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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Adsorptionsfiltermaterial mit
biologischer und chemischer Schutzfunktion nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1, welches sich insbesondere zur Herstellung von Schutzmaterialien
aller Art sowie von Filtern und Filtermaterialien aller Art eignet.
Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung die unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
hergestellten Schutzmaterialien sowie Filter und Filtermaterialien
selbst.
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Es
gibt eine Reihe von Stoffen, die von der Haut aufgenommen werden
und zu schweren körperlichen
Schäden
führen.
Als Beispiel sei das blasenziehende Lost (synonym als Gelbkreuz
bzw. Senfgas bezeichnet) und das Nervengift Sarin erwähnt. Menschen,
die mit solchen Giften in Kontakt kommen können, müssen einen geeigneten Schutzanzug
tragen bzw. durch geeignete Schutzmaterialien gegen diese Gifte
geschützt
werden.
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Grundsätzlich gibt
es drei Typen von Schutzanzügen:
Zum einen die luft- und wasserdampfundurchlässigen Schutzanzüge, die
mit einer für
biologische und chemische Gifte undurchlässigen Gummischicht ausgestattet
sind und sehr schnell zu einem Hitzestau beim Träger führen, weiterhin die luft- und
wasserdampfdurchlässigen
Schutzanzüge,
die den höchsten
Tragekomfort bieten, und schließlich Schutzanzüge, die
mit einer Membran, welche zwar Wasserdampf aber nicht biologische
und chemische Gifte hindurchläßt, ausgestattet
sind. ABC-Schutzkleidung wird also traditionell entweder aus impermeablen
Systemen (z. B. Anzügen
aus Butylkautschuk oder Anzügen
mit Membran) oder permeablen, luftdurchlässigen adsorptiven Filtersystemen
insbesondere auf Basis von Aktivkohle (z. B. Pulverkohle, Aktivkohlefaserstoffe
oder Kugelkohle etc.) hergestellt.
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Während die
luftundurchlässigen
Membrananzüge
zwar zu einem relativ guten Schutz sowohl gegen chemische und biologische
Gifte als auch Kampfstoffe führen,
besitzen die permeablen, luftdurchlässigen, adsorptiv wirkenden
Schutzanzüge zwar
eine sehr gute Schutzwirkung in bezug auf chemische Gifte, welche
aber oftmals nur unzureichend im Hinblick auf biologische Schadstoffe
ist.
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Daher
werden die permeablen, adsorptiven Filtersysteme, insbesondere auf
Basis von Aktivkohle, oft mit einer katalytisch aktiven Komponente
ausgerüstet,
indem die Aktivkohle mit einem biozid bzw. biostatisch wirkenden
Katalysator, insbesondere auf Basis von Metallen oder Metallverbindungen,
imprägniert
wird.
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Ein
derartiges Schutzmaterial ist beispielsweise in der
DE 195 19 869 A1 beschrieben,
welche ein mehrlagiges, textiles, gasdurchlässiges Filtermaterial mit einer
Adsorptionsschicht auf Basis von Aktivkohle, insbesondere in Form
von carbonisierten Fasern, enthält,
die mit einem Katalysator aus der Gruppe von Kupfer, Cadmium, Platin,
Palladium, Quecksilber und Zink in Mengen von 0,05 bis 12 Gew.-%,
bezogen auf das Aktivkohlematerial, imprägniert ist. Nachteilig bei
diesem Schutzmaterial bzw. Filtersystem ist die Tatsache, daß durch
die Imprägnierung
mit dem Katalysator ein Teil der Adsorptionskapazität, welche
für die
Adsorption und somit das Unschädlichmachen
von chemischen Schadstoffen benötigt
wird, verlorengeht. Durch den Imprägnierprozeß wird somit die Leistungsfähigkeit
der eingesetzten Aktivkohle nachteilig beeinträchtigt. Des weiteren ist das
Imprägnieren
des Aktivkohlematerials relativ aufwendig und erschwert oftmals
den Herstellprozeß für die Aktivkohle,
insbesondere den Aktivierungsvorgang. Außerdem wird durch die Imprägnierung
mit dem Katalysator nicht immer die gewünschte Wirksamkeit gegenüber biologischen
Schadstoffen bzw. Mikroorganismen erreicht. Schließlich benötigt der
Imprägnierprozeß relativ
große
Mengen des Katalysatormetalls.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Adsorptionsfiltermaterial
bzw. ein Schutzmaterial bereitzustellen, welches die zuvor geschilderten
Nachteile des Standes des Technik zumindest weitgehend vermeidet
oder aber wenigstens abschwächt.
Insbesondere sollte sich ein solches Adsorptionsfilter- bzw. Schutzmaterial
insbesondere für
die Herstellung von ABC-Schutzmaterialien aller Art, wie z. B. ABC-Schutzbekleidung
und dergleichen, sowie von Filter und Filtermaterialien eignen.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt darin, ein permeables,
insbesondere gas- bzw. luftdurchlässiges Adsorptionsfilter- bzw.
Schutzmaterial bereitzustellen, welches sowohl in bezug auf chemische
Gifte bzw. Schadstoffe, insbesondere chemische Kampfstoffe, als
auch in bezug auf biologische Schadstoffe (z. B. Mikroorganismen,
wie Bakterien, Viren und Pilze), insbesondere biologische Kampfstoffe,
wirksam ist.
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Das
zuvor geschilderte Problem wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung
durch ein Adsorptionsfiltermaterial nach Anspruch 1 gelöst. Weitere, vorteilhafte
Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
sind Gegenstand der diesbezüglichen
Unteransprüche.
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Weiterer
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
hergestellte Schutzmaterialien aller Art, insbesondere von Schutzbekleidung,
insbesondere für
den zivilen oder militärischen Bereich,
wie Schutzanzüge,
Schutzhandschuhe, Schutzschuhwerk, Schutzsocken, Kopfschutzbekleidung
und dergleichen, und Schutzabdeckungen aller Art, vorzugsweise für den ABC-Einsatz.
