-
Die
Erfindung betrifft ein Wetterschutzverdeck für einen Kinderwagen, Buggy
oder dgl. gemäß dem Oberbegriff
des Schutzanspruchs 1.
-
Derartige
Wetterschutzverdecke sind hinreichend bekannt und werden an Kinderwagen,
Buggys, Sitzkarren und ähnlichen
Gefährten
für Babys und
Kleinkinder standardmäßig eingesetzt.
Grundsätzlich
können
derartige Wetterschutzverdecke an dem Kinderwagen, dem Buggy oder
dgl. fest angebracht sein. Sie können
aber auch in lösbarer
Weise mit dem Gefährt
verbindbar sein.
-
Diese
Wetterschutzverdecke dienen nicht nur dem Schutz vor starker Sonneneinstrahlung, sondern
auch vor Regen, Schnee oder Hagel sowie vor Wind. Die Wetterschutzverdecke
sind üblicherweise
durch einen auf ein Gestellt aufgespannten Bezug (in der Regel ein
textiler Bezug) gebildet. Dabei umfasst das Gestell regelmäßig wenigstens
eine, meistens zwei oder gar mehr gebogene Streben, über die
der Bezug geführt
ist und die den Bezug haubenförmig
spannen. Um das Wetterschutzverdeck je nach Bedarf aus- oder einklappen
zu können, weist
dieses bei den bekannten Verdecken regelmäßig wenigstens ein, zumeist
zwei seitlich angebrachte Gelenke auf, um die die Streben und damit
der über
die Streben gelegte Bezug und somit des gesamte Verdeck verschwenkt
werden können.
-
Bei
den bekannten und derzeit üblichen
Wetterschutzverdecken sind zum Halten der Position die Gelenke regelmäßig aus
zwei mit sternartig verlaufenden, ineinander greifenden Rastvorsprüngen versehenen
Teilelementen gebildet, die das Gelenk und somit das Wetterschutzverdeck
kraftschlüssig
in einer Position halten. Beim Verschwenken des Wetterschutzverdeckes
entsteht dabei ein hörbares „Rattern", welches Geräusch ins besondere
so laut sein kann, dass ein in dem Kinderwagen oder sonstigen Gefährt ruhendes
Kleinkind oder ein Säugling
durch das Geräusch
gestört
wird. Das Kind kann sich erschrecken oder gar aus dem Schlaf erwachen.
-
Es
ist daher erwünscht,
eine Möglichkeit
zu finden, ein Wetterschutzverdeck geräuschlos verstellen zu können." Das Verstellen soll
dabei vorzugsweise stufenlos möglich
sein.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem
Wetterschutzverdeck mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Wetterschutzverdeckes sind
in den abhängigen
Ansprüchen
2 bis 6 angegeben.
-
Erfindungsgemäß ist wenigstens
eine erste gegenüber
dem restlichen Gestell bewegbare Strebe mit dem restlichen Gestell über wenigstens
ein die Strebe in eine Endposition vorspannendes elastisches Element
verbunden. Sodann ist an der Strebe ein Zugmittel befestigt, welches
an dem restlichen Gestell und/oder dem Bezug zum Halten der ersten Strebe
in einer eingestellten Position verstellbar festlegbar ist.
-
Die
erste Strebe, die gegenüber
dem restlichen Gestell verstellbar und durch ein elastisches Element
in eine Endposition vorgespannt ist, kann nun durch Betätigen des
Zugmittels aus der Endposition heraus bewegt und in einer angewählten Position durch
Festlegen des Zugmittels an dem restlichen Gestell bzw. dem Bezug
fixiert werden. Die Endposition, in die die erste Strebe durch das
elastische Element vorgespannt wird, kann beispielsweise eine Position
sein, in der das Wetterschutzverdeck vollständig ausgebreitet ist, ebenso
gut kann dies aber auch eine Position sein, in der das Wetterschutzverdeck eingefahren
ist. Das Zugmittel wirkt dann jeweils entsprechend in entgegengesetzter
Richtung. Die Anbringung der ersten Strebe an dem restlichen Gestell kann über eine
gewöhnliche
Gelenkanbindung sein, sofern zwischen dem restlichen Gestell und
der Strebe zusätzlich
ein elastisches Element angeordnet ist. Alternativ kann die erste
Strebe mit dem restlichen Gestell aber auch unmittelbar über ein
elastisches Element verbunden sein.
