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Die
Erfindung betrifft ein optisches Sicherungselement insbesondere
zur Sicherung von Kreditkarten, Geldkarten und Banknoten, das einen
Mehrschichtkörper
mit einer ersten transparenten Schicht und einer an die erste Schicht
angrenzenden zweiten transparenten Schicht aufweist.
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Aus
DE 4130896 A1 ist
ein Dekorationsschichtaufbau bekannt, bei dem als Reflexionsschicht
für eine beugungsoptisch
wirksame Struktur ein Dielektrikum mit einem Brechungsindex von
N = 2,5 verwendet wird. Die die beugungsoptische Struktur beidseitig
begrenzenden Decklackschichten sind bei diesem Schichtverbund jeweils
ganzflächig
vorgesehen.
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In
EP 0 718 834 A3 ist
ein optischer Datenträger
und ein Lesegerät
für einen
solchen Datenträger
beschrieben. Der optische Datenträger besteht aus einem Substrat,
auf dem aufeinanderfolgend eine Reflexionsschicht und eine Deckschicht
aufgebracht sind. In die Reflexionsschicht sind Reliefstrukturen
beispielsweise durch Prägen
oder Gießen
eingeformt. Die Reliefstrukturen bilden phasenbeugende Beugungsmuster,
die entlang von Datenspuren angeordnet sind. Jedes Beugungsmuster
stellt eine vorgegebene Bitfolge mit n-Bits dar. Die Bitfolge eines
Beugungsmusters ist mittels der Auswertung der Signale von mehreren
Photodetektoren bestimmbar.
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WO
94/25288 beschreibt einen Dekorationsschichtaufbau mit einer beugungsoptisch
wirksamen, räumlichen
Struktur, bei dem sich wenigstens im Bereich der räumlichen
Struktur eine reflektierende Schicht befindet. Um die beugungsoptisch
wirksame Struktur lediglich bereichsweise wirksam werden zu lassen
und damit eine Kombination mit beispielsweise durch Bedruckung erzeugten
Effekten zu ermöglichen,
wird hier folgendes vorgeschlagen: Zwischen der die beugungsoptisch
wirksame, räumliche
Struktur aufweisenden Oberfläche
einer Decklackschicht und der Reflektierungsschicht wird eine weitere,
die räumliche
Struktur ausfüllende
Dekorlackschicht vorgesehen. Die Dicke der Dekorlackschicht entspricht
wenigstens der Tiefe der räumlichen
Struktur. Sie wird von einem Lack gebildet, dessen Grundzusammensetzung
einen Brechungsindex besitzt, der sich vom dem des transparenten
Decklacks um weniger als 0,8 unterscheidet. Aufgrund des geringen Unterschieds
im Brechungsindex zwischen dem transparenten Decklack und dem Dekorlack
ist die Grenzfläche
zwischen Decklackschicht und Dekorlackschicht im Normalfall nicht
mehr sichtbar. Die optisch wirksame Struktur wird somit für den Betrachter
im Bereich der Dekorlackschicht optisch ausgelöscht. Damit wird es möglich, die
genaue Positionierung der räumlichen
Struktur nicht durch eine entsprechend genaue Ausrichtung des die
räumliche
Struktur einprägenden
Stempels zu erzielen, sondern die genaue Positionierung der räumlichen
Struktur durch Aufbringen dieser zusätzlichen Dekorlackschicht vor
Aufbringen der reflektierenden Metallschicht zu erreichen. Die Decklackschicht
wird hierbei mittels einer entsprechend profilierten Walze auf die
Decklackschicht aufgebracht.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes optisches
Sicherungselement anzugeben.
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Diese
Erfindung wird von einem optischen Sicherungselement insbesondere
zur Sicherung von Kreditkarten, Geldkarten und Banknoten gelöst, das
einen Mehrschichtkörper
mit einer ersten transparenten Schicht und einer an die erste transparente
Schicht angrenzenden zweiten transparenten Schicht aufweist, wobei
der Unterschied der optischen Brechungszahl zwischen der ersten
Schicht und der zweiten Schicht in dem Bereich von 0,1 bis 0,2 liegt
und die Grenzfläche
der ersten Schicht und der zweiten Schicht in einem Flächenbereich
des optischen Sicherungselements mit einem derartigen Brechungszahl-Unterschied
der ersten und der zweiten Schicht als erstes Sicherheitsmerkmal
eine erste diffraktive Struktur abgeformt ist, in der mittels einer
optischen Sensoranordnung maschinell auswertbare Informationen codiert
sind.
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Der
Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass bei der Abformung einer
diffraktiven Struktur in der Grenzfläche zwischen zwei Schichten
mit einem Brechungszahl-Unterschied im Bereich von 0,1 bis 0,2 die durch
diese Grenzschicht bewirkten optischen Effekte nicht mehr vom menschlichen
Auge wahrgenommen werden können,
jedoch noch mittels optischer Sensoranordnung erkannt und ausgewertet
werden können. Wird
demnach eine diffraktive Struktur, in die mittels einer optischen
Sensoranordnung auswertbare Informationen codiert sind, in einer
derartigen Grenzschicht abgeformt, so ergibt sich ein Sicherheitsmerkmal,
das mittels einer entsprechenden optischen Sensoranordnung auswertbar
ist, aber von dem Benutzer nicht mit dem Auge erkannt werden kann.
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Durch
die Erfindung wird der Vorteil erzielt, dass für Sicherheitsanwendungen eine
neue Klasse von verdeckten optischen Sicherheitsmerkmalen zur Verfügung gestellt
wird. Weiter wird vermieden, dass optische Sicherheitsmerkmale,
die zur maschinellen Auswertung vorgesehen sind, einen störenden optischen
Einfluß auf
die graphische Gestaltung und das Erscheinungsbild von zu sichernden
Produkten, wie Kreditkarten, Geldkarten und Banknoten haben.
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Vorteilhafte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen bezeichnet.
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Weitere
Vorteile sind dadurch erzielbar, dass das erste Sicherheitsmerkmal
in dem Flächenbereich von
einem zweiten, vom menschlichen Auge erkennbaren optischen Sicherheitsmerkmal überlagert
ist.
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So
ist beispielsweise in dem Bereich des ersten Sicherheitsmerkmals
für den
menschlichen Betrachter eine holographische Darstellung oder ein
farbiges Bild erkennbar, so dass von diesem das Vorhandensein eines
weiteren verdeckten Sicherheitsmerkmals nicht vermutet wird.
