DE202006005889U1

DE202006005889U1 - Vorrichtung zum hydroerosiven Verrunden von Bohrungsübergängen zu Einspritzöffnungen in Kraftstoffeinspritzdüsen

Info

Publication number: DE202006005889U1
Application number: DE200620005889
Authority: DE
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 2006-04-11
Filing date: 2006-04-11
Publication date: 2006-07-20
Anticipated expiration: 2016-04-12

Abstract

Vorrichtung zum hydroerosiven Verrunden von Bohrungsübergängen zu Einspritzöffnungen (2; 3) in Kraftstoffeinspitzdüsen umfassend einen Geometrieeinsatz (5; 5'; 5''; 5'''), der in eine Kraftstoffeinspritzdüse einführbar ist und der die Strömung einer in die Kraftstoffeinspritzdüse eingeleiteten hydroerosiven Schleifpaste oder Schleifflüssigkeit so umlenkt, dass die hydroerosive Schleifpaste oder -flüssigkeit gezielt in die Einspritzöffnungen (2; 3) der Kraftstoffeinspritzdüse gelenkt wird, so dass entweder nur Teile oder sämtliche Einspritzöffnungen (2; 3) von der hydroerosiven Schleifpaste oder -flüssigkeit durchströmt werden, wobei der Geometrieeinsatz (5; 5'; 5''; 5''') an einem Düsensitz (4) der Kraftstoffeinspritzdüse dichtend anlegbar ist.

