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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Befestigen einer Frontplatte an einem Gehäuse für elektronische Geräte mittels
an der Innenseite der Frontplatte angebrachten Befestigungselementen.
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Gehäuse für elektronische Geräte haben üblicherweise
eine abnehmbare Frontplatte, welche die Vorderseite des Geräts bildet.
Die Frontplatte ist lösbar
mit dem Gehäuse
verbunden und abnehmbar, damit das im Innenraum eingebaute elektronische Gerät zu Wartungs-
und Reparaturzwecken zugänglich
bleibt. In der Frontplatte sitzen zumeist auch Bedienelemente, wie
zum Beispiel Schalter und Regler, sowie ferner Anzeigeelemente wie
Leuchten und Displays. Zu diesem Zweck muss die Frontplatte mit
unterschiedlich geformten Löchern
oder Ausnehmungen versehen werden.
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Die Patentschrift DD 150 678 beschreibt
ein Plastteil mit schwer lösbarer
Snap-in-Verbindung
zur Anwendung im elektrotechnischen Gerätebau. Auf der Innenseite eines
Deckels sind widerhakenförmige
Rastnasen vorgesehen, welche an fe dernden Lappen am Boden des aufnehmenden
Teils einrasten. Die einstückig
an den Deckel angeformten Rastnasen führen dazu, dass der Deckel
ein dreidimensionales sperriges Teil ist, was den Transport und
die Lagerung erschwert. Vor allem aber stören die hervorstehenden Rastnasen
bei einer nachträglichen Bearbeitung
des Deckels, beispielsweise um darin einen Ausschnitt für ein Bedienelement
einzubringen.
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JP 01 112 798 A offenbart die Befestigung
einer Blindplatte mittels eines drehbaren Schnellverschlusses, welcher
die Blindplatte durchsetzt. Damit bleibt das Befestigungselement
auch bei eingesetzter Frontplatte von außen sichtbar, was einerseits
unschön
ist und andererseits die freie Gestaltung der Vorderseite einschränkt. Beispielsweise
ist es nicht möglich,
eine selbstklebende Folie auf die Sichtseite der Blindplatte aufzubringen.
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EP 0 345 167 B1 beschreibt eine Vorrichtung zum
Befestigen von Zier- und Schutzplatten an Geräten mittels Befestigungsklauen,
die senkrecht zur Ebene der Platte laufen und an denen Vorsprünge angebracht
sind, die in entsprechende Schlitze des Trägers einrasten. Derartige Befestigungsklauen
stören
bei einer nachträglichen
Bearbeitung der Platte sowie bei Transport und Lagerung.
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Aus dem allgemeinen Stand der Technik
sind ferner Frontplatten für
Gehäuse
von elektronischen Geräten
bekannt, in welche Befestigungselemente wie zum Beispiel Gewindebolzen
auf der Rückseite aufgeschweißt oder
in spezielle Passbohrungen eingepresst sind. Auch solche, fest mit
der Frontplatte verbundene Befestigungselemente stören eine
eventuelle nachträgliche
Bearbeitung der Frontplatte und führen dazu, dass die Frontplatte
nicht mehr eben, sondern ein platzraubendes dreidimensionales Teil ist,
dessen Transport und Lagerung erschwert ist.
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Es stellt sich also die Aufgabe,
eine Frontplatte an einem Gehäuse
so zu befestigen, dass die Befestigung von außen unsichtbar ist, dass eine nachträgliche Bearbeitung
der Frontplatte nicht beeinträchtigt
wird und darüber
hinaus Transport und Lagerung der Frontplatte vereinfacht wird.
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Ausgehend von einer Vorrichtung der
eingangs erwähnten
Art besteht die Lösung
der Aufgabe gemäß dem Kennzeichen
des ersten Patentanspruchs darin, dass an der Innenseite der Frontplatte eine
oder mehrere, flache Ausnehmungen vorgesehen sind, die vom Rand
der Frontplatte ausgehen und T-förmigen
Querschnitt haben, und dass die Befestigungselemente als Befestigungswinkel
ausgebildet sind, umfassend ein flaches Fußstück, das von der Seite her in
die T-förmigen
Ausnehmungen der Frontplatte einschiebbar ist, und einen Befestigungsarm,
der im Wesentlichen rechtwinklig zu dem Fußteil steht und somit in das
Innere des Gehäuses
hineinragt.
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Die gemäß der Erfindung ausgebildete Frontplatte
zeigt eine völlig
unversehrte Vorderseite, die vom Anwender frei gestaltet werden
kann. Die Befestigungselemente bleiben unsichtbar, denn die Ausnehmungen
befinden sich ausschließlich
an der Innenseite und die Befestigungswinkel werden nach der Montage
am Gehäuse
vollständig
von der Frontplatte verdeckt. Ein besonderer Vorteil ist, dass die erfindungsgemäße Frontplatte
auch an der Innenseite zunächst
keine hervorstehenden Teile, sondern stattdessen lediglich die T-förmigen Ausnehmungen aufweist.