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Schließlich sind
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung die unter Verwendung
des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
hergestellten Filter und Filtermaterialien aller Art, insbesondere
zur Entfernung von Schad-, Geruchs- und Giftstoffen aller Art, insbesondere
aus Luft- und/oder Gasströmen,
wie ABC-Schutzmaskenfilter, Geruchsfilter, Flächenfilter, Luftfilter, insbesondere
Filter für die
Raumluftreinigung, adsorptionsfähige
Trägerstrukturen
und Filter für
den medizinischen Bereich.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung – gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung – ist somit ein Adsorptionsfiltermaterial
mit biologischer und chemischer Schutzfunktion, insbesondere mit
Schutzfunktion gegenüber
chemischen wie biologischen Giften und Schadstoffen, wie chemischen
und biologischen Kampfstoffen, wobei das Adsorptionsfiltermaterial
einen mehrschichtigen Aufbau mit einer ersten äußeren Trägerschicht und einer zweiten äußeren Trägerschicht
und einer zwischen den beiden Trägerschichten
angeordneten Adsorptionsschicht aufweist, wobei das Adsorptionsfiltermaterial
außerdem
mindestens eine katalytisch aktive Komponente um faßt, wobei
die erste äußere Trägerschicht
und/oder die zweite äußere Trägerschicht, vorzugsweise
die erste äußere Trägerschicht
oder die zweite äußere Trägerschicht,
mit der katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt ist bzw. sind.
Erfindungsgemäß ist also
mindestens eine der beiden äußeren Trägerschichten,
vorzugsweise nur eine der beiden äußeren Trägerschichten, mit der katalytisch aktiven
Komponente beaufschlagt.
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Die
grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung besteht also darin,
Adsorptionsfiltermaterialien mit mehrschichtigem Aufbau dadurch
mit einer erhöhten
bzw. verbesserten Schutzfunktion auch gegenüber biologischen Schadstoffen,
insbesondere biologischen Kampfstoffen, auszurüsten, daß eine katalytisch aktive Komponente
vorgesehen ist, wobei – im
Unterschied zum Stand der Technik – die katalytisch aktive Komponente
Bestandteil der Trägerschichten)
ist.
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Aufgrund
der Tatsache, daß die
katalytisch aktive Komponente nicht Bestandteil der Adsorptionsschicht,
sondern Bestandteil der Trägerschicht ist,
wird eine Vielzahl von Vorteilen erreicht: Zum einen wird ein aufwendiges
Imprägnieren
der Adsorptionsschicht, insbesondere der Aktivkohle, vermieden. Infolgedessen
wird die Adsorptionskapazität
der Adsorptionsschicht, insbesondere der Aktivkohle, nicht durch
die katalytisch aktive Komponente beeinträchtigt bzw. reduziert. Zudem
wird der Herstellprozeß für die Adsorptionsschicht,
insbesondere die Aktivkohleherstellung, nicht durch die Anwesenheit
der katalytisch aktiven Komponente beeinträchtigt. Des weiteren ist es
herstellungstechnisch einfacher, die Beaufschlagung der Trägerschichten)
mit der katalytisch aktiven Komponente in die Produktionslinie des
gesamten Herstellprozesses für
das Adsorptionsfiltermaterial einzureihen, da die Belegung mit der
katalytisch aktiven Komponente unabhängig von der Herstellung der
Adsorptionsschicht, insbesondere unabhängig von der Aktivkohleherstellung,
erfolgt.
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Zudem
haben Untersuchungen der Anmelderin überraschenderweise gezeigt,
daß die
Schutzfunktion des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials,
bei dem die katalytisch aktive Komponente nicht in der Adsorptionsschicht,
sondern in einer anderen Schicht (nämlich erfindungsgemäß in der
Trägerschicht)
angeordnet ist, die Schutzeffizienz – im Vergleich zu herkömmlichen
Ad sorptionsfiltermaterialien des Standes der Technik, bei denen
die Adsorptionsschicht selbst mit der katalytisch aktiven Komponente
imprägniert
ist – deutlich
verbessert ist: In den von der Anmelderin durchgeführten Versuchen
nach den diesbezüglich
einschlägigen
Vorschriften bzw. Normen wurde beobachtet, daß die durchgebrochene Menge
von chemischen und biologischen Giften und Schadstoffen bei dem
Adsorptionsfiltermaterial nach der vorliegenden Erfindung – im Vergleich
zu herkömmlichen
Schutzmaterialien, bei denen die Adsorptionsschicht mit der katalytisch
aktiven Komponente imprägniert
ist – deutlich
verringert ist (und dies bei vergleichbaren Katalysatorsystemen
und vergleichbaren Katalysatormengen). Denn im Rahmen des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials müssen die
unschädlich
zu machenden Gifte bzw. Schadstoffe sozusagen eine doppelte Barriere
in Form von zwei getrennten Schichten durchströmen, nämlich zum einen eine Schicht
mit einer katalytisch aktiven Komponente, die insbesondere gegenüber biologischen
Schadstoffen (z. B. Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren oder Pilzen
und dergleichen) wirkt, aber unter Umständen auch bereits einen Teil der
chemischen Schadstoffe bzw. Gifte katalytisch unschädlich macht
oder aber zersetzen kann und zum anderen eine Adsorptionsschicht
zur Adsorption bzw. zum Unschädlichmachen überwiegend
von chemischen Giften bzw. Schadstoffen, aber gegebenenfalls auch
einem Teil der biologische Giftstoffe. Dadurch, daß erfindungsgemäß die katalytisch
aktive Komponente einerseits und die adsorptive Komponente andererseits
in separaten Schichten angeordnet sind, wird zudem die Verweildauer
bzw. Kontaktzeit mit den unschädlich
zu machenden Giften bzw. Schadstoffen gegenüber herkömmlichen Adsorptionsfiltermaterialien,
bei denen die katalytisch aktive Komponente in der Adsorptionsschicht
selbst angeordnet ist, beträchtlich
erhöht,
so daß die
Schutzeffizienz erhöht
und die Anzahl der Durchbrüche
verringert wird. Außerdem
werden geringere Mengen an katalytisch aktiver Komponente benötigt.
