DE202005012016U1

DE202005012016U1 - Antibakterielle, vollflächige und/oder teilsegmentielle, von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen

Info

Publication number: DE202005012016U1
Application number: DE202005012016U
Authority: DE
Original assignee: Richard Woehr GmbH
Current assignee: Richard Woehr GmbH
Priority date: 2005-07-30
Filing date: 2005-07-30
Publication date: 2005-12-22
Anticipated expiration: 2015-07-31

Abstract

Antibakterielle, vollflächig und/oder teilsegmentielle , von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine Folie eine 3-D-Beschichtung auf Basis von Polymeren mit Thioether-Struktureinheiten und mit integrierten Silberionen aufgebracht wird, bei der durch strukturelle Variationen der Ausgangskomponenten und/oder ihrer Molverhältnisse sowie der Härtung die mechanischen Eigenschaften der Beschichtung von weich elastisch bis hart variierbar sind, entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Anwendung, so dass antibakterielle, transparente, weich elastisch und/oder harte, schützende und/oder dekorative 3-D-Beschichtungen hergestellt werden, wobei die Folie vollflächig und/oder nur in bestimmten vordefinierten Segmenten beschichtet wird.

Description

Die Erfindung betrifft eine antibakterielle, vollflächige und/oder teilsegmentielle, von weich elastisch bis hart, 3 D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen, wobei die Beschichtung auf der Basis von Polymeren mit Thioether-Struktureinheiten und mit integrierten Silberionen besteht, wobei die Silberionen ständig freigesetzt werden, und durch strukturelle Variationen der Ausgangskomponenten und/oder ihrer Molverhältnisse sowie der Härtung die mechanischen Eigenschaften der Beschichtung von weich elastisch bis hart variierbar sind, entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Anwendung, so dass transparente, weich elastisch bis harte, schützende und/oder dekorative 3-D-Beschichtungen hergestellt werden, wobei die Folie vollflächig und/oder nur in bestimmten vordefinierten Segmenten beschichtet wird.
Folien werden bisher vor allem als Bedienoberflächen von Folientastaturen, folienabgedeckten Tastaturen oder Touchscreens eingesetzt, sowie als Designfolien bei Gerätefronten. Dabei ist bekannt, dass die Folien als Bedienoberflächen im Bereich der Tasten eine Randprägung, Flächenprägung oder Blasenprägung haben können. Dadurch soll ein besseres taktiles Verhalten der Tastatur erreicht werden, bzw. ein blindes Bedienen möglich sein. Nachteilig bei der geprägten Folie ist, dass sie im Prägebereich mechanisch geschwächt ist und dadurch die Lebensdauer erheblich reduziert wird. Außerdem ist die Prägung von geringer Höhe, maximal die doppelte Materialstärke. Weiter sind Bedienoberflächen von Folientastaturen bekannt, die ballige Kuppen im Bereich der Tasten haben, wobei diese Kuppen aus Polyurethan sind und auf einem speziellen Druck, der auf der Folie aufgebracht wird befestigt wird. Bei dieser Lösung ist nachteilig, dass die Polyurethankuppen mit der Zeit nachhärten, d. h. nicht alterungsbeständig sind, und somit bei der Folie im Übergangsbereich zur Kuppe die Elastizität nachlässt, ebenso das taktile Verhalten. Dadurch wird die Bedienbarkeit der Tastatur erheblich eingeschränkt und die Lebensdauer reduziert. Die Oberfläche der Kuppen ist oft auch klebrig und die Härtung erfordert sehr lange Aushärtungszeiten. Die Langzeit-UV- und Klimastabilität ist ebenfalls nicht zufriedenstellend. Weiter ist nachteilig, dass der Zwischendruck nicht beständig gegen alle Lösungsmittel ist und somit die Kuppen abfallen. Außerdem ist keine Anpassung des Kuppenmaterials an die Anforderungen der Tastatur möglich, sodass für die unterschiedlichen Anforderungen immer das gleiche Material verwendet wird, wobei das Material im Hinblick auf mechanische Eigenschaften, Haftbarkeit und Flexibilität nicht optimiert werden kann. Ein weiterer Nachteil der bekannten Folien ist, dass sie nicht antibakteriell ausgeführt sind.
In den Druckschriften US 5 681 575 , WO 00/09 173 A1 wird die antibakterielle Wirkung von Silberionen als allgemein bekannt beschrieben und im Besonderen zur Beschichtung von direkt am Patienten verwendeten medizinischen Geräten dargestellt. So werden beispielhaft Katheder genannt. Als nachteilig wird das schlechte Langzeitverhalten im Hinblick auf das antimikrobielle Verhalten genannt. Zur Verbesserung wird z. B. in der US 5 681 575 deshalb ein chemisches Verfahren aufgeführt, welches insbesondere mit Körperflüssigkeitkontakt die Ionenabgabe verbessern soll.
Aus dem Stand der Technik ist außerdem bekannt, ein flüssiges Desinfektionsmittel auf die Oberfläche der folienabgedeckten Tastatur aufzusprühen und mit einem Tuch abzureiben. Mit dieser Art der Desinfektion lassen sich jedoch schmale Ritzen und Spalten nicht reinigen. Besonders schwierig gestaltet sich die Reinigung der Ränder um die Filterglasscheiben und die Bedienelemente.
