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Werkstattwagen
sind in der Praxis in verschiedenartigsten Ausführungsformen bekannt. Sie sind
nützliche
Hilfen für
Industriebetriebe, Werk- und Montagestätten oder Tankstellen und dienen
zur Aufbewahrung und Transport von Gegenständen, wie Werkzeugen und Materialien. Üblicherweise
sind Werkstattwagen auf Rollen verfahrbar. Zur Aufnahme der Gegenstände weist
ein Werkstattwagen diverse Schubläden auf, die im Wagenkorpus
des Werkstattwagens an Führungen
verlagerbar sind. Die Schubläden
sind je nach Ausführungsform über eine
Zentralverriegelung oder eine Einzelverriegelung im Wagenkorpus
arretierbar.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schublade für einen
Werkstattwagen herstellungs- und anwendungstechnisch zu verbessern.
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Die
Lösung
dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einer Schublade gemäß den Merkmalen von
Schutzanspruch 1.
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Die
Schublade besteht aus einem Schubkasten, der aus einem Profilblech
mit entsprechendem Zuschnitt zusammengekantet ist. An der Vorderseite ist
eine Metallblende mit ausgeformter Griffleiste montiert. An jedem
Ende der Metallblende ist ein Endmodul angeordnet, welches einen
Basisteil mit einer Kunststoffabdeckung besitzt. Zumindest in einem
Endmodul ist eine Verriegelungsmechanik angeordnet. Diese weist
einen Sperrriegel auf, der durch einen Hebel gegen die Kraft einer
Feder bewegbar ist, wobei der Hebel durch die Griffleiste abgedeckt
ist.
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Charakteristisch
für die
erfindungsgemäße Schublade
ist der modulare Aufbau aus Schubkasten mit der frontseitigen Metallblende
und den seitlichen Endmodulen. Die Endmodule bilden das Gehäuse für die Verriegelung
und gleichzeitig einen Stoß- und Kantenschutz.
Die Endmodule können
für verschiedenartige
Schubladen gleichartig aufgebaut sein. Wahlweise kann beidseitig
in den Endmodulen eine Verriegelung oder auch nur an einer Seite
eine Verriegelung vorgesehen sein. Die Endmodule werden komplett
montiert auf die Enden der Metallblende aufgesteckt und durch ein
Befestigungsmittel, beispielsweise in Form einer Schraube, an der
Metallblende fixiert.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen des grundsätzlichen
Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis
10.
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Die
Metallblende bildet zusammen mit den Endmodulen eine Frontabdeckung,
die an der Vorderseite des Schubkastens festgelegt werden kann. Vorteilhaft
ist, dass die Metallblende separat vom Schubkasten beschichtet,
beispielsweise pulverbeschichtet werden kann. Folglich kann die
Metallblende farblich in einer anderen Ausgestaltung ausgeführt sein
als der Schubkasten. Auch die Kombination einer Metallblende aus
Edelstahl mit einem Schubkasten aus Stahlblech ist denkbar.
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Die
Griffleiste ist einstöckiger
Bestandteil der Metallblende und weist einen vorkragenden, hinsichtlich
seiner Längskante
konvex gerundeten Längsschenkel
auf. Dies bringt optische Vorteile mit sich und gewährleistet
eine ergonomische Handhabung beim Ein- und Ausziehen der Schublade.
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Jede
Schublade ist mit einer Einzelverriegelung versehen. Der Hebel zur
Betätigung
der Schubladen-Verriegelung wird durch eine Stange gebildet, die
sich hinter der Griffleiste über
die Länge
der Metallblende erstreckt und mit ihren Enden in die Endmodule
eingreift. Der Hebel für
die Betätigung
der Verriegelung der Schublade kann so über die ganze Länge der
Metallblende betätigt
werden.
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Bei
einer für
die Praxis besonders vorteilhaften Ausgestaltung weist der Sperrriegel
einen Vertikalschenkel und einen Horizontalschenkel auf. Endseitig
am Vertikalschenkel ist eine Buchse vorgesehen, in welche der Hebel
mit einem Ende eingreift. Der Horizontalschenkel durchgreift eine
Ausnehmung im Basisteil und der Metallblende und besitzt endseitig
eine quer gerichtete Nase. Diese kommt bei der Verriegelung in einer
Rastöffnung
im Wagenkorpus widerlagernd zum Eingriff.
