DE202005020550U1 - Anordnung zur Überwachung des Belastungsverhaltens von Hochspannungsfreileitungen sowie Zugkraftmeßdose hierfür - Google Patents

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Abstract

Anordnung zur Überwachung des Belastungsverhaltens von Hochspannungsfreileitungen durch faseroptisches Temperaturmonitoring, wobei in mindestens einem Phasenseil eine Meßfaser befindlich ist, sowie mit einer Ankoppeleinheit, um die Meßfaser mit einer Datenerfassungseinheit zu verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfaser ausschließlich in mindestens einem Teilabschnitt einer vorhandenen oder konstruktiv erstellten, d.h. nachgerüsteten Stromschlaufe im Mastbereich der Spannfelder der Freileitung in das dortige, bevorzugt räumlich unterste Phasenseil eingebracht ist, wobei weiterhin ein Referenzsensor zur Erfassung der Umgebungstemperatur der Phasenseil-Meßstelle vorgesehen ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Überwachung des Belastungsverhaltens von Hochspannungsfreileitungen durch faseroptisches Temperaturmonitoring, wobei in mindestens einem Phasenseil eine Meßfaser befindlich ist, sowie mit einer Ankoppeleinheit, um die Meßfaser mit einer Datenerfassungseinheit zu verbinden, gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine spezielle Zugkraftmeßdose für eine derartige Anordnung.
  • Faseroptisches Temperaturmonitoring unter Rückgriff auf Multi-Mode-Fasern, wobei bezüglich des Meßprinzips auf den Raman-Effekt zurückgegriffen wird, gehört zum Stand der Technik. Beispielsweise finden faseroptische Temperatursensoren Anwendung, um die Dichtheit von Dämmen und Deichen oder ähnlichen Wassersperrbauwerken oder aber auch von Deponieschichten festzustellen, da Undichtigkeiten im Regelfall auch mit Temperaturanomalien einhergehen.
  • Im Produktprospekt der Lios Technogoly GmbH, Köln, Deutschland, „Distributed Temperature Monitoring of Energy Transmission Systems" wird eine Anwendung des faseroptischen Monitorings zur Überwachung von Hochspannungsfreileitungen beschrieben.
  • Als Temperatursensorelement wird eine passive optische Faser in den Kern der Übertragungsphasenleitung der Hochspannungs-Übertragungseinrichtung, d.h. in das Leistungskabel selbst integriert. Über entsprechende Koppelstellen steht das Faserkabel mit einer Bewertungseinheit in Verbindung, welche ein verteiltes Temperaturprofil über die Länge der Übertragungsleitung bestimmt und dieses Profil abspeichert. Über Standard-Interfaces besteht die Möglich keit, die Temperaturprofile zur weiteren Auswertung an einen PC zu übertragen. Hotspots im Verlauf des Freileitungskabels bzw. sonstige Temperaturanomalien können durch Auswerten der Temperaturprofile ermittelt werden, wobei die Temperaturverteilung bzw. die Temperaturveränderung über den jeweiligen Verlauf der Freileitung auch Aussagen über deren elektrische Belastung aufgrund der Erwärmung bei Stromdurchgang liefert.
  • Mit einer derartigen Überwachung kritischer Phasenseile von Hochspannungsfreileitungen kann mit Einschränkungen demnach auch der aktuelle Durchhang der Phasenseile unter verschiedenen Lastbedingungen bestimmt werden.
  • Aus dem Vorgenannten ist jedoch ersichtlich, daß ein sehr hoher Aufwand getrieben werden muß, um die optischen Fasern in das Phasenseil bei dessen Herstellung einzubringen. Ein solches Phasenseil besteht im Kern aus einem zentralen Element aus Stahl und einer äußeren Verseilschicht aus einer elektrisch belastbaren Aluminiumlegierung. In das zentrale Element oder dessen Nähe wird der für die faseroptische Auswertung notwendige Lichtwellenleiter-Sensor eingebracht.
  • Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Anordnung zur Überwachung des Belastungsverhaltens von Hochspannungsfreileitungen durch faseroptisches Temperaturmonitoring anzugeben, wobei die Möglichkeit bestehen soll, auch bereits vorhandene Freileitungen in einfacher Weise nachzurüsten, ohne daß unvertretbarer hoher Aufwand oder längere Versorgungsunterbrechungen anstehen. Weiterhin ist eine für eine derartige Anwendung vorteilhaft geeignete Zugkraftmeßdose zu schaffen.
  • Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch eine Anordnung gemäß der Merkmalskombination nach Anspruch 1 sowie durch eine Zugkraftmeßdose nach Anspruch 10.
  • Erfindungsgemäß wird demnach entgegen der Lösungen des Standes der Technik nicht über die gesamte oder eine sehr große Länge der Freileitungen in die dort vorhandenen Phasenseile eine oder mehrere Meßfasern eingebracht. Vielmehr wird im Bereich der so genannten Stromschlaufe und nur dort eine bevorzugt punktförmige faseroptische Sensorik installiert.
  • Als Stromschlaufe wird der Abschnitt der Versorgungsleitung bezeichnet, welcher am Abspannpunkt zwischen zwei Isolatoren die elektrische durchgehende Verbindung herstellt.
  • Erfindungsgemäß wird davon ausgegangen, daß die in der Stromschlaufe des betreffenden Phasenleiters bzw. Phasenseils herrschende Temperatur, die sich zusammensetzt aus der Umgebungstemperatur und der durch den Stromfluss erzeugten Temperaturerhöhung für die Temperatur im gesamten Phasenseil repräsentativ ist, da sowohl das Phasenseil als auch die Stromschlaufe elektrisch völlig identisch sind. Aufgrund dieser Erkenntnis ist es ausreichend, die Temperatur im Stromschlaufenbereich oder in Abschnitten der Stromschlaufe zu erfassen.
  • Weiterhin ist ausgestaltend ein Referenzsensor zur Erfassung der Umgebungstemperatur der Phasenseil-Meßstelle vorgesehen, so daß eine Berücksichtigung witterungsbedingt veränderter Temperaturverhältnisse möglich ist.
  • In ergänzender Ausgestaltung der Erfindung wird nur in der Stromschlaufe das faseroptische Temperaturmonitoring vorgenommen, die dem untersten der Phasenseile zugehörig ist, da es insbesondere bei diesem Phasenseil auch darum geht, kritische Mindestabstände zum Erdboden bzw. zu Bewuchs oder Gebäuden nicht zu unterschreiten. Die jeweils überwachte Stromschlaufe wird mittels einer Ankoppeleinheit für Lichtwellenleiter-Phasenseile ausgestattet, wobei der Lichtwellenleiter auf seine Anwendung als faseroptischer Temperatursensor optimiert ist.
  • Mit Hilfe der Ankoppeleinheit wird dann der faseroptische Temperatursensor mittels eines Lichtwellenleiter-Zuleitungskabels an eine Datenerfassungseinheit angeschlossen. Diese Datenerfassungseinheit kann in unmittelbarer Nähe des jeweiligen Hochspannungsmasts befindlich oder aber auch von diesem abgesetzt angeordnet werden.
  • Die in den Datenerfassungseinheiten mehrerer Stromschlaufen-Meßstellen ermittelten Meßwerte werden dann an eine übergeordnete Auswerteeinheit übergeben und dort einer Bearbeitung und Bewertung unterzogen.
  • Die Auswerteeinheit errechnet die aktuelle Temperatur im Phasenseil und bestimmt hieraus den tatsächlichen Durchhang des Leiterseils unter Berücksichtigung der Leiterseil-Daten und der Spannweite, d.h. dem Abstand zwischen zwei benachbarten Hochspannungsmasten, und stellt diese Daten zur weiteren Verwendung zur Verfügung.
  • Zur Ermittlung der tatsächlichen Lasten am Seil ist erfindungsgemäß vorgesehen, mindestens einen Dehnungssensor am jeweiligen Abspannpunkt anzuordnen. Mit Hilfe dieses Dehnungssensors kann der tatsächliche Seildurchhang erfaßt werden, welcher durch Zusatzlasten, wie Eis, Rauhreif, Vögel oder dergleichen beeinflußt ist. Mit dieser zusätzlichen und bevorzugt gleichzeitig durchgeführten Messung der tatsächlich wirkenden Zugspannung der Phasenseile an der Anschlagstelle am Mast steht eine Information zur Verfügung, die mit der temperaturbedingten Zugspannung bzw. Zugspannungsänderung verglichen werden kann. Da es bei einem installierten System einen bestimmbaren Zusammenhang zwischen Leiterseiltemperatur, den Durchhang des Leiterseils und der am Befestigungspunkt wirkenden Zugspannung gibt, kann mit der gleichzeitigen Messung der Stromschlaufen-Temperatur und der tatsächlichen Zugspannung am Phasenseil aus erkannten Anomalien ein Rückschluß auf Zusatzlasten gezogen werden.
