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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Bürste mit den oberbegrifflichen
Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
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Für sich bekannte
Bürsten
bestehen aus einem Körper
und einem Besatz, der am Körper
befestigt ist. Der Körper
besteht üblicherweise
aus Holz oder wird aus einem Kunststoff gegossen. Bekannt sind auch
Körper,
welche aus Metall gefertigt sind. Der Besatz besteht üblicherweise
aus Naturborsten, Tierhaaren, Kunststoffborsten oder Metallborsten, wobei
diese mit einem Schleifmittel beschichtet sein können.
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Übliche Bürsten sind
beispielsweise Kopfbürsten,
welche insbesondere als Polier- bzw. Entgratwerkzeuge zum Bearbeiten
von Hohlkörpern
verwendet werden. Außerdem
bekannt sind Tellerbürsten,
welche überwiegend
zum Bearbeiten flacher Teile verwendet werden. Neben Bürsten, welche
den Besatz an einer Seitenfläche
aufweisen, gibt es auch Bürsten,
welche den Besatz an einer Umfangswandung aufweisen, wobei solche
Bürsten üblicherweise über eine
Achse mittels eines Antriebs in Rotation versetzbar sind.
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Der
Körper
bzw. das eigentliche Kernmaterial wird aus Holz gefertigt, aus einem
Kunststoff gegossen bzw. gespritzt oder aus einem Halbzeug spanabhebend
hergestellt. Bei Tellerbürsten
besteht die Kerngeometrie üblicherweise
aus einer flachen Scheibe. Bei Kopfbürsten weist das Kernmaterial eine
zylindrische Form auf oder auch die Form einer Halbkugel.
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Der
Besatz bzw. das Besatzmaterial wird in dem Körper bzw. in dessen Kern verankert.
Dazu werden Löcher
in den Kern gebohrt und das Besatzmaterial wird mittels eines Werkzeuges
in die Bohrungen gestopft und darin mittels einer Drahtschlaufe oder
einem Anker festgehalten.
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Bei
der Fertigung ist eine Vielzahl von Aspekten zu beachten, welche
teils einen großen
Aufwand bedeuten und nachteilhaft sind. So müssen die Kernbohrungen als Öffnungen
zum Einsetzen des Besatzes in der Regel zur Außenkontur schlagfrei laufen.
Berücksichtigt
werden muss eine maximale Exzentrizität einschließlich einer Schrumpfung. Vorzugeben
ist ein maximaler Schlag. Die Kanten müssen gratfrei hergestellt werden.
Beim Einsatz von Holz als Material für den Körper bzw. Kern ist der Wasserrestgehalt
des Holzes zu überprüfen und
zu beachten. Das Holz darf nicht stockig sein und muss ast- und
rissfrei sein. Außerdem
ist zu beachten, dass der Faserverlauf quer zur Bürstenachse
erfolgen muss.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine alternative Bürste vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Bürste
mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhaft
ist demgemäß eine Bürste mit
einem Körper
und einem Besatz, der am Körper
befestigt ist, wobei der Körper
aus Hartschaum ausgebildet ist.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand abhängiger Ansprüche.
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Vorteilhaft
ist demgemäß eine Bürste, bei welcher
der Hartschaum eine Dichte von 300 – 500 kg/m3 hat,
wobei die Dichte besonders bevorzugt 350 – 450 kg/m3,
insbesondere ca. 400 kg/m3 beträgt. Ein Hartschaummaterial
mit einer solchen Dichte bietet eine Vielzahl von Vorteilen. Bei
einerseits einer guten Festigkeit bleibt das Material leicht elastisch,
so dass es im Fall einer Bürste
für den
manuellen Einsatz angenehm zu greifen ist. Außerdem bietet ein Hartschaum
mit einer solchen Dichte für
den eingesetzten Besatz einen guten Halt. Vorteilhaft ist auch der geringe
Herstellaufwand beim Einsatz von Hartschaum, insbesondere Hartschaum
mit solchen Dichtewerten. Im Vergleich zu herkömmlichen Bürsten ist die Verwendung eines
Hartschaums auch mit einer Gewichtseinsparung verbunden. Durch das
geringere Stückgewicht
werden beim Einsatz solcher Bürsten
in Anlagen auch die Anlagen durch das geringere Stückgewicht
entlastet. Durch den einfachen Herstellungsaufwand und geringere
Transportkosten aufgrund des geringeren Gewichtes ist die derart
gefertigte Bürste
außerdem
kostengünstiger
als vergleichbare Bürsten
mit einem anderen Körpermaterial.
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Insbesondere
im Vergleich zu einem gespritzten Kunststoffkern als Körper ist
die Herstellung eines Körpers
aus Hartschaum und das Einsetzen des Besatzes wesentlich einfacher
handzuhaben. Im Gegensatz zu einem Körper aus Holz ist die Herstellung
deutlich vereinfacht, da ein Körper
aus Hartschaum ein einheitliches und gut definiertes Material ist,
bei welchem im Gegensatz zu einem Körper aus Holz nicht auf eine
Vielzahl materialspezifischer Eigenschaften zu achten ist.
