-
Die
Erfindung betrifft ein Sektionaltor mit einer Torzarge und einem
als Sandwichelement ausgebildeten Torblatt, das wenigstens eine
Platte aus einem Kunststoffschaum und äußere Deckbleche umfasst.
-
Sektionaltore,
die aus verschiedenen Sektionen bestehen, finden eine weite Verbreitung
als Abschluss von Bauwerksöffnungen – insbesondere
als Außentor
und bei Industriebauten.
-
Die
Torblätter
sind dabei häufig
als Sandwichelemente ausgebildet, das heißt, sie verfügen über einen
wärmedämmenden
Kern aus einem Kunststoffschaum, über den die Deckschalen miteinander
verbunden sind.
-
Bei
handelsüblichen
Torblattelementen aus Sandwichpaneelen ist jedoch die Schalldämmung, die
diese leisten, begrenzt. Ein typischer Wert der Schalldämmwerte
der Sandwichpaneele liegt bei ca. 24 bis 25 dB(A). Für die betriebsfertige
Torkonstruktion üblicher
Bauart aus solchen Sandwichelementen darf aufgrund von Randundichtigkeiten
jedoch nur ein um einige dB vermindertes Schalldämmmaß erwartet werden. Bei gewerblich
bzw. industriell genutzten Bauten, die sich in Wohngebieten oder
in deren Nähe
befinden und in denen Anlagen betrieben werden, die Schall emittieren,
insbesondere bei Maschinen- oder Generatorhäusern oder im Kraftwerkbau,
ist es jedoch geboten oder sogar erforderlich, höhere Schalldämmwerte
zu gewährleisten.
Dies ist mit herkömmlichen
Sektionaltoren nicht möglich.
-
Der
Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Sektionaltor anzugeben,
das eine verbesserte Schalldämmung
ermöglicht.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe ist bei einem Sektionaltor der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Torzarge ein Schalldämmelement
aufweist.
-
Durch
das Schalldämmelement
der Torzarge wird der besonderen Bedeutung der Randundichtigkeiten
für die
Schalldämmung
Rechnung getragen. Vorteilhafterweise ist zusätzlich eine doppelt ausgebildete
Bodendichtung vorgesehen, ferner kann das Schalldämmelement
im Bereich der zwei seitlichen, vertikalen Torzargen und am Sturz
angeordnet sein.
-
Weiterhin
kann erfindungsgemäß vorgesehen
sein, dass das Torblatt wenigstens zwei Platten und eine dazwischen
liegende Matte aus einem weichen Material umfasst.
-
Durch
den Aufbau aus wenigstens zwei Platten mit einer dazwischen liegenden
Matte wird beim erfindungsgemäßen Sektionaltor
erreicht, dass der Schall sich „totläuft", also eine Umwandlung der Energie in
Wärme erfolgt.
Bei diesem Aufbau ist es möglich,
für die
wenigstens zwei Platten die üblichen Sandwichpaneele
zu verwenden, die im Handel erhältlich
sind, so dass das erfindungsgemäße Sektionaltor
kostengünstig
aus leicht erhältlichen
Bauteilen zusammengesetzt werden kann.
-
Durch
die Kombination eines Schalldämmelements
an der Torzarge, das im Randbereich des Torblattes dämmend wirkt,
mit dem Sandwichaufbau des Torblatts aus zwei Platten oder mehr
und dazwischen liegenden Matten kann die gewünschte Schalldämmung optimiert
werden.
-
Eine
vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die weiche
Matte aus Mineralwolle besteht. Mineralwolle hat gute Schalldämmeigenschaften
und ist zudem gut zu verarbeiten. Selbstverständlich ist es auch möglich, die
Mineralwolle mit anderen schalldämmenden
Materialien wie Bitumenpappe oder Weichschäumen zu kombinieren oder alternativ
andere Schalldämmmaterialien
zu verwenden, um die weiche Matte an die jeweiligen Schalldämmerfordernisse
anzupassen.
-
Es
erweist sich als zweckmäßig, wenn
die weiche Matte eine Dicke zwischen 10 und 80 mm, insbesondere
eine Dicke von 15 mm oder 20 mm, aufweist. Diese Dicke liegt im
Bereich der halben Plattendicke, wodurch eine gute Schalldämmung erreicht
wird, ohne dass die gesamte Dicke des Sektionaltors zu groß wird.
Für die
Erzielung höherer Schalldämmwerte
kann es jedoch von Vorteil sein, höhere Dicken für die weiche
Matte zu wählen.
-
Weiterhin
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
der Kunststoffschaum der wenigstens einen Platte ein Polyurethan-Hartschaum
sein kann. Ebenso wie die Mineralwolle hat ein solcher Kern aus
Polyurethan-Hartschaum nicht nur eine schalldämmende, sondern außerdem auch
eine wärmedämmende Funktion.
Außerdem
ist es vorteilhaft, wenn die wenigstens eine Platte eine Dicke zwischen
30 und 50 mm, insbesondere eine Dicke von 36 mm bis 40 mm aufweist.
