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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung von Objekten und/oder
Personen mit wenigstens einer Erfassungseinrichtung nach dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
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Derartige
Erfassungseinrichtungen sind grundsätzlich bekannt und werden beispielsweise
an Fahrzeugen angebracht, um während
eines Fahrbetriebs in einem Überwachungsbereich
befindliche Objekte, insbesondere Personen, zu erkennen.
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Aus
der
DE 198 45 568
A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Objekterfassung
für Kraftfahrzeuge
bekannt. Diese Vorrichtung umfasst eine durch eine Vielzahl von
Sensoren gebildete Abstands-Sensorik, die derart an dem Kraftfahrzeug
angeordnet sind, dass diese eine Umgebung des Kraftfahrzeugs abtasten
und eine Auswerteeinheit, die aus den Daten der Abstands-Sensorik
die Bewegungsbahn und eine Geschwindigkeit eines Objektes relativ
zu dem Kraftfahrzeug ermittelt, wobei die Abstands-Sensoren wahlweise
durch die Auswerteeinheit ansteuerbar und die Reichweite und/oder
die Betriebsart der Abstands-Sensoren veränderbar sind.
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Nachteilig
bei dem beschriebenen Verfahren und Vorrichtung ist, dass eine Vielzahl
von Abstands-Sensoren notwendig sind, um den Bereich um das Kraftfahrzeug
zu überwachen.
Weiterhin nachteilig ist, dass das Fahrverhalten des Kraftfahrzeugs
nicht beeinflussbar ist.
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Weiterhin
ist aus der
DE 38 27
729 A1 eine Kollisionswarneinrichtung für Kraftfahrzeuge bekannt. Die
Einrichtung dient zur Vermeidung von Kollisionen mit stehenden Hindernissen
im Nahbereich des Kraftfahrzeugs mit einer Abstandsmesseinrichtung
zur berührungslosen
Abstands- und Lageerkennung eines einen Gegenstands, die entsprechende Abstands-
und Lagesignale abgibt. Es ist wenigstens ein Sensor zur Erfassung
eines bestimmten, gerade vorliegenden Betriebszustandes entsprechenden Fahrkurses
vorgesehen, der entsprechende Bewegungssignale abgibt. Die Abstands-
und Lagesignale sowie die Bewegungssignale sind einer Auswerteeinheit
zugeführt,
die anhand dieser Signale unter Berücksichtigung der fahrzeugspezifischen
Gegebenheiten errechnet, ob ein Kollisionskurs mit einem erkannten
Gegenstand vorliegt. Falls dies der Fall ist, wird dies einem Fahrer
durch eine angeschlossene Anzeigeeinheit mitgeteilt.
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Auch
bei der Einrichtung aus der
DE
38 27 729 A1 ist nachteilig das Fahrverhalten des Kraftfahrzeuges
nicht beeinflussbar. Es wird lediglich die Anzeigeeinheit angesteuert.
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Aus
der
DE 101 51 982
A1 ist eine optoelektronische Erfassungseinrichtung bekannt
mit wenigstens einer Sendeeinheit, die während des Betriebs bevorzugt
gepulste elektromagnetische Strahlung in einen Überwachungsbereich aussendet.
Dazu ist eine Empfangseinheit zum Empfang von aus dem Überwachungsbereich
reflektierter Strahlung und eine Auswerteeinheit zur Auswertung
der empfangenen reflektierten Strahlung bekannt. Eine Adaptionseinrichtung
ist vorgesehen, mit der wenigstens ein Betriebsparameter der Erfassungseinrichtung
zur Anpassung an die jeweilige Betriebssituation, insbesondere in
Abhängigkeit
von vorgebbaren Bedingungen, änderbar
ist. Die
DE 101 51
982 A1 beschreibt außerdem
ein Verfahren zum Betreiben einer optoelektronischen Erfassungseinrichtung.
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Die
in der
DE 101 51 982
A1 beschriebene Erfassungseinrichtung und das beschriebene
Verfahren zum Betreiben der optoelektronischen Erfassungseinrichtung
eignen sich dazu, um den Betriebsparameter der Erfassungseinrichtung
an die jeweilige Betriebssituation anzupassen. Nachteilig ist eine Anpassung
der Betriebsparameter des Fahrzeuges nicht vorgesehen.