Es verbleibt daher trotz intensiver Reinigung mit einem flüssigen Desinfektionsmittel eine nicht unerhebliche Menge von kontaminiertem Staub und Dreck auf der Tastatur. Außerdem ist problematisch, dass lösungsmittelhaltige Desinfektionsmittel die Haut und den Organismus der Bedienpersonen belasten. Oberflächen ohne antibakterielle Beschichtung stellen außerdem einen Nährboden für Keime, Bakterien und andere Mikroorganismen dar. Eine Übertragung derselben kann beträchtlichen Schaden verursachen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine antibakterielle, vollflächige und/oder teilsegmentielle, von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen herzustellen, bei der die 3-D-Beschichtung vollflächig ausgeführt sein kann und/oder aber nur in kleinen vorgegebenen Teilsegmenten ausgeführt ist, wobei die mechanischen Eigenschaften der Beschichtung den jeweiligen Anforderungen der jeweiligen Anwendung angepasst werden kann, variierbar von weich elastisch bis hart, und die 3-D-Beschichtung eine transparente, schützende und/oder dekorative Beschichtung ist, mit einer großen Langzeit-UV- und Klimastabilität. Außerdem sollten die Desinfektions- und Reinigungseigenschaften verbessert werden, wobei das Reinigungspersonal vor einer übermässigen Belastung mit lösungsmittelhaltigen oder anderen Desinfektionsmittel geschützt wird. Durch die Verbesserung der Reinigungseigenschaften sollen Kosten gespart werden und der Pilz- und Schimmelbefall an den Tastaturen wirksam verhindert werden. Die 3-D-Beschichtung muß einfach, reproduzierbar und preiswert sein und eine kurze Aushärtungszeit haben.
Diese Aufgabe wird mit einer antibakteriellen, vollflächigen und/oder teilsegmentiellen, von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichteten Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen dadurch gelöst, dass auf eine Folie bei vollflächiger Beschichtung zum Beispiel für Displayfenster o. ä. ein Materialauftrag mit einer Beschichtung auf der Basis von Polymeren mit Thioether-Struktureinheiten mit integrierten Silberionen erstellt wird, der durch strukturelle Variationen der Ausgangskomponenten und/oder ihrer Molverhältnisse sowie der Härtung in seinen mechanischen Eigenschaften der Beschichtung von weich elastisch bis hart variierbar ist, entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Anwendung, so dass eine transparente, von weich elastisch bis harte, schützende und/oder dekorative 3-D-Beschichtungen hergestellt wird und bei segmentiellen Beschichtungen zum Beispiel für Bedienoberflächen von Tastaturen im Bereich der Tasten mit demselben Material ein Materialauftrag erfolgt, wobei die Form und die Lage der beschichteten Segmente von der Form und Lage der Tasten abhängig ist. Der nanoskaliges Silber ist als Wirksubstanz in der Beschichtung enthalten, wobei die Silberionen in keramischem Trägermaterial gebunden sind und bei geringer Feuchtigkeit freigesetzt werden. Das nanoskalige Silber hat den Vorteil, dass es keine toxische und allergisierende Wirkung gegenüber Menschen besitzt. Die Oberfläche der Dekorfolie der Tastatur weist eine rauhe Oberfläche auf, die Spitzen und Täler aufweist, wobei die Keime und Bakterien beim Auftreffen auf die Spitzen zerstört werden.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der antibakteriellen, vollflächigen und/oder teilsegmentiellen, von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen erhält die Folie im Bereich der Tasten und der Fenster eine Randprägung. Das Beschichtungsmaterial, das für die Tasten weich elastisch sein muss und für das Fenster hart, wird entsprechend den mechanischen Eigenschaften und der Haftbarkeit strukturell variiert und in die Flächen innerhalb der Randprägung gegossen, wobei das Material eine ballige, nach außen gewölbte 3-D-Oberfläche bildet. Dadurch, dass die Randprägung größer als die Tastfläche ist und auf der Trägerplatte aufliegt, und die Beschichtung im Tastenbereich weich elastisch ist, wird bei einer Tastenbetätigung die Randprägung, die i. a. eine mechanische Materialschwächung bedeutet, nicht beansprucht, so dass eine wesentliche Verlängerung der Lebensdauer erreicht wird. Das Beschichtungsmaterial, das für das Displayfenster hart sein muß, wird entsprechend den Anforderungen variiert und auf die Fläche innerhalb der Randprägung gegossen. Somit lassen sich auf der Folie Beschichtungen für die unterschiedlichen Anforderungen herstellen. Nach dem Aushärten des Materials ist eine den jeweiligen Anforderungen gerechte 3-D-Beschichtung erreicht, die voll transparent ist, und eine schützende und dekorative Wirkung hat, und bei Tastaturen eine wesentlich bessere Bedienbarkeit ermöglicht. Der nanoskaliges Silber ist als Wirksubstanz in der Beschichtung enthalten, wobei die Silberionen in keramischem Trägermaterial gebunden sind und bei geringer Feuchtigkeit freigesetzt werden. Das nanoskalige Silber hat den Vorteil, dass es keine toxische und allergisierende Wirkung gegenüber Menschen besitzt. Die Oberfläche der Dekorfolie der Tastatur weist eine rauhe Oberfläche auf, die Spitzen und Täler aufweist, wobei die Keime und Bakterien beim Auftreffen auf die Spitzen zerstört werden.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der vollflächigen und/oder teilsegmentiellen, von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichteten Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen weist als Designfolie glasklare Beschichtungen in Form von Logos o. ä. Layouts aus. Das Beschichtungsmaterial ist entsprechend den Anforderungen variiert.
Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
1: Schnitt durch eine Folie mit Randprägung für Fenster und Taster sowie 3-D-Beschichtung
1 zeigt einen Schnitt durch die vollflächigen und/oder teilsegmentiellen, von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen. Die Folie 2 erhält im Bereich der Tasten 8 und der Fenster 9 eine Randprägung für Taster 3 und eine Randprägung für Fenster 4. Die Innenfläche 10 in der Randprägung für Taster 3 und für Fenster 4 wird mit der 3-D-Beschichtung für Taster 5 sowie mit der 3-D-Beschichtung hart 6 für das Fenster ausgegossen. Dabei entsteht eine ballige, transparente 3-D-Beschichtung 11 an den Tasten 3 und am Displayfenster 4, wobei die 3-D-Beschichtung eine transparente, schützende und bedienerfreundliche Beschichtung ergibt.

