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Die
Erfindung betrifft eine Handpresse für Knoblauch oder dgl., bestehend
aus zwei an einer Achse schwenkbar miteinander verbundenen Handhebeln,
von denen ein erster Handhebel eine Presskammer mit einem Gitterboden
aufweist und ein zweiter Handhebel einen Pressstempel aufweist,
der beim Schwenken der Handhebel gegeneinander in die Presskammer
eingreift und mit seiner Pressstempelfläche bis an eine Innenfläche des
Gitterbodens geführt
ist.
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Eine
solche Handpresse ist beispielsweise aus der
GB 484 487 bekannt. In die Presskammer eingelegte
Nahrungsmittel, insbesondere Knoblauchzehen, werden beim Betätigen der
zangenartigen Anordnung der Handhebel mit dem Pressstempel durch
den Gitterboden gedrückt
und dabei püriert. Der
mit dem Pressstempel versehene Handhebel wird anschließend soweit
zurück
geschwenkt, dass die Presskammer wieder frei gegeben wird. Der aus zwei
Handhebeln bestehende Aufbau ermöglicht eine
einfache Bedienung und Reinigung. Da jedoch der Pressstempel aufgrund
von Fertigungstoleranzen, Verformungen bei der Betätigung etc.
nicht exakt vollflächig
auf dem Gitterboden aufliegt, verbleiben bei der bekannten Handpresse
immer Reste des Nahrungsmittels innerhalb der Presskammer, die von dort
nur mühsam
zu entfernen sind.
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Um
ein restfreies Durchdrücken
des Nahrungsmittels durch den Gitterboden zu erreichen, ist in der
DE 297 19 529 U1 bei
einer spindelbetätigten Handpresse
vorgeschlagen worden, Presskammer und Pressstempel mit einer Passung
H7 aufeinander abzustimmen. Abgesehen von einem hohen Fertigungsaufwand
können
sich bei Nahrungsmitteln oftmals anhaftende Feststoffpartikel zwischen
Pressstempel und -kammer fest setzen und zu einer Schwergängigkeit
oder sogar zu einer vollständigen Blockade
führen.
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Es
stellt sich somit die Aufgabe, eine Handpresse der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass ein restfreies Durchdrücken des
Nahrungsmittels durch den Gitterboden möglich ist.
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Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst,
dass der Pressstempel mit einer elastischen Pressstempelbeschichtung
versehen ist, die die Pressstempelfläche bildet.
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Die
elastische Pressstempelfläche
passt sich an die Oberfläche
des Gitterbodens im Inneren der Presskammer vollständig an
und drückt
sich darüber
hinaus partiell in die Ausnehmungen zwischen den Stegen des Gitterboden.
Die hier hinein geschobenen Teilbereiche der Pressstempelbeschichtung räumen Reste
des Nahrungsmittels aus den Ausnehmungen nach außen.
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Je
nach Elastizität
der elastomeren Pressstempelbeschichtung und der Dicke des Gitterbodens
und der Geometrie der Ausnehmungen darin ist es möglich, bis
an die oder sogar über
die äußere Oberfläche des
Gitterbodens hinaus zu schieben. Damit verbleiben meist nur solche
Rückstände an der Handpresse,
die beim Abspülen
unter Wasser leicht entfernbar sind.
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Um
dies zu begünstigen,
kann vorgesehen sein, dass die Pressstempelbeschichtung eine konturierte
Pressstempelfläche
aufweist, die eine Vielzahl von Erhebungen aufweist, deren Anordnung
mit der Anordnung der Ausnehmungen im Gitterboden korrespondiert.
Es wird eine gewisse Vorformung vorgenommen, so dass der Benutzer
weniger Kraft aufbringen muss, um eine Verformung der Pressstempelbeschichtung
in einem solchen Maß zu
bewirken, dass die Ausnehmungen im Gitterboden frei geräumt werden.
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Wenigstens
einer der Handhebel kann im Handgriffbereich mit einem rutschhemmenden
Einsatzelement oder mit einer rutschhemmenden Oberflächenbeschichtung
versehen sein. Damit wird ein Abrutschen der Hand beim Betätigen der
Handpresse erschwert.