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Das
erfindungsgemäße Schutzmaterial
weist somit einen effizienten Schutz sowohl gegenüber chemischen
Giften bzw. Schadstoffen, insbesondere chemischen Kampfstoffen ("C-Waffen", wie Sarin, Lost,
Soman etc.), als auch gegenüber
biologischen Giften bzw. Schadstoffen ("B-Waffen", wie Viren, Bakterien, Pilze, Mikroorganismen
etc., so z. B. Anthrax bzw. Milzbrand, Pocken, Ebola, Pest, Marburg-Virus
etc.) auf.
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Die
biologische Schutzfunktion des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
ist vergleichbar mit Membransystemen, jedoch ist aufgrund der Gas-,
insbesondere Luftdurchlässigkeit,
bzw. Permeabilität
des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
der Tragekomfort bei der Verarbeitung zu ABC-Schutzanzügen gegenüber Membrananzügen deutlich
erhöht.
Der entscheidende Vorteil des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
gegenüber
Membransystemen besteht aber darin, daß durch das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
die biologischen Schadstoffe unschädlich gemacht bzw. zersetzt
werden, so daß nach
dem Gebrauch des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
keine schädlichen
Schadstoffe an dem Material verbleiben, wohingegen bei Membransystemen des
Standes der Technik – da
diese nur eine Barrierefunktion haben – die Schadstoffe an der Oberfläche verbleiben
und nach wie vor ein Kontaminations- bzw. Gefährdungsrisiko bilden (z. B.
beim Ablegen der Schutzbekleidung). Auch ist das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
infolgedessen ohne weiteres mehrfach einsetzbar, ohne daß es dekontaminiert
werden muß,
da es sozusagen selbstdekontaminierend ausgebildet ist.
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Im
Vergleich mit Adsorptionsfiltermaterialien des Standes der Technik,
bei denen die Aktivkohle selbst mit der katalytisch aktiven Komponente
imprägniert
ist, ist die Schutzfunktion des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
deutlich erhöht – was sich
insbesondere in der geringeren Anzahl an Durchbruchraten bei Messungen
durch die Anmelderin gezeigt hat, und dies selbst bei größeren Mengen an
einwirkenden chemischen und biologischen Giften und Schadstoffen
und selbst über
einen längeren Zeitraum.
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Insgesamt
sind mit der Konzeption des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
eine Vielzahl von Vorteilen verbunden, von denen die vorgenannten
Vorteile nur beispielhaft erwähnt
seien.
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Wie
zuvor beschrieben, besitzt das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
einen sandwichartigen Aufbau, wobei die Adsorptionsschicht sozusagen
als Kernschicht zwischen zwei äußeren Trägerschichten
bzw. Trägerlagen
angeordnet ist.
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Wie
zuvor beschrieben, kann grundsätzlich sowohl
die erste äußere Trägerschicht
als auch die zweite äußere Trägerschicht
mit der katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt sein (d. h.
mindestens eine der beiden äußeren Schichten
mit der katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt sein). Erfindungsgemäß bevorzugt
ist jedoch nur eine der beiden äußeren Trägerschichten
mit der katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt, wobei vorzugsweise die
im Gebrauchszustand der Schadstoffseite zugewandte Trägerschicht
mit der katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt ist. Auf diese
Weise durchströmt
im Gebrauchszustand der schadstoffhaltige Luftstrom zunächst die
Trägerschicht
mit der katalytisch aktiven Komponente, dann erst die Adsorptionsschicht
und schließlich
die zweite Trägerschicht. Bei
der weniger bevorzugten Ausführungsform,
der zufolge beide Trägerschichten
mit einer katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt sind, können beispielsweise
unterschiedliche katalytisch aktive Komponenten für die erste äußere und
die zweite äußere Trägerschicht
vorgesehen sein. Alle nachfolgenden Erläuterungen beziehen sich jedoch
auf beide Ausführungsformen,
d. h. sowohl auf die weniger bevorzugte Ausführungsform, wonach beide Trägerschichten
mit der katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt sind, als auch
auf die Ausführungsform,
wonach nur eine der beiden Trägerschichten
mit der katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt ist.
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Was
die erfindungsgemäß vorgesehene
Adsorptionsschicht anbelangt, so kann diese an der ersten äußeren Trägerschicht
und/oder an der zweiten äußeren Trägerschicht
befestigt sein, insbesondere mittels Verkleben (z. B. durch diskontinuierliche,
insbesondere punktrasterförmige
Verklebung). Dies bedeutet, daß die
Adsorptionsschicht vorteilhafterweise mit der ersten äußeren Trägerschicht
und/oder mit der zweiten äußeren Trägerschicht,
vorzugsweise mit der ersten äußeren Trägerschicht
und mit der zweiten äußeren Trägerschicht
verbunden, insbesondere verklebt, ist. Grundsätzlich ist es aber auch möglich die
einzelnen Schichten teilweise oder sämtlich nur lose bzw. zumindest
im wesentlichen unverbunden übereinander
anzuordnen.
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Gemäß einer
erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform
ist die Adsorptionsschicht auf Basis von Aktivkohle ausgebildet,
d. h. die adsorptionsfähige
Schicht weist Aktivkohle auf oder besteht hieraus. Die Aktivkohle
kann dabei in Form von Aktivkohleteilchen und/oder Aktivkohlefasern
vorliegen.