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Form
und Ausführung
des Sperrriegels sind so ausgelegt, dass die entstehenden Druckkräfte beim
Einschieben einer Schublade in den Wagenkorpus von dem Sperrriegel
auf der Rückseite
der Metallblende und seitlich am Schubladenkasten abgefangen werden.
Der Sperrriegel hat so eine abstützende
Funktion. Hiermit verbindet sich der Vorteil, dass keine direkten
Kräfte
vom Sperrriegel auf die Kunststoffabdeckung der Endmodule übertragen werden
Zur Verbesserung des Einführvorgangs
ist die Nase unterseitig mit einer Einführschräge versehen, die mit einer
an der Rastöffnung
im Wagenkorpus vorgesehenen Rampe zusammenwirkt. Beim Schließvorgang
der Schublade gleitet so die Nase auf der Rampe in die Rastöffnung.
Zum Öffnen
der Schublade wird der Sperrriegel mittels des Hebels angehoben
und die Schublade kann aus der verriegelten Stellung heraus gezogen
werden.
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Wie
erwähnt
ist der Sperrriegel durch den Hebel gegen die Kraft einer Feder
bewegbar. Die Feder stützt
sich einerseits am Horizontalsteg des Sperrriegels und andererseits
im Basisteil des Endmoduls ab. Hierbei ist der Sperrriegel seitlich
in am Basisteil vorgesehenen Vertikalstegen geführt.
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Die
Kunststoffabdeckungen an den Endmodulen haben neben der Abdeckfunktion
auch eine Schutzfunktion als Stoß- und Kantenschutz. Sie bestehen
aus einem relativ elastischen, schlagfesten Kunststoff. Des Weiteren
stehen die Stirnflächen
der Kunststoffabdeckung gegenüber
der Griffleiste an der Metallblende vor. Hierdurch können Beschädigungen
an Gegenständen
vermieden werden, wenn die Schublade ausgezogen wird und gegen einen Gegenstand
stößt.
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Die
Kunststoffabdeckungen können
ein Beschriftungsfeld aufweisen. Dies ermöglicht die Kennzeichnung einer
Schublade und deren Inhalt. Hierzu kann im Beschriftungsfeld beispielsweise
ein Piktogramm angebracht werden.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand von Zeichnungen näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 in perspektivischer Darstellungsweise einen
Werkstattwagen;
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2 ebenfalls in einer Perspektive
eine erfindungsgemäße Schublade;
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3 die Schublade gemäß der 2 mit entfernter linker
Kunststoffabdeckung;
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4 in explosionsartiger Darstellungsweise
die Bauteile der Frontabdeckung;
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5 die Darstellung einer
Zusammenbausituation der linken und rechten Basisteile der Endmodule
dazwischen eingegliedertem Hebel und
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6 einen Ausschnitt aus dem
Wagenkorpus des Werkstattwagens mit der Darstellung einer Einzelverriegelung.
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Mit 1 ist
in der 1 ein Werkstattwagen
bezeichnet, wie er insbesondere zur Aufnahme und Ablage von Werkzeugen,
beispielsweise in Kfz-Montage- oder Reparaturbetrieben dient.
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Der
Werkstattwagen 1 umfasst einen Wagenkorpus 2 aus
einer Bodenplatte 3 und einer Deckplatte 4, die
durch vier Vertikalholme 5 zueinander distanziert sind,
sowie Seitenwände 6 und
eine hier nicht zu erkennende Rückwand.
Unter der Bodenplatte 3 befinden sich vier Laufrollen 7, 8,
von denen zwei als Lenkrollen 7 um vertikale Achsen drehbar sind.
Die Lenkrollen 7 sind mit einer Feststellbremse 8 versehen.
An einer Schmalseite des im horizontalen Querschnitt rechteckigen
Werkstattwagens 1 ist an der Deckplatte 4 ein
U-förmiger
Handgriff 9 vorgesehen.