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Ein
rutschhemmendes Einsatzelement kann insbesondere an dem zweiten
Handhebel, der den Pressstempel trägt, einfach durch Zwei-Komponenten-Spritzguss
hergestellt werden. Die elastomere Pressstempelbeschichtung und
das Einsatzelement können
dann in einem Schritt aus einem thermoplastischen Elastomer hergestellt
werden, das an den zweiten Handhebel angespritzt wird.
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Nahrungsmittel
mit extrem langen und harten Fasern, aber auch Schalenrückstände unzureichend
geschälter
Knoblauchzehen, legen sich quer vor die Ausnehmungen des Gitterbodens
und können
auch mit der erfindungsgemäßen Handpresse nicht
heraus gedrückt
werden. Um diese Faserrückstände zu entfernen,
kann ein an sich bekanntes Reinigungselement vorgesehen sein, das
an der Außenseite
des mit dem Pressstempel versehenen zweiten Handhebels angeordnet
ist und das eine Vielzahl von rasterförmig angeordneten Stiftelementen
aufweist, die von außen
in den Eingriff mit den Ausnehmungen im Gitterboden zu bringen sind,
wenn der Handhebel weit aus der Gebrauchsstellung nach außen weggeschwenkt
wird. Die Stiftelemente dringen dabei in die Ausnehmungen ein und
schieben an der inneren Oberfläche
des Gitterbodens anhaftende Rückstände in die
Presskammer hinein, von wo sie einfacher zu entfernen sind.
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Um
das sorgfältige
Schälen
von Knoblauch zu erleichtern, wird vorgeschlagen, in der Handpresse
ein Schälwerkzeug
griffbereit anzuordnen. Die Handhebel sind als zur Innenseite der
Handpresse offene Halbprofile ausgebildet, die ineinander kämmend ausgebildet
sind. In den Zwischenraum, der zwischen aneinander liegenden Handhebeln
ausgebildet ist, ist eine Knoblauchschneidevorrichtung einsetzbar.
Hierbei kann es sich insbesondere um einen elastischen schlauchförmigen Körper handeln,
in den eine Knoblauchzehe einschiebbar ist. Deren Schale kann dann
durch Walken des elastischen Schlauchs entfernt werden, ohne dass
es zu einem Kontakt der Finger mit der Knoblauchzehe kommen muss.
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Reste
des pürierten
Nahrungsmittels, die aus der Presskammer heraus gedrückt werden,
müssen
oftmals von dem Gitterboden abgestreift werden, wozu dann separate
Werkzeuge wie Messer etc. zur Hilfe genommen werden müssen. Daher
ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Handpresse
vorgesehen, dass an der Handpresse ein U-förmiges Bügelvisierelement vorgesehen ist,
das mit seinen Außenschenkeln
an einer Schwenkachse an der Handpresse gelagert ist und das einen
zentralen Schabersteg aufweist, der über die Außenseite des Gitterboden geführt ist,
wobei der Gitterboden entsprechend der Schwenkbahn des Schaberstegs
bogenförmig
gekrümmt
ist. Dieses U-förmige
Bügelvisierelement
kann somit an der Außenseite
des Gitterbodens entlang geschwenkt werden, wobei dort austretende
Nahrungsmittelmasse abgestreift wird.
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Außerdem kann
das Bügelvisierelement
zur Aufhängung
der Handpresse an im Küchenbereich vorhandenen
Haken oder dergleichen dienen. Hierzu weist es wenigstens eine Aufhängeausnehmung
auf.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
sieht vor, dass sich das Bügelvisierelement
jenseits der Schwenkachse in einem Betätigungselement fortsetzt, das
in einem Winkel zu der durch die Außenschenkel aufgespannten Fläche angestellt
ist. Damit kann das Bügelvisierelement
vom Handhebel aus mit einem Finger betätigt werden. Der Bediener muss seinen
Griff nicht verändern
und muss insbesondere nicht mit den Fingern im verschmutzten vorderen
Bereich am Gitterboden der Handpresse bzw. dem Schabersteg des Bügelvisierelements
agieren.
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Eine
zweite Ausführungsform
der Erfindung sieht vor, dass der zweite Handhebel wenigstens eine
Achsenaufnahmeausnehmung und wenigstens eine Anschlagausnehmung
aufweist, die sich jeweils über
die Breite des Handhebels erstrecken, und dass der erste Handhebel
mit einem Achsbügelelement verbunden
ist, das wenigstens umfasst:
- – ein Achsenelement,
das in die wenigstens eine Achsenaufnahmeausnehmung einrastbar ist,
- – zwei
Anschlagstifte, die sich seitlich von dem ersten Handhebel bis über die
Breite des zweiten Handhebels hinaus erstrecken, die parallel zu dem
Achsenelement ausgerichtet sind und die in die wenigstens eine Anschlagausnehmung
einführbar
sind und
- – zwei
Verbindungsstreben, über
die die Achse jeweils mit den Anschlagstiften verbunden sind.