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Beispielsweise
kann die Adsorptionsschicht diskrete Aktivkohleteilchen, vorzugsweise
in Kornform ("Kornkohle") oder Kugelform
("Kugelkohle"), umfassen oder
hieraus bestehen. Insbesondere beträgt in diesem Fall der mittlere
Durchmesser der Aktivkohleteilchen < 1,0 mm, vorzugsweise < 0,8 mm, bevorzugt < 0,6 mm. Dabei beträgt der mittlere Durchmesser
der Aktivkohleteilchen insbesondere mindestens 0,1 mm. Bei dieser
Ausführungsform können die
Aktivkohleteilchen in einer Menge von 10 bis 500 g/m2,
insbesondere 25 bis 400 g/m2, vorzugsweise
50 bis 300 g/m2, bevorzugt 25 bis 275 g/m2, besonders bevorzugt 100 bis 250 g/m2, ganz besonders bevorzugt 125 bis 200 g/m2, eingesetzt werden. Insbesondere werden
solche Aktivkohleteilchen eingesetzt, die – bezogen auf ein einzelnes
Aktivkohleteilchen, insbesondere Aktivkohlekörnchen bzw. -kügelchen – einen
Berstendruck von 5 Newton, insbesondere mindestens 10 Newton, und/oder
bis zu 20 Newton aufweisen.
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Alternativ
hierzu kann die Adsorptionsschicht aber auch aus Aktivkohlefasern,
insbesondere in Form eines Aktivkohleflächengebildes, gebildet sein oder
Aktivkohlefasern umfassen. Bei dieser Ausführungsform werden insbesondere
Aktivkohleflächengebilde
mit Flächengewichten
von 10 bis 300 g/m2, insbesondere 20 bis
200 g/m2, vorzugsweise 30 bis 150 g/m2, eingesetzt. Erfindungsgemäß geeignete Aktivkohlefaserflächengebilde
sind beispielsweise Aktivkohlefasergewebe, -gewirke, -gelege oder
-verbundstoffe, insbesondere auf Basis von carbonisierter und aktivierter
Cellulose und/oder auf Basis von carbonisiertem und aktiviertem
Acrylnitril.
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Gleichermaßen ist
es möglich,
für die
Ausbildung der Adsorptionsschicht Aktivkohleteilchen einerseits
und Aktivkohlefasern andererseits miteinander zu kombinieren.
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Erfindungsgemäß ist es
bevorzugt, wenn die zur Ausbildung der Adsorptionsschicht eingesetzte Aktivkohle
(d. h. Aktivkohlepartikel oder Aktivkohlefasern) eine innere Oberfläche (BET)
von mindestens 800 m2/g, insbesondere von
mindestens 900 m2/g, vorzugsweise von mindestens
1.000 m2/g, bevorzugt im Bereich von 800
bis 2.500 m2/g, aufweist.
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Des
weiteren kann es vorgesehen sein, daß das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
außerdem
mindestens eine Oberschicht aufweisen kann, wo bei diese üblicherweise
auf der der Adsorptionsschicht abgewandten Seite der ersten oder zweiten äußeren Trägerschicht
angeordnet werden kann, vorzugsweise hiermit verbunden wird. Üblicherweise
werden als Oberschichtmaterialien textile Flächengebilde, insbesondere Gewebe,
Gewirke, Gestricke, Gelege, Textilverbundstoffe (z. B. Vliese) oder
Non-Woven eingesetzt. Üblicherweise
wird die Oberschicht derart angeordnet, daß sie im Gebrauchszustand des
erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
zu der Seite der einwirkenden Gift- bzw. Schadstoffe hinweist, d.
h. auf derjenigen Trägerschicht
angeordnet wird, die im Gebrauchszustand der Schadstoffseite zugewandt
ist. Üblicherweise
wird die Oberschicht oleo- und/oder hydrophobiert, vorzugsweise
oleo- und hydrophobiert ist, insbesondere um auch einen gewissen
Aerosolschutz zu erreichen und im Falle des Auftreffens größerer Tropfen
von Schad- und Giftstoffen diese auf der Oberfläche des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
zu verteilen; für
diesen Zweck geeignete Oleo- bzw. Hydrophobierungsmittel sind dem
Fachmann hinlänglich
bekannt (z. B. Fluorpolymere, wie Fluorcarbonharze). Des weiteren
kann die Oberschicht mit einem Flammschutz (z. B. Phosphorsäureester)
ausgerüstet
sein. Des weiteren kann die Oberschicht auch antistatisch ausgerüstet sein.
Weiterhin kann die Oberschicht auch mit Infrarotreflexionseigenschaften
(IR-Reflexionseigenschaften) ausgerüstet sein. Schließlich kann
die Oberschicht an ihrer den Schadstoffen zugewandten Seite (d.
h. im Gebrauchszustand auf der Außenseite) auch mit einer Tarnbedruckung,
insbesondere bei der Herstellung von ABC-Schutzanzügen, versehen
sein.
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Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
weist das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
folgenden Aufbau auf: Oberschicht/erste äußere Trägerschicht mit katalytisch
aktiver Komponente/Adsorptionsschicht/zweite äußere Trägerschicht. Dabei wird im Gebrauchszustand
des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
die Oberschicht im allgemeinen der Schadstoffseite zugewandt. Des
weiteren ist es bei dieser Ausführungsform
auch möglich,
auch die zweite äußere Trägerschicht
mit einer katalytisch aktiven Komponente zu imprägnieren.
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Neben
den vorgenannten Schichten kann das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial auch
noch andere Schichten enthalten, insbesondere textile La gen. Diese
können
oberhalb, unterhalb oder zwischen den vorgenannten Schichten angeordnet
sein.
