DE202004012490U1 - Doppelgelenk zur gelenkartigen Verbindung zweier Bauteile, vorzugsweise für Lenksäulen von Kraftfahrzeugen - Google Patents
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Abstract
Doppelgelenk
zur gelenkartigen Verbindung zweier Bauteile, vorzugsweise für Lenksäulen von Kraftfahrzeugen,
mit einem hülsenartigen
Grundkörper, von
dem einander gegenüberliegend
zwei Paare von Gabelarmen abstehen, die Gelenkbolzen von Zapfenkreuzen aufnehmen,
dadurch gekennzeichnet, daß das
eine Gabelarmpaar (5, 6), in Achsrichtung des Grundkörpers (1)
gesehen, winkelversetzt zum anderen Gabelarmpaar (7, 8) so angeordnet
ist, daß die
beiden Zapfenkreuze (9, 10; 13, 14) gegeneinander verdreht sind.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Doppelgelenk zur gelenkartigen Verbindung zweier Bauteile, vorzugsweise für Lenksäulen von Kraftfahrzeugen, nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
- Bei Lenksäulen von Kraftfahrzeugen werden Kardangelenke, die zu den drehstarren Kupplungen gehören, eingesetzt, um Winkelverlagerungen des Lenkstranges auszugleichen. Da bauliche Zwänge im Motorraum es unmöglich machen, Lenkrad und Lenkgetriebe direkt mit einer starren Welle zu verbinden, sind Winkelverlagerungen im Lenkstrang unvermeidbar.
- Ein Kardangelenk hat im winkelgebeugten Zustand die Eigenschaft, daß bei konstanter Winkelgeschwindigkeit an der Eingangsseite die Winkelgeschwindigkeit an der Ausgangsseite um den Eingangswert schwankt. Diese Eigenschaft wird als Ungleichförmigkeit bezeichnet. Die Schwankungsamplitude dieser Sinus-ähnlichen Schwingung hängt alleine vom Winkel zwischen den beiden Drehachsen ab und wächst mit größer werdendem Auslenkungswinkel. Wird mehr als ein Gelenk eingesetzt, kann durch Verdrehen der Gelenke gegeneinander die Schwankungsamplitude der Einzelgelenke teilweise kompensiert und die Schwankungsamplitude der gesamten Gelenkkette verringert und minimiert werden. In bestimmten Fällen, zum Beispiel bei zwei Gelenken mit gleichem Auslenkungswinkel, kann die Ungleichförmigkeit der Gelenkkette vollkommen kompensiert werden. In einem Doppelgelenk ist diese Anordnung umgesetzt; hier sind auch bei großem Auslenkungswinkel die Winkelgeschwindigkeiten an beiden Enden synchron.
- Bei Lenksäulen machen sich die Schwankungen der Winkelgeschwindigkeit des Lenkstranges als Schwankungen des erforderlichen Lenkmomentes störend für den Fahrer bemerkbar, so daß eine Minimierung der Schwankungen Entwicklungsziel ist. Bei großen Beugungswinkeln werden deshalb in Lenksäulen Doppelgelenke eingesetzt.
- Da der Verlauf eines Lenkstranges räumlichen Zwängen unterliegt, lassen sich die Beugungswinkel meist nur in engen Grenzen beeinflussen. So treten Einbausituationen mit deutlich unterschiedlichen Auslenkungswinkeln der Gelenke auf, bei denen sich die Ungleichförmigkeit der Gelenkkette – selbst durch optimales Verdrehen und einer geeigneten Kombination von Einzel- und Doppelgelenken – nicht auf geforderte Werte verringern läßt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Doppelgelenk so auszubilden, daß die Schwankungen des Lenkmomentes nicht mehr oder nur in sehr geringem, nicht mehr störendem Maße wahrgenommen werden.
- Diese Aufgabe wird beim gattungsgemäßen Doppelgelenk erfindungsgemäß mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
- Das erfindungsgemäße Doppelgelenk bildet ein Versatzgelenk, mit dem durch Verdrehen der beiden Zapfenkreuze bzw. Kreuzgelenke gegeneinander eine künstliche Ungleichförmigkeit hervorgerufen wird. Mit ihr läßt sich in bestimmten Einbausituationen durch geschickten Winkelversatz die Ungleichförmigkeit der Gelenkkette zumindest reduzieren. Damit können insbesondere bei ungünstigem Lenkstrangverlauf und in Kombination mit mindestens einem weiteren Einzelgelenk die Schwankungen des Lenkmomentes auf ein Minimum reduziert oder gar eliminiert werden.
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen.
- Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen
-
1 im Axialschnitt ein erfindungsgemäßes Doppelgelenk, mit dem zwei Bauteile kreuzgelenkartig miteinander verbunden sind, -
2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II in3 , -
3 das erfindungsgemäße Doppelgelenk in perspektivischer Darstellung, -
4 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles IV in3 , -
5 in perspektivischer Darstellung ein herkömmliches Doppelgelenk, -
6 in vereinfachter Darstellung eine Gelenkkette mit mehreren Gelenken. - Das Gelenk ist ein Doppelgelenk, das vorteilhaft in Lenksäulen von Kraftfahrzeugen eingesetzt wird. Das Gelenk hat einen ringförmigen Grundkörper
1 , der einen zylindrischen Mantel2 aufweist. Er hat an seinen beiden Stirnseiten jeweils zwei abstehende augenförmige Gabelarme5 ,6 und7 ,8 , in denen Enden zweier Gelenkbolzen9 ,10 aufgenommen sind. Mit ihnen werden Bauteile11 ,12 an das Doppelgelenk angeschlossen. Die Gelenkbolzen9 ,10 sind in halber Länge von weiteren Gelenkbolzen13 ,14 durchsetzt. Auf diese Weise sind die Bauteile11 ,12 über die beiden Gelenkbolzen9 ,13 und10 ,14 (Zapfenkreuze) kardangelenkig mit dem Doppelgelenk verbunden. - Die Gabelarme
5 ,6 bzw.7 ,8 liegen jeweils parallel zueinander und haben jeweils eine Aufnahmeöffnung15 ,16 bzw.17 ,18 . Die Enden der Gelenkbolzen9 ,10 sitzen in den Aufnahmeöffnungen15 bis18 mit Preßsitz. Auch die Gelenkbolzen13 ,14 sind mit ihren Enden mit Preßsitz in Schenkeln einer endseitigen Gabel19 ,20 der Bauteile11 ,12 befestigt. Auf diese Weise können die Bauteile11 ,12 um die Achse der Gelenkbolzen9 ,10 sowie um die Achsen der Gelenkbolzen13 ,14 gegenüber dem Doppelgelenk verschwenkt werden. - Die diametral einander gegenüberliegenden Gabelarme
5 ,6 sind gegenüber den diametral einander gegenüberliegenden Gabelarmen7 ,8 in Umfangsrichtung des Grundkörpers1 versetzt angeordnet. Die Größe des Winkelversatzes zwischen den an den beiden Stirnseiten3 ,4 des Grundkörpers1 befindlichen Gabelarmen5 ,6 und7 ,8 richtet sich nach der Größe der auszugleichenden Ungleichförmigkeit der Gelenkkette unter Berücksichtigung des vorhandenen Einbauraumes. Wie6 beispielhaft zeigt, sind die über Gelenke miteinander verbundenen Bauteile11 ,12 ,21 ,22 jeweils unter dem Winkel α, β, γ zueinander angeordnet, wobei diese Winkel unterschiedlich groß sind. Das Gelenk zwischen den Bauteilen11 und12 kann wegen des großen Beugewinkels γ ein Versatzgelenk sein. Je nach Winkellage kann auch das Gelenk zwischen den Bauteilen12 und21 (Beugewinkel β) ein Versatzgelenk sein. Da für diese Getriebekette innerhalb eines Kraftfahrzeuges nur ein begrenzter Einbauraum zur Verfügung steht, können die Winkel α, β, γ durch entsprechenden Winkelversatz der Gabelarme5 bis8 optimiert werden, um eine künstliche Ungleichförmigkeit in der Gelenkkette zu erreichen. Diese Ungleichförmigkeit wird so gewählt, daß die aufgrund der Einbausituation gegebene zwangsläufige Ungleichförmigkeit im Idealfall ausgeglichen, zumindest aber so weit verringert wird, daß die Schwankungen des Lenkmomentes beim Lenkvorgang für den Fahrer am Lenkrad23 nicht mehr störend sind. - Aufgrund der beschriebenen Ausbildung kann die Ungleichförmigkeit vorteilhaft auf Werte < 5 % gehalten werden.