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Weiter
wird die Fälschungssicherheit
des optischen Sicherungselements verbessert. Bei dem Versuch, das
verdeckte Sicherheitsmerkmal mittels optischer (holographischer)
Methoden zu kopieren, findet eine Überlagerung der durch das erste
und das zweite Sicherheitsmerkmal erzeugten optischen Effekte statt,
so dass das erste Sicherheitsmerkmal nicht mehr reproduzierbar ist.
Weiter wird bei dem Versuch, eines der beiden Sicherheitsmerkmale
zu manipulieren oder zu verändern,
auch das andere Sicherheitsmerkmal beeinflusst, so dass derartige
Manipulationsversuche erschwert werden und leicht erkennbar sind.
In gleicher Weise ist es möglich
und vorteilhaft, das erste Sicherheitsmerkmal in dem Flächenbereich
mit einem zweiten, maschinell auswertbaren optischen Sicherheitsmerkmal
zu überlagern.
Ein derartiges zweites, maschinell auswertbares optisches Sicherheitsmerkmal
kann hierbei beispielsweise ein Textfeld, ein Barcode oder eine
zweite diffraktive Struktur sein, deren optische Effekte vom menschlichen
Auge wahrnehmbar sind.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, in dem Bereich des ersten
Sicherheitsmerkmals in der Grenzfläche zwischen zwei Schichten
des Mehrschichtkörpers
mit einem Brechungszahl-Unterschied über 0,8 eine zweite diffraktive
Struktur abzuformen. Aufgrund des Brechungszahl-Unterschieds zwischen
diesen Schichten des Mehrschichtkörpers ist der durch diese zweite
diffraktive Struktur erzeugte optische Effekt für den menschlichen Betrachter
erkennbar. Das erste Sicherheitsmerkmal wird somit beispielsweise
von Hologrammen oder Kinoforms überlagert,
die für
den menschlichen Betrachter sichtbar sind. Weiter wird die Fälschungssicherheit
erhöht,
da bei einem Reproduktionsversuch die von der ersten diffraktiven
Struktur erzeugten optischen Effekte von gleichartigen optischen
Effekten weit höherer
Intensität,
die von der zweiten diffraktiven Struktur erzeugt werden, überlagert
werden.
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Als
zweckmäßig hat
es sich erwiesen, dass der Mehrschichtkörper in dem Bereich des ersten
Sicherheitsmerkmals eine Reflexionsschicht aufweist. Insbesondere
bei partieller Ausgestaltung dieser Reflexionsschicht, beispielsweise
in Form eines Musters oder einer Bilddarstellung, kann das erste
Sicherheitsmerkmal von einem einfach herzustellenden und optisch
eindrucksvollen zweiten Sicherheitsmerkmal überlagert werden.
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Gemäß eines
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiels
der Erfindung weist der Mehrschichtkörper in dem Bereich des ersten
Sicherheitsmerkmals ein Interferenzschichtsystem auf. Durch ein
derartiges Interferenzschichtsystem sind optisch eindrucksvolle
und schwer nachahmbare Sicherheitsmerkmale wie blickwinkelabhängige Farbverschiebungseffekte
erzielbar.
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Die
optische Erscheinung lässt
sich weiter dadurch verbessern, dass die erste und/oder die zweite Schicht
eingefärbt
ist. Unterschiedliche Bereiche der ersten und/oder der zweiten Schicht
können
hierbei in unterschiedlichen Formen und Farben eingefärbt werden,
so dass sich für
den Betrachter bild- oder musterförmige Darstellungen ergeben.
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Die
erste diffraktive Struktur wird bevorzugt als symmetrische oder
asymmetrische Mikrostruktur mit einer Spatialfrequenz von über 300
Linien pro mm ausgebildet, die einen in einer definierten Einfallsrichtung einfallenden
Lichtstrahl in ein oder mehrere definierte Ausfallsrichtungen beugt.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform
besteht darin, dass die erste diffraktive Struktur eine Makrostruktur
mit einer Spatialfrequenz von unter 300 Linien pro mm und einer
Strukturtiefe von unter 100 μm
ist, die in einer definierten Einfallsrichtung einfallendes Licht
in ein oder mehrere Ausfallsrichtungen reflektiert. Mittels derartiger
diffraktiver Strukturen ist es möglich,
maschinell auswertbare Informationen mit hoher Informationsdichte
bei guter Auslesbarkeit der Informationen zu Codieren. Die Codierung
der Information erfolgt hierbei durch die Zuweisung von Werten zu bestimmten
Richtungen oder bestimmten Intensitäten der von einer derartigen
diffraktiven Struktur gebeugten bzw. reflektierten Lichtstrahlen.
Maschinell auswertbare Informationen sind demnach mittels der Parameter Richtung
und/oder Intensität
codiert.
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Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, dass die erste diffraktive
Struktur einen einfallenden Lichtstrahl aus dem Bereich des Spiegelreflexes
beugt oder reflektiert. Wird die erste diffraktive Struktur von einem
weiteren optischen Sicherheitsmerkmal überlagert, so ist es ebenfalls
vorteilhaft, dass die erste diffraktive Struktur einen einfallenden
Lichtstrahl nicht in einen Bereich beugt oder reflektiert, in den
der einfallende Lichtstrahl von dem zweiten Sicherheitsmerkmal gebeugt
oder reflektiert wird. Hierdurch wird eine additive Überlagerung
der von der ersten diffraktiven Struktur erzeugten optischen Effekte
durch weitere von dem optischen Element generierten optischen Effekten
in den Bereichen vermieden, in denen optische Sensoren zur maschinellen
Auswertung des ersten Sicherheitsmerkmales angeordnet sind. Die
Auswertbarkeit der in der ersten diffraktiven Struktur codierten
Informationen wird damit verbessert.
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Ein
besonders effektives und kostengünstiges
Verfahren zur Codierung von optisch auswertbaren Informationen in
der ersten diffraktiven Struktur besteht darin, die erste diffraktive
Struktur aus mehreren parallel nebeneinander angeordneten Teilstrukturen
zu bilden, die jeweils einen Teil der in dem ersten Sicherheitsmerkmal
codierten Informationen codieren. Hierdurch verringert sich der
Berechnungsaufwand für
die Codierung dieser Informationen.
