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Die
Erfindung betrifft einen Versteifungsstreifen für einen Handschuh, insbesondere
einen Torwarthandschuh.
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Der
Versteifungseinrichtung kann alternativ auch als Versteifungselement
oder Versteifungseinrichtung bezeichnet werden.
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Eine
menschliche Hand umfasst zahlreiche Fingergelenke. Ein über diese
Hand gezogener Handschuh überdeckt
diese Fingergelenke. Daher muss der Handschuh so ausgebildet sein,
dass er die Beweglichkeit der Gelenke möglichst wenig begrenzt.
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Die
Fingergelenke der Hand lassen ausgehend von einem gestreckten Zustand
der Finger nur eine Vorwärtsbewegung
in Richtung auf die Handinnenseite zu. Bei einer entgegengesetzten
Rückwärtsbewegung
begrenzen die Fingergelenke die Bewegung der Finger, eine Rückwärtsbewegung
ist natürlicherweise
nur bis zum gestreckten Zustand der Finger möglich. Wird diese Begrenzung
der Rückwärtsbewegung
durch Kraft überwunden,
d.h. werden die Finger überstreckt,
so kann ein Fingergelenk verletzt werden.
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In
vielen Einsatzbereichen von Handschuhen besteht die Gefahr, dass
auf die mit einem Handschuh versehene Hand eine übergroße Kraft ausgeübt wird,
die die Begrenzung der Rückwärtsbewegung,
soweit sie durch die Hand selbst, insbesondere die Fingergelenke,
natürlicherweise
gegeben ist, überwindet.
Derartigen Gefahren sind beispielsweise ein Torwart bei Ballsportarten,
aber auch Motorradfahrer, Arbeiter und Skifahrer häufig ausgesetzt.
So wirken beim Fangen und Abwehren eines Balles bei Ballsportarten
wie Fußball
in ungünstigen
Fällen
erhebliche Kräfte
auf Hand und Finger ein, die zu Verletzungen aufgrund einer Überstreckung
der Finger führen
können.
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Ein
Handschuh muss daher mehreren Aufgaben gerecht werden. Beispielsweise
soll der Torwarthandschuh die Fangsicherheit nicht beeinträchtigen
bzw. sogar verbessern, wohingegen er die Finger- und Handgelenke
vor beim Ballkontakt auftretenden Kräften schützen soll.
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Dazu
sind Handschuhe bekannt, die oberhandseitig oder an der Außenseite
mit einer Versteifung versehen sind, die die natürliche Bewegung der Finger
zulässt,
eine Rückwärtsbewegung über die natürliche Begrenzung
hinaus jedoch weitestgehend verhindert.
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Eine
Ausführungsform
einer derartigen Versteifung für
Handschuhe ist aus
DE
35 16 545 C2 bekannt. Der hier offenbarte Handschuh weist
an einer Handschuh-Rückseite
zumindest in bestimmten Flächenbereichen
eine zugfeste, aber flexible innere Materiallage und eine aus in
Längsrichtung
aneinander gereihten, druckfesten Elementen bestehende, vorzugsweise
einstückig
ausgebildete äußere Materiallage
auf. Die Elemente der äußeren Materiallage sind über einen
Biegebereich drehbeweglich miteinander verbunden. Je zwei benachbarte
Elemente wenden einander Stirnseiten zu, welche Anschlagflächen bilden,
die kurz vor der Streckstellung des Handschuhs sperrend aneinander
stoßen.
Die Anschlagflächen
sind dabei im Wesentlichen senkrecht zur flächigen Erstreckung der Versteifung
orientiert.
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Eine
weitere Versteifung für
Handschuhe, die auf der vorgenannten Ausführungsform aufbaut, ist aus
EP 1 203 602 A2 und
DE 201 13 431 U1 bekannt.
Diese Druckschriften offenbart einen Handschuh mit Versteifungsstreifen,
bei dem der Versteifungsstreifen aus aufgereihten Gliedern besteht,
von denen jeweils zwei benachbarte Glieder über eine Drehverbindung miteinander
verbunden sind und einander Anschlagflächen zuwenden, die bei einer Streckstellung
der beiden benachbarten Glieder gegeneinander gelegt sind. Die Drehverbindungen
sind jeweils als Drehgelenk mit Drehzapfen und Lagerhöhlung gestaltet.
Bei diesem aus
EP 1
203 602 A2 und
DE
201 13 431 U1 bekannten Versteifungsstreifen sind die Anschlagflächen im
Wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung
des Versteifungsstreifens orientiert.