  • Ein bevorzugt faseroptischer Dehnungssensor, z.B. als Bragg-Gitter realisiert, wird in einer Ausführungsform der Erfindung zwischen der Mastbefestigung des Isolators und dem Isolator selbst eingefügt, so daß eine Online-Messung der tatsächlichen Zugspannung möglich wird. Durch die gleichzeitige Messung der größten Temperatur und Zugspannung kann auf Störungen bzw. zeitweilige Anomalien und unzulässige Zusatzbelastungen der Phasenseile geschlossen werden, die gegebenenfalls einen größeren mechanischen Durchhang zur Folge haben, als daß dies allein durch die temperaturbedingte Ausdehnung zu erwarten wäre. Mit dieser Maßnahme gelingt es, ansonsten nicht erfaßbare Gefahren, wie z.B. einen drohenden Überschlag vom Phasenseil zum Erdboden oder Bewuchs rechtzeitig zu erkennen.
  • Erfindungsgemäß befindet sich der Dehnungssensor in einer speziellen Zugkraftmeßdose in Laschenform.
  • Anhand der ermittelten Durchhangswerte kann bestimmt werden, ob über die jeweilige Freileitungsstrecke noch eine höhere Last getrieben werden kann, oder ob aus Sicherheitsgründen eine anderweitige Verteilung vorgenommen werden muß.
  • Für das erfindungsgemäße faseroptische Temperaturmonitoring werden bevorzugt faseroptische punktuell messenden Sensoren (FBG) eingesetzt. Hierbei handelt es sich um lichtleitende Fasern mit einer aufgebrachten Gitteranordnung, welche aufgrund von temperaturbedingten mechanischen Krafteinwirkungen Aussagen über den Belastungszustand der Stromschlaufe und damit mittelbar des jeweiligen Phasenleiters liefern.
  • Für ein Temperaturmonitoring ist es grundsätzlich ausreichend, auf einen einzigen faseroptischen punktförmigen Sensor für die jeweilige Stromschlaufe zurückzugreifen.
  • Werden mehrere faseroptische punktförmige Sensoren im Bereich der Stromschlaufe angeordnet, dann ist es zweckmäßig, diese über die Stromschlaufen-Sensorstrecke zu verteilen. Die angeschlossene Auswerteeinheit kann bevorzugt wechselseitig die einzelnen Sensoren auslesen und hierbei eine Plausibilitätsprüfung durchführen, um z.B. den Ausfall eines Sensors zu detektieren.
  • Das Rechner-Modul der Auswerteeinheit berechnet die Temperatur der Stromschlaufe unter Berücksichtigung der Umgebungstemperatur, ermittelt eventuelle zeitliche Temperaturveränderungen bzw. Temperaturgradienten oder die Überschreitung vorgegebener Schwellwerte und stellt diese Daten zur Weiterleitung an die zentrale Leitwarte des Energieversorgungsunternehmens zur Verfügung.
  • Die Datenübertragung kann hier online über z.B. Lichtwellenleiterkabel erfolgen.
  • Alternativ besteht auch die Möglichkeit der Signalisierung beim Erreichen bzw. Überschreiten von voreingestellten Grenzwerten auf drahtlosem Wege, z.B. über ein öffentliches GSM-Netz. Auch besteht die Möglichkeit des Absetzens eines Datentelegramms in Form einer SMS (Short Message Services).
  • Die Meßfaser bzw. der faseroptische Punktsensor ist also ausschließlich in mindestens einem Teilabschnitt einer vorhandenen oder konstruktiv nachgerüsteten Stromschlaufe im Mastbereich der Spannfelder der Freileitung in das dortige, bevorzugt räumlich unterste Phasenseil eingebracht.