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Was
die erfindungsgemäß eingesetzte
katalytische Komponente anbelangt, so handelt es sich hierbei insbesondere
um eine katalytisch aktiver Komponente mit biostatischer und/oder
biozider Wirkung, insbesondere mit bakteriostatischer oder bakterizider
und/oder virustatischer oder viruzider und/oder fungistatischer
oder fungizider Wirkung. Üblicherweise
ist die katalytisch aktive Komponente auf Basis eines Metalls oder
einer Metallverbindung, insbesondere aus der Gruppe von Kupfer,
Silber, Cadmium, Platin, Palladium, Rhodium, Zink, Quecksilber,
Titan, Zirkonium und/oder Aluminium sowie deren Ionen und/oder Salzen,
bevorzugt Kupfer oder Silber sowie deren Ionen und/oder deren Salzen, ausgebildet.
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In
erfindungsgemäß bevorzugter
Weise ist die katalytisch aktive Komponente auf Basis eines Metalls
oder einer Metallverbindung, vorzugsweise einer anorganischen Metallverbindung,
besonders bevorzugt auf Basis eines Metalloxids, ausgebildet. Gleichermaßen ist
es möglich,
verschiedene Metalle bzw. verschiedene Metallverbindungen miteinander zu
kombinieren, und zwar entweder in derselben Trägerschicht oder aber in getrennten
Trägerschichten. Gemäß einer
erfindungsgemäß besonders
bevorzugten Ausführungsform
ist die katalytisch aktive Komponente ausgewählt aus Silber und/oder Kupfer, insbesondere
in metallischer Form und/oder in ionischer, vorzugsweise oxidischer
Form. Erfindungsgemäß ganz besonders
bevorzugt ist die katalytisch aktive Komponente ausgewählt aus
der Gruppe Ag, Ag2O, Cu, Cu2O
und CuO sowie deren Mischungen.
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Die
erfindungsgemäß eingesetzte
katalytisch aktive Komponente ist derart ausgewählt, daß sie beim Lagern unter üblichen
Bedingungen ihre katalytische Aktivität mindestens fünf Jahre,
vorzugsweise mindestens zehn Jahre, beibehält. Des weiteren sollte die
katalytisch aktive Komponente auch oberhalb von 80 °C über einen
definierten Zeitraum stabil bzw. lagerstabil sein. Diese Voraussetzung
ist bei den vorgenannten Verbindungen, insbesondere auf Basis von
Silber und/oder Kupfer, erfüllt.
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Die
eingesetzte Menge an katalytisch aktiver Komponente kann in weiten
Bereichen variieren. Im allgemeinen wird die katalytisch aktive
Komponente, bezogen auf die erste und/oder zweite äußere Trägerschicht,
in Mengen von 0,001 bis 20 Gew.-%, insbesondere 0,005 bis 10 Gew.-%,
vorzugsweise 0,01 bis 5 Gew.-%, eingesetzt. Bezogen auf das Adsorptionsfiltermaterial
insgesamt, fallen die Mengen an eingesetzter katalytisch aktiver
Komponente selbstverständlich
geringer aus: Im allgemeinen wird die katalytisch aktive Komponente,
bezogen auf das Adsorptionsfiltermaterial insgesamt, in Mengen von 0,0001
bis 10 Gew.-%, insbesondere 0,001 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,002
bis 2 Gew.-%, eingesetzt. Dennoch kann es erfindungsgemäß vorgesehen
sein, anwendungsbezogen oder einzelfallbedingt von den vorgenannten
Mengen abzuweichen, ohne daß der
Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen ist.
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Was
die erste äußere Trägerschicht
anbelangt, so kann diese zumindest im wesentlichen flächig bzw.
zumindest im wesentlichen zweidimensional ausgebildet sein. Insbesondere
ist die erste äußere Trägerschicht
als ein textiles Flächengebilde,
z. B. ein Gewebe, ein Gewirke, ein Gestricke, ein Gelege, ein Textilverbundstoff
(z. B. ein Vlies) oder ein Non-Woven ausgebildet. Im allgemeinen
besitzt das textile Flächengebilde
der ersten äußere Trägerschicht
ein Flächengewicht
von 10 bis 150 g/m2, insbesondere 10 bis
100 g/m2, vorzugsweise 15 bis 75 g/m2, besonders bevorzugt 20 bis 60 g/m2, ganz besonders bevorzugt 25 bis 50 g/m2.
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Was
die zweite äußere Trägerschicht
anbelangt, so ist auch diese im allgemeinen zumindest im wesentlichen
flächig
bzw. zumindest im wesentlichen zweidimensional ausgebildet. Insbesondere
ist die zweite äußere Trägerschicht
als ein textiles Flächengebilde
ausgebildet, insbesondere als ein Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege,
Textilverbundstoff (z. B. Vlies) oder Non-Woven, wobei das textile Flächengebilde
der zweiten äußeren Trägerschicht
im allgemeinen ein Flächengewicht
von 10 bis 150 g/m2, insbesondere 40 bis
120 g/m2, vorzugsweise 60 bis 120 g/m2, aufweist.
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Grundsätzlich können für die Ausbildung
der ersten und zweiten äußeren Trägerschicht
identische Materialien eingesetzt werden. Im allgemeinen ist es aber
bevorzugt, unterschiedliche Materialien einzusetzen, insbesondere
textile Flächengebilde
mit unterschiedlichen Flächengewichten
und/oder unterschiedlichen Fasern und/oder unterschiedlichen Eigenschaften.
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Beispielsweise
kann die erste und/oder zweite äußere Trägerschicht
als ein aus Natur- und/oder Chemiefasern, vorzugsweise Chemiefasern,
bestehendes textiles Flächengebilde
ausgebildet sein.