In diesem Dickenbereich liegen die standardmäßig im Handel erhältlichen
Sandwichpaneele, die auch in der Regel einen Polyurethankern aufweisen,
so dass ein preisgünstiger
Aufbau des erfindungsgemäßen Sektionaltors
aus „Baukastenelementen" möglich wird.
Der Einsatz von Sandwichelementen, wie sie für übliche Sektionaltore ohne besondere
Anforderungen an den Schalldämmwert
bekannt sind, hat zudem den Vorteil eines einheitlichen optischen
Erscheinungsbildes einer Gebäudefassade
bzw. eines Gebäudekomplexes,
in der bzw. in den Sektionaltore mit unterschiedlichen Anforderungen an
die Schalldämmung
eingebaut werden müssen.
-
Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung können
die äußeren Deckbleche
aus Metall, insbesondere aus Stahl oder Aluminium bestehen. Es ist jedoch
auch denkbar, die Deckelelemente aus einem geeigneten Kunststoff
zu fertigen. Die Deckbleche können
außerdem
Beschichtungen umfassen, die unterschiedliche Farbtöne haben
können.
Der Stahl- oder Aluminiumkern eines solchen Deckblechs weist im
Allgemeinen eine Dicke von ca. 0,5 mm auf. Üblicherweise werden Deckbleche
aus Stahl- bzw. Aluminiumelement eingesetzt, wobei die Auswahl je nach
Anforderungen an die Stabilität,
das Gewicht, den Korrosionsschutz bzw. die optischen Eigenschaften
erfolgen wird.
-
Das
Schalldämmelement
in der Torzarge kann seitlich vom Torblatt und/oder vor dem Torblatt angeordnet
sein. Insbesondere die Kombination eines Schalldämmelements vor dem Torblatt
und seitlich davon ermöglicht
es, den Randundichtigkeiten, die die Schalldämmung der Torgesamtkonstruktion beeinflussen,
wirksam zu begegnen. Das Schalldämmelement
wird in der ohnehin vorhandenen Torzarge angebracht, so dass keine
zusätzliche
Halterung erforderlich ist.
-
Das
Schalldämmelement
an der seitlichen Torzarge kann L-förmig ausgebildet sein, um so
eine Dämmung
vor dem Torblatt und seitlich davon entsprechend der L-Form der
Torzarge in einem Element zu kombinieren, ohne dass zwischen der
seitlichen Dämmung
und der Dämmung
vor dem Torblatt Leerräume
oder Hohlräume
auftreten.
-
Es
ist vorteilhaft, wenn das Schalldämmelement mehrteilig, vorzugsweise
zweiteilig, ausgebildet ist. Dadurch erleichtert sich die Montage,
also das Anbringen des Schalldämmelements
in der Türzarge,
außerdem
kann auf handelsübliche
Schalldämmelemente
in Plattenform zurückgegriffen
werden, die passend zurecht geschnitten werden. Gute Schalldämmeigenschaften
ergeben sich bei einer Dicke der Elemente von etwa 20 mm. Übliche Schenkellängen der
Torzarge, an der die Dämmung
z. B. durch Verkleben oder Einklemmen in dazu vorgesehene Aufnahmen
gehaltert ist, liegen bei Längen
von 80 mm bis etwa 100 mm.
-
Das
Schalldämmelement
an der oberen Torzarge, also am Torsturz, kann einteilig, insbesondere als
einteilige Platte, ausgebildet sein. Die ausschließlich vor
dem Torblatt angebrachte Dämmung
am Sturz ist an die dortige Ausgestaltung der Torzarge angepasst,
so dass das Öffnen
des Tores durch das Schalldämmelement
nicht behindert wird.
-
Weiterhin
kann das Sektionaltor aus Sektionen bestehen, die eine Höhe zwischen
40 und 100 cm, insbesondere von ca. 488 mm bzw. ca. 500 mm, von
ca. 610 mm oder ca. 732 mm aufweisen. Für eine gute Schalldämmung empfiehlt
sich ein Aufbau aus wenigen Sektionen, die dann entsprechend höher sind.
Wenn das Torblatt zum Öffnen
des Tores umgelenkt werden muss oder gar eine Lagerung als Deckenfalttor
vorgesehen ist, ist allerdings die Verwendung kleinerer Elemente
von beispielsweise ca. 50 bis 60 cm Höhe vorteilhaft.
-
Weiterhin
ist es vorteilhaft, wenn das Torblatt und/oder die Sektionen randseitig
eine Dichtung aufweisen. Damit wird eine zusätzliche Maßnahme gegen Randundichtigkeiten
getroffen, um den Austritt des Schalls aus dem Sektionaltor zu erschweren.
-
Mit
einer Dichtung am horizontalen Rand der Torblattelemente bzw. Sektionen
wird ein stabiles geometrisch definiertes und zugleich schalldämmendes Distanzelement
zwischen den Sandwichpaneelen sowie ein sauberer horizontaler Abschluss
der zwischenliegenden weichen Matte erreicht. Das Herausrutschen
der weichen Matte, z.B. infolge von Torblattbewegungen, wird verhindert.
Ein geeignetes Material für
diese Dichtung oder das Distanzelement ist Moosgummi, das in einer
Dicke entsprechend der Stärke
der dazwischen liegenden Matte aufgebracht werden kann.