  • Das Phasenseil enthält ein metallisches Röhrchen zur Aufnahme der Meßfasern oder des faseroptischen Punktsensors, wobei hier die Möglichkeit besteht, ohne Wechseln des kompletten Phasenseils einen defekten Sensor auszutauschen, indem in der relativ kurzen Strecke der Stromschlaufe ein Herausziehen einer defekten und ein Einbringen einer intakten, neuen Faser möglich ist.
  • Die Datenerfassungseinheit ist bevorzugt vor Fremdeingriffen geschützt am jeweiligen Freileitungsmast befestigt und es findet über die Datenerfassungseinheit ein Datenaustausch zu einer übergeordneten Rechnereinheit bzw. zu einem Rechner-Modul statt.
  • Alternativ kann die Datenerfassungseinheit räumlich getrennt von der Ankoppeleinheit in einer Schaltwarte, einem Umspannwerk oder dergleichen Gebäude befindlich sein.
  • Verfahrensseitig wird zur Überwachung des Belastungsverhaltens von Hochspannungsfreileitungen durch faseroptisches Temperaturmonitoring ausschließlich die Temperatur im Bereich der Stromschlaufen der Übertragungsstrecke mittels der faseroptischen Sensorik bestimmt, wobei aus der Temperatur im Stromschlaufenbereich, den Leiterseil-Daten und dem Abstand zwischen jeweils zwei benachbarten Masten die Temperatur im freihängenden Phasenseil und dessen aktueller Durchhang bzw. die Änderung des Durchhangs ermittelt wird.
  • Erfindungsgemäß besteht die Möglichkeit, zum Zweck der Optimierung der Netzauslastung zu ermitteln, inwieweit eine Durchhangsänderung eintritt, wenn eine zeitweise höhere Phasenseilbelastung durch erhöhten Stromfluß gegeben ist. Im Vorfeld einer solchen höheren Strombelastung kann unter Rückgriff auf die erfindungsgemäße Lehre bestimmt werden, ob das Phasenseil dann gegebenenfalls zu weit durchhängen würde mit der Gefahr z.B. elektrischer Überschläge.
  • Die erfindungsgemäße Zugkraftmeßdose weist eine Laschenform mit auf der Längsachse gegenüberliegenden Anschlußstellen für krafteinleitende Elemente, wie beispielsweise ein Phasen- oder Leiterseil bzw. eine Abspannung auf. Das Phasen- oder Leiterseil bzw. die Abspannung kann über eine Bohrung in der Lasche in an sich bekannter Weise fixiert werden.
  • Die Zugkraftmeßdose besteht aus einer Unterplatte und einer Oberplatte, bevorzugt aus einem metallischen, insbesondere Stahlmaterial. Unterplatte und Oberplatte weisen beim Übereinanderlegen deckungsgleiche Anschlußstellen für das Phasen- oder Leiterseil bzw. die Abspannung auf, wobei die Platten je eine Ausnehmung besitzen, welche sich parallel zur Längsachse und zu dieser symmetrisch erstreckt. Diese jeweils vorhandene Ausnehmung ist bevorzugt quadratisch oder rechteckig gebildet.
  • Im Bereich der Ausnehmung der Unterplatte, rechtwinklig zur Längsachse orientiert befinden sich gegenüberliegende Montagestege für den Kraftmeßsensor. Die Montagestege weisen Mittel zum lagerichtigen Fixieren des Kraftmeßsensors auf. Diese Mittel können z.B. Bohrungen unterschiedlichen Durchmessers, eine Kombination Stift/Bolzen und Paßbohrung oder Ähnliches umfassen. Wesentlich ist, daß ein ausreichender Kraftschluß zwischen dem Kraftmeßsensor und den Montagestegen erreichbar ist.
  • Weiterhin besitzen die Platten auf ihrer Längsachse liegende Bohrungen zum Verbinden, insbesondere Verschrauben der Unter- und der Oberplatte im Sinne einer kraftseitigen Parallelschaltung.
  • Die den Kraftmeßsensor aufnehmenden Platten sind im montierten Zustand, d.h. die Unterplatte ist mit der Oberplatte verbunden, mindestens im Bereich der Ausnehmungen von einer Umhausung umgeben, und zwar zum Schutz des eigentlichen Sensors.
  • Der Kraftmeßsensor wird auf einen Tragkörper montiert, wobei dieser Tragkörper im wesentlichen der entsprechenden Ausnehmung der Unter- bzw. Oberplatte entspricht.
