21) eine Einlagerstelle sein, an der ein geeigneter Spulenträger, z.B. ein Multitray, mit mehreren aufrechten Tragformen bereit gestellt wird, auf welche der Manipulator (12) die verpackten Filamentspulen (6) absetzt. Von der Abgabestelle (21) wird der befüllte Tray über Förderer in das Regallager verbracht und dort eingelagert. In einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform kann die Verpackungseinrichtung (1) und ihr Verpackungsbereich (4) isoliert angeordnet sein.
  • Der Verpackungsbereich (4) umgibt die Verpackungseinrichtung (1). Er kann von einem Schutzzaun umgrenzt sein. Am Verpackungsbereich (4) sind ein oder mehrere Zugänge (19, 20) für Spulenträger (7) bzw. Gatterwagen (8) vorhanden. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Zugänge (19, 20) vorgesehen, die eingangsseitig mit Lichtschrankenanordnungen (26) versehen und abgesichert sind. Über die Zugänge (19, 20) können die Spulenträger (7) in den Arbeitsbereich (13) des Manipulators (12) und seiner Greifeinrichtung (14) gebracht werden.
  • Der Manipulator (12) hat eine geeignete Steuerung, insbesondere eine Robotersteuerung, mit der auch die Greifeinrichtung (14) verbunden ist. Die Steuerung erhält Informationen über die Art, Qualität und Anordnung der zu handhabenden und dabei zu verpackenden Filamentspulen (6) an dem oder den Spulenträgern (7). Dies kann über eine Datenverbindung mit dem Inspektionsbereich (3) geschehen.
  • Alternativ kann der Manipulator (12) an der Greifeinrichtung (14) oder an anderer geeigneter Stelle eine Leseeinrichtung haben, mit der die Etiketten oder anderen Datenträger an den Filamentspulen (6) und/oder am Spulenträger (7) gelesen und die Spulendaten erfasst werden können. Diese Spulendaten spielen bei der Verpackung und der Weiterverarbeitung, insbesondere beim Palettieren oder Einlagern der Filamentspulen (6) eine Rolle. Das Ablegen und ggf. Palettieren, Einlagern oder sonstige Weiterbehandlung der Filamentspulen (6) soll in vielen Fällen sortenrein oder qualitätsrein erfolgen. Hierfür greift der Manipulator (12) nur die zusammengehörigen Filamentspulen (6) von den Spulenträgern (7) und wird hierzu in geeigneter Weise unter Verwendung der übermittelten Spulendatensätze gesteuert.
  • Die an einem Spulenträger (7) bzw. Gatterwagen (8) befindlichen Filamentspulen (6) können unterschiedliche Qualitäten oder sonstige Eigenschaften haben. Dies kann eine unterschiedliche Behandlung im Verpackungsbereich (4) bedingen. In diesem Fall kann z.B. der Manipulator (12) zunächst nur die zur sortenreinen Abgabe, Palettierung oder dergleichen vorgesehenen Filamentspulen (6) greifen, fertig verpacken und abstellen. Die restlichen Filamentspulen (6), die z.B. von geringerer Qualität sind, können an den Spulenträgern (7) verbleiben und wieder abgeführt werden. Alternativ können sie vom Manipulator (12) an eine andere Spulenablage (22, 23) gebracht werden. Hierbei kann ggf. auch eine Fertigverpackung erfolgen. Eine solche Spulenablage kann z.B. ein Gatterwagen (23) sein, der in einem anderen Zugang bereit gestellt wird und der minderwertige Spulen (6) für die Abfuhr und den Weitertransport aufnimmt. Ferner kann im Arbeitsbereich (13) mindestens eine stationäre Spulenablage (22) vorhanden sein, die z.B. als ein Spulenständer ausgebildet ist und als Puffer zur Zwischenlagerung von ein oder mehreren Filamentspulen (6) dienen kann. Je nach Ablege- oder Palettiergeometrie kann ein Umsetzen und Umgreifen von Filamentspulen (6) erforderlich sein.
  • Im Ausführungsbeispiel von 1 werden DTY-Filamentspulen (6) gehandhabt und verpackt. Hierbei finden z.B. in einer Palettenlage (24) Filamentspulen (6) in stehender Ausrichtung nebeneinander Platz. Das Greifwerkzeug (14) kann hierfür z.B. vier in einer Reihe angeordnete Greifdorne (15) aufweisen, deren Lage und Anordnung einer Spulenreihe an den Spulenträgern (7) und auf der Palette entspricht. Die Greifdorne (15) können starr oder beweglich an einem Träger der Greifeinrichtung (14) angeordnet sein, so dass ihre gegenseitige Lage ggf. auch veränderbar ist. Mit der Greifeinrichtung (14) werden die Filamentspulen (6) vom Spulenträger (7) reihenweise gegriffen, verpackt und gehandhabt.
  • 2 zeigt eine Variante der Verpackungseinrichtung (1), die z.B. für die im Durchmesser größeren POY-Filamentspulen (6) vorgesehen ist. Hierbei finden sechs Filamentspulen (6) auf einer Palette Platz. Die Greifeinrichtung (14) ist in diesem Fall z.B. mit zwei Greifdornen (15) ausgerüstet. Der oder die Spulenträger (7) sind ebenfalls entsprechend ausgerüstet. 2 zeigt außerdem eine dem Palettierer nachgeschaltete Schrumpfverpackungseinrichtung. Ansonsten ist die Ausbildung der Verpackungseinrichtung (1) im wesentlichen die gleiche wie in 1.