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Eine
weitere Erhöhung
der Fälschungssicherheit
ist dadurch erzielbar, dass mittels der optischen Sensoranordnung
neben der in der ersten diffraktiven Struktur codierten Informationen
auch in einer zweiten diffraktiven Struktur codierte Informationen
maschinell ausgewertet und mit den in der ersten diffraktiven Struktur codierten
Informationen korreliert werden. Hierdurch ist eine maschinelle
gegenseitige Überprüfung des
ersten Sicherheitsmerkmals und des von der zweiten diffraktiven
Struktur erzeugten zweiten Sicherheitsmerkmals möglich.
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Im
folgenden wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
oder Zuhilfenahme der beiliegenden Zeichnungen beispielhaft erläutert:
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1 zeigt eine schematische
Darstellung eines Sicherheitsdokuments, das mit einem erfindungsgemäßen optischen
Sicherungselement versehen ist.
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2 zeigt eine weitere schematische
Darstellung des Sicherheitsdokuments nach 1.
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3 zeigt einen Schnitt durch
ein erfindungsgemässes
optisches Sicherungselement gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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4 zeigt einen Schnitt durch
ein erfindungsgemässes
optisches Sicherungselement gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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5 zeigt einen Schnitt durch
ein erfindungsgemässes
optisches Sicherungselement gemäß einem weiteren
Ausführungsbeispiel
der Erfindung.
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6a zeigt eine funktionelle
Darstellung einer Vorrichtung zum Verifizieren eines erfindungsgemäßen optischen
Sicherungselements.
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6b zeigt eine funktionelle
Darstellung einer weiteren Vorrichtung zur Verifizierung eines erfindungsgemäßen optischen
Sicherungselements.
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7 zeigt eine schematische
Darstellung eines Bereiches eines erfindungsgemäßen optischen Sicherungselements.
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8 zeigt eine schematische
Darstellung der Anordnung von Photosensoren für die Vorrichtungen nach 6a und 6b.
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9a bis 9c zeigen schematische Darstellungen
von diffraktiven Strukturen, die für ein erfindungsgemässes optisches
Sicherungselement verwendbar sind.
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Die
Figuren 1 und 2 zeigen ein Sicherheitsdokument,
das aus einem Trägerelement 1 und einem
optischen Sicherungselement 2 besteht. 1 zeigt einen schematischen, nicht maßstabsgetreuen Schnitt
durch dieses Sicherheitsdokument und 2 zeigt
eine Draufsicht dieses Sicherungsdokuments.
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Bei
dem Sicherungsdokument 1 handelt es sich beispielsweise
um eine Banknote, eine Kreditkarte, eine Geldkarte, einen Ausweis,
ein Ticket oder ein Softwarezertifikat.
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Das
Trägerelement 1 weist
eine Dekorschicht 11 und eine Trägerschicht 12 auf.
Bei der Trägerschicht 12 handelt
es sich beispielsweise um Papier oder ein flexibles Kunststoffmaterial.
Die Dekorschicht 11 besteht in diesem Ausführungsbeispiel
der Erfindung aus einer dünnen,
mittels eines Druckverfahrens auf die Trägerschicht 12 aufgebrachten
Farbschicht. Es ist jedoch auch möglich, dass die Dekorschicht 11 komplexer
aufgebaut ist und beispielsweise beugungsoptische diffraktive Strukturen
oder Interferenzschichten aufweist, die durch das transparente optische
Sicherungselement 2 für
den Betrachter erkennbar sind. Natürlich könnte auf die Dekorschicht 11 auch
verzichtet werden.
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Das
optische Sicherungselement 2 ist wie in 2 dargestellt auf der Oberfläche des
Trägerelements 1 plaziert.
Natürlich
kann das optische Sicherungselement 2 eine andere als die
in 2 dargestellte äußere Formgebung
besitzen oder an einer anderen Stelle der Oberfläche des Trägerelements 1 plaziert
sein. So kann das optische Sicherungselement 2 beispielsweise
die Form eines Streifens oder eines Siegels besitzen.
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Der
Aufbau und die Herstellung des optischen Sicherungselements 2 werden
im Folgenden beispielhaft anhand von 1 erläutert.
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Das
optische Sicherungselement 2 stellt einen Teil einer Übertragungslage
einer Transferfolie, beispielsweise einer Heißprägefolie oder Laminierfolie
dar, der auf das Trägerelement 1 appliziert
ist. Eine derartige Transferfolie weist üblicherweise eine Trägerschicht,
die beispielsweise von einer Polyesterfolie einer Dicke von 12 bis
50 μm gebildet
wird, auf, auf der die Schichten der Übertragungslage während des
Fertigungsprozesses aufeinanderfolgend aufgebracht werden.
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Nach
dem Aufbringen der Übertragungslage
auf dem Trägerelement 1,
beispielsweise mittels Heißprägung, wird
die Trägerschicht
der Transferfolie von dem applizierten Teil der Übertragungsfolie abgelöst, der dann
auf dem Trägerelement 1 verbleibt.
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Das
optische Sicherungselement 2 weist vier Schichten 21, 22, 23 und 24 auf.
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Die
Schicht 21 ist eine Ablöse-
oder Schutzlackschicht, die vorzugsweise eine Dicke von etwa 0,3
bis 1,2 μm
besitzt. Auf diese Schicht könnte
auch verzichtet werden.
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Die
Schichten 22 und 23 sind Schichten aus transparenten
Kunststoffmaterialien, die einen leicht unterschiedlichen Brechungsindex
besitzen. Der Unterschied der optischen Brechungszahlen zwischen
den für die
Schicht 22 und die Schicht 23 verwendeten Materialien
liegt hierbei in dem Bereich von 0,1 bis 0,2.
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Zwischen
den Schichten 22 und 23 ist eine diffraktive Struktur 25 abgeformt.
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Zumindest
eine der Schichten 22 oder 23 stellt eine Replizierschicht
dar, in die mittels eines Prägewerkzeugs
die diffraktive Struktur 25 eingeprägt ist. Die Replizierschicht
besteht hierbei vorzugsweise aus einem transparenten, thermoplastischen
Kunststoffmaterial. Weiter ist es auch möglich, einen transparenten, vernetzten
Lack zu verwenden, der zum Zeitpunkt der Einprägung der diffraktiven Struktur 25 noch
nicht völlig ausgehärtet ist.
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Wesentlich
ist hierbei, dass die Schichten 22 und 23 zumindest
hinsichtlich ihrer Grundsubstanzen aneinander angepaßt sind.