  • Der Kraftmeßsensor wird in den Platten derart montiert, daß dessen Längsachse mit der Längsachse der Meßdose im wesentlichen zusammenfällt.
  • Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.
  • Hierbei zeigen:
  • 1 eine prinzipielle Ausbildung einer Stromschlaufe an einem Freileitungsmast;
  • 2 eine Detaildarstellung der Stromschlaufe mit Ankoppeleinheit;
  • 3 eine Übersichtsdarstellung der erfindungsgemäßen Anordnung mit Datenerfassungs- und -auswerteeinheit;
  • 4 eine Draufsicht und Seitenansicht der Unterplatte der Zugkraftmeßdose;
  • 5 eine Darstellung der Oberplatte in Draufsicht und Seitenansicht;
  • 6 eine Darstellung der Unterplatte und Oberplatte im übereinanderliegenden Zustand in mehreren Ansichten;
  • 7 eine Darstellung des Kraftmeßsensors mit Tragkörper;
  • 8 mehrere Ansichten der kompletten Zugkraftmeßdose mit integriertem Kraftmeßsensor und
  • 9 mehrere Ansichten der montierten Zugkraftmeßdose mit Umhausung.
  • Gemäß 1 dient ein Freileitungsmast 1 der Aufnahme und Abstützung einer Anzahl von Phasenseilen 2 zur Übertragung elektrischer Energie zwischen Energieerzeuger und Verbraucher.
  • Im Bereich eines Abspannpunkts 3 ist bei einem unteren Phasenseil 2 eine Stromschlaufe 4 ausgebildet. Diese Stromschlaufe stellt eine Verbindung der beiden Enden des Phasenseils 2 am isolierten Abspannpunkt 3 dar.
  • In einem Abschnitt oder über die gesamte Stromschlaufe 4 ist im dortigen Leiterseil ein faseroptischer Sensor eingebracht, welcher in der Lage ist, die Temperatur innerhalb der Stromschlaufe 4 zu bestimmen.
  • Der im Stromschlaufenleiter eingebrachte faseroptische Sensor steht über eine Ankoppeleinheit 5 mit einem Anschlußkabel 6 in Verbindung, welches zu einem Anschlußkasten 7 führt.
  • Mit dem Anschlußkasten 7 steht das optische Temperatur-Meßsystem 8 in Verbindung.
  • Eine Detaildarstellung der Stromschlaufen-Ankoppeleinheit ist in der 2 gezeigt. Auch dort ist die Stromschlaufe 4 erkennbar, wobei die Ankoppeleinheit 5 noch eine Spleißbox 9 umfaßt.
  • Hinsichtlich der Ankoppeleinheit 5 und der Spleißbox 9 kann auf bekannte Technologien beim Anschluß von Telekommunikations-Lichtwellenleitern zurückgegriffen werden, die in so genannte Powerlines integriert sind.
  • Gemäß der Darstellung nach 3 ist nur in einem Abschnitt der Stromschlaufe 4 die faseroptische Sensorik eingebracht (hervorgehobene dickere Linienführung). Eine Anordnung der Sensorik in einem Ast der Stromschlaufe hat sich als ausreichend herausgestellt.
  • Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, beide Äste mit einer Sensorik auszurüsten, wobei durch abwechselndes Vermessen des linken und rechten Stromschlaufenasts eine Funktionskontrolle der Meßtechnik möglich ist.
  • Das symbolisch dargestellte Anschlußkabel 6 gemäß 3 führt auf eine Datenerfassungseinheit 10, welche wiederum mit einem Rechner-Modul 11 kommuniziert.
  • Das Rechner-Modul 11 bestimmt die Temperatur der Stromschlaufe 4 unter Berücksichtigung der Umgebungstemperatur, wofür ein Referenzsensor vorgesehen ist, ermittelt eventuelle zeitliche Temperaturveränderungen bzw. die Überschreitung vorgegebener Schwellwerte und stellt diese Daten zur Weiterleitung an die zentrale Leitwarte zur Verfügung.
  • Die in den 4 und 5 gezeigten Platten umfassen eine Unterplatte 12 und eine Oberplatte 13.
  • Die Platten 12 und 13 besitzen auf der Längsachse liegende Anschlußstellen 14 in Form von Bohrungen.