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Im
Wagenkorpus 2 des Werkstattwagens 1 sind eine
Anzahl von Schubladen 10, 11 vertikal übereinander
angeordnet. Die Schubladen 10, 11 sind an im Wagenkorpus 2 an
Schubladenträgern vorgesehenen
Führungen
verlagerbar. Jede Schublade 10, 11 ist durch eine
Verriegelung 12 (siehe 6)
im Wagenkorpus 2 arretierbar.
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Eine
Schublade 10 ist in den 2 und 3 dargestellt. Die Schublade 10 weist
einen Schubkasten 13 mit einer Vorderseite 14,
einer Rückseite 15 und
zwei Seitenwänden 16 auf,
der aus einem Profilblech mit entsprechendem Zuschnitt zusammengefaltet
ist. An der Vorderseite 14 des Schubkastens 13 ist
eine Frontabdeckung 17 vorgesehen.
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Umlaufend
in den Seitenwänden 16 bzw.
der Rückseite 15 und
der Vorderseite 14 des Schubkastens 13 sind nach
innen gerichtete Prägungen 18 mit vertikal
gerichteten Schlitzen 19 vorgesehen. Die Schlitze 19 dienen
zum Einführen
von Trennblechen, so dass der Schubkasten 13 in einzelne
Segmente unterteilt werden kann.
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Die
Frontabdeckung 17 besteht im wesentlichen aus einer Metallblende 20 mit
einer ausgeformten Griffleiste 21, wobei an jedem Ende 22, 23 der Metallblende 20 ein
Endmodul 24, 25 aufgesteckt und befestigt ist.
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Ein
Endmodul 24, 25 besitzt einen Basisteil 26 mit
einer Kunststoffabdeckung 27. Wie insbesondere anhand der 4 und 5 zu erkennen, ist in dem in Bildebene
linken Endmodul 24 ein Sperrriegel 28 angeordnet,
der durch einen Hebel 29 in Form einer Stange gegen die
Kraft einer Feder 30 bewegbar ist.
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Die
Griffleiste 21 ist einstückiger Bestandteil der Metallblende 20 und
weist einen vorkragenden hinsichtlich seiner Längskante 31 konvex
gerundeten Längsschenkel 32 auf.
Wie erwähnt
ist der Hebel 29 durch eine Stange gebildet, welche mit
ihren Enden 33, 34 in die Endmodule 24, 25 eingreift.
Im zusammengebauten Zustand verläuft
der Hebel 29 hinter der Griffleiste 21 und ist
durch diese abgedeckt.
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Der
Sperrriegel 28 weist einen Vertikalschenkel 35 und
einen Horizontalschenkel 36 auf. Endseitig am Vertikalschenkel 35 ist
eine Buchse 37 vorgesehen. In diese greift der Hebel 29 mit
einem Ende 33 ein. Der Horizontalschenkel 36 durchgreift eine
Ausnehmung 38 im Basisteil 26 des Endmoduls 24.
Endseitig am Horizontalschenkel 36 ist eine quer gerichtete
Nase 39 vorgesehen. Diese weist unterseitig eine Einführschräge 40 auf,
die beim Schließvorgang
der Schublade 10, 11 mit einer an einer Rastöffnung 41 im
Wagenkorpus 2 vorgesehenen Rampe 42 wie in der 6 zu erkennen zusammenwirkt. In
der 6 ist das Endmodul 24 der
Frontabdeckung 17 ohne Kunststoffabdeckung 27 dargestellt.
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Die
Feder 30 der Verriegelung 12 stützt sich einerseits
an einer Stützfläche 43 am
Horizontalschenkel 36 des Sperrriegels 28 und
andererseits an einer Querrippe 44 im Basisteil 26 des
Endmoduls 24 ab, wobei der Sperrriegel 28 zwischen
am Basisteil 26 vorgesehenen Vertikalstegen 45, 46 geführt ist.
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Wie
insbesondere die 5 zeigt,
sind die Basisteile 26 des linken und des rechten Endmoduls 24 bzw. 25 gegengleich
ausgeführt.