- Wie
2 zeigt, haben die Gabelarme5 bis8 Innenflächen24 bis27 , die, in Achsrichtung des Doppelgelenkes gesehen, auf einem gemeinsamen Kreisbogen liegen, dessen Mittelpunkt auf der Achse des Doppelgelenkes liegt. An die Enden der gekrümmten Innenflächen24 bis27 schließen stumpfwink lig Schrägflächen28 bis33 an, die stetig gekrümmt in die zylindrische Innenwand34 des Mantels2 des Grundkörpers1 übergehen. Von den Gabelarmen7 ,8 ist in2 nur die eine Schrägfläche32 ,33 zu erkennen. - Innerhalb des Doppelgelenkes sind die beiden Bauteile
11 ,12 kugelgelenkartig miteinander verbunden, wobei das Bauteil1 mit einer Gelenkpfanne35 versehen ist, die eine Gelenkkugel36 des Bauteiles12 teilweise umgreift. - Das Doppelgelenk gemäß den
1 bis3 mit den winkelversetzten Gabelarmen5 bis8 kann mit einem Doppelgelenk innerhalb eines Getriebestranges kombiniert werden, bei dem die Gabelarme5 bis8 nicht gegeneinander winkelversetzt sind. Ein solches Doppelgelenk ist in den4 und5 dargestellt. Erkennbar ist, daß die beiden Gabelarme5 ,6 und7 ,8 an den Stirnseiten3 ,4 des Grundkörpers1 jeweils auf gleicher Höhe liegen, in Achsrichtung des Grundkörpers1 gesehen. Im übrigen ist das Doppelgelenk gemäß den4 und5 gleich ausgebildet wie das Doppelgelenk gemäß den1 bis3 . - Die beschriebenen Doppelgelenke sind einstückig ausgebildet und lassen sich problemlos mit den miteinander zu verbindenden Bauteilen koppeln.
- Hat der Getriebestrang nur zwei miteinander zu verbindende Bauteile, dann kann auch nur ein Doppelgelenk mit winkelversetzten Augen verwendet werden.
Claims (5)
- Doppelgelenk zur gelenkartigen Verbindung zweier Bauteile, vorzugsweise für Lenksäulen von Kraftfahrzeugen, mit einem hülsenartigen Grundkörper, von dem einander gegenüberliegend zwei Paare von Gabelarmen abstehen, die Gelenkbolzen von Zapfenkreuzen aufnehmen, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Gabelarmpaar (
5 ,6 ), in Achsrichtung des Grundkörpers (1 ) gesehen, winkelversetzt zum anderen Gabelarmpaar (7 ,8 ) so angeordnet ist, daß die beiden Zapfenkreuze (9 ,10 ;13 ,14 ) gegeneinander verdreht sind. - Doppelgelenk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelarmpaare (
5 ,6 ;7 ,8 ) von Stirnseiten (3 ,4 ) des Grundkörpers (1 ) abstehen. - Doppelgelenk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelarme (
5 bis8 ) gleich ausgebildet sind. - Doppelgelenk nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gabelarme (
5 bis8 ) Innenflächen (24 bis27 ) haben, die, in Achsrichtung des Grundkörpers (1 ) gesehen, zumindest teilweise auf einem gemeinsamen Kreis liegen. - Doppelgelenk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der Innenflächen (
24 bis27 ) der Gabelarme (5 bis8 ) in der Achse des Grundkörpers (1 ) liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE200420012490 DE202004012490U1 (de) | 2004-08-03 | 2004-08-03 | Doppelgelenk zur gelenkartigen Verbindung zweier Bauteile, vorzugsweise für Lenksäulen von Kraftfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE200420012490 DE202004012490U1 (de) | 2004-08-03 | 2004-08-03 | Doppelgelenk zur gelenkartigen Verbindung zweier Bauteile, vorzugsweise für Lenksäulen von Kraftfahrzeugen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE202004012490U1 true DE202004012490U1 (de) | 2004-10-07 |
Family
ID=33154911
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE200420012490 Expired - Lifetime DE202004012490U1 (de) | 2004-08-03 | 2004-08-03 | Doppelgelenk zur gelenkartigen Verbindung zweier Bauteile, vorzugsweise für Lenksäulen von Kraftfahrzeugen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE202004012490U1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2892084A1 (fr) * | 2005-10-14 | 2007-04-20 | Peugeot Citroen Automobiles Sa | Colonne de direction de vehicule automobile |
DE102005053362B4 (de) * | 2005-11-07 | 2010-06-17 | Spicer Gelenkwellenbau Gmbh | Zentrieranordnung an einem Doppelkreuzgelenk |
-
2004
- 2004-08-03 DE DE200420012490 patent/DE202004012490U1/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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FR2892084A1 (fr) * | 2005-10-14 | 2007-04-20 | Peugeot Citroen Automobiles Sa | Colonne de direction de vehicule automobile |
DE102005053362B4 (de) * | 2005-11-07 | 2010-06-17 | Spicer Gelenkwellenbau Gmbh | Zentrieranordnung an einem Doppelkreuzgelenk |
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