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So
können
für die
Schichten 22 und 23 beispielsweise die im folgenden
beschriebenen Schichten verwendet werden:
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Die
Schicht
22 besitzt eine Dicke von 0,3 bis 1,2 μm und kann
wie folgt zusammengesetzt sein:
Komponente | Gewichtsteile |
hochmolekulares
PMMA-Harz | 2.000 |
Silikonalkyd ölfrei | 300 |
nichtionisches
Netzmittel | 50 |
Methylethylketon | 750 |
niedrigviskose
Nitrocellulose | 12.000 |
Toluol | 2.000 |
Diacetonalkohol | 2.500 |
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Die
Schicht 22 wird auf die Ablöse- und Schutzlackschicht 21 mit
einer Linienraster-Tiefdruckfarbwalze aufgebracht, und zwar mit
einem Auftragegewicht von 2,2 g/m2 vor Trocknung.
Die Trocknung erfolgt im Trockenkanal bei einer Temperatur von 100
bis 120 °C.
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In
die Schicht 22 wird sodann bei etwa 130 °C mittels
einer beispielsweise aus Nickel bestehenden Matrize die diffraktive
Struktur 25 eingeprägt.
Zum Einprägen
der diffraktiven Struktur 25 wird die Matrize vorzugsweise
elektrisch aufgeheizt. Vor dem Abheben der Matrize von der Schicht 22 nach
Prägung
kann die Matrize wieder abgekühlt
werden. Nach Einprägung
der diffraktiven Struktur 25 erhärtet der Replizierlack der Schicht 22 durch
Vernetzung oder in sonstiger Weise.
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Auf
die Schicht 22 wird sodann die Schicht 23 in einer
Schichtstärke
von 0,5 bis 2 μm
aufgebracht. Hierbei ist es auch möglich, dass die Schicht 23 die
Täler der
diffraktiven Struktur 25 nicht vollständig ausfüllt, sondern lediglich die
Oberfläche
der Schicht 22 in dem Bereich der diffraktiven Struktur 25 dem
Relief der diffraktiven Struktur 25 folgend in einer Dicke
von 0,1 bis 2 μm
bedeckt.
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Die
Schicht 23 besteht ebenfalls vorzugsweise aus einem hochmolekularen
PMMA-Harz mit einer Glasübertragungs-Temperatur
Tg = 100° C,
dessen Brechungszahl sich im Bereich von 0,1 bis 0,2 von der Brechungszahl
der Schicht 23 unterscheidet.
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Weiterhin
ist es auch möglich,
daß die
Schicht 23 aus einer Magnesiumfluorid-Schicht besteht, die auf die Schicht 22 aufgedampft
wird, wodurch ebenfalls ein Brechungszahl-Unterschied von 0,1 bis
0,2 zwischen den Schichten 22 und 23 erzielt wird.
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Weiter
ist es möglich,
für die
Schicht 22 einen hoch brechenden, vorzugsweise UV-vernetzbaren
Replizierlack, beispielsweise den Lack „OptiNDEX® B38" von Brewer Science,
zu verwenden und als Schicht 23 eine Klebeschicht mit einem
entsprechend eingestellten, sich von dem Brechungsindex der Schicht 22 im
Bereich von 0,1 bis 0,2 unterscheidenden Kleber aufzubringen. Bei
diesem Ausführungsbeispiel
wird die diffraktive Struktur 35 mittels eines UV-Replizierverfahrens
in die Oberfläche 22 abgeformt.
Weiter kann hier auch auf das Aufbringen der zusätzlichen Klebeschicht 24 verzichtet
werden.
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Weiter
ist es auch möglich,
durch Zusatz von Pigmenten, beispielsweise der „MIKROLITH-K"-Produktreihe von
CIBA, zu einem Trägerharz
eine Replizierlackschicht mit hoch brechenden Eigenschaften, beispielsweise
im Bereich von 1,7 bis 1,8, herzustellen und diese Schicht mit einer
Klebeschicht zu kombinieren, die einen entsprechenden Brechungszahl-Unterschied
von 0,1 bis 0,2 aufweist. Als Trägerharz
kann hier beispielsweise ein PVC-Copolymer mit folgenden Eigenschaften
gewählt
werden:
- Vinylchlorid: 85 %;
- Vinylacetat: 15 %;
- Glasübertragungs-Temperatur:
Tg = 70 °C.
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Die
Schicht 24 ist eine Klebeschicht, die das optische Sicherungselement 2 mit
der Oberfläche
des Trägerelements 1 verbindet.
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Die
diffraktive Struktur 25 ist in einem Flächenbereich des optischen Sicherungselementes 2 abgeformt,
indem zwischen den Schichten 22 und 23 ein Brechungszahl-Unterschied
in dem Bereich von 0,1 bis 0,2 besteht. Die diffraktive Struktur 25 wirkt
hierbei als erstes Sicherheitsmerkmal und hat eine Reliefstruktur, in
der mittels einer optischen Sensoranordnung maschinell auswertbare
Informationen codiert sind. Für
die diffraktive Struktur 25 verwendbare Reliefstrukturen
werden an späterer
Stelle anhand der 7 bis 9c eingehend erläutert.
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Die
Figuren 3 bis 5 zeigen mehrere weitere
Ausführungsbeispiele
eines Mehrschichtkörpers, der
Verwendung als erfindungsgemäßes optisches
Sicherungsmerkmal finden kann.
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3 zeigt ein Ausführungsbeispiel
eines optischen Sicherungselements, bei dem ein für das menschliche
Auge nicht sichtbares und lediglich mittels einer optischen Sensoranordnung
auswertbares Sicherheitsmerkmal von einem für das menschliche Auge erkennbaren
optischen Sicherheitsmerkmal überlagert ist.
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Das
optische Sicherungselement 3 weist mehrere Schichten 31, 32, 33, 35 und 36 auf.
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Bei
den Schichten 31 und 32 handelt es sich um transparente
Schichten, deren Brechungszahl-Unterschied in dem Bereich von 0,1
bis 0,2 liegt. Für
diese Schichten können
die in Bezug auf die Schichten 22 und 23 in dem
Ausführungsbeispiel
nach 1 beschriebenen
Materialien verwendet werden.
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Die
Schicht 32 wird nicht vollflächig von der Schicht 31 bedeckt.
Wie in 3 erkennbar,
grenzt innerhalb einem ersten Bereich 39a des optischen
Sicherungselements 3 die Schicht 32 unmittelbar
an die Schicht 31 und in einem zweiten Bereich 39b des
optischen Sicherungselements 3 unmittelbar an die Schicht 33.