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Nachteilig
bei diesen bekannten Versteifungen ist insbesondere die jeweils
im Wesentlichen senkrechte Ausrichtung der Anschlagflächen zur
flächigen Erstreckung
bzw. Längserstreckung
der Versteifung. Die Versteifungen sind dazu bestimmt, oberhandseitig
in einem bzw. auf einen Handschuh angebracht zu werden. Dementsprechend
ist die Höhe
der Versteifung, d.h. ihre Dicke bzw. Stärke, begrenzt. Gewünscht ist
eine möglichst
dünne Ausbildung
der Versteifung. Dies hat bei senkrechter Ausrichtung der Anschlagflächen, d.h.
bei Orientierung parallel zur Höhe
bzw. Dicke der Versteifung, den Nachteil, dass die Anschlagflächen in
ihrer senkrechten Erstreckung durch die Höhe der Versteifung begrenzt
werden. Da die Breite der Anschlagflächen üblicherweise durch die Breite
der Fingerabschnitte der Handschuhe begrenzt ist, lassen sich somit
nur verhältnismäßig kleine
Anschlagflächen
ausbilden. Dies kann im Belastungsfall zu lokalen Überlastungen
und damit zur Beschädigung
der Versteifung führen,
so dass diese im Extremfall ihre Schutzwirkung verliert.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Versteifungsstreifen
mit einem alternatives Anschlagflächen-Konzept anzugeben, bei
dem insbesondere die vorgenannten Nachteile der bekannten Anschlagflächen-Konzepte
mit senkrechter Anschlagflächenorientierung überwunden
oder zumindest vermindert sind.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der Erfindung
gelöst
durch eine Versteifungseinrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Anwendungen
der Versteifungseinrichtung sind in den von Anspruch 1 abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß Anspruch
1 wird ein Versteifungsstreifen für einen Handschuh, insbesondere
Torwarthandschuh, angegeben
- a) mit mehreren
entlang einer Längserstreckung des
Versteifungsstreifens aneinander gereihten Gliedern,
- b) von denen jeweils zwei benachbarte Glieder über eine
Drehverbindung miteinander verbunden sind und einander Anschlagflächen zuwenden, die
bei einer Streckstellung der beiden benachbarten Glieder gegeneinander
gelegt sind,
- c) wobei die Anschlagflächen
im Wesentlichen parallel zur Längserstreckung
des Versteifungsstreifens ausgerichtet sind.
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Der
Erfindung liegt somit die Überlegung
zugrunde, Alternativen zu der bekannten und üblichen im Wesentlichen senkrechten
Orientierung der Anschlagflächen
bezüglich
der Längserstreckung
des Versteifungsstreifens aufzuzeigen. Der Kern der Erfindung liegt
dabei in der im Wesentlichen parallelen Ausrichtung der Anschlagflächen zur
Längserstreckung
des Versteifungsstreifens.
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Die
Orientierungsangabe „parallel
zur Längserstreckung" erklärt sich
am Besten anhand eines geradlinigen Zustands des Versteifungsstreifens. In
diesem Zustand lässt
sich üblicherweise
der Versteifungsstreifen derart auf eine ebene Unterlage legen,
dass alle Glieder Kontakt zur Unterlage haben. Dann liegt seine
Längserstreckung
insgesamt parallel zur durch die Unterlage definierten Ebene. In
diesem Zustand ist die Längserstreckung
somit einheitlich durch eine zur (hypothetischen) Unterlagen-Ebene
parallele Gerade definiert. Unter „parallel zur Längserstreckung" ist somit zu verstehen,
dass die Anschlagflächen
im Wesentlichen parallel zu dieser Geraden ausgerichtet sind, üblicherweise
darüber
hinaus im Wesentlichen parallel zur (hypothetischen) ebenen Unterlage.
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Mit
anderen Worten sind die drehbeweglich miteinander verbundenen Glieder
im geradlinigen Zustand des Versteifungsstreifens entlang einer
Geraden aufgereiht. Diese Gerade definiert die Längserstreckung des Versteifungsstreifens
in diesem Zustand. Die Anschlagflächen der Glieder sind in diesem
Zustand parallel zu dieser Geraden und damit zur Längserstreckung
des Versteifungsstreifens orientiert.
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In
einem Zustand des Versteifungsstreifens, in dem die Glieder gegeneinander
gedreht sind, d.h. in einem geknickten bzw. gebogenen Zustand, ist
die Längserstreckung
des Versteifungsstreifens nicht mehr einheitlich durch eine Gerade
zu beschreiben, sondern nur durch eine geknickte bzw. gebogene Linie.