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Dieses
gürtelschnallenartige
Achsbügelelement
bietet den Vorteil, dass das Lager stabiler ausgeführt werden
kann. Außerdem
wird mit den Anschlagstiften, die in die Anschlagausnehmungen einfahren,
ein Festanschlag geschaffen, der ein zu starkes Quetschen der elastomeren
Pressstempelbeschichtung verhindert.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die
Figuren zeigen im Einzelnen:
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1a, 1b eine
erste Ausführungsform einer
Handpresse und einen der Handhebel davon, jeweils in perspektivischer
Ansicht;
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2a, 2b die
Handpresse aus 1 mit einem zusätzlichen
Bügelvisierelement
in verschiedenen Stellungen, in perspektivischer Ansicht;
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3a, 3b eine
Presskammer und eine erste Ausführungsform
eines Pressstempels, in verschiedenen Stellungen in Schnittansicht;
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4a, 4b eine
Presskammer und eine zweite Ausführungsform
eines Pressstempels, in verschiedenen Stellungen in Schnittansicht;
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5 eine
Handpresse mit Knoblauchschneider in seitlicher Ansicht;
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6a, 6b eine
zweite Ausführungsform
einer Handpresse in verschiedenen Stellungen, in perspektivischer
Ansicht.
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1a zeigt
eine erfindungsgemäße Handpresse 100,
die im Wesentlichen zangenartig ausgebildet ist und aus einem ersten
Handhebel 120 besteht, der über ein angeformtes Achsenelement 115 mit
einem zweiten Handhebel 110 verbunden ist. Die beiden Handhebel 110, 120 können dann
um eine Schwenkachse 114 gegeneinander bewegt werden.
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Der
zweite Handhebel 110 weist, wie 1b zeigt,
nah bei der Achse 114 einen Pressstempel 111 auf,
der erfindungsgemäß mit einer
Pressstempelbeschichtung 113 versehen ist, die eine Pressstempelfläche 112 bildet.
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Der
Pressstempel 111 greift in eine Presskammer 121 in
dem ersten Handhebel 120 ein, wobei die Pressstempelfläche 112 so
ausgerichtet ist, dass sie gegen einen Gitterboden 122 der
Presskammer 121 bewegt werden kann.
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Zusätzlich ist
an dem zweiten Handhebel 110 ein Reinigungselement 116 vorgesehen,
das eine Vielzahl von rasterförmig
angeordneten Stiftelementen aufweist, die von außen in den Eingriff mit den Ausnehmungen
im Gitterboden 122 zu bringen sind. Ein Einsatzelement 117 im
Handgriffbereich des Handhebels 110 erhöht die Rutschfestigkeit.
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2a zeigt
eine Variante der zuvor beschriebenen Ausführungsform einer Handpresse 100', bei der ein
erster Handhebel 120' zusätzlich mit Achsaufnahmeausnehmungen
für ein
Bügelvisierelement 130 versehen
ist.
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Das
Bügelvisierelement 130 umfasst
einen ersten U-förmigen Bereich
mit zwei Außenschenkeln 131,
die sich von einer Schwenkachse 135 aus bis zu einem zentralen
Schabersteg 133 erstrecken.
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Ein
zweiter U-förmiger
Bereich wird durch ein Betätigungselement 136 gebildet,
das auch von der Schwenkachse 135 ausgeht und das in einem
Winkel zu der durch die Außenschenkel 131 aufgespannten Fläche angestellt
ist. Das Betätigungselement 136 kann,
während
die Handpresse 100' mit
ihren Handhebeln 110, 120' in der Hand gehalten wird, mit
einem Finger betätigt
werden. Dadurch wird der Schabersteg 133 über die
Außenseite
des Gitterbodens 122 geführt und kann dort austretende
Nahrungsmittelreste abstreifen. Der Gitterboden 122 ist
entsprechend der Schwenkbahn des Schaberstegs 133 bogenförmig gekrümmt.