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Nachteilig
kann die genannte Einrichtung ausschließlich die mittels der Erfassungseinrichtung selbst
erfasste Umgebungssituation im Überwachungsbereich
als Grundlage für
eine Entscheidung heranziehen, ob der Betriebszustand der Erfassungseinrichtung
verändert
werden soll oder nicht. Eine Auswirkung auf das Fahrverhalten abhängig von
der erfassten Umgebung ist nachteilig nicht vorgesehen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung
zur optoelektronischen Erfassung von Objekten und/oder Personen
mit wenigstens einer Erfassungseinrichtung mit einer Auswerteeinheit
zur Auswertung der empfangen, reflektierten Strahlung bereitzustellen.
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Gelöst wird
die Aufgabe mit einer Vorrichtung zur optoelektronischen Erfassung
von Objekten und/oder Personen mit wenigstens einer Erfassungseinrichtung
mit einer Sendeeinheit, die während
des Betriebs bevorzugt gepulste elektromagnetische Strahlung in
einem Überwachungsbereich
aussendet, zumindest einer Empfangseinheit zum Empfang von aus dem Überwachungsbereich
reflektierter Strahlung und einer Auswerteeinheit zur Auswertung der
empfangenen, reflektierten Strahlung, wobei eine Adaptionseinrichtung
vorgesehen ist, mit der wenigstens einer der Betriebsparameter der
Erfassungseinrichtung zur Anpassung an die jeweilige Betriebssituation,
insbesondere in Abhängigkeit
von der aus der Auswerteeinheit auf Basis der Auswertung der reflektierten
Strahlung erfassten Eigenbewegungsgeschwindigkeit und Eigenbewegungsrichtung
dynamisch angepasst wird und einer nachgeordneten Steuereinrichtung,
die auf die bereitgestellten Umgebungsinformationen gemäß einer
Reaktionsstrategie reagiert und ein Steuersignal bereitstellt, zur
Steuerung des führerlosen
Transportsystems, wobei zur Überwachung
der Umgebung zwei Erfassungseinrichtungen, insbesondere zwei Laserscanner
mit jeweils mindestens einem Überwachungsbereich
von 270°,
an dem führerlosen
Transportsystem angebracht sind.
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Vorzugsweise
werden zwei optoelektronische Sensoren mit einem Überwachungsbereich
von 270° diagonal
an den Ecken des führerlosen
Transportsystems untergebracht. Dadurch kann mit nur zwei optoelektronischen
Sensoren vorteilhaft der ganze Umgebungsbereich des führerlosen
Transportsystems überwacht
werden. Das führerlose Transportsystem
kann sich in allen Richtungen frei bewegen.
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Den
optoelektronischen Sensoren sind vorteilhaft mehrere Erfassungsbereiche
zugeordnet. Der Erfassungsbereich dient dazu, die Objekte in der
Umgebung zu erfassen. Dieser Erfassungsbereich hat die größte Ausdehnung.
Die erfassten Daten aus der Umgebungskontur werden einer sicheren
Auswerteeinheit zur Bestimmung der Eigengeschwindigkeit und Eigenbewegungsrichtung
zur Verfügung
gestellt. Ein weiterer Erfassungsbereich hat die Funktion eines
Warnfeldes. Das Warnfeld ist innerhalb des Erfassungsbereiches angeordnet.
Eintretende Objekte oder Personen in das Warnfeld führen zu
einem Warnsignal an die Auswerteeinheit oder eine Fahrzeugsteuerung.
Aufgrund eintretender Objekte in das Warnfeld kann die Fahrzeugsteuerung
ein Ausweichmanöver
durchführen.
Ein weiterer Erfassungsbereich hat die Funktion eines Schutzfeldes.
Das Schutzfeld ist wiederum innerhalb des Warnfeldes angeordnet.
Eintretende Objekte oder Personen in das Schutzfeld führen zu
einem Nothalt des Fahrzeuges. Dazu wird ein sicheres Steuersignal
vom optoelektronischen Sensor direkt an die Fahrzeugbremse gesendet.
Die Fahrzeugbremse kann dann unmittelbar das Fahrzeug stoppen. Das
Steuersignal kann auch einer Fahrzeugsteuerung zur Verfügung gestellt werden.