Somit kann die Frontplatte völlig
flach und eben gehalten werden, so dass mehrere Frontplatten flach
aufeinander im Paket gestapelt und auf diese Weise platzsparend
gelagert und transportiert werden können.
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Die erfindungsgemäß vorgesehenen Befestigungswinkel
werden erst am Ort der Endmontage von den Schmalseiten her in die
Ausnehmungen der Frontplatte eingeschoben. Hierzu bedarf es keines Werkzeugs,
denn aufgrund des T-förmigen
Querschnitts der Ausnehmungen finden die flachen Fußstücke der
Befestigungswinkel sicheren Halt in den Ausnehmungen. Auch später lassen
sich die Befestigungswinkel bei Bedarf wieder ohne Werkzeug aus den
T-förmigen
Ausnehmungen seitlich herausziehen, was insbesondere dann von großem Vorteil
ist, wenn die Frontplatte nachträglich
bearbeitet werden soll, beispielsweise um ein weiteres Bedienelement einzusetzen
oder die Sichtseite zu beschriften.
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Die Ausnehmungen an der Innenseite
der Frontplatte haben bevorzugt eine Tiefe, die ungefähr der halben
Dicke der Frontplatte entspricht. Die Breite der Ausnehmungen entspricht
einem Mehrfachen der Tiefe.
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Die Frontplatte selbst ist vorzugsweise
eine im Wesentlichen ebene dünne
Platte aus Metall wie insbesondere Aluminium, oder auch aus Kunststoff. Die
im Querschnitt T-förmigen
Ausnehmungen lassen sich von der Innenseite her in die ebene Frontplatte
einfräsen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführung weisen
die Ausnehmungen eine stetig verlaufende Kontur in Form eines U
auf, wobei die parallelen U-Schenkel unter Bildung von rechten Winkeln
von einer Schmalseite der Frontplatte abgehen und der U-Rücken die
jeweilige Ausnehmung abschließt.
Diese Art von Ausnehmungen lassen sich schnell und exakt mittels
einer modernen computergesteuerten Fräsmaschine einarbeiten: Zunächst wird
eine U-förmige
Ausnehmung mit senkrechten Wänden
in die Rückseite
der Frontplatte eingefräst.
In einem anschließenden
zweiten Schritt wird eine schmale rechteckige Nut entlang der U-förmigen Kontur so eingefräst, dass
sich ein Hinterschnitt und damit die erfindungsgemäße T-förmige Querschnittsform
der Ausnehmungen ergibt.
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Zweckmäßig sind an zwei gegenüberliegenden
Schmalseiten der Frontplatte jeweils mindestens eine Ausnehmung
vorgesehen. Die somit insgesamt zwei Ausnehmungen liegen sich in
diesem Falle gegenüber.
Es können
auch zwei Befestigungswinkel, je einer im Bereich einer Ecke der
Frontplatte, montiert werden.
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Die Befestigungswinkel bestehen vorteilhafterweise
aus dünnem
Metallblech. Durch Stanzen und Biegen des Metallblechs lässt sich
der erfindungsgemäße Befestigungswinkel
in wenigen einfachen Fertigungsschritten herstellen.
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Das Fußstück des Befestigungswinkels
wird vorzugsweise aus zwei Klemmzungen gebildet, zwischen denen
ein Schlitz verläuft.
Dabei korrespondieren die Außenkonturen
der Klemmzungen mit den Konturen der Ausnehmungen. Der Schlitz zwischen den
beiden Klemmzungen sorgt dafür,
dass beim Einschieben in die jeweilige Ausnehmung die beiden Klemmzungen
federnd gegeneinander gedrückt
werden, wodurch sich ein elastisch klemmender Sitz in der Ausnehmung
ergibt.
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Die Befestigungsarme der Befestigungswinkel
können
im Bereich ihres freien Endes Befestigungslöcher aufweisen, mit denen die
Befestigungswinkel seitlich an eine Gehäusewand angeschraubt werden
können.
Anstelle von Befestigungslöchern können auch
Rastelemente oder Federelemente vorgesehen sein, welche in korrespondierende
Aufnahmen am Gehäuse
eingreifen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachstehend anhand der beigefügten Abbildungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Gehäuse
mit Frontplatte und Befestigungswinkeln, in einer vereinfachten
perspektivischen Explosionsdarstellung;
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2a einen
Teil der Innenseite der Frontplatte und einen Befestigungswinkel
von 1, in einer vergrößerten perspektivischen
Darstellung;
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2b eine
Detailansicht der oberen Ecke der Frontplatte von 2a, gesehen aus der Richtung X;
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2c einen
Längsschnitt
durch die untere Ecke der Frontplatte von 2a entlang der Linie A–A;
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3 einen
Befestigungswinkel in vergrößerter perspektivischer
Darstellung.
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Das in 1 dargestellte
Gehäuse 1 dient zum
Einbau eines elektronischen Geräts.
