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Die
vorliegende Erfindung betrifft das technische Gebiet der Pissoire
bzw. Urinale ohne Wasserspülung
mit dementsprechenden Siphon-Vorrichtungen.
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Ein
besonderer Bedarf (weil manchmal gar nicht anders machbar) von mobiler
wasserloser Toilettenanlagentechnik besteht immer und überall dort, wo
die stationäre
oder mobile Wasserspültoilettentechnik
an ihre Grenzen stößt, mitunter
einfach nur deswegen, weil eine Wasserzuführung oder -bevorratung nicht
oder nur sehr schwer möglich
ist oder weil infolge der Enge von Einsatzorten ein Einbau herkömmlicher
Wasserspültoilettenanlagen
nicht praktikabel ist. Ein weiterer Grund für den Einsatz solcher Technik
kann durchaus auch aus wirtschaftlichen Erwägungen (Aufwand und Kosten
der Wasserver-/-entsorgung) bestehen. So findet man solche wasserlose
Urinale schon öfter
in Toilettenanlagen an Autobahnen.
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Diese
Einrichtungen von Pissoiren bzw. Urinalen ohne Wasserspülung erfordern
Siphon-Vorrichtungen hierfür,
die eine gute Flüssigkeits-
und Geruchssperrung garantieren, wofür nach dem Stand der Technik Öle als Sperrflüssigkeiten
und spezielle Schotttechniken eingesetzt werden. Darüber hinaus ist
es von besonderer Bedeutung, dass diese Siphon-Vorrichtungen eine
den hygienischen Anforderungen hinreichend entsprechende, praktikable
aber auch möglichst
einfache Demontierbarkeit aus den Urinalen aufweisen, weswegen eine
für die
Urinale wie auch für
die Siphons günstige
Gestaltung ihrer Innen- bzw. Außen-Konturen,
die beim Zusammenwirken beim Wechseln der Siphons beteiligt sind,
vorhanden sein müssen.
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Den
Stand der Technik auf dem Gebiet der Siphonausgestaltung zeigen
z.B. die Schriften
US 5,711,037 ,
US 6,589,440 B2 ,
oder PCT/US96/17187 mit WO 97/15735 und
EP 96 936 996.2 auf, in
denen technische Lösungen
einerseits als dazugehöriger nächstliegender
Stand der Technik (Prior Art –
1 in
WO 97/15735) andererseits die dortigen erfinderischen Lösungen offenbart
werden. Sie stellen technische Außen-Gestaltungen der Siphons
wie auch verschiedene technische Lösungen zum Geruchsverschluss
mittels Öl
als Sperrflüssigkeiten
bei verschiedenen Schottkonstruktionen, bei denen sich dann unterschiedlich
Strömungsverhältnisse
in der abzuleitenden Flüssigkeit
und in der sich teilweise verwirbelnden Sperrflüssigkeit einstellen, vor. Die
Außenkontur
der Prior Art
1 weist im oberen Bereich, der
als Pass- und Befestigungsbereich dient, eine konzentrische konische
Ausgestaltung auf. Weiterhin zum Stand der Technik gehören im Handel
befindliche Urinale der Firma Sico-Singe GmbH & CoKG, Weilburg/Lahn mit konzentrischen
konischen Außenkonturen
der einzusetzenden Siphons. So sind am Markt auch nahezu gleiche
Siphonbefestigungen in den Urinalen der Firma TiP GmbH, Bad Mergentheim befindlich.
Auch diese weisen ähnlich
wie die vorgenannten technischen Lösungen oben eine konzentrische
konische Ausgestaltung der Außenkontur
auf. Diese Konen führen,
da dies nun einmal die beabsichtigte Funktion bzw. Wirkung des konstruktiven Gestaltungselements „Konus" ist, neben der zwar vorteilhaften
Wirkung der „Zentrierung" des Einbauteiles
Siphon in der dafür
vorgesehenen Ausnehmung der Gesamtanordnung Urinal aber auch regelmäßig zu dem
Nachteil, dass der Siphon nicht achsparallel sitzt, sondern auch
schiefsitzend verklemmt, wodurch die Flächen des Urinals nicht exakt auf
die Ober- bzw. Eintrittsfläche
am Siphon übergehen
und es zu Absätzen
kommt, in denen Urinflüssigkeit
stehen bleibt. Weiterführende
Unsauberkeiten sind die Folge. Teilweise kommt es auch zu keinem festen
Sitz, wenn der Siphon nicht stark eingepresst wird, was zur Folge
hat, dass der Siphon wackelt. Dieses Fehlsitzen und Wackeln des
Siphons im Urinal entsteht auch, weil in Folge des Fehlens einer
Fixierkante in der Praxis ein etwas größerer Dichtring, der nach dem
Stand der Technik als O-Ring einzusetzen ist, verwendet wird, um
die fehlende Fixierkante durch eine Klemmwirkung „irgendwo" zu ersetzen. Der
Siphon muss dann mit hohem Kraftaufwand „eingedreht" werden. Um dies
zu erleichtern wird in der Praxis dann auch noch der Dichtgummi
mit Schmierseife o.ä.
bestrichen, um einen verbesserten Gleiteffekt zu erreichen.