In dem Bereich 39a ist in der Grenzfläche zwischen der Schicht 31 und
der Schicht 32 eine erste diffraktive Struktur 37 abgeformt
und in dem Bereich 39b in der Grenzfläche zwischen der Schicht 32 und
der Schicht 33 eine zweite diffraktive Struktur 38 abgeformt.
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Die
diffraktive Struktur 37 ist wie die diffraktive Struktur 35 nach 1 ausgeformt und stellt
im Bereich 39a des optischen Sicherungselements 3 ein
erstes Sicherheitsmerkmal bereit, das mittels einer optischen Sensoranordnung
erfaßbar,
jedoch nicht vom menschlichen Auge erkennbar ist.
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Die
Schicht 33 besteht aus einem transparenten Kunststoffmaterial,
wobei der Brechungszahl-Unterschied zwischen den Schichten 33 und 32 größer als
0,8 und damit für
das menschliche Auge erkennbar ist. Zwischen den Schichten 33 und 32 ist
eine diffraktive Struktur 38 abgeformt, die für das menschliche
Auge erkennbare optische Effekte, beispielsweise ein Hologramm,
eine Kinoform, einen Mikrolinseneffekt oder einen isotropen oder
anisotropen Streuungseffekt bereit stellt. Damit wird in dem Bereich 39b von
der diffraktiven Struktur 38 ein zweites Sicherheitsmerkmal
bereit gestellt, das für
das menschliche Auge erkennbar ist.
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Die
Schicht 35 ist eine Reflexionsschicht, die musterförmig auf
die Schicht 32 aufgebracht ist. Wie in 3 beispielhaft gezeigt, ist in einem
Teilbereich des Bereiches 39a die Schicht 35 nicht
aufgebracht, so dass die unterhalb der Schicht 35 liegenden
Schichten oder unterhalb des optischen Sicherungselements 3 angebrachte
Dekorlagen partiell sichtbar werden.
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Die
Schicht 35 besteht aus einer dünnen, im Vakuum auf die Schicht 32 aufgedampften
Metallschicht. Die Schicht 35 kann beispielsweise aus Aluminium,
Chrom, Kupfer, Zinn, Silber oder Gold bzw. Legierungen hieraus bestehen.
Sie hat im Normalfall eine Stärke
von 0,01 μm
bis 0,04 μm.
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Anstelle
der Metallschicht wäre
es allerdings auch denkbar, als reflektierende Schicht Dielektrika
mit einem Brechungsindex von wenigstens 2 zu verwenden.
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Als
Dielektrikum können
beispielsweise folgende Materialien verwendet werden:
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Chemische
Elemente, wie z. B. Ge, In oder Oxide, wie z. B. SiO, Ta2O5, TiO2,
Ti2O3, SiO2, oder Salze, wie z. B. MgF2,
ZnS.
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Die
Schicht 36 ist eine Klebeschicht, die beispielsweise aus
einem thermisch aktivierbaren Kleber besteht.
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Weiter
ist es auch möglich,
dass zwischen der Schicht 35 und der Schicht 36 weitere
Schichten vorgesehen sind. So ist es möglich, zwischen der Schicht 35 und
der Schicht 36 eine Haftvermittlungsschicht aufzubringen,
die beispielsweise eine Stärke
von 0,2 bis 0,7 μm
besitzt.
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Die
Haftvermittlungsschicht kann beispielsweise wie folgt zusammengesetzt
sein:
Komponente | Gewichtsteile |
hochmolekulares
PMMA-Harz | 1.200 |
Methylethylketon | 3.400 |
Toluol | 1.000 |
Mattierungsmittel | 100 |
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Weiter
ist es auch möglich,
zwischen der Schicht 35 und der Schicht 36 ein
oder mehrere Dekorschichten einzufügen, bei denen es sich beispielsweise
um farbige, musterförmig
oder bildhaft ausgestaltete Farbschichten handeln kann, die durch
die von der partiellen Reflexionsschicht 35 nicht abgedeckte
Bereiche des optischen Sicherungselements 3 sichtbar sind.
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Durch
die Reflexionsschicht 35 und eventuell unter der Reflexionsschicht 35 angeordnete
Dekorschichten wird ein drittes, für das menschliche Auge sichtbares
Sicherheitsmerkmal generiert.
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Damit
wird in dem Bereich 39a das erste, für das menschliche Auge nicht
erkennbare Sicherheitsmerkmal von dem dritten, für das menschliche Auge sichtbaren
Sicherheitsmerkmal überlagert.
In dem Bereich 39b findet eine Überlagerung von zwei für das menschliche
Auge sichtbaren optischen Sicherheitsmerkmalen statt.
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Hierbei
ist es besonders vorteilhaft, eine Vielzahl von Bereichen 39a und 39b vorzusehen,
die jeweils eine Größe besitzen,
die für
das menschliche Auge im normalen Betrachtungsabstand nicht auflösbar ist,
so daß das Nichtvorhandensein
des zweiten Sicherheitsmerkmals in den Bereichen 39a für das menschliche Auge
nicht erkennbar ist.
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Abwandlungen
dieses Grundprinzips des Ausführungsbeispiels
nach 3 sind möglich. So
ist es beispielsweise möglich,
die Schicht 31 vollflächig
auszuführen
und die Schicht 32 aus sich partiell abwechselnden Bereichen
mit unterschiedlichen Materialien auszuformen, die gegenüber der
Schicht 31 bereichsweise einen Brechungszahl-Unterschied
von 0,1 bis 0,2 und einen Brechungszahl-Unterschied von über 0,8
besitzen. Weiter ist es hier auch möglich, die Schicht 32 nur
in den Bereichen 39a in einem Material aufzubringen, das
gegenüber
dem Material der Schicht 31 einen Brechungszahl-Unterschied
von 0,1 bis 0,2 besitzt. In den Bereichen 39b wird dann
die Reflexionsschicht 35 direkt auf die Schicht 31 aufgebracht,
so dass in diesen Bereichen die diffraktive Struktur 38 in
einer reflektierenden Grenzschicht abgeformt ist.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem ein für
das menschliche Auge nicht erkennbares Sicherheitsmerkmal von einem
für das
menschliche Auge erkennbaren optischen Sicherheitsmerkmal überlagert
ist.
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4 weist vier Schichten 41, 42, 43 und 44 auf.