Claims

Antibakterielle, vollflächig und/oder teilsegmentielle , von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine Folie eine 3-D-Beschichtung auf Basis von Polymeren mit Thioether-Struktureinheiten und mit integrierten Silberionen aufgebracht wird, bei der durch strukturelle Variationen der Ausgangskomponenten und/oder ihrer Molverhältnisse sowie der Härtung die mechanischen Eigenschaften der Beschichtung von weich elastisch bis hart variierbar sind, entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Anwendung, so dass antibakterielle, transparente, weich elastisch und/oder harte, schützende und/oder dekorative 3-D-Beschichtungen hergestellt werden, wobei die Folie vollflächig und/oder nur in bestimmten vordefinierten Segmenten beschichtet wird.
Antibakterielle, vollflächig und/oder teilsegmentielle , von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie als Bedienoberfläche für Folientastaturen und/oder folienabgedeckte Tastaturen dient.
Antibakterielle, vollflächig und/oder teilsegmentielle, von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie als Designfolie eingesetzt wird.
Antibakterielle, vollflächig und/oder teilsegmentielle, von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das nanoskaliges Silber als Wirksubstanz in der Beschichtung enthalten ist und die Silberionen in keramischem Trägermaterial gebunden sind und bei geringer Feuchtigkeit freigesetzt werden.
Antibakterielle, vollflächig und/oder teilsegmentielle, von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Dekorfolie eine rauhe Oberfläche hat, die Spitzen und Täler aufweist, wobei die Keime und Bakterien beim Auftreffen auf die Spitzen zerstört werden.
Antibakterielle, vollflächig und/oder teilsegmentielle , von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie bei Einsatz als Bedienoberfläche für Tastaturen bei Tasten und/oder Fenster eine Randprägung hat, in die die 3-D-Beschichtung eingefüllt wird und eine flächige, ballige 3-D-Beschichtung bildet.
Antibakterielle, vollflächig und/oder teilsegmentielle , von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die 3-D-Beschichtung bei Einsatz als Bedienoberfläche bei Tastaturen über der Taste angebracht ist.
Antibakterielle, vollflächig und/oder teilsegmentielle , von weich elastisch bis hart, 3-D-beschichtete Folie für Bedien- und/oder Designoberflächen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Form und Lage der 3-D-Beschichtung auf der Folie frei wählbar ist.