Jedoch kann die Längserstreckung
jeweils lokal bezogen auf das einzelne Glied angegeben werden. Gedanklich
kann jedes Glied auf eine ebene Unterlage aufgelegt werden. Die
lokale Längserstreckung
ist dann bestimmt durch eine senkrechte Projektion der geknickten
bzw. gebogenen Längserstreckungslinie in
die Ebene der (hypothetischen) Unterlage. Unter „parallel zur Längserstreckung" ist dann zu verstehen,
dass die am jeweiligen Ele ment ausgebildeten Anschlagflächen im
Wesentlichen parallel zur jeweils lokalen Längserstreckung ausgerichtet
sind.
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Das
Gegenstück
zur parallelen Ausrichtung der Anschlagflächen ist die senkrechte Ausrichtung zur
Längserstreckung,
wie sie sich aus dem eingangs angeführten Stand der Technik ergibt.
In einem einheitlich gekrümmten
Zustand des Versteifungsstreifens sind die Anschlagflächen dann
nahezu radial bezüglich
eines durch die Krümmung
definierten Kreises ausgerichtet, im Gegensatz zu einer in einem derartigen
Zustand des Versteifungsstreifens nahezu tangentialen Ausrichtung
bei der erfindungsgemäß vorgesehenen
Ausrichtung parallel zur Längserstreckung.
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Anschaulich
kann „parallel
zur Längserstreckung" auch so verstanden
werden, dass beim Einsatz des Versteifungsstreifens in einen Handschuh die
Anschlagflächen
entweder einem Handschuhinnenraum zugewandt oder abgewandt sind,
insbesondere nicht senkrecht über
der Oberfläche
des Innenraums stehen.
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Die
Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, dass die eingangs
anhand des Stands der Technik beschriebenen Nachteile weitestgehend überwunden
werden. Das gemäß der Erfindung
vorgesehene neu Konzept zur Ausrichtung der Anschlagflächen befreit
die Anschlagflächengeometrie von
der durch die Dicke bzw. Höhe
des Versteifungsstreifens bzw. der einzelnen Glieder vorgegebene Beschränkung. Es
lassen sich damit beispielsweise größere Anschlagflächen und
somit wirksamere Sperrflächen,
d.h. Flächen,
die beim Aneinanderstoßen
einer Überstreckung
des Versteifungsstreifens entgegenwirken, ausbilden.
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Umgekehrt
besteht aufgrund der Erfindung auch die Möglichkeit, Versteifungsstreifen
bzw. Glieder insgesamt dünner
auszubilden, da ihre Dicke nicht mehr entscheidend für die Ausbildung
der Anschlagflächen
ist. Dies verbessert den optischen Gesamteindruck beim Einsatz in
einem Handschuh.
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Darüber hinaus
hat ein Konstrukteur wesentlich mehr Freiheitsgrade bei der Konstruktion
von Versteifungsstreifen. Insbesondere müssen die einzelnen Glieder
nicht mehr so ausgebildet werden, dass einander zugewandte Stirnflächen als
Anschlagflächen
im Sperrzustand des Versteifungsstreifens aneinander stoßen. Damit
können
zumindest die Hauptkörper
benachbarter Glieder im Versteifungsstreifen voneinander beabstandet
sein, die Verbindung zwischen den Gliedern kann über Ansatzelemente mit deutlich
kleineren Abmessungen realisiert werden. Dadurch lassen sich beispielsweise konstruktiv
einfachere bzw. verbesserte Drehverbindungen zwischen den Gliedern
realisieren. Auch kann insgesamt das Gewicht des Versteifungsstreifen
reduziert werden.
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Gemäß einer
Weiterbildung begrenzen die Anschlagflächen in einer gebogenen Stellung
benachbarter Glieder einen im Wesentlichen keilförmigen Spalt zwischen sich.
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Zweckmäßig und
von Vorteil ist auch, wenn die Glieder jeweils einen Hauptkörper und
ein Ansatzelement umfassen, wobei am Hauptkörper eine erste Anschlagfläche ausgebildet
ist, die mit einer zweiten Anschlagfläche, die am Ansatzelement eines
benachbarten Gliedes ausgebildet ist, korrespondiert. Insbesondere
sollten Hauptkörper
und Ansatzelement eines Gliedes fest miteinander verbunden sein, insbesondere
einstückig
ausgebildet sein. Dies vereinfacht die Herstellung und sorgt für eine insgesamt stabile
Ausbildung der Glieder.
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Um
eine zweckmäßige Verbindung
zwischen benachbarten Gliedern herstellen zu können, kann es sinnvoll sein,
dass das Ansatzelement eines Gliedes in eine Ausnehmung eines benachbarten
Gliedes eingreift.