Im linken Endmodul 24 ist der Sperrriegel 28 der
Verriegelung 12 montiert. Im rechten Endmodul 25 ist
in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel
kein Sperrriegel vorgesehen. Das Ende 34 des stangenförmigen Hebels 29 durchsetzt
dort eine Öffnung 47 im
Vertikalsteg 45 und gelangt in einem U-förmig konfigurierten
Anschlag 48 zur Anlage. Grundsätzlich kann aber auch im rechten
Endmodul 25 ein Sperrriegel für eine doppelseitige Verriegelung
vorgesehen sein.
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Die
Endmodule 24, 25 können unter Eingliederung des
Hebels 29 seitlich auf die Enden 21, 22 der
Metallblende 20 aufgesteckt werden. Hierfür sind an
beiden Enden 21, 22 hammerkopfartig konfigurierte
Schlitze 49 vorgesehen. An der Metallblende 20 werden
die Endmodule 24, 25 durch ein Befestigungselement,
beispielsweise durch eine Schraube, fixiert. Die komplett montierte
Frontabdeckung 17 wird anschließend an der Vorderseite 14 des
Schubkastens 13 festgelegt, beispielsweise durch Nieten.
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Man
erkennt ferner, dass an den Kunststoffabdeckungen 27 jeweils
ein Beschriftungsfeld 50 vorgesehen ist. Dies ermöglicht eine
praktische Kennzeichnung der Schubladen 10, 11.
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Die
Stirnflächen 51 der
Kunststoffabdeckungen 27 sind gerundet und stehen gegenüber der Griffleiste 21 vor,
so dass die Kunststoffabdeckungen 27 neben der Abdeckfunktion
auch als Stoß-
und Kantenschutz fungieren.
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Wie
die 1 verdeutlicht,
sind die Schubladen 10 und 11 unterschiedlich
hoch ausgeführt
sind. Die hohe Schublade 11 ist grundsätzlich gleichartig aufgebaut
wie die flache Schublade 10. Lediglich die Metallblende 20 der
Frontabdeckung 17 ist entsprechend höher ausgeführt.
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Zum Öffnen einer
Schublade 10, 11 wird der Hebel 29 manuell
angehoben. Durch diese Bewegung wird der Sperrriegel 28 gegen
die Kraft der Feder 30 vertikal nach oben verlagert. Die
Nase 39 wird aus ihrer Raststellung angehoben und gelangt
mit der Rastöffnung 41 so
zur Deckung, dass die Schublade 10, 11 dann aus
dem Wagenkorpus 2 heraus gezogen werden kann.
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- 1
- – Werkstattwagen
- 2
- – Wagenkorpus
- 3
- – Bodenplatte
- 4
- – Deckplatte
- 5
- – Vertikalholm
- 6
- – Seitenwand
- 7
- – Laufrolle
- 8
- – Feststellbremse
- 9
- – Handgriff
- 10
- – Schublade
- 11
- – Schublade
- 12
- – Verriegelung
- 13
- – Schubkasten
- 14
- – Vorderseite
v. 13
- 15
- – Rückseite
v. 13
- 16
- – Seitenwand
v. 13
- 17
- – Frontabdeckung
- 18
- – Prägung
- 19
- – Schlitz
- 20
- – Metallblende
- 21
- – Griffleiste
- 22
- – Ende v.
20
- 23
- – Ende v.
20
- 24
- – Endmodul
- 25
- – Endmodul
- 26
- – Basisteil
- 27
- – Kunststoffabdeckung
- 28
- – Sperrriegel
- 29
- – Hebel
- 30
- – Feder
- 31
- – Längskante
v. 21
- 32
- – Längsschenkel
v. 21
- 33
- – Ende v.
29
- 34
- – Ende v.
29
- 35
- – Vertikalschenkel
- 36
- – Horizontalschenkel
- 37
- – Buchse
- 38
- – Ausnehmung
- 39
- – Nase
- 40
- – Einführschräge
- 41
- – Rastöffnung
- 42
- – Rampe
- 43
- – Stützfläche
- 44
- – Querrippe
- 45
- – Vertikalsteg
- 46
- – Vertikalsteg
- 47
- – Öffnung
- 48
- – Anschlag
- 49
- – Schlitz
- 50
- – Beschriftungsfeld
- 51
- – Stirnfläche v. 27