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Die
Schichten 41 und 42 sind wie die Schichten 22 und 23 nach 1 ausgestaltet. In der Grenzfläche zwischen
diesen Schichten, die einen Brechungszahl-Unterschied im Bereich
von 0,1 bis 0,2 besitzen, ist eine diffraktive Struktur 45 abgeformt.
Bezüglich
der Ausgestaltung der diffraktiven Struktur 45 wird auf
die Ausführungen
zu der diffraktiven Struktur 25 nach 1 verwiesen.
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Die
Schicht 43 ist eine Reflexionsschicht, die bereichsweise
auf die Schicht 42 aufgebracht ist. Die Reflexionsschicht 43 kann
wie die Schicht 35 nach 3 ausgestaltet
sein.
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In
die Grenzfläche
zwischen den Schichten 42 und 43 sind diffraktive
Strukturen 46 abgeformt, die ein zweites, für das menschliche
Auge erkennbares optisches Sicherheitsmerkmal generieren. Beispielsweise handelt
es sich bei den diffraktiven Strukturen 46 um beugungsoptische
Strukturen, die Hologramme oder Kinoforms erzeugen. Es kann sich
hier aber auch um Makrostrukturen, beispielsweise um Mikrolinsen
oder Sägezahnstrukturen
handeln. Weiter ist es auch möglich,
dass die Schicht 43 vollflächig ausgeformt ist.
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Die
Schicht 44 ist eine Klebeschicht. Weiter ist es hier natürlich auch
möglich,
dass zwischen den Schichten 43 und 44 noch weitere
Schichten, beispielsweise Haftvermittlerschichten oder weitere Dekorschichten
angeordnet sind. Auch ist es möglich,
auf die Schicht 43 zu verzichten und damit durch die diffraktiven
Strukturen 46 ein transmissives optisches Sicherheitsmerkmal
zu generieren.
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In
den Bereichen 49a wird demnach das von der diffraktiven
Struktur 45 generierte optische Sicherheitsmerkmal von
dem von der diffraktiven Struktur 43 generierten optischen
Sicherheitsmerkmal überlagert. Für das menschliche
Auge ist hierbei nur das zweite Sicherheitsmerkmal erkennbar. In
dem Bereich 49b findet keine Überlagerung statt, so dass
in diesem Bereich für
das menschliche Auge kein Sicherheitsmerkmal erkennbar ist.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen optischen
Sicherungselements, bei dem ein für das menschliche Auge nicht
erkennbares Sicherheitsmerkmal von einem für das menschliche Auge erkennbaren
Sicherheitsmerkmal überlagert
ist.
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5 zeigt ein optisches Sicherungselement 5,
das mehrere Schichten 51, 52, 53, 54, 55 und 56 aufweist.
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Die
Schichten 51 und 52 sind wie die Schichten 22 und 23 nach 1 ausgestaltet. In der Grenzfläche zwischen
den Schichten 51 und 52, zwischen denen ein Brechungszahl-Unterschied
im Bereich von 0,1 bis 0,2 besteht, ist eine diffraktive Struktur 57 ausgeformt.
In Bezug auf die Ausgestaltung der diffraktiven Struktur 57 wird
auf die Ausführung
zu der diffraktiven Struktur 25 nach 1 verwiesen. Die Schichten 53, 54 und 55 bilden
ein Interferenzschichtsystem, das als Sicherheitsmerkmal einen für das menschliche
Auge erkennbaren blickwinkelabhängigen
Farbverschiebungseftekt generiert. Wie in 5 angedeutet, ist das Dünnfilmschichtsystem
hierbei partiell und musterförmig
ausgeformt. Es ist natürlich
auch möglich,
dass Dünnfilmschichtsystem
vollflächig
auf die Schicht 52 aufzubringen.
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Die
Schicht 53 ist eine Absorptionsschicht (vorzugsweise mit
30 bis 65 % Transmission). Sie kann beispielsweise aus einem der
folgenden Materialien oder aus einer Legierung der folgenden Materialien
bestehen: Chrom, Nickel, Palladium, Titan, Kobalt, Eisen, Wolfram,
Eisenoxid oder Kohlenstoff.
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Die
Schicht 54 ist eine transparente Distanzschicht und wirkt
als farbwechselerzeugende Schicht (λ/4 oder λ/2). Die Schicht 55 ist
eine optische Trennschicht (Ausbildung eines transmissiven Elements)
oder eine Reflektierungsschicht (Ausbildung eines reflektierenden
Elements). Die Dicke der Distanzschicht ist hierbei so gewählt, dass
bei Ausbildung eines reflektiven Elements die λ/4 Bedingung und bei Ausbildung
eines transmissiven Elements die λ/2
Bedingung erfüllt
ist, wobei λ vorzugsweise
im Bereich des für
einen menschlichen Betrachter sichtbaren Lichtes liegt.
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Als
optische Trennschicht kommen insbesondere Materialien wie Oxide,
Sulfide oder Chalkogenide in Frage. Entscheidend für die Wahl
der Materialien ist, dass gegenüber
den in der Abstandsschicht verwendeten Materialien ein Unterschied
im Brechungsindex besteht. Je nach den für die Distanzschicht verwendeten
Materialien wird so ein HRI-Material oder ein LRI-Material (HRI
= High Refraction Index; LRI = Low Refraction Index) eingesetzt.
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Weiter
ist es auch möglich,
eine Dünnfilmschichtfolge,
die blickwinkelabhängige
Farbverschiebungen mittels Interferenz erzeugt, aus einer Abfolge
von hoch- und niedrigbrechenden
Schichten aufzubauen. Bei einem derartigen Schichtaufbau kann auf
die Verwendung einer Absorptionsschicht verzichtet werden. Die hoch- und
niedrigbrechenden Schichten einer solchen Dünnfilmschichtfolge bilden jeweils
eine optisch wirksame Distanzschicht, die die oben beschriebenen
Bedingungen einzuhalten hat. Je höher die Anzahl der Schichten gewählt wird,
um so schärfer
lässt sich
die Wellenlänge
des Farbwechseleffekts einstellen. Besonders vorteilhaft ist es
hierbei, eine derartige Dünnfilmschichtfolge
aus zwei bis zehn Schichten (geradzahlige Variante) oder drei bis
neun Schichten (ungeradzahlige Variante) aufzubauen.
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Beispiele üblicher
Schichten einer solchen Dünnfilmschichtfolge
und Beispiele von Materialien, die für die Schichten einer solchen
Dünnfilmschichtfolge prinzipiell
verwendbar sind, werden beispielsweise in WO 01/03945 Seite 5, Zeilen 30 bis
Seite 8, Zeile 5 offenbart.