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Die
Stirnflächen
der Hauptkörper
der Glieder können
bei entsprechender Ausbildung zwar durchaus auch zusätzlich als
Anschlagflächen
wirken. Dies ist bei einem Versteifungsstreifen gemäß der Erfindung
allerdings nicht mehr erforderlich. Vielmehr ist es durchaus von
Vorteil, wenn die Hauptkörper
benachbarter Glieder zueinander beabstandet sind, insbesondere einander
zugewandte Stirnflächen
der Hauptkörper
benachbarter Glieder in jeder Stellung der Glieder zueinander beabstandet
sind. Dies gibt dem Konstrukteur die bereits angesprochenen Freiheitsgrade
bei der Ausgestaltung des Versteifungsstreifens. Auf diese Weise
lässt sich
beispielsweise das für den
Versteifungsstreifen erforderliche Material reduzieren, was zu einer
(gewünschten)
Gewichtsreduzierung führt.
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Um
bei niedrigem zusätzlichen
Gewicht die Größe der Anschlagfläche und
damit die Sperrwirkung zu vergrößern, kann
die am Hauptkörper
ausgebildete Anschlagfläche
durch ein fest mit dem Hauptkörper
verbundenes und/oder einstückig
mit dem Hauptkörper
ausgebildetes Verlängerungselement
vergrößert sein.
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Gemäß einer
zweckmäßigen Weiterbildung ist
vorgesehen, dass die Drehverbindung benachbarter Glieder durch eine,
insbesondere lösbare,
Steckverbindung der Glieder gebildet ist. Dies ermöglich eine
einfache und schnelle Montage des Versteifungsstreifens aus den
einzelnen Gliedern.
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Bevorzugt
ist eine Ausbildung, bei der die Drehverbindung benachbarter Glieder
gebildet ist durch ein an einem der Glieder vorgesehenes erstes Drehgelenkteil
und ein am anderen Glied vorgesehenes zweites Drehgelenkteil, wobei
die beiden Drehgelenkteile verschieden gestaltet sind und jedes Glied
einerseits mit einem ersten Drehgelenkteil und andererseits mit
einem zweiten Drehgelenkteil versehen ist. Insbesondere kann das
erste Drehgelenkteil einen oder mehrere Drehzapfen umfassen und
das zweite Drehgelenkteil eine oder mehrere Lagerhöhlungen
für die
Drehzapfen ausbilden. Zur Ausbildung des Drehgelenks werden die
Drehzapfen drehbeweglich in den Lagerhöhlungen untergebracht. Bei entsprechender
Bauweise gewährleistet
ein derartiges Drehgelenk eine leichtgängig Drehung der jeweils benachbarten
Glieder gegeneinander. Dadurch wird ein Beitrag derartiger in einen
Handschuh eingesetzter Versteifungsstreifens zur Ermüdung der
Hand zumindest weitestgehend vermieden.
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Gemäß einer
weiter bevorzugten Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Versteifungsstreifens
ist vorgesehen, dass die Drehzapfen am Ansatzelement eines Gliedes
ausgebildet sind und die Lagerhöhlungen
am Hauptkörper
des Gliedes, insbesondere innerhalb des Hauptkörpers ausgebildet sind. Vorzugsweise
sind am Ansatzelement zwei seitlich wegragende koaxiale Drehzapfen
gebildet. Ferner kann eine Ausnehmung des Hauptkörpers die Lagerhöhlungen
für die
Drehzapfen eines benachbarten Gliedes und eine Ausspa rung für die zumindest
teilweise Aufnahme des Ansatzelements des benachbarten Gliedes umfassen.
Ansätze,
die Drehzapfen und Lagerhöhlungen
bilden, könnten
nachträglich
an die Glieder angebracht werden. Besonders zweckmäßig und
vorteilhaft ist hingegen, wenn die mit den Drehzapfen und Lagerhöhlungen
versehenden Glieder jeweils einstückig ausgebildet, insbesondere
spritzgegossen, sind. Dies ermöglicht
eine wirtschaftliche Fertigung des Versteifungsstreifens.
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Vorteilhaft
ist ferner, wenn bei benachbarten Gliedern die Drehzapfen des einen
Gliedes in die Lagerhöhlungen
des benachbarten Gliedes eingesteckt sind, insbesondere unter Schnappverrastung.