Description

Stand der Technik
In der Offenlegungsschrift DE 103 53 168 A1 ist eine Vorrichtung zum hydroerosieren Bearbeitung der Einspritzöffnungen von Einspritzdüsen beschrieben. Hierbei können die Einspritzöffnungen lochkreisselektiv verrundet werden, also die von Innen- und Außennadel einer Koaxial-Variodüse gesteuerten Einspritzöffnungen getrennt und damit speziell an ihre Aufgabe angepasst. Eine ähnliche Vorrichtung ist auch in DE 199 14 719 C2 gezeigt.
Der in der DE 103 53 168 A1 dargestellte Geometrieeinsatz (Bezugsziffer 28) zur gezielten Verrundung des unteren Lochkreises (Bezugsziffer 116) ähnelt in seiner Form stark einem Rohr. Hierdurch lässt sich die hydroerosive Schleifpaste oder -flüssigkeit gezielt in die Einspritzöffnungen einleiten, die durch den Vorgang bearbeitet werden sollen.
Offenbarung der Erfindung
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich die Einspritzöffnungen von Kraftstoffeinspritzdüsen gezielt hydroerosiv bearbeiten. Hierfür werden in der vorliegenden Anmeldung zwei neue Geometrieeinsätze bzw. Strömungskörper für die lochselektive Verrundung der Spritzlöcher in der Dieseldüse gezeigt. Die Geometrieeinsätze bzw. Strömungskörper werden in die Kraftstoffeinspritzdüsen eingeführt und lenken dort die hydroerosive Schleifpaste oder -flüssigkeit in genau die Einspritzöffnungen, die bearbei tet werden sollen. Die restlichen Einspritzöffnungen werden von entsprechenden Abdeckflächen verschlossen.
In der Zeichnung sind verschiedene Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Es zeigt
1 im Längsschnitt den Düsensitz einer Koaxial-Variodüse, wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist,
2 einen ersten Geometrieeinsatz, der in die Düse eingebracht worden ist,
3 einen zweiten Geometrieeinsatz
4 einen weiteren Geometrieeinsatz, wobei hier die erste Lochreihe im Sitz und die zweite in einem Sackloch ausgebildet ist,
5 eine weitere Variante des Geometrieeinsatzes ähnlich dem in 4.
1 zeigt das brennraumseitige Ende eines Kraftstoffeinspritzventils, wie es beispielsweise für die Einspritzung von Kraftstoff in die Brennräume von Dieselmotoren verwendet wird. Der Düsenkörper 1, der hier im Längsschnitt gezeigt ist, weist zwei Reihen von Einspritzöffnungen auf, eine obere Reihe 2 und eine untere Reihe 3, die gleich oder unterschiedlich viele Einspritzöffnungen beinhalten. Beide Reihen 2, 3 von Einspritzöffnungen werden von zwei koaxial ineinander geführten Ventilnadeln verschlossen oder geöffnet, je nach dem, durch welche Einspritzöffnungen Kraftstoff eingespritzt werden soll. Solche Einspritzventile sind beispielsweise aus DE 103 15 821 A1 bekannt.
2 zeigt den Düsenkörper mit einem Geometrieeinsatz 5, der als massiver Stift ausgebildet ist und der am unteren Ende gegen den Düsensitz 4 im Düsenkörper 1 gepresst wird. Im Geometrieeinsatz 5 sind Zulaufbohrungen 7 ausgebildet, durch welche das hydroerosive Medium von dem Zwischenraum zwischen Geometrieeinsatz 5 und Düsenkörper 1 in den abgetrennten Raum unterhalb des Geometrieeinsatzes 5 geleitet wird. Diese Ausführung weist den Vorteil einer großen mechanischen Stabilität auf, da sie sehr massiv gebaut werden kann. Außerdem gibt sich bei der Anwendung dieses Geometrieeinsatzes 5 nur einen sehr kleinen Hohlraum, der dem Druck des hydroerosiven Mediums ausgesetzt ist. Bei dieser kompakten Bauweise bestehen praktisch keine Festigkeitsprobleme, da der massive Geometrieeinsatz 5 nur von außen dem Druck des hydroerosiven Mediums ausgesetzt ist. Dieser Geometrieeinsatz 5 kann hierbei neben der metallischen Ausführung auch aus Kunststoff gefertigt werden, um Beschädigungen am Düsensitz 4 zu vermeiden.
Statt des Geometrie-Einsatzes nach 2, der einer Innennadel für die Düse ähnelt, kann alternativ ein stempelförmiger Geometrieeinsatz 5' verwendet werden, wie in 3 gezeigt. Der Geometrieeinsatz 5' weist eine Dichtscheibe 8 auf, die idealerweise nicht aus Stahl, sondern aus einem harten Kunststoff (z.B. Polyamid 6) ausgeführt ist. Dadurch ist Dichtscheibe 8 flexibel, so dass beim Einpressen des Geometrieeinsatzes 5' in den Düsenkörper 1 die Dichtscheibe 8 etwas nachgeben kann und keine Beschädigungen an der Sitzfläche des Düsenkörpers 1 verursacht. Durch die dünne Form der Dichtscheibe 8 wird diese Flexibilität noch erhöht. Außerdem ist es vorteilhaft, im Anströmbereich der Einspritzöffnungen 2, 3 möglichst wenig Volumen durch den Strömungseinsatz zu versperren, um eine möglichst ungehinderte Anströmung der Einspritzöffnungen 2, 3 und damit eine möglichst ähnliche Verrundung wie im Fall einer nicht mit Geometrieeinsätzen verrundeten Düse zu erzielen.
4 zeigt einen ganz ähnlichen Geometrieeinsatz 5'' wie 2, jedoch wird hier der Einsatz an einer Düse gezeigt, die ein sogenanntes Sackloch 6 aufweist, von dem die unteren Einspritzöffnungen 3 ausgehen. Die oberen Einspritzöffnungen 2 gehen weiterhin vom konischen Düsensitz 4 aus. Durch die Zulaufbohrungen 7 im Geometrieeinsatz 5'' wird das hydroerosive Medium gezielt den unteren Einspritzöffnungen 3 zugeleitet.
Ganz ähnlich verhält es sich bei dem in 5 gezeigten Ausführungsbeispiel, bei dem jetzt jedoch beide Einspritzöffnungsreihen 2, 3 vom konischen Düsensitz 4 ausgehen. Sämtliche Einspritzöffnungen 2, 3 können so in einem Arbeitsschritt verrundet werden, wobei das hydroerosive Medium gezielt in die einzelnen Einspritzöffnungen eingeleitet werden kann. Der Geometrieeinsatz 5''' ist gleich gestaltet wie bei dem Ausführungsbeispiel nach 4.

Claims

Vorrichtung zum hydroerosiven Verrunden von Bohrungsübergängen zu Einspritzöffnungen (2; 3) in Kraftstoffeinspitzdüsen umfassend einen Geometrieeinsatz (5; 5'; 5''; 5'''), der in eine Kraftstoffeinspritzdüse einführbar ist und der die Strömung einer in die Kraftstoffeinspritzdüse eingeleiteten hydroerosiven Schleifpaste oder Schleifflüssigkeit so umlenkt, dass die hydroerosive Schleifpaste oder -flüssigkeit gezielt in die Einspritzöffnungen (2; 3) der Kraftstoffeinspritzdüse gelenkt wird, so dass entweder nur Teile oder sämtliche Einspritzöffnungen (2; 3) von der hydroerosiven Schleifpaste oder -flüssigkeit durchströmt werden, wobei der Geometrieeinsatz (5; 5'; 5''; 5''') an einem Düsensitz (4) der Kraftstoffeinspritzdüse dichtend anlegbar ist.
Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Geometrieeinsatz (5; 5'; 5''; 5''') in dem Bereich, der auf dem Düsensitz (4) dichtend anlegbar ist, aus einem nichtmetallischen Material gefertigt ist, vorzugsweise einem Kunststoff oder Gummi.