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In
den Bereichen 59a des optischen Sicherungselements 5 wird
demnach das von der diffraktiven Struktur 57 generierte,
für das
menschliche Auge nicht sichtbare Sicherheitsmerkmal von einem zweiten,
von dem Dünnfilmschichtsystem
generierten und für
das menschliche Auge sichtbaren Sicherheitsmerkmal überlagert.
In den Bereichen 59b des optischen Sicherungselements 5 findet
keine derartige Überlagerung
statt.
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Es
ist natürlich
möglich,
die in den Ausführungsbeispielen
zu den 3 bis 5 geschilderten Varianten der Überlagerung
von Sicherheitsmerkmalen miteinander zu kombinieren und beispielsweise
in der Grenzfläche
zwischen den Schichten 52 und 53 des optischen
Sicherungselements nach 5 die
diffraktiven Strukturen 46 nach 4 abzuformen.
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6a und 6b zeigen Lesegeräte zur Auswertung des von den
diffraktiven Strukturen 25, 37, 45 und 57 generierten
optischen Sicherheitsmerkmals.
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Die
Figuren 6a und 6c zeigen optische Sensoren 63,
eine Lichtquelle 65, einen Spiegel 64, Elemente
einer Transporteinrichtung 66, eine Steuereinrichtung 67 und
ein Sicherheitsdokument, das von einem Trägerelement 61 und
einem optischen Sicherungselement 62 gebildet wird.
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Die
Lichtquelle 65 besteht beispielsweise aus einer Laserdiode.
Der Spiegel 64 reflektiert den von der Lichtquelle 65 erzeugten
Lichtstrahl 651, so dass der Lichtstrahl 651 senkrecht
auf das optische Sicherungselement 62 fällt. Nicht dargestellt sind
optische Abbildungselemente wie Blenden oder Objektivsysteme, die einer
optimalen Strahlführung
des Lichtstrahls 651 dienen.
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Der
Lichtstrahl 651 wird durch die in der Grenzfläche zwischen
zwei transparenten Schichten mit einem Brechungszahl-Unterschied
von 0,1 bis 0,2 abgeformten diffraktiven Struktur in sehr geringem
Umfang in ein oder mehrere durch die diffraktive Struktur bestimmte
Richtungen gebeugt oder reflektiert. Die optischen Sensoren 63 sind
derartig angeordnet, dass sie Teilstrahlen detektieren können, die
in diese vordefinierten Richtungen gebeugt oder reflektiert werden.
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Hierbei
ist es vorteilhaft, dass die diffraktiven Strukturen eine Beugung
oder Reflexion des einfallenden Lichtstrahls 651 in ein
oder mehrere Richtungen bewirken, die um mindestens 30° von der
durch die Flächennormale
des optischen Sicherungselements 62 definierten Achse des
Spiegelreflexes abweichen. Ist das optische Sicherungselement 62 derart
ausgestaltet, dass das für
das menschliche Auge nicht erkennbare Sicherheitsmerkmal von einem
durch das menschliche Auge erkennbaren Sicherheitsmerkmal überlagert
ist, so sind die Beugungsrichtungen oder Reflexionsrichtungen und
damit die Anordnung der optischen Sensoren 63 bevorzugt
so zu gestalten, dass eine Abweichung von mindestens 10° von der
Reflexion- bzw. Beugungsrichtungen dieser optischen Sicherheitsmerkmale
besteht.
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8 zeigt beispielhaft eine
mögliche
Anordnung der Photosensoren 63. So zeigt 8 eine mögliche Anordnung von zwölf Photodetektoren 6.1 bis 6.12 in
einer zum Lichtstrahl 651 senkrechten Ebene, wobei jeder
der Photodetektoren 6.1 bis 6.12 einer begrenzten
Teilfläche
dieser Ebene zugeordnet ist und somit einen vorbestimmten Raumwinkel
abdeckt. Vier Photodetektoren 6.1 bis 6.4 sind
auf einem inneren Kreisring, acht Photodetektoren 6.5 bis 6.12 sind
auf einem äußeren Kreisring
angeordnet. Wie weiter in 8 angedeutet,
ist innerhalb der Kreislänge
ein Loch 72 vorgesehen, durch welches der Lichtstrahl 651 auf
das optische Sicherungselement 62 fällt.
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Jedem
der vordefinierten Ausfallsrichtungen, denen jeweils einer der Photodetektoren 6.1 bis 6.12 zugeordnet
ist, ist ein Bit einer Bitfolge zugeordnet. Weiter ist es auch möglich, dass
die Intensität
der gebeugten bzw. reflektierten Lichtstrahlen von jedem der Photodetektoren 6.1 bis 6.12 erfaßt wird
und bestimmte Intensitätsbereiche
Bitfolgen zugeordnet sind. Hierdurch lässt sich die Informationsdichte
der in die diffraktive Struktur codierten optisch lesbaren Informationen
weiter erhöhen.
Werden beispielsweise vier Intensitätsbereiche unterschieden, so
kann mit den zwölf
Photodetektoren 6.1 bis 6.12 eine 24-stellige
binäre
Zahl detektiert werden.
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Weiter
ist es auch möglich,
dass das optische Sicherungselement 62 eine Vielzahl von
nebeneinander angeordneten Bereichen mit diffraktiven Strukturen
aufweist, in die jeweils maschinell auswertbare Informationen in
der oben beschrieben Art codiert sind. Die in diesen Bereichen codierten
Informationen werden nacheinander durch eine Relativbewegung des
optischen Sicherungselements 62 zu dem Lichtstrahl 651 von
der optischen Sensoranordnung ausgelesen.
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Die
von den Photodetektoren 63 erfaßten Werte werden der Steuereinrichtung 67 zugeführt. Die
Steuereinrichtung 67 berechnet aus den ihr zugefügten Daten
(Position des optischen Sicherungselements 62, Intensität des von
dem jeweiligen Photodetektor erfaßten Teillichtstrahls, Lichtimpuls
durch die Lichtquelle 65 abgegeben) die in dem jeweiligen
Bereich optisch codierten Informationen. Durch Überprüfung dieser Information, beispielsweise
durch Vergleich mit vorgespeicherten Daten durch Verwendung dieser
Information als asynchronen Schlüssel
oder durch Vergleich dieser Informationen mit anderen auf dem Sicherheitsdokument
gespeicherten Daten verifiziert die Steuereinrichtung 67 nun
das optische Sicherungselement 62.