Dies gewährleistet
eine einfache Fertigung des Versteifungsstreifens, da die Montage
der einzelnen Glieder durch Einstecken und Schnappverrastung einfach durchzuführen ist.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
des Versteifungsstreifens ist bei Einsatz des Versteifungsstreifens
in einen Handschuh eine der korrespondierenden Anschlagflächen, insbesondere
die erste Anschlagfläche,
einem vom Handschuh im Wesentlichen umschlossenen Handschuhinnenraum
zugewandt und die andere der korrespondierenden Anschlagflächen, insbesondere
die zweite Anschlagfläche,
einem den Handschuh umgebenden Außenraum zugewandt.
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Es
sind Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Versteifungsstreifens
realisierbar, bei denen alle Glieder, auch die Endglieder, identisch
ausgebildet sind. Dies ermöglicht
eine kostengünstige und
einfache Herstellung. Oft ist es aber auch gewünscht bzw. zweckmäßig, die
Endglieder anders als die Mittelglieder auszubilden, beispielsweise
ohne ein Gelenkteil am freien Ende, dafür flach auslaufend. Dementsprechend
ist bei einer Ausführungsvariante
vorgesehen, dass mindestens eines der beiden Enden des Versteifungsstreifens
von einem Glied gebildet ist, das am freien Ende kein Gelenkteil bildet.
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Um
eine sichere, zuverlässige
und dauerhafte Funktion des Versteifungsstreifens sicherzustellen,
sollten die Glieder im Wesentlichen druckfest und/oder im Wesentlichen
nicht verformbar ausgebildet sein.
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Beispielsweise
können
die Glieder im Wesentlichen aus Kunststoff, insbesondere spritzgegossenem
Kunststoff, und/oder Metall bestehen.
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Die
Erfindung gemäß Anspruch
18 sieht die Verwendung einer gemäß den obigen Ausführungen ausgebildeten
Versteifungsstreifens in einem Handschuh, insbesondere einem Torwarthandschuh,
vor. Der Handschuh umschließt
im Wesentlichen einen Handschuhinnenraum und ist von einem Außenraum umgeben.
Auf diese Weise lassen sich alle oben beschriebenen Vorteile des
Versteifungsstreifens für den
Handschuh nutzbar machen.
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Der
erfindungsgemäße Handschuh
ist in der Regel ein Sporthandschuh, primär ein Torwarthandschuh. Die
Versteifungsstreifen sind beispielsweise im Handgelenkbereich des
Handschuhs angeordnet, wobei sich in diesem Fall der Handschuh auch über das
Handgelenk bis auf den Unterarm erstreckt. In der Regel sind die
Versteifungsstreifen jedoch in den Fingerbereichen des Handschuhs
angeordnet, d.h. den Gelenken der Finger einer in den Handschuh eingesteckten
Hand zugeordnet. Dabei sollte der Versteifungsstreifen sich von
einem Fingerendglied bis in den Handrücken hinein erstrecken.
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Eine
vorteilhafte und bevorzugte Ausführungsform
dieses Handschuhs sieht dementsprechend vor, dass der Handschuh
einen oder mehrer Finger- bzw. Daumenbereiche umfasst, wobei mindestens
in einem Finger- bzw. Daumenbereich, insbesondere in allen Finger-
und Daumenbereichen, der bzw. die Versteifungsstreifen angeordnet
ist bzw. sind.
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Insbesondere
ist dabei vorgesehen, dass sich der Versteifungsstreifen im Wesentlichen über den
gesamten Finger- bzw. Daumenbereich erstreckt. Der Fingerrückenabschnitt
eines Handschuhs erstreckt sich vom Bereich um eine Fingerspitze
bis zum Bereich um ein erstes Fingergelenk am Handansatz des Fingers.
Durch diese Ausbildung wird somit ein optimaler Schutz aller Fingergelenke und
damit des gesamten Fingers erreicht.
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Zweckmäßigerweise
sind die Versteifungsstreifen in dem Handschuh als Versteifungseinlagen ausgebildet
und insbesondere von einem flexiblen Material, insbesondere Stoff
oder Leder, zum Außenraum
hin und/oder zum Handschuhinnenraum hin bedeckt. Beispielsweise
werden die Versteifungs streifen zwischen ein Außenmaterial und ein Innenfutter
der Fingerbereiche, insbesondere der Fingerrückenbereiche des Handschuhs,
eingelegt. Insbesondere könne
sie hier eingenäht
sein.
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Die
Erfindung wird nachstehend auch hinsichtlich weiterer Merkmale und
Vorteile anhand der Beschreibung von Ausführungsbeispielen und unter Bezugnahme
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
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1 eine
dreidimensionale Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Versteifungsstreifens
gemäß der Erfindung,
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2 bis 5 in
verschiedenen Ansichten ein Ausführungsbeispiel
eines Gliedes, wie es beispielsweise in dem Versteifungsstreifen
gemäß 1 verwendet
wird, und
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6 schematisch
eine Draufsicht auf die Handrückenseite
eines Ausführungsbeispiels
eines Handschuhs mit Versteifungsstreifen gemäß der Erfindung.