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Erfindungsgemäß bevorzugt
ist die erste und/oder zweite äußere Trägerschicht
als ein textiles Flächengebilde
mit oder aus Natur- und/oder Chemiefasern, vorzugsweise Chemiefasern,
bevorzugt aus der Gruppe von Polyamiden, Polyestern, Polyolefinen,
Polyurethanen, Polyvinyl (z. B. Polyvinylalkoholen) und/oder Polyacryl,
ausgebildet.
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Wie
zuvor beschrieben, ist die erste und/oder zweite äußere Trägerschicht
als textiles Flächengebilde
ausgebildet. Dabei ist die katalytisch aktive Komponente im allgemeinen
in die Trägerschicht bzw.
in das textile Flächengebilde
der betreffenden Trägerschicht,
insbesondere in die das Flächengebilde
bildenden Fasern, Fäden,
Garne, Filamente oder dergleichen, eingearbeitet bzw. inkorporiert
bzw. dauerhaft hiermit verbunden. Je nach chemischer Natur der Fasern,
Fäden,
Garne, Filamente oder dergleichen, kann das Einarbeiten bzw. die
Inkorporierung der katalytisch aktiven Komponente durch unterschiedliche
Verfahren erfolgen, so z. B. durch Einspinnen, Extrudieren, Imprägnierverfahren,
chemische Behandlungsverfahren (z. B. durch Imprägnierung mit nachfolgender
Oxidation/Reduktion), plasmachemische Behandlungsverfahren (z. B.
durch Aufsputtern) oder dergleichen. Dies ist dem Fachmann aus dem
Stand der Technik hinlänglich
bekannt.
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Grundsätzlich können die
erste und/oder zweite äußere Trägerschicht,
insbesondere die im Gebrauchszustand der Schadstoffquelle zugewandte Trägerschicht,
außerdem
mit einer hydrophilen oder hydrophoben Ausstattung versehen sein.
Im allgemeinen weist die erste und/oder zweite äußere Trägerschicht eine Querschnittsdicke
von 0,05 bis 5 mm, vorzugsweise 0,1 bis 1 mm, insbesondere 0,2 bis
0,5 mm, auf. Des weiteren besitzt die erste und/oder zweite äußere Trägerschicht
im allgemeinen eine gute Gas- bzw. Luftdurchlässigkeit, insbesondere von
mindestens 1.000 l·m–2·s–1,
insbesondere mindestens 2.000 l·m–2·s–1,
vorzugsweise mindestens 3.000 l ·m–2·s–1,
besonders bevorzugt mindestens 3.500 l·m–2·s–1,
bei einem Strömungswiderstand
von 127 Pascal.
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Beispielsweise
kann – rein
veranschaulichend – in
bezug auf die permanente Ausstattung bzw. Ausrüstung von textilen Flächenmaterialien
mit biozid bzw. biostatisch wirkenden, katalytisch aktiven Komponenten
und den diesbezüglichen
Herstellprozeß auf
die nachfolgenden Druckschriften verwiesen werden, deren diesbezügliche Offenbarung
hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist: WO 01/74166 A1 bzw.
hieraus hervorgehendes Europa-Patent
EP 1 272 037 B1 , WO 98/06508 A1, WO 98/06509
A1, US 2005/0049370 A1, US 2003/0198945 A1, US 2005/0048131 A1,
WO 00/75415 A1, WO 01/81671 A2 und WO 03/086478 A1.
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Erfindungsgemäß geeignete,
mit einer biostatisch bzw. biozid wirkenden katalytisch aktiven Komponente
beaufschlagte textile Flächengebilde, welche
im Rahmen der vorliegenden Erfindung als äußere Trägerschichten zum Einsatz kommen
können,
sind im übrigen
auch kommerziell erhältlich,
z. B. von den Firmen Cupron Corporation, New York (USA), Foss Manufacturing
Company Inc., Hampton, New Hampshire (USA) oder Noble Fiber Technologies,
Clarks Summit, Pennsylvania (USA).
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Wie
zuvor beschrieben, ist das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
gasdurchlässig, insbesondere
luftdurchlässig,
und/oder wasserdurchlässig
und/oder wasserdampfdurchlässig
ausgebildet. Hierdurch wird bei der Verarbeitung zu ABC-Schutzanzügen ein
hervorragender Tragekomfort erreicht.
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Im
allgemeinen weist das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
bei einem Strömungswiderstand
von 127 Pascal eine Gas- bzw. Luftdurchlässigkeit von mindestens 50
l·m–2·s–1,
insbesondere mindestens 100 l·m–2·s–1,
vorzugsweise mindestens 200 l·m–2·s–1,
besonders bevorzugt mindestens 500 l·m–2·s–1,
ganz besonders bevorzugt mindestens 600 l·m–2·s–1,
und/oder bis zu 10.000 l·m–2·s–1 auf.
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Im
allgemeinen besitzt das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
ein Gesamtflächengewicht
von 150 bis 1.000 g/m2, insbesondere 200
bis 800 g/m2, vorzugsweise 250 bis 600 g/m2, besonders bevorzugt 300 bis 500 g/m2, insbesondere bei einer Gesamtquerschnittsdicke
des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterial
von 0,1 bis 10 mm, insbesondere 0,2 bis 5 mm, bevorzugt 0,5 bis
1,0 mm.
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Zur
Erhöhung
des Tragekomforts bei der Verarbeitung zu ABC-Schutzbekleidung sollte
das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
eine Wasserdampfdurchgangsrate von mindestens 5 l/m2 pro 24
h, insbesondere mindestens 10 l/m2 pro 24
h, vorzugsweise mindestens 15 l/m2 pro 24
h, besonders bevorzugt mindestens 20 l/m2 pro
24 h, ganz besonders bevorzugt mindestens 25 l/m2 pro
24 h, aufweisen.