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Das
optische Sicherungselement 62 wird hierbei derart ausgewertet,
dass die von der Grenzfläche zwischen
zwei transparenten Schichten mit einem Brechungszahl-Unterschied
von 0,1 bis 0,2 reflektierten oder in den Raum über das optische Sicherungselement 62 gebeugten
Teillichtstrahlen erfaßt
werden. Die Anordnung nach 6b zeigt
hier im Gegensatz hierzu eine Anordnung, in der das Trägerelement 68 im
Bereich des optischen Sicherungselements 69 einen transparenten
Bereich aufweist, so dass die durch diese Grenzfläche gebrochenen
oder in Strahlrichtung gebeugten Lichtstrahlen durch die Photodetektoren 63 erfaßbar sind.
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Anhand
der Figuren 7, 9a, 9b und 9c wird
nun die detaillierte Ausgestaltung der diffraktiven Strukturen 25, 37, 45 und 57 erläutert.
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7 zeigt eine schematische
Darstellung eines Flächenbereichs 7 des
optischen Sicherungselements 62 mit zwei diffraktiven Strukturen 72.
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Die
diffraktive Struktur 72 wird von einer beugungsoptisch
wirksamen diffraktiven Mikrostruktur mit einer Spatialfrequenz von über 300
Linien pro mm gebildet, die einen in einer definierten Einfallsrichtung
einfallenden Lichtstrahl in mehrere definierte Ausfallsrichtungen
beugt. Die diffraktive Struktur 72 setzt sich hierbei aus
einer Vielzahl von kleinen Teilstrukturen zusammen, die sich jeweils
in ihrem Azimutwinkel unterscheiden und demnach Licht in unterschiedliche
Richtungen beugen. Die einzelnen Teilstrukturen können, wie
es in 9a angedeutet
ist, als symmetrische oder asymmetrische Mikrostrukturen ausgebildet
sein. So sind in 9a drei
Teilstrukturen 73–75 gezeigt,
von denen die Teilstruktur 73 symmetrische Beugungserscheinungen und
die Teilstrukturen 74 und 75 asymmetrische Beugungserscheinungen
generieren. Variierbare Parameter jeder der Teilstrukturen sind
demnach die Reliefform, der Azimutwinkel und die Spatialfrequenz.
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Die
von der diffraktiven Struktur 72 erzeugten Beugungserscheinungen
ergeben sich durch die Überlagerung
der von den einzelnen Teilstrukturen generierten Beugungseffekte.
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9b verdeutlicht nun die
Verwendung einer binären
Meßstruktur
zur Codierung von maschinell auswertbaren Informationen.
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9b zeigt drei Schichten 81, 82 und 83.
Die Schichten 81 und 82 sind wie die Schichten 22 und 23 nach 1 ausgeformt. In die Grenzfläche zwischen
den Schichten 81 und 82, die einen Brechungszahl-Unterschied
in dem Bereich von 0,1 bis 0,2 besitzen, ist eine binäre Meßstruktur 84 abgeformt.
Die Schicht 63 ist eine Klebeschicht.
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Die
binäre
Meßstruktur 84 besteht
aus der Überlagerung
von zwei oder mehr Rechteckfunktionen, deren Periode in dem Bereich
von 250 nm bis 5.000 nm liegt. Diese Rechteckfunktionen sind, wie
in 9b gezeigt, derart
gegeneinander phasenverschoben, dass sich Hochebenen und Täler der
Rechteckfunktionen abwechseln. Die optisch wirksame Profilhöhe der Rechteckfunktionen
liegt in einem Bereich von 25 nm bis 5.000 nm. Die Breite der Täler liegt
damit in einem Bereich, der zumindest teilweise unterhalb der Wellenlänge des einfallenden
Lichtes liegt, wodurch sich die durch diese Reliefstruktur erzeugten
optischen Effekte nicht mehr aufgrund einer skalaren optischen Betrachtungsweise
bestimmen lassen. Durch derartige symmetrische Reliefstrukturen
sind asymmetrische Beugungseffekte sowie lichtpolarisierende Effekte
erzielbar. Damit wird das Licht durch derartige Strukturen in ein
oder mehrere vorbestimmte Richtungen gebeugt und unter Umständen polarisiert.
Dies ist mittels einer optischen Sensoranordnung wie vorgehend anhand
der 6a und 6b erläutert, detektiert und auswertbar.
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Natürlich ist
es auch möglich,
die in 9b gezeigten
Reliefstrukturen wie anhand der 7 und 9a erläutert als Teilstrukturen einer
diffraktiven Struktur zu verwenden.
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9c verdeutlicht die Verwendung
von Makrostrukturen für
die diffraktiven Strukturen 25, 37, 45 und 57.
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9c zeigt drei Schichten 91, 92 und 93.
Die Schichten 91 und 92 sind wie die Schichten 22 und 23 nach 1 ausgestaltet. In die Grenzfläche zwischen
den Schichten 91 und 92, die einen Brechungszahl-Unterschied
von 0,1 bis 0,2 aufweisen, ist eine Makrostruktur 85 mit
einer Spatialfrequenz von unter 300 Linien pro mm und einer Strukturtiefe
von unter 100 μm
abgeformt, die in einer definierten Einfallsrichtung einfallendes
Licht in ein oder mehrere Ausfallsrichtungen reflektiert. Die Schicht 93 ist
eine Klebeschicht.
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Wie
in 9c gezeigt, weist
die diffraktive Struktur 85 in verschiedene Richtungen
geneigte Sägezahnstrukturen
auf. Durch diese Sägezahnstrukturen
wird einfallendes Licht entsprechend der Neigung der Sägezähne abweichend
von dem durch die Flächennormale
des optischen Sicherungselements definierten Reflexionswinkel reflektiert.
Durch die Einstellung der Neigung und Ausrichtung dieser Sägezähne kann
demnach das Licht in ein oder mehrere vordefinierte Ausfallsrichtungen
reflektiert werden. Die Intensität
des reflektierten Lichtstrahls ist weiter durch den Flächenanteil
der jeweiligen Sägezahnstrukturen
definierbar.
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Weiter
ist es natürlich
auch möglich,
die anhand von 9c verdeutlichten
diffraktiven Strukturen in der anhand von 7 und 9a verdeutlichten
Weise als Teilstrukturen einer übergeordneten
diffraktiven Struktur zu verwenden.