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1 zeigt
eine dreidimensionale Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Versteifungsstreifens 10 gemäß der Erfindung.
Der Versteifungsstreifen 10 ist dazu ausgebildet und bestimmt,
im Fingerbereich eines Handschuhs, und zwar im Oberhandbereich,
eingesetzt zu werden.
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Der
Versteifungsstreifen 10 weist eine in 1 durch
den Doppelpfeil 11 verdeutlichte Längserstreckung 11 auf.
In 1 befindet sich der Versteifungsstreifen in einem
geradlinigen Zustand, d.h. die Längserstreckung 11 liegt
auf einer Geraden 17.
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Entlang
dieser Längserstreckung 11 sind mehrere
Glieder 12, 13, 14 aneinander gereiht.
Dabei sind jeweils zwei benachbarte Glieder 12, 13, 14 über eine
Drehverbindung (in 1 nicht dargestellt) miteinander
verbunden. Die mittleren Glieder 12 sind dabei identisch
ausgebildet und bilden einen mittleren Bereich des Versteifungsstreifens 10.
Diese mittleren Glieder 12 weisen jeweils in Längsrichtung 11 des
Versteifungsstreifens gesehen beidseitig ein Gelenkteil auf (in 1 nicht
dargestellt). Die mittleren Glieder 12 werden nachstehend
anhand von 2 bis 5 näher erläutert. Zu
erkennen ist bereits in 1, dass sich die mittleren Glieder 12 aus
einem Hauptkörper 18,
einem Verlängerungselement 19 und
einem Ansatzelement 20 zusammensetzen, wobei das Ansatzelement 20 in 1 jeweils
unterhalb des Verlängerungselements
des benachbarten Gliedes 12, 13 angeordnet ist
und dadurch weitestgehend verdeckt ist. Die Glieder 12 sind
dabei derart aneinandergereiht, dass einander zugewandte Stirnflächen 23, 24 der
Hauptkörper 18 benachbarter
Glieder 12 nicht aneinander stoßen und damit auch keine Anschlagflächen bilden.
Die Stirnflächen 23, 24 der Hauptkörper 18 sind
senkrecht zur Längserstreckung 11 des
Versteifungsstreifens, zur Geraden 17 und zu nachfolgend
beschriebenen Anschlagflächen 15, 16 orientiert.
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Begrenzt
wird der Versteifungsstreifen 2 in 1 an seinen
Enden durch zwei Endglieder 13, 14. Diese sind
nur einseitig mit einem benachbarten Glied 12 verbunden
und weisen auch nur an dieser Seite ein Gelenkteil (nicht dargestellt)
auf. Am freien Ende der Endglieder 13, 14 ist
kein Gelenkteil ausgebildet. Das in 1 vordere
(linke) Endglied 13 ist als Fingerkuppenelement ausgebildet,
d.h. es wird bzw. ist in einem Handschuh dem Fingerkuppenbereich zugeordnet.
Insbesondere ist dieses Endglied 13 an seinem freien Ende
abgerundet und abgeflacht ausgebildet. Das in 1 hintere
(rechte) Endglied 14 ist als Handrückenelement ausgebildet, d.h.
es wird bzw. ist in einem Handschuh dem Handrückenbereich zugeordnet. Dieses
Endglied 14 ist deutlich länger als die übrigen Glieder 12, 13 ausgebildet.
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Zwischen
benachbarten Gliedern 12, 13, 14 sind
in 1 die bereits erwähnten einander zugewandte Anschlagflächen 15, 16 der
Glieder 12, 13, 14 zu erkennen. Die jeweils
einander zugeordneten Anschlagflächen 15, 16 liegen
dabei im in 1 dargestellten Zustand des
Versteifungsstreifens 10 zumindest nahezu aneinander. Die
Anschlagflächen 15, 16 sind
parallel zur Geraden 17 und zur Längserstreckung 11 des
Versteifungsstreifens 10 ausgerichtet.
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In 1 ist
die Blickrichtung auf eine Oberseite 21 des Versteifungsstreifens 10 und
der Glieder 12, 13, 14 gerichtet. Der
Oberseite 21 gegenüber liegt
eine Unterseite 22 des Versteifungsstreifens 10 und
der Glieder 12, 13, 14. Beim Einsatz
in einem Handschuh, insbesondere im Oberhandbereich eines Handschuhs,
ist bzw. wird der Versteifungsstreifen so orientiert, dass die Oberseite 21 des
Versteifungsstreifens 10 einem den Handschuh umgebenden
Außenraum
zugewandt ist und die Unterseite 22 einem Handschuhinnenraum
zugewandt ist.