Wird das Steuersignal direkt der Fahrzeugbremse zur Verfügung gestellt,
so entfällt
die Verzögerungszeit
durch die Fahrzeugsteuerung.
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Vorteilhaft
sind die Erfassungsbereiche dynamisch veränderbar. Ein Erfassungsbereich
hat die maximale Ausdehnung zur Erfassung der Objekte. Alle in diesem
Bereich befindlichen Objekte oder Personen werden erkannt. Aufgrund
dieser Erkennung wird die Position und die Geschwindigkeit des Fahrzeuges bestimmt.
Der weitere Erfassungsbereich, das Warnfeld, wird nun aufgrund der
Fahrtgeschwindigkeit in seiner Ausdehnung erweitert. Die maximale Ausdehnung
ist kleiner als der Erfassungsbereich mit der maximalen Ausdehnung.
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Der
weitere Erfassungsbereich wird auch aufgrund der Fahrtrichtung in
Fahrtrichtung ausgerichtet und aufgrund der Fahrgeschwindigkeit
in seiner Ausdehnung ausgeweitet. Dies führt dazu, dass nur die für die momentane
Fahrtrichtung relevanten Objekte und Personen in dem Warnfeld betrachtet werden
und dass die Objekte und Personen, die sich seitlich zur Fahrtrichtung
befinden, nicht betrachtet werden. Das Schutzfeld kann ebenfalls
auch aufgrund der Fahrtgeschwindigkeit in seiner Ausdehnung erweitert
werden. Die maximale Ausdehnung ist kleiner als das Warnfeld.
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Das
Schutzfeld wird auch aufgrund der Fahrtrichtung in Fahrtrichtung
ausgerichtet. Dies führt
dazu, dass auch hier nur die für
die momentane Fahrtrichtung relevanten Objekte und Personen in dem
Schutzfeld betrachtet werden und dass die Objekte und Personen,
die sich seitlich zur Fahrtrichtung befinden, nicht betrachtet werden.
Dies hat den großen
Vorteil, dass sich das Fahrzeug auf engstem Raum schnell, sicher
und effizient bewegen kann, ohne dass das Fahrzeug abgebremst oder
gestoppt werden muss. Die Warn- und Schutzfelder werden während der
Fahrt um das ganze Fahrzeug automatisch optimal angepasst. Das Fahrzeug
kann sich dadurch in Umgebungen mit beliebigen Umgebungskonturen
frei bewegen.
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Vorteilhaft
kann die sichere Auswerteeinheit nach Auswertung des Warnfeldes
ein Signal zur Ausführung
eines Verzögerungsmanövers oder
Ausweichmanövers
des führerlosen
Transportsystems ausgeben und/oder nach der Auswertung des dritten Erfassungsbereiches
ein Signal zur Ausführung
eines Nothalts des führerlosen
Transportsystems ausgeben, wenn ein Objekt in dem Erfassungsbereich des
Laserscanners erkannt wird. Zur Ausführung des Nothalts muss die
Auswerteeinheit als sichere Auswerteeinheit ausgeführt sein.
Vorteilhaft ist hierdurch eine zweistufige Reaktionsweise des Fahrzeugs
auf die auftretenden Hindernisse möglich. In der ersten Stufe
wird dem Objekt oder der Person ausgewichen. In einer zweiten Stufe
wird das Fahrzeug gestoppt. Der Stopp des Fahrzeuges wird direkt
nach Auswerten des Schutzfeldes über
die Steuereinheit der Fahrzeugbremse mitgeteilt. Dadurch kann das
Fahrzeug seine Fahrt effizient gestalten und im Falle der Gefährdung einer
Person, das Fahrzeug unverzüglich gestoppt
werden.
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Weiterhin
wird die maximale Eigenbahngeschwindigkeit einer Fahrzeugsteuerung
zur Verfügung
gestellt. Die Fahrzeugsteuerung kann damit die Geschwindigkeit des
Fahrzeugs entsprechend der Nähe
zu Hindernissen sanft anpassen. Ignoriert der Fahrzeugrechner diese
Information und es kommt zu einer Detektion im Erfassungsbereich,
stoppt die sichere Auswerteeinheit das Fahrzeug, indem ein sicheres
Steuersignal an die Fahrzeugbremse gesendet wird. Dies hat den Vorteil,
dass die Fahrzeugsteuerung nicht als Sicherheitskomponente ausgeführt werden
muss. Die Fahrzeugsteuerung ist in der Lage, das Fahrzeug zu steuern.