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Bei
aber dann zu starkem Einpressen, um diesen Wackeln zu begegnen,
ist die Verspannung dann so groß,
dass eine „normale" Entfernung beim Wechseln
des Siphons mit einem Spezialschlüssel schwierig oder kaum möglich ist
oder unter Materialbrüchen
am Siphonkörper
vonstatten geht. Beim Entfernung des Siphons aus dem Urinal kann
er oftmals nur mit sehr großem
Kraftaufwand „herausgerissen" werden, da er sich
im Laufe der Zeit „festgefressen" hat. Da diese Siphons
nun einmal mit Öl
und Urin gefüllt
sind, ist dies eine sehr unhygienische, ekelerregende und letztlich
gesundheitsgefährdende
Tätigkeit,
die durchzuführen
ist. Sehr nachteilig wirkt sich auch das gelegentlich vorkommende
zu tiefe Einsetzen des Siphons aus, und damit verbunden, dass es auch
dabei zu einem starken Verklemmen bzw. Verspannen dieses Wechselteiles
Siphon im Urinal kommt. Da diese Wechselteile mittels eines speziell ausgebildeten
Schlüssels,
der in kleine Öffnungen der
Siphonober- bzw. -einlauffläche
eingesetzt werden muss, drehend und nach oben bewegend aus der Ausnehmung
der Gesamtanordnung Urinal herausgezogen, siehe oben herausgerissen,
werden müssen,
kommt es vor, dass durch die vorstehend beschriebene Verklemmung
Schäden
an der Siphonoberfläche
entstehen. Darüber
hinaus stört
in beachtlichem Maße
und regelmäßig die
Kunden auch visuell das zu tiefe Einsetzen – bis zu 0,5 cm tiefer eingedrückt – des Siphons
im Urinal. Hierdurch kommt es zu häufigen Beschwerden, die das
unbefriedigende Gesamtbild wegen nichtprofessionellem Design beanstanden,
und zu Bedenken bezüglich des
Reinigungsbildes wie auch des damit einhergehenden Reinigungsaufwands.
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Von
diesem Stand der Technik und seinen Mängeln ausgehend, liegt der
Erfindung die Aufgaben- und Zielstellung zu Grunde, eine Weiterentwicklung
und damit Verbesserung an den gemeinsamen Funktionskonturen, der
Innenkontur der Urinalausnehmung sowie der Außenkontur des Siphons, zu schaffen
und damit die vorgenannten Mängel
zu beseitigen.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgaben- und Zielstellung durch die im Anspruch 1 dargestellte
Gestaltung der Anordnungselemente und Raumform einer Urinalausnehmung,
des zugehörigen
Siphons und einem Dichtring gelöst.
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Die
erfindungsgemäße Anordnung
und Raumform dieser Gesamteinrichtung wasserloses Urinal mit Siphon
und die vorteilhaften Wirkungen dieser erfindungsgemäßen technischen
Lösung
ergeben sich aus u.a. folgendem. Das wasserlose Urinal besteht aus
dem Grundkörper
des Urinals und einem Siphon als rotationssymmetrischen Körper mit entsprechendem
Dichtring. Diese Teile der Gesamtanordnung sind an deren rotationssymmetrischen
Berührungsflächen, der
Innenkontur des Urinalgrundkörpers
und der Außenkontur
des Siphons mit Dichtring, direkt gefügt. Sie könnten auch vermittels solcher
Adapter gefügt
sein, die dann dabei die rotationssymmetrischen Berührungsflächen als
gemeinsame Fügeflächen am
Siphon ergeben. Ersterer Fall ist der Regelfall. Der zweite Fall
könnte
sich unter besonderen Bedingungen als Ausnahme vom Regelfall ergeben.
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Ein
konisch ausgebildeter Absatz des Siphons oben am Einlauf dient nur
zur Anpassung an die Innenkontur des gleich geformten Urinals bzw.
an die gleichgeformte Ausnehmung des Urinals für die Aufnahme des Siphons
und ist nicht zur Befestigung oder Fixierung des Siphons vorgesehen,
dient auch dieser nicht. Die Umfangsfläche des konzentrischen Konus
zwischen dem oberen größeren und
dem unteren geringeren Durchmesser kann mittels eines Radius in
einem Bogen aber auch mit einer angewinkelten Geraden ausgestaltet
sein.