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Um
eine gute Schutzwirkung zu gewährleisten,
weist das erfindungsgemäß Adsorptionsfiltermaterial
im allgemeinen eine Barrierewirkung gegenüber chemischen Kampfstoffen,
insbesondere Bis[2-chlorethyl]sulfid (synonym auch Senfgas, Lost oder
Gelbkreuz genannt), bestimmt nach Methode 2.2 der CRDEC-SP-84010,
von höchstens
4 μg/cm2 pro 24 h, insbesondere höchstens
3,5 μg/cm2 pro 24 h, vorzugsweise höchstens
3,0 μg/cm2 pro 24 h, besonders bevorzugt höchstens
2,5 μg/cm2 pro 24 h, auf.
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Weitere
Vorteile, Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispiels.
Es zeigt:
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1A eine
schematische Schnittdarstellung durch den Schichtausbau eines erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wonach die Adsorptionsschicht aus diskreten
Adsorberteilchen, insbesondere Aktivkohlepartikeln, gebildet ist; und
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1B eine
schematische Schnittdarstellung durch den Schichtausbau eines erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
gemäß einer
alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wonach die Adsorptionsschicht aus einem
adsorptiven Flächengebilde,
insbesondere einem Aktivkohlefaserflächengebilde, gebildet ist.
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1A und 1B zeigen
eine schematische Schnittdarstellung durch den Schichtaufbau 2 eines
erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials 1 entsprechend
einer speziellen Ausgestaltung. Das Adsorptionsfiltermaterial 1 nach
der vorliegenden Erfindung, welches mit sowohl mit biologischer
als auch mit chemischer Schutzfunktion, insbesondere mit Schutzfunktion
gegenüber
chemischen wie biologischen Giften und Schadstoffen, wie chemischen
und biologischen Kampfstoffen, ausgerüstet ist, weist einen mehrschichtigen
Aufbau 2 mit einer ersten äußeren Trägerschicht 3 und einer
zweiten äußeren Trägerschicht 4 und
einer zwischen den beiden Trägerschichten 3, 4 angeordneten
Adsorptionsschicht 5 auf. Die erste äußere Trägerschicht 3 und/oder
die zweite äußere Trägerschicht 4,
vorzugsweise die zweite äußere Trägerschicht 4,
ist mit einer katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt (nicht
dargestellt). Auf die zweite äußere Trägerschicht
ist zudem eine Oberschicht 6 aufgebracht. Zu den mechanischen,
physikalischen und/oder chemischen Eigenschaften der vorgenannten
Schichten bzw. Lagen kann auf die obigen Ausführungen verwiesen werden, die
in bezug auf die spezielle Ausgestaltung entsprechend gelten.
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Während die
Schicht 3 bzw. 4 mit der katalytisch aktiven Komponente
insbesondere gegenüber biologischen
Schadstoffen (z. B. Mikroorganismen, wie Bakterien, Viren oder Pilzen
und dergleichen) wirkt, aber gegebenenfalls auch bereits einen Teil
der chemischen Schadstoffe bzw. Gifte katalytisch unschädlich machen
oder aber zersetzen kann, bewirkt die Adsorptionsschicht 5 eine
Adsorption bzw. ein Unschädlichmachen überwiegend
von chemischen Giften bzw. Schadstoffen, aber gegebenenfalls auch von
einem Teil der biologische Giftstoffe.
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Während 1A eine
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung zeigt, wonach die Adsorptionsschicht 5 aus
diskreten Adsorberteilchen, insbesondere Aktivkohlepartikeln (z.
B. Aktivkohlekügelchen),
gebildet ist, zeigt 1B eine alternative Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wonach die Adsorptionsschicht 5 aus
einem adsorptiven Flächengebilde,
insbesondere einem Aktivkohlefaserflächengebilde, gebildet ist.
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Wie
zuvor beschrieben, eignet sich das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
insbesondere zur Verwendung zu Zwecken der Herstellung von Schutzmaterialien
aller Art, insbesondere von Schutzbekleidung, insbesondere für den zivilen
oder militärischen
Bereich, wie Schutzanzügen,
Schutzhandschuhe, Schutzschuhwerk, Schutzsocken, Kopfschutzbekleidung
und dergleichen, sowie von Schutzabdeckungen aller Art, wobei alle
vorgenannten Schutzmaterialien vorzugsweise für den ABC-Einsatz bestimmt
sind.
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Wie
zuvor beschrieben, eignet sich das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
insbesondere zur Verwendung zu Zwecken der Herstellung von Filtern
und Filtermaterialien aller Art, insbesondere zur Entfernung von
Schad-, Geruchs- und Giftstoffen aller Art, insbesondere aus Luft-
und/oder Gasströmen,
wie ABC-Schutzmaskenfiltern, Geruchsfiltern, Flächenfiltern, Luftfiltern, insbesondere
Filtern für
die Raumluftreinigung, adsorptionsfähige Trägerstrukturen und Filtern für den medizinischen
Bereich.
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Daher
sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung die vorgenannten Schutzmaterialien
aller Art selbst, insbesondere für
den zivilen oder militärischen
Bereich, insbesondere Schutzbekleidung, wie Schutzanzüge, Schutzhandschuhe,
Schutzschuhwerk, Schutzsocken, Kopfschutzbekleidung und dergleichen,
sowie Schutzabdeckungen, welche unter Verwendung des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
hergestellt bzw. das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
aufweisen, wobei alle vorgenannten Schutzmaterialien vorzugsweise
für den ABC-Einsatz
bestimmt sind.
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Schließlich sind
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung Filter und Filtermaterialien
aller Art, insbesondere zur Entfernung von Schad-, Geruchs- und Giftstoffen
aller Art, insbesondere aus Luft- und/oder Gasströmen, wie
ABC-Schutzmaskenfilter, Geruchsfilter, Flächenfilter, Luftfilter, insbesondere
Filter für
die Raumluftreinigung, adsorptionsfähige Trägerstrukturen und Filter für den medizinischen
Bereich, welche unter Verwendung des erfindungsgemäßen Materials
hergestellt sind bzw. das erfindungsgemäße Adsorptionsfiltermaterial
aufweisen.