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Insgesamt
ist der Versteifungsstreifen 10 so ausgebildet, dass er
in 1 in Richtung seiner Unterseite 22 biegbar
ist (=Vorwärtsbewegung).
Die Biegbarkeit ist dabei realisiert durch die Drehverbindungen
zwischen jeweils benachbarten Gliedern 12, 13, 14.
Bei Einsatz in einem Handschuh folgt der Versteifungsstreifen damit
der natürlichen
Hand- bzw. Fingerbewegung bei Vorwärtsbewegung. Bei einer Biegung
des Versteifungsstreifens 10 aus dem in 1 dargestellten
geradlinigen Zustand in Richtung seiner Oberseite 21 (=Rückwärtsbewegung)
geht der Versteifungsstreifen 10 sofort oder zumindest
sehr schnell in einen sperrenden Streckzustand über. Dabei sind die Anschlagflächen 15, 16 aneinandergelegt
und verhindern eine weitere Biegung des Versteifungsstreifens 10 in
Richtung Oberseite 21 (Rückwärtsbewegung). Bei Einsatz in
einem Handschuh wird dadurch ein Uberstrecken der Hand bzw. der Finger,
d.h. eine Rückwärtsbewegung über einen
gestreckten Zustand hinaus, verhindert und dadurch Hand bzw. Finger
vor Verletzung geschützt.
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2 bis 5 zeigen
in verschiedenen Ansichten ein Ausführungsbeispiel eines mittleren
Gliedes 12, wie es beispielsweise in dem Versteifungsstreifen 2 gemäß 1 verwendet
wird. 2 zeigt dabei eine perspektivische Ansicht mit
Blick auf die Oberseite 21 des Gliedes 12, 3 eine
perspektivische Ansicht mit Blick auf die Unterseite 22 des
Gliedes 12. 4 zeigt eine Draufsicht auf
die Oberseite 21 des Gliedes 12, 5 eine
Seitenansicht des Gliedes 12. Das gesamte in 2 bis 5 dargestellte
Glied 12 ist einstückig
ausgebildet bzw. hergestellt. Es besteht aus Kunststoff und wurde
in einem Spritzgießverfahren
hergestellt.
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Zu
erkennen ist wiederum die Zusammensetzung des Gliedes 12 aus
Hauptskörper 18,
Verlängerungselement 19 und
Ansatzelement 20, wobei diese Elemente 18, 19, 20 einstückig zusammenhängend ausgebildet
sind. Weiter sind auch die Stirnflächen 23, 24 des
Hauptkörpers 18 dargestellt,
wobei in dem Versteifungsstreifen jeweils die Stirnfläche 23 des
Gliedes 12 einer Stirnfläche 24 eines benachbarten
Gliedes und die Stirnfläche 24 des
Gliedes 12 einer Stirnfläche 23 eines (anderen)
benachbarten Gliedes zugewandt ist.
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Dargestellt
sind in 2 bis 5 ferner
die Anschlagflächen 15, 16,
nachfolgend bezeichnet als erste Anschlagfläche 15 und als zweite
Anschlagfläche 16.
Am Hauptkörper 18 und
am Verlängerungselement 19 ist
die erste Anschlagfläche 15 ausgebildet.
Die ersten Anschlagfläche 15 weist
in Richtung Unterseite 22 des Gliedes 12. Die
zweite Anschlagfläche 16 ist
am Ansatzelement 20 ausgebildet. Die zweite Anschlagfläche 16 weist
in Richtung Oberseite 21 des Gliedes 12. In dem
Versteifungsstreifen 10 wirkt die erste Anschlagfläche 15 des
Gliedes 12 mit einer zweiten Anschlagfläche 16 eines benachbarten Gliedes
zusammen und die zweite Anschlagfläche 16 des Gliedes 12 wirkt
mit einer ersten Anschlagfläche 15 eines
(anderen) benachbarten Gliedes zusammen.