-
Weisen
das Torblatt bzw. die Sektionen im zur Einbauebene zeigenden Randbereich,
gegebenenfalls an seitlichen Abschlusskappen, eine zusätzliche
Dichtung auf, so kann die Körperschallübertragung
im Randbereich der Sektionen und zwischen den Sandwichplatten gedämmt werden.
Ein geeignetes Material für
diese Dichtung ist wiederum Moosgummi, das in einer Dicke im Millimeterbereich
aufgebracht werden kann und zudem eine Abdichtung gegen Feuchtigkeitseintritt
bewirkt.
-
Außerdem kann
die Torzarge ein Dichtungsprofil umfassen, das vorzugsweise als
Lippendichtung ausgebildet ist. Dieses Dichtungsprofil, das der wirksamen
Abdichtung zwischen Torblatt, und Torzarge dient, ist zweckmäßigerweise
aus einem witterungsbeständigen
Material wie EPDM hergestellt.
-
Weitere
Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus dem im
folgenden dargestellten Ausführungsbeispiel
sowie anhand der Zeichnung.
-
Die
Figur zeigt einen Horizontalschnitt eines erfindungsgemäßen Sektionaltors 1.
-
Dargestellt
sind das Torblatt 2 und die seitliche Torzarge 3:
Das Torblatt 2 besteht hier aus zwei Platten 4,
zwischen denen eine weiche Matte 5 angeordnet ist, die
aus Mineralwolle besteht. Die weiche Matte 5 hat eine Dicke
im Bereich von 20 mm, die beiden Platten 4 sind jeweils
etwa 40 mm dick und bestehen aus einem Polyurethan-Hartschaum. Die Deckbleche 6,
die in der Figur nicht dargestellte Beschichtungen aufweisen, decken
die Platten 4 nach außen
ab. Typische Materialien für
die Deckbleche 6 sind Stahl und Aluminium. Das Torblatt 2 weist
randseitig eine Dichtung 7 auf, die aus Moosgummi mit einer
Dicke von 1 mm besteht und unter einer seitlichen Abdeckung 12 angeordnet
ist. Die Torzarge 3 weist ein Schalldämmelement 8 auf, dessen
Dicke etwa 20 mm beträgt.
Das Schalldämmelement 8 besteht
aus zwei Teilen 8a und 8b, wobei das Schalldämmelement 8a seitlich
zum Torblatt, das Schalldämmelement 8b vor
dem Torblatt angeordnet ist. Die beiden Elemente 8a und 8b liegen
randseitig aufeinander, so dass insgesamt eine L-förmige Ausbildung
gegeben ist. Die beiden Schenkel des L haben dabei eine Länge von
ca. 80 bzw. konisch 100 mm, bei anderen möglichen Ausführungsformen
bis 130 mm, entsprechend dem Zustellwinkel des J-förmigen Führungsprofils
an der Torzarge 3. Die seitliche Torzarge 3 weist
außerdem
ein Dichtungsprofil, hier eine Lippendichtung 9 auf, um
das Torblatt 2 zur Torzarge 3 hin abzudichten.
Die Lippendichtung 9 besteht aus EPDM, das besonders widerstandsfähig gegenüber Witterungseinflüssen ist.
Vor der Torzarge 3 ist die Gebäudewand 10 angedeutet.
Schließlich
ist noch der Führungsmechanismus
mit der Laufrolle 11 dargestellt, mit dessen Hilfe das Öffnen bzw.
das Schließen
des Tors erfolgt.
-
Durch
den sandwichartigen Aufbau des Torblatts 2 wird erreicht,
dass der Schall sich „totläuft". Die Sandwichkonstruktion
ist aus handelsüblichen Sandwichpaneelen,
den Platten 4, aufgebaut, so dass eine preisgünstige Realisierung
möglich
ist. Die Dicke der weichen Matte 5 kann je nach den Anforderungen
an Schalldämmung
bzw. Dicke des Tors variiert werden. Das Schalldämmelement 8 an der
Torzarge 3 verhindert wirksam den Austritt von Lärm zu den
Seiten des Torblatts 2. So ist es möglich, hohe Lärmschutzanforderungen
zu erfüllen,
die beispielsweise bei Industriebauten in der Nähe von Wohngebäuden eingehalten
werden sollten. Mit dem Sektionaltor, wie es in der Figur dargestellt
ist, ist ein bewertetes Schalldämm-Maß im Bereich
von 36 dB und höher
erreichbar. Damit wird unter Verwendung von handelsüblichen
Sektionaltorelementen, deren Schalldämm-Maß nach Herstellerangaben im
Bereich von ca. 24 bis 25 dB(A) liegt, eine Torkonstruktion mit
einer deutlich verbesserten Schalldämmung erreicht. Da das Sektionaltor
aus einzelnen Platten besteht, die in dieser Art im Handel erhältlich sind, lässt sich
durch die Verwendung der dazwischen liegenden Matte aus weichem
Material vergleichsweise kostengünstig
eine deutlich verbesserte Schalldämmung erreichen.