  • Abwandlungen der gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind in verschiedener Weise möglich. Dies betrifft zum einen die Ausbildung und Anordnung der Greifeinrichtung (14) und der Greifwerkzeuge (15). Insbesondere die Greifwerkzeuge (15) können in anderer Art ausgebildet und angeordnet sein. Sie können die Filamentspulen (6) auch auf andere Weise greifen. Je nach Empfindlichkeit der Filamente ist z.B. ein Greifen am Umfang der zylindrischen Spule möglich. Dementsprechend bleibt der Sackboden (10) unangetastet. Er kann alternativ mit einem zusätzlichen Dorn durch Stoßen in den Spulenkern oder die Hülse eingeschoben werden.
  • Auch die Falteinrichtung (16) kann in anderer Weise ausgebildet und angeordnet sein. Sie kann z.B. Faltfinger oder Stülpfinger zum Einschlagen, Umfalten und Anlegen des freien Verpackungsendes (11) ausgebildet sein. Bei der gezeigten und bevorzugten Ausführungsform bewegt der Manipulator (12) die Filamentspulen (6) während des Verpackungsvorgangs relativ zu der stationär angeordneten Falteinrichtung (16). In Abwandlung dieser Ausführung kann die Falteinrichtung (16) mobil angeordnet sein. Ferner kann die Falteinrichtung (16) eine eigene Zuführeinrichtung für die Filamentspulen (6) aufweisen, wobei der Manipulator (12) seine Filamentspulen (6) für die Fertigstellung der Verpackung an diese Zuführeinrichtung übergibt und sie ggf. nach dem Verpackungsvorgang wieder aufnimmt.
  • Variabel ist ferner die Ausgestaltung der anderen Einrichtungskomponenten, insbesondere der Filamentanlage (2) und des Inspektionsbereichs (3). Ferner können alternativ die Foliensäcke maschinell auf den Spulen (6) aufgesetzt werden.
  • 1
    Verpackungseinrichtung
    2
    Filamentanlage
    3
    Inspektionsbereich
    4
    Verpackungsbereich
    5
    Palettierbereich
    6
    Spule, Filamentspule
    7
    Spulenträger
    8
    Gatterwagen
    9
    Verpackungsmittel, Foliensack
    10
    Verpackungsende, Folienende geschlossen
    11
    Verpackungsende, Folienende offen
    12
    Manipulator, Roboter
    13
    Arbeitsbereich
    14
    Greifeinrichtung
    15
    Greifwerkzeug, Greifdorn
    16
    Falteinrichtung
    17
    Saugeinrichtung
    18
    Saugrohr
    19
    Zugang
    20
    Zugang
    21
    Abgabestelle
    22
    Spulenablage, Puffer
    23
    Spulenablage, Gatterwagen
    24
    Palettiereinrichtung
    25
    Palette, Tray
    26
    Lichtschranke

Claims (13)

  1. Einrichtung zum Verpacken von Filamentspulen (6) in sackartigen Verpackungsmitteln (9), dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) einen mehrachsigen Manipulator (12) mit einer Greifeinrichtung (14) zum Greifen von ein oder mehreren mit dem sackartigen Verpackungsmittel (9) versehenen Filamentspulen (6) von einem Spulenträger (7) und eine Falteinrichtung (16) zum Umschlagen und Anlegen des Verpackungsmittel (9) an der Filamentspule (6) aufweist.
  2. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifeinrichtung (14) mindestens ein Greifwerkzeug (15) zum Greifen einer Filamentspule (6) an der vom Verpackungsmittel (9) bedeckten Seite aufweist.
  3. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Greifwerkzeug (15) als ein an den hohlen Spulenkern angepasster Greifdorn ausgebildet ist.
  4. Verpackungseinrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Manipulator (12) als mehrachsiger Industrieroboter, insbesondere Gelenkarmroboter, ausgebildet ist.
  5. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falteinrichtung (16) im Arbeitsbereich (13) des Manipulators (12) und seiner Greifeinrichtung (14) angeordnet ist.
  6. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Falteinrichtung (16) eine steuerbare Saugeinrichtung (17) mit mindestens einem frei stehenden und an den hohlen Spulenkern angepassten Saugrohr (18) aufweist.
  7. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Arbeitsbereich (13) des Manipulators (12) mindestens eine Abgabestelle (21) für die verpackten Filamentspulen (6) angeordnet ist.
  8. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abgabestelle (21) als Palettier- oder Einlagerplatz ausgebildet ist.
  9. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Spulenträger (7) als Gatterwagen (8) ausgebildet ist.
  10. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) mit einer Palettiereinrichtung (24) verbunden ist und mindestens einen gemeinsam genutzten Manipulator (12) aufweist.
  11. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verpackungseinrichtung (1) ein Inspektionsbereich (3) zum Inspizieren der Filamentspulen (6) und zum Anbringen der Verpackungsmittel (9) vorgeordnet ist.
  12. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) einen Verpackungsbereich (4) mit ein oder mehreren Zugängen (19, 20) für Spulenträger (7) und der Abgabestelle (21) für die verpackten Filamentspulen (6) aufweist.
  13. Verpackungseinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungseinrichtung (1) als integraler Bestandteil einer Filamentanlage (2) ausgebildet ist.
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WO2022253678A1 (de) 2021-06-04 2022-12-08 Oerlikon Textile Gmbh & Co. Kg Vorrichtung zum transportieren von fadenspulen
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