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In 2 bis 5 ist
weiter die Ausbildung der Drehverbindung zwischen benachbarten Gliedern
zu erkennen. Das Glied 12 weist in 2 bis 5 jeweils
auf der linken Seite ein erstes Drehgelenkteil 25 und auf
der rechten Seite ein zweites Drehgelenkteil 26 auf. Das
erste Drehgelenkteil 25 ist am Ansatzelement 20 ausgebildet
und umfasst zwei Drehzapfen 27, konkret zwei seitlich wegragende
koaxiale Drehzapfen 27. Das zweite Drehgelenkteil 26 umfasst
als Teil einer Ausnehmung 28 im Hauptkörper 18 des Gliedes 12 zwei
Lagerhöhlungen 29. Drehzapfen 27 und
Lagerhöhlungen 29 sind
dabei derart ausgebildet, das beim Aneinanderreihen der Glieder 12, 13, 14 des
Versteifungsstreifens 10 die Drehzapfen 27 eines
Gliedes in die Lagerhöhlungen 29 eines
benachbarten Gliedes gesteckt werden können und im montierten Versteifungsstreifen 10 die Drehzapfen 27 eines
Gliedes in die Lagerhöhlungen 29 eines
benachbarten Gliedes eingesteckt und durch eine Schnappverrastung
gesichert sind. Jeweils korrespondierende Drehzapfen 27 und
Lagerhöhlungen 29 bilden
somit die Drehverbindung zwischen benachbarten Gliedern 12, 13, 14 des
Versteifungsstreifens 10. Um die gewünschte Beweglichkeit sicherzustellen,
ist die Ausnehmung 28 im Hauptkörper 28 des Gliedes 12 derart
ausgebildet, dass sie ein Ansatzelement 20 eines benachbarten
Gliedes bei Bewegung der Anschlagfläche 16 des Ansatzelements 20 des
benachbarten Gliedes in Richtung auf die Anschlagfläche 15 des
Gliedes 12 zumindest teilweise aufnehmen kann.
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6 zeigt
schematisch eine Draufsicht auf eine Handschuhrückenseite 31 bzw.
ein Handrückenteil 31 eines
Ausführungsbeispiels
eines Handschuhs 30 gemäß der Erfindung.
Zu erkennen sind ein Handrückenbereich 32,
ein Handgelenkbereich 33, vier Fingerbereiche 34 und
ein Daumenbereich 35. Am Handgelenkbereich 33 ist
ein Klettband 36 zum strammen Festlegen des Handschuhs 30 an
einer nicht gezeigten menschlichen Hand angebracht. Schematisch
mit gestrichelten Linien ist eine Anordnung von Versteifungsstreifen 10,
die beispielsweise im Wesentlichen dem Versteifungsstreifen 10 aus 1 entsprechen
können,
dargestellt. Die Versteifungsstreifen 10 sind in das Handrückenteil 31 des Handschuhs 30 eingenäht, zwischen
einer Außenmaterial-
und einer Innenfutterschicht (nicht dargestellt). Dabei ist die
Oberseite 21 des Versteifungsstreifens 10 dem
Betrachter zugewandt.
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Eine
in den Handschuh 30 eingesteckte menschliche Hand (nicht
dargestellt) weist an den durch die Pfeile 37 angedeuteten
Stellen Gelenke auf. Diese Gelenke werden durch die Versteifungsstreifen 10 überdeckt
und damit geschützt.
Ein geöffneter
Bereich 38 zeigt eine Abschnitt einer der Versteifungsstreifen 10 im
Detail. Zu erkennen sind hier die einzelnen aneinandergereihten
mittleren Glieder 12 des Versteifungsstreifens 10.
-
Die
Versteifungseinrichtung 10 erstreckt sich jeweils im Wesentlichen über den
gesamten Fingerbereich 34 bzw. Daumenbereich 35 hinweg
bis in den Handrückenbereich 32 hinein.
Dadurch werden alle Fingergelenke 37 gegen eine Überstreckung
bei äußerer Krafteinwirkung
geschützt.
Eine Verletzung der Hand wird somit wirksam verhindert.
-
- 10
- Versteifungsstreifen
- 11
- Längserstreckung,
Pfeil
- 12
- mittleres
Glied
- 13,14
- Endglieder
- 15
- erste
Anschlagfläche
- 16
- zweite
Anschlagfläche
- 17
- Gerade
- 18
- Hauptkörper
- 19
- Verlängerungselement
- 20
- Ansatzelement
- 21
- Oberseite
- 22
- Unterseite
- 23,24
- Stirnflächen
- 25
- erstes
Drehgelenkteil
- 26
- zweites
Drehgelenkteil
- 27
- Drehzapfen
- 28
- Ausnehmung
- 29
- Lagerhöhlung
- 30
- Handschuh
- 31
- Handrückenseite,
Handrückenteil
- 32
- Handrückenbereich
- 33
- Handgelenkbereich
- 34
- Fingerbereiche
- 35
- Daumenbereich
- 36
- Klettband
- 37
- Gelenkposition
- 38
- geöffneter
Bereich