  • Diese Anschlußstellen 14 dienen der Befestigung eines Phasen- oder Leiterseils bzw. einer Abspannung.
  • Weitere Bohrungen 15 dienen dem Verbinden von Unterplatte und Oberplatte 12; 13.
  • Jede der Platten 12 und 13 weist eine auf der Längsachse liegende Ausnehmung 16 auf, die im gezeigten Beispiel eine rechteckige Form besitzt.
  • Die Ausnehmungen 16 sowie die Bohrungen 15 und die Anschlußstellen 14 sind so ausgeführt, daß Deckungsgleichheit beim Übereinanderlegen der Platten besteht.
  • Im Bereich der Ausnehmung 16 in der Unterplatte 12 sind rechtwinklig zur Längsachse orientierte und gegenüberliegende Montagestege 17 vorhanden. Diese Montagestege dienen dem Fixieren des Kraftmeßsensors, wobei hierfür die Montagestege 17 Mittel zum lagerichtigen Aufnehmen des Kraftmeßsensors umfassen. Diese Mittel sind beispielsweise im Durchmesser angepaßte Bohrungen 18. Die Zusammenstellungszeichnung nach 6 macht deutlich, wie beim vorerwähnten Übereinanderlegen von Unterplatte 12 und Oberplatte 13 sich die gewünschte Kongruenz der Anschlußstellen 14, der Bohrungen 15 und der Ausnehmungen 16 ergibt.
  • Der Kraftmeßsensor 19, z.B. in Form eines spezifizierten Bragg-Gitters, befindet sich auf einem Tragkörper 20. Der Tragkörper 20 weist wiederum entsprechend angepaßte durchmesservariierende Bohrungen 21 auf, so daß sich in Verbindung mit den durchmesserangepaßten Bohrungen 18 eine lageexakte Montage ergibt.
  • Die Breite des Tragkörpers 20 ist geringfügig kleiner als die Breite der Ausnehmungen in den Platten 12 und 13 (siehe 8, Draufsicht).
  • Diese Draufsicht nach 8 läßt weiterhin erkennen, daß durch die Anordnung des Tragkörpers 20 mit dem Kraftmeßsensor 19 innerhalb der Ausnehmungen 16 unter Rückgriff auf die Montagestege 17 eine definierte Teilkraft über den Kraftmeßsensor läuft, so daß dieser einer für die Gesamtkräfte repräsentativen Belastung unterliegt, ohne jedoch diese Gesamtkräfte führen zu müssen.
  • Zum Schutz des Kraftmeßsensors 19 ist dieser von einer Umhausung 22, z.B. bestehend aus einem Kunst- oder Silikonharz, umgeben. Diesbezüglich sei auf 9 aufmerksam gemacht.
  • 1
    Freileitungsmast
    2
    Phasenseil
    3
    Abspannpunkt
    4
    Stromschlaufe
    5
    Ankoppeleinheit
    6
    Anschlußkabel
    7
    Anschlußkasten
    8
    optisches Temperatur-Meßsystem
    9
    Spleißbox
    10
    Datenerfassungseinheit
    11
    Rechner-Modul
    12
    Unterplatte
    13
    Oberplatte
    14
    Anschlußstelle
    15
    Bohrung
    16
    Ausnehmung
    17
    Montagesteg
    18
    durchmesserangepaßte Bohrung
    19
    Kraftmeßsensor
    20
    Tragkörper
    21
    Bohrung
    22
    Umhausung

Claims (14)

  1. Anordnung zur Überwachung des Belastungsverhaltens von Hochspannungsfreileitungen durch faseroptisches Temperaturmonitoring, wobei in mindestens einem Phasenseil eine Meßfaser befindlich ist, sowie mit einer Ankoppeleinheit, um die Meßfaser mit einer Datenerfassungseinheit zu verbinden, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfaser ausschließlich in mindestens einem Teilabschnitt einer vorhandenen oder konstruktiv erstellten, d.h. nachgerüsteten Stromschlaufe im Mastbereich der Spannfelder der Freileitung in das dortige, bevorzugt räumlich unterste Phasenseil eingebracht ist, wobei weiterhin ein Referenzsensor zur Erfassung der Umgebungstemperatur der Phasenseil-Meßstelle vorgesehen ist.