Dies kann mit einer Standardsteuerung durchgeführt werden. Kommen jedoch Personen
oder Objekte zu nah an das Fahrzeug, wird das Fahrzeug ohne Mitwirkung
der Fahrzeugsteuerung gestoppt. Die Auswerteeinheit benötigt wenig
Informationen und ist damit einfach zu konfigurieren.
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Um
eine schnelle und einfache Eigenbewegungsbestimmung zu erreichen,
werden lineare Modellbeziehungen verwendet, mittels derer die Eigenbewegung
anhand ortsfester und beweglicher Gegenstände ermittelt werden kann.
Da eine lineare Funktion nur durch zwei Parameter festgelegt ist,
erlaubt die Verwendung linearer Funktionen eine besonders schnelle
Bestimmung der Eigenbewegungswerte. Darüber hinaus sind entsprechende
Methoden zur Bestimmung der Eigenbewegungswerte aufgrund der Linearität besonders
einfach und zuverlässig
durchführbar.
Weiterhin werden Gruppen von Datensätzen und die Relativbewegungsparameter durch
Verwendung einer Hough-Transformation ermittelt. Die Hough-Transformation
ist in der Bildverarbeitung grundsätzlich bekannt (vgl. etwa Haberäcker, P., „Praxis
der digitalen Bildverarbeitung und Mustererkennung", Carl Hanser Verlag,
München
1995 sowie Bräunl,
Thomas, Feyer, Stefan, Rapf, Wolfgang, Reinhardt, Michael, „Parallele
Bildverarbeitung",
Addison-Wesley, Bonn 1995, Seite IX, 205 und Jähne, Bernd, „Digitale
Bildverarbeitung",
Springer Verlag, Berlin 1991) und dient dort dazu, in Bildern vorgegebene,
geometrische Gebilde und insbesondere Geraden aufzufinden. Sie ist
daher direkt auf die Bestimmung einer linearen Funktion, deren geometrische Darstellung
eine Gerade ist, übertragbar.
Die Verwendung der Hough-Transformation
erlaubt eine einfache Bestimmung von Geraden bzw. der entsprechenden
linearen Funktionen. Insbesondere kann bei der Hough-Transformation wesentlich
treffgenau nach Häufungspunkten
gesucht werden, da sich die Eigenbewegung eines Fahrzeugs und damit
die Werte der Relativbewegungsparameter nicht beliebig schnell,
sondern beispielsweise durch dessen Trägheitsmoment für Rotationen
um eine Hochachse, dessen maximale Beschleunigung und dessen maximale
Verzögerung,
bedingt begrenzt schnell verändern
kann.
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Weiterhin
bevorzugt ist die Verwendung einer linearen Funktion, die durch
zwei Relativbewegungsparameter parametrisiert ist, wobei bei der
Bestimmung wenigstens eines der Relativbewegungsparameter in einem
Zyklus und der Wert wenigstens eines der Relativbewegungsparameter
in wenigstens einem vorhergehenden Zyklus verwendet wird.
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Ein
Verdrehwinkel bezüglich
der letzten Abtastung wird nun zusammen mit den ermittelten Verdrehwinkeln
der anderen Sensoren bewertet und ein gemeinsamer Verdrehwinkel
errechnet. Zusätzlich wird
eine Erwartungshaltung anhand der letzten Rotationswerte z.B. durch
Least-Square-Extrapolation mit linearer oder quadratischer Extrapolationsfunktion
ermittelt und berücksichtigt.
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Anhand
des gemeinsamen Verdrehwinkels werden nun die einzelnen Sensormesswerte
in jeweils einem zweidimensionalen Feld eingetragen und mit der
letzten Sensor Messung korreliert. Dazu eignet sich z.B. ein zweidimensionaler
Musterabgleich mit Aufbereitung der Bilder bezüglich linearer Verbindung der
Messwerte und Aufweitung der Linienstärke in einem der Bilder. Auf
diese Weise wird für jeden
Sensor ein Translationsvektor ermittelt. Die Translationsvektoren
der einzelnen Scanner ergeben zusammen den Translationsvektor des
Fahrzeugs.