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Außerdem fallen
bei der Entsorgung einer Bürste
aus einem solchen Material für
den Körper
geringere Entsorgungskosten an als bei einer Bürste mit einem massiven Kunststoff-,
Metall- oder Holzkörper.
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In
vorteilhafter Weise kann eine solche Bürste mit einem Besatz aus Borsten,
Drähten
oder Haaren ausgebildet sein. Vorteilhaft wird in ebenfalls für sich bekannter
Art und Weise der Besatz in Öffnungen
fest eingesetzt, wobei die Öffnungen
im Körper ausgebildet
sind. Die Öffnungen
können
dabei Durchgangsöffnungen
sein.
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Vorteilhaft
ist insbesondere ein Hartschaumkern als Körper für die Herstellung einer derartigen Bürste.
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Ein
Ausführungsbeispiel
wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Schnitt durch eine
Kopfbürste;
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2 eine rückseitige Draufsicht auf die Bürste gemäß 1;
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3 einen Schnitt durch eine
Tellerbürste; und
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4 eine rückseitige Draufsicht auf eine Bürste gemäß 3.
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Wie
dies aus den 1 und 2 ersichtlich ist, besteht
eine beispielhafte Bürste 1 im
wesentlichen aus einem Körper 2,
welcher auch als Kern bezeichnet wird, und einem Besatz 3,
welcher an dem Körper 2 befestigt
ist. Neben der Befestigung des Besatzes 3 an einer einzigen
Seite des Körpers 2 ist
auch die Befestigung des Besatzes 3 an einer umlaufenden oder
an mehreren Seiten des Körpers 2 in
für sich
bekannter Art und Weise möglich.
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Die
Befestigung des Besatzes 3 erfolgt in ebenfalls für sich bekannter
Art und Weise, wobei das Einsetzen des Besatzes 3 in eine
oder mehrere Öffnungen 4 bevorzugt
wird. Die Öffnung 4 führt von einer
Seite des Körpers 2 aus
in diesen hinein oder als Durchgangsöffnung durch den Körper 2 hindurch. Das
Besatzmaterial wird in die Öffnung 4 eingeführt und
in dieser befestigt, beispielsweise mit einer Drahtschlaufe oder
einem Anker. Vorzugsweise wird das Besatzmaterial schlaufenförmig durch
das Umbiegen der Besatzborsten an deren Endabschnitt, Einsetzen
in die entsprechende Öffnung 4 und
Verkleben in der Öffnung 4 oder
deren Aufschäumung befestigt.
Auch ein Verkleben des Besatzes 3 in der Öffnung ist
für sich
bekannt.
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In
einem den einzelnen Borsten des Besatzes 3 gegenüberliegenden
Körperabschnitt
des Körpers 2 ist
die beispielhaft dargestellte Öffnung 4 aufgeweitet.
Diese aufgeweitete Öffnung 4 kann
zum Einsetzen eines Spannrings 5 oder Drahtes verwendet
werden, mit welchem die Rückseite
des Besatzes 3, d. h. der Borsten oder Drähte in der Öffnung 4 festgelegt
wird. Eine solche aufgeweitete Öffnung 4 kann aber
auch zur Aufnahme einer Achse dienen, welche zum Verbinden der Bürste 1 mit
einem Antrieb verwendet wird, so dass die Bürste 1 in Rotation
versetzbar ist.
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Anhand
der 3 und 4 ist eine weitere beispielhafte Bürste 1 dargestellt,
wobei es sich um eine Tellerbürste
aus einem flächigen
Körper 2 handelt. Wiederum
ist ein Besatz 3 an einer Seite des Körpers 2 angeordnet,
wobei einzelne Büschel
des Besatzes 3 jeweils in eigenen Öffnungen 4, die durch
den Körper 2 führen, befestigt
sind.
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Bei
allen Ausführungsformen
derartiger Bürsten
besteht der Körper 2 aus
einem Hartschaum. Besonders bevorzugt wird ein Hartschaum mit einer Dichte,
welche einerseits einen guten Halt des Besatzes 3 an dem
Körper 2 bzw.
in dessen Öffnungen 4 ermöglicht,
andererseits aber eine einfache Herstellung bei zudem einem geringen
Gewicht des Körpers 2 ermöglicht.
Besonders bevorzugt wird derzeit eine Dichte von ca. 400 kg/m3, wobei auch ein Körper aus einem Hartschaummaterial
mit einer davon abweichenden Dichte vorteilhaft ist. Besonders bevorzugt werden
demgemäß Hartschaummaterialien
mit einer Dichte von 300 – 500
kg/m3 ohne eine Beschränkung auf diesen Dichtebereich.
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- 1
- Bürste
- 2
- Körper aus
Hartschaum
- 3
- Besatz
- 4
- Öffnung in 2
- 5
- Spannring