-
Die
erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es,
die erste Strebe gegenüber
dem restlichen Gestell nahezu geräuschlos zu verstellen, indem
einzig das Zugmittel betätigt
und in einer Position festgelegt wird. Durch dieses Festlegen kann
das Wetterschutzverdeck entsprechend leise geöffnet bzw. geschlossen werden.
-
Dabei
wird bevorzugt (Anspruch 2), dass das Zugmittel in stufenlos anwählbaren
Positionen festlegbar ist. Eine solche Lösung ermöglicht eine stufenlose Einstellung
des Öffnungs- bzw. Schließgrades des
Wetterschutzverdeckes.
-
Ist
das erfindungsgemäße Wetterschutzverdeck
wie in Anspruch 3 angegeben ausgebildet, so kann es auf einen Kinderwagen,
Buggy oder dgl. Gefährt
wahlweise aufgesetzt bzw. an diesem befestigt oder von diesem abgenommen
werden.
-
Eine
Ausbildung, wie sie in Anspruch 4 angegeben ist, erlaubt zusätzlich zu
der Verstellung der Öffnungs-
bzw. Schließweite
des Wetterschutzverdeckes über
das elastische Element ein weiteres Verstellen des Wetterschutzverdeckes über das
Gelenk. Das in Anspruch 4 beschriebene Gelenk, kann grundsätzlich wie
aus dem Stand der Technik bekannt ausgebildet sein. Z.B. kann ein
teilweises Öffnen
des Wetterschutzverdeckes über
die erfindungsgemäße Konstruktion
und ein weiteres Öffnen
bzw. Schließen über das „klassische
Gelenk" erfolgen.
-
Eine
besonders einfache Verwirklichung der Erfindung besteht darin, die
Enden der ersten Strebe über
Schraubenfedern mit dem restlichen Gelenk zu verbinden. Diese Schraubenfedern
bilden dann die elastischen Elemente zum Verstellen der Öffnung des
Wetterschutzverdeckes (Anspruch 5). Dabei können die Enden der Schraubenfedern
mit Vorteil mit ihrem zweiten Ende mit einer weiteren Strebe verbunden
sein, welche Bestandteil des weiteren Gestells ist (Anspruch 6).
Diese zweite Strebe kann z.B. mit einem wie in Anspruch 4 genannten
Gelenk verbunden sein, um die oben beschriebene zweistufige Verstellung
des Wetterschutzverdeckes erstens über einen erfindungsgemäßen Mechanismus
und zweitens über
ein klassisches mit Verrastung versehenes Gelenk zu ermöglichen.
-
Schließlich ist
Gegenstand der Erfindung auch ein Kinderwagen mit einem wie oben
beschriebenen Wetterschutzverdeck. Dabei ist der Begriff „Kinderwagen" in diesem Zusammenhang
mit der weitläufigsten
Bedeutung zu verstehen, insbesondere bezieht er Buggys, Kinderkarren
oder dgl. Gefährte
mit ein.
-
Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der beigefügten Figuren.
Dabei zeigen:
-
1 ein
erfindungsgemäßes Wetterschutzverdeck
in einer Seitenansicht in einer weit geschlossenen Stellung;
-
2 das
Wetterschutzverdeck aus 1 in einer Ansicht von vorn;
-
3 das
Wetterschutzverdeck gemäß 1 in
einer Ansicht von oben;
-
4 das
Wetterschutzverdeck aus 1 in einer ähnlichen Ansicht, allerdings
in einer geöffneten
Stellung, und
-
5a und 5b vergrößert einen
Ausschnitt des Gestells des erfindungsgemäßen Wetterschutzverdeckes in
zwei Positionen.
-
In
den Figuren ist ein Ausführungsbeispiel
für ein
erfindungsgemäßes Wetterschutzverdeck
gezeigt und wird nachfolgend beschrieben. Dabei sind die Figuren
lediglich als Skizzen zu verstehen und insbesondere nicht maßstabsgerecht.