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Nun
wird eine Gesamtansicht des einsehbaren Raumes anhand aller Messwerte
zusammengebaut und entsprechend des Translationsvektors der minimale
umschreibende Rahmen in Geschwindigkeitsrichtung entsprechend einer
Bremsformel, die den maximalen Anhalteweg für eine Notbremsung bei einer
Geschwindigkeit v und einer Totzeit t beschreibt, aufgeweitet. Zusätzlich wird
das Warnfeld vorgelagert.
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Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung müssen für den sicheren
Stopp des Fahrzeuges nur die sicheren Schaltausgänge des optoelektronischen Sensors
mit der Fahrzeugbremse verbunden werden. Die der Fahrzeugsteuerung übermittelte
Geschwindigkeit muss von dieser nicht zwangsweise berücksichtigt
werden. Dies führt
dazu, dass sehr schnell auf die Person auf der Fahrbahn reagiert
werden kann und ein Nothalt eingeleitet werden kann. Die korrekte
Schutzfelddimensionierung wird von der sicheren Auswerteeinheit
auf Basis der Daten vom sicheren Sensor autark gelöst und nicht
einer nicht sicheren Fahrzeugsteuerung überlassen, die dann evtl. Eingänge für eine Umschaltung
der Erfassungsbereiche des optoelektronischen Sensors steuert. Das
Fahrzeug kann sich jederzeit in allen Richtungen frei bewegen. Die
Vorrichtung funktioniert damit für alle
Fahrzeugtypen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung im Einzelnen erläutert.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1;
eine schematische Darstellung des führerlosen Transportsystems;
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2 eine
weitere schematische Darstellung des führerlosen Transportsystems
in verschiedenen Bewegungsphasen.
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1 zeigt
ein führerloses
Transportsystem 1 während
der Fahrt. Führerlose
Transportsysteme werden in Industrieumgebungen und Lagerhallen zum
Materialtransport eingesetzt. Die Umgebung wird mit Hilfe von Laserscannern 20 erfasst.
Die führerlosen
Transportsysteme 1 bewegen sich dabei selbstständig auf
einer Fahrbahn und erkennen störende
Hindernisse oder Personen. Führerlose Transportsysteme 1 sollen
dabei so wenig wie möglich
anhalten und so schnell wie möglich
fahren, um das Material oder Transportgut an das vorgegebene Ziel
zu transportieren. Die führerlosen
Transportsysteme 1 oder auch Fahrzeuge 24 sind
mit einem Antriebssystem 26 ausgestattet. Das Antriebssystem 26 wird
von einer Fahrzeugsteuerung gesteuert. Zusätzlich verfügt das fahrerlose Transportsystem 1 über eine Fahrzeugbremse 28.
Die Fahrzeugbremse 28 ist über eine Steuersignalleitung
mit Sensorausgängen verbunden.
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Das
Fahrzeug 24 in 1 weist an zwei gegenüberliegenden
Ecken zwei Laserscanner 20 auf. Die Laserscanner 20 überstreichen
dabei vorzugsweise jeweils einen Erfassungsbereich 14 von
270°. Durch
die Anordnung der zwei Laserscanner 20 an den gegenüberliegenden
Ecken des Fahrzeuges 24 kann die gesamte Umgebung des Fahrzeugs 24 erfasst
werden. Der Erfassungsbereich 14 der beiden Laserscanner 20 kann
sich an den Ecken, an denen kein Laserscanner 20 montiert
ist, überlappen.
Innerhalb des Erfassungsbereichs 14 von 270° pro Laserscanner 20 können noch
weitere Erfassungsbereiche, ein Warnfeld 4 und ein Schutzfeld 2 definiert sein.
Das Warnfeld 4 und das Schutzfeld 2 sind kleiner
und innerhalb des Erfassungsbereichs 14 angeordnet. Das
Schutzfeld 2 ist wiederum kleiner als das Warnfeld 4 und
innerhalb des Warnfeldes 4 angeordnet.
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Die
Laserscanner 20 weisen eine Auswerteeinheit 34 zur
Auswertung der empfangenen, reflektierten Strahlung auf. Ein sicherer
Schaltausgang der Auswerteeinheit 34 ist mit der Fahrzeugbremse 28 verbunden.