  2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfaser als faseroptischer Punktsensor in Form einer Glasfaser mit aufgebrachter Gitterstruktur ausgeführt ist.
  3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßfaser oder der faseroptische Punktsensor in einen Hohlraum des Phasenseils eingebracht ist.
  4. Anordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Phasenseil ein metallisches Röhrchen zur Aufnahme der Meßfaser oder des faseroptischen Punktsensors aufweist.
  5. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Meßfasern oder faseroptische Punktsensoren im Stromschlaufen-Phasenseil eingebracht sind und mindestens ein Dehnungssensor zwischen Mastbefestigung des Isolators und dem Isolator des Phasenseils angeordnet ist, um die tatsächlich wirkenden Zugspannungen zu ermitteln, wobei die jeweilige Meßfaser und die jeweiligen Sensoren von der Datenerfassungseinheit abgefragt werden.
  6. Anordnung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenerfassungseinheit vor Fremdeingriffen geschützt am jeweiligen Freileitungsmast befestigt ist und der Datenaustausch zu einer übergeordneten Rechnereinheit erfolgt.
  7. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zur übergeordneten Rechnereinheit online mittels vorhandenen Lichtwellenleitern in der Übertragungsstrecke erfolgt.
  8. Anordnung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenerfassungseinheit mit einem Funkmodul, insbesondere GSM-Modul in Verbindung steht, um Schwell- oder Grenzwerte bzw. deren Überschreitung per Datentelegramm, auch in Form einer SMS-Nachricht, zu übertragen.
  9. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Datenübertragungseinheit räumlich getrennt von der Ankoppeleinheit in einer Schaltwarte, einem Umspannwerk oder dergleichen Gebäude befindlich ist.
  10. Zugkraftmeßdose, insbesondere für eine Anordnung zur Überwachung des Belastungsverhaltens von Hochspannungsfreileitungen, insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, in Laschenform mit auf der Längsachse gegenüberliegenden Anschlußstellen für krafteinleitende Elemente, wie beispielsweise ein Phasen- oder Leiterseil oder eine Abspannung, dadurch gekennzeichnet, daß eine Unterplatte und eine Oberplatte mit beim Übereinanderlegen deckungsgleichen Anschlußstellen vorgesehen sind, wobei die Platten je eine Ausnehmung aufweisen, welche sich parallel zur Längsachse und zu dieser symmetrisch erstreckt, im Bereich der Ausnehmung der Unterplatte, rechtwinklig zur Längsachse orientierte, gegenüberliegende Montagestege für den Kraftmeßsensor angeordnet sind und die Montagestege Mittel zum lagerichtigen Fixieren des Kraftmeßsensor umfassen.
  11. Meßdose nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten auf der Längsachse liegende Bohrungen zum Verbinden, insbesondere Verschrauben der Unter- und der Oberplatte im Sinne einer kraftseitigen Parallelschaltung aufweisen.
  12. Meßdose nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die den Kraftmeßsensor aufnehmenden Platten im montierten Zustand im Bereich der Ausnehmungen von einer Umhausung umgeben sind.
  13. Meßdose nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftmeßsensor auf einem Tragkörper montiert ist, welcher im wesentlichen der Ausnehmung entspricht, wobei am Tragkörper Befestigungsstellen ausgebildet sind.
  14. Meßdose nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftmeßsensor in den Platten derart montiert ist, daß dessen Längsachse mit der Längsachse der Meßdose im wesentlichen zusammenfällt.
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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2011054464A1 (de) * 2009-10-27 2011-05-12 Draka Industrial Cable Gmbh Versorgungsleitung und verfahren zur überwachung einer versorgungsleitung
DE102019216561B4 (de) 2019-10-28 2021-11-04 Forschungs- und Transferzentrum Leipzig e.V. an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH) Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung eines Leiterseildurchhangs einer Freileitung

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WO2011054464A1 (de) * 2009-10-27 2011-05-12 Draka Industrial Cable Gmbh Versorgungsleitung und verfahren zur überwachung einer versorgungsleitung
DE102019216561B4 (de) 2019-10-28 2021-11-04 Forschungs- und Transferzentrum Leipzig e.V. an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (FH) Vorrichtung und Verfahren zur Ermittlung eines Leiterseildurchhangs einer Freileitung

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