Das Gehäuse
hat eine abnehmbare Frontplatte 2, an deren Innenseite 3 Befestigungswinkel 4 so
angebracht sind, dass sie von außen nicht sichtbar sind. Mittels Schrauben 5 lassen
sich die Befestigungswinkel 4 an den Seitenwänden des
Gehäuses 1 festschrauben.
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2a lässt erkennen,
dass an der Innenseite 3 der Frontplatte 2 spezielle
Ausnehmungen 6 vorgesehen sind. Diese Ausnehmungen 6 gehen vom
Rand der Schmalseite 7 der Frontplatte 2 aus und
haben eine stetig verlaufende Kontur in Form eines U, wobei die
beiden U-Schenkel rechtwinklig zu der Schmalseite 7 stehen,
während
der abgerundete U-Rücken
die Ausnehmungen 6 zur Mitte der Frontplatte 2 hin
abschließen.
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Insbesondere 2b lässt
erkennen, dass die Ausnehmungen 6 T-förmigen Querschnitt haben. Die
Tiefe der Ausnehmungen 6 entspricht ungefähr der halben
Dicke der Frontplatte 2, wohingegen die Breite der Ausnehmungen 6 einem Mehrfachen
dieser Tiefe entspricht.
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Die Frontplatte 2 ist aus
einem Stück
ebenen Aluminiumblech hergestellt. Die Ausnehmungen 6 sind
von der Innenseite her eingefräst.
Entlang der U-förmigen
Kontur der Ausnehmungen 6 ist eine schmale rechteckige
Nut 8 eingefräst,
so dass der abgestufte T-förmige
Querschnitt der Ausnehmungen 6 einen Hinterschnitt aufweist.
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Die Ausgestaltung der Befestigungswinkel 4 lässt sich
am Besten in 3 erkennen.
Der dort dargestellte Befestigungswinkel 4 ist durch Stanzen
und Biegen aus einem Stück
dünnen
Stahlblech hergestellt. Der Befestigungswinkel 4 umfasst
ein flaches Fußstück 9,
das aus zwei Klemmzungen 10a und 10b gebildet
wird. Zwischen den Klemmzungen 10a, 10b verläuft ein
Schlitz 11. Ein Befestigungsarm 12 ist von dem
Fußstück 9 rechtwinklig
abgebogen und weist an seinem freien Ende ein Befestigungsloch 13 auf,
das hier als Langloch ausgebildet ist.
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Die Außenkonturen der Klemmzungen 10a, 10b korrespondieren
mit den U-förmigen
Konturen der Ausnehmungen 6 der Frontplatte 2.
Das Fußstück 9 bzw.
die beiden Klemmzungen 10a, 10b des Befestigungswinkels 4 sind
von der Seite her in die T-förmigen
Ausnehmungen 6 der Frontplatte 2 einschiebbar,
wie dies in der Explosionszeichnung von 2a angedeutet ist. Dabei kommen die Klemm-zungen 10a, 10b in
die Nut 8 (vgl. 2b, 2c) der Ausnehmungen 6 zu
sitzen. Der Schlitz 11 (3)
sorgt dafür,
dass die Klemmzungen 10a und 10b gegeneinander
federn können,
wodurch sich ein fester Sitz in der jeweiligen Ausnehmung 6 ergibt.
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Zur Montage der Frontplatte 2 am
Gehäuse 1 werden
zunächst
die Befestigungswinkel 4 von den Schmalseiten 7 her
seitlich in die T-förmigen
Ausnehmungen 6 eingeschoben. In eingeschobenem Zustand
schließen
die Befestigungsarme 12 mit der Schmalseite 7 bündig ab
(vgl. 1). Anschließend wird
dann die Frontplatte 2 mitsamt den Befestigungswinkeln 4 auf
die bis dahin offene Vorderseite des Gehäuses 1 aufgesetzt.
Jetzt lassen sich die Befestigungswinkel 4 mittels der
Schrauben 5 an den Seitenwänden des Gehäuses 1 festschrauben.
Nach dem Einsetzen der Frontplatte 2 sind die Befestigungswinkel 4 von
außen
nicht mehr sichtbar.
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Umgekehrt lässt sich nach Lösen der Schrauben 5 die
Frontplatte 2 wieder von dem Gehäuse 1 abnehmen. Die
Befestigungswinkel 4 können
dann wieder seitlich aus den Ausnehmungen 6 herausgezogen
werden. Damit erhält
man wieder eine vollständig
ebene Frontplatte 2, die auch nachträglich noch bearbeitet oder
beschriftet werden kann.
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Frontplatte
- 3
- Innenseite
(von 2)
- 4
- Befestigungswinkel
- 5
- Schrauben
- 6
- Ausnehmungen
(in 2)
- 7
- Schmalseite
(von 2)
- 8
- Nut
(von 6)
- 9
- Fußstück (von 4)
- 10a,
10b
- Klemmzungen
(von 9)
- 11
- Schlitz
(in 9)
- 12
- Befestigungsarm
- 13
- Befestigungsloch
(in 12)