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Abhängig von
der Auswertung der empfangenen, reflektierten Strahlung kann das
Schutzfeld 2 und das Warnfeld 4 über eine
jeweils den Laserscannern 20 zugeordnete Adaptionseinheit 36 angepasst werden.
Den Laserscannern 20 ist jeweils eine Steuereinrichtung 38 zugeordnet,
die über
Steuersignalleitungen 30 mit der Fahrzeugbremse 28 und
der Fahrzeugsteuerung 40 verbunden sind. Die Fahrzeugsteuerung 40 ist
wiederum mit einer Steuersignalleitung 30 mit dem Antriebssystem 26 des
Fahrzeugs 24 verbunden.
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Wie
in 2 dargestellt, wird von den Laserscannern 20 ein
Objekt oder ein Gegenstand 18 erfasst. Das Fahrzeug 24 ist
in verschiedenen Bewegungsphasen dargestellt. Nachdem die Objekte
innerhalb der Umgebung erfasst sind, wird die Eigenbewegungsrichtung
und Eigenbewegungsgeschwindigkeit berechnet. Bei Verletzung des
Warnfeldes 4 kann das Fahrzeug 24 über ein
Steuersignal 30 an die Fahrzeugsteuerung verzögert werden.
Bei Verletzung des Schutzfeldes 2 wird die Fahrzeugbremse 28 über ein
Steuersignal 30 betätigt.
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Dazu
wird von den Laserscannern 20 die Umgebung zyklisch abgetastet.
Die Abtastergebnisse werden zyklisch ausgewertet. Dazu werden die Ergebnisse
des aktuellen Zyklus mit dem Abtastergebnis eines vorhergehenden
Zyklus verarbeitet. Aufgrund dieser Daten und deren Auswertung kann die
Verdrehung des Laserscanners 6 und des Laserscanners 8 berechnet
werden. Aus der Verdrehung des ersten und zweiten Laserscanners 6 und 8 kann die
Gesamtverdrehung, resultierend aus dem Laserscanner 6 und
dem Laserscanner 8, berechnet werden. Die resultierende
Gesamtverdrehung entspricht auch der Verdrehung des Fahrzeuges 24 zu
einem bestimmten Zeitpunkt gegenüber
einem vorhergehenden Zeitpunkt. Aus dem Ergebnis des aktuellen Zyklus
mit dem Abtastergebnis des vorhergehenden Zyklus kann die Position
der einzelnen Laserscanner 6 und 8 in Relation
zur Umgebung erfasst werden. Aus den erfassten Daten kann für jeden
Laserscanner 6 und 8 ein Bewegungsrichtungsvektor
berechnet werden. Die Bewegungsrichtungsvektoren aus dem Laserscanner 6 und
dem Laserscanner 8 ergeben zusammen einen gesamten Richtungsvektor. Dieser
gesamte Richtungsvektor entspricht dem Richtungsvektor des Fahrzeugs 24.
Aus dem Ergebnis des aktuellen Zyklus mit dem Abtastergebnis des vorhergehenden
Zyklus und der Kenntnis der Zykluszeit kann die Eigengeschwindigkeit
der einzelnen Laserscanner 6 und 8 bestimmt werden.
Aus den Eigengeschwindigkeiten der einzelnen Laserscanner 6 und 8 kann
die gesamte Geschwindigkeit des Fahrzeugs 24 berechnet
werden.
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Damit
ist die Geschwindigkeit und die Richtung des Fahrzeugs 24 bekannt.
Anhand dieser Daten werden nun das Warnfeld 4 und das Schutzfeld 2 angepasst.
Die Anpassung des Schutzfeldes 2 erfolgt in zwei Schritten.
In einer ersten Anpassung wird die Ausdehnung des Schutzfeldes 2 und
des Warnfeldes 4 der Geschwindigkeit angepasst. Je höher die Geschwindigkeit,
desto weiter soll das Fahrzeug 24 gegenüber Hindernissen im Bewegungsbereich
sensibilisiert werden. Dazu wird das Schutzfeld 2 und das
Warnfeld 4 in seiner Größe entsprechend
der Geschwindigkeit ausgedehnt. Eine höhere Geschwindigkeit hat ein
größeres Schutzfeld 2 und Warnfeld 4 zur
Folge. Wird die Geschwindigkeit reduziert, wird das Schutzfeld 2 und
das Warnfeld 4 in seiner Ausdehnung reduziert.