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Für weitere
Einzelheiten zu den zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verwendungen und
zu den zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Gegen stände kann Bezug genommen werden auf
die obigen Ausführungen
zu dem erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterial,
welche in bezug auf die erfindungsgemäßen Verwendungen und die erfindungsgemäßen Gegenstände entsprechend
gelten.
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Weitere
Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen der vorliegenden Erfindung
sind für den
Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und
realisierbar, ohne daß er
dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.
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Die
vorliegende Erfindung wird anhand des nachfolgenden Ausführungsbeispiels
veranschaulicht, welches die vorliegende Erfindung jedoch keinesfalls
beschränken
soll.
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AUSFÜHRUNGSBEISPIEL:
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Es
wird ein erfindungsgemäßes Adsorptionsfiltermaterial
hergestellt. Zu diesem Zweck wird eine erste Trägerschicht, welche kommerziell
von der Fa. Cupron Corporation, New York (USA), erhältlich ist, mit
einem Flächengewicht
von 25 g/m2 (0,3 mm Dicke), welches mit
3 Gew.-% (d. h. 0,75 g/m2) einer Kupferverbindung,
berechnet als Kupfer, beaufschlagt ist und eine Luftdurchlässigkeit – bei einem Strömungswiderstand
von 127 Pascal – von
4.240 l·m–2·s–1 aufweist
mit Aktivkohlekügelchen
mit einer Auflagemenge von 180 g/m2 mittels
Verklebung beaufschlagt und die Adsorptionsschicht auf der der ersten
Trägerschicht
abgewandten Seite mit einer zweiten Trägerschicht versehen. Es resultiert
ein erfindungsgemäßes Adsorptionsfiltermaterial
mit einem Gesamtflächengewicht
von 355 g/m2 und einer Gesamtdicke (Querschnitt)
von 0,9 mm und mit einer Luftdurchlässigkeit – bei einem Strömungswiderstand
von 127 Pascal – von
680 l·m–2·s–1.
Der Kupferanteil, bezogen auf das gesamte Adsorptionsfiltermaterial,
beträgt
somit ca. 0,002 Gew.-%, berechnet als Kupfer. Als Kupferkomponente
dient eine Mischung aus Cu2O und CuO.
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Als
Vergleichsmaterial dient ein identisch aufgebautes Adsorptionsfiltermaterial
mit der Abweichung, daß die
erste Trägerschicht
nicht mit einer katalytisch aktiven Komponente beaufschlagt ist,
sondern stattdessen eine mit einer Kupferverbindung imprägnierte
Aktivkohle eingesetzt wird, wobei der Kupferanteil, berechnet als
Kupfer, im Vergleich zu dem erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterial
doppelt so hoch ist und somit ca. 0,004 Gew.-%, bezogen auf das
gesamte Vergleichsadsorptionsfiltermaterial, beträgt.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterial
einerseits und dem Vergleichsadsorptionsfiltermaterial andererseits
werden die jeweiligen Barrierewirkungen gegenüber Senfgas und Soman gemäß Methode
2.2 der CRDEC-SP-84010
im Rahmen des sogenannten konvektiven Strömungstests (convective flow
test) bestimmt. Zu diesem Zweck läßt man bei konstantem Strömungswiderstand
mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von ca. 0,45 cm/s einen Senfgas bzw. Soman enthaltenden Luftstrom auf
das Adsorptionsfiltermaterial einwirken und bestimmt die flächenbezogene
Durchbruchmenge nach 16 Stunden (80% relative Luftfeuchtigkeit,
32 °C, 10·1 μl HD/12,56
cm2, bzw. 12·1 μl GD/12,56 cm2).
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Bei
dem erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterial
wird ein Durchbruch in bezug auf Senfgas von nur 1,11 μg/cm2 bzw. 1,91 μg/cm2 und
in bezug auf Soman von nur 1,91 μg/cm2 bzw. 1,75 μg/cm2 bestimmt,
wohingegen bei dem Vergleichsadsorptionsfiltermaterial die bestimmten
Werte deutlich höher
liegen und sowohl im Falle von Senfgas als auch im Falle von Soman
oberhalb von 5 μg/cm2 liegen und somit nicht akzeptabel sind.
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Bei
Untersuchungen des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
in bezug auf die Schutzwirkung gegenüber Mikroorganismen werden gleichermaßen exzellente
Ergebnisse erhalten: Bei Versuchen zur Überprüfung der biostatischen Eigenschaften
nach ASTM E2149-01 mit Klebsiella pneumoniae bzw. Staphylococcus
aureus (jeweils 1,5–3,0 × 105 CFU/ml) liegt die prozentuale Reduktion
in bezug auf diese Erreger nach 24 Stunden bei dem erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterial
in beiden Fällen
oberhalb von 99%, wohingegen im Falle des Vergleichsmaterials diese
Werte bei nur 63% bzw. 71% liegen. Dies zeigt, daß auch die
biologische Schutzfunktion des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
verbessert ist.
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Die
vorstehenden Tests zeigen die verbesserte Leistungsfähigkeit
des erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterials
mit der katalytisch aktiven Komponente in der Trägerschicht gegenüber dem Vergleichsadsorptionsfiltermaterial,
bei dem die katalytisch aktive Komponente in der Adsorptionsschicht vorliegt,
d. h. die Aktivkohle mit dem Katalysator imprägniert ist.
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Vergleichbare
Ergebnisse werden mit einem erfindungsgemäßen Adsorptionsfiltermaterial
erhalten, bei dem anstelle der Kupferverbindung Silber bzw. Silberoxid
eingesetzt wird.