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An
Stelle des beim Stand der Technik beschriebenen Konus, der in der
Praxis weder zur Fixierung auf eine exakt vorgegebene Einbauhöhe taugte, noch
ein leichtes Wechseln des Siphons erlaubte, ist bei der vorgeschlagenen
erfinderischen Lösung
eine exakte Fixierung des Siphons mittels eines Stützabsatzes
bzw. Bundes am Siphon und mittels einer dem entsprechenden Ausdrehung
in der Urinalausnehmung für
den Siphon als Innenzylinder mit dem Durchmesser des Stützabsatzes
und der Höhe
von Stützabsatz
plus Dichtringhöhe
gegeben, wobei durch eine Horizontalfläche eine genau definierte Aufsetz-
bzw. Begrenzungskante bewirkt ist. Dies ermöglicht somit die exakt definierte
Einbauhöhe
des Siphons. Damit wird nicht nur erstmalig ein zu tiefes Einsetzen
des Siphons im Urinal verhindert, sondern es wird auch erreicht,
dass die Ober- bzw. Einlauffläche
des Siphons unverrückbar
und leicht einsetz- wie auch herausnehmbar auf exakt die Höhe der umgebenden
Flächen
der Urinaloberfläche
zu liegen kommt. Dadurch werden Kanten, Absätze oder sich einstellende
Vertiefungen vermieden, in denen sich nicht abfließendes Urin
sammeln kann. Der erfindungsgemäß eingesetzte
nachgiebige Dichtring besitzt einen Rechteckquerschnitt oder einen
Querschnitt, der einem Keilriemen ähnelt, somit planparallele
Ober- und Unterseiten und leicht keilförmig gestaltete Umfangsflächen besitzt,
wodurch eine gute Abdichtung zwischen Urinal und Siphon erreicht
wird. Mit dieser technischen Lösung
einer zentrierenden und zugleich durch eine Kante begrenzenden Befestigung
wird bewirkt, dass der Siphon achsgenau, niveaugleich mit der umgebenden
Urinalfläche,
sehr gut abdichtend und gut bzw. leicht montier- sowie demontierbar
eingesetzt werden kann.
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Am
nachfolgenden Ausführungsbeispiel
soll die Erfindung in ihrer Raumform näher erläutert werden.
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Die 1 bis 3 stellen
das Urinal mit eingebautem Siphon mit den erfindungswesentlichen Merkmalen
dar.
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1 zeigt
die Seitenansicht des Urinals in Teilschnittdarstellung
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2 zeigt
den Siphon im eingebauten Zustand in Teilschnittdarstellung
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3 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
des Siphons im eingebauten Zustand in Teilschnittdarstellung
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Ausführungsbeispiel:
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Für diese
Ausführungsform
wurde die Gestaltung des innenkonisch ausgebildeten Absatzes 1 oben
am Einlauf E des Siphons S mit einem Radius R = 5 gewählt. Die
Durchmesser betragen D1 = 125 und D3 = 116. Die Höhe des Absatzes
wurde mit H1 = 5 festgelegt. Wie gut zu erkennen ist, geht die Ober-
bzw. Einlauffläche
des Siphons gut und ohne Absatz in die umgebenden Flächen des
Urinals (Schnittdarstellung) U über.
Im Urinal U ist die Ausnehmung für
den Siphon S oben beginnend ebenfalls mit einer Radiuskrümmung R
= 5 vorgesehen. Weiter nach unten verlaufend folgt die zylindrische
Ausdrehung mit dem Durchmesser D3 = 116 und einer Summenhöhe von H2
+ H3 = 10, die durch die Horizontalfläche (HF) eine genau definierte
Aufsetz- bzw. Begrenzungskante bildet und danach nach unten mittels
Absatz in einen Zylinder mit D4 = 108,5 zur Aufnahme des Siphongrundkörpers übergeht.
Nach dem innenkonisch ausgebildeten Absatzes 1 oben am
Einlauf E des Siphons S schließt
sich nach unten eine Rechteck-Eindrehung 2 mit dem Durchmesser
D2 = 106 und der Höhe
H2 = 5 zur Aufnahme eines dieser Eindrehung 2 angepassten
Dichtrings 4 mit der gleichen Höhe H2 an. Weiter nach unten
folgt ein Stützabsatz 3 mit
dem Durchmesser D3 = 116 und der Höhe H3 = 5, der nach unten in
den Durchmesser D4 = 106,5 des Siphonkörpers (S) mittels Absatz übergeht.
Der Gummidichtring 4 ist in diesem Beispiel mit einem rechteckigen
Querschnitt vorgesehen. Sein Querschnitt kann aber auch leicht keilförmig bzw.
keilriemenförmig
ausgebildet sein, wobei er in seiner Einbaulage zu den horizontalen
Flächen
der Eindrehung 2 passend eine zueinander planparallele
Ober- und Unterfläche
aufweist und oben einen etwas größeren und
unten einen etwas geringeren Außendurchmesser
D3 aufweist. Alle o.g. Maßangaben
sind mm.