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Bei
der Anpassung des Schutzfeldes 2 und Warnfeldes 4 aufgrund
der Geschwindigkeit wird auch der maximale Anhalteweg für eine Notbremsung
bei der Geschwindigkeit v und einer Totzeit Tt berücksichtigt.
Ausgehend von einer Bremsformel B(v) = f(v2)
+ v*Tt. Der Bremsweg ist dabei abhängig vom Quadrat der Geschwindigkeit,
zuzüglich
dem Produkt aus Totzeit oder auch Reaktionszeit mal der Geschwindigkeit.
Je schneller das Fahrzeug 24 ist, desto größer wird
der Bremsweg. Der Bremsweg wächst
nach der Bremsformel quadratisch mit der Geschwindigkeit. Das Schutzfeld 2 und
das Warnfeld 4 werden bei wachsender Geschwindigkeit auch quadratisch
erhöht.
Bei einer Verdopplung der Geschwindigkeit wird das Schutzfeld 2 mindestens
um den Faktor 4 ausgedehnt.
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Das
Schutzfeld 2 und das Warnfeld 4 sind dabei immer
innerhalb des Erfassungsbereiches 14 angeordnet. Bei Erreichen
der maximal möglichen Ausdehnung
des Schutzfeldes 2 und des Warnfeldes 4 kann die
Geschwindigkeit des Fahrzeuges 24 nicht mehr erhöht werden.
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In
einer weiteren Anpassung wird das Schutzfeld 2 und das
Warnfeld 4 auch entsprechend der Richtung des Fahrzeugs 24 in
Bewegungsrichtung des Fahrzeugs 24 ausgerichtet. Wenn das
Fahrzeug 24 beispielsweise wie in 2 dargestellt,
nach rechts abbiegt, werden das Schutzfeld 2 und das Warnfeld 4 nach
rechts in Bewegungsrichtung ausgerichtet. Je nach Grad der Richtungsänderung
wird das Schutzfeld 2 mehr oder weniger stark in seiner Richtung
geändert.
Dadurch wird das Fahrzeug 24 nur in diesem Bereich der
Fahrtrichtung gegenüber Hindernissen
sensibel. Hindernisse, die das Fahrzeug 24 aufgrund der
Bewegungsrichtung umfährt, werden
nicht innerhalb des Schutzfeldes 2 und des Warnfeldes 4 detektiert.
Das Fahrzeug 24 kann sich somit mit optimaler Verfügbarkeit
und maximaler Sicherheit bewegen. Gefährdete oder störende Objekte
oder Personen 16 werden frühzeitig erkannt und das Fahrzeug 24 kann
gestoppt werden. Es werden aber nur die notwendigen Objekte oder
Personen 16 betrachtet, die durch das Fahrzeug 24 in
Bewegungsrichtung des Fahrzeugs 24 gefährdet werden könnten. Auf
Objekte, die nicht in Fahrtrichtung auftauchen, wird nicht reagiert.
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Es
ist lediglich eine Verbindung über
eine Steuersignalleitung 30 von den sicheren Schaltausgängen der
Auswerteeinheit 34 zur Fahrzeugbremse 28 notwendig.
Eine der Fahrzeugsteuerung 40 übermittelte Geschwindigkeit
muss von dieser nicht berücksichtigt
werden. Die ermittelte Geschwindigkeit kann zur Information oder
Diagnose an die übergeordnete
Fahrzeugsteuerung 40 übermittelt
werden. Mit Hilfe dieser Information können Warnleuchten aktiviert
werden oder Warnsignale in akustischer Form ausgegeben werden.
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Aus
den erfassten Umgebungsdaten wird die Eigenrotation, die Eigenrotationsrichtung,
die Eigenbahngeschwindigkeit und die Eigenbahnrichtung des Fahrzeuges
wie oben beschrieben ermittelt. Die Ermittlung dieser Werte kann
nach verschiedenen Methoden stattfinden. Beispielhaft wird die Objekterkennung
durch Auswerten linearer Funktionen detailliert beschrieben.