Das Ausführungsbeispiel
soll nicht beschränkend
verstanden werden.
-
In
den Figuren ist ein erfindungsgemäßes Wetterschutzverdeck allgemein
mit 1 bezeichnet. Dieses weist ein Gestell 2 sowie
einen auf dieses Gestell aufgespannten Bezug 3 auf. Das
Gestell 2 enthält
eine erste Strebe 4 und eine zweite Strebe 5,
die jeweils zu einem Rundbogen geformt verlaufen und von dem Bezug 3 überspannt
sind. Auf diese Weise bildet das Wetterschutzverdeck 1 eine
Art „Haube" bzw. „Tunnel". Die Streben 4, 5 sind
aus einem Metallrohr gebildet und insbesondere die erste Strebe 4, aber
auch die zweite Strebe 5 sind mit einer Abpolsterung versehen,
um Verletzungen zu vermeiden.
-
Wie
insbesondere in den 5a und 5b zu
erkennen ist, ist die zweite Strebe 5 an ihren Enden mit
einem Gelenk 6 verbunden. Die zweite Strebe 5 ist
dabei mit einem Element des Gelenkes 6 fest verbunden.
-
Mit
einem zweiten, gegenüber
dem ersten Element des Gelenkes verschwenkbaren und in einer Position
verrastbaren Element 6 verbunden ist jeweils eine Klemmvorrichtung 7,
mittels derer das Wetterschutzverdeck 1 an einem Gestell
eines Kinderwagens oder dgl. Gefährt
lösbar
festgelegt werden kann.
-
Die
zweite Strebe 5 kann also durch Verschwenken der Gelenke 6 gegenüber den
Klemmvorrichtungen 7 und damit auch gegenüber einem Rahmen
eines Kinderwagens, an dem die Klemmvor richtungen 7 festgelegt
sind, verschwenkt werden. Auf diese Weise kann „in klassischer Weise" das Wetterschutzverdeck
um ein gewisses Maß geöffnet oder
geschlossen werden.
-
Die
Enden der ersten Strebe 4 sind mit Schraubenfedern 8 verbunden,
die sich in einer entspannten Lage im wesentlichen axial zu dem
Verlauf der ersten Strebe in diesen Bereichen erstrecken. Mit dem
zweiten, dem jeweiligen Ende der ersten Strebe 4 gegenüberliegenden
Ende sind die Schraubenfedern 8 an den entsprechenden Enden
der Seitenstrebe 5 festgelegt, z.B. durch eine Niet- oder
Schraubverbindung. Auf diese Weise ist die erste Strebe 4 an der
zweiten Strebe 5 über
flexible Elemente, nämlich die
Schraubenfedern 8, festgelegt, wobei die Schraubenfedern 8 die
erste Strebe 4 in eine Schließstellung vorspannen. Dabei
kann die erste Strebe 4 zu der zweiten Strebe 5 hingezogen
werden, wodurch sich die Schraubenfedern 8 wie in 5b gezeigt
verformen. Lediglich durch Anbringen einer dauerhaften Kraft können die
Schraubenfedern 8 und damit die erste Strebe 4 in
dieser Position gehalten werden.
-
Hierzu
ist in etwa mittig des Bogens an der ersten Strebe 4 eine
Zugleine 9 festgelegt. Diese führt durch eine an dem Bezug 3 angeordnete
Führungslasche 10 und
eine im Bereich der zweiten Strebe 5 an dem Bezug 3 angeordnete
Haltelasche 11 von der ersten Strebe 4 in Richtung
der zweiten Strebe 5 entlang des Bezuges 3 und
hängt mit
ihrem freien Ende über
die zweite Strebe 5 hinaus. Aus Sicht der ersten Strebe 4 gesehen
jenseits der Haltelasche 11 ist die Zugleine 9 durch
eine Klemmkugel 12 geführt.
Diese Klemmkugel 12 ist ein Element, wie es z.B. zum Einklemmen
von freien Enden von Leinen oder Schnüren hinlänglich bekannt ist. Es weist
eine Öffnung
zum Durchführen
der Zugleine 9 auf und ein in diese Öffnung hineinragendes, von
einer Feder vorgespanntes Element, welches die durch die Öffnung geführte Zugleine 9 verklemmt
und damit festhält.