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Wie
in 2b dargestellt, kann das Bügelvisierelement 130 auch
zur Aufhängung
der Handpresse 100' benutzt
werden. Dazu weist es wenigstens eine Aufhängeausnehmung 134 auf,
die insbesondere mittig in den Schabersteg 133 eingebracht
ist.
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Erfindungswesentlich
ist die elastische Pressstempelbeschichtung:
In 3a ist
ein Schnitt durch die Presskammer 121 dargestellt. Der
Pressstempel 111 weist an seiner zum Gitterboden 122 weisenden
Seite eine gleichmäßig dicke
Pressstempelbeschichtung 113 aus einem elastomeren Werkstoff,
insbesondere aus einem thermoplastischen Elastomer auf. Die Außenseite
der Pressstempelbeschichtung 113 bildet die Pressstempelfläche 112.
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Beim
Betätigen
der Handpresse wird, wie in 3b gezeigt,
der Pressstempel 111 an den Gitterboden 122 angedrückt, wodurch
die Pressstempelfläche 112 verformt
wird. Teilbereiche davon drücken sich
in die Ausnehmungen im Gitterboden 122.
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Diese
für den
erfindungsgemäßen Reinigungseffekt
notwendige Verformung kann noch dadurch begünstigt werden, dass eine in 4a und 4b dargestellte
Pressstempelfläche 112' einer Pressstempelbeschichtung 113' schon entsprechend der
zu erwartenden Verformung vorgeformt ist. Das Eindringen von Teilbereichen
der Pressstempelbeschichtung 113' in die Ausnehmungen des Gitterbodens,
und damit das weitgehende rückstandsfreie Durchpressen
von Nahrungsmitteln, ist damit auch schon mit einer geringeren Kraft,
die auf die Handhebel 110, 120 auszuüben ist,
möglich.
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5 zeigt
noch eine Variante der ersten Ausführungsform einer Handpresse 100,
bei der ein Knoblauchschäler 140 zwischen
die als offene Halbprofile ausgebildeten Handhebel 110, 120 einsetzbar ist.
Damit ist dieses Hilfswerkzeug stets griffbereit. Es besteht vorzugsweise
aus Gummi oder einem anderem elastischen Werkstoff, der eine einfache
Klemmung in dem Handhebel 120 ermöglicht.
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Eine
zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Handpresse 200 zeigen
die 6a und 6b, wobei
in 6b die maximal geschlossene Stellung und in 6a die
maximal geöffnete Stellung
dargestellt ist.
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Auch
diese Ausführungsform
ist aus zwei Handhebeln 210, 220 gebildet, die
an einer Achse 214 schwenkbar miteinander verbunden sind.
Die Handhebel 210, 220 sind als einseitig offene
Profile ausgebildet und greifen beim Schließen ineinander.
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Wesentliches
Merkmal dieser Ausführungsform
ist das gürtelschnallenartige
Achsbügelelement, das
sich zusammensetzt aus einem Achsenelement 215, zwei Anschlagstiften 217,
die sich seitlich von dem ersten Handhebel 210 bis über die
Breite des zweiten Handhebels 220 hinaus erstrecken, und
Verbindungsstreben 216, über die die Achse 215 jeweils mit
den Anschlagstiften 217 verbunden sind.
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Das
Achsenelement 215 und die Anschlagstifte sind parallel
zueinander ausgerichtet. Das Achsenelement 215 ist in Achsenaufnahmeausnehmungen 224 an
dem ersten Handhebel 220 eingerastet, wodurch die Schwenkachse 214 gebildet
ist.
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Die
Verbindungsstreben greifen außen über die
Breite des ersten Handhebels 220 und laufen beidseitig
in den Anschlagstiften 217 aus, die fest an dem ersten
Handhebel 210 angebracht sind. Die Anschlagstifte sind
dafür vorgesehen,
bei vollständigem Schließen der
Handhebel 210, 220 in Anschlagausnehmungen 223 einzufahren
und somit eine Wegbegrenzung zu bilden.
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Wie
bei der ersten Ausführungsform
auch ist bei der Handpresse 200 ein Pressstempel 211 vorgesehen,
der mit einer elastischen Pressstempelbeschichtung 213 versehen
ist, die die Presstempelfläche 212 bildet,
welche wiederum gegen einen Gitterboden 222 einer Presskammer 221 zu
bewegen ist.