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Eine
einzige erste lineare Funktion für
ortsfeste Gegenstände 18 beschreibt
die Abhängigkeit einer
Komponente vX der Relativgeschwindigkeit
in einer ersten Bezugsrichtung X von einer komplementären Komponente
sy einer Relativposition in einer zu der
ersten Bezugsrichtung orthogonalen zweiten Bezugsrichtung Y. Entsprechend
beschreibt eine einzige zweite lineare Funktion für alle ortsfesten
Gegenstände
die Abhängigkeit
der Komponente vy der Relativgeschwindigkeit
in einer zweiten Bezugsrichtung Y von der komplementären Komponente
sX der Relativposition in der ersten Bezugsrichtung
X.
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Die
erste lineare Funktion ist dabei in einer Darstellung vX =
aX sX + bX parametrisiert durch zwei Relativbewegungsparameter,
nämlich
durch einen ersten Proportionalitätskoeffizienten aX,
dessen Wert das Negative der Winkelgeschwindigkeit des Rotationsanteils
der Relativgeschwindigkeit der ortsfesten Gegenstände bzw.
die Winkelgeschwindigkeit der Rotation des Fahrzeugs 24,
d.h. dessen Eigenrotationsgeschwindigkeit ist und durch eine erste
Konstante bx, die gleich dem Translationsanteil
UX der Relativgeschwindigkeit der ortsfesten
Gegenstände
in der ersten Bezugsrichtung bzw. der negativen Komponente der Eigenbahngeschwindigkeit
v des Fahrzeugs in der ersten Bezugsrichtung ist.
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Die
zweite lineare Funktion ist entsprechend in einer Darstellung vy = ay sy +
by parametrisiert durch zwei andere Relativbewegungsparameter,
nämlich durch
einen zweiten Proportionalitätskoeffizienten
ay, der wiederum gleich der Winkelgeschwindigkeit
des Rotationsanteils der Relativgeschwindigkeit der ortsfesten Gegenstände ist
und eine zweite Konstante by, die gleich
dem Translationsanteil Uy der Relativgeschwindigkeit
der ortsfesten Gegenstände
in der zweiten Bezugsrichtung bzw. der negativen Eigenbahngeschwindigkeit
v des Fahrzeugs in der zweiten Bezugsrichtung ist. Durch Auffinden
einer linearen Beziehung zwischen der Komponente vX bzw.
vy der Relativgeschwindigkeit in der ersten
bzw. zweiten Bezugsrichtung X bzw. Y und der komplementären Komponente
sy bzw. sX in der
zweiten bzw. ersten Bezugsrichtung Y bzw. X können daher die Relativbewegungsparameter
und damit die Eigenrotationsgeschwindigkeit und die Eigenbahngeschwindigkeit
des Fahrzeugs ermittelt werden. Da die Relativgeschwindigkeiten
und die Relativpositionen der bewegten Gegenstände 16 diesen linearen
Funktionen im allgemeinen nicht genügen, können so die bewegten von den
ortsfesten Gegenständen
unterschieden werden.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
wird statt einer Erkennung der ortsfesten Gegenstände mittels
der Objektverfolgung eine Hough-Transformation durchgeführt. Die
Durchführung
der Hough-Transformation zur Geradenerkennung ist in der eingangs
zitierten Literatur genauer beschrieben. Mit Hilfe der Hough-Transformation werden
auch die Eigenrotationsgeschwindigkeit und die Eigenbahngeschwindigkeit
des Fahrzeugs ermittelt.
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- 1
- führerloses
Transportsystem
- 2
- Schutzfeld
- 4
- Warnfeld
- 6
- erster
Laserscanner
- 8
- zweiter
Laserscanner
- 10
- Translationsvektor
1
- 12
- Translationsvektor
2
- 14
- Erfassungsbereiche
der optoelektronischen Sensoren
- 14'
- erster
Erfassungsbereich
- 14"
- zweiter
Erfassungsbereich
- 16
- Person
- 18
- Objekt
- 20
- Laserscanner
- 24
- Fahrzeug
- 26
- Antriebsszstem
- 28
- Fahzeugbremse
- 30
- Steuersignalleitung
- 32
- Sendeeinheit
- 34
- Auswerteeinheit
- 36
- Adaptionseinheit
- 38
- Steuereinrichtung
- 40
- Fahrzeugstererung
- 42
- Schnittstelle
- 44
- Erfassungseinrichtung