Durch Betätigen
eines mit dem federvorgespannten Element verbundenen Druckschalters
kann die Öffnung
freigegeben und die Zugleine 9 durch die Öffnung hindurch
bewegt werden.
-
Neben
der ersten, an sich bekannten Art, die Öffnung des Wetterschutzverdeckes 1 zu
verstellen, nämlich über die
Gelenke 6, bietet sich so die zweite, erfindungsgemäße Verstellmöglichkeit.
Ausgehend von einer Situation, in der das Wetterschutzverdeck 1 geschlossen
ist, d.h. ein Abstand zwischen der ersten Strebe 4 und
der zweiten Strebe 5 maximal groß ist, kann die erste Strebe 4 durch
Ziehen an der Zugleine 9 in Richtung der zweiten Strebe 5 bewegt
werden. Dabei werden die Schraubenfedern 8 aus der in 5a gezeigten,
entspannten Stellung in die 5b gezeigte,
unter Vorspannung stehende Stellung verbracht. Um das geöffnete Wetterschutzverdeck 1 in
dieser Stellung gegen die Federkraft der Schraubenfedern 8 zu
halten, wird die Zugleine 9 durch die Klemmkugel 12 hindurchgeführt und
am Ende der Zugbewegung die Klemmkugel 12 arretiert. Diese
stößt nun gegen
die Haltelasche 11, die eine kleinere Öffnung belässt als der Durchmesser der Klemmkugel.
Auf diese Weise wird die erste Strebe 4 zurückgehalten,
das Wetterschutzverdeck 1 ist geöffnet, wie dies in 4 dargestellt
ist. Zum Verschließen
des Wetterschutzverdeckes 1 kann nun einfach die Klemmkugel 12 gelöst und entsprechend
die Zugleine 9 nach vorne gleiten gelassen werden. Dabei entspannen
sich die Schraubenfedern 8 und verbringen die erste Strebe 4 in
ihrer Ausgangsposition, das Wetterschutzverdeck 1 wird
geschlossen.
-
Dadurch,
dass bei dieser Art des Öffnens bzw.
Schließens
des Wetterschutzverdeckes 1 keine geräuschintensive Verrastung oder
dgl. erforderlich ist, lässt
sich das Wetterschutzverdeck 1 jedenfalls in diesem Bereich
nahezu geräuschlos öffnen und schließen, so
dass ein mit dem erfindungsgemäßen Wetterschutzverdeck
ausgerüsteten
Kinderwagen befindliches Kind hierdurch nicht gestört wird.
-
An
dem Wetterschutzverdeck 1, dessen Gestell 2 im
wesentlichen durch die erste Strebe 4 und die zweite Strebe 5 sowie
die Gelenke 6 und die Klemmvorrichtungen 7 gebildet
wird, ist der Bezug 3 in diesem Ausführungsbeispiel zweigeteilt.
Ein Abschnitt, der sich zwischen den Streben 4 und 5 erstreckt,
ist fest mit diesen Streben verbunden, während ein hinterer Abschnitt 13,
der z.B. über
das Kopfende einer Liegeschale eines Kinderwagens gestülpt werden
kann, mittels eines Reißverschlusses 14 mit
dem restlichen Bezug 3 verbunden ist. Der Reißverschluss 14 verläuft dabei
entlang der zweiten Strebe 5. Diese Konstruktionsvorgabe
erlaubt es, den hinteren Abschnitt 13 des Wetterschutzverdeckes
z.B. für
eine bessere Luftzufuhr an warmen Tagen, abzunehmen.
-
Aus
der obigen Beschreibung des Ausführungsbeispiels
werden die Vorteile der Erfindung noch einmal deutlich.
-
- 1
- Wetterschutzverdeck
- 2
- Gestell
- 3
- Bezug
- 4
- erste
Strebe
- 5
- zweite
Strebe
- 6
- Gelenk
- 7
- Klemmvorrichtung
- 8
- Schraubenfeder
- 9
- Zugleine
- 10
- Führungslasche
- 11
- Haltelasche
- 12
- Klemmkugel
- 13
- hinterer
Abschnitt
- 14
- Reißverschluss